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Die Erfindung betrifft Befestigungsmittel zum Führen und Befestigen von Schläuchen oder Kabeln an einer Rahmenkonstruktion. Ferner wird eine Rahmenkonstruktion mit einem solchen Befestigungsmittel vorgeschlagen.
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Im Stand der Technik sind verschiedenartige Befestigungsmittel zum Führen und Befestigen von Schläuchen und/oder Kabeln an Rahmenkonstruktionen, von beispielsweise landwirtschaftlichen Maschinen oder Geräten, insbesondere von Sämaschinen oder von Bodenbearbeitungsmaschinen bekannt.
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Bekannte Befestigungsmittel müssen üblicherweise stets aufs Neue an die Anzahl von an einer Rahmenkonstruktion vorhandenen und zu befestigenden Schläuchen und/oder Kabel sowie an andere Rahmenbedingungen angepasst werden. Dies führt zu einer hohen Anzahl von unterschiedlichen Befestigungsmitteln an einer Maschine oder an einem Maschinentyp die an die entsprechend geforderte Anzahl und Größe der zu befestigenden Schläuche oder Kabel angepasst sind. So ist beispielsweise ein Befestigungsmittel für die Befestigung von drei oder vier Schläuchen in der Regel nicht geeignet, um nur zwei Schläuche oder gar fünf Schläuche bzw. Kabel an der Rahmenkonstruktion zu befestigen, da es entweder zu groß (die Schläuche und Kabel haben zu viel Spiel und sitzen locker am Rahmen) oder zu klein ist, um die gesamten Schläuche oder Kabel aufzunehmen. Dieses Szenario ist beispielsweise üblich an Pflanz- oder Sämaschinen oder auch anderen Landmaschinen, wo ein und dieselbe Rahmenkonstruktion für verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Reiheneinheiten, das heißt mit unterschiedlich vielen Versorgungsleitungen bzw. Versorgungsschläuchen und Versorgungskabeln zum Einsatz kommt.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird demnach darin gesehen, ein Befestigungsmittel der eingangs genannten Art anzugeben, welches möglichst variabel einsetzbar ist und damit an einer möglichst großen Anzahl von Maschinen verwendet werden kann. Gleichzeitig sollte es robust und kostengünstig herstellbar sein.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Erfindungsgemäß umfasst ein Befestigungsmittel der eingangs genannten Art eine Bügelkonstruktion mit einem ersten zweischenklig ausgebildeten U-förmigen Bügel und einem zweiten dem ersten Bügel gegenüberliegend angeordneten zweischenklig ausgebildeten U-förmigen Bügel, wobei die Schenkel des ersten U-förmigen Bügels zu den Schenkeln des zweiten U-förmigen Bügels weisen und der zweite U-förmige Bügel an dem ersten U-förmigen Bügel teleskopartig gelagert ist. Die Bügel können dabei in ihrem Verlauf eckig oder rund gebogen und auch im Querschnitt eckig oder rund ausgebildet sein. Eine teleskopartige Lagerung kann durch Ineinanderschieben der Bügel oder auch durch ein schlittenartiges Verschieben erfolgen, so dass beide Bügel in einer Führung oder in einer Art Schlitten geführt und zueinander verschiebbar gekoppelt sind.
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Der erste Bügel kann als Rohrprofil ausgebildet sein, also ein hohlförmiges Profil darstellen, wobei der zweite Bügel in dem ersten Bügel teleskopisch verschiebbar geführt ist, wobei die Schenkel des ersten Bügels die Schenkel des zweiten Bügels aufnehmen. Vorzugsweise ist das Rohrprofil als Rundprofil ausgebildet, wobei auch ein Viereckprofil einsetzbar ist.
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An den Schenkeln der Bügel können Verbindungsbohrungen ausgebildet sind, wobei einer der Bügel an jedem seiner Schenkel eine Vielzahl von Verbindungsbohrungen aufweist, durch welche eine längenverstellbare Arretierung der Bügel zueinander erfolgen kann. Je nach Anzahl der Bohrungen und dem Abstand zueinander kann die Größe des Befestigungsmittels mehr oder weniger fein justiert werden. Die Verbindungsbohrungen stellen Durchgangsbohrungen an den Bügeln dar, die zum Arretieren und verstellen der Größe des Bügels durch einen Stift, Bolzen oder eine Schraube miteinander verbindbar sind.
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In einer alternativen Ausführungsform ist der erste Bügel und der zweite Bügel als Rohrprofil ausgebildet, wobei zwischen den Schenkeln Verbindungsstangen angeordnet sind, welche in den Bügeln teleskopisch verschiebbar geführt werden. Bei dieser Variante wird der zweite Bügel über die Verbindungsstangen an dem ersten Bügel verschiebbar bzw. verstellbar gelagert, wobei sich die Verbindungsstangen sowohl in dem ersten als auch in dem zweiten Bügel teleskopisch verschieben lassen.
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Zum Verstellen der Größe des Befestigungsmittels sind an den Schenkeln der Bügel und an den Verbindungsstangen Verbindungsbohrungen ausgebildet sind, wobei einer der Bügel an jedem seiner Schenkel oder die Verbindungsstangen eine Vielzahl von Verbindungsbohrungen aufweisen, durch welche eine längenverstellbare Arretierung der Bügel zueinander erfolgen kann. Wie oben beschrieben kann auch hier die Verbindung der Verbindungsbohrungen durch Stifte, Bolzen oder Schrauben erfolgen.
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An einer Rahmenkonstruktion können mehrere Schläuche oder Kabel unterschiedlichen Querschnitts und unterschiedlicher Anzahl geführt, verlegt und befestigt werden. Dies kann durch Verwendung eines oder mehrerer der genannten Befestigungsmittel erfolgen, wobei die Schläuche und/oder Kabel von den Bügeln radial umschlossen oder gebündelt werden und wobei die Befestigungsmittel an einem Schenkel des ersten Bügels mit der Rahmenkonstruktion verbunden sind. Die Schläuche oder Kabel werden mit dem Befestigungsmittel an der Rahmenkonstruktion befestigt, indem sie innerhalb eines durch die U-förmigen Bügel gebildeten Halterahmens geführt werden bzw. von den U-förmigen Bügeln radial umschlossen oder gebündelt werden. Je nach Anzahl der Schläuche oder Kabel oder je nach Größe derselben kann das Befestigungsmittel verstellt und auf die Bedürfnisse optimal eingestellt werden. Ein und dasselbe Befestigungsmittel kann dadurch mehrmals am Rahmen eingesetzt werden, insbesondere auch, wenn sich ein Schlauch- oder Kabelstrang teilt bzw. verzweigt und sich dadurch die Anzahl der zu befestigenden Schläuche oder Kabel an einem Rahmenteil sich verringert. Die Verwendung eines gleichen Bauteils, hier das gleiche Befestigungsmittel, bedeutet günstigere Stückkosten und weniger Teilevielfalt an der Rahmenkonstruktion bzw. an der Maschine.
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Die Befestigungsmittel können an einem Schenkel des ersten Bügels mit der Rahmenkonstruktion verschweißt sein. Es ist jedoch denkbar, eine feste Verbindung des Befestigungsmittels durch eine Schelle oder durch Verschrauben herzustellen.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Befestigungsmittels in einer ausgefahrenen Stellung,
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2 eine schematische perspektivische Ansicht des Befestigungsmittels aus 1,
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3 eine schematische Seitenansicht des Befestigungsmittels aus 1 in einer eingefahrenen Stellung,
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4 eine schematische perspektivische Ansicht des Befestigungsmittels aus 3,
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5 eine schematische Seitenansicht eines alternativen Befestigungsmittels in einer ausgefahrenen Stellung,
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6 eine schematische perspektivische Ansicht des Befestigungsmittels aus 5,
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7 eine schematische Seitenansicht des alternativen Befestigungsmittels aus 5 in einer eingefahrenen Stellung,
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8 eine schematische perspektivische Ansicht des Befestigungsmittels aus 7,
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9 eine Seitenansicht eines Ausschnitts einer Rahmenkonstruktion mit einem Befestigungsmittel gemäß 1 und
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10 eine Seitenansicht eines Ausschnitts einer Rahmenkonstruktion mit einem Befestigungsmittel gemäß 3.
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Die 1 bis 4 zeigen ein Befestigungsmittel 10 für Schläuche und/oder Kabel zum Führen und Befestigen an einer Rahmenkonstruktion. Das Befestigungsmittel 10 weist einen ersten U-förmigen Bügel 12 und einen zweiten U-förmigen Bügel 14 auf, wobei jeder Bügel jeweils zwei Schenkel bildet und die Bügel 12, 14 derart zueinander ausgerichtet sind, dass die Schenkel des ersten Bügels 12 zu den Schenkeln des zweiten Bügels 14 weisen. Der erste Bügel 12 ist als Hohlprofil, vorzugsweise als Rohrprofil ausgebildet. Der zweite Bügel 14 ist als Stangenprofil ausgebildet, er kann aber auch aus einem Rohrprofil ausgebildet sein. Beide Querschnitte der Bügel 12, 14 sind aufeinander abgestimmt und weisen in dem hier dargestellten Beispiel einen Kreisquerschnitt auf. Die Querschnittsdurchmesser der beiden Bügel 12, 14 sind derart bemessen, dass der zweite Bügel 14 einen Außendurchmesser aufweist, der geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser des Rohrprofils des ersten Bügels 12, so dass die Schenkel des zweiten Bügels 14 in die Schenkel des ersten Bügels 12 einführbar sind und der zweite Bügel 14 in dem ersten Bügel 12 teleskopartig geführt bzw. gelagert ist. Die Breite des Befestigungsmittels 10 bzw. eine von den Bügeln 12, 14 umschlossene Umfangsfläche 16 ist dabei davon abhängig, wie weit der zweite Bügel 14 in den ersten Bügel 12 eingefahren ist. Die Position des zweiten Bügels 14 gegenüber dem ersten Bügel 12 bzw. das Maß, wie weit der zweite Bügel 14 in den ersten Bügel eingefahren ist, kann durch Verbindungsbohrungen 18 am ersten Bügel 12 und durch mehre Verbindungsbohrungen 20 am zweiten Bügel 14 festgelegt und justiert werden. Dazu werden die für eine gewünschte Größe der Umfangsfläche 16 bzw. die für ein bestimmtes Einstellmaß benötigten Verbindungsbohrungen 20 am zweiten Bügel 14 in Flucht zu den Verbindungsbohrungen 18 am ersten Bügel 12 gebracht und durch Arretierschrauben oder Arretierstifte verbunden. Je nach Anzahl der am zweiten Bügel 14 ausgebildeten Verbindungsbohrungen 20 und je nach Abstand dieser zueinander, kann das Befestigungsmittel 10 mehr oder weniger fein justiert werden. Während die 1 und 2 jeweils das Befestigungsmittel 10 in seinem ausgefahrenen Zustand zeigen, also in dem Zustand in dem die größtmögliche Umfangsfläche 16 erzielt wird, zeigen die 3 und 4 ein gegensätzliches Beispiel, in dem das Befestigungsmittel 10 in seinem eingefahrenen Zustand gezeigt ist, also in dem Zustand in dem die kleinstmögliche Umfangsfläche 16 erzielt wird. Zwischenstellungen sind dabei durch entsprechende Wahl der Verbindungsbohrungen 20 am zweiten Bügel 14 einstellbar.
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Die 5 bis 8 zeigen ein alternatives Ausführungsbeispiel eines Befestigungsmittels 22 für Schläuche und/oder Kabel zum Führen und Befestigen an einer Rahmenkonstruktion. Das Befestigungsmittel 22 weist auch hier einen ersten U-förmigen Bügel 24 und einen zweiten U-förmigen Bügel 26 auf, wobei jeder Bügel jeweils zwei Schenkel bildet und die Bügel 24, 26 derart zueinander ausgerichtet sind, dass die Schenkel des ersten Bügels 24 zu den Schenkeln des zweiten Bügels 26 weisen. In diesem Ausführungsbeispiel sind beide Bügel 24, 26 baugleich ausgebildet, d. h. beide Bügel 24, 26 sind als Hohlprofil, vorzugsweise als Rohrprofil ausgebildet. Ferner sind Verbindungsstangen 28 vorgesehen, die als Stangenprofil ausgebildet sind, wobei diese auch als Rohrprofil ausgebildet sein können. Beide Querschnitte der Bügel 24, 26 weisen in dem hier dargestellten Beispiel einen Kreisquerschnitt auf. Die Querschnittsdurchmesser der beiden Bügel 24, 26 sind derart bemessen, dass die Verbindungsstangen 28 einen Außendurchmesser aufweisen, der geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser des Rohrprofils des Bügels 24, 26, so dass die Verbindungsstangen 28 einen Ends in die Schenkel des ersten Bügels 24 und anderen Ends in die Schenkel des zweiten Bügels 26 einführbar sind, wobei der zweite Bügel 26 zum einen auf der Verbindungsstange 28 teleskopartig geführt bzw. gelagert ist und zum anderen aber auch über die Verbindungsstange 28 in dem ersten Bügel 24 teleskopartig geführt bzw. gelagert ist. Die Breite des Befestigungsmittels 22 bzw. eine von den Bügeln 24, 26 umschlossene Umfangsfläche 30 ist dabei davon abhängig, wie weit die Verbindungsstangen 28 in den ersten Bügel 24 und in den zweiten Bügel 26 eingefahren sind. Die Position des zweiten Bügels 26 gegenüber dem ersten Bügel 24 bzw. das Maß, wie weit die Verbindungsstangen in den ersten und zweiten Bügel 24, 26 eingefahren sind, kann durch Verbindungsbohrungen 32 am ersten und am zweiten Bügel 24, 26 und durch mehre Verbindungsbohrungen 34 an den Verbindungsstangen festgelegt und justiert werden. Dazu werden die für eine gewünschte Größe der Umfangsfläche 30 bzw. die für ein bestimmtes Einstellmaß benötigten Verbindungsbohrungen 34 an den Verbindungsstangen 28 in Flucht zu den Verbindungsbohrungen 32 am ersten und zweiten Bügel 24, 26 gebracht und durch Arretierschrauben oder Arretierstifte verbunden. Je nach Anzahl der an den Verbindungsstangen ausgebildeten Verbindungsbohrungen 34 und je nach Abstand dieser zueinander, kann das Befestigungsmittel 22 mehr oder weniger fein justiert werden. Während die 5 und 6 jeweils das Befestigungsmittel 22 in seinem ausgefahrenen Zustand zeigen, also in dem Zustand in dem die größtmögliche Umfangsfläche 30 erzielt wird, zeigen die 7 und 8 ein gegensätzliches Beispiel, in dem das Befestigungsmittel 22 in seinem eingefahrenen Zustand gezeigt ist, also in dem Zustand in dem die kleinstmögliche Umfangsfläche 30 erzielt wird. Zwischenstellungen sind dabei durch entsprechende Wahl der Verbindungsbohrungen 34 an den Verbindungsstangen 28 einstellbar.
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Die 9 und 10 zeigen jeweils das Befestigungsmittel 10 aus den 1 bis 4, wie es an einer Rahmenkonstruktion 36 zur Befestigung und zum Führen von Schläuchen und/oder Kabeln 38 eingesetzt wird. Dabei zeigt 9 eine Variante mit fünf Schläuchen und/oder Kabeln 38, in denen das Befestigungsmittel 10 in seinem ausgefahrenen Zustand gezeigt ist, wohingegen in 10 eine Variante mit nur drei Schläuchen und/oder Kabeln 38 dargestellt ist, in denen das Befestigungsmittel 10 in seinem eingefahrenen Zustand gezeigt ist. In beiden Beispielen, ist der erste Bügel 12 an einen Rahmenteil 40 der Rahmenkonstruktion 36 geschweißt, was durch die Schweißnähte 42 in den 9 und 10 verdeutlicht werden soll. Dadurch, dass nur der erste Bügel 12 mit dem Rahmenteil 40 verschweißt ist, kann der zweite Bügel 14 weiterhing teleskopisch verstellt werden. Das Gleiche würde auch für eine Rahmenkonstruktion 36 mit einem Befestigungsmittel 22 gemäß den 5 bis 8 gelten, wobei dann der erste Bügel 24 mit dem Rahmenteil 40 verschweißt sein würde und die Verbindungsstangen 28 bzw. der zweite Bügel 26 weiterhin gegenüber dem ersten Bügel 24 teleskopisch verstellbar sind.