DE102014211480A1

DE102014211480A1 - Verfahren und Steuerungseinrichtung zum Betreiben eines Automatikgetriebes

Info

Publication number: DE102014211480A1
Application number: DE102014211480.2A
Authority: DE
Inventors: Johannes KEMLER; Tobias Stauber; Franz-Josef Schuler; Pablo Martin Binoth; Peter SPOERL; Steffen Kaas; Jan Marianek
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2014-06-16
Filing date: 2014-06-16
Publication date: 2015-12-17

Abstract

Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes (2) eines Kraftfahrzeugs unter Einsatz mindestens eines Fahrerassistenzsystems (6, 7), insbesondere unter Einsatz eines Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems (7) und/oder eines Navigationssystems (6), und unter Einsatz einer Fast-Off-Kurzzeitfunktion, wobei das oder jedes Fahrerassistenzsystem (6, 7) Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt, wobei die Fast-Off-Kurzzeitfunktion abhängig von einer Fahrpedalrücknahme eines Kraftfahrzeugfahrers, nämlich dann, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) verhindert, wobei auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem (6, 7) ermittelten Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt wird, ob einer der Fahrwünsche Konstantfahren oder Bremsen wahrscheinlich ist, wobei dann, wenn der Fahrwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, auch dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) zugelassen wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, wohingegen dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen wahrscheinlich ist, dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) verhindert wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeugs und eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus der DE 198 49 059 A1 ist es bereits bekannt, den Betrieb eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeugs unter Verwendung einer sogenannten Fast-Off-Kurzzeitfunktion zu steuern, wobei mit Hilfe einer solchen Fast-Off-Kurzzeitfunktion dann, wenn eine Geschwindigkeit einer Fahrpedalrücknahme eines Kraftfahrzeugfahrers größer als ein Grenzwert ist, eine Hochschaltung des Automatikgetriebes automatisch verhindert wird.
Aus der DE 102 48 180 A1 ist eine Weiterbildung einer solchen Fast-Off-Kurzzeitfunktion bekannt, bei welcher bei einem schnellen Anfahren auf ein vorausliegendes Hindernis Größen ermittelt werden, die mit Hilfe applizierbarer Kennlinien oder Kennfelder entscheiden, ob eine Hochschaltverhinderung oder eine Zwangsrückschaltung durchgeführt werden. Das schnelle Auffahren auf ein vorausliegendes Hindernis kann dabei mit Hilfe eines Fahrerassistenzsystems bestimmt werden, nämlich mit Hilfe eines Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems.
Obwohl die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren bereits den vorteilhaften Einsatz einer Fast-Off-Kurzzeitfunktion beim Betreiben eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeugs zulassen, besteht Bedarf darin, das Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes unter Einsatz einer Fast-Off-Kurzzeitfunktion weiter zu verbessern, um für den Fahrer nicht nachvollziehbare Hochschaltverhinderungen zu vermeiden.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes und eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem ermittelten Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt, ob einer der Fahrwünsche Konstantfahren oder Bremsen wahrscheinlich ist, wobei dann, wenn der Fahrwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, auch dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes zugelassen wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, wohingegen dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen wahrscheinlich ist, dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes verhindert wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist.
Mit der hier vorliegenden Erfindung wird auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem ermittelten Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt, ob zumindest einer der Fahrerwünsche Konstantfahren oder Bremsen wahrscheinlich ist. Abhängig davon, ob der Fahrerwunsch Konstantfahren oder der Fahrerwunsch Bremsen wahrscheinlich ist, wird dann, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, eine Hochschaltung des Automatikgetriebes verhindert oder zugelassen. Hierdurch ist es möglich, für den Fahrer nicht nachvollziehbare Hochschaltverhinderungen zu vermeiden.
Vorzugsweise wird auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem ermittelten Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt, ob einer der Fahrwünsche Konstantfahren oder Bremsen oder Beschleunigen wahrscheinlich ist, wobei dann, wenn der Fahrwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, auch dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes zugelassen wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, wohingegen dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist, dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes verhindert wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist. Hiernach wird demnach zusätzlich zu der Wahrscheinlichkeit des Fahrerwunschs Bremsen und des Fahrerwunschs Konstantfahren die Wahrscheinlichkeit des Fahrerwunschs Beschleunigen ermittelt, um abhängig hiervon dann, wenn die Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als der Grenzwert ist, die Hochschaltung des Automatikgetriebes zu verhindern oder zuzulassen. Für den Fahrer nicht nachvollziehbare Hochschaltverhinderungen können so vermieden werden.
Dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen wahrscheinlich ist, wird eine Hochschaltung des Automatikgetriebes verhindert, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein erster Grenzwert ist. Dann, wenn der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist, wird eine Hochschaltung des Automatikgetriebes verhindert, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein zweiter Grenzwert ist. Der erste Grenzwert, bei dessen Überschreiten im Fall des Fahrerwunschs Bremsen die Hochschaltung verhindert wird, ist vorzugsweise kleiner als der zweite Grenzwert, bei dessen Überschreiten im Fall des Fahrerwunschs Beschleunigen die Hochschaltung verhindert wird. Die Verwendung unterschiedlicher Grenzwerte für die Fahrerwünsche Beschleunigen und Bremsen erlaubt eine besonders vorteilhafte Nutzung der Fast-Off-Kurzzeitfunktion.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung wird auf Grundlage von Daten eines GPS-Systems oder eines Navigationssystems und/oder auf Grundlage von Daten eines Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems ermittelt, ob der Fahrwunsch Konstantfahren oder der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist. Vorzugweise wird auf Grundlage von Daten über Geschwindigkeitslimits und/oder auf Grundlage von Daten über Kurvenverläufe und/oder auf Grundlage von Daten über Fahrbahnsteigungen entlang der vom Kraftfahrzeug zu befahrenen Fahrstrecke und/oder auf Grundlage einer Relativgeschwindigkeit und/oder eines Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug ermittelt, ob der Fahrwunsch Konstantfahren oder der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist. Diese Weiterbildung der Erfindung erlaubt es auf besonders vorteilhafte Art und Weise, für den Fahrer nicht nachvollziehbare Hochschaltverhinderungen zu vermeiden.
Die erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung ist in Anspruch 10 definiert.
Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1 ein Antriebstrangschema eines Kraftfahrzeugs mit einem Automatikgetriebe.
Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeugs und eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
1 zeigt ein Schema eines Kraftfahrzeugs, wobei das Kraftfahrzeug der 1 ein Antriebsaggregat 1 und ein zwischen das Antriebsaggregat 1 und einen Abtrieb 3 geschaltetes Automatikgetriebe 2 umfasst.
Der Betrieb des Antriebsaggregats 1 wird von einer Motorsteuerungseinrichtung 4 gesteuert bzw. geregelt, wozu die Motorsteuerungseinrichtung 4 mit dem Antriebsaggregat 1 gemäß dem gestrichelten Doppelpfeil Daten austauscht. Der Betrieb des Automatikgetriebes 2 wird von einer Getriebesteuerungseinrichtung 5 gesteuert bzw. geregelt, wozu die Getriebesteuerungseinrichtung 5 mit dem Automatikgetriebe 2 im Sinne des gezeigten Doppelpfeils Daten austauscht. Ferner tauschen die Motorsteuerungseinrichtung 4 und die Getriebesteuerungseinrichtung 5 untereinander Daten aus.
Ferner zeigt 1 zwei Fahrerassistenzsysteme 6, 7, wobei es sich beim Fahrerassistenzsystem 6 um ein GPS-System bzw. um ein Navigationssystem und beim Fahrerassistenzsystem 7 um ein Fahrzeugumfeld-Erkennungssystem handelt.
Das als GPS-System bzw. Navigationssystem ausgebildete Fahrerassistenzsystem 6 kann der Getriebesteuerungseinrichtung 5 Daten über das Kraftfahrzeug bereitstellen, insbesondere Daten über die vom Kraftfahrzeug befahrene Fahrstrecke. Diese Daten umfassen insbesondere Daten über Geschwindigkeitslimits entlang der vom Fahrzeug befahrenen Fahrstrecke sowie Daten über Kurvenverläufe und/oder Fahrbahnsteigungen entlang der vom Fahrzeug befahrenen Fahrstrecke.
Das als Fahrzeugumfeld-Erkennungssystem ausgebildete Fahrerassistenzsystem 7, welches zum Beispiel auf einer Bilderkennung oder Radarabtastung der vor dem Kraftfahrzeug liegenden Fahrstrecke beruhen kann, stellt insbesondere Daten über vor dem Kraftfahrzeug vorausfahrende Fahrzeuge bereit, wie zum Beispiel Daten über die Relativgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs zu einem vorausfahrenden Fahrzeug sowie Daten über den Abstand des Kraftfahrzeugs zu dem vorausfahrenden Fahrzeug.
Die Getriebesteuerungseinrichtung 5 steuert und/oder regelt das Automatikgetriebe 2. Dabei ist der Getriebesteuerungseinrichtung 5 eine sogenannte Fast-Off-Kurzzeitfunktion implementiert, die dann, wenn eine Geschwindigkeit einer Fahrpedalrücknahme eines Kraftfahrzeugfahrers, also die Geschwindigkeit der fahrerseitigen Rücknahme der Gaspedalbetätigung, größer als ein Grenzwert ist, eine automatische Hochschaltung des Automatikgetriebes 2 verhindern kann.
Es liegt nun im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, dass auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem ermittelten Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt wird, ob einer der Fahrerwünsche Konstantfahren oder Bremsen, vorzugsweise einer der Fahrerwünsche Konstantfahren oder Bremsen oder Beschleunigen, wahrscheinlich ist, und dass abhängig von der Wahrscheinlichkeit dieser Fahrerwünsche eine Hochschaltung über die Fast-Off-Kurzzeitfunktion verhindert wird oder unter Umgehung der Fast-Off-Kurzzeitfunktion zugelassen wird.
Dann, wenn auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem ermittelten Daten ermittelt wird, dass der Fahrerwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, wird auch dann die Hochschaltung des Automatikgetriebes zugelassen, wenn die Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als der Grenzwert ist. In dem Fall, in dem also der Fahrerwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, wird oder ist die automatische Hochschaltverhinderung durch die Fast-Off-Kurzzeitfunktion umgangen bzw. die Fast-Off-Kurzzeitfunktion deaktiviert.
Dann hingegen, wenn der Fahrerwunsch Bremsen oder der Fahrerwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist, wird dann, wenn die Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, eine automatische Hochschaltung des Automatikgetriebes automatisch verhindert, sodass demnach bei Vorliegen des Fahrerwunschs Bremsen oder bei Vorliegen des Fahrerwunschs Beschleunigen die Fast-Off-Kurzzeitfunktion aktiv ist oder wird. Für den Fall, für den bei Vorliegen des Fahrerwunschs Bremsen oder bei Vorliegen des Fahrerwunschs Beschleunigen die Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, wird die automatische Hochschaltung des Automatikgetriebes bei aktiver Fast-Off-Kurzzeitfunktion verhindert.
Dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen wahrscheinlich ist, wird bei aktiver Fast-Off-Kurzzeitfunktion eine Hochschaltung des Automatikgetriebes verhindert, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein erster Grenzwert ist.
Dann, wenn der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist, wird bei aktiver Fast-Off-Kurzzeitfunktion eine Hochschaltung des Automatikgetriebes verhindert, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein zweiter Grenzwert ist.
Der erste Grenzwert, bei dessen Überschreiten im Fall des Fahrerwunschs Bremsen die automatische Hochschaltung über die Fast-Off-Kurzzeitfunktion verhindert wird, ist vorzugsweise kleiner als der zweite Grenzwert, bei dessen Überschreiten im Fall des Fahrerwunschs Beschleunigen die automatische Hochschaltung über die Fast-Off-Kurzzeitfunktion verhindert wird. Die Verwendung unterschiedlicher Grenzwerte für die Fahrerwünsche Beschleunigen und Bremsen erlaubt eine besonders vorteilhafte Nutzung der Fast-Off-Kurzzeitfunktion.
Nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass auf Grundlage von Daten des als GPS-System oder als Navigationssystem ausgebildeten Fahrerassistenzsystems 6 ermittelt wird, ob der Fahrerwunsch Kontantfahren oder der Fahrerwunsch Bremsen oder der Fahrerwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist. Dies erfolgt vorzugsweise auf Grundlage prädiktiver Fahrstreckendaten des Fahrerassistenzsystems 6, nämlich auf Grundlage der Daten über Geschwindigkeitslimits und/oder auf Grundlage der Daten über Kurvenverläufe und/oder auf Grundlage von Daten über Fahrbahnsteigungen oder -gefälle entlang der vom Kraftfahrzeug befahrenen Fahrstrecke. Auf Grundlage dieser Daten kann ermittelt werden, ob der Fahrerwunsch Konstantfahren oder der Fahrerwunsch Bremsen oder der Fahrerwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist.
Liegt zum Beispiel die aktuelle Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs knapp unterhalb eines Geschwindigkeitslimits, so ist der Fahrerwunsch Konstantfahren wahrscheinlich. Fährt hingegen das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit, die größer als eine zukünftige Geschwindigkeitsbegrenzung ist, und/oder liegt vor dem Fahrzeug eine kurvenreiche Strecke, so ist der Fahrerwunsch Bremsen wahrscheinlich.
Alternativ oder zusätzlich ist es ebenfalls möglich, auf Grundlage von Daten des als Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems ausgebildeten Fahrerassistenzsystems 7 auf den Fahrerwunsch Konstantfahren oder auf den Fahrerwunsch Bremsen oder den Fahrerwunsch Beschleunigen zu schließen, z. B. auf Grundlage von Daten einer Verkehrszeichenerkennungsfunktion des Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems 7.
So ist es möglich, dass ein Fahrzeugumfeld-Erkennungssystem 7 Verkehrszeichen wie Verkehrszeichen über Geschwindigkeitsbegrenzungen, Steigungen und Gefälle der vom Fahrzeug befahrenen Fahrstrecke erkennt, wobei dann auf Grundlage dieser Fahrstreckendaten entscheiden werden kann, ob der Fahrerwunsch Kontantfahren oder der Fahrerwunsch Bremsen oder der Fahrerwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist.
Alternativ oder zusätzlich zu den Daten über Geschwindigkeitslimits und/oder zu den Daten über Kurvenverläufe und/oder Steigungen entlang der vom Kraftfahrzeug befahrenen Fahrstrecke ist es möglich, dass weitere Daten des Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems 7 genutzt werden, um auf andere Art und Weise zu überprüfen, ob der Fahrerwunsch Beschleunigen oder der Fahrerwunsch Bremsen oder der Fahrerwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist.
So kann vorgesehen sein, dass auf Grundlage von Daten des Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems 7 eine Relativgeschwindigkeit und vorzugsweise ein Abstand des Fahrzeugs, dessen Automatikgetriebe 2 zu betreiben ist, zu einem vorausfahrenden Fahrzeug ermittelt wird, um dann auf Basis dieser Daten zu entscheiden, ob der Fahrerwunsch Beschleunigen oder der Fahrerwunsch Bremsen oder der Fahrerwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist. Dann, wenn eine Relativgeschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug größer als ein Grenzwert ist, ist der Fahrerwunsch Bremsen wahrscheinlich, insbesondere dann, wenn gleichzeitig der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kleiner als ein Grenzwert ist und ein Überholvorgang nicht möglich ist, zum Beispiel infolge des Verkehrsaufkommens und/oder infolge von Geschwindigkeitslimits und/oder infolge von Überholverboten. Derartige Geschwindigkeitslimits sowie Überholverbote sowie das Verkehrsaufkommen können ebenfalls mit Hilfe des Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems 7 erfasst werden, ggf. können diese Daten auch vom GPS-System 6 bereitgestellt werden.
Mit der hier vorliegenden Erfindung ist es demnach möglich, die automatische Verhinderung einer Hochschaltung über eine Fast-Off-Kurzzeitfunktion situationsabhängig zu aktivieren bzw. zu deaktivieren und so nicht nachvollziehbare Hochschaltverhinderungen zu vermeiden. Hiermit kann die fahrerseitige Akzeptanz einer Fast-Off-Kurzzeitfunktion gesteigert werden.
Die hier vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Bei dieser Steuerungseinrichtung handelt es sich vorzugsweise um die Getriebesteuerungsrichtung 5.
Die Steuerungseinrichtung umfasst Mittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei diesen Mitteln handelt es sich um hardwareseitige und softwareseitige Mittel.
Bei den hardwareseitigen Mitteln handelt es sich um Datenschnittstellen, um mit den an der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Baugruppen 6, 7, 2 Daten auszutauschen. Weiterhin handelt es sich bei den hardwareseitigen Mitteln um einen Prozessor und um einen Speicher, wobei ein Speicher der Speicherung von Daten und ein Prozessor der Verarbeitung von Daten dienen.
Bei den softwareseitigen Mitteln handelt es sich um Programmbausteine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bezugszeichenliste

1: Antriebsaggregat
2: Automatikgetriebe
3: Abtrieb
4: Motorsteuerungseinrichtung
5: Getriebesteuerungseinrichtung
6: Fahrerassistenzsystem / GPS-System
7: Fahrerassistenzsystem / Fahrzeugumfeld-Erkennungssystem

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 19849059 A1 [0002]
DE 10248180 A1 [0003]

Claims

Verfahren zum Betreiben eines Automatikgetriebes (2) eines Kraftfahrzeugs unter Einsatz mindestens eines Fahrerassistenzsystems (6, 7), insbesondere unter Einsatz eines Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems (7) und/oder eines Navigationssystems (6), und unter Einsatz einer Fast-Off-Kurzzeitfunktion, wobei das oder jedes Fahrerassistenzsystem (6, 7) Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt, und wobei die Fast-Off-Kurzzeitfunktion abhängig von einer Fahrpedalrücknahme eines Kraftfahrzeugfahrers, nämlich dann, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) verhindert, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem (6, 7) ermittelten Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt wird, ob einer der Fahrwünsche Konstantfahren oder Bremsen wahrscheinlich ist, wobei dann, wenn der Fahrwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, auch dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) zugelassen wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, wohingegen dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen wahrscheinlich ist, dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) verhindert wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage der von dem oder jedem Fahrerassistenzsystem ermittelten Daten des Kraftfahrzeugs ermittelt wird, ob einer der Fahrwünsche Konstantfahren oder Bremsen oder Beschleunigen wahrscheinlich ist, wobei dann, wenn der Fahrwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, auch dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) zugelassen wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist, wohingegen dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist, dann eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) verhindert wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein Grenzwert ist.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn der wenn der Fahrwunsch Konstantfahren wahrscheinlich ist, die Fast-Off-Kurzzeitfunktion deaktiviert wird bzw. ist, und dass dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist, die Fast-Off-Kurzzeitfunktion aktiviert wird bzw. ist.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn der Fahrwunsch Bremsen wahrscheinlich ist, eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) verhindert wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein erster Grenzwert ist, dass dann, wenn der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist, eine Hochschaltung des Automatikgetriebes (2) verhindert wird, wenn eine Geschwindigkeit der Fahrpedalrücknahme größer als ein zweiter Grenzwert ist, und das der erste Grenzwert, bei dessen Überschreiten im Fall des Fahrerwunschs Bremsen die Hochschaltung verhindert wird, kleiner als der zweite Grenzwert ist, bei dessen Überschreiten im Fall des Fahrerwunschs Beschleunigen die Hochschaltung verhindert wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage von Daten eines GPS-Systems oder eines Navigationssystems (6) ermittelt wird, ob der Fahrwunsch Konstantfahren oder der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage prädiktiver Fahrstreckendaten des GPS-Systems oder des Navigationssystems (6), nämlich auf Grundlage von Daten über Geschwindigkeitslimits und/oder auf Grundlage von Daten über Kurvenverläufe und/oder auf Grundlage von Daten über Fahrbahnsteigungen entlang der vom Kraftfahrzeug befahrenen Fahrstrecke, ermittelt wird, ob der Fahrwunsch Konstantfahren oder der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage von Daten eines Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems (7) ermittelt wird, ob der Fahrwunsch Konstantfahren oder der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage von Daten einer Verkehrszeichenerkennungsfunktion des Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems (7), insbesondere auf Grundlage von Daten über Geschwindigkeitslimits entlang der vom Kraftfahrzeug befahrenden Fahrstrecke, ermittelt wird, ob der Fahrwunsch Konstantfahren oder der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist.
Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grundlage von Daten eines Fahrzeugumfeld-Erkennungssystems (7) eine Relativgeschwindigkeit zu einem vorausfahrenden Fahrzeug und/oder ein Abstand zu dem vorausfahrenden Fahrzeug ermittelt wird, und dass auf Grundlage der Relativgeschwindigkeit und/oder des Abstand zu dem vorausfahrenden Fahrzeug ermittelt wird, ob der Fahrwunsch Konstantfahren oder der Fahrwunsch Bremsen oder der Fahrwunsch Beschleunigen wahrscheinlich ist.
Steuerungseinrichtung, insbesondere Getriebesteuerungseinrichtung, gekennzeichnet durch Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9.