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Die Erfindung betrifft einen Bauaufzug mit einer bodenseitigen Aufzugsplattform, wenigstens einem Aufzugsmast und einer entlang des Aufzugsmastes verfahrbaren Aufzugskabine, welche an wenigstens einer Seite ein um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbares Tor aufweist.
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Bauaufzüge sind in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. Sie dienen dazu, entweder Personen oder Lasten (Material) in verschiedene Gerüstetagen zu transportieren, wobei je nach Last (Personen oder Material) verschiedene Anforderungen an die Ausgestaltungen der Aufzugskabine gestellt werden. So sind Personenaufzüge, die auch zum Materialtransport geeignet sind, mit einer geschlossenen Aufzugskabine mit Tür und Dach gebräuchlich, um sicherzustellen, dass die in der Aufzugskabine befindliche Person während der Fahrt nicht aus der Kabine herausfallen kann und auch nicht von vom Gerüst oder dgl. herunter fallenden Gegenständen getroffen werden kann. Bei reinen Lastaufzügen ist dieser Sicherheitsaspekt von untergeordneter Bedeutung. Diese Lastaufzüge weisen üblicherweise nur eine korbförmige Kabine mit Beladerampen auf, solche Lastaufzüge dürfen allerdings zum Personentransport nicht verwendet werden.
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Aus
DE 298 02 092 U1 ist ein Bauaufzug bekannt geworden, der sowohl zum Transport von Personen als auch von Lasten geeignet ist. Dazu weist dieser Bauaufzug eine Aufzugskabine aus wenigstens einem Kabinengrundmodul auf, welches eine Tragbühne und zwei gegenüberliegende, fest an diese montierte Seitenteile aufweist, wobei zwischen den gegenüberliegenden festen Seitenteilen auswechselbare Seitenwandteile angeordnet sind. Dabei kann zur Vergrößerung des Transportvolumens auch vorgesehen sein, dass die Aufzugskabine aus wenigstens zwei Kabinengrundmodulen besteht, die aneinander befestigt sind. Grundsätzlich ist es mit einem solchen Bauaufzug möglich, Personen und Lasten zu transportieren und das Transportvolumen zu vergrößern, indem der Bauaufzug von zunächst einem Kabinengrundmodul auf zwei umgerüstet wird. Dies setzt aber voraus, dass auf der Baustelle wenigstens ein zusätzliches Kabinengrundmodul mit Tragbühne und fest an dieser montierten Seitenteile zur Verfügung steht, was in der Praxis häufig nicht der Fall ist.
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Aus
WO 95/ 22 502 A1 ist ein Bauaufzug bekannt, dessen Transportvolumen ebenfalls vergrößert werden kann. Dazu ist eine zusätzliche selbsttragende Plattform vorgesehen, welche über mechanische Verbindungselemente seitlich an der eigentlichen Plattform befestigt werden kann. Dies setzt ebenfalls voraus, dass auf der Baustelle eine solche zusätzliche Plattform zur Verfügung steht. Die Umrüstung bzw. Erweiterung der eigentlichen Plattform durch Anbringen der zusätzlichen Plattform ist zudem aufwendig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen für den Transport von Personen und Lasten geeigneten Bauaufzug zur Verfügung zu stellen, der ohne Beeinträchtigung der Transportsicherheit für Personen auf einfache Weise auf ein größeres Transportvolumen umgerüstet werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Bauaufzug der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Tor zwei gemeinsam oder unabhängig voneinander verschwenkbare, übereinander angeordnete Torteile aufweist, wobei das untere Torteil in geöffneter Position als seitliche Begrenzung mit einer Zusatzplattform verbindbar ist, die angrenzend an die Toröffnung an die Aufzugskabine ankoppelbar ist.
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Bei einem derartigen Bauaufzug kann das Transportvolumen, insbesondere zum Transport von Langgut, auf einfache Weise vergrößert werden, ohne dass dabei die Sicherheit beim Transport von Personen beeinträchtigt wird. Dazu ist das Tor zweiteilig ausgebildet und erfüllt eine Art Doppelfunktion. Ohne Vergrößerung des Transportvolumens, d.h. ohne angekoppelte Zusatzplattform, sind beide Torteile verbunden und lassen sich gemeinsam öffnen und schließen. Zum Anbringen der Zusatzplattform zwecks Vergrößerung des Transportvolumens wird das untere Torteil geöffnet und mit einem Seitenrand der Zusatzplattform verbunden und bildet dadurch gleichzeitig eine seitliche Begrenzung der Zusatzplattform. Das obere Torteil bleibt anschließend geschlossen und dient als Absturzsicherung beim Personentransport.
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Zum einfachen Ankoppeln der Zusatzplattform an die Aufzugskabine ist vorgesehen, dass die Aufzugskabine und die Zusatzplattform wechselseitige (komplementäre) Befestigungselemente aufweisen.
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Diese wechselseitigen Befestigungselemente können grundsätzlich unterschiedlich ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Aufzugskabine angrenzend an den unteren Bereich der Toröffnung Einsteckschlitze und die Zusatzplattform an ihrer vorderen Stirnseite korrespondierende Einhängehaken aufweist.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Aufzugskabine angrenzend an den unteren Bereich der Toröffnung und die Zusatzplattform an ihrer vorderen Stirnseite korrespondierende Bolzenaufnahmen zum Einstecken von Verriegelungsbolzen aufweist.
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Um eine sichere Fixierung der Zusatzplattform, insbesondere wenn diese größer ausgebildet ist, sicherzustellen, ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen, dass an der hinteren, der Toröffnung abgewandten Stirnseite der Zusatzplattform wenigstens ein Zugseil oder dgl. angelenkt ist, welches am anderen Ende der Aufzugskabine befestigbar ist.
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Schließlich ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass zusätzlich zum unteren Torteil weitere an der Zusatzplattform lösbar befestigbare seitliche Begrenzungen vorgesehen sind. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass Transportgut, das sich auf der Zusatzplattform befindet, nicht herunterfallen kann.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt jeweils in perspektivischer Darstellung in
- 1 einen erfindungsgemäßen Bauaufzug mit geöffnetem Tor in unterster Position ohne Zusatzplattform,
- 2 den Bauaufzug nach 1 mit geschlossenem Tor während der Fahrt,
- 3 in derelben Darstellung wie in 1 den Bauaufzug mit geöffnetem Tor und angekoppelter Zusatzplattform und
- 4 in derselben Darstellung wie in 2 den Baufaufzug mit geschlossenem oberen Torteil und angekoppelter Zusatzplattform.
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Ein Bauaufzug ist in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnet.
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Dieser Bauaufzug weist, wie üblich, zunächst eine bodenseitige Aufzugsplattform 2 auf, an welcher wenigstens ein vertikal erstreckter Aufzugsmast befestigt ist, beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei parallele Aufzugsmasten 3 vorgesehen.
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Entlang dieser beiden Aufzugsmäste 3 ist eine Aufzugskabine 4 verfahrbar angeordnet. Dazu kann z.B. an beiden Aufzugsmästen 3 jeweils eine in Längsrichtung desselben erstreckte Zahnstange angeordnet sind, entlang derer die Aufzugskabine 4 jeweils mittels eines Antriebsmotors verfahrbar ist. Die beiden Antriebsmotoren sind angedeutet und mit 5 bezeichnet. Selbstverständlich können auch andere Antriebsmotoren eingesetzt werden, es kann auch ein einziger Antriebsmotor ausreichen.
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Die Aufzugskabine 4 ist an zwei gegenüberliegenden Seiten mit Seitenwänden 6 verschlossen. An der Rückseite der Aufzugskabine 4 ist ebenfalls eine in den Zeichnungen nicht erkennbare Seitenbegrenzung vorgesehen, die als Absturzsicherung dient.
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An der Vorderseite der Aufzugskabine 4 ist ein um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbares Tor 7 angeordnet, welches in 1 in geöffneter und in 2 in geschlossener Lage beim normalen Transport mit dem Bauaufzug 1 dargestellt ist.
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Wesentlich ist nun, dass das Tor 7 zweigeteilt ausgebildet ist, nämlich ein oberes Torteil 8 und ein unteres Torteil 9 aufweist, die in nicht näher dargestellter Weise lösbar miteinander verbunden sind, derart, dass sie gemeinsam oder unabhängig voneinander um die vertikale Schwenkachse verschwenkbar sind.
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Wenn der Bauaufzug 1 in der in den 1 und 2 dargestellten Weise betrieben wird, sind die beiden Torteile 8, 9 miteinander verbunden, d.h. das Tor 7 insgesamt ist entweder offen (1) oder geschlossen (2).
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Um das Transportvolumen des Bauaufzuges z.B. zum Transport von Langgut auf einfache Weise zu vergrößern, ist gemäß 3 und 4 zusätzlich vorgesehen, dass eine Zusatzplattform 10 angrenzend an die Toröffnung an die Aufzugskabine 4 ankoppelbar ist, wobei das untere Torteil 9 in geöffneter Position als seitliche Begrenzung mit der Zusatzplattform 10 verbindbar ist. Dazu können im unteren Bereich des unteren Torteiles 9 und am Seitenrand der Zusatzplattform 10 komplementäre Steckverbindungselemente oder dgl. vorgesehen sein.
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Zum Ankoppeln der Zusatzplattform 10 an die Aufzugskabine 4 weisen die Aufzugskabine 4 und die Zusatzplattform 10 wechselseitige komplementäre Befestigungselemente auf, die unterschiedlich ausgebildet sein können. So kann die Aufzugskabine 4 angrenzend an den unteren Bereich der Toröffnung Einsteckschlitze und die Zusatzplattform 10 an ihrer vorderen Stirnseite korrespondierende Einhängehaken aufweisen. Auch eine umgekehrte Anordnung ist natürlich möglich. Alternativ können die Aufzugskabine 4 angrenzend an den unteren Bereich der Toröffnung und die Zusatzplattform 10 an ihrer vorderen Stirnseite korrespondierende Bolzenaufnahmen zum Einstecken von Verriegelungsbolzen aufweisen.
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Um eine sichere Befestigung der Zusatzplattform 10, insbesondere wenn diese größer ausgebildet ist, an der Aufzugskabine 4 sicherzustellen, ist an der hinteren, der Toröffnung abgewandten Stirnseite der Zusatzplattform 10 wenigstens ein Zugseil oder dgl. angelenkt. Beim Ausführungsbeispiel sind zwei Zugseile 11 angelenkt, die mit ihrem anderen Ende im oberen Bereich der Aufzugskabine 4 befestigt sind.
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Zusätzlich zum unteren Torteil 9 sind darüber hinaus weitere an der Zusatzplattform 10 lösbar befestigbare seitliche Begrenzungen 12, 13 vorgesehen, die z.B. einfach in entsprechende Aufnahmen an den Seitenrändern der Zusatzplattform 10 lösbar eingesteckt werden können.
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Wie aus den 3 und 4 hervorgeht, wird zur Umrüstung bzw. Vergrößerung des Transportvolumens des Bauaufzuges 1 die Zusatzplattform 10 an die Aufzugskabine 4 angekoppelt (3), dabei ist das Tor 7 der Aufzugskabine 4 geöffnet und das untere Torteil 9 wird mit dem im Sinne der 3 rechten Seitenrand der Zusatzplattform 10 verbunden, so dass es als seitliche Begrenzung der Zusatzplattform 10 dient. Nachdem ein nicht dargestelltes Transportgut, z.B. Langgut, in der Aufzugskabine 4 und auf der Zusatzplattform 10 abgelegt worden ist, wird das obere Torteil 8 geschlossen und die vordere seitliche Begrenzung 13 eingesetzt. Der Bauaufzug 1 mit vergrößertem Transportvolumen ist dann fahrbereit, wie dies in 4 dargestellt ist. Dabei können in dieser Position sowohl Personen und Transportgut, aber natürlich auch nur Transportgut transportiert werden.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bauaufzug
- 2
- Aufzugsplattform
- 3
- Aufzugsmäste
- 4
- Aufzugskabine
- 5
- Antriebsmotor
- 6
- Seitenwände
- 7
- Tor
- 8
- Torteil
- 9
- Torteil
- 10
- Zusatzplattform
- 11
- Zugseile
- 12
- seitliche Begrenzung
- 13
- seitliche Begrenzung