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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern der Helligkeit einer Lichtquelle in einem Fahrzeug, insbesondere einer Lichtquelle, die ein Anzeige- oder Bedienelement des Fahrzeugs beleuchtet.
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Die Helligkeit einer solchen Lichtquelle muss an die Umgebungshelligkeit angepasst sein, um einerseits eine schnelle und sichere Ablesbarkeit des Anzeigeelements bzw. ein sicheres Finden des Bedienelements zu gewährleisten und andererseits eine Blendung des Fahrers zu vermeiden.
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Aus
DE 197 44 922 A1 ist eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung bekannt, bei der ein in Fahrtrichtung ausgerichteter Bildsensor eine Helligkeitsmessung ausführt, und sein Ausgangssignal einer Steuereinheit für eine Lichtquelle, namentlich einer Armaturenbeleuchtung, zuführbar ist.
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Die Umgebungshelligkeit, die ein solcher Sensor wahrnimmt, kann in kurzen Zeiträumen stark variieren, zum Beispiel, wenn das Fahrzeug durch einen Wald fährt und der Sensor im schnellen Wechsel Schatten der Bäume bzw. durch das Blätterdach der Bäume hindurchtretendem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Eine ähnliche Situation kann sich beim Befahren einer Galerie ergeben, wo in schnellem Wechsel Stützen der Galerie den Sensor beschatten oder durch Wandöffnungen der Galerie hindurch Sonnenlicht auf den Sensor treffen kann. Wenn die Helligkeit der Lichtquelle einer solchen schnell schwankenden Umgebungshelligkeit exakt folgt, zieht sie zwangsläufig die Aufmerksamkeit des Fahrers auf sich und wirkt dadurch irritierend. Wird hingegen die Helligkeit der Lichtquelle der Umgebungshelligkeit mit einer langen Zeitkonstante gemittelt nachgeführt, so dass sich derartige kurzfristige Schwankungen auf die Helligkeit der Lichtquelle nicht auswirken, dann dauert es auch lang, bis die Helligkeit der Lichtquelle sich an abrupte, aber länger anhaltende Änderungen der Umgebungshelligkeit, zum Beispiel am Ein- und Ausgang eines Tunnels, anpasst, so dass in Übergangszeiten die Erkennbarkeit eines von der Lichtquelle beleuchteten Anzeige- oder Bedienelements unbefriedigend ist.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Steuerung für die Helligkeit einer Lichtquelle in einem Fahrzeug anzubieten, die die oben erläuterten Probleme vermeidet.
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Die Aufgabe wird einer Ausgestaltung der Erfindung zu Folge gelöst, indem eine Vorrichtung zum Steuern der Helligkeit einer Lichtquelle in einem Fahrzeug eine Lokalisierungseinheit zum Ermitteln der geographischen Position des Fahrzeugs, eine Kartendatenbank und eine Steuereinheit umfasst, die eingerichtet ist, anhand der geographischen Position des Fahrzeugs belichtungsrelevante Angaben aus der Kartendatenbank abzufragen und die Helligkeit der Lichtquelle anhand deren belichtungsrelevanten Daten festzulegen.
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Eine solche Kartendatenbank sollte Objekte wie etwa Tunnel und Unterführungen verzeichnen, aber auch Wälder, Berge oder Gebäude, soweit diese in der Lage sind, eine von dem Fahrzeug befahrene Straße zu beschatten,.
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Die Steuereinheit kann eingerichtet sein, die geographische Position des Schattens eines verzeichneten Objekts unter Berücksichtigung des Sonnenstandes zu berechnen. Dies schafft insbesondere die Möglichkeit, unter den verzeichneten Objekten nur diejenigen zu berücksichtigen, die beim aktuellen Sonnenstand in der Lage sind, die gegenwärtige geographische Position des Fahrzeugs oder den noch vor ihm liegenden Fahrweg zu beschatten.
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Die Vorrichtung sollte in an sich bekannter Weise auch einen Umgebungshelligkeitssensor umfassen, der mit der Steuereinheit verbunden ist und es dieser ermöglicht, bei der Festlegung der Helligkeit der Lichtquelle die Umgebungshelligkeit zu berücksichtigen.
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Die Steuereinheit kann eingerichtet sein, anhand der geographischen Position und der aus der Kartendatenbank bezogenen belichtungsrelevanten Angaben zu entscheiden, ob eine von dem Umgebungshelligkeitssensor erfasste Änderung der Umgebungshelligkeit auf ein zum Beschatten des Fahrzeugs geeignetes Objekt zurückzuführen ist, und eine Änderung der Helligkeit der Lichtquelle in Reaktion auf die Änderung der Umgebungshelligkeit abhängig vom Ergebnis der Entscheidung zu steuern. Dies erlaubt es der Steuereinheit insbesondere, je nach vermuteter Ursache unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten bei der Anpassung der Helligkeit der Lichtquelle einzusetzen. So kann etwa im Falle eines Eintritts des Fahrzeugs in den Schatten einer Brücke eine sehr schnelle Anpassung der Helligkeit der Lichtquelle erfolgen, um eine sichere bzw. blendfreie Ablesung eines Displays auch während des Unterquerens der Brücke zu ermöglichen, wohingegen im Falle einer Änderung der Umgebungshelligkeit, die nicht auf ein in der Datenbank verzeichnetes beschattendes Objekt zurückgeführt werden kann, die Helligkeit der Lichtquelle mit langer Zeitkonstante nachgeführt wird, so dass eine Irritation des Fahrers durch abrupte Änderungen der Helligkeit der Lichtquelle vermieden werden können.
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Die Recheneinheit kann aber auch eingerichtet sein, anhand der belichtungsrelevanten Daten eine Änderung der Umgebungshelligkeit, zum Beispiel aufgrund der Unterquerung einer den Weg des Fahrzeugs kreuzenden Brücke, vorherzusagen und diese Änderung bei der Steuerung der Helligkeit der Lichtquelle zu berücksichtigen.
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Eine solche Berücksichtigung kann zum Beispiel darin bestehen, dass die Steuereinheit, basierend auf der erwarteten Änderung der Umgebungshelligkeit, bereits mit dem Anpassen der Helligkeit der Lichtquelle beginnt, noch bevor die Änderung der Umgebungshelligkeit tatsächlich eingetreten ist, um so einerseits eine abrupte Umschaltung der Helligkeit der Lichtquelle zu vermeiden, andererseits aber bereits bei Eintritt der Änderung der Umgebungshelligkeit eine wenigstens teilweise bereits angepasste Helligkeit der Lichtquelle zur Verfügung zu haben.
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Die Berücksichtigung einer bevorstehenden Änderung kann aber auch darin bestehen, dass, wenn diese Änderung anhand der belichtungsrelevanten Daten als kurzzeitig erkennbar ist, eine Anpassung der Helligkeit der Lichtquelle von vornherein unterbunden wird.
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Die Aufgabe wird einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung zu Folge gelöst durch ein Verfahren zum Steuern der Helligkeit einer Lichtquelle in einem Fahrzeug mit den Schritten:
- a) Ermitteln der geographischen Position des Fahrzeugs;
- b) Abfragen von belichtungsrelevanten Angaben aus einer Kartendatenbank anhand der geographischen Position des Fahrzeugs;
- c) Festlegen der Helligkeit der Lichtquelle anhand der belichtungsrelevanten Daten.
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Weitere Erfindungsgegenstände sind ein Computerprogramm-Produkt mit Programmcodemitteln, die einen Computer befähigen, als Recheneinheit in einer Vorrichtung wie oben beschrieben zu arbeiten oder das oben angegebene Verfahren auszuführen, sowie ein computerlesbarer Datenträger, auf dem Programmanweisungen aufgezeichnet sind, die einen Computer befähigen, wie oben beschrieben zu arbeiten.
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Noch ein Erfindungsgegenstand ist eine – insbesondere elektronische – Einrichtung bzw. Vorrichtung zum Steuern der Helligkeit einer Lichtquelle in einem Fahrzeug mit
- a) Mitteln zum Ermitteln der geographischen Position des Fahrzeugs;
- b) Mitteln zum Abfragen von richtungsrelevanten Angaben aus einer Kartendatenbank anhand der geographischen Position des Fahrzeugs; und
- c) Mitteln zum Festlegen der Helligkeit der Lichtquelle anhand der belichtungsrelevanten Daten.
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Die belichtungsrelevanten Daten enthalten dabei zumindest die Positionen von zum Beschatten des Fahrzeugs geeigneten Objekten.
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Der Schritt des Berechnens der geographischen Position des Schattens eines Objekts kann dabei unter Berücksichtigung der Sonnenstellung erfolgen.
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Im besagten Schritt c) kann entschieden werden, ob eine Änderung der Umgebungshelligkeit auf ein zum Beschatten des Fahrzeugs geeignetes Objekt zurückzuführen ist, wobei eine Änderung der Helligkeit der Lichtquelle in Reaktion auf die Änderung der Umgebungshelligkeit abhängig vom Ergebnis der Entscheidung bemessen wird.
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Im Schritt c) kann ferner anhand der belichtungsrelevanten Daten zwischen einem Normalbetriebsmodus, in dem die Helligkeit der Lichtquelle anhand einer ersten Regel festgelegt wird, und einem Ausnahmebetriebsmodus ausgewählt werden, in dem die Helligkeit nach einer zweiten Regel festlegt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Helligkeitssteuerungsvorrichtung in einer exemplarischen Anwendungssituation;
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2 einen Zusammenhang zwischen Umgebungshelligkeit und Helligkeit der Lichtquelle unter stationären Bedingungen;
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3 ein Flussdiagramm eines Betriebsverfahrens der Vorrichtung gemäß einer ersten Ausgestaltung; und
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4 ein Flussdiagramm gemäß einer zweiten Ausgestaltung.
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1 zeigt in einer schematischen Draufsicht ein Fahrzeug 1 auf einer Straße 2 unmittelbar vor dem Einfahren in einen Tunnel 3 oder dem Unterqueren einer Brücke.
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Das Fahrzeug 1 weist an seinem Armaturenbrett mehrere Bedienelemente oder Anzeigeinstrumente auf, die jeweils eine Lichtquelle 4 enthalten, um eine Handhabe des Bedienelements oder einen Anzeigeschirm oder eine Skala des Anzeigeinstruments zu beleuchten. Eine Lichtquelle 4, zum Beispiel eines Tachometers oder eines Mehrfachanzeigeinstruments, ist in 1 exemplarisch dargestellt. Ihre Helligkeit ist durch eine Steuereinheit 5 gesteuert, die in an sich bekannter Weise mit einem Umgebungshelligkeitssensor 6 verbunden ist. Als Umgebungshelligkeitssensor 6 kann ein einfacher, dem Himmelslicht ausgesetzter Photodetektor dienen; im Fall der 1 ist der Umgebungshelligkeitssensor 6 eine elektronische Kamera, die als Teil eines Fahrerassistenzsystems auf die vor dem Fahrzeug 1 liegende Straße 2 ausgerichtet ist, um dort andere Fahrzeuge, Verkehrszeichen oder dergleichen zu erfassen.
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Die Steuereinheit 5 ist ferner an ein als solches ebenfalls bekanntes Fahrzeugnavigationssystem gekoppelt. In der Figur sind eine Lokalisierungseinheit 7 des Navigationssystems, die die geographische Position des Fahrzeugs 1 auf Grundlage von Satellitenfunksignalen ermittelt, und eine Kartendatenbank 8 als voneinander getrennte Komponenten dargestellt. Eine Routenplanungseinheit des Navigationssystems, die basierend auf Positionsinformation von der Lokalisierungseinheit 7, einem vom Fahrer des Fahrzeugs 1 vorgegebenen Fahrziel und Daten der Kartendatenbank 8 den Fahrer mit Fahranweisungen versorgt, ist in 1 nicht dargestellt, da sie für die vorliegende Erfindung allenfalls marginale Bedeutung hat.
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Die Steuereinheit 5 ist programmiert, um basierend auf der Positionsinformation von der Lokalisierungseinheit 7 und einer bekannten Uhrzeit den Sonnenstand am Ort des Fahrzeugs 1 zu berechnen.
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Wenn sich die Umgebungshelligkeit nicht ändert, lässt die Steuereinheit 5 die Helligkeit des Anzeigeinstruments 4 im Laufe der Zeit gegen einen von der Umgebungshelligkeit E abhängigen Grenzwert I konvergieren. Die Abhängigkeit dieses Grenzwerts I von der Umgebungshelligkeit E ist in 2 gezeigt. Liegt die Umgebungshelligkeit oberhalb eines Umschaltwerts E*, ist die Beleuchtung des Anzeigeinstruments 4 ausgeschaltet. Unmittelbar unterhalb des Umschaltwerts E* ist die Helligkeit des Anzeigeinstruments 4 unter stationären Bedingungen auf einem Maximalwert Imax; mit weiter abnehmender Umgebungshelligkeit E regelt die Steuereinheit 5 auch die Helligkeit der Lichtquelle 4 bis auf einen Minimalwert Imin herunter, um eine Blendung der auf eine dunkle Umgebung akkommodierten Augen des Fahrers durch unangemessene Helligkeit der Lichtquelle 4 zu vermeiden.
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Um die Helligkeit der Lichtquelle 4 während einer Fahrt, unter nicht stationären Bedingungen, zu steuern, kommen diverse Verfahren in Betracht. 3 zeigt ein Flussdiagramm eines ersten solchen Verfahrens. Das Verfahren beginnt in Schritt S1 mit einer Messung der Umgebungshelligkeit E durch den Umgebungshelligkeitssensor 6. Die Steuereinheit 5 überprüft, ob seit einer früheren Messung eine auffällige Veränderung ·E>· der Umgebungshelligkeit E aufgetreten ist. Wenn das Verfahren in kurzen Zeitabständen wiederholt wird, so dass die frühere Messung nicht alter ist als wenige Sekunden, dann werden Veränderungen der Umgebungshelligkeit, die sich auf einer längeren Zeitskala abspielen und zum Beispiel durch Änderungen des Sonnenstandes oder der Bewölkung bedingt sind, nicht als auffällige Veränderung wahrgenommen.
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In diesem Fall geht das Verfahren über zu Schritt S3, wo der Messwert E der Umgebungshelligkeit in die Berechnung eines gemittelten Helligkeitswerts E einfließt, zum Beispiel in Form einer gleitenden Mittelwertbildung, bei der der aktuelle Messwert E zum mit einem Faktor a > 1 gewichteten bisherigen Mittelwert E hinzu addiert wird, und die durch Division durch (a + 1) normierte Summe den neuen Mittelwert E ergibt. Die Helligkeit I des Anzeigeinstruments 4 wird dann in Schritt S4 unter Zugrundelegung des in 2 gezeigten Zusammenhangs als Funktion von E festgelegt.
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Wird hingegen in Schritt S2 eine abrupte Helligkeitsänderung >· beobachtet, dann fragt die Steuereinheit 5 zunächst in Schritt S5 von der Lokalisierungseinheit (7) die aktuelle Position des Fahrzeugs und von der Kartendatenbank 8 belichtungsrelevante Daten ab, das heißt Daten betreffend Objekte in der Umgebung der aktuellen Position des Fahrzeugs 1, die einen Einfluss auf die Umgebungshelligkeit am Ort des Fahrzeugs 1 haben könnten. Ein derartiges Objekt kann beispielsweise der Tunnel 3 sein, an dessen Einfahrt die Umgebungshelligkeit abrupt abnehmen bzw. an dessen Ausfahrt sie wieder zunehmen kann, Brücken, die die vom Fahrzeug 1 befahrene Straße 2 queren, hoher Pflanzenbewuchs am Fahrbahnrand oder topografische Objekte wie etwa eine benachbart zur Straße 2 ansteigende Geländeflanke 9, ein hohes Gebäude oder dergleichen.
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Wenn sich in Schritt S5 herausstellt, dass derartige Objekte in der Umgebung des Fahrzeugs 1 existieren, dann kann einer einfachen Ausgestaltung des Verfahrens zu Folge unmittelbar davon ausgegangen werden, dass ein solches Objekt für die Helligkeitsänderung ursächlich ist. Vorzugsweise findet allerdings, bevor ein solcher Schluss gezogen wird, noch eine Überprüfung S6 unter Berücksichtigung des Sonnenstandes statt. Wenn sich zum Beispiel ergibt, dass die Sonne aus einer in 1 mit einem Pfeil 10 bezeichneten Richtung auf den Umgebungshelligkeitssensor 6 trifft, dann kann die Geländeflanke 9, da sie keinen Schatten auf das Fahrzeug 1 wirft, für eine vom Sensor 6 wahrgenommene Helligkeitsänderung nicht ursächlich sein.
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Wenn sich auf diese Weise herausstellt, dass kein in der Kartendatenbank 8 verzeichnetes Objekt für die in Schritt S2 beobachtete Helligkeitsänderung ursächlich sein kann, verzweigt das Verfahren von Schritt S6 zu Schritt S3, und der abweichende Helligkeitswert E geht in der oben beschriebenen Weise in den Mittelwert E ein, so dass, sofern sich im Laufe mehrerer Wiederholungen des Verfahrens die Umgebungshelligkeit E nicht wieder ändert, der Mittelwert E sich allmählich an die neue wahre Umgebungshelligkeit annähert und dementsprechend allmählich die Helligkeit I des Anzeigeinstruments 4 angepasst wird.
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Wird hingegen in Schritt S5 ein Objekt gefunden, von dem sich in Schritt S6 zeigt, dass es für die Helligkeitsänderung ·E ursächlich sein kann, wie etwa die Einfahrt des Tunnels 3, die unabhängig vom Sonnenstand zu einer Verringerung der vom Sensor 6 wahrgenommenen Umgebungshelligkeit führen muss, dann wird in Schritt S7 die Helligkeit I des Anzeigeinstruments 4 unmittelbar anhand der aktuell gemessenen Umgebungshelligkeit E festgelegt, wobei der Zusammenhang zwischen I und E zweckmäßigerweise der gleiche sein kann wie der zwischen I und E in Schritt S4.
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So ist die Steuereinheit 5 z. B. in der Lage, auf eine abrupte Verminderung der Umgebungshelligkeit von einem Wert > E* auf einen Wert darunter durch sofortiges Einschalten der Lichtquelle 4 zu reagieren, so dass der Fahrer ein von ihr beleuchtetes Anzeigeinstrument spätestens dann problemlos ablesen kann, wenn sich seine Augen an die verminderte Umgebungshelligkeit angepasst haben.
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Entsprechend ist eine genauso schnelle Abschaltung der Lichtquelle 4 möglich, wenn beim Verlassen des Tunnels 3 die Umgebungshelligkeit wieder zunimmt. Falls in diesem Fall eine schnelle Änderung der Helligkeit I nicht erforderlich ist, um die Ablesbarkeit des Anzeigeinstruments zu gewährleisten, so kann alternativ auch eine allmähliche Anpassung, zum Beispiel basierend auf der mit Bezug auf Schritt S3 beschriebenen gleitenden Mittelwertbildung, erfolgen.
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Das Verfahren der 3 ist gut geeignet zur Anpassung der Helligkeit I des Anzeigeinstruments 4 bei einer starken Abnahme der Umgebungshelligkeit, etwa beim Übergang von sonnenbeschienener Straße in einen Tunnel, da dann die Helligkeitsänderung im Fahrzeug so stark ist, dass das plötzliche Anschalten der Beleuchtung des Anzeigeinstruments 4 vom Fahrer kaum wahrgenommen wird. Bei weniger starken Änderungen der Umgebungshelligkeit, zum Beispiel beim Unterqueren einer Brücke oder beim Durchfahren eines Tunnels in der Morgen- oder Abenddämmerung, kann eine plötzliche Änderung der Helligkeit I des Instruments 4 vom Fahrer eher wahrgenommen werden und diesen irritieren. Dieses Problem kann vermieden werden bei dem mit Bezug auf 4 beschriebenen Verfahren. Auch dieses beginnt in Schritt S11 mit der Erfassung der Umgebungshelligkeit E. Anschließend wird in Schritt S12 anhand von Daten der Kartendatenbank 8 überprüft, ob es Objekte in der Umgebung des Fahrzeugs gibt, die in nächster Zukunft Einfluss auf die Umgebungshelligkeit E am Ort des Fahrzeugs haben könnten. Ob ein solcher Einfluss bestehen kann, wird auch hier zweckmäßigerweise unter Berücksichtigung des Sonnenstands überprüft. Wenn ein solches Objekt existiert, dann wird eine zu erwartende Umgebungshelligkeit E, die aus dem Einfluss des Objekts resultiert, in Schritt S13 anhand der in Schritt S11 gemessenen aktuellen Umgebungshelligkeit E und der Art des Objekts prognostiziert.
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Existiert kein die Umgebungshelligkeit beeinflussendes Objekt, dann wird in Schritt S14, S15 basierend auf der aktuellen Umgebungshelligkeit E eine mittlere Umgebungshelligkeit E berechnet und die Helligkeit I der Lichtquelle 4 anhand dieser mittleren Helligkeit E gesteuert, wie oben mit Bezug auf Schritt S3, S4 beschrieben. Wenn jedoch ein die Helligkeit beeinflussendes Objekt existiert und die durch seinen Einfluss zu erwartende Helligkeit E in Schritt S13 prognostiziert worden ist, dann kann diese an Stelle der aktuellen Umgebungshelligkeit oder zusätzlich zu dieser in Schritt S14 in die Mittelwertbildung eingehen. Die Folge daraus ist, dass, wenn die Daten der Kartendatenbank 8 zum Beispiel auf den vor dem Fahrzeug 1 liegenden Tunnel 3 hinweisen, und auf dieser Grundlage eine abnehmende Umgebungshelligkeit prognostiziert wird, die mittlere Umgebungshelligkeit E bereits vor Erreichen des Tunnels 3 abzunehmen beginnt. Dementsprechend regelt die Steuereinheit 5 die Helligkeit I der Lichtquelle 4 bereits vor Erreichen des Tunnels 3 nach, so dass, auch wenn keine abrupte Helligkeitsumschaltung am Tunneleingang stattfindet, die Helligkeit der Lichtquelle 4 bereits beim Eintritt in den Tunnel 3 halbwegs angepasst ist. Entsprechend kann eine Anpassung an die Lichtverhältnisse außerhalb des Tunnels 3 bereits kurz vor Erreichen des Tunnelendes beginnen. Wenn die Daten der Kartendatenbank 8 auf die vorstehende Unterquerung einer Brücke oder dergleichen hinweisen, dann kann beim Berechnen der mittleren Umgebungshelligkeit E bereits vor Erreichen der Brücke eine Prognose der Umgebungshelligkeit jenseits der Brücke zugrunde gelegt werden, so dass eine kurzzeitige Verringerung der Umgebungshelligkeit während des Unterquerens der Brücke keine wesentlichen Auswirkungen auf die Helligkeit der Lichtquelle 4 hat.
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Es versteht sich, dass die obige detaillierte Beschreibung und die Zeichnungen zwar bestimmte exemplarische Ausgestaltungen der Erfindung darstellen, dass sie aber nur zur Veranschaulichung gedacht sind und nicht als den Umfang der Erfindung einschränkend ausgelegt werden sollen. Diverse Abwandlungen der beschriebenen Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Rahmen der nachfolgenden Ansprüche und deren Äquivalenzbereich zu verlassen. Insbesondere gehen aus dieser Beschreibung und den Figuren auch Merkmale der Ausführungsbeispiele hervor, die nicht in den Ansprüchen erwähnt sind. Solche Merkmale können auch in anderen als den hier spezifisch offenbarten Kombinationen auftreten. Die Tatsache, dass mehrere solche Merkmale in einem gleichen Satz oder in einer anderen Art von Textzusammenhang miteinander erwähnt sind, rechtfertigt daher nicht den Schluss, dass sie nur in der spezifisch offenbarten Kombination auftreten können; stattdessen ist grundsätzlich davon auszugehen, dass von mehreren solchen Merkmalen auch einzelne weggelassen oder abgewandelt werden können, sofern dies die Funktionsfähigkeit der Erfindung nicht in Rage stellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Straße
- 3
- Tunnel
- 4
- Lichtquelle
- 5
- Steuereinheit
- 6
- Umgebungshelligkeitssensor
- 7
- Lokalisierungseinheit
- 8
- Kartendatenbank
- 9
- Geländeflanke
- 10
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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