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Die Erfindung bezieht sich auf einen Haltegegenstand mit mindestens zwei Befestigungseinheiten und an diesen jeweils angebrachten oder über Adapterstellen anbringbaren Befestigungsteilen, die zum Anbringen an einer befliesten Wand mittels Klebens ausgebildet sind und eine der Wand zuzukehrende Befestigungsseite mit einem an deren umlaufenden Randbereich angebrachten, ringsum geschlossenen Haftring aufweist, der auf seiner der Wand zuzukehrenden Vorderseite mit Haftkleber versehen ist und einen Aufnahmeraum zum Einfüllen von Flüssigkleber umgibt.
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Ein Haltegegenstand dieser Art ist in der
DE 10 2014 100 898 A1 als bekannt ausgewiesen. Dieser bekannte Haltegegenstand umfasst z. B. mehrere Befestigungseinheiten mit Klebeanker, welcher entlang seinem Umfangsrandbereich (als Haftring) ein umlaufendes kreisförmiges Fixierelement aufweist, das eine Kammer zur Aufnahme von Flüssigkleber umfangsseitig ringsum umgrenzt. Die in der Öffnungsebene liegende Seite des Fixierelements bildet eine Fixierfläche, die mit einem Fixierkleber zum Anheften des Klebeankers bei der Montage an der Wand dient, um nachfolgend eine dauerhafte feste Verbindung des Klebeankers mit der Wand durch den eingefüllten Flüssigkleber herzustellen. Um eine tragfähig, dauerhaft stabile Klebebefestigung zu bewirken, ist eine mit dem Klebeanker zusammenwirkende Tragplatte mit Klebeelementen vorgesehen.
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Ein weiterer Haltegegenstand ist in der
DE 10 2012 100 556 A1 angegeben. Bei diesem bekannten Haltegegenstand, insbesondere einer Haltegriffvorrichtung mit stangenartigen Haltegriffen, sind an einem stangenartigen Halteabschnitt mehrere lösbare Befestigungsteile angebracht, die mit einer einer Wand zuzukehrenden Befestigungsseite mittels einer Klebeverbindung an der Wand anbringbar sind. Auch hierbei sind zum Vorfixieren der Befestigungsteile auf der Befestigungsseite in deren Randbereich umlaufende Haftringe angebracht, die einen Aufnahmeraum bzw. Einfüllraum für Flüssigkleber umgeben, durch den die Klebeverbindung eine sehr hohe Haltekraft erreicht, die der Haftring an sich nicht gewährleistet. Dabei wird mittels des Haftrings über die Vorfixierung eine einfache Montage und Abgrenzung des Aufnahmeraums an der Wand erreicht, um anschließend den Flüssigkleber einfüllen zu können. Hierzu wird der übrige Abschnitt des über die Befestigungsteile vorfixierten Haltegegenstandes nach der Vorfixierung von den Befestigungsteilen gelöst, wonach diese mittels der Haftringe an der eingenommenen Position an der Wand nochmal fest angedrückt werden, um anschließend den Flüssigkleber über eine in dem Befestigungsteil vorhandene Einfüllöffnung in den Aufnahmeraum einzufüllen. Nach Aushärten des Flüssigklebers und damit nach Herstellen einer stabilen Klebeverbindung (meist nach 12 oder 24 Stunden) wird dann der übrige Teil des Haltegegenstandes wieder an den Befestigungsteilen über angepasste Adapterstellen festgelegt. Diese Vorgehensweise des Anbringens ermöglicht eine stabile Verbindung insbesondere auch mit einer mit Fliesen versehenen Wand, auch wenn in den Bereichen der Befestigungsteile die Wandfläche nicht exakt in derselben Ebene liegt, da die Befestigungsteile getrennt voneinander an der Wand angedrückt und an dieser unabhängig voneinander fixiert werden, erfordert andererseits aber eine Nachmontage zur vollständigen Anbringung des Haltegegenstandes.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haltegegenstand der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit dem bei stabiler, sicherer Anbringbarkeit des Haltegegenstandes an einer Wand die Montage vereinfacht wird.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs vorgesehen, dass der Haftring flexibel und/oder elastisch ausgebildet ist und über den gesamten Umfang des jeweiligen Befestigungsteils ringsum mit einem freien Ringrand um mindestens ein mm, besser mindestens zwei oder drei mm, übersteht und auch auf der Vorderseite des Ringrands ganzflächig mit Haftkleber versehen ist.
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Mit diesen Maßnahmen können die Befestigungsteile an dem Haltegegenstand bereits von vornherein oder auch im Zusammenhang mit der Erstmontage an der Wand fest und starr an den übrigen Teilen des Haltegegenstandes, wie z. B. Haltegriff oder Halter für Badutensilien mit mehreren Befestigungsstellen über angepasste Adapterstellen verbunden werden, wonach der Haltegegenstand mittels der an den Befestigungsteilen angebrachten, gegebenenfalls von Abdeckfolien befreiten Haftringe an der gewünschten Stelle der Wand fixiert wird. Auch dann, wenn die Wandbereiche an den verschiedenen Befestigungsstellen relativ zueinander nicht exakt in derselben Ebene liegen, was in der Regel insbesondere bei mehreren Dezimeter voneinander entfernten Befestigungsstellen der Fall ist, kann der Aufnahmeraum für den Flüssigkleber dennoch vor Einfüllen des Flüssigklebers durch Andrücken des Ringrandes und des flexiblen bzw. elastischen Haftrings an die Wand praktisch vollständig abgedichtet werden, ohne dass Flüssigkleber nach seinem Einfüllen aus dem Aufnahmeraum entweichen und zu unbefüllten Hohlräumen bzw. Luftblasen führen könnte, durch die die Haftfähigkeit erheblich eingeschränkt würde. Der Haltegegenstand kann mittels der erfindungsgemäßen Maßnahmen bereits durch die Erstmontage (nach erfolgter Härtung) mit hoher Stabilität an der Wand befestigt werden, ohne dass eine Nachmontage erforderlich wäre.
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Man könnte abweichend von der erfindungsgemäßen Lösung daran denken, an den Adapterstellen zwischen den Befestigungsteilen und den übrigen Teilen des Haltegegenstandes ein Spiel oder gelenkige Verbindungen vorzusehen, was auch von dem Erfinder versucht wurde, jedoch ist auch dann die Befestigung des Haltegegenstandes an der Wand schwierig, abgesehen von dadurch bedingten konstruktiven Maßnahmen und damit verbundenen Kosten.
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Eine für die Benutzung und eine zuverlässige Montage vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Vorderseite des Haftrings im Nichtgebrauchszustand vor dem Fixieren an der Wand ganzflächig mit einer von Kleber rückstandsfrei ablösbaren Abdeckfolie überzogen ist.
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Ist vorgesehen, dass die von der Vorderseite abgekehrte Rückseite des Haftrings lediglich im Bereich des Ringrands mit einer auf ihrer Außenseite nicht klebenden Abdeckfolie oder einem flexiblen und/oder elastischen Abdeckring versehen ist oder frei von Kleber gelassen ist, kann der freie Ringrand problemlos von Hand an der Wand rundum angedrückt werden, um eine allseits zuverlässige Abdichtung vor dem Einfüllen des Flüssigklebers zu erhalten.
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Eine für die Montage weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass der auf der Befestigungsseite des Befestigungsteils mit dem Innenrand des Haftrings umgrenzter Aufnahmeraum über mindestens eine in dem Befestigungsteil vorhandene Füllöffnung auch im fixierten Zustand des Befestigungsteils an einer Wand zum Einfüllen eines Flüssigklebers zugänglich ist und dass in dem Befestigungsteil mindestens eine weitere Öffnung zum Entweichen von Luft und gegebenenfalls überschüssigen Flüssigklebers vorhanden ist.
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Eine vorteilhafte Ausbildung des Haltegegenstandes besteht des Weiteren darin, dass die Befestigungsteile starr an dem Haltegegenstand angebracht oder anbringbar sind.
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Eine für den Gebrauch weitere vorteilhafte Ausgestaltung wird dadurch erhalten, dass der Haltegegenstand mit einer der Anzahl der Befestigungsteile entsprechenden Anzahl von Rosetten versehen ist, deren Innenumfangskontur so bemessen ist, dass sie den Ringrand des Haftrings im montierten Zustand überfassen. Beispielsweise können durch den umfassenden Rand der Rosette auch Schmutz und Wasser von der Klebeverbindung weitgehend ferngehalten werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Beispiel für einen Haltegegenstand, nämlich einen Haltegriff, in perspektivischer Ansicht,
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2 ein Ausführungsbeispiel für eine Befestigungseinheit des Haltegegenstandes in perspektivischer Ansicht,
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3 die Befestigungseinheit nach 2 im Querschnitt in perspektivischer Ansicht,
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Befestigungseinheit für den Haltegegenstand in perspektivischer Ansicht und
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5 einen Querschnitt der Befestigungseinheit nach 4 in perspektivischer Ansicht.
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1 zeigt einen Haltegegenstand, und zwar einen Haltegriff, der beispielsweise in einem Badezimmer an einer mit Fliesen versehenen Wand mittels einer Klebeverbindung ohne Bohren fest angebracht werden soll. Ein rohrförmiger Halteabschnitt 10 des Haltegegenstands ist an seinen beiden Endabschnitten abgebogen, so dass die zentralen Achsen der Endabschnitte senkrecht zur Wand gerichtet sind. An den freien Endbereichen sind jeweils Befestigungseinheiten 2 starr angebracht, um den Haltegegenstand 1 mit der Wand zu verbinden. Auf dem starren Halteabschnitt 10 sind zwei Rosetten 3 verschiebbar aufgesetzt, mit denen die Befestigungseinheiten 2 nach Montage des Haltegegenstandes 1 an der Wand abgedeckt werden, indem die jeweilige Rosette 3 über die gesamte Befestigungseinheit 2 gestülpt wird. Der Halteabschnitt 10 erstreckt sich meist über mehrere Dezimeter, z. B. über 30 cm, einen halben Meter oder mehr, so dass die Befestigungseinheiten 2 entsprechend weit auseinander liegen und an in der Regel nicht exakt in derselben Ebene liegenden Wandbereichen angebracht werden müssen. Die den beiden Befestigungseinheiten 2 zugeordneten Wandbereiche weisen beispielsweise voneinander getrennte Fliesen auf und sind, wenn auch nur geringfügig, gegeneinander verkippt und/oder parallel versetzt, so dass den Wandbereichen zugekehrte Befestigungsseiten 21 (vgl. 2 bis 5) der Befestigungseinheiten 2 mit ihren umlaufenden Randbereichen nicht exakt plan in Anlage gebracht werden können.
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Die
2 zeigt eine Befestigungseinheit
2 in perspektivischer Ansicht von schräg oben mit der auf der Vorderseite liegenden Befestigungsseite
21. Die Befestigungseinheit
2 weist ein als einstückiger ringförmiger Körper ausgebildetes Befestigungsteil
20 vorzugsweise aus Metall auf, welches bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als plattenförmige Vollscheibe mit kreisförmiger Umfangskontur ausgebildet ist, jedoch auch z. B. eine anders geformte Umfangskontur aufweisen kann. In dem Befestigungsteil
20 ist zentral ein Verbindungsglied
22, wie z. B. eine Schraube mit einem aus der Oberseite bzw. Rückseite herausstehenden Schraubbolzen eingesetzt, um die Befestigungseinheit
2 mit dem zugeordneten Endabschnitt des Halteabschnitts
10 zum Beispiel durch Verschrauben zu verbinden, und zwar vorzugsweise starr daran anzubringen. Das Befestigungsteil
20 ist mit einer von der Rückseite zur Vorderseite durchgehenden Füllöffnung
24 versehen, um zur Befestigung an der Wand in den gebildeten Aufnahmeraum einen Flüssigkleber einzufüllen, der z. B. nach mehreren Stunden fest aushärtet, wie in der eingangs genannten
DE 10 2012 100 556 A1 näher erläutert. Zur Kontrolle, ob der Flüssigkleber vollständig eingefüllt ist, ist eine relativ zu der Füllöffnung
24 versetzte, kleinere weitere Öffnung
25 vorgesehen, durch die Luft aus dem Aufnahmeraum beim Einfüllen des Flüssigkeitsklebers entweichen kann.
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Im Randbereich auf der Unterseite des Befestigungsteils 20 ist durchgehend umlaufend ein Haftring 23 angebracht, beispielsweise angeklebt. Der Haftring 23 ist aus einem flexiblen und/oder elastischen, von Hand leicht verformbaren Material ausgebildet, beispielsweise aus einer doppelseitigen Klebefolie, deren mit einem Haftkleber versehene, im Gebrauch zur Wand hin gelegene Vorderseite mit einer leicht rückstandsfrei entfernbaren Abdeckfolie versehen ist. Der Haftring 23 steht umfangsseitig über den Ringrand 230 vollständig umlaufend vorzugsweise mehr als zwei oder drei mm (je nach Material) z. B. bis zu fünf oder mehr mm vor. Dabei ist der über die Umfangskontur des Befestigungsteils 2 überstehende Bereich radial so breit, dass in Abstimmung auf die Flexibilität bzw. Elastizität des Haftrings 23 ein einfaches Andrücken des Ringrandes 230 von Hand an die Wand ermöglicht wird, nachdem der Haltegegenstand 1 mit den Befestigungen 20 mit den Haftringen 23 an den Wandbereichen angesetzt ist. Dadurch kann der Haltegegenstand 1 einfach bei an dem Halteabschnitt 10 auch starr angebrachter Befestigungseinheit 2 an der Wand vorfixiert werden, wobei auch bei nicht exakt in derselben Ebene liegenden, den beiden Befestigungseinheiten 2 zugeordneten Wandbereichen eine rundum vollständig geschlossene Haftverbindung der den beiden Befestigungseinheiten 2 zugehörigen Haftringe 23 sichergestellt wird. Dadurch wird der innerhalb des inneren Rands des Haftrings 23 liegende Aufnahmeraum an der Unterseite des Befestigungsteils 20 für den Flüssigkleber ringsum vollständig abgedichtet, auch wenn die den beiden Befestigungseinheiten 2 zugeordneten Wandbereiche nicht exakt in derselben Ebene liegen, beispielsweise etwas parallel versetzt sind oder etwas schräg zueinander angeordnet sind, was im Submillimeterbereich praktisch immer der Fall ist, wie sich in zahlreichen Erprobungen der Erfinder gezeigt hat.
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Die Ausbildung der Befestigungseinheit 2 mit dem mit dem Ringrand 230 über die Außenkontur des Befestigungsteils 20 überstehenden Haftring 23 ermöglicht eine schnelle, einfache Montage des Haltegegenstands 1 mit beiden oder gegebenenfalls auch mehr starr an dem Halteabschnitt 10 angebrachten Befestigungseinheiten 2, da der Haltegegenstand 1 mittels der von den Abdeckfolien auf der Unterseite befreiten Haftflächen zunächst durch einfaches Andrücken an der Wand vorfixiert werden kann, wonach der Haftring 23 mit dem Ringrand 230 ringsum durch Andrücken von Hand in dichtende Klebeverbindung gebracht wird. Anschließend kann der Flüssigkleber in den Aufnahmeraum über die Einfüllöffnung 24 eingefüllt werden, ohne dass Flüssigkleber umfangsseitig austritt, so dass eine vollflächige, stabile Klebeverbindung der Befestigungseinheit 2 mittels des Flüssigklebers an der Wand nach Aushärten desselben erreicht wird, ohne dass Hohlräume bzw. Luftblasen entstehen. Die mit dem Flüssigkleber versehenen Befestigungseinheiten 2 werden mit den jeweiligen Rosetten abgedeckt und nach Aushärten des Flüssigklebers (z. B. nach 12 oder 24 Stunden) ist der Haltegegenstand 1 voll belastbar. Nachträgliche Montageschritte nach der Erstmontage erübrigen sich.
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Die 4 und 5 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Befestigungseinheit 2, wobei gegenüber der Ausführung nach den 2 und 3 auf der Oberseite des Ringrands 230 ein Abdeckring 26 aufgesetzt, z. B. angeklebt ist, der ebenfalls elastisch bzw. flexibel ausgeführt ist, so dass der Haftring 23 am Ringrand 230 einfach nach Vorfixieren an der Wand von Hand angedrückt werden kann. Dabei wird ein Haften der Finger auf der Rückseite des Ringrandes 23 vermieden, wenn der Haftring 23 z. B. als doppelseitige Klebefolie ausgebildet ist und auch auf seiner Oberseite mit Haftkleber versehen ist. Alternativ kann der Haftring 23 auch bereits bei der Herstellung im Bereich der Rückseite des Ringrandes 230 ohne Haftkleber hergestellt werden. Bei einer weiteren Alternative kann im Bereich der Rückseite des Ringrands 230 ein ringförmiger Abschnitt einer Abdeckfolie belassen werden, die nach Andrücken des Ringrandes 230 von Hand bei Bedarf auch leicht entfernt werden kann.
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Als Haltegegenstände 1 kommen außer dem in 1 gezeigten Haltegriff auch andere Utensilien in Betracht, wie z. B. Halter für verschiedene Gegenstände mit entsprechend ausgebildetem Halteabschnitt und daran entfernt voneinander angebrachten Befestigungseinheiten 2.