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Die Erfindung betrifft eine Laderaumabdeckung für ein Fahrzeug mit zwei in einer Rollokassette in Fahrzeuglängsrichtung versetzt angeordneten jeweils eine Rollobahn aufweisende Rollowellen gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Laderaumabdeckung.
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Eine Laderaumabdeckung für ein Kraftfahrzeug ist in Form eines horizontal ausziehbaren Rollos allgemein bekannt. Die Laderaumabdeckung besteht aus einer flexiblen Rollobahn, die auf einer hinter der Rücksitzbank im Bereich der oberen Rücksitzlehne in einem Kassettengehäuse untergebrachten Rollowelle auf- und abrollbar gelagert ist. An seinem in Auszugsrichtung vorderen Endbereich weist die Rollobahn eine Auszugsleiste auf, die mit ihren gegenüberliegenden Stirnenden in jeweils einer Führungsschiene längsverschiebbar gehalten wird. Ferner ist an diese Auszugsleiste ein sogenanntes formstabiles Konturteil, auch Abschlussteil genannt, angelenkt, das dazu dient, im Bereich der Heckklappe die entsprechend gewölbte Innenkontur der Heckklappe nachzubilden und im ausgezogenen Zustand der Rollobahn diesen heckseitigen Endbereich des Laderaums abzudecken. Ferner weist dieses Konturteil eine Grifföffnung auf, mittels der die Rollobahn von der Wickelwelle entgegen der Federkraft eines Federmotors abrollbar ist. Im ausgezogenen Zustand der Rollobahn wird dessen Ende lösbar verankert.
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Eine gattungsbildende
EP 2 015 965 B1 beschreibt eine Laderaumabdeckung mit einer Rollokassette, in welchem zwei jeweils eine Rollobahn aufweisende Rollowellen in Längsrichtung des Fahrzeugs hintereinander angeordnet sind und in Richtung der Rollowellen zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Verstaustellung gegeneinander verschoben werden können, so dass die Laderaumabdeckung in der Gebrauchsstellung an die Breite des Kofferraums des Fahrzeugs angepasst werden kann und in der Verstaustellung in einer Mulde des Kofferraumbodens verstaubar ist. Die Rollokassette dieser bekannten Laderaumabdeckung umfasst ein zentrales Gehäuseteil sowie zwei jeweils endseitig an diesem zentralen Gehäuseteil angeordnete Endteile, die jeweils gegenüber dem zentralen Gehäuseteil verschiebbar sind. In dem zentralen Gehäuseteil ist für jede Rollowelle jeweils ein Federelement vorgesehen, so dass die beiden Rollowellen zusammen mit jeweils einem Endteil in Richtung der Gebrauchsstellung federvorgespannt werden.
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Als Nachteil dieser bekannten Laderaumabdeckung kann bedingt durch die verschiebbaren Endteile die geringe Verstaulänge angesehen werden. Ferner ist auch die Handhabbarkeit dieser Laderaumabdeckung wenig komfortabel, da zur Einstellung der Verstaustellung Federkräfte überwunden werden müssen.
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Ferner ist es aus der
EP 1 886 874 B1 eine Laderaumabdeckung mit ebenso zwei in Fahrzeuglängsrichtung versetzt angeordneten Rollos bekannt. Die zugehörige Rollokassette ist symmetrisch zweigeteilt und mittels eines Scharniers derart verbunden, dass die Laderaumabdeckung aus einer Gebrauchsstellung in eine Verstaustellung zusammenklappbar ist. Nachteilig ist die dadurch fest vorgegebene Gebrauchslänge, da eine Anpassung an unterschiedliche Breiten im Fahrzeug nicht möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Laderaumabdeckung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine möglichst kurze Verstaulänge der Laderaumabdeckung in deren Verstaustellung ermöglicht wird und dabei trotzdem eine komfortable Handhabung gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Laderaumabdeckung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Eine solche Laderaumabdeckung für ein Fahrzeug mit zwei in einer Rollokassette in Fahrzeuglängsrichtung versetzt angeordneten jeweils eine Rollobahn aufweisende Rollowellen, die zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Verstaustellung gegeneinander verschiebbar sind, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Rollokassette zwei Rollogehäuse zur Aufnahme jeweils einer Rollowelle umfasst, und die beiden Rollogehäuse über eine Gleitschiene und einem zugehörigen in Eingriff mit der Gleitschiene stehenden Gleitelement verbunden sind.
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Mit einer solchen Gleitschiene mit zugehörigem Gleitelement steht eine teleskopierbare Laderaumabdeckung zur Verfügung, mit der die maximal kürzeste Verstaulänge realisiert wird, die im Wesentlichen der Länge einer Rollowelle entspricht. Ferner ist auch der konstruktive Aufwand für eine solche Gleitschiene mit zugehörigem Gleitelement äußerst gering, so dass die erfindungsgemäße Laderaumabdeckung kostengünstig realisierbar ist. Damit steht eine Laderaumabdeckung mit variabler Gebrauchslänge in der Gebrauchsstellung sowie mit kompakten Stauvolumen zur Verfügung. Durch die Realisierung unterschiedlicher Gebrauchslängen erhöht sich die Variabilität bei der Nutzung des Laderaums bzw. des Kofferraums eines Fahrzeugs. Die Variabilität hinsichtlich der Gebrauchslängen ist besonders dann erforderlich, wenn Fahrzeuge mit optionaler dritter Sitzreihe mit einer solchen erfindungsgemäßen Laderaumabdeckung ausgestattet werden. Zur Verstauung der teleskopierbar Laderaumabdeckung kann eine Wanne unterhalb des Laderaumbodens des Fahrzeugs verwendet werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Rollogehäuse jeweils wenigstens eine Rolloabdeckung als Gehäuseteil auf, wobei die beiden Rollogehäuse teleskopartig ineinander verschiebbar ausgebildet sind. Damit wird auch ein optisch ansprechendes Design der erfindungsgemäßen Laderaumabdeckung erreicht.
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Eine äußerst einfache Handhabbarkeit ergibt sich dadurch, dass weiterbildungsgemäß Rastelemente vorgesehen sind, mit welchen die beiden Rollogehäuse zumindest in der Gebrauchsstellung und in der Verstaustellung als Raststellungen in ihrer Lage fixiert sind. Es können auch mit weiteren Rastelementen zusätzliche Raststellungen realisiert werden, so dass beliebige Zwischenstellungen zwischen der Gebrauchsstellung und der Verstaustellung eingestellt werden können, um bspw. die Laderaumabdeckung an unterschiedlichen Positionen im Fahrzeug einzusetzen, wie dies bspw. in Fahrzeugen mit optionaler dritter Sitzreihe erforderlich ist.
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Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Rollobahnen jeweils mit einem Abschlussteil ausgebildet, welche zwischen der Gebrauchsstellung und der Verstaustellung teleskopierbar ausgebildet sind.
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Alternativ ist auch möglich, dass weiterbildungsgemäß in der Gebrauchsstellung die beiden Rollobahnen endseitig mit einem gemeinsamen einstückigen Abschlussteil verbunden sind.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können solche Abschlussteile starr und von den beiden Rollobahnen abnehmbar ausgebildet werden. Im Falle eines starren Abschlussteils ist dieses vorzugsweise zusammenklappbar ausgebildet.
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Die erfindungsgemäße Laderaumabdeckung ist für den Einsatz in Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeug geeignet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische und schematische Darstellung einer Laderaumabdeckung gemäß der Erfindung in einer Gebrauchsstellung mit ausgezogenen Rollobahnen,
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2 eine schematische Darstellung der Laderaumabdeckung nach 1 in einer Untersicht,
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3 eine perspektivische und schematische Darstellung der Laderaumabdeckung nach 1 in einer Verstaustellung,
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4 eine Schnittdarstellung der Laderaumabdeckung nach 2 gemäß des Schnittes A-A,
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5 eine weitere Schnittdarstellung der Laderaumabdeckung nach 2 gemäß des Schnittes B-B,
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6 eine schematische Darstellung eines einstöckigen Abschlussteil der Laderaumabdeckung, und
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7 eine perspektivische Darstellung des Heckbereichs eines Fahrzeugs mit einer in dessen Kofferraum angeordneten Laderaumabdeckung gemäß der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Laderaumabdeckung 1 gemäß 1 umfasst einen Rollo 3 mit einem endseitigen Abschlussteil 3.3, wobei dieser Rollo 3 aus zwei parallel und gleichzeitig aus einer Rollokassette 2 ausziehbaren Rollobahnen 3.1 und 3.2 besteht, die jeweils in einem Abschlussteilelement 3.11 und 3.21 enden und zusammen das Abschlussteil 3.3 bilden.
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Eine solche Laderaumabdeckung 1 wird Bereich eines Kofferraums 11 bzw. eines Laderaums 11 eines Fahrzeugs 10 direkt an der Rückseite der Sitzlehnen eines Fondsitzes eingesetzt, wie dies schematisch in 7 angedeutet ist.
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Die Rollokassette 2 der Laderaumabdeckung 1 besteht aus einem Rollogehäuse 2.1 zur Aufnahme der einen Rollobahn 3.1, die auf einer Rollowelle 4.1 auf- und abrollbar ist und aus einem weiteren Rollogehäuse 2.2 zur Aufnahme der weiteren Rollobahn 3.2, die auf einer weiteren Rollowelle 4.2 auf- und abrollbar ist, wie dies schematisch aus der Schnittdarstellung gemäß 4 ersichtlich ist.
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In der Untersicht der Laderaumabdeckung 1 nach 2 ist zu erkennen, dass die beiden Rollogehäuse 2.1 und 2.2 derart ausgeführt sind, dass die Rollowellen 4.1 und 4.2 in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) versetzt angeordnet sind und mit den Rollogehäusen 2.1 und 2.2 in Richtung der Rollowellen 4.1 und 4.2 gegeneinander zwischen einer in den 1 und 2 dargestellten Gebrauchsstellung I und einer in 3 dargestellten Verstaustellung II verschiebbar sind. In der Gebrauchsstellung I der Laderaumabdeckung 1 ergibt sich eine geringfügige Überdeckung a der beiden Rollobahnen 3.1 und 3.2, während in der Verstaustellung II die beiden Rollobahnen 3.1 und 3.2 nahezu deckungsgleich aufeinander liegen.
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Gemäß 4 wird dieses Verschieben der beiden Rollogehäuse 2.1 und 2.2 zwischen der Gebrauchsstellung 1 und der Verstaustellung II mittels einer C-förmigen Gleitschiene 5 und einem zugehörigen Gleitelement 6 realisiert. Hierzu ist das eine Rollogehäuse 2.1 mit dieser in Achsrichtung der Rollowelle 4.1 verlaufenden Gleitschiene 5 und das andere Rollogehäuse 2.2 mit dem zugehörigen Gleitelement 6 verbunden.
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Aus dem y-Schnitt gemäß 5 ist erkennbar, dass mit dem Rollogehäuse 2.2 zwei im Abstand entsprechend der Überdeckung a angeordnete Gleitelemente 6 verbunden sind, die in der Aufnahmenut der C-förmigen Gleitschiene 5 verschiebbar angeordnet sind. Es ist auch möglich diese beiden Gleitelement 6 durch eine entsprechende Profilschiene zu ersetzen, deren Länge ebenso dieser Überdeckung a entspricht.
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Zur Verriegelung der Laderaumabdeckung 1 in der Gebrauchsstellung I und der Verstaustellung II weist die Rollokassette 2 Rastelemente 7 (vgl. 2 und 3) auf. Um auch Zwischenstellungen zur Anpassung an unterschiedliche Gebrauchslängen in der Gebrauchsstellung II zu realisieren, sind weitere Rastelemente 7.1 gemäß 1 vorgesehen.
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Jedes der beiden Rollogehäuse 2.1 und 2.2 ist im Wesentlichen hohlzylindrisch mit endseitigen Stirnelementen 2.12 und 2.13 bzw. 2.22 und 2.23 ausgebildet, wobei die Stirnelemente 2.12 und 2.22 gleichzeitig auch das benachbarte Rollogehäuse 2.2 bzw. 2.1 abdecken, jedoch die Stirnelemente 2.13 und 2.23 nur das Rollogehäuse 2.1 bzw. 2.2 stirnseitig verschließen. An den Stirnelementen 2.12 und 2.22 sind Bügel 2.14 und 2.24 angeformt, die mit entsprechenden Rastöffnungen in der Brüstung des Fahrzeugs verriegelt werden.
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Ferner werden die beiden Rollogehäuse 2.1 und 2.2 an ihrer Oberseite jeweils von einer Rolloabdeckung 2.11 und 2.21 abgeschlossen, wie dies insbesondere aus der Schnittdarstellung gemäß 4 ersichtlich ist. Dabei sind diese Rollogehäuse 2.1 und 2.2 mit diesen Rolloabdeckungen 2.11 und 2.21 derart ausgebildet, dass beim Verschieben des Rollogehäuses 2.2 gegenüber dem Rollogehäuse 2.1 das Rollogehäuse 2.2 teleskopartig in das Rollogehäuse 2.1 hineingeschoben oder herausgeschoben wird. Ferner ist an der Auszugsseite der Rollokassette 2 eine Abzugsleiste vorgesehen, die ebenso zweiteilig als Abzugsleiste 2.15 des Rollogehäuses 2.1 und als Abzugsleiste 2.25 des Rollogehäuses 2.1 ausgebildet sind und sich mit den beiden Rollogehäuses 2.1 und 2.2 gegeneinander zwischen der Gebrauchsstellung I und der Verstaustellung II verschieben.
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Mit dem Verschieben des Rollogehäuses 2.2 gegenüber dem Rollogehäuse 2.1 zwischen der Gebrauchsstellung 1 und der Verstaustellung II werden auch die beiden Abschlussteilelemente 3.11 und 3.21 gegeneinander verschoben. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die beiden Enden der Rollobahnen 3.1 und 3.2 mittels Gleitschienen 8 verbunden sind, an denen auch die beiden Abschlussteilelemente 3.11 und 3.21 angelenkt sind. Werden im aufgerollten Zustand der beiden Rollobahnen 3.1 und 3.2 die beiden Rollogehäuse 2.1 und 2.2 aus der Gebrauchsstellung 1 in die Verstaustellung II verschoben, werden gleichzeitig auch die Gleitschienen 8 zusammen geschoben und damit die beiden Abschlussteilelemente 3.11 und 3.21 übereinander gelegt, wie dies in 3 dargestellt ist.
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Es ist auch möglich, dass Abschlussteil 3.3 nicht zweiteilig, sondern einteilig und steif auszubilden. Ein solches Abschlussteil 3.3 ist von den beiden Rollobahnen 3.1 und 3.2 abnehmbar ausgestaltet. Ein solches Abschlussteil 3.3 zeigt 6, welches entsprechend der schematischen Darstellung in 6 in eine Verstaustellung mittig zusammenklappbar ausgestaltet ist und sich somit platzsparend im Fahrzeug verstauen lässt.
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Die 7 zeigt das offene Heck eines Fahrzeugs 10, bspw. eines Kraftfahrzeugs mit einem Kofferraum 11 oder einem Laderaum 11. An der Rückseite eines Fondsitzes ist eine erfindungsgemäße Laderaumabdeckung 1 angeordnet, die bereits in ihre Verstauposition II zusammen geschoben wurde. Zur Verstauung der Laderaumabdeckung 1 ist im Bereich unterhalb des Ladebodens des Kofferraums 11 eine Wanne 12 vorgesehen, in die die telekopierte Laderaumabdeckung 1 abgelegt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Laderaumabdeckung
- 2
- Rollokassette der Laderaumabdeckung 1
- 2.1
- Rollogehäuse der Rollokassette 2
- 2.11
- Rolloabdeckung des Rollogehäuses 2.1
- 2.12
- Stirnelement des Rollogehäuses 2.1
- 2.13
- Stirnelement des Rollogehäuses 2.1
- 2.14
- Bügel
- 2.15
- Abzugsleiste des Rollogehäuses 2.1
- 2.2
- Rollogehäuse der Rollokassette 2
- 2.21
- Rolloabdeckung des Rollogehäuses 2.2
- 2.22
- Stirnelement des Rollogehäuses 2.2
- 2.23
- Stirnelement des Rollogehäuses 2.2
- 2.24
- Bügel
- 2.25
- Abzugsleiste des Rollogehäuses 2.2
- 3
- Rollo der Laderaumabdeckung 1
- 3.1
- Rollobahn des Rollos 3
- 3.11
- Abschlussteilelement des Anschlussteils 3.3
- 3.2
- Rollobahn des Rollos 3
- 3.21
- Abschlussteilelement des Abschlussteils 3.3
- 3.3
- Abschlussteil
- 4.1
- Rollowelle der Rollobahn 3.1
- 4.2
- Rollowelle der Rollobahn 3.2
- 5
- Gleitschiene
- 6
- Gleitelement
- 7
- Rastelemente
- 7.1
- Rastelemente
- 8
- Gleitschienen
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Kofferraum, Laderaum des Fahrzeugs 10
- 12
- Wanne im Kofferraum 11