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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Kameramodul für ein Fahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Aufbauten von Kameras bekannt In der
DE 10 2014 103 473 A1 wird beispielsweise ein Sensorträger mittels einer Schraubverbindung befestigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Kameramodul, insbesondere für ein Fahrzeug, umfassend einen Linsenhalter und einen Sensorträger, auf welchem ein Trägerelement angebracht ist. Der Linsenhalter ist mittels eines Klebstoffs an dem Trägerelement befestigt.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass mittels eines Zwischenstücks bzw. Trägerelements, eine optimale Anbringung eines Linsenhalters auf einem Sensorträger über einer Klebstoffverbindung möglich ist. Unter einem Linsenhalter wird eine Vorrichtung verstanden, welche dazu eingerichtet ist, wenigstens ein optisches Element aufzunehmen. Unter einem Sensorträger wird eine Vorrichtung verstanden, welche dazu eingerichtet ist, einen Bildsensor aufzunehmen, gegebenenfalls auch mit zusätzlichen Befestigungsteilen. Unter einem Trägerelement wird eine Vorrichtung verstanden, welche an dem Sensorträger anbringbar ist und ausgelegt ist, Klebstoff aufzunehmen. Der Sensorträger kann bspw. als Leiterplatte ausgebildet sein. Hierbei kann ein Bildsensor in den Sensorträger integriert oder als separates Bauteil auf dem Sensorträger angebracht sein. Sowohl der Bildsensor als auch das Trägerelement können mittels eines Reflow-Verfahrens auf dem Sensorträger angebracht werden.
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Durch den erfindungsgemäßen Aufbau wird die Klebestelle sehr nah an dem Sensorträger angeordnet, wodurch die Konstruktion insgesamt verschlankt und der erforderliche Bauraum verkleinert wird. Zudem entfallen Schraubverbindung sowie ein ggf. notwendiges weiteres Bauteil zum Halten des Linsenhalters. Da keine Schrauben, Bohrungen und Mindestdicken des Linsenhalters mehr notwendig sind, ist folglich eine Miniaturisierung des gesamten Aufbaus/Kameramoduls möglich. Der maximale Durchmesser des Kameramoduls kann theoretisch auf den Durchmesser des Linsenhalters verkleinert werden. Durch die Miniaturisierung kann das Kameramodul vielseitiger eingesetzt werden, die Fertigung, die Lagerung und die Logistik werden kostengünstiger.
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Der erfindungsgemäße Aufbau bietet zudem die Möglichkeit einer mehrachsigen Ausrichtung des Linsenhalters bzw. einer im Linsenhalter angebrachten Optik relativ zum Sensorträger bzw. einem auf dem Sensorträger angebrachten Bildsensor. Des Weiteren werden eine kompakte Bauweise und eine stabile Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten ermöglicht.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Trägerelement zur Aufnahme des Klebstoffs und des Linsenhalters ausgebildet.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass mittels des Trägerelements eine zuverlässige Verbindung zwischen Sensorträger und Linsenhalter möglich ist. Das Trägerelement kann beispielsweise ein wannenförmiges oder ein nach unten spitzzulaufendes Profil zur Aufnahme des Klebstoffs aufweisen. Das Trägerelement kann hierbei aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus wenigstens einem Stanzbiegebauteil bestehen. Das Trägerelement kann über eine Lötverbindung und/oder eine Schweißverbindung und/oder eine Klebstoffverbindung an dem Sensorträger befestigt sein. Je tiefer das Trägerelement gestaltet ist beispielsweise, bspw. je tiefer die wannenförmige Kontur ausgebildet ist, desto mehr Spiel steht bei der Positionierung des Linsenhalters in Bezug zu dem Sensorträger zur Verfügung. Dies ist vorteilhaft, um Fertigungstoleranzen von Linsen bzw. Optiken oder Komponenten des Kameramoduls, bspw. dem Linsenhalter, auszugleichen. Unter der Aufnahme des Linsenhalters durch das Trägerelement wird hierbei verstanden, dass ein Teilbereich des Linsenhalters aufgenommen wird, nicht das gesamte Bauteil.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bildet der Linsenhalter bei ausgehärtetem Klebstoff einen Formschluss mit dem Klebstoff und/oder dem Trägerelement.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass auch bei gelöster Klebstoffverbindung eine feste und sichere Verbindung zwischen Sensorträger und Linsenhalter besteht. Hierbei kann die Klebstoffverbindung zwischen Linsenhalter und ausgehärtetem Klebstoff und/oder ausgehärtetem Klebstoff und Trägerelement gelöst sein. Durch die gewählte Geometrie von Linsenhalter und/oder Trägerelement kann nach der Aushärtung des Klebstoffs ein entsprechender Formschluss erreicht werden.
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Die Verbindung per Formschluss zwischen Trägerelement und Linsenhalter ermöglicht eine verkleinerte Klebefläche und bewirkt eine robustere nicht lösbare Verbindung in Bezug auf Temperatur und Lebensdauer. Folglich wird eine dauerhafte Verbindung generiert, die auch dann bestehen bleibt, wenn die Haftung der einzelnen Klebepartner versagen sollte.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Trägerelement einteilig und entlang eines gesamten Umfangs des Linsenhalters ausgebildet.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine sehr stabile Verbindung zwischen Linsenhalter und Sensorträger möglich ist. Des Weiteren ist mittels des Klebstoffs eine hermetische Abschirmung des Bildsensors bzw. des Inneren des Kameramoduls möglich.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht das Trägerelement aus wenigstens zwei Segmenten.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine flexible Anordnung des Trägerelements möglich ist. Hierdurch kann beispielsweise der Bauraum auf dem Sensorträger optimal ausgenutzt werden. Beispielsweise kann das Trägerelement aus drei Segmenten bestehen, die jeweils um 120° versetzt zueinander entlang eines Umfangs des Linsenhalters angebracht sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Linsenhalter wenigstens eine Ausformung zur Bildung eines Formschlusses zwischen dem Linsenhalter und dem Klebstoff und/oder dem Trägerelement bei ausgehärtetem Klebstoff auf.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass unabhängig von der stoffschlüssigen Verbindung zwischen ausgehärtetem Klebstoff und Linsenhalter eine mechanische Verbindung über den Formschluss bestehen bleibt. Formschluss kann auch zwischen Linsenhalter und Trägerelement bei ausgehärtetem Klebstoff bestehen. Die Ausformung des Linsenhalters kann hierbei von verschiedenster Gestalt sein. Beispielsweise kann sich eine Wanddicke oder der Durchmesser des Linsenhalters verändern. Ebenso kann der Linsenhalter einen Knick aufweisen oder gebogen sein. Es sind auch Positiv- oder Negativkonturen möglich, die nach dem Einführen in einen Klebstoff und nach dessen Aushärtung zu einem Formschluss mit dem ausgehärteten Klebstoff führen.
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Beispielsweise könnte eine Positivkontur als Steg ausgebildet sein, welcher an dem Linsenhalter angebracht oder in diesem integriert ist. Der Steg kann hierbei derart ausgebildet sein, dass ein Formschlusses mit dem Trägerelement bei erstarrtem und/oder gehärtetem Klebstoff bildbar ist. Dieser Steg kann entweder einseitig oder beidseitig ausgebildet sein. Es sind eckige oder kantige oder abgerundete oder ovale Ausformungen denkbar.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Trägerelement wenigstens eine Trägerelement-Ausformung zur Bildung eines Formschlusses zwischen dem Trägerelement und dem Klebstoff und/oder dem Linsenhalter bei ausgehärtetem Klebstoff auf.
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Diese Ausführungsform der Erfindung bietet den Vorteil, dass auch bei gelöster stoffschlüssiger Verbindung zwischen ausgehärtetem Klebstoff und Trägerelement ein Formschluss, und somit eine feste Verbindung zwischen ausgehärtetem Klebstoff und Trägerelement besteht. Ebenso kann bei gelöster Verbindung zwischen ausgehärtetem Klebstoff und Trägerelement ein Formschluss zwischen Linsenhalter und ausgehärtetem Klebstoff und Trägerelement bestehen. Die Trägerelement-Ausformung kann hierbei ähnlich zur Ausbildung der Ausformung des Linsenhalters gestaltet sein. Beispielsweise ist die Trägerelement-Ausformung als Steg realisiert, wobei der Steg zur Bildung eines Formschlusses mit dem ausgehärteten Klebstoff und/oder dem Linsenhalter bei erstarrtem und/oder ausgehärtetem Klebstoff dient.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Formschluss unabhängig von dem Vorhandensein eines Stoffschlusses zwischen dem ausgehärteten Klebstoff und dem Linsenhalter und/oder dem Trägerelement.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass auch bei gelöster Klebstoffverbindung zwischen den einzelnen Elementen eine feste Verbindung mittels des Formschlusses bestehen bleibt. Die Verbindung bleibt somit auch bei nicht vorhandenem Stoffschluss zwischen Linsenhalter und ausgehärtetem Klebstoff oder ausgehärtetem Klebstoff und Trägerelement bestehen.
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Zudem wird ein Kameramodul beansprucht, bei welchem der Sensorträger einen Bildsensor trägt und auf den Bildsensor auftretende Strahlung wenigstens teilweise durch eine Linse geführt wird, welche durch den Linsenhalter gehalten wird.
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Des Weiteren wird ein Linsenhalter zu Montage auf einem Sensorträger oder einem Trägerelement mittels eines Klebstoffs beansprucht. Der Linsenhalter weist hierbei einen Teilbereich auf, welcher dafür vorgesehen ist, von dem Klebstoff zumindest teilweise umschlossen zu werden. Dieser Teilbereich weist wenigstens eine Ausformung auf, sodass bei erstarrtem und oder ausgehärtetem Klebstoff ein Formschluss zwischen dem Linsenhalter und dem ausgehärteten Klebstoff entsteht.
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Die Ausformung kann beispielsweise als Steg ausgebildet sein, welcher bei erstarrtem und/oder ausgehärtetem Klebstoff ein Formschluss zwischen diesem und dem Linsenhalter erzeugt.
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Zudem wird ein Verfahren zur Montage eines Kameramoduls beansprucht. Das Kameramodul umfasst hierbei ein Sensorträger, ein Trägerelement und einen Linsenhalter. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- – Aufbringen eines Klebstoffes auf das Trägerelement;
- – Positionieren des Linsenhalters und des Trägerelements und/oder des Sensorträgers zueinander;
- – Fixieren des Linsenhalters an dem Trägerelement.
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Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass eine sehr flexible und einfache Anbringung des Linsenhalters an den Sensorträger möglich ist. Mittels des Klebstoffs kann hierbei eine Ausrichtung entlang aller Raumrichtungen und/oder eine entsprechende Drehung oder Neigung um eine beliebige Achse erfolgen. Durch die spezielle Ausgestaltung des Linsenhalters und/oder Trägerelements ist zudem eine sehr zuverlässige Verbindung zwischen den Elementen möglich, wenn zusätzlich zu der stoffschlüssigen Verbindung ein Formschluss gebildet wird. Generell ist eine Positionierung von Linsenhalter zu Trägerelement und/oder Sensorträger in jeder denkbaren Ausführungsform möglich. So kann bspw. nur der Sensorträger in Bezug zu dem Linsenhalter oder nur der Linsenhalter in Bezug zu dem Sensorträger positioniert werden. Es ist auch denkbar, dass beide Komponenten zueinander positioniert werden und sich beim Positionieren die Position von Linsenhalter und Sensorträger verändern. Gleiches gilt für eine Positionierung des Linsenhalters in Bezug zu dem Trägerelement, bzw. eine Positionierung des Trägerelements in Bezug zu dem Linsenhalter.
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Bei der Positionierung des Linsenhalters in Bezug zu dem Trägerelement und/oder dem Sensorträger können Aushärtungseffekte des Klebstoffs mitberücksichtigt werden. Folglich ist es möglich, dass sich die Position beim Positionieren des Linsenhalters von der endgültigen Position nach dem Aushärten des Klebstoffs unterscheidet.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann dieses einen zusätzlichen Schritt des Anbringens des Trägerelements an dem Sensorträger beinhalten. Die Anbringung erfolgt hierbei insbesondere durch Löten und/oder Schweißen und/oder Kleben.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine sehr einfache Anbringung des Trägerelements an den Sensorträger möglich ist. In Abhängigkeit des verwendeten Linsenträgers können auch unterschiedliche Trägerelemente zum Einsatz kommen, die nachträglich an dem Sensorträger angebracht werden können. Somit können die gleichen Bauteile für unterschiedliche Linsenhalter verwendet werden, in dem das Trägerelement an unterschiedlichen Stellen auf dem Sensorträger angebracht wird. Generell entsteht somit ein flexibler Bausatz für die Konstruktion unterschiedlicher Kameramodule.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist auf dem Sensorträger ein Bildsensor angebracht und in dem Linsenhalter wenigstens ein optisches Element angeordnet. Im Schritt des Positionierens des Linsenhalters wird dieser derart zu dem Sensorträger positioniert, dass sich der Bildsensor nach dem Fixieren des Linsenhalters in einer bevorzugten Bildebene des wenigstens einen optischen Elements befindet.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine sehr exakte Positionierung des Linsenhalters bzw. einer im Linsenhalter vorhandenen Optik zu dem Bildsensor möglich ist. Hierdurch kann eine optimale Abbildung einer Umgebung auf dem Bildsensor ermöglicht werden. Unter der bevorzugten Bildebene wird hierbei eine Bildebene verstanden, in welcher ein Bildsensor angeordnet werden sollte, um ein bestmögliches Bild zu erzeugen. Die Positionierung kann beispielsweise über bekannte Verfahren wie das „active alignment“ erfolgen. Bei dem optischen Element kann es sich beispielsweise um eine oder mehrere Linsen oder weitere für ein Objektiv übliche optische Elemente handeln. Auch hier können bei der Positionierung zueinander entweder nur einzelne Komponenten oder auch alle Komponenten bewegt werden.
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Zeichnungen
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1 zeigt einen schematischen Aufbau des Kameramoduls.
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2 zeigt eine Detailansicht der Verbindung zwischen Linsenhalter, Klebstoff und Trägerelement.
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3 zeigt den schematischen Vorgang des Zusammenbaus eines Kameramoduls.
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4 zeigt ein beispielhaftes Verfahrensdiagramm.
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5 zeigt eine mögliche Ausformung des Linsenhalters bzw. eine mögliche Trägerelement-Ausformung.
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Ausführungsbeispiele
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In 1 ist ein beispielhafter Aufbau des Kameramoduls gezeigt. Der Linsenhalter 101 fasst ein Objektiv, welches aus mehreren Linsen 106 besteht. Auf dem Sensorträger 103, welcher als Leiterplatte (PCB) ausgebildet ist, ist mittels einer Lötverbindung 107 ein Trägerelement 102 angebracht. Zudem ist auf dem Sensorträger 103 ein Bildsensor 105 angebracht. Sowohl das Trägerelement 102 als auch der Bildsensor 105 wurden in einem Reflow-Verfahren an dem Sensorträger 103 angebracht. Das Trägerelement 102 verfügt über eine Kontur zur Aufnahme des Linsenhalters 101 mittels eines Klebstoffs 104. Das Trägerelement 102 kann über den Umfang des Linsenhalters 101 durchgehend oder in Segmenten ausgeführt sein, sodass die Klebeverbindung mittels des Klebstoffs 104 komplett durchgehend oder partiell umgesetzt werden kann.
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Das Trägerelement 102 kann im speziellen so ausgeführt sein, dass es eine wannenförmige Kontur zur Aufnahme des Klebstoffs 104 bildet. Das Trägerelement 102 kann aus einem Teil oder einer Teilegruppe bestehen. In diesem Ausführungsbeispiel besteht das Trägerelement 102 zumindest teilweise aus einem metallischen Werkstoff, welcher sich zum Löten eignet. Das Trägerelement 102 weist eine Tiefe von etwa 1mm auf, wobei unter Tiefe die Höhe des Trägerelementes 102 verstanden werden kann, bis zu welcher diese mit Flüssigkeit befüllt werden kann (bei vernachlässigbarer Oberflächenspannung). Dies entspricht der Ausdehnung des Trägerelements 102 in z-Richtung. Generell kann das Trägerelement 102 auch Tiefen von einigen Mikrometern bis zu mehreren Millimetern aufweisen. Die Dimension des Trägerelements 102 hängt hierbei auch von der Größe des Kameramoduls und den daraus resultierenden Toleranzen ab. Um genügend Spiel für die Ausrichtung des Linsenhalters 101 zum dem Sensorträger in z-Richtung zu gewährleisten, sollte die Tiefe größer als 0,3 mm, insbesondere größer als 0,5mm gewählt werden. Die z-Richtung wird hierbei durch einen senkrecht auf der zum Linsenhalters 101 gewandten Fläche des Sensorträgers 103 stehenden Vektor gebildet, welcher in Richtung des Linsenhalters 101 zeigt.
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In 2 ist ein weiterer möglicher Aufbau des Kameramoduls gezeigt. Der Linsenhalter 101 verfügt hierbei über eine Ausformung 201 im Bereich einer Klebezone des Linsenhalters 101, mittels welcher bei ausgehärtetem Klebstoff 104 ein Formschluss zwischen Linsenhalter 101 und dem ausgehärteten Klebstoff 104 entsteht. Die Ausformung ist in 2 in Form eines Stegs 201 realisiert, welcher einseitig ausgebildet ist. Es ist allerdings ebenso eine zweiseitige Ausbildung des Stegs 201 möglich. Unter einer Klebezone wird hierbei der Bereich des Linsenhalters 101 verstanden, welcher zumindest teilweise vom Klebstoff 104 umschlossen ist.
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Das Trägerelement 102 ist in diesem Ausführungsbeispiel wannenförmig ausgebildet und kann bspw. aus einem Stanzbiegebauteil hergestellt sein. Das Trägerelement 102 weist eine Trägerelement-Ausformung 202 auf, mittels welcher ein Formschluss zwischen Trägerelement 102 und ausgehärtetem Klebstoff 104 bildbar ist. Die Trägerelement-Ausformung 202 ist in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls als Steg 202 realisiert, welcher auf einer Seite des Trägerelements 102 angebracht ist.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform des Linsenhalters 101 und des Trägerelements 102 gezeigt. Die Ausformung 201 ist hierbei als abgerundete Kontur 501 ausgebildet, deren Durchmesser größer als der Durchmesser des Linsenhalters 101 ist, welcher nicht von Klebstoff 104 umgeben ist. Das Trägerelement 102 ist in diesem Ausführungsbeispiel derart gestaltet, dass die Trägerelement-Ausformung 202 zweiseitig realisiert ist. Auf beiden Seiten des wannenförmigen Trägerelements 102 sind Stege 202 angebracht, die in Richtung des Linsenhalters 101 ragen, und derart ausgebildet sind, dass bei ausgehärtetem Klebstoff 104 ein Formschluss zwischen dem ausgehärteten Klebstoff 104 und dem Trägerelement 102 entsteht. Durch die Ausformung 201 des Linsenhalters 101 und die Trägerelement-Ausformung 202 des Trägerelements 102 entsteht insgesamt ein Formschluss zwischen Linsenhalter 101, ausgehärtetem Klebstoff 104 und dem Trägerelement 102. Folglich entsteht eine feste Verbindung zwischen Sensorträger 103 und Linsenhalter 101.
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In 4 ist ein beispielhafter Verfahrensablauf zur Montage des offenbarten Kameramoduls, bestehend aus einem Sensorträger 103, einem Trägerelement 102 und einen Linsenhalter 101, dargestellt. Das Verfahren startet in Schritt 401.
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In Schritt 402 erfolgt das Aufbringen eines Klebstoffs 104 auf das Trägerelement 102. Je nach Ausführung des Trägerelements 102 kann der Klebstoff 104 eher dünn aufgetragen werden, oder eine derartige Menge an Klebstoff 104 gewählt werden, dass bspw. ein wannenförmiges Trägerelement 102 bis zu einer vorgegebenen Höhe aufgefüllt wird.
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In Schritt 403 erfolgt das Positionieren des Linsenhalters 101 in Bezug zu dem Trägerelement 102 und/oder dem Sensorträger 103. Aufgrund des verwendeten Klebstoffs 104 ist eine Ausrichtung in alle Richtungen möglich. Zudem kann der Linsenhalter 101 in alle Richtungen gekippt bzw. geneigt werden, da durch den Klebstoff 104 keine festen Drehachsen oder Bewegungsrichtungen vorgegeben werden. Ist das Trägerelement 102 als wannenförmige Kontur ausgebildet, so kann durch die Menge des Klebstoffs 104 und die Höhe des wannenförmigen Trägerelements 102 eine sehr große Verschiebung in z-Richtung erfolgen.
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In Schritt 404 erfolgt das Fixieren des Linsenhalters 102 an dem Trägerelement 102. Zur Fixierung des Linsenhalters 101 wird der Klebstoff 104 ausgehärtet. Hierfür kommen je nach verwendetem Klebstoff 104 unterschiedliche Verfahren infrage. Der Klebstoff 104 kann beispielsweise mittels UV-Licht ausgehärtet werden. Alternativ ist auch eine Aushärtung durch Wärme oder Kälte möglich. Es können auch verschiedene Härtungsverfahren kombiniert werden, um die Prozesse zu beschleunigen. Beispielsweise kann eine Vorhärtung des Klebstoffs 104 mittels UV-Strahlung erfolgen und der Klebstoff 104 zur vollständigen Aushärtung in einem weiteren Prozessschritt mit einem weiteren Verfahren, bspw. durch weitere Erwärmung, behandelt werden.
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Das Verfahren endet in Schritt 405.
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Das offenbarte Verfahren kann einen zusätzlichen Schritt des Anbringens des Trägerelements 102 an den Sensorträger 103 beinhalten. In diesem Schritt wird das Trägerelement 102 beispielsweise durch Löten und/oder Schweißen und/oder Kleben angebracht. Dieser Schritt kann vorteilhafter Weise vor dem Schritt 402 ausgeführt werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist auf dem Sensorträger 103 ein Bildsensor 105 angebracht und der Linsenhalter 101 trägt wenigstens ein optisches Element. Im Schritt 404 des Positionierens des Linsenhalters 101 wird der Linsenhalter 101 derart zu dem Sensorträger 103 positioniert, dass sich der Bildsensor 105 nach dem Fixieren des Linsenhalters 101 in einer bevorzugten Bildebene des wenigstens einen optischen Elements befindet. Möglicherweise entstehende Positionsänderungen des Linsenhalters 101 nach dem Aushärten des Klebstoffs 104 können bei dieser Positionierung berücksichtigt werden. Für die Positionierung können bekannte Verfahren, wie das „active alignment“ eingesetzt werden.
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In 3 sind die verschiedenen Verfahrensschritte noch einmal grafisch dargestellt. 3a) zeigt den Sensorträger 103 auf welchem, beispielsweise mittels einer Lötverbindung 107, das Trägerelement 102 angebracht ist. In 3b) wird Klebstoff 104 in das Trägerelement 102 gegeben. Anschließend wird in 3c) der Linsenhalter 101 bezüglich des Trägerelements 102 und/oder des Sensorträgers 103 positioniert. Hierfür wird der Linsenhalter 101 in den noch flüssigen Klebstoff 104 eingetaucht und an die entsprechende Position bewegt. Nach dem Aushärten des Klebstoffs 104 bilden der Linsenhalter 101, der ausgehärtete Klebstoff 104 und das Trägerelement 102 aufgrund der Ausformung 201 des Linsenhalters 101 und der Trägerelement-Ausformung 202 des Trägerelements 102 einen Formschluss. Dieser besteht auch, wenn keine stoffschlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten besteht, beispielsweise weil sich der Klebstoff 104 nicht für eine dauerhafte stoffschlüssige Verbindung mit dem Material des Linsenhalters 101 und/oder des Trägerelements 102 eignet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014103473 A1 [0002]