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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Domstrebenanordnung für ein elektromotorisch angetriebenes Kraftfahrzeug, insbesondere für ein elektromotorisch angetriebenes Nutzfahrzeug. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Domstrebenanordnung.
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Bei Nutzfahrzeugen sind die Antriebseinrichtungen, üblicherweise Verbrennungsmotoren, meistens im Frontendbereich zwischen den Vorderrädern angeordnet. Bei der Verwendung einer Einzelradaufhängung können dadurch die auf einen Fahrzeugrahmen wirkenden oberen Querlenker- und Federkräfte nur über eine vergleichsweise biegesteife U-Querträgerkonstruktion aufgenommen werden, die meist unter der Antriebseinrichtung verläuft.
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Bei Nutzfahrzeugen mit elektromotorischem Antrieb ist jedoch die bislang verwendete Ausführung eines Querträgers nicht mehr erforderlich und kann dadurch neu gestaltet werden.
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Aus der
EP 1 564 112 A1 ist ein Hilfsrahmen für eine Achse eines Kraftfahrzeugs mit einem Chassis bekannt, wobei der Hilfsrahmen zwei Abschnitte entgegengesetzter Enden hat, von denen jedes mindestens zur Montage des Hilfsrahmens unter dem Chassis dient. Ebenso besitzt der Hilfsrahmen einen transversalen Abschnitt und wird von einem selbständigen Querträger gebildet. Der Querträger wiederum besitzt einen Körper mit zwei entgegengesetzten Enden, die mit Flanschen ausgestattet sind, durch die er an dem einen und an dem anderen der zwei Abschnitte befestigt werden kann. Die Flansche bilden dabei mit der Längsausdehnung des Querträgers einen Winkel, so dass der Querträger einen Durchgang für ein Element des Fahrzeugs definiert, das über oder unter den Querträger hindurch gängig ist, je nach Montagestellung des Querträgers. Hierdurch kann er beispielsweise so angeordnet werden, dass er mit seinem Körper unterhalb des Verbrennungsmotors verläuft.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, einen neuartigen Querträger für ein elektromotorisch angetriebenes Nutzfahrzeug anzugeben, welcher einfach aufgebaut ist und die Integration verschiedener Funktionen ermöglicht sowie eine Aussteifung eines Fahrzeugrahmens.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Domstrebenanordnung für ein elektromotorisch angetriebenes Nutzfahrzeug anzugeben, die die Aufgabe eines bislang eingesetzten Querträgers übernimmt und dabei eine erste Domstrebe sowie eine separate zweite Domstrebe aufweist, die jeweils längsendseitig Aufnahmebereiche zur gelenkigen Anbindung eines Querlenkers besitzen. In der zweiten Domstrebe ist im jeweiligen Aufnahmebereich zusätzlich eine Aufnahme zur Anbindung eines oberen Endes eines Stoßdämpfers vorgesehen, wobei die beiden Domstreben der Domstrebenanordnung jeweils einen U-förmigen Querschnitt aufweisen. Hierdurch ist es möglich, mit der erfindungsgemäßen Domstrebenanordnung eine äußerst stabile Rahmenquerverbindung in der Art eines bislang eingesetzten Querträgers zu schaffen und an den beiden Domstreben der Domstrebenanordnung zugleich weitere Bauteile, wie beispielsweise einen Querlenker oder einen Stoßdämpfer, direkt abzustützen. Insbesondere die Einleitung der Stoßdämpferkräfte in die zweite Domstrebe ermöglicht es, dass die Stoßdämpferkräfte nahezu momentenfrei in einem Fahrzeugrahmen eingeleitet werden können. Dies führt nicht nur zu Gewichts- und Kosteneinsparungen, sondern auch dazu, dass die Fahrzeugrahmensteifigkeit erhöht werden kann, da die beiden Domstreben der Domstrebenanordnung im eingebauten Zustand den Fahrzeugrahmen in Querrichtung aussteifen, was durch das jeweilige U-förmige Profil der beiden Domstreben und der damit einhergehenden hohen Biegesteifigkeit begründet wird. Prinzipiell handelt es sich somit bei der erfindungsgemäßen Domstrebenanordnung um eine Art vertikalen Fahrschemel, der zur Stabilisierung im Bereich der Fahrwerksanbindung dient, aber auch die Möglichkeit schafft, weitere Bauteile oder Baugruppen aufzunehmen bzw. zu lagern.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung weisen/weist die erste und/oder die zweite Domstrebe Aussparungen auf. Derartige Aussparungen können beispielsweise als kreisrunde Ausnehmungen ausgebildet sein und dazu beitragen, das Gewicht der jeweiligen Domstrebe und damit auch der gesamten Domstrebenanordnung zu reduzieren, wodurch das während der Fahrt des elektromotorisch angetriebenen Nutzfahrzeugs zu bewegende Gewicht reduziert und dessen Reichweite vergrößert werden kann.
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Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, ein elektromotorisch angetriebenes Nutzfahrzeug mit einer solchen Domstrebenanordnung auszustatten, wobei in diesem Fall die erste Domstrebe der Domstrebenanordnung nach oben offen angeordnet ist, während die zweite Domstrebe nach unten offen angeordnet ist. Hierdurch kann eine besonders hohe Aussteifung des Fahrwerkrahmens erreicht werden. Bei einem solchen elektromotorisch angetriebenen Nutzfahrzeug kann darüber hinaus vorgesehen sein, an der jeweiligen ersten und zweiten Domstrebe in einem jeweils längsendseitigen Aufnahmebereich einen Querlenker gelenkig anzubinden, beispielsweise über ein entsprechendes Elastomerlager, wobei an der zweiten Domstrebe zusätzlich noch ein oberes Ende eines Stoßdämpfers gelagert ist, so dass die erfindungsgemäß eingesetzte Domstrebenanordnung mehrere Funktionen und Aufgaben gleichzeitig erfüllen kann, nämlich die Aussteifung eines Fahrzeugrahmens, die Anbindung von Stoßdämpfern und die Anbindung des Fahrwerks, insbesondere über den Querlenker. Selbstverständlich kann darüber hinaus auch vorgesehen sein, dass an der ersten und/oder an der zweiten Domstrebe weitere Bauteile, wie beispielsweise ein Elektromotor oder Getriebeteile angebunden sind.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße Domstrebenanordnung eines elektromotorisch angetriebenen Kraftfahrzeugs,
- 2 eine Darstellung wie in 1, jedoch aus einer anderen Perspektive.
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Entsprechend den 1 und 2, weist ein elektromotorisch angetriebenes Kraftfahrzeug 1, welches beispielsweise als elektromotorisch angetriebenes Nutzfahrzeug 2 ausgebildet ist, eine Domstrebenanordnung 3 auf, mit einer ersten Domstrebe 4 und einer zweiten Domstrebe 5, die jeweils längsendseitig Aufnahmebereiche 6 zur gelenkigen Anbindung eines Querlenkers 7 besitzen. An der zweiten Domstrebe 5 ist darüber hinaus im jeweiligen Aufnahmebereich 6 eine Aufnahme 8 zur Anbindung eines oberen Endes eines Stoßdämpfers 9 vorgesehen. Hierdurch können an den einzelnen Domstreben 4, 5 der Domstrebenanordnung 3 Funktionsbauteile, wie beispielsweise der Stoßdämpfer 9 bzw. Querlenker 7, angebunden werden. Darüber hinaus besitzen die beiden Domstreben 4, 5 einen U-förmigen Querschnitt, wobei gemäß den 1 und 2 gezeigt ist, dass die erste Domstrebe 4 in eingebautem Zustand nach oben offen angeordnet ist, während die zweite Domstrebe 5 nach unten offen angeordnet ist.
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Wie den 1 und 2 weiter zu entnehmen ist, besitzen die beiden Domstreben 4, 5 Aussparungen 10, welche zur Gewichtsreduzierung beitragen.
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Die jeweiligen Aufnahmebereiche 6 der beiden Domstreben 4, 5 können entsprechend der einzuleitenden Kräfte und Momente beispielsweise als aus Metall gegossener Aufnahmebereich 6 ausgebildet werden, der beispielsweise an die jeweilige Domstrebe 4, 5 angeschweißt oder mit dieser verschraubt wird. Der Aufnahmebereich 6 der ersten Domstrebe 4 kann dabei selbstverständlich auch einstückig mit der ersten Domstrebe 4 ausgebildet sein.
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An den jeweiligen Domstreben 4, 5 können selbstverständlich auch noch weitere Bauteile, wie beispielsweise Elektromotoren, angebaut sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Domstrebenanordnung 3 kann ein Fahrzeugrahmen 11 eines elektromotorisch angetriebenen Nutzfahrzeugs 2 in Querrichtung ausgesteift werden, wobei durch die jeweilige U-förmige Ausbildung der beiden Domstreben 4, 5 auch eine Art vertikaler Fahrschemel geschaffen werden kann. Die erfindungsgemäße Domstrebenanordnung 3 ermöglicht dabei jedoch nicht nur die Aussteifung des Fahrzeugrahmens 11, sondern zusätzlich auch die Anbindung weiterer Bauteile, wie beispielsweise Querlenker 7 und/oder Stoßdämpfer 9. Auf diese Art der Zusammenfassung von einerseits Aussteifungsfunktionen und andererseits Anbindungsfunktionen können Bauteile, Gewicht und Kosten deutlich reduziert werden. Durch die Aufgliederung der erfindungsgemäßen Domstrebenanordnung 3 in zwei einzelne Domstreben 4, 5 kann darüber hinaus eine Abstützbasis in Fahrtrichtung vergrößert werden, was ebenso zu einer deutlichen Steigerung der Steifigkeit des gesamten Verbundes bzw. des Fahrzeugrahmens 11 beiträgt. Die Domstreben 4, 5 der erfindungsgemäßen Domstrebenanordnung 3 können dabei zwischen zwei Längsträgern des Fahrzeugrahmens 11 durch einen bislang von einem Verbrennungsmotor belegten Bauraum verlaufen.
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Mit der erfindungsgemäßen Domstrebenanordnung 3 ist es somit möglich, an einer Vorderachse elektromotorisch angetriebene Kraftfahrzeuge 1 bzw. Nutzfahrzeuge 2 gewichtsreduziert und funktionsoptimiert herzustellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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