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Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Transport von Gegenständen, mit mehreren in einer Transportrichtung hintereinander angeordneten Fördermitteln, durch die ein Gegenstand in der Transportrichtung bewegbar ist, mehreren Antrieben, die jeweils mit wenigstens einem Fördermittel verbunden sind, und einer Steuereinheit, welche die Antriebe steuert.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Transportverfahren zum transportieren von Gegenständen, bei dem die Gegenstände durch mehrere angetriebene Fördermittel in einer Transportrichtung bewegt werden.
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Vorrichtungen und Verfahren der oben genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise zum transportieren von Paketen, Gepäckstücken oder anderen Gegenständen eingesetzt. Dabei sind als Fördermittel mehrere hintereinander angeordnete separat angetriebene Förderbänder im Einsatz. Wenn die Lücken zwischen den Gegenständen gering sind oder viele kleine Gegenstände befördert werden, werden mehrere Gegenstände von den gleichen Fördermitteln transportiert. Dies hat zur Folge, dass Transportparameter, wie z. B. die Geschwindigkeit, nicht individuell für jeden Gegenstand einstellbar sind, was geringe Flexibilität beim Transport der Gegenstände zur Folge hat.
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Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung und ein Transportverfahren der oben genannten Art bereitzustellen, mit der die Gegenstände flexibler transportiert werden können.
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Für die oben genannte Transportvorrichtung wird die Aufgabe gelöst durch Mittel zum Ausbilden einer ersten Fördermittelgruppe, die mehrere in Transportrichtung hintereinander angeordnete Fördermittel umfasst, wobei sich die Zuordnung der Fördermittel zur ersten Fördermittelgruppe im Betrieb in Abhängigkeit von der Position des zu transportierenden Gegenstandes verändert.
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Für das eingangs genannte Transportverfahren wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine erste Fördermittelgruppe, die mehrere in Transportrichtung hintereinander angeordnete Fördermittel umfasst, ausgebildet wird und dass die der ersten Fördermittelgruppe zugeordneten Fördermittel in Abhängigkeit von der Position des zu transportierenden Gegenstandes verändert werden.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Fördermittelgruppe individuell und unabhängig von den übrigen Fördermitteln, die nicht der Fördermittelgruppe zugeordnet sind, angetrieben wird. Die einzelnen Fördermittel der Fördermittelgruppe können unabhängig voneinander gesteuert werden. Beim Transport des zu transportierenden Gegenstandes sind die Fördermittel der Fördermittelgruppe für den Transport genau eines Gegenstandes zuständig, so dass dieser flexibel und individuell einstellbar ist. Mit Bewegung des Gegenstandes werden neue Fördermittel der Fördermittelgruppe hinzugefügt, bevor die Vorderkante des Gegenstandes dieses Fördermittel erreicht. Mit der Zuweisung dieser neuen Fördermittel zur Fördermittelgruppe werden sie auf die Transportgeschwindigkeit kommandiert. In Gegenzug werden Fördermittel entgegen der Transportrichtung, die nicht mehr für den Transport des Gegenstandes benötigt werden, aus der Fördermittelgruppe entfernt. Diese Zuordnung der Fördermittel wird durch das Mittel zum Ausbilden einer ersten Fördermittelgruppe vorgenommen, das beispielsweise in der Steuerung der Transportvorrichtung ausgebildet ist. Beim Transportieren des Gegenstandes werden die Fördermittel der ersten Fördermittelgruppe synchron, also mit gleicher vorbestimmter Drehzahl bzw. Transportgeschwindigkeit angetrieben. Fördermittel, die nicht zur Fördermittelgruppe gehören, müssen auch nicht angetrieben werden. Es verbrauchen lediglich die Fördermittel der Fördermittelgruppe Energie, so dass diese sehr effizient eingesetzt ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass Gegenstände unabhängig und entkoppelt von anderen Gegenständen bewegt werden können.
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Die Erfindung kann durch verschiedene vorteilhafte Ausgestaltungen weiterentwickelt werden, die im Folgenden beschrieben sind. Die verschiedenen Weiterbildungen können unabhängig voneinander miteinander kombiniert werden.
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So kann die Transportvorrichtung Mittel zum Festlegen der Länge des Gegenstandes in Transportrichtung aufweisen, wobei das Mittel zum Ausbilden der ersten Fördermittelgruppe die Fördermittel in Abhängigkeit von der Länge zuordnet. Dies hat den Vorteil, dass lediglich die minimal nötige Menge an Fördermitteln zugeordnet wird, die für den Transport eines Gegenstandes mit einer bestimmten Länge nötig sind. So werden keine überflüssigen Fördermittel angetrieben.
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Um die Länge des Gegenstandes in der Transportrichtung zu erhalten, kann die Transportvorrichtung eine Sensoreinheit zum Ermitteln der Länge des zu transportierenden Gegenstandes in der Transportrichtung umfassen. So kann die exakte Länge in Transportrichtung, die möglicherweise durch eine diagonale Ausrichtung des Gegenstandes länger sein kann als die Seitenlänge des Gegenstandes, ermittelt und vom Mittel zum Ausbilden einer ersten Fördermittelgruppe bei der Zuordnung der Fördermittel berücksichtigt werden. Alternativ kann die Länge auch außerhalb der Transportvorrichtung ermittelt worden sein und beispielsweise von der übergeordneten Steuerung übermittelt werden. In diesem Fall sollte die Ausrichtung des Gegenstandes auf der Transportvorrichtung überwacht werden, damit die vorgegebene Länge in der Transportrichtung liegt.
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Ferner kann die Transportvorrichtung ein Mittel zum Festlegen einer zweiten Fördermittelgruppe umfassen, wobei jede Fördermittelgruppe unterschiedlichen Gegenständen zugeordnet ist und die Gegenstände mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten transportierbar sind. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise die Lücke zwischen zwei aufeinanderfolgende Gegenstände verändert und eingestellt werden kann, indem die Gegenstände mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten transportiert werden. So kann die Lücke dynamisch, also ohne Stoppen eines Gegenstandes eingestellt werden, was besonders vorteilhaft ist.
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Um die Lücken zwischen den zu transportierenden Gegenständen genau einzustellen, kann die Transportvorrichtung einen Lückenmesseinheit zum Ermitteln der Länge der Lücke in der Transportrichtung zwischen aufeinanderfolgenden Gegenständen umfassen. Mit dem Ist-Wert der Lücke zwischen zwei Gegenständen kann ein Beschleunigungs- bzw. Abbremsprofil für die Fördermittelgruppen bestimmt werden, durch welche die Lücke beim Transport der Gegenstände verändert und auf einen vorbestimmten Sollwert eingestellt werden kann. Durch die Erfindung können auch sehr kleine Lücken zwischen den Gegenständen vergrößert werden, ohne die Fördermittel zu stoppen.
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Ferner kann die Transportvorrichtung einen Positionssensor umfassen, der die Position des Gegenstandes auf der Transportvorrichtung erfasst. So kann die Position der Gegenstände während des Transports auf der Transportvorrichtung überwacht werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Transportvorrichtung eine Simulationseinheit aufweisen, welche die Position der Gegenstände auf der Transportvorrichtung vorausberechnet und simuliert. Die Simulationseinheit berechnet die Position der zu transportierenden Gegenstände zu jedem zukünftigen Zeitpunkt anhand der vorhandenen Eingangsgrößen, wie beispielsweise Eingangsgeschwindigkeit, Abfuhrgeschwindigkeit, Lücke, Transportgeschwindigkeit der Fördermittelgruppen und Positionsinformationen, voraus.
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Um auch Gegenstände mit geringer Länge in der Transportrichtung unabhängig voneinander bewegen zu können, kann die Länge der Fördermittel in der Transportrichtung kleiner als 300 mm sein. Vorzugsweise ist die Länge der Fördermittel kleiner als 200 mm. Bei einer Ausführung der Fördermittel als Rollen kann deren Durchmesser beispielsweise etwa 100 mm sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Transportvorrichtung angetriebene Fördermittel, die jeweils mit einem Antrieb verbunden sind, und nicht angetriebene Fördermittel umfassen. Dies hat den Vorteil, dass die Entkopplung der Gegenstände beim Transport auf der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung weiter erhöht werden kann und der Energieverbrauch und die Anzahl der nötigen Antriebe reduziert wird. Beispielsweise können die angetriebenen Fördermittel und die nicht angetriebenen Fördermittel in der Transportrichtung alternierend angeordnet sein. So kann auch bei direkt aufeinanderfolgenden Gegenständen ohne Lücke eine Entkopplung erreicht werden, damit niemals zwei Gegenstände von dem gleichen Fördermittel angetrieben werden.
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Als eine vorteilhafte Ausgestaltung für das erfindungsgemäße Transportverfahren kann eine zweite Fördermittelgruppe, die eine zweite Gruppe von in Transportrichtung hintereinander angeordneten, von der ersten Gruppe unterschiedlichen Fördermitteln umfasst, ausgebildet werden und die der zweiten Fördermittelgruppe zugeordneten Fördermittel in Abhängigkeit von der Position eines zweiten zu transportierenden Gegenstandes verändert werden. Dies hat den Vorteil, dass der erste und der zweite Gegenstand unabhängig voneinander beschleunigt bzw. abgebremst werden können, so dass beispielsweise die Lücke zwischen den Gegenständen beim Transportieren eingestellt werden kann. Für diese Lückeneinstellung ist im Gegensatz zum Stand der Technik kein Stoppen eines Gegenstandes nötig, was im Stand der Technik zum nachteiligen Aufstauen und einer geringen Effektivität führen kann.
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Um die Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten Gegenstand einzustellen, kann die Transportgeschwindigkeit der ersten Fördermittelgruppe zeitweise unterschiedlich von der Transportgeschwindigkeit der zweiten Fördermittelgruppe eingestellt werden.
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Ferner können die der ersten und/oder der zweiten Fördermittelgruppe zugeordneten Fördermittel in Abhängigkeit der Länge und/oder des geplanten Verschiebewegs verändert werden. So werden Fördermittel der Fördermittelgruppe zugeordnet unter Berücksichtigung eines Förderweges, der beispielsweise zum Vergrößern einer Lücke zwischen zwei Gegenständen nötig ist und vorher bestimmt wurde.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung;
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung;
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung;
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4 die erfindungsgemäße Transportvorrichtung aus 3 mit einer schematischen Darstellung eines dazugehörigen Geschwindigkeit/Weg-Diagramms;
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5 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung.
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Zunächst wird die erfindungsgemäße Transportvorrichtung 1 mit Bezug auf die beispielhafte Ausführungsform der Transportvorrichtung 1 in 1 beschrieben.
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Die Transportvorrichtung 1 umfasst mehrere Fördermittel 2, mehrere Antriebe 3, eine Steuereinheit 4 und ein Mittel 5 zum Ausbilden einer ersten Fördermittelgruppe 6.
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Die Fördermittel 2 sind in einer Transportrichtung T hintereinander angeordnet. Bei der beispielhaften Ausführungsform in 1 sind die Fördermittel 2 als Rollen ausgebildet, deren Drehachse quer zur Transportrichtung T und quer zur Zeichnungsebene verläuft. In der schematischen Darstellung in 1 sind die Rollen in einer Seitenansicht als Kreise dargestellt, deren Mittelpunkte die Drehachsen darstellen. Alternativ können die Fördermittel 2 beispielsweise auch als Förderbänder ausgebildet sein. Die Fördermittel 2 haben in der Transportrichtung T eine Länge Lx, die hier dem Rollendurchmesser entspricht. Bei der Ausführungsform in 1 ist die Länge Lx gleich 100 mm.
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Bei der Ausführungsform in 1 sind die Fördermittel 2 jeweils mit einem zugeordneten Antrieb 3 verbunden. Diese Verbindung kann beispielsweise als ein nicht im Einzelnen dargestelltes Getriebe ausgebildet sein, wie es im Stand der Technik bekannt ist. Die Antriebe 3 können beispielsweise Servomotoren sein und sind jeweils mit der Steuereinheit 4 signaltechnisch verbunden. Die Antriebe 3 können von der Steuereinheit 4 jeweils separat und unabhängig voneinander gesteuert und geregelt werden.
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Die erste Fördermittelgruppe 6 umfasst eine Gruppe 2c bis 2i in Transportrichtung hintereinander angeordneter Fördermittel 2c bis 2i. Das Mittel 5 zum Ausbilden der ersten Fördermittelgruppe 6 ist bei der Ausführungsform in 1 als Teil der Steuereinheit 4 ausgebildet. Die Steuereinheit 4 ist beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS).
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Im Folgenden wird der Transport eines Gegenstandes 7 mit der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 1 beschrieben.
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Für eine Bewegung des Gegenstandes 7 auf der Transportvorrichtung 1 in oder auch entgegen der Transportrichtung T sind die direkt unter dem Gegenstand 7 liegenden Fördermittel 2c bis 2i zuständig. Eine Drehung also Rotationsbewegung der Fördermittel 2 führt über einen Reibschluss zu einer Translationsbewegung des Gegenstandes 7. Das Mittel 5 zum Ausbilden der ersten Fördermittelgruppe 6 weist anhand der Länge L und der Position des Gegenstandes 7 die Fördermittel 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h, 2i der ersten Fördermittelgruppe 6 zu. Die Antriebe 3c bis 3i der Fördermittel 2c bis 2i der Fördermittelgruppe 6 werden von der Steuereinheit 4 mit den gleichen Antriebsparametern angesteuert, um für jedes Fördermittel 2c bis 2i die gleiche Drehzahl und damit Transportgeschwindigkeit einzustellen. Die Fördermittel 2c bis 2i sind in 1 aktuell der Fördermittelgruppe 6 zugewiesen und damit für den Transport des Gegenstandes 7 zuständig.
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Mit Bewegung des Gegenstandes 7 in der Transportrichtung T wird das nächste Fördermittel 2j der Fördermittelgruppe 6 zugewiesen und der Antrieb 3j entsprechend angesteuert. Die Zuordnung und Ansteuerung erfolgt bevor der Gegenstand 7 das Fördermittel 2j erreicht. Im Gegenzug verlässt das Fördermittel 2c die Fördermittelgruppe 6, nachdem der Gegenstand 7 es verlassen hat, und kann von der Steuereinheit 4 gestoppt oder einer weiteren Fördermittelgruppe zugeordnet werden. So verändert das Mittel 5 die Zuordnung der Fördermittel 2 zur ersten Fördermittelgruppe 6 in Abhängigkeit von der Position des Gegenstandes 7.
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Die Fördermittel 2 der Fördermittelgruppe 6 können so angesteuert werden, dass individuell für den Gegenstand 7 Beschleunigungen oder Abbremsungen realisiert werden können. Um toleranzbedingte Geschwindigkeitsunterschiede der Antriebe 3 zu kompensieren, können die Fördermittel 2 jeweils über einen Freilauf (nicht dargestellt) verfügen.
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2 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 1, die sämtliche Teile der in 1 dargestellten Ausführungsform aufweist. Der Einfachheit halber sind in 2 die Antriebe 3 sowie die Verbindungen zwischen den Antrieben 3 und der Steuereinheit 4 nicht oder nur teilweise dargestellt, aber vorhanden.
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Zusätzlich zur Ausführungsform in 1 umfasst die Ausführungsform in 2 ein Zufuhrfördermittel 8, ein Abfuhrfördermittel 9, Eingangsmessaufnehmer 10, Ausgangsmessaufnehmer 11, einen ersten Positionssensor 12, einen erster Vermessungssensor 13, einen zweiten Vermessungssensor 14 und eine Datenbank 15, die jeweils mit der Steuereinheit 4 signaltechnisch verbunden sind.
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Das Zufuhrfördermittel 8 und das Abfuhrfördermittel 9 sind bei der Ausführungsform in 2 als Förderbänder ausgebildet, die mit einer konstanten Eingangstransportgeschwindigkeit bzw. Abfuhrgeschwindigkeit angetrieben werden. Der Eingangsmessaufnehmer 10, beispielsweise ein Drehgeber, ist mit dem Zufuhrfördermittel 8 verbunden. Der Ausgangsmessaufnehmer 11, beispielsweise ebenfalls ein Drehgeber, ist mit dem Abfuhrfördermittel 9 verbunden. Der erste Positionssensor 12 ist in Transportrichtung T etwa in der Mitte des Zufuhrfördermittels 8 angeordnet und ist beispielsweise als eine Lichtschranke ausgebildet. Der erste Vermessungssensor 13 ist in der Transportrichtung hinter dem ersten Positionssensor 12 und zwischen dem Zufuhrfördermittel 8 und dem ersten Fördermittel 2a positioniert. Der zweite Vermessungssensor 14 ist zwischen dem in Transportrichtung T letzten Fördermittel 2x und dem Abfuhrfördermittel 9 angeordnet. Der Eingangsmessaufnehmer 10, der Ausgangsmessaufnehmer 11, der erste Positionssensor 12, der erste Vermessungssensor 13 und der zweite Vermessungssensor 14 sind jeweils mit der Steuereinheit 4 signaltechnisch verbunden. Unterschiedliche Positionen 7a, 7b, 7c, 7d des Gegenstandes 7 auf seinem Weg auf der Transportvorrichtung 1 sind teilweise mit gestrichelten Konturlinien dargestellt. Die Steuereinheit 4 umfasst neben dem Mittel 5 zum Ausbilden der ersten Fördermittelgruppe 6 eine Simulationseinrichtung 16 und Mittel 28 zum Festlegen der Länge L des Gegenstandes 7.
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Im Folgenden wird der Transport des Gegenstandes 7 auf der Transportvorrichtung 1 in 2 beschrieben.
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Am Anfang des beschriebenen Transportweges passiert der Gegenstand 7 in der Position 7a mit seiner Vorderkante den ersten Positionssensor 12, der dadurch ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit 4 ausgibt. Initiiert durch dieses Signal ruft die Steuereinheit 4 gegenstandsbezogene Daten wie beispielsweise Länge, Breite, Höhe usw. von einer verbundenen Datenbank 15 oder einem übergeordneten Steuerungssystem (nicht dargestellt) ab. Diese Daten können vom Versender des Gegenstandes mitgeliefert sein oder in einer anderen Vermessungseinrichtung ermittelt worden sein. Dieser Datenabruf ist optional.
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Im weiteren Verlauf beim Transport des Gegenstandes 7 in der Transportrichtung T erreicht der Gegenstand 7 die Position 7b, in der er mit der Vorderkante den ersten Vermessungssensor 13 passiert. Der Gegenstand 7 wird dabei von dem Zufuhrfördermittel 8 der mit konstanter und vorbestimmter Zufuhrgeschwindigkeit transportiert. Der Vermessungssensor 13 übermittelt ein Signal an das Mittel 28 zum Festlegen der Länge L. Das Mittel 28 erfasst die Signale des ersten Vermessungssensors 13. So wird beispielsweise die Länge L des Gegenstandes 7 in der Transportrichtung T ermittelt durch den Zeitpunkt des Passierens der Vorderkante des Gegenstandes 7, dem Zeitpunkt des Passierens der Hinterkante des Gegenstandes 7 und der eingestellten Zufuhrgeschwindigkeit des Zufuhrfördermittels 8.
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Bevor das erste Fördermittel 2a durch die Vorderkante des Gegenstandes 7 überdeckt wird, wird das Fördermittel 2a von dem Mittel 5 zum Ausbilden der ersten Fördermittelgruppe 6 zur ersten Fördermittelgruppe zugeordnet und auf eine Transportgeschwindigkeit kommandiert. Die Transportgeschwindigkeit entspricht der Transportgeschwindigkeit des Zufuhrfördermittels 8, weil der Gegenstand 7 zu diesem Zeitpunkt das Zuführfördermittel 8 noch nicht komplett verlassen hat. Im Folgenden werden immer mehr Fördermittel 2 der Fördermittelgruppe 6 zugeordnet bis der Gegenstand 7 mit seiner Hinterkante den ersten Vermessungssensor 13 passiert hat. Nun ist die exakte Länge L in Transportrichtung T von dem Mittel 28 innerhalb der Steuereinheit 4 ermittelt. Das Mittel 28 legt die Länge L fest und das Mittel 5 kann Fördermittel 2 der Fördermittelgruppe 6 zuweisen. Der Gegenstand 7 befindet sich nun komplett auf den Fördermitteln 2, so dass die Transportgeschwindigkeit der Fördermittel 2 der ersten Fördermittelgruppe 6 verändert werden kann. So kann beispielsweise die Transportgeschwindigkeit erhöht werden, um den Gegenstand 7 zu beschleunigen und auf eine höhere Transportgeschwindigkeit zu bringen, die beispielsweise an dem Abfuhrfördermittel 9 herrscht, um eine reibungsfreie Übergabe auf das Abfuhrfördermittel 9 zu ermöglichen.
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In der Position 7c befindet sich der Gegenstand 7 etwa in der Mitte des Bereiches der Fördermittel 2. In dieser Position 7c hat das Mittel 5 die Fördermittel 2h, 2i, 2j, 2k, 2l, 2m, 2n der ersten Fördermittelgruppe 6 zugeordnet. Die Simulationseinrichtung 16 simuliert die Position des Gegenstandes 7 auf der Transportvorrichtung 1 im Voraus. Die Simulationseinrichtung 16 ist signaltechnisch mit dem Mittel 5 zum Ausbilden der ersten Fördermittelgruppe 6 verbunden, so dass das Mittel 5 das in Transportrichtung T nächste Fördermittel 2 der Fördermittelgruppe 6 zuweisen kann, bevor der Gegenstand 7 dieses erreicht.
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In der Position 7d passiert der Gegenstand 7 mit der Vorderkante den zweiten Vermessungssensor 14, der ein Signal an die Steuereinheit 4 liefert. Die Transportgeschwindigkeit der Fördermittel 2 der ersten Fördermittelgruppe 6 in dieser Position 7d ist gleich eingestellt mit der Transportgeschwindigkeit des Abfuhrfördermittels 9, um einen reibungsfreien Übergang zu realisieren. Im Folgenden wird die Länge L des Gegenstandes 7 erneut anhand der Signale des zweiten Vermessungssensors 14 und der Transportgeschwindigkeit vermessen und von der Steuereinheit 4 an die Datenbank 15 übermittelt. Dieses zweite Vermessen der Länge L ist lediglich optional.
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Die Eingangsmessaufnehmer 10 und Ausgangsmessaufnehmer 11 übermitteln jeweils die exakte Transportgeschwindigkeit des Zufuhrfördermittels 8 und des Abfuhrfördermittels 9 an die Steuereinheit 4. So können die Geschwindigkeiten der Fördermittel 2 mit denen der Zufuhr- bzw. Abfuhrfördermittel noch genauer synchronisiert werden.
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3 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 1 in einer schematischen Draufsicht. Die Transportvorrichtung 1 in 3 umfasst sämtliche Komponenten der Transportvorrichtungen 1 der 1 und 2. Wie bereits in 2 sind der Einfachheit halber die Antriebe 3 nicht komplett dargestellt. Zunächst werden die zusätzlichen Komponenten der Ausführungsform in 3 beschrieben.
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Die Transportvorrichtung 1 in 3 weist zwischen dem Zufuhrfördermittel 8 und dem ersten Fördermittel 2a ein Vermessungsfördermittel 19 auf. Im Bereich dieses Vermessungsfördermittels 19 sind zwei Abstandssensoren 17 angeordnet. Ferner sind zwischen bestimmten Fördermitteln 2 weitere Positionssensoren 20 angeordnet. Im Gegensatz zu den Darstellungen in 1 und 2 werden auf der Transportvorrichtung 1 in 3 neben dem Gegenstand 7 gleichzeitig weitere Gegenstände 21a, 21b, 21c, 21d transportiert. Alle zusätzlichen Komponenten sind mit der Steuereinheit 4 signaltechnisch verbunden (nicht dargestellt).
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Im Folgenden wird der Transport der Gegenstände 21a bis d, 7 auf der Transportvorrichtung 1 beschrieben.
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Der mit Bezug auf die 1 und 2 beschriebene Transport trifft hier ebenfalls zu und es wird nur auf die Unterschiede eingegangen.
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Im Bereich des Vermessungsfördermittels 19 messen die auf einer Geraden rechtwinklig zur Transportrichtung T angeordneten Abstandssensoren 17 den jeweiligen Abstand zu den Seitenflächen eines Gegenstandes 21b. Wenn sich die Abstandswerte der jeweiligen Sensoren während des Transportes verändern, kann auf eine Schräglage des Gegenstandes 21, 7 geschlossen werden, wie bei dem Gegenstand 21b ersichtlich. Üblicherweise wird vor der Transportvorrichtung eine Positionskorrektureinrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen. Hier wird die Position der passierenden Gegenstände 21, 7 so verändert, dass die Seitenflächen parallel zur Transportrichtung T ausgerichtet sind. Solche Vorrichtungen sind im Stand der Technik bekannt und hier nicht näher beschrieben.
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Wenn doch einmal ein Gegenstand nicht ausgerichtet bis zur Transportvorrichtung 1 gelangt, wie hier der Gegenstand 21b, kann dieser trotzdem verarbeitet werden. Die Länge L1 des Gegenstandes 21b in der Transportrichtung T wird ermittelt und der Gegenstand 21b entsprechend transportiert. Dass die Länge L1 nicht der Seitenlänge der Seitenfläche des Gegenstandes 21b entspricht, ist unproblematisch. Die Fördermittelgruppe für den Gegenstand 21b muss lediglich etwas länger ausgebildet werden, damit die Länge L1 von der Fördermittelgruppe abgedeckt ist.
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Die Transportvorrichtung 1 in 3 weist außerdem ein Mittel 22 zum Ausbilden einer zweiten Fördermittelgruppe 23 auf. Der ersten Fördermittelgruppe 6 sind in der dargestellten Position in 3 die Fördermittel 2f, 2g, 2h, 2i, 2j, 2k von den Mittel 5 zugeordnet. Entsprechend sind der zweiten Fördermittelgruppe 23 vom Mittel 22 zum Ausbilden der zweiten Fördermittelgruppe 23 die Fördermittel 2b, 2c, 2d, 2e zugeordnet, in Abhängigkeit von der zuvor ermittelten Länge L2 des Gegenstandes 21c. Die Länge L2 wird in gleicher Weise ermittelt, wie zuvor für die Länge L beschrieben.
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Beim Übergang der Gegenstände 7, 21c von dem Vermessungsfördermittel 19 auf die Fördermittel 2 ermittelt die Lückenmesseinheit 29 die Länge L3 der Lücke 24 zwischen den Gegenständen 7, 21c. Dabei werden die Signale des Vermessungssensors 13 und die Transportgeschwindigkeit verwendet.
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Die Transportvorrichtung 1 in 3 weist ein Lückenkorrekturmittel 25 auf, das die Länge der Lücke 24 beim Transport der Gegenstände 21c, 7 auf den Fördermitteln 2 verändert. Bei der Darstellung in 3 ist die Lücke 24 beispielsweise zu klein, d. h. unterhalb eines vorgegebenen Sollwertes, so dass das Lückenkorrekturmittel 25 die Lücke 24 vergrößert. Das Lückenkorrekturmittel 25 stellt die Lücke 24 auf den Sollwert ein durch eine Veränderung der Transportgeschwindigkeiten der ersten Fördermittelgruppe 6 und der zweiten Fördermittelgruppe 23. Dies wird im Folgenden mit Bezug auf 4 beschrieben.
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4 zeigt die Ausführungsform der Transportvorrichtung 1 aus 3 mit einem zugeordneten Geschwindigkeits-Weg-Diagramm.
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Im Geschwindigkeits-Weg-Diagramm sind der Geschwindigkeitsverlauf 26 des Gegenstandes 7 und der Geschwindigkeitsverlauf 27 des Gegenstandes 21c dargestellt. Am Übergang vom Vermessungsfördermittel 19 zum ersten Fördermittel 2a haben beide Gegenstände 21c, 7 die Transportgeschwindigkeit V1 des Vermessungsfördermittels 19. Der Abstand zwischen den Graphen ist lediglich darstellungsbedingt. Im Bereich des Abfuhrfördermittels 9 weisen beide Gegenstände 21c, 7 die Abfuhrgeschwindigkeit V2 auf. Um die Lücke 24 zu vergrößern, erhöht das Lückenkorrekturmittel 25 die Geschwindigkeit der Fördermittel 2 der ersten Fördermittelgruppe 6 auf die Maximalgeschwindigkeit Vmax. Gleichzeitig wird die Geschwindigkeit der zweiten Fördermittelgruppe 23 mit dem Gegenstand 21c auf die Minimalgeschwindigkeit Vmin verlangsamt. Dadurch vergrößert sich die Länge L3 der Lücke 24, also der Abstand zwischen der Vorderkante des Gegenstandes 21c und der Hinterkante des Gegenstandes 7. Die Einstellung einer vorgegebenen Solllücke ist vorteilhaft, um die nachfolgende Verarbeitung der Gegenstände zu gewährleisten, wie beispielsweise Ausschleusungsprozesse. Anschließend werden die Geschwindigkeiten beider Fördermittelgruppen 6, 23 und damit der Gegenstände 21c, 7 auf die Abfuhrgeschwindigkeit V2 geregelt. Die Geschwindigkeitsverläufe 26, 27 sind in die Abschnitte Übernahme A, Beschleunigung bzw. Verlangsamung B und Übergabe C unterteilt.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 1. Der Kürze halber wird lediglich auf die Unterschiede zu den vorherigen Ausführungsformen eingegangen.
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Die Transportvorrichtung 1 in 5 umfasst nicht angetriebene Fördermittel 30, die nicht mit einem der Antriebe 3 verbunden sind. Dabei sind die angetriebenen Fördermittel 2 und die nicht angetriebenen Fördermittel 30 jeweils abwechselnd, also in der Transportrichtung T, alternierend angeordnet. Einem angetriebenen Fördermittel 2a, das antriebstechnisch mit dem Antrieb 3a verbunden ist, folgt ein nicht angetriebenes Fördermittel 30, dem wiederum ein angetriebenes Fördermittel 2c folgt usw. Durch diese Ausgestaltung kann die unabhängige und entkoppelte Bewegung verschiedener aufeinanderfolgender Gegenstände 7, 21d auch durchgeführt werden, wenn keine Lücke zwischen den Gegenständen 7, 21d zunächst vorhanden ist. Denn bei aufeinanderfolgenden Gegenständen 7, 21d, die durch keine Lücke voneinander getrennt sind, können theoretisch zwei Gegenstände 7, 21d gleichzeitig das gleiche Fördermittel 2, 30 berühren. Durch die Ausgestaltung mit alternierend angeordneten angetriebenen und nicht angetriebenen Fördermitteln wird diese Möglichkeit unwahrscheinlicher und die Entkopplung der Gegenstände 7, 21d erhöht.
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Alternativ können die nicht angetriebenen Fördermittel 30 auch dadurch realisiert werden, dass beispielsweise eine von der Steuereinheit 4 schaltbare Kupplung (nicht dargestellt) zwischen einem Antrieb 3 und einem Fördermittel 2 angeordnet ist. Bei Bedarf schaltet die Steuereinheit 4 diese Kupplung an und das Fördermittel 2 wird vom Antrieb 3 entkoppelt und dadurch nicht mehr angetrieben.
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Selbstverständlich kann diese Ausführungsform auch mit den Ausführungsformen der 2 bis 4 kombiniert werden.