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Die Erfindung betrifft ein Kommissioniergerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Kommissionierungsgeräte sind in der Technik bereits bekannt. Kommissioniergeräte transportieren eine Kommissionierpalette zum Kommissionieren von Wirtschaftsgütern, wie beispielsweise von Getränkekisten auf einer Gabel. Ein herkömmliches Kommissioniergerät weist ferner ein Antriebsteil mit einem Antrieb und eine Achse mit mindestens einem Laufrad und einer Deichsel mit Handgriff auf. Die Bedienelemente sind üblicherweise am Handgriff der Deichsel angeordnet. Für den Transport von Kommissionierpaletten werden auch Gabelstapler und Gabelgehstapler (Gabelhubwagen, Handhubwagen), die auch als Deichselstapler bezeichnet werden, eingesetzt.
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Das Kommissionieren von Getränkekisten auf eine Kommissionierpalette ist eine bekannte Anwendung von Kommissionierverfahren und wird im Folgenden kurz erläutert. Ein herkömmlicher Gabelstapler bzw. Gabelgehstapler fährt mit einer leeren Palette längsseits zu den Lagerplätzen der Getränkekisten der verschiedenen Getränkesorten. Der Bediener, auch Kommissionierer genannt, fährt mit dem Gabelstapler zu den jeweiligen Lagerplätzen, an denen die Getränkekisten der zu kommissionierenden Getränkesorten aufeinandergestapelt stehen. Nach Erreichen eines Lagerplatzes wird der Gabelstapler angehalten, der Bediener steigt ggf. ab und geht dann um den Gabelstapler herum zum Lagerplatz der ersten zu kommissionierenden Getränkesorte. Dann hebt der Kommissionierer die einzelnen Getränkekisten an, trägt sie zur Kommissionierpalette und setzt sie auf der Kommissionierpalette ab. Dieser Vorgang wird wiederholt bis die gewünschte Anzahl an Getränkekisten der gewählten Getränkesorte auf die Kommissionierpalette verbracht wurde.
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Anschließend daran geht der Kommissionierer zurück zum Fahrerstand bzw. zur Deichsel und fährt den Gabelstapler weiter zum Lagerplatz der nächsten zu kommissionierenden Getränkesorte.
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Diese Abfolge wird wiederholt bis alle zu kommissionierenden Getränkesorten auf die Kommissionierpalette kommissioniert wurden oder die Kommissionierpalette voll ist, dann wird der Versandplatz angesteuert und die volle Kommissionierpalette dort für den Weitertransport abgesetzt. Falls erforderlich, werden weitere Kommissionierpaletten mit Getränkekisten bestückt und zum Versandplatz gefahren.
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Bei dem vorstehend beschriebenen Kommissionieren wird der Kommissionierer oder eine Kommissioniererin insbesondere durch das Aufnehmen und Tragen der Getränkekisten stark gesundheitlich belastet. Hinzu kommen die Laufwege um den Gabelstabler herum und zwischen Gabelstapler und den jeweiligen Lagerplätzen bzw. den einzelnen Standorten der Getränkekisten. Geht man von einem Gewicht einer einzelnen Kiste von 12 kg bis etwa 20 kg aus, überschreitet man schon bei einem Kommissionieren von nur 100 Getränkekisten ein Gesamtgewicht von 1 bis 2 Tonnen. Darüber hinaus addieren sich auch die Laufwege auf Strecken von mehreren Kilometern pro Tag bzw. pro Schicht. Durch das Herumlaufen entstehen überdies erhebliche Totzeiten, in denen trotzdem Kosten für Arbeitskraft und Material anfallen.
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Um zumindest das stark beanspruchende Tragen der Getränkekisten zu vermeiden, wurden bekannte Geräte entwickelt, die aus dem zuvor beschriebenen Gabelstapler bzw. Gabelgehstapler (auch Kommissionierstapler) bestehen und einem daran angesetzten meist angeflanschten Manipulator.
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Der Kommissionierer verwendet in diesem Fall den Manipulator zum Befördern („Tragen“) beim Kommissioniervorgang. Der Arm des Manipulators wird aus einer Parkposition, in welcher der Manipulator während der Fahrt des Gabelstaplers angeordnet ist, entnommen und durch manuelle Bewegungen, oft Verschieben, zum Lagerplatz der zu kommissionierenden Getränkesorte verfahren. Dort wird ein Greifer am Manipulator an einer Getränkekiste positioniert und die Getränkekiste wird mit dem Manipulator angehoben zur Kommissionierpalette verschwenkt und schließlich auf der Kommissionierpalette abgesetzt. Nach dem Absetzen wird der Greifer von der Getränkekiste gelöst und zur nächsten Getränkekiste verfahren bzw. verschwenkt. Wenn auf diese Weise die gewünschte Anzahl an Getränkekisten auf die Kommissionierpalette verbracht wurde, wird der Manipulator wieder in seine Parkposition am Gabelstabler gebracht. Anschließend läuft der Kommissionierer um den Gabelstapler herum und fährt bzw. verfährt den Gabelstapler zur nächsten zu kommissionerenden Getränkesorte.
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Vorteil bei dem zuvor beschriebenen Kombi-Gerät, also einem Gabelstapler mit Manipulator, ist, dass der Kommissionierer die Getränkekisten nicht mehr tragen muss.
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Allerdings ergeben sich aufgrund des Einsatzes des Manipulator auch Nachteile, da zusätzliche Bedienungshandgriffe zum Bedienen und Parken des Manipulators erforderlich sind, die zusätzliche Totzeiten zur Folge haben und somit die Arbeitsleistung pro Zeiteinheit gegenüber dem herkömmlichen Verfahren mit händischem Tragen der Getränkekisten ohne Manipulator weiter absinkt. Kombi-Geräte zum Kommissionieren konnten sich daher insbesondere im Getränkegroßhandel nicht durchsetzen und werden von allen beteiligten Personenkreisen abgelehnt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, nicht nur das Tragen von schweren Wirtschaftsgütern, insbesondere von Getränkekisten zu vermeiden, sondern gleichzeitig die Laufwege und Laufzeiten des Kommissionierers zu reduzieren und die Totzeiten dabei möglichst gering zu halten.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Kommissioniergerät nach Anspruch 1.
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Weitere vorteilhafte Kommissioniergeräte ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 6.
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Gelöst wird diese Aufgabe auch durch ein Kommissionierverfahren nach Anspruch 7.
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Ein weiteres vorteilhaftes Kommissionierverfahren ergibt sich aus dem Unteranspruch 8.
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Gelöst wird diese Aufgabe demnach durch ein Kommissionergerät, welches ein Antriebsteil und ein Lastteil aufweist, wobei das Antriebsteil einen Antrieb, einen Trägerständer mit Lenkachse und mindestens eine Achse mit mindestens einem Laufrad aufweist und das Lastteil eine Gabel zur Aufnahme von mindestens einer Kommissionierpalette aufweist, wobei das Kommissioniergerät außerdem einen Manipulator-Knickarm und einen Greifer aufweist wobei der Greifer an einem distalen Ende des Manipulator-Knickarms angeordnet ist und ein proximales Ende des Manipulator-Knickarms am Antriebsteil des Kommisioniergeräts angeordnet ist und wobei an dem Greifer Bedienelemente zur Steuerung des Greifers, des Manipulator-Knickarms und des Antriebs des Kommissioniergeräts angeordnet sind.
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Das erfindungsgemäße Kommissioniergerät umfasst somit eine fahrbare Paletten-Transportvorrichtung in Gestalt eines Gabelstaplers mit üblicherweise zwei Gabelzinken, die in der Höhe verfahrbar sind, um eine Kommissionierpalette anheben zu können, wobei die Palettengabeln, im Gegensatz zu einem herkömmlichen Gabelstapler, nicht vom Fahrerstand bzw. der Position des Kommissionierers aus gesehen nach vorne in Vorwärtsrichtung (Vorfahrtrichtung) zeigen, sondern nach hinten zur Fahrtrichtung zeigen. Damit sind die Gabelzinken zum Fahrerstand bzw. zum Kommissionierer hin ausgerichtet, sodass der Kommissionierer die Kommissionierpalette in seinem Blickfeld hat. Der Manipulator-Arm bzw. Manipulator-Knickarm zeigt nicht wie bei bereits bekannten Ausführungen eines Kommissioniergeräts nach vorne in Fahrrichtung, sondern ist als Kennzeichen der vorliegenden Erfindung nach hinten hin entgegen der Fahrrichtung angeordnet. Somit kann der Manipulator-Knickarm oberhalb der Gabel verschwenkt und in der Höhe verfahren werden und befindet sich während des Kommissionierens im unmittelbaren Arbeitsbereich des Kommissionierer, ohne, dass der Kommissionierer zunächst um das Kommissioniergerät (bzw. einen Gabelstapler) herumgehen muss. Vielmehr steht der Kommissionierer direkt vor der Kommissionierpalette und am distalen Ende des Manipulator-Knickarms.
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Da die Bedienelemente, wie beispielsweise ein Bedienpult, am Greifer angeordnet sind und der Greifer seinerseits am distalen Ende des Manipulator-Knickarms angeordnet ist, kann der Kommissionierer von seiner Position aus, die gewünschten Lagerwaren auf die Kommissionierpalette kommissionieren. Da die Fahrtaster für das Verfahren des Kommissioniergeräts in das Bedienpult am Greifer des Manipulator-Knickarms integriert sind, kann der Kommissionierer von der gleichen Position aus das Kommissioniergerät steuern bzw. verfahren sowie die Gabel anheben oder absenken.
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Folglich kann der Kommissionierer mit Hilfe des erfindungsgemäßen Kommisioniergeräts alle Funktionen des Kommissioniergeräts von einer Position aus ausführen, was weniger Laufwege und Totzeiten zur Folge hat. Außerdem muss der Manipulator-Knickarm nicht mehr beim Verfahren des Kommissioniergeräts in eine Parkposition verbracht werden. Insgesamt wird mit dem erfindungsgemäßen Kommissioniergerät die Arbeitseffizienz erhöht und gleichzeitig werden die Arbeitsbelastungen durch schweres Heben und lange Laufwege erheblich reduziert.
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Vorteilhaft ist, dass die Gabel verlängert ist und auch bei Beladung mit einer verkehrsüblichen Kommissionierpalette ein im vorderen Bereich der Gabel angeordneter Abschnitt frei bleibt, wobei der stets freibleibende Abschnitt der Gabel eine Standfläche für einen Bediener aufweist.
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Eine Fahrfunktion ermöglicht dem Kommissionierer auf dem Kommissioniergerät mitzufahren, wodurch zusätzlich die Laufwege zwischen den einzelnen Warensorten und zwischen den Warenlagern und dem Versandplatz bzw. Abfahrtsort vermieden werden.
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Vorteilhaft ist auch, dass der Greifer am distalen Ende des Manipulator-Knickarms einrastbar und somit arretierbar ist, wobei mindestens eine eingerastete (arretierte) und eine ausgerastete (entarretierte) Rastposition vorgesehen sind.
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Eine Einrastfunktion ermöglicht gleichzeitig einen beweglichen Greifer mit daran angeordneten Bedienelementen für den Kommissioniervorgang und andererseits eine feste Steuerung für das Steuern bzw. Verfahren des Kommissionergeräts. Insbesondere muss der Kommissionierer den Greifer mit den Bedienelementen nicht aus der Hand nehmen, sondern kann durch einfaches Einrasten das Kommissioniergerät in Fahrbereitschaft versetzen.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Greifer in mindestens zwei verschiedenen Positionen einrastbar ist, wobei im Fall von zwei vorgesehenen Rastpositionen, der Greifer vorzugsweise beim Wechsel der Rastpositionen um einen Winkel von 180° drehbar ist.
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Ein Einrasten des Greifers am Manipulator-Knickarm mit unterschiedlichen Ausrichtungen, ermöglicht dem Kommissionierer sowohl bei Vorwärts- als auch bei Rückfährtsfahrt des Kommissioniergeräts in die jeweilige Fahrrichtung zu schauen, ohne sich umdrehen zu müssen.
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Besonders vorteilhaft ist, dass der Greifer mindestens zwei voneinander beabstandete Rastelemente aufweist, wobei die Rastelemente des Greifers vorzugsweise als Bolzen oder Stifte (Vaterteile) ausgeführt sind und am Manipulator-Knickarm entsprechende Buchsen oder Einführpositionen (Mutterteile) vorgesehen sind.
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Verschiedene Rastelemente des Greifers ermöglichen eine wählbare Positionierbarkeit des Greifers für die Fahrfunktionen des Kommissioniergeräts.
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Besonders vorteilhaft ist außerdem, dass der Greifer zum Aufnehmen und Absetzen von Getränkekisten ausgelegt ist.
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Bei einem Kommissionieren von Getränkekisten werden die Vorteile des erfindungsgemäßen Kommissioniergeräts besonders deutlich, da Getränkekisten einerseits ein beträchtliches Gewicht von 12 kg bis 20 kg aufweisen und andererseits eine klassische stapelbare Lagerware sind.
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Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Kommissionierverfahren zum Kommissionieren von Getränkekisten auf eine Kommissionierpalette mit einem Kommissioniergerät nach einem der Vorrichtungsansprüche, welches die Schritte umfasst: A. Auflegen einer noch leeren Kommissionierpalette auf die Gabel des Kommissioniergeräts, B. Vorzugsweise Aufsteigen der Bedienperson auf eine Standfläche im vorderen Bereich der Gabel, C. Anfahren einer zu kommissionierenden Getränkesorte und vorzugsweise Absteigen der Bedienperson von der Standfläche im vorderen Bereich der Gabel, D. Ausrasten und damit Entarretieren des Greifers aus einer ersten Rastposition, E. Positionieren des Greifers am Manipulator-Knickarm in der Nähe einer zu ergreifenden Getränkekiste der zu kommissionierenden Getränkesorte, F. Ergreifen der Getränkekiste, in deren Nähe der Greifer positioniert ist, G. Anheben und Verschwenken der Getränkekiste, die vom Greifer erfasst wurde, H. Absetzen der vom Greifer erfassten Getränkekiste auf die Kommissionierpalette oder auf eine bereits auf der Kommissionierpalette befindlichen weiteren Getränkekiste, I. Wiederholung der Schritte E bis H bis sich die gewünschte Anzahl an Getränkekisten der gewählten Getränkesorte auf der Kommissionierpalette befindet, J. Einrasten des Greifers am Manipulator-Knickarm in die erste Rastposition, K. Vorzugsweise Aufsteigen der Bedienperson auf die Standfläche im vorderen Bereich der Gabel, L. Anfahren einer weiteren Getränkesorte im Lager und vorzugsweise Absteigen der Bedienperson von der Standfläche im vorderen Bereich der Gabel, M. Wiederholung der Schritte D bis L bis sich die gewünschte Anzahl an Getränkekisten einer weiteren gewählten Getränkesorte auf der Kommissionierpalette befindet, N. Wiederholung des Schrittes M sich Kisten aller zu kommissionierenden Getränkesorten auf der Kommissionierpalette befinden, O. Drehen des Greifers um einem Winkel von 180° und Einrasten des Greifers in eine zweite Rastposition, P. Vorzugsweise Aufsteigen der Bedienperson auf die Standfläche im vorderen Bereich der Gabel, Q. Anfahren eines Versandplatzes, an dem die Kommissionierpalette abgesetzt werden soll und R. Absetzen der beladenen Kommissionierpalette am Versandplatz.
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Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Kommissionierverfahrens wird das Kommissionieren von Getränkekisten erheblich erleichtert, da sowohl das Anheben und Tragen der Getränkekisten einerseits und die Laufwege andererseits entfallen. Somit wird durch Reduktion der Totzeiten und der Laufwege die Arbeitseffizienz gesteigert und gleichzeitig wird der Kommissionierer vor gesundheitlichen Gefahren geschützt.
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Eine weitere Ausgestaltung des Kommissionierverfahrens sieht vor, dass zusätzlich die Schritte Absenken und Anheben der Gabel mit der Kommissionierpalette nach Erreichen eines Zielorts (gewählte Getränkesorte) bzw. vor Verlassen der Beladungsposition vorgesehen sind.
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Ein Anheben und Absetzen der Gabel mit der Kommissionierpalette während des Kommissionierverfahrens ermöglicht eine Verfahrbarkeit der Kommissionierpalette und gleichzeitig ein Kommissionieren auf eine stabil ausgerichtete Kommissionierpalette.
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Weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren, welche eine Ausführungsform eines Kommissionergeräts nach der Erfindung illustrieren, erläutert. Im Einzelnen zeigt
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1 eine seitliche Darstellung eines noch leeren Kommissioniergeräts mit eingerastetem Greifer unmittelbar nach Erreichen eines ersten Lagerplatzes einer gewählten Getränkesorte,
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2 eine seitliche Darstellung eines teilbeladenen Kommissioniergeräts mit ausgerastetem Greifer mit einer daran angeordneten Getränkekiste,
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3 eine seitliche Darstellung eines teilbeladenen Kommissioniergeräts mit eingerastetem Greifer mit einer daran angeordneten Getränkekiste,
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4 eine seitliche Darstellung eines vollbeladenen Kommissioniergeräts mit eingerastetem Greifer während der Rückfahrt zu einem Versandplatz,
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5 eine perspektivische Darstellung eines noch leeren Kommissioniergeräts mit ausgerastetem Greifer und einer am Greifer angeordneten Getränkekiste.
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Die nachfolgende ausführliche Beschreibung der 1 bis 5 bezieht sich auf eine Ausführungsform des Kommissioniergeräts. Insbesondere müssen die Darstellungen als Skizzen nicht zwangsläufig maßstabsgetreu sein. Einige Teile können schematisiert und/oder übertrieben dargestellt sein.
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1 zeigt ein Kommissioniergerät nach der vorliegenden Erfindung vor dem Beladen. Das Kommissioniergerät setzt sich im Wesentlichen aus einer Gabel 4 mit 2 Gabelzinken als Palettenhebevorrichtung 1, einem Antriebsteil als Palettenverfahrvorrichtung 2, einem Manipulator-Knickarm 3 und einem Greifer zusammen. Auf der Gabel 4 ist eine Kommssionierpalette 18 aufgelegt und die Gabel 4 befindet sich in angehobener Position, also in der Fahrtposition. Im vorderen Bereich der Gabel 4 ist ein Abschnitt frei, der als Standfläche für den Kommissionierer dienen kann. In vorliegenden Fall ist die Bedienperson bzw. der Kommissionierer bereits abgestiegen und hat den Greifer für das Kommissionieren einer ersten Getränkekiste in die Hand genommen.
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Der Manipulator-Knickarm 3 ist auf einem Trägerständer mit innerer, drehbarer Lenkachse 5 angeordnet. Am oberen Ende der Lenkachse 5 ist eine Drehgelenkbremse 9 angeordnet. Der Manipulator-Knickarm 3 ist auf die Lenkachse 5 mit der Drehgelenkbremse 9 angeflanscht. Der Manipulator-Knickarm 3 umfasst ein Knickgelenk 8, einen Knickgelenksarm 7 und einen weiteren Arm, welcher zwischen dem Knickgelenk 8 und einer Drehachse 6 des Manipulators 3 angeordnet ist. Der Manipulator-Knickarm 3 wird über einen Manipulator-Seilzugantrieb 13 gesteuert, der über einen Seilzug 14 den Manipulator-Knickarm 3 bewegt, wobei am Knickgelenk 8 eine Seilführung 17 vorgesehen ist. Der Seilzug 14 reicht bis zu einem distalen Ende des Manipulator-Knickarms 3. Am distalen Ende des Manipulator-Knickarms ist ein Rastungselement 15 vorgesehen, welches als Mutterteil einer Rastverbindung fungiert. Im Rastungselement 15 ist eines der beiden am Greifer 10 angeordneten Rastungselemente 16 (Vaterteil) eingerastet und somit arretiert. Die Mutterteile, auch als weiblich bezeichnet, liegen als Buchsen oder Ähnliches vor, während die Vaterteile (männliche Teile) als Bolzen oder Stifte ausgeführt sind. Neben den Rastelementen 15, 16 ist der Greifer am distalen Ende des Seilzugs 14 drehbar angehängt. Die Drehbewegung des Greifers am Seilzug 14 wird über ein am Greifer angeordnetes Drehgelenk 12 ermöglicht. Am Greifer ist eine Bedien- und Steuereinheit 11 angeordnet, die den Greifer 10, den Manipulator-Knickarm 3 und die Palettenverfahrvorrichtung 1 steuert.
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In der Rastpostion des Greifers 10 werden vorzugsweise alle Knick- und Drehachsen des Manipulator-Knickarms 3 automatisch aber die Abfrage eines Kontaktstroms gebremst und ermöglichen somit den Verzicht auf eine gesonderte Parkposition des Manipulator-Knickarms 3, ohne dabei die erforderlichen Sicherheitsaspekte außer Acht zu lassen. Der Kommissionierer braucht die am Greifer 10 angeordnete Bedien- und Steuereinheit 11 während des gesamten Kommissioniervorgangs nicht aus der Hand zu geben.
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In 2 ist das Kommissioniergerät aus 1 dargestellt, wobei der Greifer 10 ausgerastet wurde. Der Greifer 10 hängt somit über das Drehgelenk 12 frei drehbar am Seilzug 14 des Manipulator-Knickarms 3. Am Greifer 10 ist eine Getränkekiste 19 angeordnet, das heißt die Getränkekiste wurde zuvor von dem Greifer 10 aufgenommen und wird nun gerade zur Kommissionierpalette 18 verschwenkt. Auf der Kommissionierpalette 18 stehen bereits einige bereits kommissionierte Getränkekisten 19.
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Für größere Schwenkbewegungen des Manipulator-Knickarms 3 ist es möglich, den Greifer 10, an dem die Getränkekiste 19 angeordnet ist, über die Rastungselemente 15, 16 am Manipulator-Knickarm 3 einzurasten, wie es in 3 dargestellt ist. Grundsätzlich kann der Kommissionierer jeweils entscheiden, ob er eine aufgenommene Getränkekiste frei hängend oder zwischenzeitlich arretiert, das heißt über die Rastungselemente 15, 16 am Manipulator-Knickarm 3 eingerastet zur Kommissionierpalette 18 verbringt.
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In der in 4 gezeigten Darstellung befindet sich das vollständig beladene Kommissioniergerät auf der Rückfahrt zu einem Versandplatz. Der Kommissionierer ist auf die im vorderen Bereich der Gabel 4 angeordnete Standfläche aufgestiegen und hat den Greifer 10 mit der Bedien- und Steuereinheit 11 in der Hand. Der Greifer wurde nach Beendigung des Kommissionierens der letzten Getränkekiste 19 in einem Winkel von 180° gedreht und in diesem Winkel am Manipulator-Knickarm 3 eingerastet. Im gezeigten Fall liegt am Greifer ein zweites Rastungselement 16 vor. Durch die unterschiedlichen Rastungselemente 16 am Greifer wird das Einstellen des für Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahrt geeigneten Abstands des Greifers 10 zum Kommissionierer ermöglicht.
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5 ist eine perspektivische Ansicht des Kommissioniergeräts aus 2, wobei allerdings die auf der Kommissionierpalette 18 befindlichen Getränkekisten im Zuge einer besseren Sicht auf das Antriebsteil weggelassen wurden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Palettenhebevorrichtug
- 2
- Palettenverfahrvorrichtung
- 3
- Manipulator
- 4
- Paletten-Gabelzinken
- 5
- Trägerständer mit innerer, drehbarer Lankachse
- 6
- Drehachse des Manipulators
- 7
- Manipulator-Tragarm als Knickgelenkarm und Lenkarm für Palettenfahrvorrichtung
- 8
- Knickgelenk, Knickarm
- 9
- Drehgelenkbremse
- 10
- Greifer
- 11
- Bedien- und Steuereinheit für Greifer, Manipulator und Palettenverfahrvorrichtung
- 12
- Drehgelenk des Greifers
- 13
- Manipulator-Seilzugantrieb
- 14
- Seilzug
- 15
- Rastungselement am Knickarm des Manipulators (Mutterteil)
- 16
- Rastungselement am Greifer (Vaterteil)
- 17
- Seilführung
- 18
- Palette
- 19
- Getränkekiste (Produktionsteil, Verpackungsgebinde)