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Die Erfindung betrifft ein Verkettungselement zum Vorkonfektionieren von Drähten eines Drahtsatzes und einen mit derartigen Verkettungselementen vorkonfektionierten Drahtsatz.
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Bei der Verdrahtung von Schaltschränken werden die einzelnen Drähte (Kabel/Leitungen) vorab abgelängt und mit entsprechenden Kontakten, beispielsweise Aderendhülsen bestückt und dann in der Abfolge der Montage in ein Behältnis gelegt oder an einem Klebestreifen befestigt, wobei die beiden Enden jedes Drahts am Klebestreifen festgelegt sind, so dass die Drähte U-förmig angeordnet sind. Der Werker nimmt dann die Drähte in der Montagereihenfolge aus dem Behältnis oder von dem Klebestreifen und baut diese gemäß seinen Vorgaben in den Schaltschrank ein. Die Verdrahtung ist beendet, wenn sämtliche vorkonfektionierten Drähte montiert sind.
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Diese Verdrahtung kann beispielsweise extern über einen Verdrahter erfolgen, dem die vorkonfektionierten Drähte übergeben werden.
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Problematisch bei dieser Vorgehensweise ist, dass es weder an den Klebestreifen noch in dem Behältnis gewährleistet ist, dass die einzelnen Drähte in der vorbestimmten Abfolge verbleiben; so kann es beispielsweise während des Transportes vorkommen, dass einzelne Drähte nicht mehr in der vorbestimmten Reihenfolge vorhanden sind, so dass die Verdrahtung entweder fehlerhaft erfolgt oder aber mehr Zeit erfordert, als es von der Arbeitsvorbereitung vorgesehen ist. Bei den Klebestreifen können auch nach Entfernen Klebereste am Draht verbleiben, was nicht akzeptabel ist und mühsam einzeln entfernt werden muss.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verkettungselement zu schaffen, das die Vorkonfektionierung von Drähten oder dergleichen vereinfacht. Der Erfindung liegt des Weiteren die Aufgabe zugrunde, einen mit derartigen Verkettungselementen versehenen Drahtsatz zu schaffen, der bei kompaktem Aufbau eine zuverlässige Montage gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird im Hinblick auf das Verkettungselement durch die Merkmale des Patentanspruches 1 und im Hinblick auf den Drahtsatz durch die Merkmale des Patentanspruches 13 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist das Verkettungselement zum Verbinden von Kabelenden zweier Drähte eines zur Montage vorgesehenen Drahtsatzes mit einem etwa bandförmigen oder flächigen biegsamen Grundkörper ausgeführt, in dem Ausnehmungen oder Durchbrüche zum Einfädeln der Kabelenden vorgesehen sind. Unter einem „bandförmigen Grundkörper“ wird dabei ein elastisches Element verstanden, dessen Länge und Breite deutlich größer als die „Bandstärke“/Dicke ist. Diese Dicke ist auch geringer als der Kabeldurchmesser. Dabei ist einem Kabelende zumindest eine Ausnehmung oder ein Durchbruch des Grundkörpers zugeordnet.
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Eine derartige Ausgestaltung des Verkettungselementes ermöglicht es, das Ende eines Drahtes (mit anderen Worten eines Kabels oder einer Leitung) in eine der Ausnehmungen einzusetzen. In die andere Ausnehmung wird dann entsprechend der Anfang des nächsten Drahtes eingefädelt, so dass diese beiden Drahtenden zuverlässig zueinander relativpositioniert sind und der Werker die derart vorkonfektionierten Drähte auf einfache Weise aufeinanderfolgend abnehmen kann. D.h. über eine Vielzahl von Verkettungselementen werden alle Drähte/Leitungen/Kabel – im Folgenden der Einfachheit halber Draht genannt – mit einander verbunden und in geeigneter Weise gespeichert, wobei die elastische Ausgestaltung des Grundkörpers es ermöglicht, dass sich die gesamte Kette mit minimalem Platzbedarf an die jeweilige Speicherart anpasst.
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Die Verkettungselemente erstrecken sich dabei im Wesentlichen in Verlängerung der Drahtachsen. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind jedem Kabelende zwei Ausnehmungen zum Einfädeln des Kabelendes zugeordnet, so dass die Lagepositionierung der Kabelenden am Verkettungselement noch zuverlässiger als bei der Verwendung einer Ausnehmung ist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Ausnehmungen auf einer Mittelachse des bandförmigen Grundkörpers angeordnet.
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Die Montage wird weiter erleichtert, wenn der Grundkörper einen zum Bedrucken oder zur Kennzeichnung vorgesehenen Bereich aufweist.
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Dieser Bereich kann Informationen über die Funktion oder die Position des Drahtes bei der Montage enthalten.
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Prinzipiell ist es auch möglich, das Verkettungselement während der Verdrahtung als Markierung an dem oder den jeweiligen Drähten zu belassen.
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Die Lagepositionierung der Drähte ist besonders zuverlässig, wenn die Ausnehmungen in etwa tropfenförmig, stern- oder kreuzförmig oder länglich ausgebildet sind. Die Ausnehmungen können auch durch Schlitze gebildet sein.
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Derartige Geometrien lassen sich besonders einfach durch Stanzen ausbilden.
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Dementsprechend kann ein Verkettungselementrohling bandförmig angeliefert werden, wobei dann durch Stanzen die Ausnehmungen ausgebildet und die einzelnen Verkettungselemente abgelängt werden. Vor oder nach dem Ablängen können die Verkettungselemente einseitig oder beidseitig bedruckt werden (siehe oben).
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel entspricht die Breite eines Verkettungselementes bzw. des Grundkörpers in etwa der Breite einer Aufwickeltrommel zur Aufnahme des verketteten Drahtsatzes, so dass der gesamte vorkonfektionierte Drahtsatz auf ein Trommelmagazin aufgewickelt werden kann.
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Der Grundkörper kann aus einem geeigneten Kunststoffmaterial, beispielsweise PET oder PE hergestellt sein.
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Die Drahtenden können mit Aderendhülsen oder sonstigen Kontakten versehen sein, die durch die Ausnehmungen hindurch gesteckt werden.
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Die Befestigung ist besonders zuverlässig, wenn die lichte Weite der Ausnehmungen zumindest abschnittsweise etwas geringer als der Durchmesser des Drahtendes oder des Kontaktes ist, so dass die Kabelenden mit einer Art Presspassung oder zumindest kraft- oder auch formschlüssig gehalten sind.
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Wie vorstehend ausgeführt, kann ein Drahtsatz, dessen Draht mit den vorbeschriebenen Verkettungselementen verbunden ist, platzsparend in einem Magazin aufgenommen, vorzugsweise auf einer Trommel aufgerollt werden, so dass eine Veränderung der Drahtabfolge während des Transportes oder Lagerung ausgeschlossen ist und des Weiteren die Verdrahtung für den Werker vereinfacht wird.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verkettungselementes;
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2 das Verkettungselement gemäß 1 mit einem angesetzten Draht;
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3 das Verkettungselement gemäß 1 mit zwei angesetzten Drähten;
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4 einen mittels derartiger Verkettungselemente verbundenen Drahtsatz;
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5 eine Variante eines Drahtsatzes, der mit derartigen Verkettungselementen verbunden ist;
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6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verkettungselementes für Drahtsätze und
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7 eine Vorderansicht der Anordnung gemäß 6.
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1 zeigt eine Vorderansicht eines Verkettungselementes 1 zur Verbindung von zwei Drähten eines vorzukonfektionierenden Drahtsatzes.
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Das Verkettungselement 1 hat einen bandförmigen Grundkörper 2, der aus einem biegsamen Kunststoff, beispielsweise Polyethylen oder Polyethylenterephtalat (PE, PET) oder dergleichen besteht. Dabei wird dieses als Bandmaterial, beispielsweise auf einer Rolle angeliefert und über Stanzen auf die Länge L abgelängt. Die Breite B entspricht dabei vorzugsweise der Rollenbreite. Die Dicke (senkrecht zur Zeichenebene in 1) ist deutlich geringer, beispielsweise weniger als 1 mm ausgeführt.
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Der Grundkörper 2 hat vorzugsweise zwei als Durchbrüche ausgebildete Ausnehmungen 4, 6, die beispielsweise beim Ablängen ausgestanzt werden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel haben diese Ausnehmungen 4, 6 jeweils eine in etwa tropfenförmige Struktur, die zur Mitte der in 1 sichtbaren Großfläche des Grundkörpers 2 hin spitz zuläuft.
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Jede der Ausnehmungen 4, 6 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel in einem Abstand a zum benachbarten Endabschnitt auf der Mittel-/Längsachse des Grundkörpers 2 angeordnet, der geringer als der Abstand der beiden Ausnehmungen 4, 6 zu einander ist. Mit anderen Worten gesagt, die Ausnehmungen 4, 6 sind zum jeweiligen Endabschnitt hin orientiert.
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Wie in 1 weiter dargestellt, ist im Bereich der Ausnehmungen 4, 6 jeweils ein Kennzeichnungsfeld 8, 10 vorgesehen, auf das beispielsweise eine Kennung des jeweiligen Drahtes bzw. Drahtendes oder der Anschlussbezeichnung aufgebracht wird. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind jeder Ausnehmung 4, 6 zwei derartiger Kennzeichnungsfelder 8, 10 zugeordnet, so dass die jeweilige Kennung auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln erkennbar ist. Die Bedruckung kann auch beidseitig aufgebracht sein. Das Kennzeichnen kann beispielsweise durch Thermotransferdrucken oder dergleichen vor oder nach dem Stanzen erfolgen. Es kann aber auch ein Etikett aufgeklebt werden.
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In 2 ist das Verkettungselement 1 mit einem „ein- oder durchgefädelten“ Drahtende 11 eines Drahtes 12 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Drahtende 11 mit einer Aderendhülse 14 versehen. Das Drahtende 11 ist von der Rückseite her durch die Ausnehmung 4 hindurch gefädelt, so dass es zum Betrachter in 2 hin aus der Ausnehmung 4 austritt. Der Durchmesser oder die lichte Weite der Ausnehmungen 4, 6 ist dabei an den Durchmesser des Drahtes 12 und/oder der Aderendhülse 14 oder eines sonstigen Kontaktelementes angepasst. Der Durchmesser ist dabei so gewählt, dass das Drahtende 11 durchgefädelt wird und durch eine leichte Presspassung oder dergleichen in der in 2 dargestellten Position gehalten wird.
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Die Tropfenform erleichtert dabei das Einfädeln. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine derartige Tropfenform begrenzt – wie in 2 unten links angedeutet, können auch andere Arten von Ausnehmungen, beispielsweise kreuzförmige, sternförmige oder linienförmige Schlitze oder aber auch kreisförmige, rechteckförmige, elliptische oder sonstige Ausnehmungen verwendet werden.
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In der Darstellung gemäß 3 ist ein weiterer Draht 16 in den Grundkörper 2 „eingefädelt“. Auch bei diesem Draht 16 wird ein Drahtende 18, das mit einer Aderendhülse 20 oder auch anderen Kontaktelementen versehen ist, von der Rückseite her durch die Ausnehmung 6 eingefädelt, so dass die beiden Drahtenden 11, 18 im eingefädelten Zustand einander zuweisen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist keine Kennzeichnung aufgedruckt.
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4 zeigt nunmehr Elemente eines Drahtsatzes 22, dessen Drähte 12, 16 über das Verkettungselement 1 gemäß 3 mit einander verbunden sind. Die freien Drahtenden 24, 26 der Drähte 12, 16 sind dann wiederum in weitere Verkettungselemente 1’ und 1’’ eingefädelt – auf diese Weise werden dann sämtliche Drähte eines Drahtsatzes über eine Vielzahl von Verkettungselementen mit einander verbunden, wobei diese Vorkonfektionierung in der Montagereihenfolge erfolgt. Die bei den Ausführungsbeispielen gemäß den 3 und 4 nicht vorhandene Kennzeichnung mittels Bedruckens erleichtert die Montage und auch die Zuordnung der einzelnen Drähte 12, 16, etc. Der gesamte verkettete Drahtsatz eines Schaltschrankes kann dann auf einfache Weise in einem Speicher, vorzugsweise auf einen Trommelspeicher aufgewickelt werden. Dies hat den Vorteil, dass der gesamte Drahtsatz des Schaltschrankes aufgrund der Drahtliste im Werk oder durch eine spezialisierte Firma vorkonfektioniert werden kann und dem Konfektionär, über den die Verdrahtung des Schaltschrankes erfolgt, zur Verfügung gestellt wird. Prinzipiell ist es auch möglich, dass in einer Abteilung eines Werkes des Schaltschrankbauers der Drahtsatz in der vorbeschriebenen Weise vorkonfektioniert wird und bei Bedarf dann dem eigentlichen Verdrahter oder der Abteilung, in der die Verdrahtung erfolgt, übergeben wird. Dabei besteht ein wesentlicher Vorteil darin, dass der gesamte Drahtsatz platzsparend und zuverlässig geordnet gespeichert und transportiert werden kann. Dies ist ein wesentlicher Vorteil zur herkömmlichen Lösung, bei der der Drahtsatz mehr oder weniger ungeordnet in einer Wanne oder einem sonstigen Behältnis bereit gestellt wird.
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In 5 sind die Drähte 12, 16 und die Verkettungselement 1 nicht mehr oder weniger koaxial zueinander angeordnet sondern zick-zack-förmig angeordnet. Dieses Relativpositionieren eignet sich besonders gut zum Speichern in einer Wanne oder dergleichen.
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Das Aufdrucken der Kennzeichnung, bspw. der Verlegeposition auf dem Grundkörper 2 ermöglicht es, dass auch Nichtfachleute einen Schaltschrank relativ einfach verdrahten können, da der Werker anhand der aufgedruckten Kennung eindeutige Informationen über die Art des Drahtes und dessen Position im Schaltschrank erhält. Der Werker rollt dann anschließend nur noch einen Draht nach dem anderen von der vorkonfektionierten Rolle ab und positioniert den jeweiligen Draht im Schaltschrank gemäß einer visualisierten Montageanleitung. Prinzipiell kann diese Verdrahtung dann auch vollautomatisch über einen Roboter oder dergleichen erfolgen.
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In den 6 und 7 ist eine Variante dargestellt, bei der die Relativpositionierung der Drahtenden 11, 18 gegenüber der vorbeschriebenen Lösung noch weiter verbessert ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind jedem Drahtende 11, 18 zwei Ausnehmungen 4, 28 bzw. 6, 30 zugeordnet, so dass jedes Drahtende 11, 18 zweimal eingefädelt wird und somit gemäß 6 auf der gleichen Seite des Grundkörpers 2 endet, wie der Bereich, der erstmals in den Grundkörper 2 eingefädelt wird. 7 zeigt die in 6 abgewandte Rückseite des Grundkörpers mit dem rückseitig eingefädelten Drahtabschnitten 32, 34. Die Bedruckung erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel rückseitig in dem Bereich, in dem die Drahtabschnitte 32, 34 sichtbar sind. Wie erwähnt, kann die Bedruckung auch beidseitig aufgebracht werden.
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Wie des Weiteren in den 6 und 7 angedeutet, kann der Grundkörper 2 bei der Verdrahtung entlang der strichpunktierten Linie 36 durchgetrennt werden, so dass die aufgedruckte Kennung am jeweiligen Draht 12, 16 verbleibt, so dass dieser auch im verdrahteten Zustand im Schaltschrank eindeutig identifizierbar, überprüfbar und jederzeit zuordnenbar ist. Das Durchschneiden ist dabei besonders einfach, da die Schnittlinie vorzugweise perforiert im Bereich der freien Endabschnitte der Drähte liegt und durch eine Perforation vorgegeben ist.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den 1 bis 4 werden die Verkettungselemente beim Verdrahten abgezogen und können entweder wieder verwendet werden oder aber auf einfache Weise entsorgt werden, da der Materialaufwand für die Verkettungselemente 1 minimal ist und diese aus relativ umweltverträglichen Materialien bestehen.
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Die zusätzlichen Ausnehmungen 28, 30 können gemäß der Darstellung in den 1 und 2 ausgestaltet sein. Im Fall einer tropfenförmigen oder sonstigen asymmetrischen Ausgestaltung können die verjüngten Bereiche einander zuweisen.
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Offenbart sind ein Verkettungselement für Drähte eines Drahtsatzes und ein mittels derartiger Verkettungselemente verbundener Drahtsatz, der vorzugsweise auf einen Rollenspeicher oder dergleichen aufgewickelt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkettungselement
- 2
- Grundkörper
- 4
- Ausnehmung
- 6
- Ausnehmung
- 8
- Kennzeichnungsfeld
- 10
- Kennzeichnungsfeld
- 11
- Drahtende
- 12
- Draht
- 14
- Aderendhülse
- 16
- Draht
- 18
- Drahtende
- 20
- Aderendhülse
- 22
- Drahtsatz
- 24
- Drahtende
- 26
- Drahtende
- 28
- Ausnehmung
- 30
- Ausnehmung
- 32
- Drahtabschnitt
- 34
- Drahtabschnitt
- 36
- Trennlinie