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Technischer Bereich
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Das vorliegende Dokument betrifft eine Technologie für kooperatives Fahren oder Platooning und insbesondere ein System und ein Verfahren zur Koordinierung einer Fahrzeugverbandsformation. Ein weiterer Gegenstand des vorliegenden Dokuments ist ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt.
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Hintergrund
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Kooperatives Fahren oder Platooning rückt stärker ins Bewusstsein, vor allem für Schwerfahrzeuge. Kooperatives Fahren bedeutet, in einem Konvoi mit geringen Abständen zwischen den Fahrzeugen zu fahren. Studien haben ergeben, dass der Kraftstoffverbrauch durch kooperatives Fahren bei Schwerfahrzeugen aufgrund des verringerten Luftwiderstands beträchtlich gesenkt werden kann. Jedoch ist das Organisieren von Fahrzeugen in Verbänden eine umfassende Aufgabe. Zum einen geht es darum, die geeignetsten Fahrzeuge zum Gruppieren zu finden, zum andern aber auch darum, Platooning für die Fahrer so angenehm zu gestalten, dass es zu einer Alternative wird, für welche die Fahrer sich entscheiden möchten.
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Um Platooning-Möglichkeiten zu finden, ist es notwendig, Strecken oder zumindest Streckenabschnitte für Fahrzeuge einschließlich ihrer Zeitpläne ausfindig zu machen. Die Strecken können dann abgeglichen werden, um Platooning-Möglichkeiten zu finden, und die Fahrer der Fahrzeuge mit positiven Platooning-Möglichkeiten können motiviert werden, Fahrzeugverbände zu bilden. Die Platooning-Möglichkeiten können jedoch durch Verkehrsstörungen oder aus anderen Gründen beeinträchtigt werden.
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US 2014/0046585A1 bezieht sich auf eine Echtzeitberechnung von Fahrzeug-Servicestrecken. Es wird ein Streckenplanungssystem beschrieben, das eine geplante Strecke auf Grundlage von Input, der nach der Formulierung und/oder Abfertigung der Anfangsstrecke erhalten wird, neu berechnen kann. Jedoch kann die Zeit zum Neuberechnen einer Strecke begrenzt sein und die Berechnungen können rechnerisch anspruchsvoll sein.
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Zusammenfassung
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Eine Aufgabe des Dokuments besteht folglich darin, zumindest einige der Nachteile der bislang bekannten Technik zu beheben. Eine weitere Aufgabe des Dokuments liegt darin, eine Koordinierung von kooperativem Fahren bereitzustellen, die einfacher und/oder schneller als bisher bekannte Verfahren zur Koordinierung von kooperativen Fahren ist. Eine weitere Aufgabe des Dokuments besteht darin, eine Koordinierung von kooperativem Fahren zu geringeren Kosten als bisherige Systeme und Verfahren zur Koordinierung von kooperativem Fahren bereitzustellen. Eine dieser Aufgaben und andere werden zumindest teilweise durch das System und das Verfahren nach den unabhängigen Ansprüchen und durch die Ausführungsformen nach den abhängigen Ansprüchen erfüllt.
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Gemäß einem ersten Aspekt bezieht sich das Dokument auf ein System zur Koordinierung einer Fahrzeugverbandsformation. Das System kann mögliche Platooning-Begleiter eines Fahrzeugs auf Grundlage eines Ergebnisses einer Beurteilung von Transportaufgabenmerkmalen für mindestens ein anderes Fahrzeug ermitteln und kann Streckendaten für mindestens eine Strecke des Fahrzeugs zur Erfüllung einer Aufgabe des Fahrzeugs ermitteln, wobei die Streckendaten Daten über die Straße und die Zeit auf der Strecke enthalten. Das System kann außerdem mehrere Transportpläne für das Fahrzeug auf Grundlage eines Abgleichs von Streckendaten für mindestens eine Strecke des Fahrzeugs mit Streckendaten der möglichen Platooning-Begleiter ermitteln, wobei ein Transportplan Streckendaten und Platooning-Anweisungen für das Fahrzeug auf mindestens einer Strecke enthält. Das System kann außerdem mindestens einen Platooning-Parameter für jeden Transportplan ermitteln, der eine Platooning-Leistung des Transportplans anzeigt, und einen ausgewählten Transportplan aus mehreren Transportplänen ermitteln, dessen mindestens ein Platooning-Parameter ein Entscheidungskriterium erfüllt.
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Platooning mit Fahrzeugen, beispielsweise Schwerfahrzeugen, wird durch Planung und Koordinierung durch das System erleichtert, das ein den Fahrzeugen übergeordnetes Off-Board-System sein kann. Transportaufgaben werden in das System eingegeben, um mögliche Platooning-Möglichkeiten ausfindig zu machen und auf diese Weise die effizientesten und kraftstoffsparendsten Strecken zu finden. Aus verschiedenen Gründen (Verkehrssituation, Wetter usw.) können Änderungen auf den geplanten Strecken entstehen, die wiederum einen neuen Transportplan erfordern. Hierfür wurden ein System und ein Verfahren entwickelt, die eine schnelle Abfrage von neuen Transportplänen bei Änderungen des ursprünglichen ausgewählten Transportplans ermöglichen, damit das Fahrzeug keine Platooning-Möglichkeiten versäumt und seine Kraftstoffwirtschaftlichkeit sich nicht verschlechtert. Das beschriebene System und das beschriebene Verfahren begrenzen die Menge an Fahrzeugen beim Abgleich von Transportaufgaben erheblich und berechnen im Voraus alternative Transportpläne. Dadurch können Berechnungen zum Finden eines neuen Transportplans beschleunigt werden, auch wenn das System Tausende von Fahrzeugen überwacht, so dass der neue Transportplan aufgrund des geänderten Status eines anderen im neuen Transportplan enthaltenen Fahrzeugs nicht direkt überholt und veraltet ist.
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Die Beschreibung umfasst ein weniger komplexes und schnelleres System als bisherige Systeme für eine Fahrzeugverbandsformation. Fahrzeuge, die durch ein entsprechendes System koordiniert werden, haben häufig zumindest einen alternativen Transportplan, der zur direkten Umsetzung bereitsteht, was zu geringerem Kraftstoffverbrauch durch Reduzierung des Risikos des Verlusts von Platooning-Möglichkeiten führt.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das System den ausgewählten Transportplan dem/der Fahrer/in des Fahrzeugs präsentieren.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das System mindestens einen der Transportpläne mit zugehörigen Platooning-Parametern auf einer Speichereinheit speichern, die nicht als ausgewählte alternative Transportpläne für das Fahrzeug ermittelt wurden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das System einen neu ausgewählten Transportplan aus den alternativen Transportplänen ermitteln, wenn der momentane ausgewählte Transportplan im Hinblick auf die Strecke nicht eingehalten werden kann. Gemäß einer Ausführungsform kann das System die alternativen Transportpläne dem/der Fahrer/in des Fahrzeugs präsentieren.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das System Streckendaten des ausgewählten Transportplans mit Streckendaten der Transportpläne für andere Fahrzeuge der möglichen Platooning-Begleiter abgleichen, um neue Transportpläne für die anderen Fahrzeuge zu finden und/oder vorhandene Transportpläne für die anderen Fahrzeuge zu aktualisieren.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Transportaufgabenmerkmal eines der Folgenden: geografische Reichweite der Aufgabe, Zeit für die Aufgabe, Hauptrichtung des Fahrzeugs während der Aufgabe, Platooning-Informationen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Platooning-Parameter einer der Folgenden: geschätzte Zuverlässigkeit des Transportplans, geschätzte Kraftstoffeinsparung, geschätzter Kraftstoffverlust, geschätzter Zeitverlust, Positionsbedingung.
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Gemäß einem zweiten Aspekt bezieht sich das Dokument auf ein Verfahren zur Koordinierung einer Fahrzeugverbandsformation. Das Verfahren umfasst die Ermittlung von möglichen Platooning-Begleitern eines Fahrzeugs auf Grundlage eines Ergebnisses einer Beurteilung von Transportaufgabenmerkmalen für mindestens ein anderes Fahrzeug und die Ermittlung von Streckendaten für mindestens eine Strecke des Fahrzeugs zur Erfüllung einer Aufgabe des Fahrzeugs, wobei die Streckendaten Daten über die Straße und die Zeit auf der Strecke enthalten. Das Verfahren kann außerdem mehrere Transportpläne für das Fahrzeug auf Grundlage eines Abgleichs von Streckendaten für mindestens eine Strecke des Fahrzeugs mit Streckendaten der möglichen Platooning-Begleiter ermitteln, wobei ein Transportplan Streckendaten und Platooning-Anweisungen für das Fahrzeug auf mindestens einer Strecke enthält. Das Verfahren umfasst außerdem mindestens einen Platooning-Parameter für jeden Transportplan, der eine Platooning-Leistung des Transportplans anzeigt, und einen ausgewählten Transportplan aus mehreren Transportplänen, dessen mindestens ein Fahrzeugverbandsparameter ein Entscheidungskriterium erfüllt.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren die Präsentation des ausgewählten Transportplans für den/die Fahrer/in des Fahrzeugs.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren die Speicherung von mindestens einem der Transportpläne mit zugehörigen Platooning-Parametern, die nicht als ausgewählte alternative Transportpläne für das Fahrzeug ermittelt wurden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren die Ermittlung eines neu ausgewählten Transportplans aus den alternativen Transportplänen, wenn der momentane ausgewählte Transportplan im Hinblick auf die Strecke nicht eingehalten werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren die Präsentation von alternativen Transportplänen für den/die Fahrer/in des Fahrzeugs.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Abgleich von Streckendaten des ausgewählten Transportplans mit Streckendaten der Transportpläne für andere Fahrzeuge der möglichen Platooning-Begleiter, um neue Transportpläne für die anderen Fahrzeuge zu finden und/oder vorhandene Transportpläne für die anderen Fahrzeuge zu aktualisieren.
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Gemäß einem dritten Aspekt bezieht sich die Beschreibung auf ein Computerprogramm P, das einen Computerprogrammcode enthält, der bewirkt, dass ein System oder ein an das System angeschlossener Computer die Verfahrensschritte gemäß der vorliegenden Patentbeschreibung durchführt.
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Gemäß einem vierten Aspekt bezieht sich die Beschreibung auf ein Computerprogrammprodukt, das einen Computerprogrammcode enthält, der auf einem von einem Computer lesbaren Medium gespeichert ist, um die Verfahrensschritte gemäß der vorliegenden Beschreibung durchzuführen, wenn dieser Computerprogrammcode von einem System oder von einem an das System angeschlossenen Computer ausgeführt wird.
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Zeichnungskurzbeschreibung
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1 zeigt ein System zur Koordinierung einer Fahrzeugverbandsformation gemäß einer Ausführungsform der Beschreibung und ein Straßennetz mit einer Vielzahl von Fahrzeugen.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Koordinierung der Fahrzeugverbandsformation gemäß einer Ausführungsform der Beschreibung.
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3 zeigt ein Beispiel der Koordinierung der Fahrzeugsverbandsformation.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt einen Teil eines Straßennetzes 4 mit mehreren untereinander verbundenen Straßen. Mehrere Fahrzeuge 1, 2 fahren auf der Straße. Die Fahrzeuge 1, 2 können Schwerfahrzeuge, wie beispielsweise Lastkraftwagen, Stadt- und Reisebusse sowie leichtere Fahrzeuge, wie beispielsweise Personenkraftwagen, umfassen. Die Beschreibung richtet sich hauptsächlich auf Schwerfahrzeuge, kann aber auch auf leichtere Fahrzeuge angewendet werden.
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Um ein Platooning von mehreren Fahrzeugen zu planen und zu koordinieren, wurde ein System 3 zur Koordinierung einer Platooning-Formation entwickelt. Das System 3 kann die effizientesten Strecken des Straßennetzes 4 mit hohem Platooning-Aufkommen berechnen. Gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform umfasst das System 3 eine Vorrichtung 5 mit einer Datenverarbeitungseinheit 6 und einer Speichereinheit 7. Die Datenverarbeitungseinheit 6 kann aus einer oder aus mehreren Zentraleinheiten (CPU) bestehen. Die Speichereinheit 7 kann aus einer oder aus mehreren Speichereinheiten bestehen. Eine Speichereinheit kann einen flüchtigen und/oder nicht flüchtigen Speicher, wie beispielsweise einen Flash-Speicher oder einen Arbeitsspeicher (RAM), umfassen. Die Speichereinheit 7 umfasst außerdem ein Computerprogramm P mit einem Computerprogrammcode oder Anweisungen, der bewirkt/die bewirken, dass die Vorrichtung 5 oder ein an die Vorrichtung 5 angeschlossener Computer die im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte durchführt. Das System 3 kann ein übergeordnetes Off-Board-Datensystem 3 sein. Die Vorrichtung 5 kann Teil eines Remotecomputers, eine Straßenrandeinheit 8 oder auch ein Fahrzeug 1, 2 sein. Wenn die Vorrichtung 5 in einem Fahrzeug 1, 2 enthalten ist, kann sie Teil eines ESG (elektronisches Steuergerät) des Fahrzeugs 1, 2 sein. Die Vorrichtung 5 kann auch auf verschiedene Einheiten verteilt sein, so dass Teile des Computerprogramms P auf mehreren CPUs in den verschiedenen Einheiten ausgeführt werden.
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Die Fahrzeuge 1, 2 die Straßenrandeinheit 8 und die Vorrichtung 5 können auf drahtlose Weise kommunizieren, was in der Figur als gebogene Pfeile dargestellt wird. Ein Fahrzeug 1, 2 ist zum Zwecke der drahtlosen Kommunikation mit einer Einheit zur drahtlosen Kommunikation ausgestattet (nicht dargestellt). Die Straßenrandeinheit 8 und die Vorrichtung 5 können jeweils zum Zwecke der drahtlosen Kommunikation mit einer Einheit zur drahtlosen Kommunikation ausgestattet sein (nicht dargestellt). Eine Einheit zur drahtlosen Kommunikation kann beispielsweise ein Sender-Empfänger sein.
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Die Fahrzeuge 1, 2 können direkt miteinander kommunizieren. Eine Art einer entsprechenden drahtlosen Kommunikation wird als Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation bezeichnet (V2V). Die Fahrzeuge 1, 2 und die Vorrichtung 5 können direkt miteinander oder über eine/n externe/n Computer 8, Server, Straßenrandeinheit oder dergleichen kommunizieren. Eine Art einer entsprechenden drahtlosen Kommunikation wird als Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation bezeichnet (V2I). Die drahtlose Kommunikation kann auch über mobile Kommunikationsserver, über eine Anwendung in einer Kommunikationseinheit oder über einen Server durchgeführt werden.
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Daten über verschiedene Fahrzeuge 1, 2, z. B. ihre Position, Transportaufgabenmerkmale, wie beispielsweise Strecke, Ziel, usw. können über drahtlose Kommunikation kommuniziert werden. Entsprechende Daten sind normalerweise mit Identifikationsdaten des Fahrzeugs gekennzeichnet, auf das sich die Daten beziehen. Eine Art von Identifikationsdaten kann die Nummer oder das Nummernschild des Fahrzeugs 1, 2 sein.
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Die Position jedes Fahrzeugs 1, 2 kann mit einer Ortungseinheit (nicht dargestellt) im Fahrzeug 1, 2 ermittelt werden. Die Ortungseinheit kann die Position des Fahrzeugs 1, 2 ermitteln und kann Signale von einem globalen Positionsbestimmungssystem, beispielsweise einem GNSS (Global Navigation Satellite System), z. B. einem GPS (Global Positioning System), GLONASS, Galileo oder Compass erhalten. Alternativ dazu kann die Ortungseinheit Signale, beispielsweise von einem oder mehreren Abstandsdetektoren im Fahrzeug 1, 2, erhalten, die relative Abstände zu beispielsweise einer Straßenrandeinheit, Fahrzeugen in der Nähe oder dergleichen mit einer bekannten Position messen können. Auf Grundlage des relativen Abstands oder Abständen kann die Ortungseinheit die Position des eigenen Fahrzeugs 1, 2 ermitteln. Ein Detektor kann außerdem eine Signatur, beispielsweise in einer Straßenrandeinheit, feststellen, wobei die Signatur eine bestimmte Position darstellt. Die Ortungseinheit kann dann ihre eigene Position über die Feststellung der Signatur ermitteln. Die Ortungseinheit kann alternativ dazu die Signalstärke von einem oder mehreren Signalen von einer Basisstation oder einer Straßenrandeinheit mit bekannter Position ermitteln und dadurch die Position des Fahrzeugs 1, 2 mittels Triangulation ermitteln. Einige der oben genannten Technologien können natürlich kombiniert werden, um eine korrekte Positionsbestimmung des Fahrzeugs 1, 2 zu gewährleisten. Die Ortungseinheit kann ein Positionssignal mit der Position des Fahrzeugs 1, 2 erzeugen. Das Positionssignal kann einem anderen Fahrzeug 1, 2, einer Straßenrandeinheit 8 oder der Vorrichtung 5 drahtlos kommuniziert werden.
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Die Vorrichtung 5 kann Informationen über Transportaufgabenmerkmale für die Fahrzeuge 1, 2 aufweisen, die z. B. von den Speditions-Auftragnehmern abgerufen werden. Ansonsten können die Fahrzeuge 1, 2 selbst ihre jeweiligen Transportaufgabenmerkmale über drahtlose Kommunikation der Vorrichtung 5 übermitteln. Die Transportaufgabenmerkmale können Folgendes umfassen: geografische Reichweite der Aufgabe, Zeit für die Aufgabe, Hauptrichtung des Fahrzeugs während der Aufgabe, Platooning-Informationen.
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Das System 3 ist geeignet für die Koordinierung einer Fahrzeugverbandsformation. Wie oben beschrieben umfasst das System 3 eine Datenverarbeitungseinheit 6 und eine Speichereinheit 7. Die Speichereinheit 7 umfasst einen Computerprogrammcode, um eine Vorrichtung 5 oder einen mit der Vorrichtung 5 verbundenen Computer dazu zu bringen, einen der Verfahrensschritte zur Koordinierung einer Fahrzeugverbandsformation durchzuführen, die im Folgenden unter Verweis auf das Ablaufdiagramm in 2 beschrieben werden. Das Verfahren kann folglich mit der oben beschriebenen Hardware und Software des Systems 3 implementiert werden.
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Das Verfahren umfasst die Ermittlung von möglichen Platooning-Begleitern eines Fahrzeugs 1 auf Grundlage eines Ergebnisses einer Beurteilung von Transportaufgabenmerkmalen für mindestens ein anderes Fahrzeug 2 (A1). Dieser Schritt kann typischerweise bei der Registrierung einer neuen Transportaufgabe für ein Fahrzeug 1 erfolgen. Er zielt darauf ab, andere Fahrzeuge 2 auszusondern, die offensichtlich zum Platooning mit dem Fahrzeug 1 nicht geeignet sind. Zu diesem Zeitpunkt hat das Fahrzeug 1 die Transportaufgabe noch nicht begonnen. Die Transportaufgabenmerkmale können Folgendes umfassen: geografische Reichweite der Aufgabe, Zeit für die Aufgabe, Hauptrichtung des Fahrzeugs 2 während der Aufgabe, Platooning-Informationen usw. Die geografische Reichweite der Aufgabe kann beispielsweise ein Land oder eine Region eines Landes umfassen. Die Zeit für die Aufgabe kann das Datum der Aufgabe und/oder die Tageszeit der Aufgabe enthalten. Die Hauptrichtung des anderen Fahrzeugs 2 während der Aufgabe kann eine beliebige Himmelsrichtung, z. B. Norden, Süden, Westen oder Osten umfassen. Der Kompass kann in Viertel aufgeteilt sein, so dass der Norden Grade von 31° bis 45°, der Osten von 45° bis 135°, der Süden von 135° bis 225° und der Westen von 225° bis 315° umfasst. Die Platooning-Informationen können die Information enthalten, dass das andere Fahrzeug 2 bereits Teil eines geplanten Fahrzeugverbands ist und der Fahrzeugverband voll ist. Das andere Fahrzeug 2 kann dann sofort als ein Fahrzeugverband-Begleiter des Fahrzeugs 1 abgelehnt werden.
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Das Verfahren enthält außerdem die Ermittlung von Streckendaten für mindestens eine Strecke des Fahrzeugs 1 zur Erfüllung einer Aufgabe des Fahrzeugs 1, wobei die Streckendaten Daten der Straße und der Zeit auf der Strecke (A2) enthalten. Eine oder mehrere optimale Strecken für das Fahrzeug 1 werden auf Grundlage von Transportaufgabenmerkmalen ermittelt, die bereits gegeben sind, beispielsweise die Startposition, das Ziel, die Zeit für die Lieferung und Kartendaten. Dies kann im Fahrzeug 1 selbst ermittelt und der Vorrichtung 5 übermittelt oder durch die Vorrichtung 5 ermittelt werden. Die optimale Strecke, beispielsweise die kürzeste und/oder schnellste, sollte mit bereits festgelegten Strecken von anderen Transportplänen abgeglichen werden, die zu anderen Fahrzeugen 2 gehören. Wenn noch mehr mögliche Strecken für das Fahrzeug 1 vorhanden sind, sollten diese Strecken gespeichert werden, um die Neuberechnung der Strecken zu vermeiden, wenn ein neuer Abgleichprozess in Zukunft benötigt wird, wenn Transportpläne wegen Beeinträchtigungen geändert werden.
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Wenn diese Informationen ermittelt wurden, können mehr Transportaufgabenmerkmale für das Fahrzeug 1 extrahiert und/oder aus den Streckendaten gebildet und mit den Transportaufgabenmerkmalen des anderen Fahrzeugs 2 verglichen werden. Außerdem können weitere Transportaufgabenmerkmale bekannt sein, bevor die optimale/n Strecke/n ermittelt wurde/n.
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Beispielsweise können andere Fahrzeuge 2 mit einer geografischen Abdeckung der Aufgabe, die sich außerhalb des Bereichs der geografischen Abdeckung der Aufgabe des Fahrzeugs 1 befindet, verworfen werden. Beispielsweise können die Aufgaben in verschiedenen Ländern oder verschiedenen Regionen eines Landes erfüllt werden. Außerdem können Transportaufgaben des anderen Fahrzeugs 2, die zeitlich außerhalb des Zeitrahmens für die Transportaufgabe des Fahrzeugs 1 plus minus eine geeignete Marge für mögliche Änderungen des Transportplans liegen, verworfen werden. Auch Transportaufgaben eines anderen Fahrzeugs 2, das eine Hauptrichtung oder eine Richtung während der Strecke gewählt hat, die nicht plus minus eine geeignete Marge mit der Hauptrichtung oder der Richtung des Fahrzeugs 1 in seiner Transportaufgabe übereinstimmt, können verworfen werden.
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Auch andere Fahrzeuge 2 mit Transportaufgaben mit Platooning-Informationen, beispielsweise wo fertige Transportpläne mit Platooning vorhanden sind und wo die Parameter für die geplanten Fahrzeugverbände zeigen, dass Platooning mit dem Fahrzeug 1 nicht geeignet ist, können verworfen werden. Beispielsweise dann, wenn ein geplanter Fahrzeugverband bereits eine maximale Menge von zugelassenen Fahrzeugen aufweist oder wenn die Motorleistung des Fahrzeugs 1 nicht ausreichend ist, um eine effektive Steuerung des Platoonings zu erzielen.
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Für Transportaufgaben von anderen Fahrzeugen 2, die wie oben beschrieben verworfen wurden, muss kein Streckenabgleich erfolgen. Verbliebene Transportaufgaben der anderen Fahrzeuge 2, die nicht verworfen wurden und die ein geringerer Teil des ursprünglichen Umfangs sein sollten, sollten vollständig analysiert werden, was einen Abgleich all ihrer Strecken erfordern kann. Die verbliebenen anderen Fahrzeuge 2 mit Transportaufgaben, die nicht verworfen wurden, werden als mögliche Platooning-Begleiter vorgeschlagen.
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Das Verfahren umfasst die Ermittlung von mehreren Transportplänen für das Fahrzeug 1 auf Grundlage des Abgleichs von Streckendaten für die mindestens eine Strecke des Fahrzeugs 1 mit Streckendaten der möglichen Platooning-Begleiter (A3). Ein Transportplan für das Fahrzeug 1 enthält Streckendaten und Platooning-Anweisungen für das Fahrzeug 1 auf mindestens einer Strecke. Hier wird/werden die optimale/e Strecke/n für das Fahrzeug 1 mit bereits festgelegten Strecken von anderen Transportplänen abgeglichen, die zu den möglichen Platooning-Begleitern, folglich zu den anderen Fahrzeugen 2 gehören, die nicht verworfen wurden. Es können viele verschiedene Strecken gefunden werden, auf denen das Fahrzeug 1 mit anderen Fahrzeugen 2 im Verband fährt oder nicht.
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Das Verfahren enthält außerdem mindestens einen Platooning-Parameter für jeden Transportplan, der eine Platooning-Leistung des Transportplans (A4) anzeigt. Die Platooning-Parameter können Folgendes umfassen: geschätzte Zuverlässigkeit des Transportplans, geschätzte Kraftstoffeinsparung, geschätzter Kraftstoffverlust, geschätzter Zeitverlust, Positionsbedingung usw.
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Eine Schätzung der Zuverlässigkeit des Transportplans kann auf Grundlage von früheren Erfahrungen des anderen Fahrzeugs 2 mit Platooning oder der Zeit oder Länge der Strecke bis zur Formierung des Fahrzeugverbands usw. erfolgen. Wenn frühere Erfahrungen des anderen Fahrzeugs 2 mit Platooning schlecht sind, beispielsweise schlechtes Fahrverhalten usw., kann die geschätzte Zuverlässigkeit des Transportplans gering sein. Wenn die Zeit oder die Strecke vor der Formierung des Fahrzeugverbands lang ist, kann die geschätzte Zuverlässigkeit des Transportplans gering sein, da ein höheres Risiko vorhanden ist, dass der Transportplan beeinträchtigt wird. „Lang” kann hier mehr als die Hälfte der Zeit oder Strecke bedeuten. Die Zuverlässigkeit des Transportplans kann durch ein datengesteuertes mathematisches Modell berechnet werden, das durch maschinelles Lernen abgerufen werden kann. Daten zur Erstellung des Modells können während des Betriebs des Systems 3 gesammelt werden.
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Eine geschätzte Kraftstoffeinsparung kann die geschätzte Kraftstoffeinsparung sein, die das Fahrzeug 1 erreichen wird, wenn das Fahrzeug 1 gemäß Transportplan fährt, im Vergleich dazu, dass das Fahrzeug 1 gemäß seiner kraftstoffsparendsten Strecke und/oder optimalen Strecke ohne Platooning fährt. Die geschätzte Kraftstoffeinsparung kann auf einer vorgegebenen Tabelle nachgelesen werden oder durch Verwendung einer Gleichung zum Kraftstoffsparen auf Grundlage der Position im Fahrzeugverband, der Zeitspanne oder Strecke der Aufrechterhaltung des Fahrzeugverbands im Vergleich zur Gesamtzeit oder Strecke der Aufgabe, der Geschwindigkeit der Fahrzeuge im Verband usw. geschätzt werden.
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Ein geschätzter Kraftstoffverlust kann der mögliche Kraftstoffverlust des Fahrzeugs 1 sein, wenn der Plan fehlschlägt, nachdem das Fahrzeug 1 begonnen hat, gemäß diesem Transportplan zu fahren und einige oder alle Platooning-Möglichkeiten auf der Strecke nicht länger Alternativen darstellen
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Ein geschätzter Zeitverlust kann der Zeitverlust des Fahrzeugs 1 sein, wenn das Fahrzeug 1 gemäß Transportplan fährt, im Vergleich dazu, dass das Fahrzeug 1 gemäß seiner optimalen Strecke ohne Platooning fährt.
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Eine Positionsbedingung kann eine Bedingung sein, dass der Transportplan möglich ist, sofern das Fahrzeug 2 bereits eine durch die Positionsbedingung bezeichnete Position passiert hat. Das System 3 kann folglich Transportpläne ignorieren und Transportpläne entfernen, die nicht länger in Frage kommen (beispielsweise beendet oder nicht mehr möglich sind, beispielsweise weil der vorgesehene Platooning-Begleiter bereits den vorgesehenen Treffpunkt passiert hat).
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Das Verfahren enthält außerdem die Ermittlung eines ausgewählten Transportplans aus mehreren Transportplänen, deren mindestens ein Platooning-Parameter ein Entscheidungskriterium erfüllt. Das Entscheidungskriterium kann der zuverlässigste Transportplan, der kraftstoffeffizienteste Transportplan, der zeiteffizienteste Transportplan sein, oder dass das Fahrzeug 1 oder das andere Fahrzeug 2 noch nicht die von der Positionsbedingung bezeichnete Position passiert haben.
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Der ausgewählte Transportplan kann dem/der Fahrer/in des Fahrzeugs 1 präsentiert werden. Das System 3 kann folglich Daten des ausgewählten Transportplans dem Fahrzeug 1 über drahtlose Kommunikation übermitteln. Der ausgewählte Transportplan kann dem/der Fahrer/in über eine geeignete Mensch-Maschinen-Schnittstelle (Human Machine Interface; HMI) dargestellt werden, die dem/der Fahrer/in ermöglicht, mit der Schnittstelle zu interagieren. Beispielsweise kann der ausgewählte Transportplan über ein Display (nicht dargestellt) oder einen Lautsprecher (nicht dargestellt) dargestellt werden. Der/die Fahrer/in kann über einen Touchscreen, eine Tastatur, einen Schalter, ein Mikrophon oder eine andere Schnittstelle des Systems 3 interagieren. Der/die Fahrer/in kann den dargestellten Transportplan durch Interaktion mit der HMI akzeptieren, wobei das Fahrzeug 1 gemäß dem ausgewählten Transportplan automatisch gefahren werden kann. Alternativ kann der/die Fahrer/in das Fahrzeug 1 gemäß dem Transportplan manuell fahren. Als weitere Alternative wird der ausgewählte Transportplan dem/der Fahrer/in nicht präsentiert, sondern der ausgewählte Transportplan wird dem Fahrzeug 1 übermittelt und das Fahrzeug 1 wird gemäß der ausgewählten Strecke beginnen, automatisch zu fahren. Gemäß einer weiteren Alternative wird der ausgewählte Transportplan dem/der Fahrer/in präsentiert, der/die Fahrer/in muss jedoch nicht den ausgewählten Transportplan akzeptieren: Das Fahrzeug 1 wird trotzdem gemäß dem ausgewählten Transportplan zu fahren beginnen.
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Der mindestens eine der Transportpläne mit zugehörigen Platooning-Parametern, der nicht als der ausgewählte ermittelt wurde, kann als alternativer Transportplan für das Fahrzeug 1 für einen späteren Abruf gespeichert werden. Die alternativen Transportstrecken können in der Speichereinheit 7 der Vorrichtung 5 oder in einer anderen Speichereinheit des Systems 3 gespeichert werden. Die alternativen Transportpläne mit den verschiedenen möglichen Strecken für das Fahrzeug 1 können vor allem nach ihrer Kraftstoffeinsparung und ihrer Sicherheit eingestuft werden. Die alternativen Transportpläne können in der Speichereinheit 7 in einer bestimmten Datenstruktur gespeichert werden.
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Transportpläne für eine beliebige neue Aufgabe des Systems 3 können ausgearbeitet werden, da die neue Aufgabe zum System 3 hinzugefügt wird. Die Datenstruktur kann Fahrzeugidentifikationen und die zugehörigen ausgearbeiteten Transportpläne und kennzeichnende Platooning-Parameter umfassen.
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Das System 3 überwacht nun, wie das Fahrzeug 1 den ausgewählten Transportplan erfüllt. Das Fahrzeug 1 kann kontinuierlich seine Position und/oder Geschwindigkeit dem System 3 übermitteln, so dass das System 3 feststellen kann, ob das Fahrzeug 1 im Hinblick auf die Strecke den ausgewählten Transportplan einhalten kann. Dies kann plus minus eine geeignete Marge für die Position und/oder Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 ermittelt werden. Beeinträchtigungen, wie beispielsweise Unfälle, Straßenarbeiten, schwierige Wetterbedingungen, Nacht- oder Tagesfahrten, Staus usw. können die Möglichkeit des Fahrzeugs 1 beeinflussen, die Strecke des ausgewählten Transportplans einzuhalten. Alle anderen Fahrzeuge, die dem System 3 bekannt sind und einen ausgewählten Transportplan befolgen, werden ebenfalls überwacht und teilen dem System 3 ihre Position beziehungsweise Geschwindigkeit mit. Auf diese Weise kann das System 3 die Erfüllung aller ausgewählten Transportpläne aller Fahrzeuge überwachen oder überprüfen.
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Wenn festgestellt wird, dass der momentan ausgewählte Transportplan des Fahrzeugs 1 im Hinblick auf die Strecke nicht eingehalten werden kann, kann aus den alternativen Transportplänen ein neu ausgewählter Transportplan ermittelt werden. Der alternative Plan oder die alternativen Plane kann/können aus der Datenstruktur in der Speichereinheit 7 des Systems 3 zusammengestellt werden. Der optimale alternative Transportplan kann als ein neu ausgewählter Transportplan danach ermittelt werden, wie gut die Platooning-Parameter das Entscheidungskriterium erfüllen. Diese Ermittlung kann auf einem Maschinenlern-Computermodell basieren und kann Präferenzen des/der Fahrers/Fahrerin in die Berechnung einbeziehen, was auch als Empfehlungssystem bezeichnet wird. Daten zur Erstellung des Modells werden während des Systembetriebs gesammelt. Dieser neu ausgewählte Transportplan kann dem/der Fahrer/in des Fahrzeugs 1 präsentiert werden, der/die, wie zuvor erläutert, den neu ausgewählten Transportplan akzeptieren kann. Alternativ hierzu werden mehrere alternative Transportpläne und ihre Platooning-Parameter dem/der Fahrer/in des Fahrzeugs 1 präsentiert, und der/die Fahrer/in kann zwischen verschiedenen Transportplänen gemäß seinen/ihren Platooning-Parametern usw. wählen. Der ausgewählte alternative Transportplan wird dann zum neu ausgewählten Transportplan. Das Fahrzeug 1 kann dann gemäß dem neu ausgewählten Transportplan automatisch gesteuert werden oder der/die Fahrer/in kann das Fahrzeug 1 manuell gemäß dem neu ausgewählten Transportplan steuern, wie zuvor erläutert. Bei einem autonomen Fahrzeug kann das System 3 automatisch den besten Transportplan für autonome Fahrzeuge auswählen.
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Da bereits alternative Transportpläne erstellt wurden, kann das System 3 schnell den Transportplan ändern, während die Fahrzeuge weiterhin fahren.
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Der neue Transportplan kann auch Transportpläne für andere Fahrzeuge 2 betreffen. Wenn ein neu ausgewählter Transportplan gewählt wurde, kann das Verfahren den Abgleich von Streckendaten des ausgewählten Transportplans mit Streckendaten der Transportpläne für andere Fahrzeuge 2 der möglichen Platooning-Begleiter umfassen, um neue Transportpläne für die anderen Fahrzeuge 2 zu finden und/oder vorhandene Transportpläne für die anderen Fahrzeuge 2 zu aktualisieren. Die anderen Fahrzeuge 2 können hier andere Fahrzeuge innerhalb eines bestimmten Bereichs des Fahrzeugs 1 oder ausgewählte andere Fahrzeuge 2 gemäß anderen Kriterien sein. Dieser Prozess sollte nicht so viele Berechnungen erfordern, weil jedes Mal nur zwei bekannte Strecken abgeglichen werden sollten.
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Folglich können sich aufgrund des neuen Fahrzeugs 1 neue alternative Transportpläne oder aktualisierte alternative Transportpläne für andere Fahrzeuge 2 ergeben. Wenn einer der neuen oder aktualisierten alternativen Transportpläne für das andere Fahrzeug 2 als geeigneter oder effizienter als der momentane ausgewählte Transportplan ermittelt wurde, kann der geeignetere oder effizientere Transportplan als ein neu ausgewählter Transportplan für das andere Fahrzeug gewählt werden. Wenn ein alternativer Transportplan des Fahrzeugs 1 als effizienter als der momentane Transportplan bestimmt wurde, kann er dem/der Fahrer/in direkt angezeigt werden.
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Alternative Transportpläne sind folglich vorläufig und können kontinuierlich aktualisiert werden. Sie können durch Änderungen bei ausgewählten Transportplänen für andere Fahrzeuge 2 betroffen sein.
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Die kraftstoffeffizienteste Strecke ohne Platooning kann stets als ein Transportplan gespeichert werden. Dieser Transportplan ist stets als letzte Hilfsquelle zugänglich, wenn alle anderen alternativen Pläne nicht effizient genug oder zu riskant sind.
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Der/die Fahrer/in oder das System 3 können bei einem autonomen Fahrzeug in Abhängigkeit von mehreren Faktoren wählen, dennoch den alten Plan zu befolgen, oder wählen, der besten alternativen Strecke zu folgen. Wenn ein alternativer Plan gewählt ist, wird das System 3 zunächst seinen alten momentanen Plan entfernen und vor diesem Hintergrund alle alternativen Pläne für andere Fahrzeuge 2, die eine Verbindung zum alten Plan hatten, aktualisieren und nach neuen alternativen Plänen suchen, die nun für anderen Fahrzeuge 2 in der Nähe möglich geworden sind. Bei diesem Prozess werden die gespeicherten optimalen Strecken, die bei der Registrierung der neuen Transportaufgabe berechnet wurden, verwendet, was die Berechnungen beschleunigt. Es kann vorkommen, dass andere Fahrzeuge 2 alternative Pläne abrufen, die besser als der momentane Plan sind, und diese können dem/der Fahrer/in präsentiert werden. Es kann außerdem vorkommen, dass es der beste alternative Plan ist, mit keinem Fahrzeug in einen Verband einzutreten, sondern stattdessen die kürzeste Strecke allein zu fahren.
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Das System 3 kann die Datenstruktur bereinigen, indem es Transportpläne, die nicht länger in Frage kommen, aussondert. Dies kann in Verbindung mit der Beurteilung von alternativen Plänen oder durch die so genannte automatische Speicherbereinigung erzielt werden.
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Ausgewählte Transportpläne können aktualisiert werden, wenn sie noch nicht gestartet wurden, und dies vor ihrem Startzeitpunkt geschieht. Die gestarteten, ausgewählten Transportpläne können statischer sein und seltener aktualisiert werden.
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Es wird unter Verweis auf 3 ein Beispiel einer Koordinierung einer Fahrzeugverbandsformation gemäß der Beschreibung dargestellt. Das Beispiel wird nun unter Verweis auf 3 erläutert. In diesem Beispiel sind drei Fahrzeuge vorhanden, Fahrzeug I, Fahrzeug II und Fahrzeug III.
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Fahrzeug I erhält die Aufgabe, von Punkt A zu Punkt B zu fahren. Diese Aufgabe ist dem System 3 bekannt. Das beschriebene Verfahren wird eingeleitet, aber es können keine Strecken von Transportplänen anderer Fahrzeuge 2, die miteinander abgeglichen werden können, gefunden werden. Ein Transportplan mit ID = 1 wird durch das System 3 erstellt, der das Abfahren der direkten Strecke zwischen den Punkten A und B ohne Platooning beinhaltet. Die optimalen Strecken (zum Beispiel die Strecke AEIFB) werden in der Speichereinheit 7 für einen zukünftigen, möglichen Abgleich gespeichert.
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Fahrzeug II erhält die Aufgabe, von Punkt C zu Punkt D zu fahren. Diese Aufgabe ist dem System 3 bekannt. Das Verfahren wird eingeleitet und die Strecke des Fahrzeugs II wird durch das System 3 mit der Strecke des Fahrzeugs I abgeglichen und ein Transportplan mit ID = 2 wird erstellt, der beinhaltet, das Fahrzeug I am Punkt E zu treffen und mit diesem bis zum Punkt F, an dem sie getrennt werden, einen Verband zu bilden. Die ausgewählten Transportpläne werden den Fahrzeugen I und II drahtlos kommuniziert und die Fahrzeuge I und II beginnen jeweils mit der Durchführung ihrer ausgewählten Transportpläne.
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Fahrzeug III erhält die Aufgabe, von Punkt G zu Punkt B zu fahren. Diese Aufgabe ist dem System 3 bekannt. Das Verfahren wird durch das System 3 eingeleitet, aber unter den Strecken für die momentanen Transportpläne werden keine guten Übereinstimmungen gefunden. Ein Transportplan mit ID = 3 wird für das Fahrzeug III erstellt, der das Abfahren der direkten Strecke zwischen den Punkten G und B, Strecke GIFB beinhaltet. Wenn der Transportplan ausgewählt wurde, wird ein alternativer Transportplan mit ID = 4 für das Fahrzeug I erstellt, der das Abfahren der Strecke durch die Punkte AEIFB beinhaltet. Diese Strecke wird nicht erneut berechnet, da sie zuvor gespeichert wurde, als das Verfahren für das Fahrzeug I durchgeführt wurde. Der alternative Plan mit ID = 4 erhält die folgenden Platooning-Parameter: Zuverlässigkeit = 85, Kraftstoffeinsparung: 30 l, Kraftstoffverlust: 10 l, Positionsbedingung: Punkt E wurde noch nicht passiert und es ist noch ausreichend Zeit vorhanden, um Fahrzeug III am Punkt I zu treffen. Der Transportplan bleibt eine Alternative für Fahrzeug I, da er eine geringere Kraftstoffeinsparung als der Transportplan mit ID = 1 hat. Ansonsten könnte er direkt dem/der Fahrer/in des Fahrzeugs I präsentiert werden.
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Fahrzeug III beginnt mit der Durchführung seines ausgewählten Transportplans, wie er durch drahtlose Kommunikation kommuniziert wurde.
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Fahrzeug I landet in einem Verkehrsstau, wenn es sich an Punkt H befindet. Der Status wird dem System 3 gemeldet, das feststellt, dass die Erfüllung des Transportplans mit ID = 1 unmöglich ist. Zur gleichen Zeit nähert sich Fahrzeug I Punkt E. Dank dieses Umstands ist der alternative Transportplan mit ID = 4 bereits erstellt und weist eine Positionsbedingung auf, die erfüllt werden kann. Dieser wird dem/der Fahrer/in des Fahrzeugs I durch das System 3 direkt präsentiert. Der/die Fahrer/in des Fahrzeugs I hat die Möglichkeit, den präsentierten alternativen Transportplan zu prüfen und muss keine beträchtliche Menge an Kraftstoff verschwenden, auch wenn das Fahrzeug I in einen Verkehrsstau geraten ist und seinen ursprünglichen Plan nicht erfüllt hat.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beschränkt. Zahlreiche Alternativen, Modifikationen und Entsprechungen können verwendet werden. Folglich sind die obigen Ausführungsformen nicht als Einschränkung des Umfangs der Erfindung zu verstehen, der durch die beigefügten Patentansprüche definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2014/0046585 A1 [0004]