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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft einen mobilen Abfallsammelbehälter zum Sammeln von Abfällen in einem Flugzeug, ein Abfallentsorgungssystem in einem Flugzeug sowie ein Flugzeug mit einem darin befindlichen Abfallentsorgungssystem.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zum Sammeln von Abfällen werden in Fahrzeugen für den Transport von Personen, insbesondere in Verkehrsflugzeugen, fahrbare Abfallsammelbehälter, sogenannte Trolleys verwendet. Nach dem Konsum von Speisen und Getränken wird üblicherweise vom Kabinenpersonal der anfallende Abfall in Form von Speise- und Getränkebehältern mit einem Trolley eingesammelt. Der Abfall kann anschließend nach der Reise entsorgt werden. Es kann auch vorgesehen sein, erst nach mehreren Missionen des Fahrzeugs den Abfall zu entsorgen und bis dahin an Bord zwischenzulagern. Insbesondere bei dem Wunsch, allgemeine Bordfunktionen auf möglichst kompaktem Raum in dem Fahrzeug bereitzustellen, um dessen Passagierkapazität zu erhöhen, ist auch der vorhandene Raum zum Entsorgen bzw. Sammeln oder Lagern von Abfällen stark begrenzt. Daher ist eine Lagerung von Abfall im Unterflurbereich des Fahrzeuges eine mögliche Alternative.
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Aus
US 4,573 650 ist eine mögliche Unterflurlagerung von Abfall in einem speziellen Container, der in der Größe und Form standardisierten Frachtcontainern entspricht, gezeigt. Über eine Abfallrampe ist ein direktes Entsorgen von Abfall aus einer Bordküche im Heckbereich der Passagierkabine in den darunter angeordneten Abfallcontainer durch eine Öffnung im Deckenbereich des Containers vorgesehen.
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Aus
DE 42 08 438 A1 ist ein Passagierversorgungssystem gezeigt, bei dem ein Teil der Einrichtungen im Unterflurbereich des Flugzeuges untergebracht sind. Ein Fördersystem ist vorgesehen, welches Verpflegungsbehälter vom Catering-Container im Unterflurbereich in den Passagierbereich fördern kann. Über einen Waste Trolley kann durch eine im Kabinenboden installierte Ablassöffnung auch Abfall entsorgt werden. Ein Geruchsverschluss und ein separater Waste-Behälter ermöglichen eine hygienische Lagerung des Abfallgutes.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen mobilen Abfallsammelbehälter zum Sammeln von Abfällen in einem Flugzeug vorzuschlagen, der ein effizientes, robustes und hygienisches Handhaben des anfallenden Abfallgutes ermöglicht. Weiterhin ist ein Abfallentsorgungssystem in einem Flugzeug vorzuschlagen, welches das Zusammenwirken mit dem mobilen Abfallsammelbehälter effizient gestaltet.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch einen mobilen Abfallsammelbehälter mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1.
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Ein mobiler Abfallsammelbehälterweist ein Gehäuse und einen Auffangbehälter für Abfall auf. Der Auffangbehälter ist im oberen Bereich des Gehäuses in einem Aufnahmeraum angeordnet und der Aufnahmeraum nimmt zumindest das Volumen der oberen Hälfte des Gehäuses ein. Der Auffangbehälter ist verschiebbar ausgebildet und ist über ein Schienensystem von einer innerhalb des Abfallsammelbehälters befindlichen Sammelposition in eine außerhalb des Abfallsammelbehältergehäuses befindliche Entleerungsposition bewegbar. Der Auffangbehälter weist eine Einfüllöffnung sowie eine verschließbare Entleerungsöffnung auf und die Entleerungsöffnung ist durch ein bewegliches Verschlusselement verschließbar.
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Ein derartiger erfindungsgemäßer Abfallsammelbehälter zum Sammeln von Abfällen in einem Flugzeug ermöglicht ein effizientes, robustes und hygienisches Handhaben des anfallenden Abfallgutes. Der Abfallsammelbehälter verbessert die Handhabung von Abfallgut erheblich. Müllbeutel müssen nicht mehr von den Flugbegleitern beim Einsammeln des Abfallgutes sowie beim Beladen der Transfereinrichtung angefasst werden.
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Weiterhin wird ein Abfallentsorgungssystem in einem Flugzeug vorgeschlagen. Das Abfallentsorgungssystem in einem Flugzeug weist einen erfindungsgemäßen mobilen Abfallsammelbehälter auf sowie eine Transfereinrichtung, die auf der gleichen Ebene des Flugzeuges wie der mobile Abfallsammelbehälter positioniert ist und einen Transferraum und eine Transferschublade enthält. Die Transferschublade ist in der Entleerungsposition aus dem Transferraum herausgezogen und unterhalb des Auffangbehälters positionierbar.
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Weiterhin ist ein Flugzeug vorgesehen, das ausgestattet ist mit mindestens einem erfindungsgemäßen Abfallentsorgungssystem in Wirkverbindung mit einer Abfallaufnahmevorrichtung. Dafür enthält das Flugzeug ein Passagierdeck und ein Frachtraum, wobei das Abfallentsorgungssystem bestehend aus mobilem Abfallsammelbehälter sowie einer Transfereinrichtung im Passagierdeck vorgesehen ist, welches mit einer Abfallaufnahmeeinrichtung im Frachtdeck über einen Schacht verbunden ist und funktional zusammenwirkt.
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Die Transfereinrichtung übernimmt somit die Funktion einer Schleuse, um zwischen dem Passagierdeck und dem Frachtdeck einen gesicherten Transport des Abfallgutes zu ermöglichen und den Anforderungen an eine Trennung zwischen Passagier- und Frachtdeck zu genügen. Mit anderen Worten verhindert dieses Schleusen des Abfallgutes eine direkte Verbindung zwischen Passagierdeck und Frachtraum.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des mobilen Abfallsammelbehälters und des Abfallentsorgungssystems und bevorzugte Ausführungsformen sind in den zugehörigen Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung wiedergegeben.
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Ebenfalls ist ein Verfahren zur Durchführung der Abfallentsorgung angegeben.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele in den Figuren. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte. Die einzelnen Bauteile sind schematisch dargestellt und dienen somit der Erklärung des prinzipiellen und funktionalen Zusammenhanges der vorliegenden Erfindung.
- 1 zeigt eine Ausgestaltung eines Abfallentsorgungssystems innerhalb eines Flugzeuges mit Passagierkabine und Unterdeck in einer schematischen Perspektivansicht,
- 2 zeigt das Abfallentsorgungssystems in der Ausschnittsdarstellung eines Flugzeuges in einer Ansicht von der Seite,
- 3 zeigt das Abfallentsorgungssystems mit einem mobilen Abfallsammelbehälter sowie einer Transfereinrichtung in einer perspektivischen schematischen Darstellung,
- 4 zeigt die Abfallaufnahmeeinrichtung im Unterdeck eines Flugzeuges,
- 5 zeigt den mobilen Abfallsammelbehälter ohne eingeschobenen Auffangbehälter,
- 6 zeigt den erfindungsgemäßen mobilen Abfallsammelbehälter mit einem Auffangbehälter,
- 7-9 zeigen die Bestandteile der erfindungsgemäßen Transfereinrichtung Und
- 10 zeigt den Ablauf eines Abfallentsorgungsprozesses als Ablaufplan.
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In 1 ist in einer schematischen Perspektivansicht ein Ausschnitt eines Verkehrsflugzeuges 1 mit einem Passagierdeck 2 und einem Unterdeck 3 gezeigt. Um ausreichend Platz für die Passagiere bereitzustellen, ist üblicherweise der vorhandene Raum zum Entsorgen bzw. Sammeln oder Lagern von Abfällen stark begrenzt. Daher ist eine Lagerung von Abfall im Unterflurbereich des Flugzeuges sinnvoll. Hierfür ist eine Abfallaufnahmeeinrichtung 5 an entsprechender Position im Unterdeck 3 angeordnet. Die Abfallaufnahmeeinrichtung 5 ist bevorzugt in Größe und Form einem standardisierten LD-3 Container angepasst, der in vielen Passagierflugzeugen verwendet werden kann. Für die Reinigung und Leerung des Abfalls kann der Container 5 mittels des üblicherweise in Passagierflugzeugen im Unterdeck 3 installierten Frachtladesystems 6 entnommen werden. Somit ist ein schneller Austausch des Abfallcontainers 5 möglich. Derartige Abfallcontainer oder auch allgemeiner benannt Abfallaufnahmeeinrichtungen 5 können als Austauschcontainer an den Flughäfen zur Verfügung gestellt werden und somit kann beispielsweise während eines Beladungsprozesses auch gleich ein neuer Abfallcontainer 5 über das Frachtladesystem 6 eingefahren und positioniert werden.
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Das Aufkommen von Abfall variiert stark nach Fluggesellschaft und Flugstrecke. Bei den Flugstrecken muss man in Betracht ziehen, dass es Kurz-, Mittel- und Langstreckenflüge gibt und daher auch unterschiedlich viel Müll anfällt. Auch haben die Fluggesellschaften unterschiedliche Verpflegungskonzepte. Bei Fluggesellschaften, die eine komplette Verpflegung anbieten ist das Abfallgewicht pro Passagier hoch. Dem gegenüber stehen die Fluggesellschaften, die sehr günstige Flüge anbieten und keine umfangreiche Verpflegung anbieten, wodurch sich das Abfallgewicht reduziert. Abhängig von der Fluggesellschaft bzw. auch der Flugmission ist somit der Austausch des Abfallcontainers 5 während eines Entladungs- und Neubeladungsprozesses vorzunehmen.
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Die Befüllung des Abfallcontainers 5 erfolgt in der gezeigten Ausführungsform über ein Abfallentsorgungssystem 4, welches im oberen Deck des Flugzeuges in der Flugzeugpassagierkabine 2 angeordnet ist.
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Es ist in 1 weiterhin ersichtlich, dass in der Flugzeugpassagierkabine 2, die üblicherweise mit Sitzen bzw. Sitzreihen 7 ausgestattet ist, auch Monumente 8 angeordnet sind, die für die Nutzung durch die Passagiere ausgestaltet sind. Es sind üblicherweise Bordtoiletten vorgesehen, die so in der Passagierkabine 2 verteilt sind, dass diese für die Nutzung durch die Passagiere sowie für den einfachen Zugang von den Passagiersitzen 7 gut erreichbar sind. Hier ergeben sich unter anderem auch Bereiche in der Flugzeugkabine 2, beispielsweise der Raum zwischen dem rückwärtigen Teil einer Flugzeugsitzreihe 7 und der Wand eines Flugzeugmonumentes 8, die für eine Öffnung zum Unterdeck und somit für einen Zugang zu einem Abfallcontainer 5 genutzt werden können. Dafür ist im Passagierdeck 2 im Flugzeugfussboden 9 eine Öffnung 21 vorgesehen. Das Abfallentsorgungssystem 4 kann somit ohne eine starke Veränderung des Sitzreihenlayouts in die Flugzeugpassagierkabine 2 integriert werden. Aus einem mobilen Abfallsammelbehälter 10 wird über eine Transfereinrichtung 20 durch die Öffnung 21 das Abfallgut in den Abfallcontainer 5 in den Unterflurbereich des Flugzeuges befördert. Diese Förderung des Abfallgutes kann erfolgen, ohne dass die Bordcrew den Abfall berühren muss bzw. per Hand das Abfallgut vom Abfallsammelbehälter 10 in den Abfallcontainer 5 umpacken muss. Damit ist eine hygienische Handhabung des Abfallgutes ermöglicht.
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In 2 ist das Abfallentsorgungssystem 4 in dem Verkehrsflugzeug 1 als Ausschnittsdarstellung in einer Ansicht von der Seite gezeigt. Die einzelnen Bauteile sind schematisch dargestellt und dienen somit der Erklärung des prinzipiellen und funktionalen Zusammenhanges des Abfallentsorgungssystems 4. Ergänzend zur Figurenbeschreibung zur 1 ist es hier erkennbar, dass die Öffnung 21 im Fußboden 9 auch gleichzeitig durch einen offenen und ohne Systemtechnik belegten Teil des Fußbodengerüst bzw. des Deckenbereichs des Unterflurdecks 3 führen muss. Der Deckenbereich ist schematisch mit dem Bezugszeichen 23 angedeutet. Es ist vorzugsweise ein Schacht 22 vorgesehen, der durch die Öffnung 21 im Fußboden 9 sowie einer Öffnung 24 im dem Deckenbereich 23 vom fest installierten Teil der Transfereinrichtung 20 im Passagierdeck 2 zur bzw. durch eine Öffnung des Abfallcontainers 5 führt. Ersichtlich ist weiterhin, dass der mobile Abfallsammelbehälter 10 mit einem verschiebbaren Auffangbehälter 12 über der Transfereinrichtung 20 positioniert ist, die zwischen einer Passagiersitzreihe 7 und einem Flugzeugmonument 8 angeordnet ist. Es sind natürlich auch andere Positionen in einer Flugzeugpassagierkabine 2 denkbar, jedoch ist neben einer optimalen Raumausnutzung in der Passagierkabine 2 - bestenfalls ohne Verluste von Sitzplatzkapazitäten - auch die Zugänglichkeit bzw. die mögliche Positionierung des Abfallbehälters 5 in Unterdeck zu berücksichtigen.
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In 3 ist das Abfallentsorgungssystem 4 mit dem mobilen Abfallsammelbehälter 10 sowie der Transfereinrichtung 20 in einer perspektivischen schematischen Darstellung gezeigt. Der mobile Abfallsammelbehälter 10 kann in den Abmessungen den üblicherweise verwendeten Full-Size-Trolleys oder Half-Size-Trolleys entsprechen, was eine Integration in den üblichen Catering-Prozeß in Flugzeugen vereinfacht. Üblicherweise sind Flugzeugtrolleys bzw. Komponenten für einen Flugzeugtrolley nach der ATLAS-Norm ausgebildet. Dies kann auch für die Außenmaße des mobilen Abfallsammelbehälters 10 gelten.
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Der mobile Abfallsammelbehälter 10 weist ein Gehäuse 11 sowie einen aus dem Gehäuse 11 herausziehbaren Auffangbehälter 12 auf. Der Auffangbehälter 12 ist im oberen Bereich des Gehäuses 11 angeordnet ist und nimmt vorzugsweise zumindest das Volumen der oberen Hälfte der Abfallsammelbehälters 10 ein. Wenn der Auffangbehälter 12 im Gehäuse 11 eingeschoben ist, kann über eine Einfüllöffnung 14 im Deckenbereich des Gehäuses 11 Abfall eingesammelt werden. Dies ist der Sammelzustand des Abfallsammelbehälters 10. Dies geschieht üblicherweise durch die Bordcrew, die nach dem Catering-Prozess entlang der Sitzreihen im Flugzeuglängsgang den Abfallsammelbehälter 10 verschiebt und Abfall einsammelt.
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Vorzugsweise können neben dem Sammeln von festem Abfallgut in dem Auffangbehälter 12 auch Flüssigkeiten separat aufgenommen werden. Dafür kann beispielsweise ein Flüssigkeitstank (nicht gezeigt) im unteren Teil des mobilen Abfallsammelbehälters 10 angeordnet sein. Das Gehäusevolumen des Abfallsammelbehälters 10, bei dem der herausziehbare Auffangbehälter 12 den oberen Bereich einnimmt, kann somit auch für weitere Abfallarten effizient ausgenutzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann im unteren Teil des Abfallsammelbehälters 10 das Volumen genutzt werden, um weitere Abfallarten aufnehmen zu können. Beispielsweise könnte neben einem Flüssigkeitstank ein Getränkebechersammler (nicht gezeigt) vorgesehen sein. Verschiedene Varianten einer Mülltrennung sind somit möglich.
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Die Anordnung des Auffangbehälters 12 im oberen Bereich des Gehäuses 11 ist notwendig, damit für die Entleerungsposition das Abfallgut aus dem Auffangbehälter 12 mittels Schwerkraft in die unterhalb des herausgezogenen Auffangbehälters 12 positionierte Transfereinrichtung 20 fallen kann. Die Anordnung des Auffangbehälters 12 im Gehäuse 11 ist entsprechend der Höhe der Transfereinrichtung 20 angepasst. Der Auffangbehälter 12 weist dafür eine Entleerungsöffnung 16 auf, die üblicherweise verschlossen ist, jedoch in Entleerungsposition/Entleerungszustand des Auffangbehälters 12 geöffnet werden kann. Die Transfereinrichtung 20 besteht aus zwei Komponenten. Zum einen ist ein auf dem Flugzeugfußboden 9 fixierter Transferraum 25 vorgesehen sowie weiterhin eine aus dem gehäuseartigen Transferraum 25 herausziehbare Transferschublade 26. Dieser schubladenartige Transferbehälter 26 ist für das Entleeren des Auffangbehälters 12 aus dem Transferraum 25 herausgeschoben und somit bereit für die Aufnahme des Abfallgutes. Vorzugsweise wird der fest fixierte Teil der Transfereinrichtung hinter einer Sitzreihe 7 bzw. zwischen Sitzreihe 7 und Monumentenwand 8 positioniert sowie die herausgefahrene Position der Transferschublade 26 befindet sich im Bereich des Längsganges des Flugzeuges bzw. im Bereich eines Querganges (z.B. im Türeinstiegsbereich). Beide Komponenten der Transfereinrichtung 20 werden mit einer Sensorik ausgestattet, um eine optische Anzeige zu ermöglichen, die dem Bediener anzeigt, ob die Transfereinrichtung 20 geöffnet oder verschlossen ist, d.h. zur Aufnahme von Abfallgut bereit ist oder noch Maßnahmen zur Bereitstellung getroffen werden müssen. Neben optischen Anzeigen sind natürlich auch alternativ oder zusätzlich Automatisierungen möglich, beispielsweise das Ansteuern eines Antriebes zum Öffnen und Schließen des Transferbehälters bzw. der Transferschublade 26.
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Über die Aufnahmeöffnung 27 der Transferschublade 26 wird das Abfallgut in die Transferschublade 26 transferiert. Nachdem der Transferprozess abgeschlossen ist, kann die Transferschublade 26 in den Transferraum 25 eingefahren werden. Das Einschieben der Transferschublade erfolgt über ein Schienensystem 28, wobei in der 3 das Führungselement 28A gezeigt ist. Üblicherweise können aus dem vielfältigen Stand der Technik fachübliche Führungs- bzw. Schienensysteme für Schubladen vorgesehen sein. Gezeigt ist ein manueller Prozess, bei dem mittels eines Handgriffes 29 die Transferschublade 26 eingeschoben wird. Es können jedoch auch Ansteuerungen vorgesehen sein, die ein automatisches oder halbautomatisches Einschieben vorsehen. Wenn die Transferschublade 26 eingeschoben ist, kann das Bodenelement 30 der Transferschublade 26 entfernt werden, um die Transferschublade 26 zu entleeren. Der Transferraum 25 ist dafür oberhalb des Schachtes 22 als Zugang zum Abfallcontainer 5 positioniert. Das Bodenelement 30 kann in der praktischen Umsetzung des Abfallentsorgungsverfahrens nur herausgezogen werden, wenn die Transferschublade 26 in den Transferraum 25 vollständig eingefahren und somit eine Positionierung über dem Schacht 22 gewährleistet ist. Somit werden mögliche Verschmutzungen des Flugzeugfußbodens 9 vermieden. Insoweit ist die Darstellung in 3 nicht als Darstellung in der Entleerungsposition zu verstehen, sondern es ist mit dem teilweise herausgezogenen Bodenelement 30 die Verschiebbarkeit des Bodenelementes 30 in eine Öffnungsrichtung 31 angedeutet.
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4 zeigt die mit dem Abfallentsorgungssystem 4 zusammenwirkende Abfallaufnahmeeinrichtung 5 im Unterdeck 3 eines Flugzeuges 1 in schematischer Darstellung. Es ist erkennbar, dass im Deckenbereich 23 des Frachtraumes 3 eine Öffnung 24 für den Schacht 22 vorgesehen ist.
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In 5 ist der mobile Abfallsammelbehälter 10 ohne eingeschobenen Auffangbehälter 12 dargestellt. Ersichtlich ist die Anordnung des Aufnahmeraumes 11A im oberen Bereich des Gehäuses 11. In den Aufnahmeraum 11A kann der Auffangbehälter 12 über ein Schienensystem 13 eingeführt werden. Der Auffangbehälter 12 ist schubladenartig, somit mit einer Öffnung 15 (gezeigt in 6), ausgebildet und ermöglicht den Zugang zum Auffangbehälter 12 über die Zugangsöffnung 14 im Deckenbereich des Gehäuses 11.
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Das Schienensystem 13 enthält an den Seitenwänden des Gehäuses jeweils mindestens eine Nut 13A. Die Nut 13A dient für die Führung des Einsatzes, d.h. des Auffangbehälters 12. Die Befüllung des Einsatzes erfolgt dabei über die Öffnung 14 am oberen Teil des Trolleys, d.h. des Abfallsammelbehälters 10. Diese lässt sich vorzugsweise mittels einer Klappe (nicht gezeigt) schließen. Wegen der Abmessungen, im Speziellen der Höhe, der Transferschublade 26 der Transfereinrichtung 20 muss auch die Höhe des Aufnahmeraumes 11A an diese Höhe angepasst werden. Daher kann nicht das gesamte Volumen des Abfallsammelbehälters 10 für das in dem Auffangbehälter 12 aufzunehmende Abfallgut genutzt werden. Das ungenutzte Volumen kann jedoch anderweitig genutzt werden, wie z.B. für ein Sammelbecken für Flüssigkeiten und/oder für eine Sammelmöglichkeit für Pappbecher.
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In 6 ist der mobile Abfallsammelbehälter 10 mit teilweise eingeschobenen Auffangbehälter 12 dargestellt. Der Auffangbehälter 12 ist mittels des Schienensystems 13 teilweise eingefahren in den Aufnahmeraum 11A gezeigt. Der Auffangbehälter 12 ist schubladenartig ausgebildet und ermöglicht den Zugang zum Auffangbehälter 12 über eine Öffnung 15 und über die Zugangsöffnung 14 im Deckenbereich des Gehäuses 11. Der Auffangbehälter 12 weist weiterhin eine Entleerungsöffnung 16 auf, die mit einem Verschlusselement 17, vorzugsweise ausgebildet als eine entfernbare Bodenplatte, geöffnet oder verschlossen werden kann. Das Verschlusselement 17 weist weiterhin bevorzugt ein Griffelement 18 auf, mit dem die Bodenplatte für das Hinausziehen und wieder Hineinschieben in den Auffangbehälter 12 manuell bewegt werden kann. Auch andere Bedienelemente sind hier möglicherweise einsetzbar, beispielsweise auch Schalterelemente, die ein motorgetriebenes Öffnen und Schließen der Bodenplatte 17 ermöglichen.
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In den 7 bis 9 ist die Transfereinrichtung 20 sowie deren Bestandteile: Transferraum 25 sowie Transferschublade 26 gezeigt. Die Funktionsweise der Transfereinrichtung 20 in funktionaler Wirkungsweise mit den weiteren Systembestandteilen des Abfallentsorgungssystems 4 ist detailliert schon in der vorhergehenden Figurenbeschreibung erläutert.
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In
7 ist der Transferraum
25 gezeigt, der als Kastenelement ausgebildet und mit einer nach unten gerichteten Öffnung
25A auf dem Flugzeugfußboden
9 anordenbar ist. Die Öffnung
25A ist so ausgerichtet, dass der Schacht
22 (gezeigt u.a. in
2 und
3) zur Führung des Abfallgutes in den Abfallcontainer
4 in vertikaler Richtung ausgerichtet ist, um mittels der Schwerkraftwirkung das Abfallgut von dem Transferraum
25 über den Schacht
22 in den Abfallcontainer
5 zu befördern. Der Transferraum
25 ist für die Fixierung am Flugzeugfußboden
9 mit Befestigungselementen
19 ausgestattet. Hier können üblicherweise Befestigungselemente Verwendung finden, die im Flugzeugbau für die Befestigung von Monumenten, Trennwänden oder ähnliche Ausrüstungen in der Flugzeugpassagierkabine vorgesehen sind. Ein derartiges Befestigungselement
19 könnte beispielsweise gemäß
DE 31 22 366 A1 ausgebildet sein.
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In der 8 ist die Transferschublade 26 gezeigt. Das Funktionsprinzip und der Aufbau entsprechen dem des Auffangbehälters 12, d.h. es ist ebenfalls vorgesehen, dass mittels einem Schienensystem 28 die Transferschublade 26 in eine Aufnahmeposition bewegt wird. Diese Position ist in der 3 gezeigt. In dieser Position ist oberhalb der Transferschublade 26 der nach unten zu öffnende Auffangbehälter 12 positioniert und in die Transferschublade 26 fällt das Abfallgut. Die Transferschublade 26 weist ein größeres Volumen auf als der Auffangbehälter 12. Daher wird bei der Beladung keine Überladung entstehen und es wird verhindert, dass zu viel Abfall aus dem mobilen Abfallsammelbehälter 10 in die Transfereinrichtung 20 geladen wird. Wenn diese Abfallaufnahme beendet ist, wird die Transferschublade 26 mittels eines Handgriffes 29 manuell in den Transferraum 25 eingeschoben und das herausziehbare Bodenelement 30 (gezeigt in 9) kann so in horizontaler Richtung bewegt werden, damit das Abfallgut durch die Öffnung 25A des Transferraumes 25 und den Schacht 22 fällt. Auch andere Bedienelemente sind hier möglicherweise einsetzbar, beispielsweise auch Schalterelemente, die ein motorgetriebenes Öffnen und Schließen des Bodenelementes 30 ermöglichen.
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In der 9 ist die Transfereinrichtung 20 sowie deren Bestandteile: Transferraum 25 sowie Transferschublade 26 im funktionalen Zusammenwirken gezeigt. Ersichtlich ist die aus dem Transferraum 25 herausgezogene Transferschublade 26. Das Bodenelement 30 ist zur Verdeutlichung der Möglichkeit der horizontalen Bewegung zum Öffnen und Schließen der Transferschublade 26 teilweise herausgezogen. Die Öffnungsrichtung ist durch einen Pfeil 31 dargestellt.
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Das Bodenelement 30 ist Bestandteil einer Schleuse und übernimmt die wichtige Funktion, den Frachtraum 3 und die Passagierkabine 2 feuerfest und luftdicht voneinander zu trennen. In einer bevorzugten Ausführung wird durch eine mögliche optische Anzeige dem Bediener angezeigt, ob die Transferschublade 26 vollständig in den Transferraum 25 eingefahren ist. Die dafür notwendigen Sensoren befinden sich dazu sowohl im Transferraum 25 sowie an der Transferschublade 26 und sind nach fachüblicher Art ausgebildet. Beispielsweise können Kontaktsensoren Anwendung finden. Mit dieser Signalanzeige wird dem Bediener gezeigt, ob die Schleuse (Bodenelement 30) geöffnet werden kann. Dies erfolgt nur, wenn die Transferschublade 26 in der Entleerungsposition ist. Damit kann sichergestellt werden, dass von der Passagierkabine 2 keine direkte Verbindung zum Frachtraum 3 vorliegt.
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In 10 ist der Ablauf eines Abfallentsorgungsprozesses als Funktionsdiagramm dargestellt. Generell wird im Folgenden die Funktionsweise für die Abfallentsorgung sowie die operationellen Abläufe in der Passagierkabine 2 sowie die Unterflurlagerung des Abfallgutes erläutert. Durch die Einführung der Unterflurlagerung werden die Abläufe in der Passagierkabine 2 zur Müllsammlung nur in geringem Maße verändert. Durch die Einführung des neuen erfindungsgemäßen mobilen Abfallsammelbehälters 10 kann der Müll wie bisher nach dem Catering in der Kabine gesammelt werden und möglichst auch getrennt werden, um Flüssigkeiten oder auch Papp-oder Plastikbecher anderen Sammelbehältern zuzuführen.. Der Abfallsammelbehälter 10 wird nach der Befüllung zur Transfereinrichtung 20 gebracht. Um den Müll zu verstauen, muss zunächst die Transferschublade 26 aus dem Transferraum 25 gezogen werden. Sobald die Schublade 26 geöffnet ist, leuchtet eine Signalleuchte (beispielsweise in roter Farbe) am Transferraum 25. Diese zeigt an, dass die Transferschublade 26 offen und zur Befüllung bereit ist.
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Anschließend wird der Abfallsammelbehälter 10 in die Entleerungsposition gezogen und die Feststellbremse der Räder betätigt, damit er beim Entladen der Abfallsammelbehälter 10 nicht wegrollt. Wenn der Abfallsammelbehälter 10 in der gewünschten Position ist, kann die Schublade (Auffangbehälter 12) herausgezogen werden. Das Verschlusselement 17 des Auffangbehälters 12 wird aus dem Einsatz herausgezogen und der Müll fällt in den Transferschublade 26. Nach diesem Vorgang wird der Abfallsammelbehälter 10 wieder in seine Ausgangsposition gebracht, d.h. der Auffangbehälter 12 wird wieder eingeschoben und der Abfallsammelbehälter 10 kann die Entleerungsposition verlassen.
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Nachdem die Transferschublade 26 vollständig geschlossen ist, leuchtet eine zum ersten Signal unterscheidbare, beispielsweise grüne Signalleuchte. Wenn der Schließvorgang nicht erfolgreich war und beispielsweise Kontaktsensoren noch nicht ein vollständiges Schließen der Transferschublade 26 als Signal zurückmelden, wird der Schließvorgang wiederholt bis die grüne Signalleuchte das vollständige Schließen der Transferschublade 26 signalisiert. Diese optische Anzeige zeigt damit an, dass das Bodenelement 30 30 der Transferschublade 26 herausgezogen werden kann und somit die Öffnung 21 sowie der Schacht 22 im Flugzeugfußboden 9 zum Frachtraum 3 freigegeben ist. Der Schacht 22 selbst kann in einer alternativen bzw. bevorzugten Ausführungsform mit einer Klappe (nicht gezeigt) versehen sein. Nachdem der Müll durch den Schacht 22 in den Abfallcontainer 5 gefallen ist, wird das Bodenelement 30 (sowie die Klappe des Schachtes 22) wieder geschlossen und der nächste Müllbeutel kann geladen werden oder die Entleerung der Transfereinrichtung 20 ist beendet.
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Die Transfereinrichtung 20 übernimmt somit die Funktion einer Schleuse, um zwischen dem Passagierdeck 2 und dem Frachtdeck 3 einen gesicherten Transport des Abfallgutes zu ermöglichen und den Anforderungen an eine Trennung zwischen Passagier- und Frachtdeck zu genügen. Mit anderen Worten verhindert dieses Schleusen des Abfallgutes eine direkte Verbindung zwischen Passagierdeck 2 und Frachtraum 3.
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Um diesen Vorgang nicht im Sichtbereich der Passagiere durchzuführen, ist es vorgesehen, dass dieser Bereich der Transfereinrichtung 20 in der Passagierkabine 2 vorzugsweise mit einem Vorhang (nicht gezeigt) abgetrennt werden kann. Dies ist jedoch nur für einen kurzen Zeitraum vorgesehen, wenn die Transfereinrichtung 20 bedient wird. Der erfindungsgemäße Abfallsammelbehälter 10 verbessert die Handhabung von Abfallgut erheblich. Müllbeutel müssen nicht mehr von den Flugbegleitern beim Einsammeln des Abfallgutes sowie beim Beladen der Transfereinrichtung angefasst werden. Somit stellt dieses Abfallentsorgungssystem 4 eine Erleichterung für die Flugbegleiter dar.
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Ergänzend sei darauf hinzuweisen, dass „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „ein“ oder „eine“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4573650 [0003]
- DE 4208438 A1 [0004]
- DE 3122366 A1 [0030]