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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Müllsäcke und eine Müllsammelvorrichtung mit einer solchen Haltevorrichtung.
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Insbesondere für den Haushaltsgebrauch werden Müllsäcke in der Regel mit ihrem Öffnungsrandbereich über den Randbereich eines Abfallbehälters oder dergleichen gezogen und daran durch Spannung gehalten. Zu diesem Zweck ist es jedoch erforderlich, genau auf den betreffenden Abfallbehälter abgestimmte Müllsäcke zu verwenden. Sind keine passenden Müllsäcke zur Hand, wird die angesprochene Befestigung mühsam oder unmöglich. Dies kann zu unhygienischen Verschmutzungszuständen führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung für Müllsäcke und eine mit einer solchen Haltevorrichtung ausgestattete Müllsammelvorrichtung anzugeben, welche die flexible und unkomplizierte Verwendung unterschiedlich dimensionierter Müllsäcke ermöglicht, wobei es sich in diesem Zusammenhang nicht zwingend um spezielle Müllsäcke handeln muss, sondern auch die Verwendung herkömmlicher Plastikbeutel oder dergleichen möglich sein soll. Zudem soll die zu schaffende Haltevorrichtung und auch bei bestehenden Müllsammelvorrichtungen (Abfallbehältern) einsetzbar, insbesondere nachrüstbar, sein.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels einer Haltevorrichtung für Müllsäcke mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mittels einer Müllsammelvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 16. Bevorzugte Weiterentwicklungen der jeweils erfindungsgemäßen Idee sind in den zugehörigen Unteransprüchen definiert.
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Eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung für Müllsäcke weist folgende Bestandteile auf: wenigstens ein erstes Halteteil zur Befestigung an einer weiteren Einrichtung, vorzugsweise einem Abfallbehälter; und wenigstens ein zweites Halteteil, welches zweite Halteteil relativ zu dem ersten Halteteil beweglich an dem ersten Halteteil angeordnet ist; wobei das erste Halteteil wenigstens eine erste Haltestruktur für einen Öffnungsrandbereich eines Müllsacks oder dgl. aufweist; das zweite Halteteil wenigstens eine zweite Haltestruktur für den Öffnungsrandbereich des Müllsacks aufweist; und ein Abstand zwischen der ersten Haltestruktur und der zweiten Haltestruktur an eine Öffnungsweite des Müllsacks anpassbar ist.
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Eine erfindungsgemäße Müllsammelvorrichtung zeichnet sich aus durch wenigstens eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung zusammen mit einer weiteren Einrichtung, vorzugsweise einem Abfallbehälter, wobei die Haltevorrichtung lösbar in oder an einem Randbereich der weiteren Einrichtung befestigt oder befestigbar ist.
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Aufgrund der Tatsache, dass sich bei einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung der erwähnte Abstand zwischen der ersten Haltestruktur und der zweiten Haltestruktur an die Öffnungsweite des Müllsacks anpassen lässt, kann der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung in einfacher und flexibler Weise mit unterschiedlich dimensionierten Müllsäcken (Plastikbeuteln) verwendet werden, soweit sich die weiter oben beschriebenen Nachteile vermeiden lassen.
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Bei einer ersten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung ist vorgesehen, dass sie zwei zweite Halteteile aufweist, die an dem ersten Halteteil angeordnet sind. Auf diese Weise ergibt sich eine verbesserte Anpassbarkeit der Haltevorrichtung an unterschiedlich dimensionierte Müllsäcke. Die Erfindung ist jedoch keinesfalls auf das Vorhandensein von zwei zweiten Halteteilen beschränkt. Vielmehr kommt auch die Verwendung nur eines zweiten Halteteils oder sogar die Verwendung von mehr als zwei zweiten Halteteilen in Betracht.
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Im Zuge einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine zweite Halteteil schiebbar an dem ersten Halteteil angeordnet ist. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders einfache, stabile Konstruktion und Anpassbarkeit.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Haltevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zum Anpassen des Abstands Federmittel vorgesehen sind, die in mechanischer Wirkverbindung mit dem ersten und/oder zweiten Halteteil stehen. Die genannten Federmittel können in Form einer herkömmlichen Druckfeder (Spiralfeder) ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass der Abstand zwischen der ersten Haltestruktur und der zweiten Haltestruktur durch Wirkung der Federmittel (selbsttätig) möglichst groß ist, um eine selbsttätige Verspannung des Müllsacks zu erreichen. Durch Zusammendrücken der Federmittel lässt sich der Abstand verringern. Dann wird der Müllsack in die Haltevorrichtung eingebracht, und anschließend wird durch Freigeben der Federmittel der genannte Abstand selbsttätig so vergrößert, dass der Müllsack in seinem Öffnungsrandbereich an den Haltestrukturen eingespannt ist.
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Eine wieder andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung sieht vor, dass die erste Haltestruktur und/oder die zweite Haltestruktur als randständige Abwinkelung des ersten Halteteils bzw. des zweiten Halteteils ausgebildet ist und sich vorzugsweise quer zu dessen Längsrichtung erstreckt. Auch diese Merkmale tragen zu einer möglichst einfachen und leicht zu handhabenden Ausgestaltung der Haltevorrichtung bei.
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Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung sieht vor, dass die erste Haltestruktur und/oder die zweite Haltestruktur am jeweiligen freien Ende der randständigen Abwinkelung eine weitere Abwinkelung aufweist bzw. aufweisen, die sich vorzugsweise in Form parallel zu dem restlichen ersten Halteteil bzw. zweiten Halteteil erstreckt. Auf diese Weise ergeben sich insgesamt hakenförmige erste bzw. zweite Haltestrukturen, die besonders gut geeignet sind, mit dem Öffnungsrandbereich eines Müllsacks zusammenzuwirken, um den Müllsack sicher zu halten.
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Eine wieder andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung kann vorsehen, dass die erste Haltestruktur etwa mittig bezüglich des ersten Halteteils ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann die erste Haltestruktur zweigeteilt (oder allgemein mehrgeteilt) ausgebildet sein, wobei vorzugsweise die (beiden) Teile um ein Maß in Längsrichtung des ersten Halteteils voneinander beabstandet sind. Hieraus ergibt sich der besondere Vorteil, dass eine einzige Haltevorrichtung im Bereich der geteilten ersten Haltestruktur zum Einspannen von mehr als nur einem Müllsack verwendet werden kann, indem nämlich die genannten (beiden) Teile der ersten Struktur jeweils mit einem anderen Müllsack zusammenwirken.
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Eine wieder andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung sieht vor, dass das erste Halteteil einen ersten Schenkel sowie wenigstens einen zweiten Schenkel umfasst, welcher zweite Schenkel sich unter einem Winkel zu dem ersten Schenkel erstreckt, wobei die erste Haltestruktur an dem ersten Schenkel angeordnet ist. Insbesondere kann das erste Halteteil etwa U-förmig mit zweiten Schenkeln ausgebildet sein, vorzugsweise flach mit Ausnahme der ersten Haltestruktur. Durch eine solche geometrische Ausgestaltung des ersten Halteteils kann dieses auf besonders günstige Art und Weise mit dem Randbereich der genannten weiteren Einrichtung zusammenwirken, insbesondere wenn diese ein etwa rechteckförmigen Öffnungsbereich aufweist.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung sieht vor, dass das erste Halteteil lösbar mit der weiteren Einrichtung verbindbar ist, insbesondere anclipsbar, vorzugsweise nachrüstbar, höchst vorzugsweise schwenkbar. Zu diesem Zweck kann das erste Halteteil entsprechende Befestigungsstrukturen aufweisen, die vorzugweise als Clipsstrukturen oder dergleichen ausgebildet sind. Vorzugsweise weist auch die genannte weitere Einrichtung in dem Randbereich entsprechende komplementäre Befestigungsstrukturen auf.
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Weiterhin kann bei der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung noch vorgesehen sein, dass das zweite Halteteil einen ersten und einen zweiten Schenkel umfasst, welcher zweite Schenkel sich unter einem Winkel zu dem zweiten Schenkel erstreckt, wobei vorzugsweise das zweite Halteteil etwa L- oder J-förmig ausgebildet und mit Ausnahme der zweiten Haltestruktur höchst vorzugsweise flach ausgestaltet ist. Die zweite Haltestruktur kann an dem ersten Schenkel und an dem zweiten Schenkel angeordnet sein, höchst vorzugsweise durchgängig oder einstückig. Auf diese Weise ist die zweite Haltestruktur besonders gut geeignet, den Öffnungsrandbereich eines Müllbeutels sicher zu halten, ohne ihn zu beschädigen.
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Im Zuge einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Federmittel zwischen den beiden zweiten Halteteilen angeordnet sind, wenn die Haltevorrichtung entsprechend zwei zweite Halteteile aufweist.
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Um die Federmittel bei einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung zu lagern, kann im Zuge einer anderen Weiterbildung derselben vorgesehen sein, dass wenigstens ein Aufnahmeteil für die Federmittel unterhalb des ersten Halteteils vorgesehen und über wenigstens einen Durchbruch, vorzugsweise ein Langloch, in dem ersten Halteteil mit dem wenigstens einen zweiten Halteteil verbunden ist, welches zweite Halteteil oberhalb des ersten Halteteils angeordnet ist. Dabei kann für jedes zweite Halteteil ein eigenes Aufnahmeteil vorgesehen sein. Wie der Fachmann erkennt, handelt es sich bei dem vorstehend verwendeten Begriffen „unterhalb“ und „oberhalb“ nicht um absolute Raumangaben sondern lediglich um relative Positionsbezeichnungen, die selbstverständlich auch umgekehrt werdet werden können.
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Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest das erste Halteteil und/oder das zweite Halteteil und/oder das Aufnahmeteil in einem Kunststoff ausgebildet ist bzw. sind. Hierbei kann es sich – ohne Beschränkung – um Polyamid (PA) handeln.
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Zum Verbinden von Aufnahmeteil und Halteteil können in Weiterbildung der Erfindung geeignete Befestigungsmittel, insbesondere Schraubmittel vorgesehen sein, vorzugsweise wenigstens eine Schneidschraube.
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Schließlich kann bei der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung noch vorgesehen sein, dass das Aufnahmeteil etwa löffelartig ausgebildet ist und in diesem Zusammenhang einen Befestigungsabschnitt zum Verbinden von Aufnahmeteil und zweitem Halteteil sowie einen Aufnahmeabschnitt zum zumindest teilweisen Aufnehmen der Federmittel umfasst.
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Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Müllsammelvorrichtung sieht vor, dass bei dieser mittels der Haltevorrichtung ein Müllsack an der weiteren Einrichtung aufgehängt oder aufhängbar ist, worauf weiter oben zumindest implizit bereits hingewiesen wurde.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
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1 zeigt in Explosionsdarstellung eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung für Müllsäcke;
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2 zeigt die Haltevorrichtung aus 1 in einer Ansicht von oben in einem ersten Verwendungszustand;
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3 bis 6 zeigen die Haltevorrichtung gemäß 1 in perspektivischer Ansicht und in einer Reihe verschiedener Verwendungszustände;
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7 bis 9 zeigen die jeweils paarweise Verwendung der Haltevorrichtung gemäß 1 in der Draufsicht;
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10 bis 12 verdeutlichen das Zusammenwirken einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung mit einer weiteren Einrichtung, beispielsweise einem Abfalleimer mit einem Müllsack;
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13 verdeutlicht das Zusammenwirken einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung mit einer weiteren Einrichtung (Abfalleimer) und mehreren Müllsäcken; und
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14 zeigt einen weiteren Betriebszustand einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung.
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In 1 ist eine Grundform der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung für Müllsäcke anhand einer Explosionsdarstellung gezeigt, welche Haltevorrichtung insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Die Haltevorrichtung 1 umfasst gemäß der gezeigten Ausgestaltung folgende Bestandteile: Ein erstes Halteteil 2, welches zur Befestigung an einer weiteren, hier nicht gezeigten Einrichtung dient, bei welcher Einrichtung es sich beispielsweise um einen Abfallbehälter oder Abfall-/Mülleimer handeln kann; sowie zwei zweite Halteteile 3.1, 3.2, welche zweiten Halteteile 3.1, 3.2 relativ zu dem ersten Halteteil 2 beweglich an den ersten Halteteil 2 angeordnet sind, worauf weiter unten noch genauer eingegangen wird. Das erste Halteteil umfasst eine erste Haltestruktur 2a für einen Öffnungsbereich eines Müllsacks oder dergleichen, und jedes der zweiten Halteteile 3.1, 3.2 umfasst eine zweite Haltestruktur 3.1a, 3.2a für den Öffnungsrandbereich des Müllsacks, welcher Müllsack in 1 nicht dargestellt ist. Aufgrund der angesprochenen relativen Beweglichkeit von erstem Halteteil 2 und den zweiten Halteteilen 3.1, 3.2 ist ein Abstand zwischen der ersten Haltestruktur 2a und den zweiten Haltestrukturen 3.1a, 3.2a an einer Öffnungsweite des Müllsacks anpasbar. Genannter Abstand ist in 1 exemplarisch eingezeichnet und mit Bezugszeichen A bezeichnet.
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Weiterhin umfasst die Haltevorrichtung 1 Federmittel 4, die in Form einer herkömmlichen Druckfeder (Spiralfeder) ausgebildet sind. Zur Aufnahme der Federmittel 4 sind zwei Aufnahmenteile 5.1, 5.2 vorgesehen, die jeweils löffelartig ausgebildet sind und einen Befestigungsabschnitt 5.1a, 5.2a sowie einen Aufnahmeabschnitt 5.1a, 5.1b für die Federmittel 4 aufweisen. Im Bereich des jeweiligen Befestigungsabschnitts 5.1a, 5.2a weisen die Aufnahmeteile 5.1, 5.2 Durchbrüche auf, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit nur einer explizit mit dem Bezugszeichen 5.2c bezeichnet ist. Hierüber lassen sich die Aufnahmeteile 5.1, 5.2 in der schematisch angedeuteten Weise mittels eines geeigneten Verbindungsmittels 6, vorliegend einer Schneidschraube, mit dem jeweils zugeordneten zweiten Halteteil 3.1, 3.2 verbinden.
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Zu diesem Zweck weist das erste Halteteil 2 Durchbrüche 2b in Form von Langlöchern auf, die sich parallel zur Längsrichtung des ersten Halteteils 2 erstrecken. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist auch von den Durchbrüchen bzw. Langlöchern 2b nur einer bzw. eines explizit bezeichnet. Grundsätzlich ist jeder Befestigungsstelle (Durchbruch 5.2c) der Aufnahmeteile 5.1, 5.2 ein solcher Durchbruch (Langloch) 2b des ersten Halteteils 2 zugeordnet. Eine Abmessung der Durchbrüche (Langlöcher) 2b in Längsrichtung des ersten Halteteils 2 sorgt für die bereits angesprochene Beweglichkeit der zweiten Halteteile 3.1, 3.2 relativ zu dem ersten Halteteil 2. Auf diese Weise lässt sich insbesondere der bereits erwähnte Abstand A durch Verschieben des betreffenden zweiten Halteteils 3.2 (bzw. 3.1) relativ zu dem ersten Halteteil 2 verändern bzw. einstellen und an die Öffnungsweite eines Müllsacks anpassen.
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Die angesprochenen Federmittel 4 sorgen dafür, dass der angesprochene Abstand A einerseits wie auch ein Abstand A‘ zwischen den zweiten Halteteilen 3.1, 3.2 und entsprechend zwischen den zweiten Haltestrukturen 2.1a, 2.2a im Grundzustand der Haltevorrichtung 1 möglichst groß bzw. maximal ist. Auf diese Weise lässt sich ein selbsttätiges Einspannen von Müllsäcken erreichen, worauf weiter unten noch genauer eingegangen wird.
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Vorzugsweise stehen sämtliche vorgenannte Komponenten der Haltevorrichtung 1 – eventuell mit Ausnahme der Schneidschrauben 6 und der Federmittel 4 – aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise – aber ohne Beschränkung – aus Polyamid (PA).
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Nicht erkennbar sind in der Darstellung gemäß 1 Befestigungsstrukturen an dem ersten Halteteil 2, welche zum Befestigen der Haltevorrichtung 1 an einer weiteren Einrichtung, vorzugsweise einem Abfallbehälter, dienen. Auch hierauf wird weiter unten noch genauer eingegangen.
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Abschließend sei unter Bezugnahme auf 1 die Lage und Ausgestaltung der angesprochenen Haltestrukturen 2a, 3.1a, 3.2a etwas genauer beschrieben. Gleiches gilt auch für das grundsätzliche Aussehen der ersten und zweiten Halteteile 2, 3.1, 3.2.
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Das erste Halteteil 2 ist als Ganzes etwa nach Art einer flachen U-Form ausgebildet und weist in diesem Zusammenhang einen mittleren Schenkel 2c sowie zwei endständige freie Schenkel 2d auf. Die bereits angesprochenen Durchbrüche (Langlöcher) 2b sind im Bereich des mittleren Schenkels 2c angeordnet, wie dargestellt. Die bereits angesprochene erste Haltestruktur 2a ist mittig bezüglich des mittleren Schenkels 2c angeordnet und umfasst zwei voneinander beabstandete Teile 2aa, 2ab, die um ein Maß B in Längsrichtung des ersten Halteteils voneinander beabstandet sind. Die genannten Teile 2a, 2b der ersten Haltestruktur 2a sind als randständige Abwinkelungen des ersten Halteteils 2 ausgebildet und ragen im Wesentlichen senkrecht von diesem auf. Zusätzlich weisen die beiden Teile 2a, 2ab der ersten Haltestruktur 2a an ihrem jeweils freien Ende noch eine weitere Abwinkelung 2ac auf, die sich etwa parallel zu dem restlichen ersten Halteteil 2 erstreckt, wie dargestellt. Auf diese Weise bildet die erste Haltestruktur 2a – von der Seite betrachtet – im Profil eine Art Hakenstruktur aus, in die der Öffnungsrandbereich eines Müllsacks (nicht gezeigt) eingehakt oder eingehängt werden kann.
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Die zweiten Haltestrukturen 3.1a, 3.2a an den zweiten Halteteilen 3.1, 3.2 sind ähnlich ausgebildet, wie die erste Haltestruktur 2a bzw. deren Teile 2aa, 2ab. Auch die zweiten Haltestrukturen 3.1a, 3.2a bestehen im Wesentlichen aus einer randständigen Abwinkelung der ansonsten flachen, etwa J-förmig ausgebildeten zweiten Halteteile 3.1, 3.2. Die genannten randständigen Abwinkelungen der zweiten Haltestrukturen 3.1a, 3.2a sind in 1 mit dem Bezugszeichen 3.1aa bzw. 3.2aa bezeichnet. Auch hier ist am jeweiligen freien Ende der randständigen Abwinkelungen 3.1a, 3.2a eine weitere Abwinkelung 3.1ab bzw. 3.2ab vorhanden, die sich etwa parallel zu dem restlichen zweiten Halteteil 3.1 bzw. 3.2 erstreckt. Wie dargestellt, erstrecken sich die zweiten Haltestrukturen 3.1a, 3.2a vom Bereich des einen Schenkels 3.1b der angesprochenen J-förmigen Ausgestaltung bis in den Bereich des anderen Schenkels 3.1c der genannten Anordnung. Gleiches gilt unter Bezugnahme auf das andere zweite Halteteil 3.2, ist jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht näher bezeichnet. Speziell beginnt die zweite Haltestruktur 3.1a etwa in der Mitte des einen Schenkels 3.1b und erstreckt sich dann einstückig durchgängig bis ganz zum distalen (freien) Ende des anderen Schenkels 3.1c.
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Gemäß der vorstehenden Beschreibung dienen auch die zweiten Haltestrukturen 3.1a, 3.2a dazu, den Öffnungsrandbereich eines Müllsacks zu hintergreifen und zu halten, was unter Einwirkung der Federmittel 4 durch selbständiges Verspannen geschieht, worauf noch weiter genauer eingegangen wird.
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Das bereits implizit angesprochene Mindermaß M der zweiten Haltestruktur 3.2a (und entsprechend auch der anderen zweiten Haltestruktur 3.1a) gegenüber einer Gesamtlänge des betreffenden Schenkels 3.1b des zweiten Halteteils 3.1, 3.2 begrenzt – zusätzlich zu dem bereits beschriebenen Abstand A‘ zwischen den zweiten Halteteilen 3.1, 3.2 – die Verschiebbarkeit der zweiten Halteteile 3.1, 3.2 gegenüber dem ersten Halteteil 2. Grundsätzlich ist eine Verschiebung der zweiten Halteteile 3.1, 3.2 bezogen auf das erste Halteteil 2 nur solange möglich, bis entweder die beiden zweiten Halteteile 3.1, 3.2 zusammenstoßen (A‘ = 0) oder bis das betreffende zweite Halteteil 3.1, 3.2 mit der zweiten Haltestruktur 3.1a, 3.2a an dem zugewandten Teil 2aa, 2ab der ersten Haltestruktur 2a anschlägt.
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Grundsätzlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend exemplarisch beschriebene Ausgestaltung mit zwei relativ zu dem ersten Halteteil 2 beweglichen zweiten Halteteilen 3.1, 3.2 beschränkt. Insbesondere eine Ausgestaltung mit nur einem relativ zu dem ersten Halteteil 2 beweglichen zweiten Halteteil 3.1, 3.2 ist möglich. In diesem Zusammenhang könnte insbesondere auf die vorstehend beschriebene Haltestruktur 2a verzichtet werden; dafür könnte die nach dem Vorstehenden an dem verzichtbaren zweiten Halteteil angeordnete Haltestruktur an dem ersten Halteteil vorgesehen sein, wobei letzteres entsprechend dann auch zur Befestigung des einen Aufnahmeteils für die Federmittel 4 dienen würde.
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Derartige Modifikationen liegen für den Fachmann auf der Hand, so dass hierauf vorliegend nicht genauer einzugehen ist.
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2 zeigt die Haltevorrichtung 1 gemäß 1 in der Draufsicht. Ein Doppelpfeil P verdeutlicht die relative Beweglichkeit vom ersten Halteteil 2 und den zweiten Halteteilen 3.1, 3.2, wobei das eine zweite Halteteil 3.2 in zwei verschiedenen Funktionsstellungen (eingefahren und ausgefahren) dargestellt ist. In der eingefahrenen Stellung stößt es mit der betreffenden zweiten Haltestruktur 3.2a etwa bei Bezugszeichen S auf den Teil 2aa der ersten Haltestruktur 2a des ersten Halteteils 2. Für die ausgefahrene Stellung ergibt sich eine Begrenzung durch die Abmessungen der Durchbrüche (Langlöcher) 2b, welche jedoch in 2 nicht erkennbar sind. Für das andere zweite Halteteil 3.1 ergeben sich entsprechende Beweglichkeiten, wobei als zusätzliche Beschränkung das mögliche Zusammenstoßen der beiden zweiten Halteteile 3.1, 3.2 zu berücksichtigen ist (A‘ = 0).
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Die 3 bis 6 zeigen nun anhand einer perspektivischen Darstellung der gesamten Haltevorrichtung 1 verschiedene Betriebs- oder Verwendungszustände derselben, worauf vorliegend nur kurz einzugehen ist.
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In 3 sind die beiden zweiten Halteteile 3.1, 3.2 maximal ausgefahren. Sie überdecken dann im Außenbereich gerade das erste Halteteil 2. Dieser Zustand stellt sich ohne äußeren Zwang – beispielsweise durch das Einspannen eines Müllsacks – aufgrund der Federmittel 4 (vgl. 1) von selbst ein. Die Beweglichkeit ist hier – wie bereits angesprochen – durch die Abmessungen der Durchbrüche oder Langlöcher 2b (vgl. 1) begrenzt.
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Gemäß 4 ist das erste Halteteil 3.1 weiterhin vollständig ausgefahren, während das andere zweite Halteteil 3.2 maximal eingefahren ist (A = 0). In diesem Zustand sind die Federmittel 4 (vgl. 1) grundsätzlich bestrebt, die zweiten Halteteile 3.1, 3.2 auseinanderzudrücken, sofern kein äußerer Zwang, beispielsweise durch Einspannen eines verglichen mit 3 entsprechend kleineren Müllbeutels dies verhindert.
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Gemäß 5 ist das Halteteil 3.2 maximal ausgefahren, und das Halteteil 3.1 ist maximal eingefahren. Ansonsten entspricht der Zustand demjenigen in 4.
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6 zeigt einen Zustand, bei dem beide Halteteile 3.1, 3.2 maximal eingefahren sind. Sie stoßen dann in der Mitte, etwa am Bezugszeichen S‘, zusammen (A‘ = 0). Aufgrund der gewählten relativen Abmessungen gilt A = 0 für beide Halteteile 3.1, 3.2. Auch hier sind die Federmittel 4 (vgl. 1) grundsätzlich bestrebt, die beiden Halteteile 3.1, 3.2 auseinanderzudrücken. Auf diese Weise lassen sich noch kleinere Müllsäcke einspannen.
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Wie der Fachmann den 1 bis 6 weiterhin noch entnimmt, können aufgrund der zweiteiligen Ausgestaltung der ersten Haltestruktur 2aa (vgl. 1) mit der gezeigten Haltevorrichtung 1 auch zwei Müllsäcke eingespannt werden. Unter Bezugnahme auf 1 dient dann Teil 2ab der ersten Haltestruktur 2a zusammen mit der zweiten Haltestruktur 3.2a zum Einspannen eines ersten Müllsacks, während der zweite Teil 2ab der ersten Haltestruktur 2a zusammen mit der Haltestruktur 2b zum Einspannen eines weiteren Müllsacks dienen kann. Die beiden eingespannten Müllsäcke können dabei auch durchaus unterschiedliche Abmessungen im Öffnungsrandbereich aufweisen, wie beispielsweise die 4 und 5 verdeutlichen.
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Die 7 bis 9 illustrieren nochmals einen entsprechenden Sachverhalt in der Draufsicht, wobei hier jeweils zwei erfindungsgemäße Haltevorrichtungen 1 paarweise zum Einsatz kommen. Dabei entspricht 7 dem Zustand gemäß 3, 9 entspricht dem Zustand gemäß 6, und 8 entspricht dem Zustand gemäß 5.
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Die gestrichelte Linie in den 7 bis 9 illustrieren Kantenverläufe der bereits angesprochenen weiteren Einrichtung, bei der es sich vorzugsweise um einen Abfallbehälter (Mülleimer) handeln kann. Hierauf wird nun anhand der 10 bis 14 noch genauer eingegangen.
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Unter Bezugnahme auf 2 sei zunächst noch auf ein weiteres Merkmal der Haltevorrichtung 1 angesprochen. Hierbei handelt es sich um die bei Bezugszeichen 2e nur andeutungsweise zu erkennenden Befestigungsstrukturen, denen sich die Haltevorrichtung 1 im Bereich des ersten Halteteils 2 an der bereits mehrfach angesprochenen weiteren Einrichtung befestigen lässt. Dies ist in den bereits erwähnten 10 bis 14 gut erkennbar. Auch hier sind die angesprochenen Befestigungsstrukturen mit dem Bezugszeichen 2e bezeichnet. Sie wirken mit nicht näher dargestellten, komplementären Befestigungsstrukturen am oberen Rand der weiteren Einrichtung zusammen, die vorliegend mit dem Bezugszeichen 7 bezeichnet und jeweils nur gestrichelt schematisch dargestellt ist. Vorzugsweise, jedoch ohne Beschränkung, sind die Befestigungsstrukturen 2e als Clipsstrukturen ausgebildet, um die Haltevorrichtungen 1 in einfacher Weise lösbar-schwenkbar an der weiteren Einrichtung 7 zu befestigen, insbesondere auch zum Nachzurüsten.
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10 zeigt im Zusammenhang wiederum den Zustand analog zu 7 mit maximal ausgefahrenen zweiten Halteteilen 3.1, 3.2.
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In 11 ist ein Zustand gezeigt, bei dem wiederum nur das zweite Halteteil 3.1 maximal ausgefahren ist. Dies entspricht der Darstellung in 4.
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Gemäß 12 sind beide zweite Halteteile 3.1, 3.2 maximal eingefahren. Außerdem ist hier zu Illustrationszwecken noch ein Müllsack 8 schematisch dargestellt, welcher in seinem Öffnungsrandbereich 8a gemäß der vorstehenden Beschreibung an den Haltevorrichtungen 1 eingespannt ist.
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13 illustriert nochmals den Zustand gemäß 3 oder 10 mit maximal ausgefahrenen zweiten Halteteilen 3.1, 3.2, wobei hier die zweiteilige Ausgestaltung der ersten Haltestruktur 2a dazu benutzt wird, zwei Müllsäcke 8.1, 8.2 in ihrem jeweiligen Öffnungsrandbereich 8.1a, 8.2a einzuspannen.
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Abschließend zeigt 14 die Verschwenkbarkeit der Haltevorrichtungen 1 aufgrund der angesprochenen Ausgestaltung der Befestigungsstrukturen 2e.
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Letztere sind im linken oberen Teil der 14 besonders gut erkennbar und umfassen im Wesentlichen jeweils zwei parallele Vorsprünge (nicht weiter bezeichnet), die relativ zueinander federnd ausgebildet sind, so dass die betreffende Haltevorrichtung 1 auf eine entsprechende komplementäre Befestigungsstruktur der weiteren Einrichtung 7 aufclipsbar ist. Ansonsten sind in 14 nochmals die einzelnen Bestandteile der Haltevorrichtung 1 gut erkennbar, die weiter oben anhand von 1 bereits detailliert beschrieben wurden.
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Insbesondere entspricht die Verwendung in 14 einem Verwendungszustand bei der Entnahme von (in 14 nicht gezeigten) Müllbeuteln aus der weiteren Einrichtung 7. Die betreffenden Müllbeutel ruhen innerhalb der weiteren Einrichtung 7 und können dort verknotet oder in sonstiger Weise verschlossen werden, um sie dann aus der weiteren Einrichtung 7 zu entnehmen und geeignet zu entsorgen. Anschließend werden die Haltevorrichtungen 1 wieder nach innen geschwenkt, und einer oder mehrere Müllbeutel werden in der beschriebenen Art und Weise eingespannt und können befüllt werden.