DE102014220340B4 - Fahrzeug sowie Verfahren zum Steuern eines Antriebsmoments eines Fahrzeugs - Google Patents
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- F16H61/00—Control functions within control units of change-speed- or reversing-gearings for conveying rotary motion ; Control of exclusively fluid gearing, friction gearing, gearings with endless flexible members or other particular types of gearing
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Abstract
Fahrzeug, mit- einem Antriebsmotor,- einem Gaspedal,- einem Bremspedal,- einer Drehmomentwandlereinrichtung,- einem Automatikgetriebe,- einer Steuerelektronik des Automatikgetriebes, welche mindestens die Zustände Vorwärtsfahren, Rückwärtsfahren und Neutral einnehmen kann und- mindestens einem reibschlüssigen Schaltelement, wobei der Antriebsmotor über die Drehmomentwandlereinrichtung mit einer Eingangswelle des Automatikgetriebes gekoppelt ist,dadurch gekennzeichnet, dass• bei stehendem Fahrzeug und gleichzeitig• unbetätigtem Gaspedal und gleichzeitig• unbetätigtem Bremspedal und gleichzeitigem• Vorliegen des Zustands Vorwärtsfahren oder Rückwärtsfahren der Steuerelektronik das mindestens eine Schaltelement geöffnet ist, wodurch der Drehmomentfluss zwischen dem Antriebsmotor und einer Ausgangswelle des Automatikgetriebes unterbrochen ist, so dass ein Kriechen des Fahrzeugs vermieden wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zum Steuern des Antriebsmoments eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.
- Ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ist aus der
DE 10 2011 087 016 A1 bekannt. Zum technischen Hintergrund der Erfindung zählen dieDE 10 2009 030 605 ,DE 10 2006 032 853 A1 ,DE 10 2010 010 739 A1 ,DE 10 2006 000 716 A1 ,DE10 2012 005 699 A1 , sowie dieDE 10 2011 079 296 A1 . - Fahrzeuge mit Automatikgetriebe weisen üblicherweise einen Verbrennungsmotor auf, dessen Kurbelwelle über einen Drehmomentwandler mit einer Eingangswelle des Automatikgetriebes verbunden ist. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetrieben wird bei laufendem Verbrennungsmotor heraus beim Lösen der Betriebsbremse aus dem Stand ein Kriechmoment übertragen, welches das Fahrzeug anrollen lässt, ohne dass über das Gaspedal Gas gegeben werden muss.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug zu schaffen, das ein anderes Drehmomentübertragungsverhalten aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 bzw. 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Fahrzeug mit einem Antriebsmotor, einem Gaspedal, über das die Kraftstoffzufuhr zum Antriebsmotor gesteuert werden kann, einem Bremspedal, über das das Fahrzeug gebremst werden kann, einer Drehmomentwandlereinrichtung und einem Automatikgetriebe. Eine Ausgangswelle (z.B. Kurbelwelle) des Antriebsmotors ist über die Drehmomentwandlereinrichtung mit einer Eingangswelle des Automatikgetriebes gekoppelt.
- Ferner ist mindestens ein reibschlüssiges Schaltelement vorgesehen. Durch Öffnen des mindestens einen Schaltelements kann die Drehmomentkupplung zwischen dem Antriebsmotor und Rädern des Fahrzeugs, insbesondere zwischen dem Antriebsmotor und einer Ausgangswelle des Automatikgetriebes, unterbrochen bzw. geschlossen werden.
- Das Automatikgetriebe wird von einer Steuerelektronik angesteuert. Die Steuerelektronik kann alternativ mindestens die Zustände Vorwärtsfahren, Rückwärtsfahren und Neutral einnehmen. Zum Anwählen eines der Zustände Vorwärtsfahren, Rückwärtsfahren oder Neutral kann z.B. ein Wählelement (z.B. ein im Bereich eines Lenkrads des Fahrzeugs oder im Bereich einer Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordneter Wählhebel) vorgesehen sein. Befindet sich die Steuerelektronik im Zustand Vorwärtsfahren oder Rückwärtsfahren, so muss (noch) nicht zwingend Drehmoment vom Antriebsmotor auf die Abtriebswelle des Automatikgetriebes übertragen werden, d.h. es muss noch nicht zwingend ein Drehmomentfluss vom Antriebsmotor auf die Abtriebswelle des Automatikgetriebes stattfinden. Befindet sich die Steuerelektronik im Zustand Vorwärtsfahren oder Rückwärtsfahren so bedeutet dies lediglich, dass durch Schließen des mindestens einen Schaltelements ein Drehmomentfluss Drehmomentfluss vom Antriebsmotor auf die Abtriebswelle des Automatikgetriebes hergestellt werden kann (sofern das mindestens eine Schaltelement noch nicht geschlossen ist).
- Der Kern der Erfindung besteht darin, dass im Unterschied zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Automatikgetriebe
- • bei stehendem Fahrzeug und (gleichzeitig)
- • unbetätigtem Gaspedal (d.h., wenn der Fahrer „kein Gas gibt“) und (gleichzeitig)
- • unbetätigtem Bremspedal (d.h., wenn der Fahrer die Betriebsbremse des Fahrzeugs nicht betätigt) und gleichzeitigem
- • Vorliegen des Zustands Vorwärtsfahren oder Rückwärtsfahren der Steuerelektronik das mindestens eine Schaltelement geöffnet ist, wodurch der Drehmomentfluss zwischen dem Antriebsmotor und einer Ausgangswelle des Automatikgetriebes unterbrochen ist, so dass ein Kriechen des Fahrzeugs vermieden wird.
- Ein Fahrzeug gemäß der Erfindung weist also nicht das von üblichen Automatikgetriebefahrzeugen her bekannte Kriechverhalten auf. Die Erfindung ist insbesondere für sehr sportliche Fahrzeuge bzw. Hochleistungsfahrzeuge geeignet, bei denen der Fahrer nicht möchte, dass das Fahrzeug im Stand bei unbetätigter Betriebsbremse „automatisch ankriecht“. Ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe und Drehmomentwandler gemäß der Erfindung weist somit ein ähnliches Verhalten auf, wie man dies von Fahrzeugen ohne Drehmomentwandler kennt.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das mindestens eine Schaltelement, bei dem es sich bspw. um eine Kupplung oder um eine Bremse (Reibkupplung bzw. Reibbremse) handeln kann, in das Automatikgetriebe integriert, d.h. Bestandteil des Automatikgetriebes.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei oder durch Betätigen des Gaspedals, d.h. bei „aktivem Gas geben“ und weiterhin unbetätigtem Bremspedal, das mindestens eine Schaltelement geschlossen wird, wodurch der Drehmomentfluss zwischen dem Antriebsmotor und der Ausgangswelle des Automatikgetriebes aufgebaut wird. Das Gasgeben kann also als „Triggersignal“ angesehen werden, das von der Steuerelektronik detektiert bzw. sensiert und in ein Schließsignal, welches ein Schließen des mindestens einen Schaltelements bewirkt, umgesetzt wird.
- Das erfindungsgemäße, mit einer Drehmomentwandlereinrichtung ausgestattete Fahrzeug ähnelt also dem Verhalten mancher mit Doppelkupplungsgetrieben ausgestatteter so genannter „M Fahrzeuge der Marke BMW“ (von der BMW M GmbH hergestellte Fahrzeuge).
Claims (5)
- Fahrzeug, mit - einem Antriebsmotor, - einem Gaspedal, - einem Bremspedal, - einer Drehmomentwandlereinrichtung, - einem Automatikgetriebe, - einer Steuerelektronik des Automatikgetriebes, welche mindestens die Zustände Vorwärtsfahren, Rückwärtsfahren und Neutral einnehmen kann und - mindestens einem reibschlüssigen Schaltelement, wobei der Antriebsmotor über die Drehmomentwandlereinrichtung mit einer Eingangswelle des Automatikgetriebes gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass • bei stehendem Fahrzeug und gleichzeitig • unbetätigtem Gaspedal und gleichzeitig • unbetätigtem Bremspedal und gleichzeitigem • Vorliegen des Zustands Vorwärtsfahren oder Rückwärtsfahren der Steuerelektronik das mindestens eine Schaltelement geöffnet ist, wodurch der Drehmomentfluss zwischen dem Antriebsmotor und einer Ausgangswelle des Automatikgetriebes unterbrochen ist, so dass ein Kriechen des Fahrzeugs vermieden wird.
- Verfahren zum Steuern des Antriebsmoments eines Fahrzeug, welches - einen Antriebsmotor, - ein Gaspedal, - ein Bremspedal, - eine Drehmomentwandlereinrichtung, - ein Automatikgetriebe, - eine Steuerelektronik des Automatikgetriebes, welche mindestens die Zustände Vorwärtsfahren, Rückwärtsfahren und Neutral einnehmen kann, und - mindestens ein reibschlüssiges Schaltelement aufweist, wobei der Antriebsmotor über die Drehmomentwandlereinrichtung mit einer Eingangswelle des Automatikgetriebes gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass - bei stehendem Fahrzeug und gleichzeitig - unbetätigtem Gaspedal und gleichzeitig - unbetätigtem Bremspedal und gleichzeitigem - Vorliegen des Zustands Vorwärtsfahren oder Rückwärtsfahren der Steuerelektronik das mindestens eine Schaltelement geöffnet bleibt, wodurch der Drehmomentfluss zwischen dem Antriebsmotor und einer Ausgangswelle des Automatikgetriebes unterbrochen ist bzw. bleibt, so dass ein Kriechen des Fahrzeugs vermieden wird.
- Verfahren nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass durch Betätigen des Gaspedals und weiterhin unbetätigtem Bremspedal das mindestens eine Schaltelement geschlossen wird, wodurch der Drehmomentfluss zwischen dem Antriebsmotor und der Ausgangswelle des Automatikgetriebes aufgebaut wird. - Verfahren nach
Anspruch 2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine reibschlüssige Schaltelement ein Schaltelement des Automatikgetriebes ist. - Fahrzeug oder Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Schaltelement eine Reibkupplung oder eine Reibbremse ist.
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