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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stromverteiler für ein Fahrzeug, der den Strom von einer Energiequelle auf eine Vielzahl elektrischer Verbraucher verteilt.
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Stand der Technik
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Stromverteiler haben im Fahrzeug die Aufgabe, die Stromversorgung einer ständig steigenden Anzahl von Verbrauchern im Fahrzeug zu gewährleisten. Verbraucher können dabei unterschiedlichste Steuergeräte sein, die Funktionen wie Airbag, Fensterheber, Beleuchtung, Entertainmentsystem und vieles mehr darstellen. Im Stromverteiler erfolgt zusätzlich in der Regel die Absicherung der Leitungen zu den einzelnen Verbrauchern.
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Der Strom wird von der Energiequelle typischerweise dem Stromverteiler über einen einzelnen Einspeiseranschluss zur Verfügung gestellt. Dieser wird oftmals als Klemme 30 bezeichnet. Gleichzeitig hat der Stromverteiler eine Anzahl n von Ausgängen zu den genannten Verbrauchern.
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Stand der Technik sind insbesondere Platinen-basierte Stromverteiler. Hier erfolgt eine Entflechtung der Leitungen zu den unterschiedlichen Verbrauchern über eine Leiterplatte. Die elektrischen Bauelemente zum Schalten des Stromes sind auf der Platine verbaut. Die Schaltelemente sind typischerweise Relais, die auf die Platine befestigt sind und die Verbindung zu einem oder mehreren Verbraucher(n) schalten. Die Verbraucher selbst sind an die Platine über Kabelsätze angeschlossen, wobei jedes Kabel oder mehrere Kabel zusammen über jeweils einen Stecker mit der Platine, die einen Gegenstecker enthält, verbunden sind. Der Verbau einer solchen Platinen-basierten Stromverteilerlösung ist sehr aufwändig, es werden die folgenden Tätigkeiten notwendig:
- • der Stromverteiler ist einer Gitterbox zu entnehmen,
- • der Stromverteiler ist im Fahrzeug zu montieren,
- • eine Anzahl leitungsseitiger Stecker muss aus dem Kabelsatz gesucht und sortiert werden, und letztlich
- • die leitungsseitigen Stecker müssen nacheinander an den Stromverteiler aufgesteckt werden.
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Die Fertigungszeiten sind entsprechend lang.
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Vorteilhaft an einer solchen Lösung ist jedoch, dass eine Ansteuerelektronik, wie z.B. ein Lin-Interface, leichter zu integrieren ist. Die Entflechtung der Ansteuerung der Relais kann auf der Leiterplatte erfolgen. Nachteilig ist jedoch neben den langen Fertigungszeiten, dass die Grundfläche des Stromverteilers sehr groß sein muss, da neben den Sicherungen auf der Leiterplatte auch die Steckeraufnahmen Platz finden müssen. Da die Leiterplatte der größte Kostenfaktor ist, ist diese Lösung entsprechend kostenintensiv.
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Integriert man elektronische Bauelemente in die Leiterplatte des Stromverteilers, wie in
DE 10 2012 214 366 A1 , dann ergibt sich das Problem, dass wegen den ESD-sensiblen (electrostatic discharge, kurz ESD) elektronischen Bauelementen der Stromverteiler und ggf. der gesamte Kabelbaum als ESD-sensibel aufwändig in Produktion, Test und Transport zu behandeln ist.
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Andere Ansätze für einen Stromverteiler sind aus der
DE 102009029166 A1 bekannt. Der Stromverteiler ist modular aufgebaut, d.h. an einem zentralen Modul ist eine begrenzte Anzahl von Zusatzmodulen anschließbar, auf beiden sind Sicherungen angebracht, wobei auf dem zentralen Modul sich auch die Schaltelemente befinden. Bei dieser Lösung ist jedoch die Aufnahme einer Ansteuerelektronik kritisch, denn diese Lösung enthält keine Leiterplatte, in die sich die Ansteuerelektronik integrieren ließe. Daher muss die Ansteuerelektronik über einen Verteiler-internen-Kabelsatz mit den Schaltelementen des Stromverteilers verbunden werden.
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Ein Stromverteiler nach dieser Variante oder nach
DE 44 22 434 C1 hat den Nachteil, dass die Auslieferung des Elektronikanteils im Leitungssatz kundenseitig in der Regel nicht akzeptiert wird, da mit dem Kabelsatz inklusive der damit verbundenen Stromverteiler bei der Montage ein Risiko besteht, dass Beschädigungen durch unsachgemäße Behandlung auftreten, insbesondere betreffend die elektrostatische Entladung (ESD).
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Beschreibung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Stromverteiler anzugeben, der eine einfache Integration der Ansteuerelektronik bei vertretbaren Kosten gewährleistet.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren zu entnehmen.
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Ein erfindungsgemäßer Stromverteiler für Fahrzeuge enthält zumindest folgende Baugruppen: einen Elektronikaufsatz mit ESD-sensiblen elektronischen Bauelementen und einen zentralen Verteilermodul mit einer Leiterplatte für elektrische Bauelemente und einer Einspeisestromschiene zum Verbinden der Leiterplatte mit einem Einspeiseanschluss und einem am Stromverteiler direkt kontaktierten Kabel. Der Elektronikaufsatz befindet sich nicht auf der vorgenannten Leiterplatte, sondern ist mittels eines Steckkontaktes mit mehreren Anschlüssen mit der Leiterplatte verbindbar.
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Entsprechend der Erfindung werden die Vorteile der Leiterplatte zur Entflechtung der Signale zu den unterschiedlichen elektrischen Bauelementen mit den Vorteilen eines separaten Elektronikaufsatzes, der nicht von vornherein mit dem Kabel bzw. Kabelbaum verbunden ist, kombiniert. Vorteilhafterweise enthält die Leiterplatte nur elektrische, jedoch keine elektronischen Bauelemente, die ESD sensibel sind. Die Montage eines solchen Stromverteilers im Fahrzeug hat, wie im unabhängigen Verfahrensanspruch angegeben, besondere Vorteile bei der Montage. So sind die Fertigungszeiten deutlich verkürzt und es wird im Fahrzeug weniger Bauraum benötigt. Im Vergleich zu anderen Platinen-basierten Verteilern sind die Kosten aufgrund der reduzierten Leiterplattengröße deutlich geringer. Auch kann eine höhere Energiedichte erreicht werden.
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Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung enthält der zentrale Verteilermodul zumindest eine Kontaktkammer zur Aufnahme und Kontaktierung des direktkontaktierten Kabels. Der Verteilermodul ist von einem Gehäuse umgeben, das die genannte Kontaktkammer enthält, in die das Kabel eingeschoben und ohne Zuhilfenahme eines Steckers kontaktiert werden kann. Direktkontaktiert bedeutet im Sinne der Erfindung Verbindung eines Kabels mit einem Kontaktteil, ohne dass dazu ein Stecker verwendet wird. Crimpverbindungen oder MKS-Stecker sind Beispiele für solche direktkontaktierten Kabel. Über die Kontaktkammer lässt sich vorteilhaft eine mechanische und elektrische Verbindung des Kabels am Verteilermodul bewerkstelligen, insbesondere wenn nach Bestückung des zentralen Verteilermoduls nachträglich die Kabel aufgesteckt werden.
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Entsprechend einer weiteren Verbesserung der Erfindung weisen die Einspeisestromschiene Gabelkontakte zur Kontaktierung von mit individuellen Kabeln verbindbaren Sicherungen auf. Gabelkontakte eignen sich gut, um Sicherungen einfach und sicher aufzustecken. Gabelkontakte lassen sich zum einen gut auf einer Leiterplatte befestigen und sind skalierbar, d.h. wenn mehrere Gabelkontakte aneinandergereiht sind, wird für den Gesamtkontakt die Stromtragfähigkeit entsprechend vervielfacht. Zum anderen können neben Sicherungen auch eine Vielzahl anderer Kontaktmesser oder Stromschienen einfach kontaktiert werden. Gabelkontakte können auch leicht durch Stanzen und Biege an Stromschienen erzeugt werden, sind also in diese integriert.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, den Stromverteiler mit mindestens einem Zusatzmodul zu ergänzen. Das Zusatzmodul ist dabei mit einem elektrischen Bauelement auf der Leiterplatte oder der Einspeisestromschiene direkt verbunden. Auf dem Zusatzmodul sind schaltbar oder nicht schaltbar weitere Sicherungen angebracht, die je nach Größe des Zusatzmoduls eine Anzahl von Verbrauchern anschließen und über die Sicherungen entsprechend absichern.
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Durch die Anzahl und Größe der genannten Zusatzmodule entsteht wiederum ein modularer Stromverteiler, der an die Anforderungen des jeweiligen Fahrzeugtyps oder -models einfach anpassbar ist.
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Zumindest eines der vorgenannten elektrischen Bauelemente ist ein Relais, insbesondere ein bistabiles Relais. Bistabile Relais haben den Vorteil, dass sie insgesamt einen geringeren Stromverbrauch haben, da sie in beiden Schaltzuständen ohne Anlegen an eine elektrische Spannung verharren können. Jedoch kann durch Erschütterungen oder andere mechanische Einwirkungen ein falscher Schaltzustand eingenommen werden, so dass ein bistabiles Relais in kurzen Zeitabständen bezüglich seines Schaltzustandes abgefragt (diagonistiziert) werden sollte, so dass gegebenenfalls der Schaltzustand korrigiert werden kann. Dies erfordert jedoch eine Ansteuerelektronik, die erfindungsgemäß im Elektronikaufsatz untergebracht ist. Der Elektronikaufsatz enthält vorteilhafterweise Schaltungen zur Diagnose der Schaltzustände der elektrischen Bauelemente, insbesondere der Relais, aber auch des von den Verbrauchen entnommenen Stroms.
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Der Elektronikaufsatz kann zusätzlich oder alternativ auch einen Lin-Controller umfassen. Lin (Local Interconnect Network) ist die Spezifikation eines seriellen Kommunikationssystems, das über eine einzige Leitung eine Vielzahl von Controllern über Controller-spezifische Adressen ansteuern kann. Ein Lin-Controller kann dementsprechend für ihn bestimmte Signale aus der Leitung entnehmen und hier im Stromverteiler die Verbraucher entsprechend der Anweisungen schalten. Hierfür eignet sich die Nutzung von Mikrocontrollern und elektronischen Bauelementen, die im Elektronikaufsatz untergebracht sind.
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Elektronische Bauelemente sind gegenüber einer elektrostatischen Entladung sensibel. Entsprechend weiterer Verbesserungen der Erfindung ist daher der Elektronikaufsatz in einem separaten Gehäuse untergebracht, der damit die darin enthaltenen elektronischen Bauelemente abdeckt und schützt. Weiterhin kann nach Aufstecken des Elektronikaufsatzes auf den zentralen Verteilermodul der Elektronikaufsatz verriegelt werden, d.h. er ist danach bei mechanischen Erschütterungen, wie sie im Fahrzeug auftreten, gegen eine Dekontaktierung vom zentralen Verteilermodul gesichert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage eines Stromverteilers wird in folgenden Schritten durchgeführt. Erst wird der zentrale Verteilermodul zur Verfügung gestellt, der die Leiterplatte mit den elektronischen Bauelementen enthält. Mindestens ein Kabel, in der Regel eine Vielzahl von Kabeln, wird mit dem zentralen Verteilermodul direktkontaktiert. Folgend wird das zentrale Verteilermodul zusammen mit dem Kabelbaum im Fahrzeug montiert. Daraufhin wird der Elektronikaufsatz bereitgestellt und auf einen Steckkontakt des zentralen Verteilermoduls aufgesteckt. Anschließend wird der Elektronikaufsatz mit dem zentralen Verteilermodul verriegelt.
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Durch die Entflechtung von elektrischen und elektronischen Bauelementen können zum einen die elektronischen Bauelemente im Elektronikaufsatz ESD-gerecht behandelt werden, gleichzeitig kann für die übrigen Elemente des Stromverteilers, also zentraler Verteilermodul und gegebenenfalls Zusatzmodule, die übliche Montage im Fahrzeug fortgeführt werden.
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Figurenliste
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Nachfolgend werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1 ein zentrales Verteilermodul mit Leiterplatte und Einspeisestromschiene,
- 2 die Kontaktierung von elektrischen Bauelementen, Gabelkontakten und Sicherungen mit der Leiterplatte,
- 3 ein zentrales Verteilermodul mit beispielhaft vier Zusatzmodulen,
- 4 ein zentrales Verteilermodul mit Zusatzmodulen und aufgestecktem Elektronikaufsatz,
- 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Stromverteilers mit zentralem Verteilermodul und zusätzlichem Steckkontakt für den Kabelbaum,
- 6 und 7 dreidimensionale Darstellungen des zentralen Stromverteilers vor und nach Montage bzw. Aufstecken von Zusatzmodulen und Elektronikaufsatz.
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In 1 ist ein zentrales Verteilermodul 0 dargestellt, der eine Leiterplatte 1 und eine Einspeisestromschiene 2 enthält. Auf der Leiterplatte 1 sind elektrische Bauelemente 10, hier bistabile Relais, aufgebracht. Zusätzlich können Freilauf-Widerstände oder Freilauf-Dioden aufgebracht sein, die die Entladung der Spulen der Relais 10 unterstützen. Weiterhin befindet sich auf der Leiterplatte ein Stecker 41, der wie später gezeigt, zum Aufstecken des Elektronikaufsatzes dient.
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Die Leiterplatte 1 ist mit einem Einspeiseanschluss 30 über die Einspeisestromschiene 2 verbunden. Die Einspeisestromschiene 2 ist ein Stanzbiegeteil, vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, das mit der Leiterplatte 1 über Lötstellen verbunden ist und zum anderen eine Vielzahl von Gabelkontakten enthält, in denen Sicherungen 22 (in 1, 17 an der Zahl) eingesteckt sind und Gabelkontakte 24 für Zusatzmodule ausgeprägt sind. Das zentrale Verteilermodul 0 ist von einem Gehäuse 8 umgeben, das weiterhin Befestigungselemente 131 für hier nicht gezeigte Zusatzmodule enthält, so dass diese Zusatzmodule sowohl mechanisch als auch elektrisch mit dem zentralen Verteilermodul 0 verbunden werden können. Das Gehäuse 8 ist typischerweise aus Spritzguss und dient der mechanischen Aufnahme von Leiterplatte 1, Einspeisestromschiene 2 und allen darauf befindlichen elektrischen Bauelementen 10, sowie von Sicherungen 22.
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Die Kontaktierung der Bauelemente ist anhand von 2 deutlicher zu erkennen. Auf der Leiterplatte 1 sind die elektrischen Bauelemente (Relais) 10 aufgelötet, weiterhin ist auch die Einspeisestromschiene 2 über einen Lötkontakt mit der Leiterplatte 1 verbunden. Die Einspeisestromschiene 2 ist angewinkelt, so dass zur Sicherung 22 gerichtet ein Gabelkontakt 21 entsteht, in den die Sicherung 22 einsteckbar ist. Ein weiterer Kontaktanschluss der Sicherung 22 ist in einer Kontaktkammer 7 des Gehäuses des zentralen Verteilermoduls eingesteckt, wobei an diesem zweiten Anschluss der Sicherung 22 ein Kabel 23 direktkontaktierbar ist, beispielsweise über einen MKS-Kontakt.
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Weiterhin ist in 2 ein Gabelkontakt 24 gezeigt, der ebenso auf die Leiterplatte gelötet ist. Der Gabelkontakt 24 besteht aus zwei aneinandergereihten Einzelkontakten, die somit die doppelte Stromtragfähigkeit haben. Dieser Gabelkontakt 24 dient wie später gezeigt der elektrischen Kontaktierung von einem Zusatzmodul. Auf der Leiterplatte 1 sind die verschiedenen Lötstellen über Leiterbahnen miteinander verschaltet, so dass ein Stromlaufplan zum Schalten der unterschiedlichen Relais 10 nach den Vorgaben des später erläuterten Elektronikaufsatzes erfolgt.
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In 3 ist der Stromverteiler, der zuvor erläutert wurde, um vier Zusatzmodule 6 ergänzt worden. Diese Zusatzmodule 6 sind entweder direkt mit der Einspeisestromschiene 2 oder mit dem Relais 10 verbunden, d.h. manche Zusatzmodule 6 sind schaltbar, andere jedoch nicht. Die Zusatzmodule 6 enthalten eine Anzahl Sicherungen 12, in 3 jeweils zehn Sicherungen 12. Es kann aber auch eine andere Zahl gewählt werden. Auch müssen diese Zusatzmodule 6 nicht jeweils die gleiche Anzahl von Sicherungen 12 enthalten. Die Sicherungen 12 können je nach Anforderung des Verbrauchers einen unterschiedlichen Auslösecharakteristik haben. Die Verbindung der Zusatzmodule 6 mit Einspeisestromschiene 2 oder Leiterplatte 1 erfolgt über elektrische Kontakte 132 des Zusatzmoduls 6, die mit Gabelkontakten 24 auf der Leiterplatte 1 oder der Einspeisestromschiene 2 verbindbar sind.
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In 3 ist weiterhin die Direktkontaktierung der Sicherungen 12, 22 mit dem Kabelbaum, d.h. einer Vielzahl von Kabeln 4, 123 gezeigt. Die Sicherungen 12 sind mit einem Kontakt 121 mit dem Relais 10 (für die schaltbaren Zusatzmodule 6) oder direkt mit der Einspeisestromschiene 2 verbunden. Mit dem anderen Kontakt 122 besteht eine Verbindung zu einem direktkontaktierten Kabel 123.
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4 zeigt nun den Stromverteiler, nachdem ein Elektronikaufsatz 3 auf den Kontakt 41 des zentralen Verteilermoduls 0 aufgesteckt wurde. Dazu enthält der Elektronikaufsatz 3 einen Gegenkontakt 43, der mit dem Stecker 41 zusammenwirkt. Der Elektronikaufsatz 3 enthält elektronische Bauelemente 11 zur Diagnose der Schaltzustände der elektrischen Bauelemente 10 der Leiterplatte 1 und weitere elektronische Bauelemente 11 zur Ansteuerung der elektrischen Bauelemente 10. Weiterhin wird in 4 gezeigt, dass der Elektronikaufsatz 3 über eine Verriegelungseinrichtung 32 mit dem zentralen Verteilermodul 0 verriegelbar ist. In 6 und 7 ist diese Verriegelung noch einmal verdeutlicht.
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Eine alternative Ausführungsform der Erfindung ist in 5 gezeigt, wobei im Mittelpunkt wieder eine Leiterplatte 1 steht, auf der elektrische Bauelemente 10, wiederum Relais, aufgebracht sind, die mittels der Leiterplatte 1 mit einem Steckkontakt 41 für den Elektronikaufsatz 3, aber auch mit Sicherungen 22 und einem Steckkontakt 42 für den Leitungssatz verbunden ist. Die Kabel 4 des Leitungssatzes sind mit dem Steckkontakt 42 für den Leitungssatz direktkontaktiert. Die Stromversorgung der Leiterplatte 1 erfolgt über eine Einspeisestromschiene 2, hier einen Messerkontakt, der die Verbindung zu einem nicht gezeigten Einspeiseanschluss herstellt. Anders als im vorangegangenen Beispiel werden die Kabel 4 nicht über Sicherungen mit der Leiterplatte 1 verbunden, sondern über den Steckkontakt 42.
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Weiterhin ist auch hier eine Verriegelungseinrichtung 32 angedeutet, die mit dem in 5 unten dargestellten Elektronikaufsatz 3 zusammenwirkt. Wird dieser Elektronikaufsatz 3 mit zwei Gegenkontakten 43, 44 für Elektronikaufsatz und Leitungssatz auf den zentralen Verteilermodul 0 aufgesteckt, so wird der Elektronikaufsatz 3 weiterhin zur Diagnose der elektrischen Bauelemente 10 auf der Leiterplatte genutzt als auch als Lin-Controller, der seine Signale direkt aus dem Leitungssatz über ein Kabel 4 und den Gegenstecker 44 erhält. Dazu enthält der Elektronikaufsatz 3 eine Vielzahl von elektronischen Bauelementen 33. Der Elektronikaufsatz 3 ist von einem Gehäuse 31 umgeben, das bei der Verriegelung über die Verriegelungseinrichtung 32 mit dem zentralen Verteilermodul 0 zusammenwirkt.
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Das hiermit gezeigte direktkontaktierte Klein-Verteilersystem mit aufsteckbarer Elektronik zeigt, dass die aufsteckbare Elektronik sowohl Steueraufgaben für die Leiterplatte, aber auch Steueraufgaben außerhalb dieses Stromverteilers übernehmen kann. Über den Steckkontakt für den Leitungssatz 42 kann dieser Stromverteiler auch Steueraufgaben für andere Elemente des Leitungssatzes übernehmen, wenn neben der Kabeln zur Stromversorgung für die Verbraucher oder neben dem Lin-Kabel auch weitere Steuerkabel mit dem Steckkontakt für den Leitungssatz verbunden sind.
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In 6 ist zu erkennen, dass das zentrale Verteilermodul 0 von einem Gehäuse 8 aus Spritzguss umgeben ist, das zum einen ein Befestigungselement 9 zur Befestigung des Stromverteilers am Fahrzeug enthält, jedoch auch eine Verriegelungseinrichtung 32, die nach Aufstecken des separaten Elektronikaufsatzes 3 diesen am zentralen Verteilermodul 0 verriegelt. Auch die elektrischen Bauelemente 10 sind durch das Gehäuse 8 so abgedeckt, dass kein Risiko einer ungewünschter elektrischer Kontakte entsteht.
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Aus dem zentralen Verteilermodul 0 stehen Befestigungselemente 131 für die Zusatzmodule 6 heraus, so dass beim Aufstecken dieser Zusatzmodule 6 sowohl eine stabile mechanische Befestigung als auch wie zuvor gezeigt über Gabelkontakte eine hinreichend elektrische Kontaktierung der auf den Zusatzmodulen 6 angebrachten Sicherungen und an die Sicherungen angeschlossener Verbraucher entsteht.
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In 7 sind die Zusatzmodule 6 bereits mit dem zentralen Verteilermodul 0 verbunden. Hier sieht man die Sicherungen 12, 22, die sich sowohl auf dem zentralen Verteilermodul 0 als auch auf den Zusatzmodulen 6 befinden, deutlicher. Auch die Zusatzmodule 6 enthalten mit dem Befestigungselement 131 des jeweiligen Zusatzmoduls 6 zusammenwirkende Verriegelungen 34, um ein versehentliches Lösen des Zusatzmoduls 6 vom zentralen Verteilermodul 0 zu verhindern. Die Verriegelung 32 für den Elektronikaufsatz 3 besteht aus einem im Gehäuse 8 des zentralen Verteilermoduls 0 gelagerten Zapfen, der in das Gehäuse 31 des Elektronikaufsatzes 3 bei Betätigung hineinragt. Der Elektronikaufsatz 3 kann verrastend in zwei Laschen des Gehäuses 8 des zentralen Verteilermoduls 9, die eine Verrastung 35 bilden, befestigt werden, wobei gleichzeitig die elektrische Kontaktierung mit dem Stecker 41 erfolgt. Nach einem solchen Aufstecken erfolgt die Verriegelung am zentralen Verteilermodul 0.
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Bezugszeichenliste
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- 0
- Zentrales Verteilermodul
- 1
- Leiterplatte
- 2
- Einspeisestromschiene
- 3
- Elektronikaufsatz
- 4, 23, 123
- Direktkontaktiertes Kabel
- 6
- Zusatzmodul
- 7
- Kontaktkammer
- 8
- Gehäuse des zentralen Verteilermoduls 8
- 9
- Befestigungselemente des zentralen Verteilermoduls
- 10
- Elektrische Bauelemente
- 11
- Elektronische Bauelemente
- 21, 23, 24
- Gabelkontakte
- 12, 22
- Sicherung
- 30
- Einspeiseanschluss
- 31
- Gehäuse des Elektronikaufsatzes
- 32
- Verriegelungseinrichtung
- 33
- Lin-Controller
- 34
- Verriegelung
- 35
- Verrastung
- 41
- Steckkontakt für Elektronikaufsatz
- 42
- Steckkontakt für Leitungssatz
- 43
- Gegenkontakt für Elektronikaufsatz
- 44
- Gegenkontakt für Leitungssatz
- 121, 122
- Kontakte der Sicherung
- 131
- Befestigungselemente des Zusatzmoduls
- 132
- Kontakt des Zusatzmoduls