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Die Erfindung betrifft eine Bodenbefestigungsbaugruppe mit asymmetrisch angeordnetem Bodenverankerungselement und betrifft ferner ein Sitzbefestigungssystem, einen Sitz und ein Flugzeug mit einer derartigen Bodenbefestigungsbaugruppe.
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In Fahrzeugen, wie zum Beispiel Flugzeugen, Bussen, Zügen, Schiffen, etc., werden Sitze oder Sitzreihen oft an in Längsrichtung des Fahrzeugs verlaufenden Sitzschienen befestigt. Die Sitzschienen umfassen sich regelmäßig wiederholende Öffnungen und Verjüngungen, sodass die Sitze oder Sitzreihen in vorgegebenen Abständen abhängig vom Abstand zweier benachbarter Verjüngungen in Längsrichtung der Sitzschienen im Fahrzeug angeordnet und befestigt werden können.
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Die Fahrzeugbetreiber wünschen immer flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten für den Innenraum der Fahrzeuge. Hierzu gehört auch eine schnelle Anpassung der Anordnung der Sitze oder Sitzreihen. Beispielsweise möchte ein Fahrzeugbetreiber einen größeren Sitzabstand in einem bestimmten Bereich des Fahrzeugs, und somit einen erhöhten Komfort, anbieten. Dabei sind die Fahrzeugbetreiber jedoch auf den Abstand der Öffnungen und Verjüngungen in den Sitzschienen eingeschränkt.
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Zudem wird über die Lebensdauer des Fahrzeugs der überwiegende Teil der Sitzschienen nie verwendet, wodurch unnötiges Gewicht in dem Fahrzeug vorhanden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bodenbefestigungsbaugruppe bereitzustellen, die eine flexible und gewichtssparende Anordnung von Monumenten, Tischen, Sitzen, Sitzreihen und anderen am Boden eines Fahrzeugs zu befestigenden Elementen ermöglicht. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzbefestigungssystem, einen Sitz sowie ein Flugzeug jeweils mit solch einer Bodenbefestigungsbaugruppe bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Bodenbefestigungsbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einem Sitzbefestigungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 6, einem Sitz mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und durch ein Flugzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
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Gemäß einem ersten Aspekt umfasst eine Bodenbefestigungsbaugruppe zur variablen Befestigung eines Gestells an einem Fahrzeugboden ein Gestellbefestigungselement und ein Bodenbefestigungselement. Das Gestellbefestigungselement ist dazu eingerichtet, mit einem Bein oder Fuß des Gestells verbunden zu werden. Zudem umfasst das Gestellbefestigungselement einen Aufnahmeraum. Das Bodenbefestigungselement kann dazu eingerichtet sein, formschlüssig in den Aufnahmeraum eingesetzt zu werden, und kann ferner mindestens ein Bodenverankerungselement umfassen. Somit kann das Gestell auf dem Fahrzeugboden abgestellt und ausgerichtet werden. Anschließend kann durch ein formschlüssiges Einsetzen des Bodenbefestigungselements in den Aufnahmeraum des Gestellbefestigungselements das Gestellbefestigungselement an dem Fahrzeugboden befestigt werden.
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Beispielsweise kann der Aufnahmeraum eine Form aufweisen, die sich von einer Seite des Gestellbefestigungselements, die dazu eingerichtet ist, nach dem Einbau im Fahrzeug in Richtung Fahrzeugboden zu zeigen, in Richtung einer gegenüberliegenden Seite des Gestellbefestigungselements aufweitet. Das Bodenbefestigungselement (genauer gesagt ein Körper des Bodenbefestigungselements) kann eine entsprechende verjüngende Form aufweisen, die formschlüssig in den Aufnahmeraum eingesetzt wird. Durch die korrespondierenden Formen des Aufnahmeraums und des Bodenbefestigungselements kann die Bodenbefestigungsbaugruppe am Fahrzeugboden festgehalten werden.
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Ferner kann das mindestens eine Bodenverankerungselement asymmetrisch in dem Bodenbefestigungselement angeordnet sein. Beispielsweise kann ein Körper des Bodenbefestigungselements einen symmetrischen Umfang aufweisen. Ferner ist der Körper des Bodenbefestigungselements dazu eingerichtet, in zwei zueinander entgegengesetzten Richtungen in den Aufnahmeraum eingesetzt zu werden. Mit anderen Worten kann eine (Längs-) Achse des Befestigungselements um 180° in Bezug auf das Gestellbefestigungselement gedreht werden, und somit in entgegengesetzter Richtung in den Aufnahmeraum eingesetzt werden. Aufgrund des asymmetrisch angeordneten mindestens einen Bodenverankerungselements ist das mindestens eine Bodenverankerungselement nun in Bezug auf das Gestellbefestigungselement versetzt angeordnet.
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In einer Implementierungsvariante kann der Körper des Bodenbefestigungselements eine längliche Form aufweisen, also entlang der Längsachse die größte Ausdehnung haben. Zudem kann der Körper des Bodenbefestigungselements in einem Querschnitt parallel zu einer Längsachse des Körpers eine symmetrische Form aufweisen. Mit anderen Worten ist der Körper des Bodenbefestigungselements in einer Aufsicht symmetrisch. Diese Symmetrie kann in mindestens einer parallel zur Längsachse des Körpers verlaufenden Querschnittsebene vorliegen. Hierbei ist das mindestens eine Bodenverankerungselement zu einer Ebene, die senkrecht zur Längsachse des Körpers des Bodenbefestigungselements und in Längsrichtung des Körpers mittig angeordnet ist, asymmetrisch angeordnet. Mit anderen Worten ist in der Aufsicht auf den Körper des Bodenbefestigungselements das Bodenverankerungselement relativ zu einem Mittelpunkt (Symmetriepunkt in der Aufsicht) des Körpers asymmetrisch angeordnet. Wird nun das Bodenbefestigungselement in der Betrachtung der Aufsicht des Körpers um 180° gedreht, liegt das Bodenverankerungselement in jeder der beiden Positionen des Körpers an einer anderen Stelle in der Aufsicht.
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Ferner kann der Aufnahmeraum eine längliche und in einem Querschnitt parallel zu einer Längsachse des Aufnahmeraums symmetrische Form aufweisen. Mit anderen Worten hat in einer Aufsicht des Gestellbefestigungselements der Aufnahmeraum eine symmetrische Form. Diese Symmetrie kann in mindestens einer parallel zur Längsachse des Körpers des Gestellbefestigungselements verlaufenden Querschnittsebene vorliegen.
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Alternativ kann der Körper des Bodenbefestigungselements und auch der Aufnahmeraum eine kreisrunde Form aufweisen. Auch hier kann sich der Querschnitt (in einer Aufsicht) nach unten hin verjüngen, so dass eine Keilwirkung durch den Körper des Bodenbefestigungselements im Aufnahmeraum entsteht. Der Körper des Bodenbefestigungselements ist in eine bestimmte Anzahl gleich großer Kreissegmente unterteilt, wobei jedes Segment eine durchgehende Öffnung (Bohrung) aufweist. In jede dieser Öffnungen lässt sich ein Bodenverankerungselement formschlüssig einsetzen. Dabei hat jede Öffnung einen anderen Abstand (in radialer Richtung) zur Außenseite des Körpers des Bodenbefestigungselements. Dadurch kann der Körper des Bodenbefestigungselements in bestimmten, den Kreissegmenten entsprechenden Winkelpositionen in den Aufnahmeraum eingesetzt werden, wobei das Bodenverankerungselement immer eine andere Asymmetrie und damit auch relativ zu dem Bodenbefestigungselement einen anderen Abstand einnehmen kann, wenn es in die entsprechende Öffnung eingesetzt wird. Beispielsweise können die Öffnungen in einer Aufsicht auf den Körper des Bodenbefestigungselements auf einer Spirale angeordnet sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein Sitzbefestigungssystem eine Vielzahl von in einer Reihe regelmäßig angeordneter Befestigungsmittel und ein Sitzgestell. Das Sitzgestell kann an mindestens einer Bodenbefestigungsbaugruppe gemäß dem ersten Aspekt befestigt sein. Die Vielzahl von in einer Reihe regelmäßig angeordneter Befestigungsmittel sind jeweils dazu eingerichtet, mit einem Bodenverankerungselement des Bodenbefestigungselements der Bodenbefestigungsbaugruppe gekoppelt zu werden. Durch diese Kopplung lässt sich das Sitzbefestigungssystem an der Vielzahl von Befestigungsmitteln befestigen.
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In einer Implementierungsvariante umfasst das Bodenbefestigungselement der Bodenbefestigungsbaugruppe zwei Bodenverankerungselemente mit einem Abstand, der dem regelmäßigen Abstand der in einer Reihe angeordneten Befestigungsmittel entspricht. Mit anderen Worten wird das Bodenbefestigungselement, und somit das Sitzbefestigungssystem, über zwei Bodenverankerungselemente an zwei entsprechenden Befestigungsmitteln befestigt.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Abstand zwischen einer Mittelachse eines des mindestens einen Bodenverankerungselements und einem in Längsrichtung des Bodenbefestigungselements gelegenen Ende des Bodenbefestigungselements kleiner als der regelmäßige Abstand der in einer Reihe angeordneten Befestigungsmittel sein. Aufgrund der asymmetrischen Anordnung des Bodenverankerungselements in dem Körper des Bodenbefestigungselements weist das Bodenverankerungselement unterschiedliche Abstände zu jedem Ende des Bodenbefestigungselements in Längsrichtung des Bodenbefestigungselements auf. Zumindest einer dieser beiden Abstände ist kleiner als der regelmäßige Abstand der in einer Reihe angeordneten Befestigungsmittel des Sitzbefestigungssystems.
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Aufgrund des asymmetrisch angeordneten mindestens einen Bodenverankerungselements und der Möglichkeit, das Bodenbefestigungselement in mindestens zwei (beispielsweise um 180° gedrehten) Anordnungen in das Gestellbefestigungselement einzusetzen, kann das Sitzbefestigungssystem in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen relativ zu der Vielzahl von Befestigungsmitteln angeordnet werden. Der in Längsrichtung der in einer Reihe regelmäßig angeordneten Befestigungsmittel gesehene Versatz des Gestellbefestigungselements in den beiden unterschiedlichen Positionen ergibt sich aus der asymmetrischen Anordnung des Bodenverankerungselements.
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Dadurch ist es möglich, dass Sitzbefestigungssystem (und somit das Sitzgestell) schnell und einfach in mindestens zwei unterschiedlichen, zueinander versetzten Positionen in den Befestigungsmitteln anzuordnen und darin zu befestigen. Hierfür muss lediglich das Bodenbefestigungselement durch Lösen des mindestens einen Bodenverankerungselements aus dem Aufnahmeraum des Gestellbefestigungselements herausgenommen werden, das Gestellbefestigungselement (beispielsweise zusammen mit dem Gestell) in Längsrichtung der Vielzahl von Befestigungsmitteln versetzt werden, das Bodenbefestigungselement (beispielsweise um 180°) gedreht wieder in den Aufnahmeraum des Gestellbefestigungselements eingesetzt werden und das mindestens eine Bodenverankerungselement wieder in entsprechenden Befestigungsmitteln befestigt werden. Die so durch das Sitzbefestigungssystem erzielbaren Positionen in Längsrichtung der Vielzahl von Befestigungsmitteln ist vielfältiger als bei bisherigen Befestigungssystemen, die lediglich eine Befestigung in dem Abstand der Vielzahl von Befestigungsmitteln erlaubt.
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Dies ermöglicht ferner die Beibehaltung der regelmäßigen Abstände der Befestigungsmittel, und somit standardisierter Lasteinleitpunkte in eine Fahrzeugkomponente, in der die Vielzahl von Befestigungsmitteln angeordnet sind. Die Lasteinleitpunkte müssen daher nicht verändert werden und somit ist auch eine statische Neukonstruktion der Fahrzeugkomponente nicht notwendig. Gleichzeitig erlaubt das Sitzbefestigungssystem die variable Anordnung des (Sitz-) Gestells bei sehr geringer Bauhöhe. Beispielsweise ist die Bauhöhe der Bodenbefestigungsbaugruppe nicht höher als bei herkömmlichen Sitzbefestigungssystemen.
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Ebenso ist es möglich, dass unterschiedliche Bodenbefestigungselemente vorgehalten werden, bei denen jeweils der Abstand zwischen der Mittelachse des Bodenverankerungselement und dem in Längsrichtung des Bodenbefestigungselements gelegenen Ende unterschiedlich groß ist. Dadurch lässt sich durch Austauschen des Bodenbefestigungselements das Gestellbefestigungselement und somit auch das Gestell relativ zu den Befestigungsmitteln (und somit auch relativ zu dem Fahrzeugboden) unterschiedlich anordnen und befestigen. Durch die doppelte Einsatzfähigkeit des Bodenbefestigungselements (durch Drehen um 180°) muss nur die Hälfte an Bodenbefestigungselement vorgehalten werden, um ein bestimmtes Subraster an Verschiebungsmöglichkeiten für das Gestellbefestigungselement innerhalb des Abstandes zweier Befestigungsmittel zu erreichen. So kann beispielsweise bei einem Abstand zweier Befestigungsmittel nach derzeitigem Standard von einem Zoll (2,54 cm) mit lediglich 12 Bodenbefestigungselementen das Gestellbefestigungselement in einem Raster von ungefähr 1 mm innerhalb dieses Zolls angeordnet werden. Bei der Verwendung kreisrunder Bodenbefestigungselemente mit spiralförmig angeordneten Öffnungen für Bodenverankerungselement(e) reicht die Vorhaltung eines einzelnen Bodenbefestigungselements aus. Dies kann beispielsweise in zwölf Segmente unterteilt sein, die jeweils um einen Millimeter in radialer Richtung versetze Öffnungen für ein Bodenverankerungselement aufweisen.
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In gleicher Weise kann auch die Anzahl der Befestigungsmittel reduziert werden. Beispielsweise kann der Abstand zwischen den Befestigungsmitteln auch 2 Zoll betragen, während sich durch das Vorhalten eines einzelnen Bodenbefestigungselements das Gestellbefestigungselement in einem Raster von einem Zoll verschieben und jeweils befestigen lässt. Dadurch kann Gewicht eingespart werden, da die Anzahl der Befestigungsmittel (die zudem oft gar nicht benutzt wird) deutlich reduziert wird.
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Die Vielzahl von Befestigungsmitteln kann durch Öffnungen einer Sitzschiene und Stegen zwischen zwei der Öffnungen verwirklicht sein. Dabei sind die Öffnungen bzw. Stege der Sitzschiene in dem regelmäßigen Abstand angeordnet, sodass sie die in einer Reihe regelmäßig angeordneten Befestigungsmittel darstellen. Dabei kann es sich um eine sogenannte Douglas-Schiene handeln. Hierbei kann mindestens ein Bodenverankerungselement durch eine entsprechende Öffnung der Sitzschiene in diese eingeführt werden und durch eine Verschiebung in Längsrichtung der Sitzschiene in Eingriff mit einem der Stege der Sitzschiene gebracht werden. Insbesondere kann mindestens ein Abschnitt des Bodenverankerungselements mit einem Steg vertikal überlappen, d.h. senkrecht zur Längsachse der Sitzschiene liegt der Abschnitt des Bodenverankerungselements unterhalb eines Stegs.
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Alternativ kann die Vielzahl von Befestigungsmitteln auch eine Vielzahl von einzelnen Verankerungselementen sein. Beispielsweise können die einzelnen Verankerungselemente in regelmäßigem Abstand auf einer Linie in einem Boden des Fahrzeugs integriert (eingebaut) sein. Insbesondere bei aus faserverstärktem Kunststoffmaterial hergestellten Fahrzeugböden können die einzelnen Verankerungselemente direkt in das Kunststoffmaterial eingesetzt und durch das Aushärten des Kunststoffmaterials darin kraftschlüssig befestigt werden. Ein nachträgliches Einkleben der Befestigungsmittel in den Fahrzeugboden ist ebenfalls möglich.
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In einer Implementierungsvariante weisen die einzelnen Verankerungselemente eine Öffnung und einen sich von der Öffnung wegerstreckenden Hohlraum auf. Nach Einbau eines solchen Verankerungselements in dem Fahrzeugboden erstreckt sich die Öffnung von einer Oberfläche des Fahrzeugbodens, auf der das Befestigungssystem angeordnet sein wird, nach unten. In dieser (vertikalen) Erstreckung kann ein Gewinde vorgesehen sein oder ein Querschnitt der Öffnung kann sich weiten, sodass die Seitenflächen der Öffnung einen Konus bilden. Dies erlaubt die Befestigung eines Sitzbefestigungssystems oder einer Bodenbefestigungsbaugruppe mit einem oder mehreren Bodenverankerungselementen, das/die eine Spreizwirkung hat. Beispielsweise kann sich ein von einem Körper des Bodenbefestigungselements entferntes Ende des Bodenverankerungselements aufweiten (expandieren) lassen, sodass sich das Bodenverankerungselement in der Öffnung des Verankerungselements einspreizt und verkeilt. In beiden Fällen wird die Bodenbefestigungsbaugruppe oder das Sitzbefestigungssystem sicher an dem Fahrzeugboden befestigt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein Sitz ein Sitzgestell und mindestens ein Sitzelement. Dabei kann das Sitzgestell an mindestens einer Bodenbefestigungsbaugruppe gemäß dem ersten Aspekt befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Sitzbefestigungssystem gemäß dem zweiten Aspekt um ein Sitzelement erweitert werden und an der Vielzahl von Befestigungsmitteln befestigt werden. Das Sitzelements kann eine Sitzfläche mit oder ohne Rückenlehne umfassen.
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Ferner kann das Sitzgestell ein Sitzbein und einen Sitzfuß umfassen. Dabei ist es möglich, dass das Sitzbein mit einer Bodenbefestigungsbaugruppe mit einem einzelnen asymmetrisch in dem zugehörigen Bodenbefestigungselement angeordneten Bodenverankerungselement ausgestattet ist. Ebenso kann der Sitzfuß mit einer Bodenbefestigungsbaugruppe mit zwei asymmetrisch in dem zugehörigen Bodenbefestigungselement angeordneten Bodenverankerungselementen ausgestattet sein. Mit anderen Worten ist das Sitzbein mit einem Bodenbefestigungselement mit einem einzelnen Bodenverankerungselement befestigt, während der Sitzfuß über zwei Bodenverankerungselemente gesichert ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein Flugzeug ein Sitzbefestigungssystem gemäß dem zweiten Aspekt und/oder einen Sitz gemäß dem dritten Aspekt.
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Das Flugzeug kann dabei einen Boden umfassen und zusätzlich eine Vielzahl von in einer Reihe regelmäßig in dem Boden kraftschlüssig eingebrachter Befestigungsmittel. Alternativ oder zusätzlich zu den Befestigungsmitteln kann das Flugzeug auch mindestens eine mit dem Boden kraftschlüssig gekoppelte Sitzschiene umfassen.
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Alternativ oder zusätzlich kann anstatt eines Sitzes auch ein Tisch, eine Trennwand, ein Gepäckfach, ein Stauraum, oder ein anderes Monument mittels Bodenbefestigungsbaugruppe gemäß dem ersten Aspekt und/oder mittels Sitzbefestigungssystem gemäß dem zweiten Aspekt an einem Fahrzeugboden befestigt werden. Die zu jedem oben genannten Aspekt erläuterten Elemente und Komponenten, die einen Sitz betreffen, wie zum Beispiel ein Sitzgestell oder Sitzbefestigungssystem, sind gleichermaßen für den Tisch, die Trennwand, das Gepäckfach, den Stauraum bzw. jedes andere Monument anzuwenden.
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Die hier beschriebenen Ausgestaltungen, Varianten und Aspekte können ferner beliebig kombiniert werden, sodass weitere nicht explizit beschriebene Ausgestaltungsvarianten umfasst sind.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
- 1 zeigt perspektivisch zwei mögliche Ausgestaltungen einer Bodenbefestigungsbaugruppe,
- 2 zeigt schematisch einen Fahrzeugboden mit einer Vielzahl von in einer Reihe regelmäßig angeordnete Befestigungsmittel,
- 3 zeigt schematisch eine Schnittansicht und eine Aufsicht eines einzelnen Befestigung mittels,
- 4 zeigt schematisch eine perspektivische Darstellung einer Sitzschiene mit herkömmlichem Befestigungselement und Bodenbefestigungselement gemäß der vorliegenden Offenbarung,
- 5 zeigt perspektivisch ein Gestell mit zwei unterschiedlichen Bodenbefestigungsbaugruppen,
- 6 zeigt perspektivisch das Gestell aus 5 in versetzter Anordnung durch Umsetzen der Bodenbefestigungselemente, und
- 7 zeigt schematisch ein Flugzeug mit einem Sitzbefestigungssystem.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Bodenbefestigungsbaugruppe mit asymmetrisch angeordnetem Bodenverankerungselement in einem Bodenbefestigungselement, ein Sitzbefestigungssystem, ein Sitz sowie ein Flugzeug jeweils mit solch einer Bodenbefestigungsbaugruppe beschrieben.
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1A zeigt perspektivisch eine mögliche Ausgestaltung einer Bodenbefestigungsbaugruppe 100. Die Bodenbefestigungsbaugruppe 100 umfasst ein Gestellbefestigungselement 110, dass eine Anschlussmöglichkeit 104 für ein Bein oder Fuß eines Gestells aufweist. Neben dieser Anschlussmöglichkeit 104 weist der Hauptkörper des Gestellbefestigungselement 110 einen Aufnahmeraum 102 auf. Der Aufnahmeraum 102 dient der Aufnahme einer weiteren Komponente, um das Gestellbefestigungselement 110 zu befestigen, beispielsweise an einem Fahrzeugboden.
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Hierfür umfasst die Bodenbefestigungsbaugruppe 100 ein Bodenbefestigungselement 120, dass formschlüssig in den Aufnahmeraum 102 eingesetzt werden kann. Hierfür weist das Bodenbefestigungselement 120 einen Körper 121 auf, der eine mit dem Aufnahmeraum 102 korrespondierende Form hat. Das Bodenbefestigungselement 120 weist ferner mindestens ein Bodenverankerungselement 122 auf, welches der Befestigung an dem Fahrzeugboden dient.
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Beispielsweise kann der Körper 121 des Bodenbefestigungselements 120 eine längliche Form und einen symmetrischen Umfang aufweisen. Ebenso kann der Aufnahmeraum 102 eine längliche und in einem Querschnitt parallel zu einer Längsachse L1 des Aufnahmeraums 102 symmetrische Form aufweisen. Aufgrund des symmetrischen Umfangs kann der Körper 121 des Bodenbefestigungselements 120 in zwei zueinander entgegengesetzten Richtungen in den Aufnahmeraum 102 eingesetzt werden. Hierfür weisen sowohl der Aufnahmeraum 102 als auch der Körper 121 des Bodenbefestigungselements 120 eine länglichen Form auf, wobei eine Längsachse L1 des Aufnahmeraums 102 und eine Längsachse L2 des Bodenbefestigungselements 120 im zusammengebauten Zustand parallel zueinander verlaufen oder aufeinander fallen. Der Körper 121 des Bodenbefestigungselements 120 kann dabei um 180° gedreht werden, sodass seine Längsachse L2 wieder wie zuvor verläuft, jedoch die beiden Enden 123, 124 des Körpers 121 umgekehrt im Aufnahmeraum 102 des Gestellbefestigungselement 110 angeordnet sind.
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Wie in 1A dargestellt ist, hat der Körper 121 des Bodenbefestigungselements 120 in einem Querschnitt parallel zu einer Längsachse des Körpers 121 eine symmetrische Form. Dies ermöglicht das Einsetzen des Körpers 121 in den Aufnahmeraum 102 in jeder der beiden oben beschriebenen um 180° gedrehten Positionen. Ferner ist das mindestens eine Bodenverankerungselement 122 zu einer Ebene die senkrecht zur Längsachse L2 des Bodenbefestigungselements 120 und mittig in Längsrichtung des Körpers 121 angeordnet ist, asymmetrisch angeordnet. So ist beispielsweise das rechts in 1A dargestellte Bodenverankerungselement 122 nicht in der Mitte des Körpers 121 und auch nicht am in der Figur rechten Ende 123 des Körpers 121 angeordnet.
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Der in 1A dargestellte Flansch am in 1A in Blickrichtung unteren Ende des Aufnahmeraums 102 ist optional. Er kann als weitere formschlüssige Verbindung zwischen Aufnahmeraum 102 und Körper 121 des Bodenbefestigungselements 120 dienen, wobei der Körper 121 nicht mit einem Fahrzeugboden in Kontakt kommt. Dadurch kann der Körper 121 den Fahrzeugboden nicht beschädigen und ferner kann der Körper 121 durch zu starkes Befestigen des mindestens einen Bodenverankerungselements 122 nicht am unteren Abschnitt des Aufnahmeraums 102 heraus gedrückt/-gezogen werden und dadurch das Gestellbefestigungselement 110 vom Fahrzeugboden abheben.
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1B zeigt perspektivisch eine weitere mögliche Ausgestaltung einer Bodenbefestigungsbaugruppe 100. Dabei gelten alle oben zu der in 1A dargestellten Ausgestaltung beschriebenen Details, wobei lediglich die Form des Aufnahmeraums 102 und des Körpers 121 des Bodenbefestigungselements 120 einen kreisrunden Querschnitt aufweisen. Auch dieser kann konisch sein, um eine form- und kraftschlüssige Halteverbindung zwischen Aufnahmeraum 102 und Körper 121 zu erzielen. In dem Körper 121 sind Öffnungen 125 zur jeweiligen Aufnahme eines Bodenverankerungselements 122 vorgesehen. Jede Öffnung 125 weist einen unterschiedlichen in radialer Richtung betrachteten Abstand zur Außenseite des Körpers 121 auf, wodurch durch Drehen des Körpers 121 im Aufnahmeraum 102 ein entsprechender Versatz des Bodenverankerungselements 122 in Bezug auf die Längsachse L1 des Gestellbefestigungselements 110 ermöglicht wird.
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2 zeigt schematisch einen Fahrzeugboden 200 mit einer Vielzahl von in einer Reihe regelmäßig angeordnete Befestigungsmittel 270. Dabei kann die Vielzahl von in einer Reihe angeordneter Befestigungsmittel 270 entlang einer Längsrichtung (X-Achse) des Fahrzeugs verlaufen. Auch ist es möglich, wie in 2 dargestellt, dass mehrere Reihen Befestigungsmittel 270 in dem Fahrzeugboden 200 vorgesehen sind. In 2 ist ferner die Option von paarweise angeordneten Reihen von Befestigungsmitteln 270 dargestellt.
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Jedes der Befestigungsmittel 270 ist dazu eingerichtet, ein Bodenverankerungselement 122 aufzunehmen, wobei jedes Bodenverankerungselement 122 kraftschlüssig mit dem Befestigungsmittel 270 gekoppelt werden kann. Beispielsweise ist in 3 schematisch eine Schnittansicht und eine Aufsicht eines einzelnen Befestigungsmittels 270 gezeigt. Das Befestigungsmittel 270 weist eine Öffnung und/oder Vertiefung 271 auf, in die ein Bodenverankerungselement 122 aufgenommen werden kann. Die in 3 dargestellte Variante der Öffnung/Vertiefung 271 weist eine konische, nach innen weiter werdende Form auf. Dies erlaubt ein Einspreizen eines Bodenverankerungselements 122 zur kraftschlüssigen Verbindung.
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Der regelmäßige Abstand ΔB zweier benachbarter Befestigungsmittel 270 (entlang der Reihe der Befestigungsmittel 270, d.h. in Richtung der X-Achse) kann hierbei ein standardisierter Abstand sein. Alternativ ist jeder beliebige Abstand ΔB möglich, solange er immer zwischen zwei benachbarten Befestigungsmitteln 270 gleich ist, sodass sich standardisierte Gestelle (beispielsweise von Sitzen, Tischen, Monumenten und anderen Gegenständen) an einer beliebigen Position in X-Achsenrichtung daran befestigen lassen.
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Das in 2 dargestellte Bodenbefestigungselement 120 weist beispielhaft zwei Bodenverankerungselemente 122 auf, um eine bessere Verankerung des Bodenbefestigungselements 120 und somit auch des Gestellbefestigungselements 110 zu gewährleisten. Beispielsweise können auch Momente durch die zwei Bodenverankerungselemente 122 übertragen werden. Der Abstand der jeweiligen Mittelachsen M der beiden Bodenverankerungselemente 122 entspricht hierbei dem Abstand ΔB der regelmäßig angeordneten Befestigungsmittel 270.
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4 zeigt schematisch eine perspektivische Darstellung einer Sitzschiene 210 mit herkömmlichem Befestigungselement 260 und Bodenbefestigungselement 120. Die Sitzschiene 210 weist Öffnungen 230 und Stege 240 zwischen zwei der Öffnungen 230 auf, die ebenfalls eine Vielzahl von in einer Reihe regelmäßig angeordneter Befestigungsmittel 230, 240 darstellen. Eine solche Sitzschiene 210 kann ebenfalls in Längsrichtung eines Fahrzeugs (X-Achse) angeordnet sein, sodass sich Gestelle beliebig in Längsrichtung des Fahrzeugs anordnen und befestigen lassen.
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Während das herkömmliche Befestigungselement 260 eine durch die Öffnungen 230 einführbare und in Längsrichtung der Sitzschiene 210 verschiebbare Grundkonstruktion 250 mit den Stegen 240 in Eingriff bringt, wird das Bodenbefestigungselement 120 asymmetrisch auf der Grundkonstruktion 250 angebracht. Dadurch lässt sich ein Gestellbefestigungselement 110 (in 4 nicht dargestellt) an einer herkömmlichen Sitzschiene befestigen. Mit anderen Worten weist das Bodenbefestigungselement 120 Bodenverankerungselemente 122 auf, die eine der Grundkonstruktion 250 entsprechende Form haben.
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5 zeigt perspektivisch ein Gestell 300 mit zwei unterschiedlichen Bodenbefestigungsbaugruppen 100A, 100B. Die Bodenbefestigungsbaugruppen 100A, 100B unterscheiden sich lediglich in ihrer Länge, und insbesondere in der Länge des jeweiligen Aufnahmeraums 102 sowie der Länge der jeweiligen Bodenbefestigungselemente 120. Die Bodenbefestigungsbaugruppe 100B wird durch ein Bodenbefestigungselement mit zwei Bodenverankerungselementen 122 an einem Fahrzeugboden 200 befestigt. 5 zeigt ebenfalls die in 2 dargestellten einzelnen in einer Reihe regelmäßig angeordneten Befestigungsmittel 270, mit denen die Bodenverankerungselemente 122 am Fahrzeugboden 200 befestigt werden können.
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Das in 5 gezeigte Gestell 300 eignet sich zur Befestigung eines Fahrzeugsitzes. Das in 5 dargestellte Sitzbefestigungssystem 400 umfasst neben den Bodenbefestigungsbaugruppen 100 ein Sitzbein 310 und einen Sitzfuß 320. Das üblicherweise in Fahrtrichtung des Fahrzeugs vorne vorgesehene Sitzbein 310 nimmt überwiegend vertikale Lasten auf (in Richtung der Z-Achse) und ist daher mit einer Bodenbefestigungsbaugruppe 100A mit nur einem einzelnen Bodenverankerungselement 122 an dem Fahrzeugboden 200 befestigt. Der üblicherweise in Fahrtrichtung des Fahrzeugs hinten vorgesehene Sitzfuß 320 verläuft schräg zu dem Sitzbein 310, wodurch neben Querlasten (horizontalen Lasten) auch Momente in den Fahrzeugboden 200 eingeleitet werden müssen. Hierfür ist die dargestellte Bodenbefestigungsbaugruppe 100 mit zwei Bodenverankerungselementen 122 vorgesehen.
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6 zeigt dasselbe Sitzbefestigungssystem 400, wobei das jeweilige Bodenbefestigungselement 120 um 180° gedreht in der jeweiligen Bodenbefestigungsbaugruppe 100 eingesetzt wurde. Um die jeweiligen Bodenverankerungselemente 122 in Eingriff mit den im Fahrzeugboden 200 vorgesehenen Befestigungsmitteln 240, 270 zu bringen, wird das Sitzgestell 300 um eine Distanz ΔS verschoben. Diese Distanz ΔS entspricht einem in 1 dargestellten Abstand einer Mittelachse M eines Bodenverankerungselements 122 und einem in Längsrichtung gelegenen Ende 123 des Bodenbefestigungselements 120. Die Distanz ΔS kann beliebig gewählt werden, d.h. es können auch verschiedene Bodenbefestigungselemente 120 vorgesehen werden, an denen das/die Bodenverankerungselemente 122 an einer jeweils unterschiedlichen, aber asymmetrischen Position entlang der Längsachse L2 des Körpers 121 des Bodenbefestigungselements 120 vorgesehen ist/sind. Wird die Distanz ΔS kleiner gewählt als der Abstand ΔB zwischen zwei benachbarten Befestigungsmitteln 240, 270, so lässt sich das Gestell 300 in Längsrichtung des Fahrzeugs (X-Achse) beliebig verschieben, während die Befestigungsmittel 240, 270 konstante Lasteinleitpunkte in den Boden 200 des Fahrzeugs bilden.
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7 zeigt schematisch ein Flugzeug 10 mit einem Sitzbefestigungssystem 400 und einem Sitz 330. Das Sitzbefestigungssystem 400 ist auf einem Boden 200 des Flugzeugs 10 über mindestens eine Bodenbefestigungsbaugruppe 100 befestigt.
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Anstatt eines Sitzes 330 kann ein Befestigungssystem 400 zur Anbringung jeglicher im Inneren des Flugzeugs 10 vorgesehener Bauteile verwendet werden. Beispielsweise kann ein Tisch, ein Gepäckfach, ein Stauraum, eine Zwischenwand, eine Fahrzeugtoilette, Fahrzeugküche, etc. über ein Befestigungssystem 400 und insbesondere mindestens eine Bodenbefestigungsbaugruppe 100 an dem Boden 200 des Flugzeugs 10 befestigt werden.
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Die voranstehend erörterten Varianten, Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele dienen lediglich zur Beschreibung der beanspruchten Lehre, schränken diese jedoch nicht auf die Varianten, Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele ein.