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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen, die nach ihrer Herstellung mit einem Füllgut befüllt werden, wobei die Vorrichtung an einem Ort aufgestellt ist und die Befüllung an einem davon abweichenden Ort erfolgt, und eine entsprechende Vorrichtung gemäß den jeweiligen Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
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Vorrichtungen zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen, die nach ihrer Herstellung mit einem Füllgut befüllt werden, sind bekannt. Solche Vorrichtungen (Maschinen) werden in der Regel an einem Produktionsort für die Herstellung der Verpackungen aufgestellt und betrieben, sodass nach Ende des Herstellungsprozesses die hergestellten Verpackungen bereitgestellt werden. Dies kann einzeln oder gesammelt erfolgen. Nach dem Bereitstellen der Verpackungen werden diese oftmals wiederum verpackt, um an einen anderen Ort transportiert zu werden, an dem dann eine weitere Maschine steht, mittels der die bereitgestellten Verpackungen mit dem jeweiligen Füllgut befüllt werden. Bei dem Füllgut handelt es sich beispielsweise um Speisen, Getränke, Gegenstände des täglichen Lebensbedarfs und dergleichen.
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Es ist auch schon bekannt, dass die Befüllung der Verpackungen während der Befüllung oder danach auf Störmaterialien untersucht werden. Solche Störmaterialien sind solche Materialien, die entweder die Verpackung nach der Befüllung beschädigen könnten oder insbesondere solche Materialien, die das Füllgut beeinträchtigen, nicht verwendbar machen oder sogar ein Sicherheitsrisiko für den Verwender des Füllgutes darstellen.
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Störmaterialien können aller Art von Verunreinigungen sein, die insbesondere während des Befüllvorganges in dem Füllgut vorhanden sind oder beim Befüllen mit in die Verpackung gelangen. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass Störmaterialien bei der Herstellung und/oder der Bereitstellung der Verpackungen bei Anwendung der Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen vorkommen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Materialien handeln, die von einem Bediener der Maschine in den Herstellungsprozess der Verpackungen gelangen. Es ist darüber hinaus aber auch nicht ausgeschlossen, dass Störmaterialien von der Maschine selber stammen, wie zum Beispiel abgebrochene Teile, insbesondere von metallischen oder keramischen Messerklingen, die zum Trennen mehrerer hintereinander angeordneter Verpackungen verwendet werden.
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Als Beispiel für eine Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen wird auf die
DE 198 39 144 A1 verwiesen. Aus diesem Stand der Technik ist eine Vorrichtung zum Herstellen und Abtransportieren (Bereitstellen) von Stapeln aus Kunststoffbeuteln, insbesondere Automatenbeuteln, bekannt, mit einer Quertrennschweißstation zum Herstellen von Schweißnähten in einer doppellagigen Kunststofffolienbahn und Abtrennen der Kunststoffbeutel von dieser, gegebenenfalls einer Stanzstation zum Erzeugen von Stapellöchern und einer Verblockungsstation sowie einer Stiftstapelfördereinrichtung mit einer schrittweise bewegbaren Stiftstapelkette und einer Abnahmestation, die einen Roboter mit einem zangenartig ausgebildeten Greifarm aufweist, wobei der entsprechend der relativen Bewegung der Stiftstapelkette steuerbare Roboter mit einer durch Programmierung steuerbaren Multifunktionshand ausgerüstet und am Ende der Stiftstapelfördereinrichtung derart positioniert ist, dass im Wesentlichen alle für die Bildung und Ablage der Beutelstapel erforderlichen Handhabungen und/oder Bewegungsabläufe durchführbar sind. Bei einer solchen Vorrichtung kann es vorkommen, dass entweder durch den Bediener oder durch Abläufe in der Vorrichtung selber Störmaterialien in den Herstellungsprozess und auch in den Bereitstellungsprozess für die Kunststoffbeutel gelangen. So kann zum Beispiel im Rahmen der Stanzstation ein Teil des Stanzwerkzeuges abbrechen, genauso wie ein Teil der Stiftstapelfördereinrichtung abbrechen und ungewollt und vor allen Dingen auch unbemerkt in den Herstellungsprozess gelangen kann. Gleiches gilt für Elemente der Abnahmestation, bei der nicht ausgeschlossen ist, dass sich ein Teil von dem Roboter oder des Greifarmes löst und beim Bereitstellen in einen einzelnen Beutel oder auch in einen Stapel von Beuteln gelangt. Wenn dies der Fall ist und die Beutel (allgemein Verpackungen) bereitgestellt und an ihren Zielort transportiert wurden, erfolgt dort entweder keinerlei Kontrolle auf Störmaterialien oder, wenn überhaupt, wird die Abnahme der bereitgestellten Verpackungen von dem Anwender der Maschine zur Befüllung der Verpackungen als fehlerhaft abgewiesen. In diesem Fall muss der Betreiber der Maschine zum Herstellen und Bereitstellen der Verpackungen diese Charge zurücknehmen, sodass dadurch ein hoher Schaden entsteht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderten Nachteile zu beseitigen. Insbesondere sollen am Aufstellort der Vorrichtung (Maschine) zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen fehlerfreie Verpackungen bereitgestellt werden.
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Diese Aufgabe ist durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen vorgesehen, wobei mit einer Sensorvorrichtung Störmaterialien, die während der Herstellung und/oder der Bereitstellung der Verpackungen am Aufstellort der Vorrichtung auftreten, erfasst werden. Dadurch ist der Vorteil gegeben, dass es dem Betreiber der Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen schon am Aufstellort der Vorrichtung möglich ist, Störmaterialien, die den weit entfernten und später stattfindenden Befüllvorgang oder auch das befüllte Füllgut selber stören, schon im Rahmen der Herstellung und/oder der Bereitstellung zu erfassen und entsprechend zu reagieren. So wird für den Betreiber der Maschine das Schadens- und damit verbundene Kostenrisiko vermieden, dass er Verpackungen bereitstellt, die von dem Abnehmer der bereitgestellten Verpackungen am Befüllungsort abgelehnt würden. Außerdem wird dadurch sowohl für den Betreiber der Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen als auch für den Betreiber der Vorrichtung der Befüllung der Verpackung ein Sicherheitsrisiko, wenn nicht ganz ausgeschlossen, dann aber auf jeden Fall deutlich minimiert. Der Betreiber der Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von den befüllbaren Verpackungen kann also sicher sein, dass er mittels der Sensorvorrichtung Störmaterialien erfasst und entweder einzelne Verpackungen oder auch Gruppen (zum Beispiel Stapel) von Verpackungen, die mit Störmaterialien versehen sind, gar nicht erst in den örtlich weit davon entfernten Befüllprozess gegeben werden.
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In Weiterbildung der Erfindung werden die erfassten Störmaterialien während der Herstellung und/oder dem Bereitstellen der Verpackungen ausgesondert. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, jedes Mal dann, wenn ein Störmaterial erfasst worden ist, zum Beispiel den weiteren Herstellungsprozess zu unterbrechen und das Material, aus dem die befüllbare Verpackung hergestellt wird, zusammen mit dem Fremdkörper oder gegebenenfalls auch nur den Fremdkörper alleine zu entfernen. Gleiches gilt für den Bereitstellungsprozess der Verpackungen, nachdem diese hergestellt worden sind. So können während der Bereitstellung zum Beispiel einzelne Verpackungen, die einen Fremdkörper aufweisen, aus diesem Vorgang entfernt werden. Alternativ oder ergänzend ist es denkbar, dass dann, wenn mehrere Verpackungen gesammelt werden (um zum Beispiel einen Stapel zu bilden oder in einer gemeinsamen Umverpackung angeordnet werden) diese Gruppe von Verpackungen gar nicht erst für den weiteren Prozess (Lieferung an den Ort der Befüllungsvorrichtung) bereitzustellen. So ist auf jeden Fall in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass am Ende des Herstellungs- und Bereitstellungsvorganges nur solche Verpackungen vorhanden sind und an den Aufstellort der Vorrichtung zum Befüllen der Verpackungen mit Füllgut geliefert werden, die entweder überhaupt keine Störmaterialien oder mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit keinerlei Störmaterialien mehr enthalten. Dies kann ebenfalls dadurch erfolgen, dass in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die erfassten Störmaterialien nach dem Bereitstellen der Verpackungen ausgesondert werden. Hier ist es denkbar, zunächst in bekannter Weise die Verpackungen herzustellen und bereitzustellen und anschließend auf Störmaterialien zu untersuchen. Ist ein solcher Fremdkörper festgestellt worden, kann entweder eine einzelne Verpackung, die den Fremdkörper aufweist, oder eine Gruppe von Verpackungen, wobei innerhalb dieser Gruppe ein Fremdkörper vorhanden ist, ausgesondert werden.
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Weiterhin stellt die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen bereit, wobei die Vorrichtung eine Sensorvorrichtung aufweist, wobei mit der Sensorvorrichtung Störmaterialien, die während der Herstellung und/oder der Bereitstellung der Verpackungen am Aufstellort der Vorrichtung auftreten, erfasst werden. Das bedeutet, dass die Vorrichtung (Maschine) zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen selber mit der Sensorvorrichtung ausgerüstet ist, um Störmaterialien zu Erfassen und entsprechend darauf zu reagieren. Wird ein Störmaterial während der Herstellung erkannt, kann die Maschine dazu ausgerüstet sein, direkt nach der Erfassung des Fremdkörpers diesen oder auch die teilweise oder vollständig fertige Verpackung aus dem weiteren Prozess auszuschleusen. Es kann aber auch daran gedacht werden, dass dann, wenn mittels der Sensorvorrichtung ein Fremdkörper während der Herstellung (und noch vor Bereitstellung der fertigen Verpackung) erfasst worden ist, diese fehlerhafte Verpackung zunächst bereitzustellen und im Rahmen der Bereitstellung oder nach der Bereitstellung auszusondern.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen sowie das zugehörige Verfahren mit der Erfassung von Störmaterialien mittels einer Sensorvorrichtung ist bei Anwendung der Vorrichtung zum Herstellen und Abtransportieren von Stapel aus Kunststoffbeuteln, wie sie aus der
DE 198 39 144 A1 bekannt ist, zu sehen.
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Zur weiteren Beschreibung der Erfindung wird hiermit ausdrücklich auf die Offenbarung der
DE 198 39 144 A1 (Anmelder: Lemo Maschinenbau GmbH, Anmeldetag: 28.08.1998) Bezug genommen. Bei der Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen kann es sich um die Beutelherstellmaschine handeln, die in der
DE 198 39 144 A1 (dort insbesondere beschrieben in Spalte 3, ab Zeile 25 bis Spalte 7, Zeile 46 und den zugehörigen Patentansprüchen 1 bis 18 und den zugehörigen
1 bis
19) gezeigt und beschrieben ist. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen kann es sich um die dort bekannte Beutelherstellmaschine, die jedoch keine Sensorvorrichtung aufweist, handeln, wobei selbstverständlich auch andere Ausführungsformen, mit denen ein Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen möglich ist, handeln kann. Ebenso kann das erfindungsgemäße Verfahren bei der Beutelherstellmaschine der
DE 198 39 144 A1 , aber auch auf anderen Vorrichtungen (Maschinen) zum Herstellen und Bereitstellen von befüllbaren Verpackungen ausgeführt werden.
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Die daraus bekannte Beutelherstellmaschine 1 stellt Beutel her, wobei zunächst in diesem Herstellungsbereich der Beutelherstellmaschine 1 Störmaterialien in den Herstellungsprozess der Beutel gelangen können. Solche Störmaterialien können zum Beispiel von einem Bediener stammen, aber auch von der Maschine selber. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um abgebrochene Teile von Elementen der Maschine, insbesondere um abgebrochene Teilchen von keramischen oder metallischen Messerklingen, die zum Trennen der einzelnen Beutel, die zunächst ungetrennt hintereinander angeordnet sind, eingesetzt werden. Es kann sich aber auch um Teile handeln, die von der Quertrennschweißeinrichtung, der Lochstanzeinrichtung oder der Überführungseinrichtung stammen. Ebenso ist beim Betrieb der Beutelherstellmaschine 1 nicht ausgeschlossen, dass sich Teile der Stiftstapelfördereinrichtung oder des Roboters mit seiner Greifhand lösen. Um dieser Art in den Herstellungs- oder auch Bereitstellungsprozess gelangenden Störmaterialien zu erfassen, ist die erfindungsgemäße Sensorvorrichtung an geeigneter Stelle angeordnet. Dies kann zum Beispiel im Bereich der Beutelherstellmaschine 1 sein, um es zu ermöglichen, dass Störmaterialien, die in diesem Bereich in den Herstellungsprozess gelangen, erfasst werden. Eine Sensorvorrichtung kann aber auch im Bereich der Überführungseinrichtung 3, genauso wie im Bereich der Stiftstapelfördereinrichtung 4 und auch im Bereich der Endladestation 13 vorhanden sein. Auf jeden Fall ist durch Anwendung und Anordnung der erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung sicherzustellen, dass Störmaterialien in einem Beutel oder in einem Stapel von Beuteln erfasst werden und spätestens im Bereich der Endladestation 13 detektiert werden. Damit ist sichergestellt, dass Beutel, die im Bereich der Endladestation 13 dem weiteren Prozess zugeführt werden sollen, keinerlei Störmaterialien enthalten. Erst wenn im Bereich der Endladestation 13 festgestellt und sichergestellt wurde, dass ein dort bereitgestellter einzelner Beutel oder ein Stapel von Beuteln keinerlei Störmaterialien enthält, kann dieser durch Lieferung an einen weit davon entfernten Ort, an dem die Maschine zum Befüllen der Beutel steht, verbracht werden. Selbstverständlich muss der weit von dem Aufstellort der Maschine zum Herstellen und Bereitstellen der Beutel weit entfernt liegende Ort nicht unbedingt der Aufstellort der Maschine zum Befüllen der Verpackungen sein, sondern es ist auch denkbar, dass zum Beispiel ein Stapel von Beuteln in einem Supermarkt bereitgestellt wird, damit er dort von Käufern im Supermarkt manuell mit einem gewünschten Füllgut befüllt werden kann.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist somit in vorteilhafter Weise folgendes möglich:
- – Detektion von Fremdkörpern während der Herstellung von Beuteln,
- – Detektion von Fremdkörpern nach der Herstellung von Beuteln und/oder während der Bereitstellung,
- – Detektion von Fremdkörpern während der Bildung von Beutelstapeln,
- – Detektion von Fremdkörpern nach der Bildung von Beutelstapeln und/oder während der Bereitstellung,
- – Aussondern von verunreinigten (kontaminierten) Produkten während und/oder nach der Herstellung von Beuteln,
- – Aussondern von kontaminierten Produkten während und/oder nach der Bildung von Beutelstapeln und/oder während der Bereitstellung,
- – markieren (bzw. kenntlich machen) von kontaminierten (verunreinigten) Produkten während und/oder nach der Herstellung von Beuteln,
- – markieren (bzw. kenntlich machen) von verunreinigten bzw. kontaminierten Produkten während und/oder nach der Bildung von Beutestapeln und/oder während der Bereitstellung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19839144 A1 [0005, 0011, 0012, 0012, 0012]