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Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des Maschinenbaus und betrifft eine Vorrichtung zur thermischen Entsorgung von explosivstoffhaltigen Körpern, wie sie beispielsweise für Munition, Bomben oder Granaten angewandt werden kann, aus denen die Explosivstoffe entsorgt werden können.
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Die thermische Entsorgung von Munition im weitesten Sinne mit und ohne explosivstoffhaltigen Körpern erfolgt im Allgemeinen durch Verbrennung.
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Gemäß der
DE 43 08 490 C2 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zerstörung von Schadstoffen bekannt. Dabei besteht die Vorrichtung zur Zerstörung von Schadstoffen aus einem vertikal angeordneten, druckbeständigen Verbrennungsofen, an dessen oberem Ende eine Zuführeinrichtung und eine Abzugseinrichtung für die Verbrennungsgase und an dessen unterem Ende einer Auslassvorrichtung und eine Gaszuführeinrichtung angeordnet ist.
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Auch gemäß der
DE 199 21 839 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum umweltfreundlichen Zerlegen von Kampfstoffmunition sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bekannt, wobei eine Explosion der Kampfstoffmunition durch gezielten Beschuss mit panzerbrechenden Geschossen erzielt wird.
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Die Vorrichtung ist als eine senkrecht stehende Sprengkammer ausgebildet, die Vorrichtungen zur Zuführung und Positionierung von Kampfstoffgeschossen in der Sprengkammer und Mittel zum Verdampfen und zur Abführung der Splitter aufweist, wobei durch den Mantel der zylindrischen Sprengkammer ein Beschusskanal geführt ist, dessen inneres Ende gegenüber einer vorgegebenen Positionierungsstelle für die Kampfstoffgeschosse liegt, während vor seinem äußeren Ende ein panzerbrechende Geschosse verschießendes Zerlegergeschütz angeordnet ist.
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Ein Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoff-Wirkmassen sowie eine Vorrichtung hierfür ist gemäß
DE 196 17 617 C2 bekannt. Das Verfahren zur Entsorgung von Materialien, die Explosivstoff-Wirkmassen sind und/oder diese enthalten, weist folgende Schritte auf: Einbringen der Materialien in eine Zone erhöhter Temperatur, Fördern der Materialien in eine Reaktionszone und gleichzeitiges Kompartimentieren der Materialien während der Förderung; thermisches Umsetzen der Materialien in einer sauerstoffhaltigen Umgebung; und fraktionierter Austrag von festen, flüssigen und gasförmigen Umsetzungsprodukten, wobei die gasförmigen Umsetzungsprodukte einer Rauchgasreinigung zugeführt werden und das die Rauchgasreinigung verlassende Gas wenigstens teilweise im Kreislauf geführt wird; und wobei die flüssigen und festen Umsetzungsprodukte mittels einer Fraktioniereinrichtung ausgetragen werden.
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Gemäß
EP 0 517 739 B1 ist ein Reaktionsofen bekannt, der eine ortsfeste Struktur aufweist, die ein Trommelelement mit einer ortsfesten, inneren Oberfläche aufweist, welche eine annähernd zylindrische, offene Kammer mit einer Mittenachse bildet, die im Wesentlichen aus der Vertikalen geneigt ausgerichtet ist, weiter Erhitzungsmittel, die außerhalb des Trommelelementes angeordnet sind, um Hitze der Kammer zuzuführen, und eine Welle, welche zu der Mittenachse axial angeordnet ist, um sich innerhalb der Kammer zu drehen, und Fördermittel, die mit einer Aktivzone innerhalb des Trommelelements zum Fördern von Material aus einem Einlass an einem anderen Ende der Kammer in Richtung zu einem Auslass an einem gegenüberliegenden Ende der Kammer zusammenwirken, wobei der Ofen durch eine Bewegungsstruktur gekennzeichnet ist, die durch die Welle getragen sowie mit dieser drehbar ist und die eine annähernd zylindrische äußere Oberfläche aufweist, welche ungefähr konzentrisch zu der inneren Oberfläche und der Welle angeordnet ist, um dadurch eine annähernd ringförmige Aktivzone innerhalb der Kammer zu bilden, die von der Welle isoliert ist.
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Ein Gefahrenstoff-Abfall-Verbrennungsofen und ein Kontrollsystem dafür sind gemäß
US 5 207 176 B bekannt. Der Verbrennungsofen enthält (a) einen Drehrohrofen mit einem Abfalleintrag und einem Abfallaustrag, einen Luftzugang und einen Luftausgang, (b) Mittel zur Beheizung des Drehrohrofens, (c) Mittel, um den Abfall dem Abfalleintrag zuzuführen, (d) Mittel, um den vernichteten Abfall vom Abfallaustrag wegzuführen, (e) Abgaskontrollmittel im Zusammenhang mit dem Luftausgang, (f) Mittel, um Verbrennungsluft durch den Verbrennungsofen und das Abgasgkontrollmittel hindurchzuführen, und (g) primäre, sekundäre und tertiäre Mittel, um austretendes Abgas vom Verbrennungsofen aufzufangen.
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Auch ist ein rotierender Verbrennungsofen gemäß
US 4 108 088 A bekannt, wobei ein Materialbehandlungsapparat folgende Bestandteile enthält: a) eine horizontale rotierende Heizkammer in der nasses Material getrocknet werden soll, welches an einem Ende der rotierenden Kammer zugeführt wird, b) ein spiralförmiges Fördermittel innerhalb der rotierenden Kammer, um das Material von einem Ende der Kammer zum anderen Ende der Kammer zu transportieren, c) eine Mehrzahl an länglichen, metallischen Hitzerücklaufelemente, die an deren Enden an dem spiralförmigen Fördermittel angebracht sind, so dass jedes flexible Element in Kontakt mit dem nassen Material kommt, wenn es sich am Boden der rotierenden Kammer befindet und wobei sich die flexiblen Elemente in eine hängende Position bewegen, wenn sich die rotierende Kammer in einer Position bewegt, bei der die flexiblen Elemente oben sind, und d) einen primären Brenner, der durch Hilfsbrennstoffe an einem Ende beheizt wird, wobei Gase von dem primären Brenner durch die Länge der Trommel geblasen werden und in Kontakt mit den flexiblen Elementen kommen, wenn diese in der hängenden Position sind und das nasse Material an den flexiblen Elementen haftet, wobei sich die Feuchtigkeit durch die Gase verflüchtigt, und trockenes Material zurückbleibt, das zum anderen Ende der rotierenden Kammer durch das spiralförmige Transportmittel transportiert wird.
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Gemäß
AT 225 096 B ist ein Drehrohrofen zur Herstellung eines Leichtgewichtaggregats in Form von abgerundeten Körnern mit Blasenstruktur bekannt, in dem nasser plastischer Ton bis zum Schmelzpunkt gebracht wird, wobei in der Trocken- und Kalzinierzone der Anlage, z.B. kreuz-, zylinder- oder kegelförmige Roste oder Siebe eingebaut sind, deren Stababstand bzw. Maschenweite zumindest den Durchtritt von Tonkörnern der gewünschten Größe in die benachbarte Zone gestatten, während die größeren Tonkörner so lange zurückgehalten werden, bis sie auf die gewünschte Größe zerfallen.
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Eine Verbesserung an rotierenden Drehöfen, in denen Zement, Kalk oder ähnliche Materialien gebrannt werden, ist gemäß
GB 360 467 A bekannt. Bei dem wässrigen Suspensionsverfahren wird eine Beschaufelung in den wässrigen Suspensionsstrom eintaucht und ein Film der Suspension wird an der Beschaufelung in eine Gaskammer geführt und durch einen austretenden Gasstrom Staubteilchen mitgenommen werden, wobei die Gase durch schmale Stellen der Beschaufelung hindurchgeführt werden und durch schnelle Richtungsänderungen des Gasflusses wird das Austreten von Staubteilchen im Gasstrom begünstigt.
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Nach der
DE 102 46 549 B4 sind ein Sicherheitsofen zum detonativen Umsetzen und zum Abbrand von sprengstoffbehafteten Gegenständen, insbesondere Munition, und ein Verfahren zu dessen Betreiben sowie eine Sicherheitseinrichtung bekannt. Der kontinuierlich arbeitende Sicherheitsofen ist vertikal aufgebaut, wobei oben am Sicherheitsofen eine Kammerschleuse zur Beschickung mit den explosivstoffhaltigen Körpern und unten eine Verschlussöffnung zur Entleerung angeordnet ist.
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Ein Panzerdrehrohrofen mit einer innenwändigen schraubenlinienförmigen Erhebung ist als EWI („Explosive Waste Incinerator“) der Firma El Dorado Engineering, USA auf Basis des seit Langem in den USA verwendeten Panzerdrehrohrofens AP 1236 bekannt.
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Gemäß der
DE 10 2004 030 206 B4 ist ein Verfahren zum Deaktivieren von Munitionsresten, welche frei zugänglichen, ungekapselten Sprengstoff oder Phosphor aufweisen bekannt. Die Munitionsreste werden in einem Ofen mit einer rohrförmigen, liegend angeordneten Brennkammer aus einem einzigen Rohr deaktiviert. Über den Umfang der Brennkammer sind eine Vielzahl von Öffnungen angeordnet und eine Vielzahl von Brennern sind außerhalb im unteren Drittel der Brennkammer verteilt angeordnet. Mittels der offenen Flamme der Brenner, die durch die Öffnungen im Umfang der Brennkammer eintritt, werden die zündfähigen Munitionsreste entzündet. Eine Zuführung ist an einem Ende des Drehrohrofens angeordnet. Der Transport der Materialien im Drehrohrofen erfolgt durch eine geringfügige Schrägstellung der Rohrlängsachse und/oder durch eine innenliegende Förderwendel. Eine radiale Auslassöffnung für flüssige Abfälle ist im Bereich des vergleichsweise niedrigen Temperaturniveaus angeordnet.
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Nachteilig an dieser Lösung ist der hohe Aufwand in der Vorbereitung der sprengstoffhaltigen Körper, die ungekapselt vorliegen müssen. Außerdem sind die am Umfang angeordneten Öffnungen nachteilig, die weitere Sicherungsmaßnahmen notwendig machen, um einen Schutz vor austretenden Munitionsresten zu gewährleisten.
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Nachteilig bei allen diesen Verfahren und Vorrichtungen sind der hohe zu betreibende Aufwand und die hohen damit einhergehenden wirtschaftlichen Aufwendungen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Angabe einer Vorrichtung zur thermischen Entsorgung von explosivstoffhaltigen Körpern bei der eine sichere Vernichtung aller Explosivstoffe der explosivstoffhaltigen Körper erfolgt, bei geringem Aufwand im Aufbau der Vorrichtung, sowie bei der eine Verringerung des Verschleißes der Vorrichtung erreicht wird.
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Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur thermischen Entsorgung von explosivstoffhaltigen Körpern besteht aus einem Drehrohrofen mit mindestens zwei hintereinander angeordneten rohrförmigen Abschnitten, die fest miteinander verbunden sind, und mit mindestens einer schraubenlinienförmigen Erhebung an der Innenwandung der rohrförmigen Abschnitte, die ein Aspektverhältnis von Höhe zu Breite von 1:1 bis 2,5:1 aufweist, aus mindestens einer Zuführungseinrichtung für die explosivstoffhaltigen Körper auf der einen Seite der rohrförmigen Abschnitte des Drehrohrofens, die über eine labyrinthförmige Abdichtung mit dem Drehrohrofen verbunden ist, und aus mindestens einem Brenner auf der anderen Seite der rohrförmigen Abschnitte des Drehrohrofens, der eine direkte Beheizung der explosivstoffhaltigen Körper realisiert, und aus mindestens einer Auslassöffnung für die thermisch entsorgten explosivstoffhaltigen Körper, und aus mindestens einer zwischen den mindestens zwei rohrförmigen Abschnitten des Drehrohrofens angeordneten Scheibe, wobei die Scheibe mindestens die Querschnittsfläche des durch die rohrförmigen Abschnitte und die spiralförmigen Erhebungen gebildeten freien rohrförmigen Volumens bedeckt und mindestens eine Öffnung für die Gasströmung innerhalb des Drehrohrofens aufweist, die die Entsorgung der explosivstoffhaltigen Körper realisiert.
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Vorteilhafterweise ist der Drehrohrofen als Panzerdrehrohrofen ausgebildet.
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Ebenfalls vorteilhafterweise besteht mindestens die innere Wandung des Drehrohrofens aus Gusseisen oder Stahlguss.
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Weiterhin vorteilhafterweise weist die schraubenlinienförmige Erhebung mit zunehmender Länge eines oder mehrerer rohrförmiger Abschnitte eine kontinuierliche Zunahme der Höhe der Erhebung auf.
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Und auch vorteilhafterweise weist die schraubenlinienförmige Erhebung eine Höhe zwischen 100 mm und 200 mm, vorteilhafterweise von 136 mm bis 200 mm, und einer Kammbreite von 50 bis 150 mm, vorteilhafterweise von 100 mm, auf.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn vier rohrförmige Abschnitte vorhanden sind, die gleiche geometrischen Abmessungen aufweisen, und die eine schraubenlinienförmige Erhebung an der inneren Wandung aufweisen, die die gleiche Höhe und Breite über die gesamten rohrförmigen Abschnitte aufweist, wobei noch vorteilhafterweise die schraubenlinienförmige Erhebung an der inneren Wandung über die gesamten rohrförmigen Abschnitte eine gleiche Breite und eine kontinuierlich zunehmende Höhe aufweist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die schraubenlinienförmige Erhebung ein Aspektverhältnis von Höhe zu Breite von 2,3:1 oder 2:1 aufweist.
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Ebenfalls ist es vorteilhaft, wenn die Zuführungseinrichtung eine labyrinthförmige Abdichtung aufweist, die aus einer an der Stirnseite des Drehrohrofens an der Seite der Zuführung befestigten Lochscheibe und aus einem an der Zuführung befestigten Anschlussflansch besteht, die zur Ausbildung einer labyrinthförmigen Abdichtung ineinandergreifen.
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Von Vorteil ist es auch, wenn zwischen dem ersten und zweiten rohrförmigen Abschnitt des Drehrohrofens die Scheibe angeordnet ist.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn die Scheibe eine C-förmige Öffnung aufweist, wobei noch vorteilhafterweise die C-förmige Öffnung in der Scheibe mindestens 50 % der Fläche der Scheibe beträgt.
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Weiterhin von Vorteil ist es, wenn die Öffnung in der Scheibe umso größer ist, je höher die schraubenlinienförmige Erhebung über die Länge der rohrförmigen Abschnitte ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es erstmals möglich, eine Vorrichtung zur thermischen Entsorgung von explosivstoffhaltigen Körpern anzugeben, bei der eine sichere Vernichtung aller Explosivstoffe der explosivstoffhaltigen Körper erfolgt, bei geringem Aufwand im Aufbau der Vorrichtung, sowie bei der eine Verringerung des Verschleißes der Vorrichtung erreicht wird.
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Die explosivstoffhaltigen Körper, die insbesondere explosivstoffhaltige Einzelkörper enthalten, werden mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung thermisch entsorgt, wobei die Vorrichtung kostengünstig in Anschaffung, Instandhaltung und Betreibung ist und gleichermaßen eine sichere Entsorgung der Explosivstoffe der explosivstoffhaltigen Körper erfolgt.
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Damit ist die erfindungsgemäße Lösung eine industriell anwendbare Vorrichtung zur thermischen Entsorgung von explosivstoffhaltigen Körpern, insbesondere vor dem Hintergrund des Umwelt- und Gesundheitsschutzes.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden explosivstoffhaltige Körper in einem Drehrohrofen thermisch entsorgt, also im Wesentlichen verbrannt, wobei die Verkapselung durch die hohen Temperaturen geöffnet, mögliche Zünder ausgelöst und die Explosivstoffe durch die hohe Temperatur verdampft werden. Die explosivstofffreien Abfallstoffe werden abgeführt, aus der Vorrichtung ausgetragen, und können nachfolgend gereinigt, verschrottet oder anderweitig entsorgt werden.
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Explosivstoffhaltige Körper sind beispielsweise Kleinkalibermunition, Airbagsysteme, lose Sprengstoffe, Leuchtraketen oder Antipersonenminen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht dabei aus einem Drehrohrofen, vorteilhafterweise einem Panzerdrehrohrofen mit ebenfalls vorteilhafterweise einer inneren Wandung des Drehrohrofens aus Gusseisen oder Stahlguss.
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Der Drehrohrofen besteht aus mindestens zwei, vorteilhafterweise vier oder mehr, hintereinander angeordneten rohrförmigen Abschnitten, die fest miteinander verbunden sind. Diese rohrförmigen Abschnitte weisen jeder mindestens eine schraubenlinienförmigen Erhebung an der Innenwandung auf, die ein Aspektverhältnis von Höhe zu Breite von 1:1 bis 2,5:1, vorteilhafterweise ein Aspektverhältnis von Höhe zu Breite von 2,3:1 und durchschnittlich von 2:1 aufweisen. Diese schraubenförmige Erhebung weist vorteilhafterweise die Abmessungen von einer Höhe zwischen 100 mm und 200 mm, vorteilhafterweise von 136 mm bis 200 mm, und einer Kammbreite von 50 bis 150 mm, vorteilhafterweise von 100 mm, auf, wobei diese schraubenlinienförmige Erhebung ebenfalls vorteilhafterweise aus Gusseisen oder Stahlguss besteht.
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Durch die so gestaltete schraubenlinienförmige Erhebung entsteht ein geringerer Höhenverschleiß.
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Die schraubenlinienförmige Erhebung ist bei mehreren Abschnitten des Drehrohrofens vorteilhafterweise durchgehend schraubenlinienförmig ausgebildet, das heißt, bei der Zusammenführung von mehreren Abschnitten, wird das Ende einer schraubenlinienförmigen Erhebung eines Abschnitts an den Anfang der schraubenlinienförmigen Erhebung des nächsten Abschnittes angepasst.
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Durch die so gestaltete schraubenlinienförmige Erhebung ist der Querschnitt des offenen rohrförmigen Volumens über die gesamte Länge des Drehrohrofens geringer, wodurch auch eine Erhöhung der „Durchschusssicherheit“ erreicht wird. Der Querschnitt des offenen rohrförmigen Volumens des Drehrohrofens beträgt in Abhängigkeit von der Höhe der schraubenförmigen Erhöhung zwischen 15 und 45 % der Gesamtquerschnittsfläche des Drehrohrofeninnenraumes.
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Ebenfalls wird durch die schraubenlinienförmige Erhebung ein geringerer Höhen- und Breitenverschleiß und damit eine höhere Lebensdauer erreicht.
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Die schraubenlinienförmige Erhebung kann links- oder rechtgängig sein.
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Die schraubenlinienförmige Erhebung kann vorteilhafterweise mit zunehmender Länge eines oder mehrerer der rohrförmigen Abschnitte eine kontinuierliche Zunahme der Höhe der Erhebung aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist weiterhin mindestens eine Zuführungseinrichtung für die explosivstoffhaltigen Körper auf der einen Seite der rohrförmigen Abschnitte des Drehrohrofens auf, die über eine labyrinthförmigen Abdichtung mit dem Drehrohrofen verbunden ist. Die labyrinthförmigen Abdichtung besteht aus einer an der Stirnseite des Drehrohrofens an der Seite der Zuführung befestigten Lochscheibe und aus einem an der Zuführung befestigten Anschlussflansch. Die Lochscheibe weist eine kreisringförmige Erhöhung auf, die in eine ebenfalls kreisringförmige Erhöhung des Anschlussflansches hineingreift und einen mäanderförmigen Aufbau der labyrinthförmigen Abdichtung realisiert. Dabei weist vorteilhafterweise die kreisförmige Erhöhung des Anschlussflansches einen größeren Durchmesser auf.
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Durch die labyrinthförmige Abdichtung zwischen Zuführungseinrichtung und Drehrohrofen wird eine verbesserte Abdichtung erreicht und gleichzeitig ein Austreten von Bestandteilen der explosivstoffhaltigen Körper verhindert. Ebenso ist aber eine „lockere“ Verbindung zwischen Zuführungseinrichtung und Drehrohrofen erreicht, die die Drehbewegung des Drehrohrofens problemlos realisieren kann und auch durch das Anfahren und Abkühlen des Drehrohrofens auftretenden Längenänderungen durch die Temperaturänderungen auffangen kann.
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Auf der anderen Seite der rohrförmigen Abschnitte des Drehrohrofens ist mindestens ein Brenner angeordnet, der eine direkte Beheizung der explosivstoffhaltigen Körper realisiert.
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Auch weist die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens eine Auslassöffnung für die thermisch entsorgten explosivstoffhaltigen Körper auf.
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Weiterhin ist mindestens zwischen den mindestens zwei rohrförmigen Abschnitten des Drehrohrofens eine Scheibe oder scheibenförmige Vorrichtung angeordnet. Die Scheibe ist fest zwischen zwei rohrförmigen Abschnitten positioniert und ist vorteilhafterweise nur zwischen dem ersten und zweiten rohrförmigen Abschnitt positioniert. Die Form der Scheibe realisiert, dass mindestens die Querschnittsfläche des durch die rohrförmigen Abschnitte und die spiralförmigen Erhebungen gebildeten freien rohrförmigen Volumens bedeckt/verdeckt ist.
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Dadurch wird die „Durchschusssicherheit“ erhöht oder sogar vollständig gewährleistet, wobei Durchschusssicherheit im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass keine Bestandteile der explosivstoffhaltigen Körper durch das freie rohrförmige Volumen der rohrförmigen Abschnitte zwischen Zuführungseinrichtung und Brenner hindurchtreten können.
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Bei Druckstößen und Splitterflug von Teilen der explosivstoffhaltigen Körper im Drehrohrofen in Folge der Entsorgung durch Verbrennung ist der Schutz des Brenners gegen Ausblasen durch den Einbau der erfindungsgemäßen Scheibe erhöht. Damit werden eine bessere Verfügbarkeit der Vorrichtung sowie eine höhere Anlagensicherheit erreicht. Des Weiteren wird der Schutz des Brenners und der Brennerperipherie gegen Beschädigungen erhöht.
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Die Scheibe weist eine Öffnung für die Gasströmung innerhalb des Drehrohrofens auf, durch die auch der Weitertransport und die Entsorgung der explosivstoffhaltigen Körper realisiert werden.
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Die Öffnung ist vorteilhafterweise C-förmig, wobei auch vorteilhafterweise die C-förmige Öffnung in der Scheibe mindestens 50 % der Fläche der Scheibe beträgt. Je höher die schraubenlinienförmige Erhebung über die Länge der rohrförmigen Abschnitte ist, umso größer ist die Öffnung in der Scheibe.
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Vorteilhafterweise beträgt die Wanddicke der rohrförmigen Abschnitte des Drehrohrofens zwischen 95 mm und 100 mm. Auch vorteilhafterweise weisen die rohrförmigen Abschnitte des Drehrohrofens eine einheitliche Wanddicke auf.
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Aufgrund der erhöhten Wanddicke ist die Sicherheit erhöht, da die Möglichkeit der detonativen Umsetzung der zu entsorgenden, explosivstoffhaltigen Körper auf der gesamten Länge des Drehrohrofens gewährleistet ist. Dadurch wird eine erhöhte Umweltsicherheit, eine Minimierung des Risikos von Sachbeschädigungen, eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch Erhöhung des Ofendurchsatzes, eine Erhöhung der Lebensdauer des Drehrohrofens, eine Reduzierung des Brennstoffbedarfs durch verbesserte Wärmehaltung und eine Verbesserung der technologischen Verfügbarkeit des Drehrohrofens durch verbesserte Wärmeführung erreicht. Die verbesserte Wärmeführung wird durch weniger konstruktive Bauten in bekannten Drehrohröfen erreicht, die einen Wärmeverlust hervorrufen.
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Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Beispiel
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Ein rohrförmiger Panzerdrehrohrofen zur thermischen Entsorgung von explosivstoffhaltigen Körpern, in Form von Munition, Bomben und Granaten, besteht aus vier hintereinander angeordneten, miteinander verschraubten, rohrförmigen Abschnitten aus Gusseisen mit den Abmessungen: Außendurchmesser 1000 mm, Innendurchmesser in Bereichen ohne schraubenlinienförmige Erhöhung 900 mm, Länge eines Abschnittes 1500 mm. Im Inneren der Abschnitte befindet sich eine durchgehende schraubenlinienförmige im Guss hergestellte Erhebung. Die Abmessungen der schraubenlinienförmigen Erhebung sind: Höhe 200 mm, Breite 100 mm.
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Beide Seiten des Panzerdrehrohrofens sind durch eine Zuführungseinrichtung und Abgasabsaugung auf der einen Seite und durch eine Brennerplatte mit Schrottabführung auf der anderen Seite verschlossen. Die Brennerplatte ist in Längsrichtung verfahrbar/bewegbar angeordnet, so dass eine temperaturbedingte Längenausdehnung des Ofens gewährleistet werden kann.
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Die Zuführungseinrichtung weist eine labyrinthförmige Abdichtung auf, die einen inneren Durchmesser von 900 mm aufweist und aus einer Kreisringscheibe mit einer U-förmigen Auskragung um den inneren Durchmesser aufweist und an dem Panzerdrehrohrofen angeschraubt ist, und eine weitere Kreisringscheibe, die an der Zuführungseinrichtung angeschraubt ist und eine umgekehrt U-förmige Auskragung um den inneren Durchmesser aufweist. Beide U-förmige Auskragungen sind ineinander geführt und bilden die labyrinthförmige Abdichtung.
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Auf der Brennerplatte ist ebenfalls mittig ein Brenner zur direkten Beheizung angeordnet.
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Zwischen dem dritten und vierten rohrförmigen Abschnitt des Panzerdrehrohrofens ist eine Scheibe angeordnet. Die Scheibe besteht aus Gusseisen und ist am äußeren Umfang mit der Wandung des Drehrohrofens fest verschraubt. Die Scheibe hat einen äußeren Durchmesser von 1000 mm und im mittigen Bereich einen C-förmigen Ausschnitt mit den Abmessungen C-Form-außen 750 mm, C-Form-innen 300 mm, C-Form-Höhe 730 mm. Durch den C-förmigen Ausschnitt wird die Querschnittsfläche des durch die rohrförmigen Abschnitte und die spiralförmigen Erhebungen gebildeten freien rohrförmigen Volumens über den Querschnitt bedeckt.
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Durch die Zuführungseinrichtung werden pro Stunde bis zu 900 kg Munition (brutto) in den Panzerdrehrohrofen eingebracht und durch die Drehung des gesamten Panzerdrehrohrofens und durch die schraubenlinienförmige Erhebung innerhalb von ca. 4 min/t durch den Ofen transportiert. Dabei wird durch den Brenner im Ofeninnenraum eine Temperatur von 650 °C realisiert. Dadurch werden die Explosivstoffe in der Munition innerhalb des Ofens zur Explosion gebracht und liegen an der Auslassöffnung als metallische Abfallstoffe und Asche vor, die aus dem Ofen ausgetragen und entsorgt werden. Die entstehenden Gase und die Abgase werden über die Auslassöffnung ausgebracht.
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Durch die Scheibe mit dem C-förmigen Ausschnitt wird verhindert, dass durch die Explosionen der Munition Teile der explodierten Materialien den Brenner treffen können.
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Somit wird eine sichere Vernichtung der Munition realisiert bei geringem Aufwand im Aufbau des Ofens, sowie bei der eine Verringerung des Verschleißes des Ofens.