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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum parallelen Kalibrieren von mindestens zwei Sensoren.
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In der Automatisierungstechnik, insbesondere in der Prozessautomatisierungstechnik, werden vielfach Sensoren eingesetzt, die zur Messung von Prozessvariablen dienen. Basierend auf aktuell erfassten Messwerten der Prozessvariablen können beispielsweise Regelungsvorgänge gesteuert werden. Vielfach eingesetzte und in der Prozessmesstechnik gut bekannte und etablierte Sensoren sind beispielsweise Füllstandssensoren, Durchflusssensoren, Druck- und Temperatursensoren, pH-Sensoren, pH-Redoxsensoren, Leitfähigkeitssensoren, Trübungssensoren, Sauerstoffsensoren oder andere Sensoren zur Erfassung einer Konzentration gelöster Gase oder anderer Substanzen, insbesondere in flüssigen Medien.
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Diese Sensoren erfassen die jeweils zu bestimmende Messgröße und wandeln sie in ein elektrisches Signal. In vielen Messanordnungen mit solchen Sensoren werden deren Signale von einem Messumformer erfasst, weiterverarbeitet und in einer weiterverarbeiteten Form entweder über eine Anzeigeneinheit, z.B. ein Display, des Messumformers für den Benutzer ablesbar ausgegeben oder über eine Schnittstelle des Messumformers an eine weitere, dem Messumformer übergeordnete Einheit ausgegeben. Als übergeordnete Einheit kommt ein übergeordnetes Leitsystem bzw. eine Steuereinheit, wie beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung in Frage. Eine solche übergeordnete Einheit kann unter anderem zur Prozesssteuerung oder zur Prozessregelung basierend auf den mittels der Sensoren erfassten Messwerten dienen. In manchen Anwendungen können ein oder mehrere Sensoren auch an einen Computer, z.B. einen PC, Laptop, Tablet-PC oder ein Smartphone, als übergeordnete Einheit angeschlossen sein. In diesem Fall kann ein Teil der Messumformer-Funktionalität, nämlich die Erfassung und gegebenenfalls Verstärkung eines analogen Primärsignals und Wandlung in ein digitales Messsignal, das an eine übergeordnete Einheit ausgegeben werden kann, bereits in einer im Sensor integrierten Vor-Ort-Elektronik realisiert sein. Der Computer kann ein Betriebsprogramm umfassen, welches die vom Sensor an den Computer weitergeleiteten, digitalen Messsignale weiter verarbeiten und/oder zur Anzeige bringen kann.
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Ein Messumformer dient insbesondere dazu, ein von dem Sensor geliefertes Messsignal, z.B. eine Spannung, die den vom Sensor erfassten Messwert repräsentiert, in einen Messwert in der physikalischen Einheit des vom Sensor zu messenden Prozessparameters umzuwandeln. Dies erfolgt in modernen Messumformern meist, indem das zunächst vom Sensor generierte Analogsignal in ein Digitalsignal umgewandelt wird, und das Digitalsignal einem Prozessor des Messumformers zur Verfügung gestellt wird, der ein dem Messumformer zugeordnetes Betriebsprogramm ausführt, welches dazu ausgestaltet ist, das Digitalsignal mittels einer vorgegebenen Rechenvorschrift in einen entsprechenden Messwert umzurechnen. Handelt es sich bei dem Sensor beispielsweise um einen potentiometrischen pH-Sensor, erzeugt dieser zunächst ein analoges Spannungssignal, das zwischen einer Mess- und einer Referenzelektrode des Sensors abgegriffen wird. Dieses Signal wird mittels eines Analog/Digital-Wandlers in ein Digitalsignal umgewandelt, das von einem Prozessor des zugehörigen Messumformers anhand einer vorgegebenen Kalibrierfunktion, häufig eine durch einen Nullpunkt und eine Steigung (auch als Steilheit bezeichnete) definierte Kalibriergerade, in einen pH-Wert umgerechnet wird. Zusätzlich kann der Messumformer eine Temperaturkompensation durchführen, da das vom pH-Sensor gelieferte Spannungssignal auch von der Temperatur beeinflusst wird. Hierzu führt der Prozessor ein entsprechendes Betriebs- oder Messprogramm aus, das in einem Programmspeicher des Messumformers für den Prozessor ausführbar hinterlegt ist.
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Die im Prozess einzusetzenden Sensoren müssen mindestens vor Inbetriebnahme kalibriert werden. Einige der oben genannten Sensoren, insbesondere pH- oder pH-Redoxsensoren, aber auch Sauerstoff- oder Trübungssensoren, werden häufig sogar in regelmäßigen Abständen einer erneuten Kalibrierung unterzogen.
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Dabei wird die Abweichung des vom Sensor gelieferten Messwerts von einem Normal ermittelt. Im Anschluss an die Kalibrierung kann ein Abgleich oder eine Justierung durchgeführt werden. Darunter versteht man die Anpassung der Berechnungsvorschrift, nach der der Sensor oder der Messumformer aus einem Messsignal einen Messwert bestimmt, in der Weise, dass das bei der Kalibrierung vom Sensor erzeugte Messsignal in den korrekten Messwert überführt wird. Beispielsweise kann die Kalibriergerade, bzw. deren Nullpunkt und/oder deren Steilheit entsprechend angepasst werden. Häufig wird der Abgleich bzw. die Justierung ebenfalls als Kalibrierung bezeichnet. Hier und im Folgenden wird die Justierung als optionaler Bestandteil einer Kalibrierung betrachtet.
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Zur Kalibrierung eines pH-Sensors wird dieser in eine oder mehrere Lösungen mit bekanntem pH-Wert eingetaucht, der jeweils vom Sensor erzeugte Messwert erfasst und mit dem erwarteten, bekannten pH-Wert der jeweiligen Lösung verglichen. Häufig werden hierzu Pufferlösungen verwendet. In einem nachfolgenden Justierschritt kann die Kalibriergerade bzw. die zugehörigen Werte von Nullpunkt und Steigung des pH-Sensors so angepasst werden, dass aus dem vom Sensor in der oder den Pufferlösungen mit bekanntem pH-Wert gelieferten Messsignal der korrekte Messwert berechnet wird. Nullpunkt und Steigung der Kalibriergerade werden auch als Kalibrierparameter bezeichnet. Wird der Sensor im Messbetrieb verwendet, wird die durch die zuletzt ermittelten Kalibrierparameter definierte Kalibriergerade zur Ableitung der Messwerte aus den Messsignalen des Sensors verwendet.
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Einige der eingangs genannten Sensoren, insbesondere pH- oder pH-Redoxsensoren, Sauerstoff- oder Trübungssensoren, die häufig auch einer regelmäßigen Neu-Kalibrierung unterzogen werden, sind in der Regel als von dem Messumformer abgesetzte, mit diesem über Kabelverbindungen oder drahtlos verbundene Messsonden ausgestaltet. Diese Trennung erlaubt es, die Sensoren regelmäßig vom Messumformer zu trennen, um sie neu zu kalibrieren oder auszutauschen.
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In der Patentanmeldung
DE 10 2009 029 495 A1 ist beispielsweise ein Messumformer für ein Multisensorsystem beschrieben, der zur Verarbeitung von Ein- und Ausgangssignalen einen Prozessor aufweist, der mit einer Schnittstelle verbunden ist, an der ein oder mehrere Sensoren zur Übertragung von Daten über eine Übertragungsleitung angeschlossen ist, wobei bei der Kommunikation zwischen dem Prozesssensor und der Schnittstelle bzw. den jeweils mit der Schnittstelle verbundenen Sensoren unterschiedliche Übertragungsraten der Daten auftreten können. An diesen Messumformer sind daher eine Vielzahl von Sensoren, auch solche, die nach unterschiedlichen Wirkprinzipien arbeiten, an den Messumformer anschließbar. Hierzu weist die Schnittstelle für jeden Sensor ein diesem Sensor zugeordnetes Funktionsmodul auf. Ein einem Sensor zugeordnetes Funktionsmodul ist jeweils über eine separate Übertragungsleitung mit dem jeweiligen Sensor verbunden.
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Die Sensoren werden in der Regel beim Hersteller oder – wenn eine regelmäßige Neukalibrierung über die Lebenszeit der Sensoren gewünscht ist – auch vom Benutzer kalibriert. Hierzu werden die Sensoren mit dem Messumformer zu einer Anordnung zur Kalibrierung der Sensoren verbunden und, wie oben beschrieben, kalibriert. Bisher bekannte Messumformer erlauben jedoch nur die Kalibrierung eines einzelnen Sensors zu einer Zeit, selbst wenn mehrere Sensoren an den Messumformer anschließbar sind. Insbesondere Kalibrierungen, die beim Sensorhersteller durchgeführt werden, kosten viel Zeit, da alle vom Hersteller auszuliefernden Sensoren nacheinander einzeln kalibriert werden müssen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Kalibrierung einer Vielzahl von Sensoren vorzuschlagen, die es erlaubt, den Zeitaufwand für die Kalibrierung einer Vielzahl von Sensoren zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung zum parallelen Kalibrieren von mindestens zwei Sensoren,
umfassend eine Datenverarbeitungseinheit, insbesondere einen Messumformer für ein Multisensorsystem oder einen Computer, welche eine Schnittstelle aufweist, über die die mindestens zwei Sensoren über jeweils separate Übertragungsleitungen zur Übertragung von Daten angeschlossen sind,
wobei die Datenverarbeitungseinheit dazu ausgestaltet ist, Kalibrierungen der mindestens zwei Sensoren parallel und unabhängig voneinander durchzuführen.
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Damit ist es möglich, mindestens zwei, vorzugsweise vier Sensoren voneinander unabhängig und parallel, d.h. zur gleichen Zeit, zu kalibrieren. Dies erlaubt eine Reduzierung des mit der Kalibrierung einer Vielzahl von Sensoren verbundenen Zeitaufwands auf einen Bruchteil der nach der bisherigen Vorgehensweise aufzuwendenden Zeit.
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Als Datenverarbeitungseinheit kommt beispielsweise eine Messumformer oder ein herkömmlicher Computer, z.B. ein PC, ein Laptop, ein Smartphone oder ein Tablet PC, in Frage.
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Die Datenverarbeitungseinheit, insbesondere der Messumformer, kann einen Prozessor aufweisen, der mit der Schnittstelle zur Verarbeitung von Ein- und Ausgangssignalen verbunden ist,
wobei der Datenverarbeitungseinheit, insbesondere dem Messumformer, ein von dem Prozessor ausführbares Betriebsprogramm für die mindestens zwei Sensoren zugeordnet ist.
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Zur parallelen Messung und/oder Kalibrierung kann jedem der mit der Datenverarbeitungseinheit, insbesondere dem Messumformer, verbundenen Sensoren ein Messkanal zugeordnet sein, wobei das Betriebsprogramm dazu ausgestaltet ist, die Messkanäle parallel und unabhängig voneinander zu betreiben.
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Zur Durchführung einer parallelen Kalibrierung mehrerer Sensoren kann das Betriebsprogramm insbesondere dazu ausgestaltet sein, von den Sensoren zur gleichen Zeit erfasste Kalibrier-Messwerte zu speichern und anzuzeigen. Hierzu kann das Betriebsprogramm beispielsweise ein Auswahlmenü zur Verfügung stellen, mit dem der Benutzer zwischen einem Messmodus des Betriebsprogramms und einem Kalibriermodus wechseln kann. Zu diesem Zweck kann die Datenverarbeitungseinheit, insbesondere der Messumformer, entsprechende Eingabeelemente, z.B. Schalter oder ein Touch-Display, aufweisen. Im Kalibriermodus können die aktuellen Messwerte der Sensoren in einem gemeinsamen Fenster angezeigt werden.
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Das Betriebsprogramm kann in einer anderen Ausgestaltung mehrfach instanziierbar sein, wobei jede Instanz des Betriebsprogramms eindeutig einem der an die Datenverarbeitungseinheit, insbesondere den Messumformer, angeschlossenen Sensoren zugeordnet ist und von dem Prozessor parallel und unabhängig voneinander ausführbar sind, um die Sensoren parallel und unabhängig voneinander zu betreiben, insbesondere unabhängig voneinander zu kalibrieren.
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Beispielsweise kann jeder Instanz des Betriebsprogramms ein auf einer Anzeige, z.B. einem Display, der Datenverarbeitungseinheit, insbesondere des Messumformers, darstellbares Fenster zugeordnet sein. Eine Bedienperson, die die Kalibrierung mit der Anordnung durchführt, kann zwischen den einzelnen den zu kalibrierenden Sensoren zugeordneten Fenstern hin- und herschalten oder alle Fenster gleichzeitig anzeigen, um den Fortschritt der Kalibrierung jedes der Sensoren zu überwachen. Hierzu kann die Datenverarbeitungseinheit, insbesondere der Messumformer, entsprechende Eingabeelemente, z.B. Schalter oder ein Touch-Display, aufweisen.
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Die mindestens zwei Sensoren können zur Messung ein- und desselben Parameters, insbesondere des pH-Werts, ausgestaltet sein. Zur Kalibrierung können die parallel zu kalibrierenden Sensoren gleichzeitig mit einem Kalibriermedium in Kontakt stehen. Falls es sich bei den parallel zu kalibrierenden Sensoren um pH-Sensoren handelt, können diese gleichzeitig in einem Behältnis mit einer Pufferlösung eingetaucht sein.
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Es ist gleichermaßen möglich, dass mindestens zwei Sensoren der Anordnung zur Messung unterschiedlicher Parameter ausgestaltet sind, d.h. dass parallel Sensoren zur Messung unterschiedlicher Parameter, z.B. ein oder mehrere pH-Sensoren zusammen mit einem oder mehreren Sauerstoffsensoren, kalibriert werden.
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Die Sensoren können eine im Sensorgehäuse, beispielsweise in einem Steckkopf untergebrachte Vor-Ort-Elektronik umfassen, welche einen Speicher aufweist, auf den die Datenverarbeitungseinheit, insbesondere der Messumformer, zur Durchführung des Betriebsprogramms zugreifen kann. Der Speicher kann dazu dienen, zur Justierung der Sensoren die bei einer der Kalibrierung ermittelten Kalibrierparameter, z.B. Nullpunkt und Steilheit, einer Kalibrierfunktion in dem Speicher der Sensoren zu hinterlegen, so dass der Sensor seine, beispielsweise Herstellerseitig ermittelten, Kalibrierparameter "mitnimmt", auch wenn er später an eine andere Datenverarbeitungseinheit, insbesondere an einen anderen Messumformer, zur Überwachung eines Prozesses eines Benutzers angeschlossen wird.
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Die Vor-Ort-Elektronik kann dazu ausgestaltet sein, ein analoges Primär-Messsignal des Sensors in ein digitales Messsignal umzuwandeln. Gegebenenfalls kann das Messsignal vor oder nach der Analog-Digital-Wandlung verstärkt werden. In dieser Ausgestaltung gibt der Sensor an die Datenverarbeitungseinheit, insbesondere den Messumformer, digitale Messsignale aus.
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Das Betriebsprogramm der Datenverarbeitungseinheit, insbesondere des Messumformers, kann entsprechend dazu ausgestaltet sein, aktuell ermittelte Kalibrierdaten, beispielsweise die Kalibrierparameter Nullpunkt und Steigung, in dem Speicher des Sensors abzulegen.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum parallelen Kalibrieren von mindestens zwei Sensoren, insbesondere mittels der voranstehend beschriebenen Anordnung. Das Verfahren umfasst:
Anschließen der mindestens zwei Sensoren über separate Übertragungsleitungen zur Übertragung von Daten an eine Schnittstelle einer Datenverarbeitungseinheit, insbesondere eines Messumformers oder eines Computers, für ein Multisensorsystem;
und
Kalibrieren der mindestens zwei Sensoren parallel und unabhängig voneinander mittels der Datenverarbeitungseinheit, insbesondere des Messumformers oder Computers.
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Für den Fall, dass die mindestens zwei Sensoren zur Messung ein- und desselben Parameters, beispielsweise des pH-Werts, einer Sauerstoffkonzentration, eines Feststoffgehalts oder einer Leitfähigkeit, ausgestaltet sind, können die mindestens zwei Sensoren gleichzeitig mit einem Kalibriermedium in Kontakt gebracht werden, beispielsweise können sie gleichzeitig in ein Behältnis mit einer Kalibrierflüssigkeit eingetaucht werden. Die dabei von den Sensoren erfassten, an die Datenverarbeitungseinheit ausgegebenen, Messwerte können von der Datenverarbeitungseinheit zur Kalibrierung verwendet werden. Handelt es sich bei den Sensoren um pH-Sensoren, kann als Kalibriermedium eine Pufferlösung mit einem bekannten pH-Wert dienen.
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Die Datenverarbeitungseinheit kann, wie oben bereits beschrieben, ein von der Datenverarbeitungseinheit ausführbares Betriebsprogramm umfassen. Zur Durchführung einer Kalibrierung kann, insbesondere ausgelöst durch eine Auswahl eines Benutzers mittels eines oder mehrerer Eingabeelemente der Datenverarbeitungseinheit, das Betriebsprogramm in einem Kalibriermodus betrieben werden. Im Kalibriermodus können die von den Sensoren bei der Kalibrierung erfassten Kalibriermesswerte von dem Betriebsprogramm registriert und mittels einer Anzeigeeinrichtung der Datenverarbeitungseinheit zur Anzeige gebracht werden, insbesondere in einer gemeinsamen Darstellung, z.B. in einem gemeinsamen Fenster oder in mehreren gleichzeitig von der Anzeigeeinrichtung dargestellten Fenstern.
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Die Kalibrierung, die wie einleitend erwähnt, optional eine Justierung umfassen kann, kann von dem Benutzer mittels der Anzeigeeinrichtung der Datenverarbeitungseinheit verfolgt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der 1 näher beschrieben.
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Die 1 zeigt eine Anordnung zur parallelen Kalibrierung mehrerer pH-Sensoren.
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Die in 1 schematisch dargestellte Messanordnung 1 umfasst einen Messumformer 2 mit einem Anzeigeelement, z.B. einem Display 3, sowie Bedienelementen, z.B. Tasten 4 und/oder einem Drehdrückschalter 5, die dazu dienen, Befehle in den Messumformer 2 einzugeben oder Meldungen des Messumformers 2 zu bestätigen. Der Messumformer 2 weist im hier gezeigten Beispiel eine Schnittstelle mit drei Anschlüssen 6 auf, an die mittels separater Übertragungsleitungen 7.1, 7.2, 7.3 drei pH-Sensoren 8.1, 8.2, 8.3 angeschlossen sind.
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Über die mit der Schnittstelle verbundenen Übertragungsleitungen
7.1,
7.2,
7.3 können die pH-Sensoren
8.1.
8.2,
8.3 von dem Messumformer
2 mit Energie versorgt werden und Daten mit dem Messumformer
2 austauschen. Die Schnittstelle umfasst hierzu für jeden der anzuschließenden Sensoren
8.1,
8.2,
8.3 ein diesem Sensor zugeordnetes, mit der jeweiligen Übertragungsleitung
7.1,
7.2,
7.3 des Sensors verbundenes Funktionsmodul (nicht in der
1 dargestellt). Der Messumformer
2 weist seinerseits einen in der
1 nicht dargestellten, in dem Messumformergehäuse untergebrachten Prozessor auf, der mit der Schnittstelle verbunden ist. Auf diese Weise ist für jeden Sensor
8.1,
8.2,
8.3 über das ihm zugeordnete Funktionsmodul ein separater Datenübertragungskanal zum Prozessor gebildet. So können die Sensoren
8.1,
8.2,
8.3 gleichzeitig und unabhängig voneinander jeweils über das ihnen zugeordnete Funktionsmodul mit dem Prozessor Daten austauschen. Eine Datenüberlappung wird dabei als Fehlerquelle ausgeschlossen. Details zum Aufbau des Messumformers und der Schnittstelle können beispielsweise
DE 10 2009 029 495 A1 entnommen werden.
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Der Prozessor ist entsprechend dazu ausgestaltet, Eingangssignale von den Sensoren 8.1, 8.2, 8.3 zu erhalten und Ausgangssignale an diese auszugeben. Der Prozessor ist weiterhin dazu ausgestaltet, ein ihm zugeordnetes, beispielsweise in einem Programmspeicher des Messumformers 2 hinterlegtes Betriebsprogramm auszuführen, um von den pH-Sensoren ausgegebene Messsignale in einen pH-Wert zu überführen und über das Display 3 auszugeben.
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Die Sensoren 8.1, 8.2, 8.3 weisen jeweils einen gegenüber der Umgebung flüssigkeitsdichten Steckkopf 14.1, 14.2, 14.3 auf, in dem eine Vor-Ort-Elektronik (nicht in 1 dargestellt) untergebracht ist. Die Vor-Ort-Elektronik umfasst zum einen Schaltungsmittel zur Erfassung eines von den pH-Sensoren ausgegebenen, den vom Sensor aktuell erfassten pH-Messwert repräsentierenden analogen Spannungssignals. Weiterhin umfasst die Vor-Ort-Elektronik einen Analog/Digital-Wandler, der aus dem analogen Spannungssignal ein Digitalsignal generiert, das gegebenenfalls mittels der Vor-Ort-Elektronik weiterverarbeitet oder direkt über die Übertragungsleitungen 7.1, 7.2, 7.3 an den Messumformer 2 ausgegeben wird. Die Vor-Ort-Elektronik weist im hier beschriebenen Beispiel außerdem einen Datenspeicher auf, in dem Kalibrierdaten der Sensoren 8.1, 8.2, 8.3 abgelegt sind. Die Sensorsteckköpfe 14.1, 14.2, 14.3 sind über Buchsenelemente 13.1, 13.2, 13.3 mit den Übertragungsleitungen 7.1, 7.2, 7.3 lösbar verbunden. Der Messumformer 2 kann auf die im Datenspeicher hinterlegten Daten über die Übertragungsleitungen 7.1, 7.2, 7.3 zugreifen.
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Zur Durchführung einer parallelen Kalibrierung der Sensoren 8.1, 8.2, 8.3 sind diese in eine in einem ersten Behälter 9 aufgenommene Pufferlösung 10 eingetaucht, die einen konstanten, bekannten pH-Wert aufweist. Die Messsignale der Sensoren werden in der beschriebenen Weise an den Messaufnehmer 2 übertragen und von diesem verarbeitet. Das von dem Prozessor des Messumformers 2 ausführbare Betriebsprogramm umfasst eine Kalibrierroutine, mittels derer es gleichzeitig, parallel und unabhängig voneinander mehrere Sensoren 8.1, 8.2 und 8.3 kalibrieren kann. Zum Aufrufen der Kalibrierroutine kann ein Benutzer in einem auf dem Display dargestellten Auswahlmenü einen Kalibriermodus des Betriebsprogramms auswählen. Mittels des Auswahlmenüs kann der Benutzer später wieder in einen Messmodus zurückkehren. Dies bewirkt das Beenden der Kalibrierroutine.
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Das Betriebsprogramm ist mehrfach instanziierbar in der Weise, dass jedem Sensor 8.1, 8.2, 8.3 eine Instanz des Programms zugeordnet ist. Auf diese Weise können die Sensoren 8.1, 8.2, 8.3 unabhängig voneinander betrieben, insbesondere unabhängig voneinander kalibriert werden. Jeder Instanz ist ein auf dem Display 3 des Messumformers darstellbares Fenster zugeordnet, in dem Sensordaten und der aktuelle Messwert dargestellt sind. Im hier gezeigten Beispiel kann der Benutzer über die Reiter 15.1, 15.2 und 15.3 zwischen den verschiedenen den Sensoren 8.1, 8.2, 8.3 zugeordneten Fenstern hin- und herspringen. Es ist aber auch denkbar, dass die Fenster gleichzeitig dargestellt werden oder dass die Kalibriermesswerte bzw. weitere kalibrierungsbezogene Daten für alle Sensoren in einem gemeinsamen Fenster dargestellt werden.
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Die Kalibrierroutine des vom Prozessor des Messumformers 2 ausführbaren Betriebsprogramms ist dazu ausgestaltet, das Erreichen eines stabilen Messwerts anhand vorgegebener Stabilitätskriterien zu erkennen und, sobald ein stabiler Messwert erkannt wird, diesen zwischenzuspeichern. Sobald für alle in der ersten Pufferlösung 10 eingetauchte Sensoren 8.1, 8.2 und 8.3 ein stabiler Messwert erreicht und zwischengespeichert ist, können die Sensoren aus der ersten Pufferlösung 10 entnommen werden, gegebenenfalls mit deionisiertem Wasser gespült und anschließend in eine zweite Pufferlösung 12 eingetaucht werden, die in einem zweiten Behälter 11 enthalten ist. Die zweite Pufferlösung 12 weist einen vom pH-Wert der ersten Pufferlösung 10 verschiedenen pH-Wert auf. Vorzugsweise unterscheidet sich der pH-Wert der beiden Pufferlösungen um mindestens zwei pH-Stufen. Die Kalibrierroutine ist weiterhin dazu ausgestaltet, auch in der zweiten Pufferlösung das Erreichen eines stabilen Messwerts der Sensoren 8.1, 8.2 und 8.3 zu erkennen und diese Werte ebenfalls zwischenzuspeichern. Zur Justierung der Sensoren 8.1, 8.2 und 8.3 kann die Kalibrierroutine darüber hinaus dazu ausgestaltet sein, beispielsweise auf eine Eingabe einer Bedienperson am Messumformer 2 hin, die Kalibrierparameter der Sensoren 8.1, 8.2 und 8.3 anhand der beiden zwischengespeicherten Messwerte anzupassen und die angepassten Kalibrierparameter als aktuelle Kalibrierparameter in dem Speicher des Messumformers 2 und/oder im Speicher der Vorort-Elektronik der Sensoren 8.1, 8.2 und 8.3 abzulegen.
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Die so kalibrierten Sensoren 8.1, 8.2 und 8.3 sind danach einsatzbereit und können an einer vorbestimmten Messstelle an einen dort vorhandenen Messumformer zur Durchführung von Messungen angeschlossen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009029495 A1 [0009, 0032]