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Die Erfindung betrifft einen Stabilisatorarm für einen Wankstabilisator mit den Merkmalen des Obergriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung einen Wankstabilisator mit dem Stabilisatorarm.
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Stabilisatoren werden im Bereich des Fahrwerks eingesetzt um einer Wankbewegung des Fahrzeugs entgegenzuwirken und somit die Fahrdynamik zu verbessern. Dabei wird grundsätzlich zwischen aktiven und passiven Stabilisatoren unterschieden. Zur Kraftübertragung werden die Enden des Stabilisators mittels einer Schraubverbindung an das Fahrzeug angebunden. Die Enden sind in der Regel abgeplättet und dienen somit als Anschraubflächen für die Schraubverbindung.
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Die Druckschrift
DE102014203208A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart einen Drehstab, insbesondere für einen Querstabilisator eines Fahrwerks, mit einem Hohlprofil, das ein abgeflachtes Ende mit einer Bohrung zur Befestigung eines Krafteinleitungselements aufweist, wobei das abgeflachte Ende eine Freistellung für das Krafteinleitungselement aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Stabilisatorarm vorzuschlagen, welcher ein verbessertes Betriebsverhalten aufweist und zudem kostengünstig in der Herstellung ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Stabilisatorarm mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einen Wankstabilisator mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Stabilisatorarm, welcher für einen Wankstabilisator ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient der Wankstabilisator zur Kontrolle, insbesondere Steuerung, Dämpfung und/oder Kompensation einer Rollbewegung und/oder Wankbewegung eines Fahrzeugs um dessen Fahrzeuglängsachse. Der Wankstabilisator wird besonders bevorzugt an einer Vorderachse des Fahrzeugs eingesetzt, alternativ oder optional ergänzend kann der oder ein weiterer Wankstabilisator an der Hinterachse angeordnet sein. Der Wankstabilisator weist insbesondere genau zwei der Stabilisatorarme auf.
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Prinzipiell kann der Wankstabilisator als ein passiver Wankstabilisator ausgebildet sein. Alternativ ist der Wankstabilisator als ein aktiver Wankstabilisator ausgebildet, wobei mindestens der eine und/oder ein weiterer Stabilisatorarm an einem Aktuator des Wankstabilisators angebunden ist. Insbesondere verdreht der Aktuator die beiden Stabilisatorarme gegeneinander um eine Drehachse. Der aktive Wankstabilisator ist bevorzugt als ein elektromechanischer Wankstabilisator ausgebildet. Alternativ kann der aktive Wankstabilisator jedoch beispielsweise auch als ein hydraulischer Wankstabilisator ausgebildet sein.
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Der Stabilisatorarm weist einen Stababschnitt auf. Insbesondere kann der Stababschnitt als eine Stabilisatorhälfte ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Stabilisatorhälfte mit einem Gehäuse des Aktuators oder mit dem Aktuator selbst verbunden und/oder verbindbar ist, sodass insbesondere der aktive Wankstabilisator gebildet ist.
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Alternativ kann Stababschnitt als ein Drehstababschnitt ausgebildet sein. Insbesondere ist der Drehstababschnitt über einen Verbindungsabschnitt unmittelbar mit einem weiteren Drehstababschnitt verbunden. Vorzugsweise sind die beiden Drehstababschnitte sowie der Verbindungsabschnitt einteilig, insbesondere durch ein Fügeverfahren, z.B. durch Reibschweißen, oder aus einem gemeinsamen Halbzeug gefertigt, miteinander verbunden, sodass insbesondere der passive Wankstabilisator gebildet ist.
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Der Stabilisatorarm weist einen Anbindungsabschnitt zur Anbindung an eine Koppelstange auf. Der Anbindungsabschnitt ist vorzugsweise über eine Schraubverbindung mit der Koppelstange verbunden. Besonders bevorzugt bildet die Koppelstange die Verbindung zwischen dem Stabilisatorarm und einem Radträger des Fahrzeugs. Insbesondere dient die Koppelstange dazu Druckkräfte zu übertragen, sodass der Stabilisatorarm gelenkig und/oder schwenkbar an dem Radträger angeordnet ist.
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Der Anbindungsabschnitt und der Stabschnitt sind als ein gemeinsames Hohlprofil ausgebildet. Insbesondere weist das Hohlprofil einen runden oder ovalen Querschnitt auf. Vorzugsweise ist mindestens der Stabilisatorarm, insbesondere der gesamte Wankstabilisator, als das Hohlprofil ausgebildet. Bevorzugt sind der Anbindungsabschnitt und der Stababschnitt einstückig, vorzugsweise aus einem gemeinsamen Halbzeug gefertigt, miteinander verbunden.
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Der Anbindungsabschnitt weist eine Schraubenaufnahme zur Aufnahme eines Schraubmittels auf. Die Schraubenaufnahme dient insbesondere zur Führung des Schraubmittels. Die Schraubenaufnahme kann als eine Durchgangsbohrung oder als ein Durchbruch ausgebildet sein. Bevorzugt verschraubt das Schraubmittel den Stabilisatorarm mit der Koppelstange, sodass die Schraubverbindung gebildet ist. Das Schraubmittel kann als ein Gewindebolzen oder eine Gewindeschraube ausgebildet sein. Die Schraubenaufnahme definiert, insbesondere mit ihrer Mittelachse, eine Befestigungsachse. Der Anbindungsabschnitt abschnitt definiert, insbesondere mit seiner Symmetrieachse bzw. Längsachse, eine Hauptachse.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Stabilisatorarm einen Bolzeneinsatz aufweist. Insbesondere weist ein Grundkörper des Bolzeneinsatzes eine zylindrische Form auf. Der Bolzeneinsatz ist vorzugsweise koaxial und/oder konzentrisch zu der Hauptachse angeordnet. Im Speziellen erstreckt sich der Bolzeneinsatz, insbesondere der Grundkörper, in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse über die gesamte Baulänge des Anbindungsabschnitts. Alternativ erstreckt sich der Bolzeneinsatz in axialer Richtung teilweise über mindestens 30 %, vorzugsweise mehr als 50 %, im Speziellen mehr als 80 % der gesamten Baulänge des Anbindungsabschnitts. Besonders bevorzugt ist der Bolzeneinsatz als ein Bundbolzen und/oder ein Anschlagbolzen ausgebildet.
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Der Bolzeneinsatz ist an dem freien Ende des Anbindungsabschnitts in dem Hohlprofil angeordnet ist, sodass der Stabilisatorarm gegenüber der Umwelt abgedichtet ist. Insbesondere liegt der Bolzeneinsatz in radialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder reibschlüssig an einem Innenumfang des Anbindungsabschnitts an. Bevorzugt dichtet der Bolzeneinsatz das Rohrinnere gegenüber der Umwelt fluiddicht ab. Der Stabilisatorarm, insbesondere der Anbindungsabschnitt und/oder der Stababschnitt, können mit einer Lackschicht versehen werden. Die Lackschicht dient bevorzugt als Korrosionsschutz.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch den erfindungsgemäßen Bolzeneinsatz eine besonders einfache und kostengünstige Abdichtung des Stabilisatorarms umgesetzt ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch den Bolzeneinsatz der Montageaufwand bzw. die Durchlaufzeit bei der Fertigung des Wankstabilisators deutlich reduziert werden kann. Durch die Verwendung des Bolzeneinsatzes bleibt der Materialfluss im Anbindungsabschnitt unbeeinflusst, sodass die Materialfestigkeit unverändert ist. Ferner kann auf zusätzliche Fertigungsschritte, wie z.B. Schweißen oder Umformen des Anbindungsabschnitts, verzichtet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Bolzeneinsatz einen Bord auf. Der Bord dient insbesondere als ein Anschlag des Bolzeneinsatzes in axialer Bezug auf die Hauptachse. Vorzugsweise erstreckt sich der Bord in einer Radialebene in Bezug auf die Hauptachse. Der Bord liegt in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse an einer Stirnfläche des Anbindungsabschnitts an. Vorzugsweise weisen der Bord und der Anbindungsabschnitt einen gleichen oder zumindest einen ähnlichen Außendurchmesser auf, sodass der Bolzeneinsatz, insbesondere der Bord, und der Anbindungsabschnitt bündig und/oder in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse versatzfrei zueinander angeordnet sind.
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In einer weiteren Konkretisierung liegt der Bord plan an der Stirnfläche an. Bevorzugt ist der Anbindungsabschnitt an der Stirnfläche plan abgefräst. Der Bolzeneinsatz kann mit dem Bord in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse flächig an der Stirnfläche anliegen. Besonders bevorzugt liegt der Bord in Umfangsrichtung in Bezug auf die Hauptachse vollständig an der Stirnfläche an. Die Stirnfläche ist in Bezug auf die Hauptachse insbesondere als eine axiale Stirnfläche ausgebildet. Der Bolzeneinsatz kann aus einem korrosionsbeständigen Material, z.B. Edelstahl, hergestellt sein. Alternativ oder optional ergänzend kann der Bolzeneinsatz eine korrosionsbeständige Beschichtung aufweisen.
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In einer weiteren bevorzugten Konkretisierung ist der Bolzeneinsatz über eine Presspassung mit dem Stabilisatorarm verbunden. Vorzugsweise weist das Hohlprofil im Bereich des Anbindungsabschnitts einen Passsitz auf, wobei der Bolzeneinsatz mit der Presspassung in dem Passsitz eingepresst ist. Bevorzugt ist der Bolzeneinsatz mit einem Übermaß gefertigt, welches geringfügig größer als ein Innendurchmesser des Hohlprofils ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Bolzeneinsatz eine Durchgangsöffnung zur Aufnahme des Schaubmittels auf. Bevorzugt dient die Durchgangsöffnung zur Führung des Schraubmittels. Insbesondere ist die Durchgangsöffnung als ein Durchbruch oder eine Durchgangsbohrung ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Durchgangsöffnung koaxial und/oder konzentrisch zu der Befestigungsachse angeordnet.
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Die Schraubenaufnahme weist eine erste und eine zweite Schraubenöffnung auf. Insbesondere sind die beiden Schraubenöffnungen gegenüberliegend angeordnet. Der Bolzeneinsatz ist zwischen der ersten und der zweiten Schraubenöffnung angeordnet, wobei sich die Durchgangsöffnung zwischen den beiden Schraubenöffnungen erstreckt. Insbesondere verbindet die Durchgangsöffnung die beiden Schraubenöffnungen miteinander. Besonders bevorzugt liegen die beiden Schraubenöffnungen und die Durchgangsöffnung in einer gemeinsamen Flucht. Bei einer Montage des Bolzeneinsatzes wird dieser in axialer Richtung in den Anbindungsabschnitt lagerichtig eingeschoben, sodass der Bord an der Stirnfläche anliegt und zugleich die Durchgangsöffnung koaxial und/oder konzentrisch zu der Befestigungsachse bzw. zwischen den beiden Schraubenöffnungen angeordnet ist. Im Speziellen können die erste und/oder die zweite Schraubenöffnung einen größeren Durchmesser als die Durchgangsöffnung aufweisen, sodass ein geringer Toleranzausgleich umgesetzt ist. Insbesondere ist der Bolzeneinsatz durch das Schraubmittel zusätzlich in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse gesichert.
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In einer konkreten konstruktiven Umsetzung weist die Durchgangsöffnung ein Innengewinde auf. Insbesondere ist das Innengewinde als ein metrisches Gewinde ausgebildet. Vorzugsweise erstreckt sich das Innengewinde über die gesamte Länge der Durchgangsöffnung. Besonders bevorzugt weist das Schraubenmittel ein Außengewinde auf, sodass das Schraubmittel in das Innengewinde eingeschraubt werden kann.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Stabilisatorarm mindestens eine Radienscheibe auf. Die Radienscheibe liegt vorzugsweise an einer Außenmantelfläche des Anbindungsabschnitts an. Bevorzugt ist die Radienscheibe koaxial und oder konzentrisch zu der Befestigungsachse angeordnet. Besonders bevorzugt weist der Stabilisatorarm genau eine Radienscheibe auf, wobei die Radienscheibe der ersten oder der zweiten Schraubenöffnung zugeordnet ist. Alternativ kann der Stabilisatorarm jedoch auch zwei der Radienscheibe aufweisen, wobei jeweils eine der Radienscheiben jeweils einer Schraubenöffnung zugeordnet ist.
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Die Radienscheibe verlängert die Schraubenaufnahme in axialer Richtung in Bezug auf die Befestigungsachse und bildet eine plane Anschraubfläche für die Koppelstange. Insbesondere erstreckt sich die Anschraubfläche in einer Radialebene in Bezug auf die Befestigungsachse. Vorzugsweise weist die Radienscheibe eine korrosionsbeständige Legierung und/oder Schutzschicht auf. Zur Anbindung des Stabilisatorarms an die Koppelstange, wird die Koppelstange an die Anschraubfläche zur Anlage gebracht. In einem weiteren Montageschritt wird das Schraubmittel durch die Koppelstange, die Radienscheibe, die erste Schraubenöffnung und die Durchgangsöffnung geführt und/oder in das Innengewinde eingeschraubt, sodass die Schraubverbindung erzeugt ist. Alternativ kann das Schraubmittel vollständig durch die Durchgangsöffnung und anschließend durch die zweite Schraubenöffnung geführt werden und an seinem freien Ende mit einer Schraubenmutter versehen werden. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Anbindungsabschnitts kann ein deutlich längeres Schraubmittel verwendet werden, wodurch eine erhöhte Federlänge generiert wird. Insbesondere kann durch das längere Schraubmittel ein Setzverhalten der Lackschicht und/oder eines Gummilagers der Koppelstange deutlich besser ausgepuffert werden.
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In einer weiteren Konkretisierung ist der Stabilisatorarm als ein gebogenes Rohr ausgebildet. Vorzugsweise wird zur Herstellung des Stabilisatorarms der Stababschnitt umgeformt. Optional ergänzend wird der Stabilisatorarm, insbesondere der Anbindungsabschnitt und/oder der Stababschnitt, gehärtet.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft einen Wankstabilisator mit dem Stabilisatorarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche bzw. wie dieser zuvor beschrieben wurde. Besonders bevorzugt ist der Wankstabilisator als eine Drehstabfeder ausgebildet.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine Schnittdarstellung eines Stabilisatorarms für einen Wankstabilisator als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 einen Wankstabilisator mit dem Stabilisatorarm aus 1.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einem Längsschnitt entlang einer Hauptachse H einen Stabilisatorarm 1. Der Stabilisatorarm 1 weist einen Stababschnitt 1a und einen Anbindungsabschnitt 1b auf. Der Stababschnitt 1a ist unmittelbar mit dem Anbindungsabschnitt 1b einstückig, z.B. aus einem gemeinsamen Halbzeug gefertigt, verbunden. Der Anbindungsabschnitt 1b dient zur Anbindung an eine Koppelstange eines Fahrzeuges. Der Stabilisatorarm 1 ist aus einem gebogenen Rohr gefertigt. Dabei bilden der Stababschnitt 1a und der Anbindungsabschnitt 1b gemeinsam ein Hohlprofil mit einem rundem Öffnungsquerschnitt. Der Anbindungsabschnitt 1a ist als das freie Ende des Stabilisatorarms 1 ausgebildet. Beispielsweise definiert der Anbindungsabschnitt 1b mit seiner Längsachse die Hauptachse H.
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Der Anbindungsabschnitt 1b weist eine Schraubenaufnahme 2 auf, wobei die Schraubenaufnahme 2 eine erste und eine zweite Schraubenöffnung 2a, b aufweist. Die Schraubenaufnahme 2 definiert mit ihrer Mittelachse eine Befestigungsachse B, wobei die Befestigungsachse B die Hauptachse H rechtwinklig schneidet. Beispielsweise ist unter rechtwinklig eine Winkelabweichung von +/- 5 Grad inbegriffen. Die Schraubenaufnahme 2 ist als eine Durchgangsbohrung ausgebildet, wobei die erste und die zweite Schraubenöffnung 2a, b den gleichen Öffnungsquerschnitt und/oder Bohrungsdurchmesser aufweisen können.
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Der Stabilisatorarm 1 weist einen Bolzeneinsatz 3 auf. Der Bolzeneinsatz 3 ist als ein Bundbolzen ausgebildet und weist einen Bord 4a sowie einen zylindrischen Grundkörper 4b auf. Der Bord 4a bildet eine flanschartige Verbreiterung und schließt sich unmittelbar an den Grundkörper 4b an. Der Bord 4a erstreckt sich dabei in einer Radialebene in Bezug auf die Hauptachse H. Der Grundkörper 4b ist innerhalb des Anbindungsabschnitts 1b angeordnet, wobei der Anbindungsabschnitt 1b im Inneren des Hohlprofils einen Passsitz für den Bolzeneinsatz 3 bildet. Der Grundkörper 4b ist mit einem geringem radialen Übermaß gefertigt, sodass der Grundkörper 4b mittels einer Presspassung in den Anbindungsabschnitt 1b eingepresst ist. Der Grundkörper 4b erstreckt sich in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse H über die komplette Baulänge des Anbindungsabschnitts 1b innerhalb des Hohlprofils. In einem montierten Zustand des Bolzeneinsatzes 3 liegt der Bord 4a an einer Stirnfläche 5 des Anbindungsabschnitts 1b flächig an. Hierzu ist die Stirnfläche 5 beispielsweise plan abgefräst.
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Beispielsweise ist der komplette Stabilisatorarm 1 mit einer Lackschicht versehen, wobei die Lackschicht einen Korrosionsschutz bildet. Durch den Bolzeneinsatz 3 ist das Innere des Stabilisatorarms 1 gegenüber der Umwelt abgedichtet, sodass ein Eindringen von Fremdpartikeln, beispielsweise Staubpartikel und/oder Spritzwasser, verhindert ist. Beispielsweise ist der Bolzeneinsatz 3 aus einem korrosionsbeständigen Material oder Legierung gefertigt und/oder weist eine korrosionsbeständige Beschichtung auf.
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Der Grundkörper 4b weist eine Durchgangsöffnung 6 auf, wobei sich die Durchgangsöffnung 6 zwischen der ersten und der zweiten Schraubenöffnung 2a, b erstreckt. Beispielsweise weisen die beiden Schraubenöffnungen 2a, b und die Durchgangsöffnung 6 den gleichen oder zumindest einen ähnlichen Durchmesser und/oder Öffnungsquerschnitt auf. Die Durchgangsöffnung 6 ist koaxial zu der Befestigungsachse B angeordnet und liegt mit den beiden Schraubenöffnungen 2a, b in einer gemeinsamen Flucht. Die Durchgangsöffnung 6 ist als eine Durchgangsbohrung ausgebildet und weist ein Innengewinde auf. Die Schraubenaufnahme 2 und die Durchgangsöffnung 6 sind zur Aufnahme eines Schraubmittels ausgebildet. Beispielsweise ist das Schraubmittel als eine Kopfschraube oder ein Gewindestab ausgebildet.
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Der Stabilisatorarm 1 weist eine Radienscheibe 7 auf. Die Radienscheibe 7 liegt einerseits in axialer Richtung in Bezug auf die Befestigungsachse B an einer Außenmantelfläche des Anbindungsabschnitts 1b an und bildet andererseits eine plane Anschraubfläche 8 für die Koppelstange bzw. das Schraubmittel. Die Radienscheibe 7 ist koaxial und/oder konzentrisch zu der Befestigungsachse B angeordnet. Die Radienscheibe 7 ist der ersten Schraubenöffnung 2a zugeordnet und verlängert diese in axialer Richtung in Bezug auf die Befestigungsachse B.
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Bei einer Fertigung des Stabilisatorarms 1 kann in einem ersten Fertigungsschritt die Schraubenaufnahme 2 in den Anbindungsabschnitt 1b zerspanend, beispielsweise durch Bohren oder Fräsen, eingebracht werden. In einem zweiten Fertigungsschritt kann der Stabilisatorarm 1 mit einer Lackschicht versehen werden, welche als Korrosionsschutz dient. In einem weiteren Fertigungsschritt wird der Bolzeneinsatz 3 lagerichtig in den Anbindungsabschnitt 1b eingepresst, wobei der Bord 4a an der Stirnfläche 5 anliegt und zugleich die Durchgangsöffnung 6 mit den beiden Schraubenöffnungen 2a, b in der Flucht liegt. Somit bildet der Bord 4a einen Endanschlag in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse H für den Bolzeneinsatz 3.
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Bei einer Montage der Koppelstange wird die Koppelstange an die Anschraubfläche 8 zur Anlage gebracht. Anschließend wird das Schraubmittel durch die Koppelstange, die Radienscheibe 7 und die erste Schraubenöffnung 2a geführt und in das Innengewinde der Durchgangsöffnung 6 eingeschraubt. Alternativ kann das Schraubmittel auch durch die Durchgangsöffnung 6 und anschließend durch die zweite Schraubenöffnung 2b geführt bzw. geschraubt und endseitig mit einer Schraubenmutter versehen werden. Durch das Verschrauben der Koppelstange mit dem Bolzeneinsatz 6 ist sichergestellt, dass die Koppelstange fixiert und der Bolzeneinsatz 6 in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse verliersicher in dem Anbindungsabschnitt 1b angeordnet ist.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Anbindungsabschnitts 1b kann ein deutlich längeres Schraubmittel zur Anbindung der Koppelstange an dem Stabilisatorarm 1 verwendet werden. Durch das längere Schraubmittel ist eine erhöhte Federlänge generiert, wobei das Setzverhalten der Lackierung im Bereich der Radienscheibe 7 und/oder eines Gummilagers der Koppelstange deutlich besser durch das Schraubmittel ausgepuffert werden kann. Aufgrund des unveränderten Rohrquerschnitts des Stabilisatorarms 1 und der zusätzlichen Verstärkung durch den Bolzeneinsatz 6 kann der Anbindungsabschnitt 1b deutlich höhere Lasten übertragen.
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2 zeigt in einer dreidimensionalen Darstellung einen Wankstabilisator 9, welcher für das Fahrzeug ausgebildet und/oder geeignet ist. Beispielsweise ist der Wankstabilisator 9 als ein passiver Wankstabilisator, insbesondere eine Drehstabfeder, ausgebildet. Ein derartiger Wankstabilisator 9 weist zwei der Stabilisatorarme 1 auf, welche über einen Verbindungsabschnitt 10, z. B. einteilig oder einstückig, miteinander verbunden sind. Beispielsweise ist der Wankstabilisator 9 aus einem gebogenen und gehärteten Rohr gebildet. Die beiden Stabilisatorarme 1 sind beispielsweise um eine Torsionsachse gegeneinander elastisch bewegbar, um auf diese Weise ein Wanken des Fahrzeugs zu steuern, insbesondere zu dämpfen. Beispielsweise ist die Torsionsachse durch eine Längsachse des Verbindungsabschnitts 10 definiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stabilisatorarm
- 1a
- Stababschnitt
- 1b
- Anbindungsabschnitt
- 2
- Schraubenaufnahme
- 2a
- erste Schraubenöffnung
- 2b
- zweite Schraubenöffnung
- 3
- Bolzeneinsatz
- 4a
- Bord
- 4b
- Grundkörper
- 5
- Stirnfläche
- 6
- Durchgangsöffnung
- 7
- Radienscheibe
- 8
- Anschraubfläche
- 9
- Wankstabilisator
- 10
- Verbindungsabschnitt
- B
- Befestigungsachse
- H
- Hauptachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014203208 A1 [0003]