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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Verschattungsanlage mit einem Behang, der über seine Ausfahrlänge in zwei seitlichen Führungsschienen geführt ist, wobei zwischen den Führungsschienen wenigstens ein Verstärkungsprofil vorgesehen ist.
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Im Unterschied zu Markisen, ist bei derartigen Verschattungsanlagen der Behang über seitlich an seinen Rändern vorgesehene Führungselemente, die beispielsweise mit dem Behang verklebt oder vernäht sein können, in den Führungsschienen geführt. Dadurch ist es möglich, durch eine geschickte konstruktive Anordnung und beispielsweise das Ausnutzen einer vorhandenen Elastizität in dem Behangmaterial eine Tuchspannung quer zur Ausfahrrichtung aufzubauen, so dass der Behang über seine gesamte Ausfahrlänge zwischen den Führungsschienen gespannt ist. Dadurch lässt sich auch die Stabilität bei Windeinwirkung verbessern und es ist möglich, die Führungsschienen bogenförmig auszubilden, so dass bei ausgefahrenem Behang kurven- oder auch tonnenförmige Dachformen aufgespannt werden.
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In der Praxis können sich Probleme dadurch ergeben, dass durch die Alterung des Behangs und die daraus z. B. resultierende Tuchdehnung bei gleichbleibender Anlagenbreite die Tuchspannung nach einiger Zeit abnimmt. Insbesondere bei Anlagen mit gebogenen Führungsschienen können sich im Bogenbereich dann deutliche Einfallstellen mit optischen Einbußen ergeben.
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Das Problem lässt sich auch nicht dadurch lösen, dass man den Führungsschienenabstand geringfügig größer wählt, um der zu erwartenden Tuchdehnung vorzubeugen, da dann im Neuzustand bei noch nicht gedehntem Tuch die Querkräfte derart hoch werden können, dass die Reibung der Behangführung zunimmt, so dass es zu einem ungewollten Abschalten des Antriebes oder unter Umständen sogar zur Zerstörung der Antriebselemente kommen kann.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verschattungsanlage der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass eine konstantere Tuchspannung in Querrichtung unabhängig beispielsweise vom Einfluss der Tuchhalterung oder Montageungenauigkeiten gegeben ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer Verschattungsanlage der eingangs genannten Art das Verstärkungsprofil längenvariabel ausgebildet ist.
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Durch das längenvariable Verstärkungsprofil ist es möglich, den Führungsschienenabstand anzupassen, so dass eine optimale Einstellung vorgenommen wird, um einerseits die Kräfte beim Verfahren des Behanges nicht zu groß und andererseits die Tuchspannung zwischen den Führungsschienen ausreichend groß einstellen zu können, damit ein Durchhängen des Bereiches auch in unter Umständen vorhandenen kritischen Bogenbereichen der Führungsschiene vermieden werden kann.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Verstärkungsprofil aus wenigstens zwei mit variabler Eintauchtiefe ineinandergesteckten Teilen ausgebildet ist. Die Teile können teleskopartig ineinander gesteckt sein, oder auch auf Führungsstiften oder dergleichen geführt sein.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen den axial zueinander beweglichen Teilen des Verstärkungsprofils elastische Rückstellelemente, z. B. Druckfedern, vorgesehen sind, die eine Druckkraft aufbauen, welche die Tuchspannung zwischen den Führungsschienen verstärkt.
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Die Druckspannung der Federelemente sorgt in Verbindung mit dem zur Verfügung stehenden Federweg von beispielsweise 30 bis 60 mm dafür, dass der Tuchbehang in der ausgefahrenen Stellung zwischen den Führungsschienen unter der Last der elastischen Rückstellelemente des Verstärkungsprofils aufgespannt werden kann. Andererseits erlaubt die Elastizität dieser Rückstellfeder beim Ausfahren des Behangs, der beispielsweise an seinem Ausfahrende mit einem Fallprofil versehen ist, ein gewisses elastisches Ausweichen der Führungsschienen in einer Richtung zueinander, ohne dass sich im Rahmen des elastischen Stellweges der Rückstelleelemente eine besonders große Erhöhung der Reibkräfte zwischen den Führungsschienen und den darin geführten Elementen des Behanges ergeben würde. Damit ist es möglich, über den Federweg die zu erwartende Dehnung des Tuchbehanges in Folge von Alterung zu kompensieren, ohne die Kräfte beim Verfahren des Behanges wesentlich ansteigen zu lassen.
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In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen zwei seitlichen Konsolen, die an den Führungsschienen senkrecht zur Ausfahrrichtung angebracht sind, ein Querprofil schwimmend zwischen zwei Druckfedern eingespannt ist. Durch das Vorsehen von zwei Druckfedern auf beiden Seiten jeweils zwischen dem Querprofil und den beiden Konsolen lässt sich ein größerer Gesamtfederweg realisieren, wobei ein symmetrischer optischer Eindruck gewahrt bleibt.
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Das Querprofil kann beispielsweise auf Führungsstiften axial beweglich geführt sein, die mit den Konsolen verbunden sein können. Eine unmittelbare Führung des Querprofils in den Konsolen ist ebenfalls möglich.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform, die auch mit den elastischen Rückstellelementen kombiniert werden kann, ist ein elektrischer Stellantrieb vorgesehen, mit Hilfe dessen die Länge des Verstärkungsprofils einstellbar ist. Eine derartige Lösung, die nicht notwendigerweise mit Elastizitäten im Sinne der zuvor beschriebenen Ausführungsform kombiniert werden muss, bietet den Vorteil, dass die Gesamtlänge des Verstärkungsprofils sich nicht passiv unter dem Federhub anpasst, sondern aktiv eingestellt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, den Abstand zwischen den beiden Führungsschienen beim Verfahren des Behanges derart einzustellen, dass die Reibungskräfte zwischen den Führungsschienen und den geführten Elementen des Behanges minimiert werden. Wenn der Behang ausgefahren ist, ist es dann möglich, die wirksame Länge des Verstärkungsprofiles mittels des elektrischen Antriebes geringfügig zu erhöhen, so dass die Querspannung des Tuches aufgebaut wird. Mit dieser Verstellbewegung ist es auch möglich, bei einer in Folge von Alterung des Behanges eingetretenen Tuchdehnung die Länge des Verstärkungsprofils entsprechend stärker zu erhöhen, um wiederum die gleiche Tuchspannung aufbauen zu können.
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Unabhängig davon, ob die zuvor beschriebene passive Lösung mit elastischen Rückstellelementen, die aktive Lösung mit einer Längenverstellbarkeit des Verstärkungsprofils mittels eines elektrischen Antriebes oder eine Kombinationslösung aus beiden Varianten gewählt wird, wird mit der Längenvariabilität des Verstärkungsprofils auch bewusst eine definierte Beweglichkeit der beiden Führungsschienen in einer Richtung zueinander oder voneinander weg ermöglicht, um für optimale Kräfteverhältnisse einerseits beim Ausfahren und andererseits zum Aufspannen des ausgefahrenen Behanges einzustellen.
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Je nach Beschaffenheit der Verschattungsanlage kann ein Verstärkungsprofil mittig der Ausfahrlänge, beispielsweise im Bereich eines Bogens der Führungsschienen angeordnet sein, es können aber auch mehrere Verstärkungsprofile mit den zuvor beschriebenen Eigenschaften in bestimmten Abständen zueinander angeordnet sein. Neben einer feststehenden Anordnung der Verstärkungsprofile an bestimmten Ausfahrstellen der Führungsschienen ist es auch möglich, diese in der Ausfahrrichtung des Behanges beweglich anzuordnen, so dass sie beispielsweise beim Ausfahren des Behanges bis zu einem vorbestimmten Anschlag mitgenommen werden, während sie beim Einholen des Behanges aus dem Sichtfeld zwischen den Führungsschienen bewegt werden.
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 ein Beispiel einer Verschattungsanlage in Schrägansicht;
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2 eine geschnittene Detailansicht des Verstärkungsprofils gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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3 eine geschnittene Darstellung des Verstärkungsprofils bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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4 einen vergrößerten Ausschnitt aus 3.
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In 1 ist eine Sonnenschutzanlage 10 gezeigt, bei welcher ein Behang 12 mit seitlich befestigten Führungselementen, beispielsweise aufwickelbaren Metallstreifen, in seitlichen Führungsschienen 14, über seine gesamte Ausfahrlänge geführt ist. An dem freien Ende des Behangs ist ein Ausfahrprofil 16 vorgesehen, das ebenfalls in den seitlichen Führungsschienen 14 geführt ist. Die Führungsschienen 14 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel durch zwei Vertikalstützen 18 am Boden abgestützt.
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Zum Einholen des Behangs ist in einem Gehäuse 20 eine Wickelvorrichtung (nicht gezeigt) angeordnet, die in ihrer Ausführung dem Stand der Technik entspricht.
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Um ein Durchhängen des Behanges 12 im ausgefahrenen Zustand zu vermeiden ist ein Verstärkungsprofil 22 vorgesehen, das einen gewünschten Abstand der beiden Führungsschienen 14 voneinander sicherstellt, so dass der Behang 12 unter Berücksichtigung seiner Breite einer optimalen Querspannung ausgesetzt ist, die einerseits sein glattflächiges Aufspannen ermöglichen, andererseits aber auch die Kräfte zum Verfahren des Behanges und Verstellen seiner Ausfahrlänge nicht zu hoch werden lässt.
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Für die Längenvariabilität des Verstärkungsprofils 22 werden nachfolgend zwei Varianten vorgestellt, deren Eigenschaften ggf. konstruktiv auch kombiniert werden können.
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In 2 ist ein Schnitt eines Verstärkungsprofils 122 im Bereich der in Bezug auf 1 links angeordneten Führungsschiene dargestellt. Bei diesem Verstärkungsprofil 22 ist eine erste Konsole 30 in Querrichtung starr auf der Führungsschiene 14 angeordnet. Die gleiche Konsole ist spiegelbildlich im Bereich der anderen Führungsschiene angeordnet. Beide Konsolen besitzen einen durch einen Klemmstift 32 arretierten Führungsstift 34, auf welchem ein Querprofil 36 verschieblich angeordnet ist. Zwischen der Konsole 30 und dem Querprofil 36 ist, wie auf der anderen Anlagenseite auch, eine Druckfeder 38 eingespannt, die als elastisches Rückstellelement ausgebildet ist, so dass letztlich das Verstärkungsprofil 22 mit dem schwimmend eingespannten Querprofil 36 zwischen den beiden Führungsschienen 14 eine Druckkraft aufbaut, die bestrebt ist, die beiden Führungsschienen 14 auseinander zu drücken. Ein Anschlag 40 am innenseitigen Ende des Führungsstiftes 34 begrenzt den Hub der axial zueinander beweglichen Elemente des Führungsprofils, nämlich des Querprofils 36 zu den beiden Konsolen 30.
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Im Betrieb der Anlage, beispielweise in dem in 1 gezeigten Ausfahrzustand, verspannt das Verstärkungsprofil 22 unter der Wirkung der Druckfedern 38 den Behang 12 zwischen den beiden Führungsschienen 14. In diesem Zustand befindet sich das Querprofil 36 im Abstand zu den Anschlägen 40 der beiden Konsolen 30. Dies bedeutet, dass zusätzlicher Federweg zur Verfügung steht, der beispielsweise dann genutzt werden kann, wenn der Tuchbehang 12 aufgrund von Alterungsprozessen eine Dehnung erfährt. Das in 2 gezeigte Verstärkungsprofil 22 kann dann die Führungsschienen 14 um einen entsprechend höheren Weg auseinander drücken, um den Behang 12 dennoch ohne Faltenbildung oder ein Durchhängen zwischen den Führungsschienen 14 aufzuspannen.
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Bedingt durch die Elastizitäten des Verstärkungsprofils 22 werden auch die Reibkräfte zwischen dem Behang 12 und dem Ausfallprofil 16 im Bereich der Führung in den Führungsschienen 14 nicht wesentlich erhöht, so dass die zum Verstellen des Behangs 12 notwendigen Kräfte gering bleiben und eine Abschaltung des Behanges durch Fehlauslösung vermieden werden kann.
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In 3 ist eine weitere Lösung für ein Verstärkungsprofil 22 gezeigt, das wiederum zwei Konsolen 130 aufweist, die in Querrichtung feststehend an den Führungsschienen 14 angebracht sind. Ein Querprofil 136 ist bei diesem Ausführungsbeispiel axial feststehend mit der Konsole 130 auf der rechten Seite des Verstärkungsprofils 22 im Sinne der Darstellung von 3 festgelegt. In dem Querrohr 136 ist ein drehstarrer Antrieb 138 vorgesehen, der beispielsweise mit einer Gewindespindel 139 zusammenwirkt, die in ein Innengewinde 141 eingreift. Die Gewindespindel ist über ein Gelenk 143 mit dem Querrohr 136 axial fest verbunden. Dadurch ist es möglich, durch Betätigen des elektrischen Antriebes 138 die Gesamtlänge des Verstärkungsprofiles 22 zwischen den beiden Führungsschienen 14 zu variieren. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise während eines Ausfahrvorganges den Führungsschienenabstand auf ein vergleichsweise kleines Maß einzustellen, so dass die Reibungskräfte zwischen dem Behang 12 und dem Ausfallprofil 16 einerseits und den Führungsschienen 14 andererseits durch die geringe Tuchspannung sehr gering gehalten werden und entsprechend die Antriebskräfte minimiert sind. Nach dem Ausfahren des Behanges ist es dann möglich, durch Betätigen des elektrischen Antriebes die effektive Länge des Verstärkungsprofiles 22 zu erhöhen, so dass sich der Abstand zwischen den Führungsschienen 14 vergrößert und entsprechend der Behang 12 zwischen den beiden Führungsschienen 14 aufgespannt wird.
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Die beschriebenen längenvariablen Verstärkungsprofile 22 eigenen sich insbesondere auch für Anlagen, bei welchen die Führungsschienen bei gleich bleibendem Abstand bogenförmig ausgeführt sind, um gekrümmte Formen des aufgespannten Tuches zu ermöglichen, beispielsweise auch eine tonnendachförmige Ausführung. Bei diesen Ausführungen empfiehlt es sich, dass Verstärkungsprofil 22 im Bereich der Auswölbung anzuordnen, wobei auch mehrere Verstärkungsprofile über die Ausfahrlänge des Behangs 12 angeordnet werden können.
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Die Verstärkungsprofile 22 können bezüglich der Ausfahrrichtung feststehend an den Führungsschienen montiert sein, es sind aber auch Ausführungsformen möglich, bei welchen das Ausfallprofil 16 die Verstärkungsprofile 22 beim Einfahren des Behangs 12 bis zum Gehäuse 20 zurück mitnimmt. Beim Ausfahren wird das wenigstens eine Verstärkungsprofil 22 entsprechend wieder bis zu der gewünschten Stellung mitgenommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008008941 A1 [0003]