-
Die Erfindung betrifft ein Kettenglied für eine Energieführungskette mit zwei Seitenteilen, welche Einrichtungen zur drehbeweglichen Verbindung mit gleichartigen Kettengliedern aufweisen. Die beiden Seitenteile werden durch zwei Verbindungsstege miteinander verbunden.
-
Derartige Energieführungsketten sind bekannt, um empfindliche bewegliche Leitungen geschützt zwischen zwei gegeneinander verschieblichen Anschlusspunkten zu führen. Dazu wird eine solche aus in einer Ebene verschwenkbaren Kettengliedern mit beiden Enden an den gegeneinander bewegbaren Einrichtungen befestigt, welche durch die in der Energieführungskette geschützten Leitungen miteinander verbunden sind. Die Leitungen sind durch einen von den Seitenteilen und den Verbindungsstegen umschlossenen Querschnitt geführt und durch den Körper des Kettengliedes nach außen geschützt. Eine Begrenzung der Schwenkbewegung zwischen zwei aneinander anschließenden Kettengliedern verhindert ein Knicken der in der Kette geführten Leitungen.
-
Derartige Energieführungsketten werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Je nach Anzahl und Größe der geführten Leitungen sind unterschiedliche Innenquerschnitte notwendig. Diese können im einfachsten Fall durch einstückig gefertigte Kettenglieder unterschiedlicher Größe bereitgestellt werden. Dieses ist im hohen Maße nachteilig, da mitunter viele verschiedene Größen vorrätig gehalten werden müssen. Dadurch erhöht sich der Produktions- und Lageraufwand.
-
Die
DE 10 2008 060 466 A1 schlägt vor, die Verbindungsstege durch Strangziehen oder Extrusion eines Kunststoffs herzustellen und im Anwendungsfall auf die benötigte Länge zuzuschneiden. Dies führt zu einem erheblich erhöhten Installationsaufwand, da für jedes Kettenglied jeweils zwei Verbindungsstege präzise zugeschnitten werden müssen. Eine nachträgliche Änderung des Querschnitts ist nur durch ein Verkürzen der Verbindungsstege möglich. Dies ist wiederum mit hohem Arbeitsaufwand verbunden.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kettenglied für Energieführungsketten anzugeben, welches flexibel an die Querschnittsanforderungen angepasst werden kann.
-
Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Kettenglied nach Patentanspruch 1.
-
Erfindungsgemäß ist die Länge der Verbindungsstege einstellbar. Einstellbar bedeutet, dass die Länge der Stege in einem vorgegebenen Bereich wiederholbar und reversibel auf kontinuierliche oder diskrete Längenwerte eingestellt werden kann. Durch die Einstellbarkeit lässt sich der Querschnitt der Energieführungskette flexibel – auch nachträglich – an die Anforderungen der Anwendung anpassen. Bei Herstellung und Lagerung ist jeweils nur noch eine Größe notwendig, welche ein breites Spektrum an Durchgangsgrößen abdecken kann. Ändern sich nachträglich die Anforderungen, etwa da weitere Leitungen hinzukommen oder nicht mehr benötigte Leitungen wegfallen, kann eine vorhandene Energieführungskette mit geringem Aufwand auf den benötigten Querschnitt eingestellt werden. Die Länge der Kettenglieder kann einzeln eingestellt werden und diese anschließend zu einer Energieführungskette zusammengesetzt werden. Alternativ kann auch die gesamte Kette – auch nachträglich – eingestellt werden.
-
Zweckmäßigerweise besteht zumindest ein Verbindungssteg aus zumindest zwei aneinander linear geführten Abschnitten. Dabei liegen die Abschnitte zweckmäßigerweise zumindest teilweise formschlüssig zur Bildung einer Führung, vorzugsweise einer Linearführung, aneinander an. Beispielsweise kann ein Abschnitt in einer Nut des anderen Abschnitts geführt sein.
-
Bevorzugt umgreift ein äußerer Abschnitt des Verbindungssteges einen inneren Abschnitt des Verbindungssteges zur linearen Führung. Durch das Umgreifen liegt der äußere Abschnitt an mehreren Seiten des inneren Abschnittes an. Dadurch entsteht eine besonders große Kontaktfläche, welche überdies Kräfte in verschiedenen Richtungen aufnehmen kann.
-
Besonders bevorzugt greifen der innere Abschnitt und der äußere Abschnitt teleskopierend ineinander. Hierdurch ergibt sich eine zuverlässige lineare Führung, welche eine Verschiebung entlang lediglich eines Freiheitsgrades zulässt und alle sonstigen Kräfte sicher abstützt. Alle vorgenannten Ausführungen mit mehreren linear verschiebbaren Abschnitten können durch passend ausgeformte Verlängerungsabschnitte modular erweitert werden.
-
Zweckmäßigerweise weisen die linear gegeneinander verschiebbaren Abschnitte Einrichtungen zur diskreten Längeneinstellung auf. Diese können periodisch angeordnete Einstellelemente in Form von Vorsprüngen, Ausnehmungen, Öffnungen oder Zähnungen umfassen. Da bei Energieführungsketten gewöhnlich geringe Querkräfte in Längsrichtung der Verbindungsstege auftreten, können die Einstellelemente auch durch Federbelastung oder elastische Verformung gegeneinander gedrückt werden. Hierdurch kann die Einstellung besonders einfach und ohne zusätzliche Teile erreicht werden.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die linear gegeneinander verschiebbaren Abschnitte jeweils eine Mehrzahl von Öffnungen auf, durch welche ein Sicherungsstift zum Feststellen einer eingestellten Länge des Verbindungssteges einschiebbar ist. Die Öffnungen sind so angeordnet, dass der Sicherungsstift quer zur Verstellrichtung der linear aneinander geführten Abschnitte eingeschoben werden kann. Dabei füllt der Sicherungsstift zwei korrespondierende Öffnungen so aus, dass ein Verschieben nicht mehr möglich ist. Zweckmäßigerweise weist der Sicherungsstift eine Verdickung auf, die gegenüber den Öffnungen ein Übermaß aufweist und so ein vollständiges Durchschieben des Stiftes verhindert. In der eingeschobenen Position wird der Sicherungsstift durch eine elastische Verdickung und/oder an einen Rasthaken gehalten. Hierdurch kann der Sicherungsstift auch wieder zerstörungsfrei entnommen werden.
-
Besonders bevorzugt erstreckt sich ein eingeschobener Sicherungsstift von einem Verbindungssteg bis zu dem anderen Verbindungssteg und bildet somit einen Trennsteg. Dieser unterteilt den durch das Kettenglied umschlossenen Führungsquerschnitt. Sinnvollerweise ist der Trennsteg flach ausgebildet mit einem quer zum Führungsquerschnitt stehenden geringen Profil und einer im Vergleich dazu größeren Ausdehnung in Längsrichtung der Energieführung. Bei Bedarf können auch weitere baugleiche Trennstege in die Öffnungen eingesetzt werden, um eine zusätzliche Unterteilung des Führungsquerschnittes zu erzielen. Dabei ist es auch möglich, dass diese lediglich in einem der beiden Abschnitte gehalten sind und somit nicht zur Längeneinstellung beitragen.
-
Bevorzugterweise durchgreift der Sicherungssteg an beiden Trennstegen Öffnungen der gegeneinander verschiebbaren Abschnitte und stellt somit die Länge beider Verbindungsstege ein. Durch diese Maßnahme kann die gesamte Längeneinstellung mit einem einzigen Sicherungsstift vorgenommen werden. Weitere Einstellmittel sind nicht notwendig. In einer Ausführungsvariante sind die Öffnungen an den linear verschiebbaren Abschnitten des einen Trennsteges in zumindest einer Richtung kleiner ausgebildet als die Öffnungen an den linear verschiebbaren Abschnitten des anderen Verbindungssteges. Der Trennsteg ist dann einem Ende entsprechend verjüngt, so dass er nur in der vorgesehenen Richtung eingeschoben werden kann. Diese Verjüngung kann auch stufenförmig vorgesehen sein, so dass sich an der Absatzfläche eine Abstützung der beiden Verbindungsstege in Längsrichtung des Trennsteges gegeneinander ergibt. Weiterhin können an dem sich zwischen beiden Verbindungsstegen erstreckenden Sicherungsstift auch zwei Rasthaken angeordnet sein, welche jeweils mit einem der beiden Verbindungsstege in Eingriff stehen. Hierdurch wird der Sicherungsstift doppelt gehalten. Ein Herausfallen wird weniger wahrscheinlich.
-
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann zumindest einer der Verbindungsstege geöffnet werden. Dies erleichtert das nachträgliche Einlegen der Leitungen in der Energieführungskette erheblich. Diese müssen dann nicht durch den Führungsquerschnitt hindurch gefädelt werden, wozu gegebenenfalls die Anschlüsse an den Enden gelöst werden müssten.
-
Dazu ist zweckmäßigerweise der Verbindungssteg, welcher geöffnet werden kann, zumindest zum Teil verschwenkbar an zumindest einem Seitenteil angelenkt. Durch das Verschwenken kann eine einfache und intuitive Öffnungsbewegung durchgeführt werden. Ein aufwendiges Positionieren eines entnehmbaren Steges entfällt. Ebenso wenig kann der verschwenkbare Teil verloren gehen.
-
Bei einem mehrteiligen Verbindungssteg, der geöffnet werden kann, aus zumindest zwei Abschnitten, von denen ein Abschnitt verschwenkbar an einem Seitenteil angelenkt ist, ist dieser Abschnitt bei einer Schwenkbewegung mittels einer Rastverbindung an einem anderen Abschnitt des Verbindungssteges befestigbar.
-
Bevorzugt ist an einem Abschnitt des Verbindungssteges ein Rasthaken angeordnet, welcher mit zumindest einer zugeordneten Öffnung eines anderen Abschnittes des Verbindungssteges zusammenwirkt.
-
Zweckmäßigerweise weist der andere Abschnitt des Verbindungssteges eine Vielzahl an gleichartigen, in Verstellrichtung beabstandet angeordneten Öffnungen auf, mit denen der Rasthaken bei unterschiedlichen eingestellten Längen der Verbindungsstege zusammenwirken kann.
-
Besonders bevorzugt sind die Öffnungen sowohl zur Aufnahme des Rasthakens als auch zur Aufnahme des Sicherungsstiftes geeignet.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Energieführungskette, die Kettenglieder mit den vorstehenden Merkmalen umfasst. Der Querschnitt der Energieführungskette kann vor der Installation und bei Änderungen der Anforderungen flexibel angepasst werden.
-
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen schematisch:
-
1 ein erfindungsgemäßes Kettenglied für eine Energieführungskette,
-
2 ein erfindungsgemäßes Kettenglied gemäß einer anderen Ausführungsvariante im geschlossenen Zustand, und
-
3 das Kettenglied aus 2 im geöffneten Zustand.
-
Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kettenglied für eine Energieführungskette. Das Kettenglied weist seitlich zwei Seitenteile 1, 2 auf, an denen Zapfen 3 und Rundlöcher 4 zur drehbeweglichen Verbindung mit gleichartigen Kettengliedern angeordnet sind. Die dadurch ermöglichte Schwenkbewegung wird durch einen Sperrzinken 5 und eine zugeordnete segmentförmige Ausnehmung 6 an einem folgenden Kettenglied begrenzt. Die Seitenteile 1, 2 sind mit vertikalen Löchern 7 zur Befestigung versehen.
-
Die beiden Seitenteile 1, 2 sind durch einen oberen Verbindungssteg 8 und einen unteren Verbindungssteg 9 miteinander verbunden. Erfindungsgemäß ist die Länge der Verbindungsstege 8, 9 einstellbar. Dazu sind der obere Verbindungssteg 8 und der untere Verbindungssteg 9 jeweils aus zwei aneinander linear geführten Abschnitten 8a, 8b; 9a, 9b gebildet. Jeweils die ersten Abschnitte 8a, 9a des oberen Verbindungssteges 8 und unteren Verbindungssteges 9 sind einstückig mit dem ersten Seitenteil 1 als Kunststoffspritzgussteil gefertigt. Die zweiten Abschnitte 8b, 9b bilden mit dem zweiten Seitenteil 2 eine Einheit, welche ebenfalls aus Kunststoff gefertigt ist.
-
Der zweite Abschnitt 8b des oberen Verbindungssteges 8 umgreift den ersten Abschnitt 8a oberseitig und seitlich mit einer nach unten offenen U-Form. Der zweite Abschnitt 9b des unteren Verbindungssteges 9 ist hohl ausgebildet. Der erste Abschnitt 9a greift teleskopierend in diesen ein.
-
Jeweils beide Abschnitte 8a, 8b; 9a, 9b des oberen Verbindungssteges 8 und unteren Verbindungssteges 9 weisen eine Vielzahl von Öffnungen 10 auf, durch die ein Sicherungsstift 11 zum Feststellen einer eingestellten Länge L des Verbindungssteges 8, 9 einschiebbar ist. Der Sicherungsstift 11 erstreckt sich vom unteren Verbindungssteg 9 bis zu dem oberen Verbindungssteg 8 und bildet einen Trennsteg, welcher den durch das Kettenglied gebildeten Führungsquerschnitt unterteilt. Der Führungsquerschnitt stellt die in Führungsrichtung F nutzbare Fläche dar, die im Ausführungsbeispiel durch das Rechteck Länge L der Verbindungsstege 8, 9 mal deren Abstand A gebildet wird. Der Sicherungsstift 11 weist in Richtung des Führungsquerschnittes nur ein geringes Profil auf. Im Vergleich dazu ist er in Führungsrichtung F länger erstreckt. Der Sicherungsstift 11 wird durch einen Rasthaken 12, welcher mit der Oberseite des unteren Verbindungssteges 9 zusammenwirkt, in Position gehalten. Der Sicherungsstift 11 durchgreift an beiden Verbindungsstegen Öffnungen 10 und stellt dadurch deren Länge L ein.
-
Bei dem in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel kann der obere Verbindungssteg 8 geöffnet werden. Dazu sind beide Abschnitte 8a, 8b des Verbindungssteges 8 mit Gelenken 13 an den jeweiligen Seitenteilen 1, 2 verschwenkbar angelenkt. Einer vergleichenden Betrachtung der 2 und 3 entnimmt man, dass die beiden Abschnitte 8a, 8b bei einer Schwenkbewegung mittels einer Rastverbindung aneinander befestigbar sind. Dazu weist der zweite Abschnitt 8b ein Rastmittel 14 auf, welcher in eine der bestehenden Öffnungen 10 des ersten Abschnittes 8a eingreift. Diese sind ebenfalls für die Aufnahme des Sicherungsstifts 11 geeignet.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008060466 A1 [0004]