DE102013103619A1

DE102013103619A1 - Radnaben-Bremsscheiben-Verbund

Info

Publication number: DE102013103619A1
Application number: DE201310103619
Authority: DE
Inventors: Günter Aydt
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 2012-12-12
Filing date: 2013-04-11
Publication date: 2014-06-26

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Radnaben-Bremsscheiben-Verbund, mit einer Radnabe (4), an der eine Bremsscheibe (6) mit Hilfe von Befestigungsschrauben befestigt ist. Um die Befestigung von Bremsscheiben an Radnaben gleichzeitig einfach und robust gegen Verdrehung unter Bremsmomenteinfluss zu gestalten, ist zusätzlich zu den Befestigungsschrauben mindestens ein separates Passelement (12) zur Abstützung der Bremsschreibe (6) an der Radnabe (4) vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Radnaben-Bremsscheiben-Verbund, mit einer Radnabe, an der eine Bremsscheibe mit Hilfe von Befestigungsschrauben befestigt ist.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2009 013 808 A1 ist eine Scheibenbremsanordnung mit einem Bremsrotor und einer Radnabe bekannt, an welcher der Bremsrotor mit Hilfe von Rotorhalteschrauben befestigt ist. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 100 44 509 A1 ist eine Radlageranordnung für ein Antriebsrad mit einer Bremsscheibe bekannt, die durch Bolzen positioniert wird. Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 103 33 495 A1 ist ein Verfahren für die Herstellung einer Radaufhängung eines Fahrzeugs bekannt, das den Zusammenbau eines Rotors und Komponenten mit Anlageflächen umfasst, um ein Modul derart zu bilden, dass es in einem Fahrzeug befestigbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Befestigung von Bremsscheiben an Radnaben gleichzeitig einfach und robust gegen Verdrehung unter Bremsmomenteinfluss zu gestalten.
Die Aufgabe ist bei einem Radnaben-Bremsscheiben-Verbund, mit einer Radnabe, an der eine Bremsscheibe mit Hilfe von Befestigungsschrauben befestigt ist, dadurch gelöst, dass zusätzlich zu den Befestigungsschrauben mindestens ein separates Passelement zur Abstützung der Bremsschreibe an der Radnabe vorgesehen ist. Bei den Befestigungsschrauben handelt es sich zum Beispiel um nachfolgend beschriebene Senkschrauben, die nur dazu dienen, die Bremsscheibe an der Radnabe zu befestigen. Bei den Befestigungsschrauben kann es sich aber auch um Befestigungsschrauben handeln, die zusätzlich zu der Befestigung der Bremsscheibe an der Radnabe dazu dienen, ein Antriebsrad an der Radnabe zu befestigen. Durch das separate Passelement kann auf einfache Art und Weise verhindert werden, dass die Befestigungsschrauben, insbesondere Radschrauben, in unerwünschter Weise mit radialen Kräften beaufschlagt werden. Das separate Passelement nimmt besonders vorteilhaft Umfangskräfte auf. Durch die Verwendung des separaten Passelements kann die Dicke eines Bremsscheibentopfes kleiner gehalten werden als bei einem herkömmlichen Radnaben-Bremsscheiben-Verbund ohne das separate Passelement.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds sind dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe durch das separate Passelement in radialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung an der Radnabe abgestützt ist. Die Begriffe radiale Richtung und Umfangsrichtung beziehen sich auf eine Drehachse der Bremsscheibe. Radial bedeutet quer zur Drehachse der Bremsscheibe.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds ist dadurch gekennzeichnet, dass das Passelement einen Passzapfen umfasst, der in einer Passausnehmung der Bremsscheibe aufgenommen ist. Durch das Passelement in der Passausnehmung werden auf einfache Art und Weise unerwünschte Relativbewegungen in radialer Richtung und in Umfangsrichtung zwischen der Bremsscheibe und der Radnabe verhindert.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds ist dadurch gekennzeichnet, dass der Presszapfen an einem Ende einer Passschraube ausgebildet ist, die in die Radnabe eingeschraubt ist. Durch die Passschraube wird auf einfache Art und Weise ein unerwünschtes Lösen des Passelements im Betrieb des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds verhindert.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds ist dadurch gekennzeichnet, dass der Passzapfen an einem Ende eines Passstifts ausgebildet ist, der in die Radnabe eingepresst ist. Durch eine geeignete Presspassung wird der Passzapfen sicher in Position gehalten.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds ist dadurch gekennzeichnet, dass das separate Passelement von einer Fahrzeugseite in die Bremsscheibe montiert ist. Diese Anordnung hat sich im Hinblick auf die Herstellung und Montage des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds als vorteilhaft erwiesen.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds ist dadurch gekennzeichnet, dass sich das separate Passelement durch die Radnabe in eine Passausnehmung eines Bremsscheibentopfs erstreckt. Ein Topfboden des Bremsscheibentopfs weist eine zentrale Öffnung auf. Der mit der zentralen Öffnung versehene Topfboden kann auch als Bremsscheibenflansch bezeichnet werden. Der Bremsscheibenflansch ist an einem Radnabenflansch befestigt, der sich von der Radnabe radial nach außen erstreckt.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe mit Hilfe von mindestens einer Senkschraube an der Radnabe befestigt ist. Die Senkschraube ist vorteilhaft von außen durch den Bremsscheibentopf in den Radnabenflansch eingeschraubt.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeug mit einem vorab beschriebenen Radnaben-Bremsscheiben-Verbund.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
1 einen Radnaben-Bremsscheiben-Verbund gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel mit einer Passschraube im Längsschnitt und
2 ein ähnliches Ausführungsbeispiel wie in 1 mit einem Passstift im Längsschnitt.
In den 1 und 2 ist ein Radnaben-Bremsscheiben-Verbund 1; 21 gemäß zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung jeweils im Längsschnitt dargestellt. Der Radnaben-Bremsscheiben-Verbund 1; 21 umfasst eine Radnabe 4, die um eine Drehachse 5 drehbar ist. Eine Bremsscheibe 6 ist an der Radnabe 4 befestigt.
Zur Befestigung der Bremsscheibe 6 an der Radnabe 4 können (nicht dargestellte) Befestigungsschrauben dienen, die auch als Radschrauben bezeichnet werden. Diese Befestigungsschrauben, insbesondere Radschrauben, sind auf einem Teilkreis in Umfangsrichtung und gegebenenfalls auch in radialer Richtung von Passelementen 12; 22 und Senkschrauben 16; 26 beabstandet.
Zur Befestigung der Bremsscheibe 6 an der Radnabe 4 ist an der Radnabe 4 ein Radnabenflansch 8 ausgebildet, der sich von der Radnabe 4 radial nach außen erstreckt. An dem Radnabenflansch 8 liegt ein Topfboden eines Bremsscheibentopfs 10 der Bremsscheibe 6 an. Der Boden des Bremsscheibentopfs 10 wird auch als Bremsscheibenflansch bezeichnet.
Die Zentrierung der Bremsscheibe 6 auf der Radnabe 4 kann auf unterschiedliche Art und Weise realisiert sein. In 1 und 2 ist eine Zentrierung 30 am Außendurchmesser des Radnabenflansches 8 dargestellt. Es ist aber grundsätzlich auch eine Zentrierung 31, 32 mittels Zentrierelementen 17, 18 am Innendurchmesser des Bremsscheibentopfes 10 möglich.
Zur Befestigung der Bremsscheibe 6 an der Radnabe 4 ist bei beiden Ausführungsbeispielen eine Senkschraube 16; 26 vorgesehen. Die Senkschraube 16; 26 erstreckt sich von außen durch den Bremsscheibentopf 10 in eine Gewindebohrung, die in dem Radnabenflansch 8 vorgesehen ist. Im eingeschraubten Zustand der Senkschraube 16; 26 wird die Bremsscheibe 6 durch die Senkschraube 16; 26, insbesondere in axialer Richtung, an der Radnabe 4 gehalten.
Bei dem in 1 dargestellten Radnaben-Bremsscheiben-Verbund 1 ist das Passelement 11 als Passschraube ausgeführt, die von hinten, also in 1 von links, in den Radnabenflansch 8 der Radnabe 4 eingeschraubt ist. Ein am Ende der Passschraube 12 ausgebildeter Passzapfen 14 erstreckt sich in eine Passausnehmung des Bremsscheibentopfs 10, um die Bremsscheibe 6 in Umfangsrichtung und/oder radialer Richtung abzustützen.
Die Senkschraube 16 dient vorteilhaft nur zur Montagefixierung und braucht durch die Verwendung des separaten Passelements 12 keine Umfangskräfte zu übertragen. Dadurch wird ein unerwünschtes Verbiegen der Senkschraube 16 im Betrieb des Radnaben-Bremsscheiben-Verbunds 1 sicher verhindert.
Bei dem in 2 dargestellten Radnaben-Bremsscheiben-Verbund 21 ist das Passelement 22 im Unterschied zu dem in 1 dargestellten Radnaben-Bremsscheiben-Verbund 1 als Passstift ausgeführt. Der Passstift 22 ist von hinten, das heißt in 2 von links, in den Radnabenflansch 8 eingepresst. Ein überstehender Passzapfen 24 stützt die Bremsscheibe 6 wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel in Umfangsrichtung oder radialer Richtung ab.
Die Montagefixierung der Bremsscheibe 6 erfolgt über die Senkschraube 26, die vorteilhaft keine Umfangskräfte übertragen muss. Dadurch wird ein unerwünschtes Verbiegen der Senkschraube 26 sicher verhindert.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102009013808 A1 [0002]
DE 10044509 A1 [0002]
DE 10333495 A1 [0002]

Claims

Radnaben-Bremsscheiben-Verbund, mit einer Radnabe (4), an der eine Bremsscheibe (6) mit Hilfe von Befestigungsschrauben befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Befestigungsschrauben mindestens ein separates Passelement (12; 22) zur Abstützung der Bremsschreibe (6) an der Radnabe (4) vorgesehen ist.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe (6) durch das separate Passelement (12; 22) in radialer Richtung an der Radnabe (4) abgestützt ist.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe (6) durch das separate Passelement (12; 22) in Umfangsrichtung an der Radnabe (4) abgestützt ist.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Passelement (12; 22) einen Passzapfen (14; 24) umfasst, der in einer Passausnehmung der Bremsscheibe (6) aufgenommen ist.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Passzapfen (14) an einem Ende einer Passschraube ausgebildet ist, die in die Radnabe (4) eingeschraubt ist.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Passzapfen (24) an einem Ende eines Passstifts ausgebildet ist, der in die Radnabe (4) eingepresst ist.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das separate Passelement (12; 22) von einer Fahrzeugseite in die Bremsscheibe (6) montiert ist.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das separate Passelement (12; 22) durch die Radnabe (4) in eine Passausnehmung eines Bremsscheibentopfs (10) erstreckt.
Radnaben-Bremsscheiben-Verbund nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe (6) mit Hilfe von mindestens einer Senkschraube (16; 26) an der Radnabe (4) befestigt ist.
Kraftfahrzeug mit einem Radnaben-Bremsscheiben-Verbund (1; 21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.