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Die Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zum Anbringen eines Flechtgarns auf einem Bekleidungsstück nach Anspruch 10.
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Es sind Bekleidungstücke bekannt, bei denen als Verzierung ein Stoffstück, das als Band ausgebildet sein kann, auf einer Hose einem Hosenbund oder einer Jacke aufgebracht ist. Das Bekleidungsstück kann mindestens zwei textile Flächengebilde aufweisen, die miteinander vernäht sind, wobei mindestens ein textiles Flächengebilde mindestens eine erste und mindestens eine der ersten abgewandten zweite Seite aufweist.
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Aus der
US 3492674 A ist eine Sportsocke bzw. ein Sportfüßling bekannt, bei welchen im Bereich der Öffnung ein Gewebeband U-förmig am Rand der Öffnung angenäht ist, so dass durch das Gewebeband an der oberen Öffnung eine Art Bündchen ausgebildet ist. Innerhalb des ausgeformten Bündchens ist ein elastisches Garn geführt, welches ein Herunterrutschen der Socke verhindert.
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Es besteht jedoch zunehmend Bedarf neuartige Verzierungen auf Bekleidungsstücken aufzubringen, die auch kostengünstig aufgebracht werden können und wobei bei der Herstellung Zeit eingespart werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bekleidungsstück bzw. ein Verfahren zum Anbringen einer Verzierung auf einem Bekleidungsstück zu schaffen, das eine neuartige Verzierung darstellt und kostengünstig hergestellt werden kann, wobei auch bei der Herstellung Zeit eingespart werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale der Ansprüche 1 und 10.
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Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass ein Flechtgarn, das mindestens zwei miteinander verflochtene Garne aufweist, auf der ersten Seite des textilen Flächengebildes angeordnet ist und mit dem textilen Flächengebilde mit Hilfe eines Nähgarns verbunden ist.
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Das textile Flächenbilde kann beispielsweise ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke, ein Geflechte, ein Nähgewirke, ein Vliesstoff oder ein Filz sein. Das textile Flächengebilde kann auch als Stoffstück bezeichnet werden.
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Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass kein textiles Flächengebilde, also kein Stoff, auf dem Bekleidungsstück aufgebracht wird, sondern ein Flechtgarn. Dieses Flechtgarn wird dabei jedoch nicht selbst mit dem textilen Flächengebilde vernäht, sondern lediglich mit Hilfe eines separaten Nähgarns mit dem Flächengebilde verbunden. Das separate Nähgarn wird wie üblich vernäht und verbindet dabei das Flechtgarn mit dem Flächengebilde. Das Flechtgarn wirkt jedoch aufgrund der Art und Weise, wie es mit dem textilen Flächengebilde verbunden ist, wie ein Zierband.
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Auf diese Weise wird eine neuartige Verzierung geschaffen, die dadurch, dass lediglich ein Flechtgarn verwendet wird, kostengünstig ist und bei der Herstellung Zeit eingespart werden kann.
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Das Flechtgarn kann nur Kontakt mit der ersten Seite des textilen Flächengebildes aufweisen und keinen Kontakt zu der zweiten Seite des textilen Flächengebildes aufweisen.
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Das auf der ersten Seite aufgebrachte Flechtgarn kann gestaucht sein. Dies hat den Vorteil, dass das Flechtgarn breiter ist und die Form eines Bandes aufweist. Ein Flechtgarn mit einer bestimmten Länge weist nach einer Stauchung in Längsrichtung eine geringere Länge auf, dafür weist das Flechtgarn im gestauchten Zustand eine größere Breite auf als im ungestauchten Zustanden.
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Die erste Seite des textilen Flächengebildes kann eine Außenseite des Bekleidungsstücks sein.
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Die erste Seite des textilen Flächengebildes kann eine Außenseite einer Tasche des Bekleidungsstücks sein. In dem Fall, dass das Bekleidungsstück eine Hose ist, kann die erste Seite eine Außenseite einer Hosentasche sein.
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Die mindestens zwei miteinander verflochtenen Garne des Flechtgarns können jeweils mindestens eine oder mehrere Fasern aufweisen.
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Ein Garn bedeutet ein linienförmiges textiles Gebilde. Ein Garn ist ein langes dünnes Gebilde aus einer oder mehreren Fasern.
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Das Nähgarn kann ein oder mehrere Fasern aufweisen. Ein Nähgarn ist ein Garn, das zum Nähen geeignet ist.
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Sofern das Nähgarn mehrere Fasern aufweist, können diese gezwirnt sein. Dies bedeutet, dass die Fasern zusammengedreht sein können.
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Das Nähgarn kann sowohl entlang der ersten als auch entlang der zweiten Seite des mindestens einen textilen Flächengebildes verlaufen. Dies bedeutet, dass das Nähgarn mit dem textilen Flächengebilde und auch mit dem Flechtgarn vernäht ist. Auf diese Weise, wird das Flechtgarn mit dem textilen Flächengebilde verbunden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Anbringen eines Flechtgarns auf einem Bekleidungsstück vorgesehen, wobei das Bekleidungsstück insbesondere eine Hose ein Hosenbund oder eine Jacke ist. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- – Auflegen eines Flechtgarns auf einer ersten Seite eines textilen Flächengebildes, das Teil eines Bekleidungsstücks ist, wobei das Flechtgarn mindestens zwei miteinander verflochtene Garne aufweist,
- – Verbinden des Flechtgarns mit dem textilen Flächengebilde mit Hilfe eines Nähgarns, das durch das textile Flächengebilde und das Flechtgarn verläuft.
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Das Flechtgarn kann gestaucht werden bevor es mit Hilfe des Nähgarns mit dem textilen Flächengebilde verbunden wird.
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Das Flechtgarn kann nur auf der ersten Seite verlaufen und nicht auf der zweiten Seite des textilen Flächengebildes.
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Das Nähgarn kann auf der ersten und der zweiten Seite des textilen Flächengebildes verlaufen.
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Die erste Seite des textilen Flächengebildes kann eine Außenseite des Bekleidungsstücks bilden.
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Die erste Seite des textilen Flächengebildes kann eine Außenseite einer Tasche, insbesondere einer Hosentasche, des Bekleidungsstücks bilden.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 ein Bekleidungsstück als der vorliegenden Erfindung,
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2 eine Tasche des Bekleidungsstücks nach 1,
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3 einen Ausschnitt auf ein Flechtgarn,
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4 eine Seitenansicht der 3
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5 einen Verfahrensschritt des Aufbringens des Flechtgarns auf ein textiles Flächengebilde,
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6 Verbinden des Flechtgarns mit dem textilen Flächengebilde.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Bekleidungsstück. Das Bekleidungsstück ist vorzugsweise eine Hose. Das Bekleidungsstück kann auch ein Hosenbund oder eine Jacke sein. Das Bekleidungsstück weist mindestens zwei textile Flächengebilde 2, 4, 6, 8, 10, 12 auf, die miteinander vernäht sind. Die textilen Flächengebilde sind vorzugsweise in Form einer Hose zusammengenäht. Die textilen Flächengebilde können Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte, Nähgewirke, Vliesstoffe oder Filze sein. Die textilen Flächengebilde können auch als Stoffstücke bezeichnet werden. Die Stoffstücke können vorzugsweise Jeansstoffe sein.
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Mindestens ein textiles Flächengebilde 10, 12 kann mindestens eine erste Seite 14, 16 und mindestens eine der ersten Seite abgewandten Seite 18, 20 aufweisen. Die zweiten Seiten 18, 20 sind vorzugsweise die Innenseite der in 1 dargestellten Taschen 22, 24.
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Auf der ersten Seite 14, 16 des textilen Flächengebildes 10, 12 ist mindestens ein Flechtgarn 26, 28, 30, 32, 34, 36 angeordnet. Das Flechtgarn weist mindestens zwei miteinander verflochtene Garne auf. Das Flechtgarn ist mit dem textilen Flächengebilde 10, 12 jeweils mit Hilfe eines Nähgarns 38, 40, 42 verbunden.
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In 2 ist die Tasche 22 aus 1 dargestellt. Es ist aus 2 näher zu entnehmen, dass auf dieser Tasche 22 auf der Außenseite 14 drei Flechtgarne 30, 26, 28 angeordnet sind. Diese Flechtgarne 26, 28, 30 bilden die Verzierung der Tasche 22.
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In 3 ist ein Ausschnitt aus 2 dargestellt, wobei in dem Ausschnitt in 3 ein Ausschnitt eines Flechtgarns 28 dargestellt ist. Aus dem Ausschnitt ist gut zu entnehmen, dass das Flechtgarn 28 miteinander verflochtene Garne 44, 46, 48, 50 aufweist. Die Garne können eine oder mehrere Fasern aufweisen. Das Flechtgarn 28 ist auf der ersten Seite 14 des textilen Flächengebildes 10 angeordnet. Das Flechtgarn 28 ist mit Hilfe des Nähgarns 38 mit dem textilen Flächengebilde 10 verbunden.
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Der Darstellung aus 3 ist zu entnehmen, dass das Nähgarn 38 mit dem textilen Flächengebilde 10 vernäht ist. Das Nähgarn 38 weißt somit Abschnitte auf, die entlang der ersten Seite 14 des textilen Flächengebildes 10, als auch auf der zweiten Seite 18 des textilen Flächengebildes verlaufen. Das Nähgarn 38 kann ein oder mehrere Fasern aufweisen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Nähgarn 38 zwei Fasern 52, 54 auf, die gezwirnt sind.
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Das dargestellte Flechtgarn 28 ist vorzugsweise gestaucht auf der ersten Seite 14 des textilen Flächengebildes 10 aufgebracht.
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4 zeigt eine Seitenanischt der 3. Auf dieser Seitenansicht ist deutlich zu erkennen, dass das Flechtgarn 28 nur in Kontakt mit der ersten Seite 14 des textilen Flächengebildes 10 ist. Es hat somit keinen Kontakt zu der zweiten Seite 18 des textilen Flächengebildes 10. Das Nähgarn 38 verläuft hingegen sowohl entlang der ersten Seite 14 als auch entlang der zweiten Seite 18. Das Nähgarn 38 ist somit mit dem Flächengebilde 10 vernäht. Dies bedeutet, dass die Abschnitte, auf denen das Nähgarn 38 entlang der ersten Seite 14 verläuft mit den Abschnitten, in denen das Nähgarn 38 entlang der zweiten Seite 18 verläuft, abwechseln. Auf diese Weise wird das Flechtgarn 28, durch das das Nähgarn 38 ebenfalls verläuft, mit dem textilen Flächengebilde 10 verbunden.
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In 5 ist ein erster Verfahrensschritt eines Verfahrens zum Aufbringen eines Flechtgarns auf einem Bekleidungsstück dargestellt. In 5 wird das Flechtgarn 26, 28, 30, 32, 34, 36 auf einer ersten Seite 14, 16 eines textilen Flächengebildes 10, 12, das Teil eines Bekleidungsstücks 1 ist, aufgelegt.
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In 6 ist dargestellt, wie das Flechtgarn 26, 28,30, 32, 34, 36 mit dem textilen Flächengebilde 10, 12 mit Hilfe eines Nähgarns 38, 40, 42 verbunden wird, wobei das Nähgarn 38, 40, 42 durch das Flechtgarn, 26, 28, 30, 32, 34, 36 und das textile Flächengebilde 10, 12 verläuft. Bevor das Flechtgarn 26, 28,30, 32, 34, 36 mit Hilfe des Nähgarns 38, 40, 42 mit dem textilen Flächengebilde verbunden wird, wird das Flechtgarn 26, 28, 30, 32, 34,36 vorzugsweise gestaucht. In 6 ist dargestellt, dass das Nähgarn 38, 40, 42 vorzugsweise mit Hilfe einer Nähmaschine 50 mit dem Flechtgarn 26, 28, 30, 32, 34, 36 und dem textilen Flächengebilde 10, 12 vernäht wird.