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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsscheibe für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft außerdem eine Bremsscheibe-Nabe-Anordnung für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs mit einer derartigen Bremsscheibe-Nabe-Anordnung sowie ein mit einer solchen Radaufhängung ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Bei einem Kraftfahrzeug lassen sich mit Hilfe von Radaufhängungen Räder an einem Fahrzeugaufbau anordnen. Eine derartige Radaufhängung kann hierzu mit einer Bremsscheibe-Nabe-Anordnung ausgestattet sein, die grundsätzlich eine Nabe zum Befestigen einer Felge des jeweiligen Rads sowie eine drehfest mit der Nabe verbundene Bremsscheibe für eine Bremsanlage umfasst. Moderne Bremsscheiben besitzen dabei einen Reibring sowie einen zentral angeordneten Topf, der drehfest mit dem Reibring, insbesondere über eine Formschlussverbindung, verbunden ist. Für die Montage der Bremsscheibe wird der Topf auf die Nabe aufgesetzt und über diesen die Felge an der Nabe angeschraubt. Um dabei zu verhindern, dass die Bremsscheiben bei nicht montierter Felge von der Nabe abfallen und dadurch beispielsweise einen Werker verletzen können und/oder beschädigt werden, sind beispielsweise Sicherungsschrauben oder andere Befestigungselemente vorgesehen, mittels welchen die jeweilige Bremsscheibe an der zugehörigen Nabe fixiert wird.
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Aus der
DE 10 2010 033 601 A1 ist eine gattungsgemäße Bremsscheibe für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs, mit einem Reibring und einem zentral angeordneten Topf bekannt, der drehfest mit dem Reibring verbunden ist. Eine vereinfachte Anbindung zwischen Felge und Nabe soll dabei dadurch erreicht werden, dass der Topf ein oder mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Nabenverbindungsstellen aufweist, über die der Topf drehfest mit einer Nabe der Radaufhängung verbindbar ist. Zugleich weist der Topf ein oder mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete, jeweils zwischen zwei Nabenverbindungsstellen angeordnete Durchgangsöffnungen auf, in die Radverbindungsstellen der Naben axial einsetzbar sind, über die eine Felge eines Fahrzeugrads fest mit der Nabe verbindbar ist.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Bremsscheibe der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder eine alternative Ausführungsform anzugeben, die insbesondere eine einfache, aber dennoch zuverlässige Fixierung der Bremsscheibe an einer Nabe einer Radaufhängung gewährleistet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, nicht wie bisher üblich, Bremsscheiben über entsprechende Sicherungsschrauben oder andere Befestigungselemente an einer zugehörigen Nabe einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs zu fixieren, sondern erstmals für diesen Fixierungsprozess eine vergleichsweise einfach zu betätigende, aber dennoch zuverlässig zupackende Clippsverbindung einzusetzen. Die erfindungsgemäße Bremsscheibe für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs besitzt dabei einen Reibring sowie einen zentral angeordneten Topf, der drehfest mit dem Reibring verbunden ist. Über den Topf ist dabei die Bremsscheibe wiederum drehfest mit der Nabe der Radaufhängung verbindbar. Erfindungsgemäß weist nun dieser Topf, der beispielsweise als Blechtopf ausgebildet ist, zumindest eine umgeformte Haltekontur, insbesondere eine Haltespange, einen Haltebügel oder eine Haltezunge, auf, über welche eine formschlüssige Fixierung der Bremsscheibe an der Nabe erfolgt. Durch einen vergleichsweise einfachen Umstellprozess von einzelnen Blechteilen des Topfes kann dadurch eine Formschlussverbindung zwischen der Bremsscheibe und der Nabe, das heißt dem Radflansch, ermöglicht werden, wobei keine zusätzlichen Befestigungsteile, wie beispielsweise Sicherungsschrauben, mehr erforderlich sind. Insbesondere erfolgt die Befestigung der Bremsscheibe am Radflansch bzw. an der Nabe mit ausgeformten Klammern des Topfes der Bremsscheibe. Diese greifen z. B. in Gewichtbohrungen der Nabe ein oder umgreifen bzw. hintergreifen einen Umfangsrand der Nabe. Selbstverständlich können diese oder zusätzliche umgeformte Haltekonturen (Klammern) auch zur Drehmomentübertragung der Bremsscheibe auf die Nabe eingesetzt werden. Von besonderem Vorteil bei der erfindungsgemäßen Bremsscheibe ist, dass diese vergleichsweise schnell an der Nabe des jeweiligen Kraftfahrzeugs fixierbar ist, da nicht wie bisher erst das Eindrehen einer separaten Sicherungsschraube erfolgen muss, sondern durch ein einfaches Andrücken der Bremsscheibe mit ihrem Topf auf die Nabe, die Schnappverbindung zwischen den aus dem Topf der Bremsscheibe ausgeformten Haltekonturen und entsprechenden an der Nabe angeordneten Eingriffskonturen erfolgt. Eine Montage der Bremsscheibe an der Nabe kann somit durch ein einfaches Andrücken erfolgen, bis eine formschlüssige Verbindung zwischen der umgeformten Haltekontur und der an der Nabe angeordneten Eingriffskontur gegeben ist. Mit diesen Haltekonturen kann insbesondere auch ein unbeabsichtigtes Herabfallen der Bremsscheibe von der Nabe zuverlässig verhindert werden, insbesondere sofern beispielsweise keine Felge auf der Nabe montiert ist, wodurch zum einen die Verletzungsgefahr für eine Werker minimiert und zum anderen eine Beschädigung der herabfallenden Bremsscheibe ausgeschlossen werden kann. Die an der Bremsscheibe bzw. am Topf der Bremsscheibe angeordneten Haltekonturen können dabei derart angeordnet sein, dass die Nabe unverändert bleiben kann, so dass auch die erfindungsgemäße Bremsscheibe an bisher bekannten Naben bzw. Radflanschen problemlos einsetzbar ist. Die hierfür für die an der Bremsscheibe angeordneten Haltekonturen erforderlichen Eingriffskonturen der Nabe können beispielsweise Gewichtbohrungen oder ein Umfangsrand der Nabe sein.
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Zweckmäßig sind der Topf der Bremsscheibe aus Blech und die zumindest eine Haltekontur als Blechzunge ausgebildet. Hierdurch ist es möglich, die Haltekontur durch einen einfachen Stanzvorgang aus dem Topf der Bremsscheibe auszustanzen und damit zu lösen und in einem gleichzeitigen oder einem sich später anschließenden Umformvorgang umzuformen. Eine derart gebildete Blechzunge bildet somit einen Teil der Clipsverbindung zum Befestigen der Bremsscheibe an der Nabe.
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Der Reibring der Bremsscheibe kann rein theoretisch auch lösbar am Topf der Bremsscheibe angeordnet sein, beispielsweise mittels einer Axialverzahnung, wodurch es möglich ist, bei einem Verschleiß der Bremsscheibe den Reibring auszutauschen, ohne dass hierfür der Topf gewechselt werden müsste.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen. Es zeigen, jeweils schematisch
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1a, b unterschiedliche Schnittdarstellungen durch eine erfindungsgemäße Bremsscheibe-Nabe-Anordnung,
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1c eine Teilansicht auf eine erfindungsgemäße Bremsscheibe-Nabe-Anordnung,
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2a, b Darstellungen wie in 1a und b, jedoch bei anders ausgebildeter Haltekontur,
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2c eine Darstellung wie in 1c, jedoch bei der gemäß den 2a und b gezeigten Haltekontur der Bremsscheiben-Naben-Anordnung.
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Entsprechend den 1 und 2, weist eine erfindungsgemäße Bremsscheibe-Nabe-Anordnung 1 für eine nicht näher gezeigte Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges, eine Bremsscheibe 2 sowie eine Nabe 3 auf. Die Bremsscheibe 2 ihrerseits besteht aus einem Reibring 4 sowie einem zentral angeordneten Topf 5, der drehfest mit dem Reibring 4, insbesondere über eine Axialverzahnung 6, verbunden ist. Eine derartige Axialverzahnung 6 ermöglicht es, bei einem Verschleiß des Reibrings 4 diesen auszutauschen, ohne den eigentlichen Topf 5 der Bremsscheibe 2 wechseln zu müssen. Eine Befestigung der Bremsscheibe 2 an der Nabe 3 der Radaufhängung erfolgt üblicherweise über nicht gezeigte Schrauben, mittels welchem auch ein Rad des Kraftfahrzeuges, das heißt genauer gesagt eine Felge desselben, an der Nabe 3 fixiert wird. Ist jedoch kein Fahrzeugrad an der Nabe 3 fixiert, muss trotzdem verhindert werden, dass die Bremsscheibe 2 von der Nabe 3 abfällt und beispielsweise einen Werker verletzt oder aber die Bremsscheibe 2 beschädigt wird. Dies wird bislang über zusätzliche und separate Sicherungsschrauben erreicht.
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Erfindungsgemäß weist hierzu der Topf 5 der Bremsscheibe 2 zumindest eine, hier insgesamt drei, umgeformte Haltekonturen 7 auf, über welche eine formschlüssige Fixierung in der Art einer Clipsverbindung der Bremsscheibe 2 an der Nabe 3 erfolgt.
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Der Topf 5 ist dabei üblicherweise aus Blech ausgebildet, weshalb die zumindest eine Haltekontur 7 üblicherweise als Blechzunge ausgebildet ist. Eine derartige Blechzunge kann durch einen einfachen Stanzvorgang aus dem Topf 5 der Bremsscheibe 2 ausgestanzt und gleichzeitig oder in einem sich daran anschließenden Umformschritt umgebogen, das heißt umgeformt werden.
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Betrachtet man dabei die Haltekonturen 7 gemäß der Bremsscheiben-Naben-Anordnung 1 gemäß der 1, so kann man erkennen, dass diese einen Rand 8 der Nabe 3 umgreifen und dadurch die Bremsscheibe 2 an der Nabe 3 fixieren. Im Unterschied dazu greifen die Haltekonturen 7 bei der gemäß der 2 dargestellten Bremsscheiben-Nabe-Anordnung 1 in eine Gewichtbohrung 9 der Nabe 3 ein und ermöglichen dadurch eine clipsartige Fixierung der Bremsscheibe 2 an der Nabe 3. Rein theoretisch ist es über die Haltekonturen 7 auch möglich, Drehmomente von der Bremsscheibe 2 auf die Nabe 3 zu übertragen. Die Hauptdrehmomente werden jedoch üblicherweise über die nicht gezeigten Schrauben von der Bremsscheibe 2 auf die Nabe 3 übertragen, mittels welchen auch das jeweilige Kraftfahrzeugrad an der Nabe 3 festgeschraubt ist.
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Die Haltekonturen 7 können darüber hinaus auch in der Art einer Verdrehsicherung wirken und dadurch den Topf 5 derart zur Nabe 3 ausrichten, dass einzelne Durchgangsöffnungen dieser Bauteile zueinander fluchten und dadurch ein problemloses Anschrauben beispielsweise eines Fahrzeugrades erfolgen kann.
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Mit den erfindungsgemäßen Haltekonturen 7 ist auch eine vergleichsweise schnelle Montage der Bremsscheibe 2 an der Nabe 3 möglich, da letztere lediglich auf die Nabe 3 aufgedrückt werden muss, bis die Haltekonturen 7 mit den Gegenkonturen an der Nabe 3, beispielsweise den Gewichtsbohrungen oder dem Rand 8 verrasten. Weitere und insbesondere zusätzliche Fixierelemente, wie beispielsweise eine Sicherungsschraube, ein Spannstift oder ähnliches, werden nicht mehr benötigt. Von besonderem Vorteil ist darüber hinaus, dass der erfindungsgemäße Topf 5 auch an herkömmlichen Naben 3 problemlos einsetzbar ist, so dass die erfindungsgemäße Bremsscheibe 2 auch an gängigen Naben 3 montiert werden kann, ohne letzter in irgendeiner Weise ändern zu müssen. Letztlich tragen die Haltekonturen 7 auch zur Erhöhung der Arbeitssicherheit bei, da ein unbeabsichtigtes Herabfallen der Bremsscheibe 2 von der Nabe 3 und damit ein unbeabsichtigtes Verletzen eines Werkers bei sachgerechter Anwendung ausgeschlossen werden kann. Hierdurch kann auch die Gefahr reduziert werden, dass eine herabfallende Bremsscheibe 2 beschädigt und gegebenenfalls mit entsprechenden Kosten erneuert werden muss. Das Herstellen der erfindungsgemäßen Haltekonturen 7 kann dabei fertigungstechnisch einfach und zudem kostengünstig erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010033601 A1 [0003]