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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Überprüfen eines Kraftfahrzeugs auf gesetzeskonforme Nutzung. Das Verfahren wird durch eine Steuervorrichtung durchgeführt, die ebenfalls Bestandteil der Erfindung ist. Schließlich gehört zu der Erfindung noch ein Kraftfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung.
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Weltweit gelten unterschiedliche gesetzliche Regelungen für das Mitführen von sicherheitsrelevanten Ausstattungsgegenständen in einem Kraftfahrzeug. Solche Ausstattungsgegenstände können zum Beispiel umfassen: einen Verbandskasten, ein Warndreieck, eine Warnweste, ein Alkoholtestgerät. Die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen obliegt dem Fahrzeughalter beziehungsweise dem Fahrzeugnutzer. Die gesetzlichen Bestimmungen definieren unter anderem die Art der Ausstattung (welche Ausstattungsgegenstände im Kraftfahrzeug vorhanden sein müssen), die Norm der Ausstattung (welche Eigenschaften der Ausstattungsgegenstand haben muss, beispielsweise die Bestandteile eines Verbandskastens), die Haltbarkeit der Ausstattung (Haltbarkeitsdatum eines Verbandskastens oder eines Feuerlöschers), die Anzahl der Ausstattungsgegenstände gleichen Typs (zum Beispiel die Verfügbarkeit einer Warnweste pro Fahrzeuginsasse), eine landesspezifische Sonderausstattung (zum Beispiel ein Alkoholtestgerät für Frankreich). Die Praxis zeigt, dass immer mehr Kraftfahrzeuge mit unvollständiger oder ungültiger Sicherheitsausstattung unterwegs sind, da die gesetzlichen Vorschriften entweder nicht bekannt sind oder sich geändert haben und das Kraftfahrzeug nicht entsprechend nachgerüstet wurde.
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Genauso gelten in Ländern landesspezifische Verkehrsregelungen, beispielsweise die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen oder Autobahnen. Ein nicht-informierter Benutzer eines Kraftfahrzeugs, der in ein anderes Land einreist, kann somit eine Gesetzesüberschreitung begehen, ohne dass er sich dessen bewusst wird, weil er beispielsweise gesetzeskonform zu den Normen seines Heimatlandes handelt.
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Aus der
DE 10 2009 050 756 A1 ist der Einsatz von RFID-Transpondern (RFID – Radio Frequency Identification) bekannt, um den Verlust von Gepäckstücken nach einem Aufenthalt eines Kraftfahrzeugs beispielsweise an einer Tankstelle zu detektieren.
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US 2008/0 097 689 A1 und
GB 2 390 438 A betreffen jeweils ein Verfahren zum Überprüfen eines Kraftfahrzeugs auf gesetzeskonforme Nutzung, mit den durch eine Steuervorrichtung des Kraftfahrzeugs durchgeführten Schritten:
- – Empfangen von Vorschriftsdaten aus einer fahrzeugexternen Datenquelle über eine Funkverbindung, wobei die Vorschriftsdaten zumindest eine regionsspezifische Vorschrift enthalten,
- – Ermitteln einer Positionsangabe zu einem aktuellen oder voraussichtlichen Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs,
- – Ermitteln zumindest einer für den durch die Positionsangabe beschriebenen Aufenthaltsort gültigen Vorschrift in den Vorschriftsdaten,
- – Auslösen zumindest einer Maßnahme zum Einhalten der zumindest einen ermittelten Vorschrift an dem Aufenthaltsort.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Benutzer eines Kraftfahrzeugs dabei technisch zu unterstützen, hinsichtlich für anwesende Benutzer vorgeschriebener Ausstattungsgegenstände das Kraftfahrzeug gesetzeskonform zu nutzen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche gegeben.
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Durch die Erfindung wird ein Verfahren zum Überprüfen eines Kraftfahrzeugs auf gesetzeskonforme Nutzung bereitgestellt. Durch eine Steuervorrichtung werden die folgenden Schritte durchgeführt. Es werden Vorschriftsdaten aus einer fahrzeugexternen Datenquelle über eine Funkverbindung empfangen, wobei die Vorschriftsdaten zumindest eine regionsspezifische Vorschrift enthalten. Die Funkverbindung kann beispielsweise mittels eines Funkmoduls des Kraftfahrzeugs aufgebaut werden. Das Funkmodul kann beispielsweise ein Mobilfunkmodul (GSM, UMTS, LTE) oder ein WLAN-Funkmodul (WLAN – Wireless Local Area Network) sein. Bei der Datenquelle kann es sich beispielsweise um einen Server des Internets handeln. Die Vorschriftsdaten können durch den Server beispielsweise als Broadcast-Signal an mehrere Kraftfahrzeuge ausgesendet werden. Die Vorschriftsdaten können aber auch beispielsweise in Antwort auf eine Anfrage der Steuervorrichtung ausgesendet werden.
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Durch die Steuervorrichtung wird des Weiteren eine Positionsangabe zu einem aktuellen oder voraussichtlichen Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs ermittelt. Der aktuelle Aufenthaltsort kann beispielsweise mittels eines Empfängers für ein GNSS (Global Navigation Satellite System), beispielsweise ein GPS (Global Positioning System), ermittelt werden.
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Die Steuervorrichtung ermittelt in den Vorschriftsdaten zumindest eine Vorschrift, die für den durch die Positionsangabe beschriebenen Aufenthaltsort gültig ist. Dann wird zumindest eine Maßnahme ausgelöst, die dazu ausgelegt ist, dass die zumindest eine ermittelte Vorschrift an dem Aufenthaltsort eingehalten wird.
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Hinsichtlich der Schritte der Steuervorrichtung umfasst die zumindest eine Maßnahme, dass eine Anzahl von in dem Kraftfahrzeug anwesenden Personen erfasst wird und ermittelt wird, ob für jede anwesende Person ein vorgeschriebener Ausstattungsgegenstand vorhanden ist, und bei einem Mangel ein Warnsignal erzeugt wird, und wobei die Detektionseinrichtung mittels zumindest einer RFID-Ausleseeinrichtung detektiert, ob aus jedem Ausstattungsgegenstand ein jeweiliges RFID-Signal empfangen wird.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass in dem Kraftfahrzeug über die Funkverbindung aus der Datenquelle aktuelle Vorschriftsdaten empfangen und bereitgestellt werden können. Die Steuervorrichtung überprüft dann anhand der Positionsangabe, welche der Vorschriften aus den Vorschriftsdaten aktuell oder voraussichtlich in Zukunft für das Kraftfahrzeug relevant sind, und löst zumindest eine Maßnahme aus, um sicherzustellen, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs das Kraftfahrzeug vorschriftskonform nutzt.
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Um einen Ausstattungsgegenstand in dem Kraftfahrzeug zu detektieren ist vorgesehen, dass die Detektionseinrichtung mittels zumindest einer RFID-Ausleseeinrichtung detektiert, ob aus jedem Ausstattungsgegenstand ein jeweiliges RFID-Signal empfangen wird. Entsprechend können Ausstattungsgegenstände vom Hersteller her mit einem RFID-Transponder ausgestattet werden. Wird kein RFID-Signal eines bestimmten vorgeschriebenen Ausstattungsgegenstands empfangen, so fehlt dieser offensichtlich in dem Kraftfahrzeug. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass eine berührungslose Detektion der Anwesenheit eines Ausstattungsgegenstands ermöglicht ist. Die Ausstattungsgegenstände müssen also nicht beispielsweise über ein Kabel mit dem Kraftfahrzeug verbunden sein. Sie müssen auch nicht sichtbar sein, wie es bei einer optischen Detektion nötig wäre.
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Vorgesehen ist, dass die zumindest eine Maßnahme umfasst, dass eine Anzahl von in dem Kraftfahrzeug anwesenden Personen erfasst wird und ermittelt wird, ob für jede anwesende Person ein vorgeschriebener Ausstattungsgegenstand vorhanden ist. Bei einem Mangel kann wird ein Warnsignal erzeugt. Die Anzahl der anwesenden Personen kann beispielsweise auf der Grundlage einer Sitzbelegungserkennung durchgeführt werden, die beispielsweise druckbasiert oder kraftbasiert durchgeführt werden kann. Die Anzahl der Personen kann auch beispielsweise auf der Grundlage einer Kamera mittels Bildverarbeitung erkannt werden. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise überprüft werden, ob für jede anwesende Person beispielsweise eine Signalweste oder Reflektorweste vorhanden ist.
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Zu der Erfindung gehören auch optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Wie bereits ausgeführt, kann die Positionsangabe auf der Grundlage eines Empfängers für ein Ortungssignal eines GNSS, beispielsweise eines GPS ermittelt werden. Hierbei handelt es sich um den aktuellen Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs. Zusätzlich oder alternativ dazu kann auch eine Mobilfunkzelle ermittelt werden, in welcher sich das Kraftfahrzeug gerade befindet. Dies ergibt auch Aufschluss auf die aktuelle Position. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Positionsangabe ein Navigationsziel ist, das aus einer Navigationseinrichtung des Kraftfahrzeugs empfangen wird. Hierbei handelt es sich dann um einen voraussichtlichen und/oder zukünftigen Aufenthaltsort des Kraftfahrzeugs. Eine Weiterbildung sieht vor, dass sich das Kraftfahrzeug näher als ein vorbestimmter Mindestwert zu einer Grenze einer Region oder eines Landes befindet. Der Mindestwert ist bevorzugt einstellbar ausgestaltet, damit ein Benutzer Fehlauslösungen bei grenznaher Nutzung des Kraftfahrzeugs vermeiden kann. Die Positionsangabe gibt dann diese Region oder dieses Land an. Diese Weiterbildung ermittelt in vorteilhafter Weise einen bevorstehenden Grenzübertritt zu einem anderen Land oder einer anderen Region, für die dann entsprechende regionsspezifische Vorschriften gelten können. Somit kann in vorteilhafter Weise schon bei einer Annäherung an ein anderes Land die gesetzeskonforme Nutzung des Kraftfahrzeugs in diesem Land im Voraus überprüft werden.
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Gemäß einer Weiterbildung betrifft die empfangene Vorschrift eine Ausstattungsbeschreibung zumindest eines Ausrüstungsgegenstands oder Ausstattungsgegenstands des Kraftfahrzeugs. Mit anderen Worten ist in der Vorschrift angegeben, welcher Ausstattungsgegenstand oder welche Ausstattungsgegenstände in dem Kraftfahrzeug in der Region, in welcher sich der Aufenthaltsort befindet, bereitgestellt sein müssen. Die zumindest eine Maßnahme umfasst, dass durch eine Detektionseinrichtung in dem Kraftfahrzeug detektiert wird, ob jeder Ausstattungsgegenstand in dem Kraftfahrzeug vorhanden ist. Das Ergebnis der Detektion wird in dem Kraftfahrzeug signalisiert. Es kann also signalisiert werden, dass das Kraftfahrzeug vollständig und/oder korrekt ausgestattet ist. Es kann auch signalisiert werden, dass ein Ausstattungsgegenstand fehlt. Es kann auch signalisiert werden, welcher Ausstattungsgegenstand fehlt. Durch diese Weiterbildung wird in vorteilhafter Weise eine Ausstattungszusammensetzung in dem Kraftfahrzeug daraufhin überprüft, ob sich in Bezug auf die empfangene Vorschrift für den Aufenthaltsort vollständig ist. Bei im Fahrzeuginnenraum sichtbar angeordneten Ausstattungsgegenständen kann eine optische Detektion mittels zumindest einer Kamera vorgesehen sein.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass die zumindest eine Maßnahme umfasst, dass die Detektionseinrichtung anhand des jeweiligen RFID-Signals zumindest eines Ausstattungsgegenstands ein Haltbarkeitsdatum des Ausstattungsgegenstands ermittelt und ein Warnsignal erzeugt, falls das Haltbarkeitsdatum ein vorbestimmtes Resthaltbarkeitskriterium verletzt. Beispielsweise kann das Warnsignal erzeugt werden, falls das Haltbarkeitsdatum innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums abläuft oder falls bereits abgelaufen ist. Mit dieser Weiterbildung kann beispielsweise ein Verbandskasten oder ein Feuerlöscher daraufhin überprüft werden, ob er noch in dem Kraftfahrzeug zulässigerweise benutzt werden darf.
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Eine Weiterbildung deckt das Problem ab, dass einige Vorschriften nur für bestimmte Personen zutreffen, beispielsweise das Tragen einer Brille oder das Mitführen eines medizinischen Geräts. Diese Weiterbildung sieht vor, dass durch die Detektionseinrichtung in einem Anlernmodus zumindest ein personenspezifisch vorgeschriebener Gegenstand registriert wird und in einem davon verschiedenen Überwachungsmodus durch die Detektionseinrichtung in dem Kraftfahrzeug detektiert wird, ob jeder registrierte Gegenstand in dem Kraftfahrzeug vorhanden ist. Das Ergebnis der Detektion wird in dem Kraftfahrzeug signalisiert. Beispielsweise kann also ein Benutzer eine Brille oder ein medizinisches Gerät, beispielsweise ein Blutzuckermessgerät, z. B. mit einem RFID-Transponder ausstatten und dann den Gegenstand in der Detektionseinrichtung registrieren. Hierzu kann der Anlernmodus aktiviert werden, in welchem das RFID-Signal des Gegenstands von der Detektionseinrichtung erfasst und gespeichert wird. Im Überwachungsmodus wird dann geprüft, ob das gespeicherte Signal wiedererkannt oder nochmals detektiert wurde.
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Eine Weiterbildung betrifft den Zeitpunkt der Überprüfung der Ausstattung auf Vollständigkeit. Die zumindest eine Maßnahme, das heißt das Prüfen und Signalisieren auf Vollständigkeit oder Fehlen eines Ausstattungsgegenstands, erfolgt gemäß einer Weiterbildung bei einem Start des Kraftfahrzeugs. Der Start kann beispielsweise durch ein Zündung-Ein-Signal signalisiert sein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass zu Beginn einer Fahrt der Benutzer auf ein Fehlen aufmerksam gemacht werden kann. Eine Weiterbildung sieht vor, dass bei einer Annäherung an eine Landesgrenze die Maßnahme durchgeführt wird. Hierdurch kann das Kraftfahrzeug noch vor Überschreiten der Landesgrenze an die Vorschriften in der Region jenseits der Landesgrenze angepasst werden. Dies kann beispielsweise durch Nachkauf der fehlenden Ausstattungsgegenstände erfolgen. Die Maßnahme kann z. B. durchgeführt werden, falls sich das Kraftfahrzeug näher als ein vorbestimmter Mindestwert an der Landesgrenze befindet. Der Mindestwert ist bevorzugt einstellbar ausgestaltet, um Fehlauslösungen zu vermeiden. Eine Weiterbildung sieht vor, dass bei der Grenzüberschreitung der Landesgrenze die Maßnahme durchgeführt wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer über die Vorschriften in der Region informiert wird. Des Weiteren wird durch diese Maßnahme ebenfalls verhindert, dass es zu einem Fehlalarm kommt, wenn das Kraftfahrzeug zwar in der Nähe der Landesgrenze betrieben wird, aber keine Grenzüberschreitung geplant ist. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Maßnahme beim Empfangen einer Benutzereingabe eingeleitet wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer auf Abfrage oder auf einen Eingabebefehl hin über die Vollständigkeit der Ausstattung informiert wird.
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Das beschriebene Verfahren des Übertragens der Vorschriften in das Kraftfahrzeug und die anschließende Überprüfung der Einhaltung der Vorschriften muss aber nicht auf Ausstattungsgegenstände beschränkt sein. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Vorschrift eine Betriebsweise des Kraftfahrzeugs betrifft, beispielsweise eine Höchstgeschwindigkeit oder eine Lichtpflicht, und die zumindest eine Maßnahme umfasst, dass die vorgeschriebene Betriebsweise einem Benutzer signalisiert wird und/oder zumindest eine Fahrzeugkomponente des Kraftfahrzeugs gemäß der vorgeschriebenen Betriebsweise betrieben wird. Der Benutzer kann also über die Vorschrift informiert werden. Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Fahrzeugkomponente automatisch gemäß der Betriebsweise betrieben wird, also beispielsweise eine Fahrgeschwindigkeitsregelung auf die Höchstgeschwindigkeit gedrosselt wird und/oder ein Scheinwerfer in dem Kraftfahrzeug eingeschaltet wird.
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Zu der Erfindung gehört auch eine Steuervorrichtung zum Überprüfen eines Kraftfahrzeugs auf gesetzeskonforme Nutzung, wobei die Steuervorrichtung zum Empfangen von Vorschriftsdaten über eine Funkverbindung mit einem Funkmodul verbunden ist und dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
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Schließlich gehört zu der Erfindung ein Kraftfahrzeug, welches das beschriebene Funkmodul zum Bereitstellen einer Funkverbindung für den Empfang der Vorschriftsdaten und eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung aufweist.
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Für die Detektion von Ausstattungsgegenständen weist eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs zumindest eine RFID-Ausleseeinrichtung zum Auslesen eines jeweiligen RFID-Signals aus einem jeweiligen RFID-Transponder zumindest eines Ausstattungsgegenstands des Kraftfahrzeugs auf.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass das Kraftfahrzeug mit den Ausstattungsgegenständen noch ausgestattet ist, wobei der RFID-Transponder in einem Material des Ausstattungsgegenstands integriert oder als Aufkleber ausgestaltet ist. Durch Integrieren des RFID-Transponders in dem Material kann der RFID-Transponder beispielsweise wassergeschützt oder vor mechanischen Einflüssen geschützt werden. Als Aufkleber lässt sich der RFID-Transponder besonders einfach an einem Ausstattungsgegenstand nachrüsten.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs; und
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2 eine schematische Darstellung einer Steuervorrichtung sowie einer Detektionseinrichtung, die in dem Kraftfahrzeug von 1 bereitgestellt sein können.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, bei dem es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen handeln kann. In 1 sind von dem Kraftfahrzeug 1 diejenigen Bereiche oder Verstauorte hervorgehoben, die Stauraum zum Anordnen von losen Ausrüstungsgegenständen oder Ausstattungsgegenständen für das Kraftfahrzeug 1 bieten. Dargestellt sind ein Handschuhfach 2, eine Mittelkonsole 3, ein Türfach 4 für eine Fahrertür, ein Türfach 5 für eine Beifahrertür, von einem Fahrersitz 6 die Lehnentasche 7, von einem Beifahrersitz 8 die Lehnentasche 9, Türfächer 10 für Fond-Türen, ein Armlehnenfach 11 für die Rückbank 12, Staufächer 13 in der Kofferraumseitenverkleidung 14 und ein doppelter Kofferraumboden 15, unter welchem beispielsweise ein Ersatzreifen und/oder Werkzeug verstaut sein kann.
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2 veranschaulicht, wie diese Stauräume in dem Kraftfahrzeug 1 durch eine Detektionseinrichtung 16 überwacht werden können. In jedem der Verstaubereiche oder auch nur in einigen davon können jeweils ein oder mehrere RFID-Lesegeräte 17 bereitgestellt oder angeordnet sein. Jedes RFID-Lesegerät 17 stellt eine RFID-Leseeinrichtung dar. Über einen Kommunikationsbus 18 können die RFID-Lesegeräte 17 mit einer Steuervorrichtung 19 gekoppelt sein. Der Kommunikationsbus 18 kann beispielsweise ein CAN-Bus (CAN – Controller Area Network) oder ein Ethernet-Bus sein. Die Steuervorrichtung 19 kann beispielsweise als ein Steuergerät ausgestaltet sein. Sie kann beispielsweise einen Mikrocontroller oder einen Mikroprozessor umfassen. Das Steuergerät 19 kann beispielsweise ein Gateway sein, durch welches der Kommunikationsbus 18 mit einem weiteren (nicht dargestellten) Kommunikationsbus gekoppelt sein kann.
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Das Steuergerät 19 kann eine GNSS-Empfangseinrichtung 20 aufweisen, beispielsweise ein GPS-Empfangsmodul. Anstelle einer eigenen Empfangseinrichtung 20 kann die Steuervorrichtung 19 auch mit einer entsprechenden Empfangseinrichtung gekoppelt sein.
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Des Weiteren kann die Steuerungsvorrichtung 19 ein Mobilfunkmodul 21 aufweisen. Alternativ dazu kann die Steuervorrichtung 19 auch mit einem entsprechenden Mobilfunkmodul gekoppelt sein.
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Die Mobilfunkanbindung und/oder die GNSS-Empfangseinrichtung können z. B. durch ein portables Endgerät, z. B. ein Smartphone oder ein Tablet-PC, bereitgestellt sein. Die Ankopplung an die Steuervorrichtung 19 kann z. B. über Bluetooth erfolgen.
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Über die Empfangseinrichtung 20 empfängt die Steuervorrichtung 19 Positionsdaten oder eine Positionsangabe 22 über einen aktuellen Aufenthaltsort. Zusätzlich oder alternativ dazu kann eine Positionsangabe 22 auch von einem (nicht dargestellten) Navigationsgerät oder Navigationssystem des Kraftfahrzeugs 1 empfangen werden. Die Positionsangabe 22 kann auch anderes ein Land angeben, dass sich näher als ein vorbestimmter Mindestwert zum Kraftfahrzeug 1 befindet.
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Über das Mobilfunkmodul 21 empfängt die Steuervorrichtung 19 Vorschriftsdaten 23, welche angeben, welche Ausrüstungsgegenstände oder Ausstattungsgegenstände 24 sich in dem Kraftfahrzeug 1 befinden müssen, wenn das Kraftfahrzeug 1 in einer Region oder in einem Land betrieben wird, das durch die Positionsangabe 22 angegeben oder identifiziert ist. Die dargestellten Ausstattungsgegenstände 24 können z. B. zumindest einen der folgenden umfassen: einen Verbandskasten, ein Warndreieck, eine oder mehrere Reflektorwesten oder Sicherheitswesten, ein Alkoholtestgerät. Die Vorschriftsdaten 23 können durch eine fahrzeugexterne Datenquelle 27, beispielsweise einen Internetserver, bereitgestellt werden. Über eine Funkverbindung 28 können sie dann an das Mobilfunkmodul 21 ausgesendet werden.
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Durch die Vorschriftsdaten 23 können gesetzliche Bestimmungen für das Kraftfahrzeug 1 und für eine vorgegebene Region beschrieben sein. Es kann also die Art der Ausstattung (zum Beispiel Verbandskasten), die Norm der Ausstattung (beispielsweise der Inhalt des Verbandskastens), die Haltbarkeit der Ausstattung, die Anzahl der Ausstattung (in Frankreich zum Beispiel pro Kfz-Insasse eine Warnweste), eine landesspezifische Sonderausstattung (zum Beispiel in Frankreich ein Alkoholtestgerät) beschrieben sein. Der Benutzer des Kraftfahrzeugs 1 kann auch vor einem Reiseantritt eine Option beispielsweise über Bordcomputer oder über ein mobiles Endgerät aktivieren, durch welche die Ausstattungsanforderung entlang der gesamten geplanten Reiseroute oder für bestimmbare Abschnitte abgefragt wird, um sein Kraftfahrzeug 1 noch vor Reiseantritt vollständig allen landesspezifischen Ansprüchen genügend, ausstatten zu können.
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Zum automatischen Überprüfen der Vollständigkeit der Ausstattung des Kraftfahrzeugs 1 kann jeder Ausstattungsgegenstand 24 mit einem RFID-Transponderchip oder kurz Transponder 25 ausgestattet werden. Wird ein Ausstattungsgegenstand 24 dann in einem der genannten Verstauorte angeordnet oder abgelegt, so kann durch das dort bereitgestellte RFID-Lesegerät 17 erfasst werden, ob das RFID-Signal 26 empfangen wird. Die Steuervorrichtung 19 kann im Kommunikationsbus 18 anhand der empfangenen RFID-Signale 26 ermitteln, welche Ausstattungsgegenstände 24 vorhanden sind und sie daraufhin überprüfen, ob sie vollständig sind. Beispielsweise kann in der Steuervorrichtung 19 eine Liste mit den vorgeschriebenen Ausstattungsgegenständen auf Grundlage der Vorschriftsdaten 23 und der Positionsangabe 22 erzeugt worden ist.
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Die RFID-Transponder 25 können als rein passive Bauteile ohne eigene Spannungsversorgung lebenslang und/oder wartungsfrei in den Ausstattungsgegenständen 24 angeordnet sein. Sie können eine maximale Abmessung kleiner als 1 cm aufweisen. Aufgrund ihrer Eigenschaften können die RFID-Transponder 25 durch Verkleben, Verschweißen oder Vernähen an sicherheitsrelevanten Gegenständen 24 angebracht werden. Auf einen Transponder-Chip 25 können Daten gespeichert sein, die den jeweiligen Ausstattungsgegenstand beschreiben, beispielsweise die Art des Ausstattungsgegenstands (Verbandskasten), die Norm der Ausstattung (Inhalt des Verbandskastens), ein Verfallsdatum. Wird der RFID-Transponder 25 gleich bei der Herstellung des Ausstattungsgegenstands 24 vorgesehen, kann der Hersteller diese Daten auch in den Chip abspeichern. Das Auslesen der gespeicherten Daten erfolgt kontaktlos durch die RFID-Lesegeräte 17. Die ausgelesenen RFID-Signale 26 werden dann an die Steuervorrichtung 19 übertragen. Die RFID-Lesegeräte können über das elektrische Bordnetz mit elektrischer Spannung versorgt werden.
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Es können ein oder mehrere Auslesealgorithmen durch die Steuervorrichtung vorgesehen werden, um die RFID-Transponder auf Vorhandensein und Gültigkeit der Daten zu überprüfen. Beispielsweise können Abfragealgorithmen sich darin unterscheiden, dass beim Start des Kraftfahrzeugs 1, beim Überfahren einer Landesgrenze, bei einer manuellen Abfrage durch einen Benutzer, beispielsweise am Bordcomputer des Kraftfahrzeugs (Infotainment-System-Informations-Unterhaltungssystem) oder bei einer manuellen Abfrage durch den Benutzer mittels eines Smartphones erfolgt. Die Abfrage über ein Smartphone kann beispielsweise auf der Grundlage einer Bluetooth-Verbindung oder über eine Internet-Verbindung erfolgen. Anstelle eines Smartphones kann auch ein anderes mobiles Endgerät, beispielsweise ein Tablet-PC, benutzt sein.
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Die Erkennung von Landesgrenzen kann beispielsweise über die GNSS-Empfangseinrichtung 20 und digitale Kartendaten ermöglicht werden. Der Abgleich der Kraftfahrzeug-Ausstattung und der landesspezifischen gesetzlichen Anforderungen (wie beschrieben durch die Vorschriftsdaten 23) ist dann schon bei der Annäherung an die Landesgrenze oder bei deren Überfahren möglich.
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Zusätzlich kann auch über landesspezifische Maximalgeschwindigkeiten und Lichtpflicht oder andere landesspezifische Vorschriften, die sich von den Vorschriften des aktuellen Aufenthaltsorts unterscheiden, informiert werden.
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Das Ergebnis der Überprüfung der RFID-Signale 26 durch die Steuervorrichtung 19 kann eine Bestätigung der Vollständigkeit der Ausstattungsgegenstände sein oder auch eine Warnmeldung. Beispiele für Warnmeldungen sind: der Verbandskasten läuft in zwei Monaten ab, der Verbandskasten erfüllt nicht die im Land XY geforderte Norm, in dem Land XY sind Alkoholtestgeräte mitzuführen, es sind zu wenige Warnwesten an Bord. Die Anzahl der im Kraftfahrzeug 1 befindlichen Personen kann über eine Sitzbelegungserkennung erfolgen. Die logische Verknüpfung zwischen der Anzahl der belegten Sitzplätze und der Anzahl von zum Beispiel mitzuführenden Warnwesten ist somit wieder durch die Steuervorrichtung 19 realisierbar.
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Die Vorschriftsdaten 23 werden durch einen Update-Service zu aktualisierende landesspezifischen gesetzlichen Anforderungen durchgeführt. Beispielsweise können die Vorschriftsdaten zyklisch in vorgegebenen Zeitabständen, beispielsweise monatlich, aktualisiert werden. Die Vorschriftsdaten können auch umgehend bei Inkrafttreten neuer gesetzlicher Bestimmungen an das jeweilige Kraftfahrzeug übertragen werden. Sie können bei Überfahren einer Landesgrenze übertragen werden, so dass im Kraftfahrzeug 1 zu dem Land, in das das Kraftfahrzeug gerade hineingefahren ist, die gültigen Vorschriftsdaten vorliegen. Es kann auch eine manuelle Abfrage, beispielsweise im Rahmen einer Reiseplanung, erfolgen, so dass schon im Voraus die Vorschriftsdaten für eine Zielregion im Kraftfahrzeug 1 verfügbar sind. Die Vorschriftsdaten können als Broadcastsignal an eine Vielzahl von Kraftfahrzeugen übermittelt werden.
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Neben den gesetzlich für alle Kraftfahrzeuge vorgeschriebenen Sicherheitszubehörteile als Ausstattungsgegenstände 24, ist es auch möglich, persönliche Gegenstände mit RFID-Transpondern 25 zu versehen und sich warnen zu lassen, wenn diese bei Fahrtbeginn fehlen. Beispielsweise kann so ein Blutzuckermessgerät, eine Ersatzbrille oder ein Notfall-Handy ebenfalls in dem Kraftfahrzeug detektiert werden und der Benutzer auf das Fehlen aufmerksam gemacht werden.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung gesetzlich im KFZ mitzuführendes Sicherheitszubehör (Anzahl, Norm, Haltbarkeit) erkannt werden kann.