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Die Erfindung betrifft einen Windschott für einen offenen Kraftwagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die
DE 10 2008 006 157 A1 beschreibt eine Windschottanordnung mit Rolloprinzip. Die Windschottanordnung weist eine Rolloeinrichtung mit einer Welle und einer auf die Welle aufrollbaren Materialbahn auf. Des Weiteren umfasst die Windschottanordnung einen Bügel, an dem die Materialbahn befestigt ist, und zwei seitliche Arme, die bei ausgezogener Materialbahn im Bereich von Seitenkanten der Materialbahn angeordnet sind. Der Bügel hat eine Kederschiene und die Materialbahn einen Keder-Abschnitt an der dem Bügel zugewandten Seite, so dass dieser Keder-Abschnitt in der Keder-Schiene entlang des Bügels verschiebbar angeordnet ist, wodurch sich die Materialbahn im ausgerollten Zustand besser aufspannen lässt. Gemäß einer Ausführungsform kann die Materialbahn eine nach außen konkaven Kontur aufweisen oder die Materialbahn kann im Bereich ihrer Seitenkanten Spannelemente, beispielsweise in Form von Schnüren oder Bändern, besitzen, wodurch im aktivierten Zustand eine horizontale Spannung der Materialbahn erzielt werden soll.
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Bei offenen Kraftwagen mit Windschotts mit Rolloprinzip oder anderen Mechanismen zur platzsparenden Unterbringung der Materialbahn kommt es ab einer bestimmten Fahrtgeschwindigkeit zu starken Flatterbewegungen der Materialbahn des ausgefahrenen Windschotts und dadurch bedingten unerwünschten Geräuschen. Diese können auch durch seitliche Verstärkungen der Materialbahn oder deren konkaven Kontur nicht vermieden werden. Aus der vorangemeldeten und nachveröffentlichten
DE 10 2010 056 233 A1 geht zur Lösung dieses bei einem derartigen Windschott auftretenden Problems hervor, dass beim Ausfahren der Seitenschenkel die jeweils zugeordneten seitlichen Rolloränder mit den Seitenschenkeln formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbindbar sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Windschott zu schaffen, bei welcher sich Flatterbewegungen der Materialbahn bei ausgefahrenem Windschott und damit zusammenhängende Geräusche vermeiden lassen, ohne auf die Vorteile einer platzsparenden Unterbringung der Materialbahn bei eingefahrenem Windschott verzichten zu müssen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Windschott mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Windschott für einen offenen Kraftwagen weist einen Windschottrahmen auf, der zwischen einer Verstaustellung und einer Schutzstellung höhenverfahrbar ist. Durch den Windschottrahmen, der jeweilige Seitenschenkel und einen Verbindungsschenkel umfasst, ist ein Windschottelement gehalten, welches zwischen der Verstaustellung und der Schutzstellung in seiner ausgefahrenen Höhe veränderbar ist. Beim Verfahren des Windschottrahmens zwischen der Verstaustellung und der Schutzstellung ist mittels jeweiliger lösbarer Verbindungselemente eine Verbindung des Windschottelements mit dem korrespondierenden Seitenschenkel des Windschottrahmens über zumindest einen Höhenbereich herstellbar bzw. lösbar. Da beim Verfahren des Windschottrahmens in die Schutzstellung eine Verbindung zwischen dem Windschottelement und den korrespondierenden Seitenschenkeln des Windschottrahmens hergestellt werden kann, wird eine Flatterbewegung des flexiblen Windschottelements, das beispielsweise als Materialbahn ausgebildet ist, und damit zusammenhängende, unerwünschte Geräusche vermieden. Des Weiteren ist vorteilhafterweise eine Platz sparende Unterbringung des Windschottelements bei eingefahrenem Windschott möglich, da beim Verfahren des Windschottrahmens in die Verstaustellung die Verbindung zwischen dem Windschottelement und den korrespondierenden Seitenschenkeln des Windschottrahmens wieder lösbar ist. Dadurch, dass die Verbindungselemente einen ortsfesten Schieber und Reißverschlusshälften aufweisen, die jeweils an den Seitenschenkeln des Windschottrahmens und korrespondierenden Seitenkanten des Windschottelements befestigt sind, werden beim Ausfahren des Windschottrahmens die Reißverschlussglieder an den Reißverschlusshälften durch den ortsfesten Schieber miteinander verbunden und beim Einfahren des Windschottrahmens in gleicher Weise durch den ortsfesten Schieber wieder voneinander getrennt.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Windschottelement mittels einer Rolloeinrichtung zwischen der Verstaustellung und der Schutzstellung in seiner Höhe veränderbar. Dadurch kann das Windschottelement beim Verfahren des Windschottrahmens in die Verstaustellung einfach und sehr platzsparend untergebracht werden.
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Um eine Verbindung zwischen den Seitenschenkeln des Windschottrahmens und den Seitenkanten des Windschottelements beim Verfahren des Windschottrahmens herzustellen und wieder zu lösen, können auch andere Verbindungselemente verwendet werden. Beispielsweise solche, denen ein Klettmechanismus zugrunde liegt, da auch Klettverbindungen eine hohe Stabilität bezüglich auftretender horizontaler Spannungen in der Materialbahn aufweisen.
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Bei einer besonders einfachen Ausführung des erfindungsgemäßen Windschottelements ist eine rechtecksähnliche Form mit Seitenkanten vorgesehen, die wenigstens bereichsweise vertikal verlaufen und parallel zu den Seitenschenkeln des Windschottrahmens gestaltet sind, der vorzugsweise ebenfalls rechtecksförmig ausgebildet ist. Dadurch, dass die erforderliche maximale Ausfahrhöhe des Windschottelements etwa 180 mm beträgt, reichen etwa zwei Rollowellenumdrehungen aus, um das Windschottelement aufzurollen, so dass sich dieses mit den Verbindungselementen, wie beispielsweise den Schließgliedern der Reißverschlusshälften, problemlos aufrollen lässt.
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Um aber das Aufrollverhalten des Windschottelements noch weiter zu verbessern, besteht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung darin, das Windschottelement wenigstens zum Teil leicht trapezförmig zu gestalten, in der Weise, dass es sich von seiner Befestigung am Verbindungsschenkel des Windschottrahmens zur Welle der Rolloeinrichtung hin in seiner horizontalen Ausdehnung zumindest über einen Längenabschnitt hinweg verschmälert. Dies verbessert das Aufrollverhalten des Windschottelements, da die Verbindungselemente, wie beispielsweise die Reißverschlussglieder, beim Einrollen wenigstens zum Teil nicht übereinander sondern schraubenlinienförmig nebeneinander gelegt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Windschottelement in Abhängigkeit von der Schräge der Trapezschenkel auch in horizontaler Richtung gespannt werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, eine Mitnehmerrolle zwischen der Welle der Rolloeinrichtung und dem ortsfesten Schieber anzubringen, um die Einrollbewegung sicher zu gewährleisten, sollte ein zusätzlicher Kraftbedarf beim Einrollvorgang aufgrund nicht ausreichender Rollo-Federspannung notwendig sein.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Windschottelement einen Netzstoff aufweist, um eine gewisse Luftdurchlässigkeit zu gewährleisten und somit einen zu großen Luftstau an dem Windschottelement zu verhindern.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Windschottelement mindestens zum Teil elastisch ist, da dies mehr Freiheiten in der Formgebung des Windschottelements zulässt und darüber hinaus das Windschottelement in horizontaler Richtung noch besser gespannt werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines dem Stand der Technik entsprechenden Windschotts mit einer Rolloeinrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Windschotts in der Schutzstellung;
- 3 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Windschotts in der Verstaustellung;
- 4a eine schematische Darstellung der Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Windschotts in der Schutzstellung;
- 4b eine schematische Darstellung eines Seitenausschnitts eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windschotts mit einem rechtecksförmigen Windschottelement;
- 4c eine schematische Darstellung eines Seitenausschnitts eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windschotts mit einem zumindest zum Teil trapezförmigen Windschottelement; und
- 5 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Windschotts in der Schutzstellung, wobei das Windschottelement zumindest zum Teil trapezförmig geschnitten ist.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines dem Stand der Technik entsprechenden, ausgefahrenen Windschotts 1 mit einem Windschottrahmen 3, der zwei Seitenschenkel 4 und einen Verbindungsschenkel 5 zwischen den Seitenschenkeln 4 aufweist, einer Rolloeinrichtung 6, einem auf die Welle der Rolloeinrichtung 6 aufrollbaren Windschottelement 2 und einer Führungsschiene 7 an beiden Enden der Seitenschenkel 4 des Windschottrahmens 3, in die der Windschottrahmen 3 beim Einfahren eingelassen wird. Dadurch, dass bei dieser Ausführung, die dem Stand der Technik entspricht, keine Verbindung zwischen dem Windschottelement 2 und den Seitenschenkeln 4 des Windschottrahmens 3 vorhanden ist, kommen durch den Fahrtwind unerwünschte Flatterbewegungen und damit verbundene Geräusche zustande.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Windschotts wie in 1, jedoch mit Verbindungselementen 8 zwischen dem Windschottelement 2 und den korrespondierenden Seitenschenkeln 4 des Windschottrahmens 3, entsprechend einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Windschotts. Durch diese Verbindungselemente 8 werden die Flatterbewegungen und die damit verbundenen Geräusche vermieden und das Windschottelement kann auch in horizontaler Richtung gespannt werden. Des Weiteren kann das Windschottelement auch ein wenigstens zum Teil elastisches Material, vorzugsweise einen elastischen Netzstoff, aufweisen, um das Windschottelement 2 in horizontaler Richtung noch besser zu spannen. In diesem Beispiel weisen die Verbindungselemente 8 einen ortsfesten Schieber 10 und Reißverschlusshälften 9 auf. Dabei ist an den Seitenschenkeln 4 des Windschottrahmens 3 jeweils eine Reißverschlusshälfte 9 befestigt und die andere Reißverschlusshälfte 9 ist an der jeweiligen Seitenkante des Windschottelements 2 befestigt. Beim Ausfahren des Windschottrahmens 3 verbindet der ortsfeste Schieber 10 die Reißverschlusshälften 9 miteinander, so dass eine Verbindung zwischen dem Windschottelement 2 und den Seitenschenkeln 4 des Windschottrahmens 3 entsteht. Diese Verbindungselemente 8 können in anderen Ausführungsvarianten auch auf anderen Verbindungsmechanismen beruhen, wie beispielsweise auf einem Klettmechanismus.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windschotts in der Verstaustellung. Beim Einfahren des Windschottrahmens 3 löst der ortsfeste Schieber 10 die Verbindungselemente 8, hier die Reißverschlusshälften 9, wieder voneinander und das Windschottelement 2 kann platzsparend auf die Welle der Rolloeinrichtung 6 aufgerollt werden.
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4a zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Windschotts. Dabei sind ein Seitenschenkel 4 des Windschottrahmens 3 und die Führungsschiene 7 dargestellt. Beim Einfahren des Windschottrahmens 3 werden die Seitenschenkel 4 des Windschottrahmens 3 in die Führungsschiene 7 eingelassen und das Windschottelement 2 auf die Welle einer Rolloeinrichtung 6 aufgerollt.
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4b zeigt einen schematischen Seitenausschnitt des in 2 dargestellten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windschotts in der Schutzstellung mit rechtecksförmigem Windschottelement 2.
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4c zeigt einen schematischen Seitenausschnitt, wie in 4b, jedoch mit zumindest zum Teil trapezförmigem Windschottelement 2. Dies ist durch die leicht schräg verlaufende Seitenkante 11 des Windschottelements 2 und der daran angeordneten Reißverschlusshälfte 9 unterhalb des ortsfesten Schiebers 10 angedeutet
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windschotts in der Schutzstellung. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Windschottelement 2 zumindest zum Teil trapezförmig ausgebildet, so dass es sich von seiner Befestigung am Verbindungsschenkel 5 des Windschottrahmens 3 zur Welle der Rolloeinrichtung 6 hin in seiner horizontalen Ausdehnung verschmälert. So wird ein besseres Aufrollverhalten des Windschottelements 2 erreicht, da beim Aufrollen die Verbindungselemente 8, wie z.B. die Reißverschlusshälften 9, nicht mehr übereinander sondern schraubenlinienförmig nebeneinander gelegt werden. Darüber hinaus wird das Windschottelement 2 noch besser in horizontaler Richtung gespannt. Bei einem mindestens zum Teil trapezförmigen Windschottelement 2 wird der ortsfeste Schieber 10 etwas weiter oberhalb der Rolloeinrichtung 6 als zuvor angebracht oder ein entsprechend elastisches Material, vorzugsweise ein elastischer Netzstoff, für das Windschottelement 2 verwendet.
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Insgesamt wird so ein Windschott für einen offenen Kraftwagen geschaffen, durch welchen sich Flatterbewegungen des Windschottelements in der Schutzstellung des Windschotts und damit zusammenhängende, unerwünschte Geräusche vermeiden lassen und gleichzeitig die Vorteile einer Platz sparenden Unterbringung des Windschottelements in der Verstaustellung des Windschotts genutzt werden können.