DE102014100979A1

DE102014100979A1 - Lagerbuchse

Info

Publication number: DE102014100979A1
Application number: DE102014100979.7A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2013-09-09
Filing date: 2014-01-28
Publication date: 2015-03-12
Anticipated expiration: 2034-01-29
Also published as: DE102014100979B4; DE202014100376U1

Abstract

Eine Lagerbuchse mit einem zylindrischen Buchsenkörper (2) und mindestens einem in axialer Richtung weisenden Kragen (3), der eine axial nach außen gerichteten Anlagefläche (6) hat, ist dadurch gekennzeichnet, dass in den Kragen (3) im Bereich seines Außenrandes mehrere in Umfangsrichtung im Abstand voneinander liegende, in Axialrichtung nach außen über die Anlagefläche (6) vorspringende Nocken (5) eingeprägt sind, derart, dass ein Spiel in der Lagerstelle durch elastische und plastische Verformung der Nocken auf nahezu Null reduziert wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Lagerbuchse mit einem zylindrischen Buchsenkörper und mindestens einem am axialen Ende des Büchsenkörpers angeordneten, nach außen gerichteten Kragen.
Buchsen der eingangs genannten Art sind in vielfältiger Ausgestaltung aus dem Stand der Technik bekannt und werden insbesondere an Lagerstellen eingesetzt, an denen ein nur geringes Lagerspiel zulässig ist. Durch eine radiale Kalibrierung kann dabei ein radiales Spiel aufgrund von Bautoleranzen der im Bereich der Lagerstelle eingesetzten Bauteile gewöhnlich minimiert werden.
Aufgrund mehrerer solcher Einzelbauteiltoleranzen, die sich unvorteilhaft in der Lagerstelle fokussieren, kommt es allerdings nicht nur zu einem radialen sondern auch zu einem unerwünschten axialen Spiel. Ein solches axiales Spiel führt nicht nur zu einer störenden Geräuschentwicklung während des Betriebs sowie einer unpräzisen Führung eines gelagerten Bauteils, sondern auch zu einem erhöhten Verschleiß und damit verbunden zu einer geringen Lebensdauer der Bauteile der Lagerstelle.
Ein axiales Spiel kann zwar grundsätzlich durch Verringerung der Fertigungstoleranzen sämtlicher Bauteile minimiert werden, jedoch führt dies zu einer starken Kostensteigerung bei der Produktion der Bauteile.
In der EP 2 058 536 B1 ist eine Lagerbuchse beschrieben, die einen im Wesentlichen zylindrischen Buchsenkörper und mindestens einen radial gerichteten, einen pilzförmigen Querschnitt aufweisenden Flansch umfasst, um einen Axial- und Radialtoleranzausgleich in einer Lageranordnung zu gestalten. Die Lagerbuchse ist aus einem Gleitlagermaterial hergestellt, enthält einen metallischen Träger und eine eine Gleitschicht bildende Gleitmaterial-Beschichtung. Der Begriff „pilzförmiger Querschnitt“ ist so zu verstehen, dass der Flansch einen nach oben im Wesentlichen kreisbogenförmig gewölbten Querschnitt hat und bis auf einen Schlitz umlaufend an den zylindrischen Buchsenkörper angeformt ist.
In der EP 463 066 A1 ist eine Scharniergelenklagerung für Kraftfahrzeuge, insbesondere Scharnierlagerung für die Türhaltestange von Kraftwagen-Türfeststellern, mit einer den Scharnierstift in wenigstens einem Scharnierauge der am zweiten Türanordnungsteil angeordneten zweiten Scharniergelenkhälfte lagernden Lagerbuchse beschrieben. Diese Lagerbuchse besteht aus mehreren über den Umfang verteilten, axial gerichteten, wulstförmigen und federnd elastisch verformbaren Profilabschnitten, die mittels eines radial ausladenden Kragens bzw. Flanschs zu einem einheitlich handhabbaren Bauteil verbunden sind. Der radial ausladende, eine radial gerichtete Schlitzausnehmung aufweisende Kragen ist umlaufend wellenförmig als Wellfeder gestaltet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerbuchse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bereit zu stellen, die ein axiales Spiel in einfacher Weise reduziert bzw. ausgleicht, um konstruktions- und materialabhängig die Restkraft und somit die Reibung (Reibmoment) in der Lagerstelle einstellen zu können.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Lagerbuchse dadurch gekennzeichnet, dass in den Kragen im Bereich seines Außenrandes mehrere in Umfangsrichtung im Abstand voneinander liegende, in Axialrichtung nach außen vorspringende Nocken eingeprägt sind, derart, dass das Spiel in der Lagerstelle durch elastische und vorteilhafter Weise plastische Verformung auf nahezu Null reduziert wird.
Es hängt von der Geometrie der Nocken ab, ob das Lagerbuchsenmaterial beim Zusammendrücken vollständig gestaucht oder in Teilbereichen gebogen wird.
Eine geschlossene Prägung in Form der gemäß EP 2 058 536 B1 beschriebenen umlaufenden Wulst kann beim Zusammendrücken nur gestaucht werden.
Die Anordnung von mehreren Nocken an dem Außenrand der Anlagefläche ermöglicht es in vorteilhafter Weise, ein axiales Spiel der die Buchse aufweisenden Lagerstelle auszugleichen, indem die Nocken derart angeordnet und geformt sind, dass bei der Montage der Lagerbuchse die Nocken zumindest teilweise zusammengedrückt werden. Dadurch kommt es zu einer teilweise plastischen und teilweise elastischen Vorspannung, die ein sowohl bereits bei der Montage als auch im späteren Betrieb möglicherweise auftretendes Spiel kompensiert.
Die Nocken sind vorzugsweise zum Außenrand der flanschartigen Anlagefläche hin offen.
Es sind vorzugsweise mindestens drei, vorzugsweise mindestens acht in gleichmäßigen Winkelabschnitten voneinander angeordnete Nocken vorgesehen, wobei die Anzahl der Nocken im wesentlichen abhängig ist von dem Durchmesser der Auflagefläche.
Die Nocken sind vorzugsweise aus dem Material der Anlagefläche derart herausgedrückt, dass sie an der Außenseite der Anlagefläche die Form von Ausbuchtungen und an der anderen Seite die Form von Einbuchtungen haben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert, die in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Lagerbuchse zeigt.
Die in der Zeichnung dargestellte Lagerbuchse 1 enthält einen zylinderförmigen Buchsenkörper 2 sowie einen an einem Ende des Buchsenkörpers 2 im Wesentlichen von diesem abstehenden flanschartigen Kragen 3 mit Anlagefläche 6.
Im Bereich des Außenrandes 4 des Kragens 3 hat die Lagerbuchse 1 acht gleichmäßig über den Umfang der Lagerbuchse 1 verteilte, voneinander beabstandete Nocken 5. Die Nocken 5 stehen dabei in Form von Ausbuchtungen in axialer Richtung von der radial umlaufenden Anlagefläche des Kragens 3 nach außen vor. Die Nocken 5 sind durch Prägung des Kragens 3 der Lagerbuchse 1, insbesondere im Bereich des Außenrandes 4, gebildet. Die zu diesen Ausbuchtungen komplementären Einbuchtungen an der anderen Seite des Kragens 3 sind zum Außenrand des Kragens 3 hin offen.
Weiterhin weist die Lagerbuchse 1 einen bogenförmigen Übergansbereich 7 zwischen einer Innenfläche 8 des Buchsenkörpers 2 und dem Kragen 3 bzw. der Anlagefläche 6 auf.
Sowohl der Buchsenkörper 2 als auch der sich an den Buchsenkörper 2 anschließende Kragen 3 können materialabhängig eine sich in axialer bzw. radialer Richtung erstreckende schlitzförmige Öffnung 9 haben, die sich über die Lagerbuchse 1 erstreckt. Dabei umfasst die Öffnung 9 radial in Bezug zum Buchsenkörper 2 einen Winkelbereich zwischen 1° und 10°, insbesondere von etwa 5°, auf.
Bei einer zum Rand des Kragens 3 offenen Kontur der Nocken überwiegt das Biegemoment, wie es nur beim Anbringen der Nocken am Außenrand des Kragens möglich ist, d.h. die Kraft zum Zusammendrücken der Nocken wird geringer. Das Zusammendrücken der Nocken 5, d.h. das Zurückformen der Nocken kann im elastischen Bereich, d.h. die Materialstreckgrenze wird nicht überschritten, oder im elastischen und nach Überschreiten der Streckgrenze plastischen Bereich erfolgen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 2058536 B1 [0005, 0010]
EP 463066 A1 [0006]

Claims

Lagerbuchse mit einem zylindrischen Buchsenkörper (2) und mindestens einem in axialer Richtung weisenden Kragen (3), der eine axial nach außen gerichteten Anlagefläche (6) hat, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kragen (3) im Bereich seines Außenrandes mehrere in Umfangsrichtung im Abstand voneinander liegende, in Axialrichtung nach außen über die Anlagefläche (6) vorspringende Nocken (5) eingeprägt sind, derart, dass ein Spiel in der Lagerstelle durch elastische Verformung der Nocken (5) auf nahezu Null reduziert wird.
Lagerbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (5) derart eingeprägt sind, dass das Spiel durch elastische und plastische Verformung der Nocken (5) auf nahezu Null reduziert wird.
Lagerbuchse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (5) in gleichmäßigen Winkelabständen voneinander angeordnet sind.
Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens drei, vorzugsweise mindestens acht, Nocken (5) aufweist.
Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (5) relativ zum Außenrand des Kragens (3) in radialer Richtung offen sind.
Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (5) aus dem Material des Kragens derart herausgedrückt sind, dass sie an der einen Seite der Anlagefläche (6) die Form von Ausbuchtungen und an der anderen Seite des Kragens (3) die Form von Einbuchtungen haben.
Lagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Buchsenkörper (2) und der Kragen (3) geschlitzt sind.