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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trimmer-Kalibriervorrichtung zur Herstellung oder Aufbereitung leerer Patronenhülsen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Beim Aufbereiten von Patronenhülsen, insbesondere für Präzisionsmunition, sind hohe Anforderungen an die Maßhaltigkeit zu stellen. Das Abfeuern einer Patronenhülse führt zu einer Zunahme des Durchmessers über ihre Gesamtlänge sowie zu einer Längsausdehnung der Patronenhülse. Die Aufbereitung einer solchen, durch das Abfeuern der Patrone deformierten Patronenhülse erfolgt mittels einer Trimmer-Kalibriervorrichtung, wie sie aus der
DE 10 2010 048 117 A1 bekannt ist. Neben den Schritten des Ausstoßens des Zündhütchens aus dem Boden der Patronenhülse sowie des Kalibrierens der Außenmaße der Patronenhülse in einem Matrizenkörper sowie des Patronenhalses durch einen Innenkalibrierkern erfordert die Aufbereitung das Kürzen der Patronenhülse, um deren Längsausdehnung auszugleichen. Dies geschieht mittels einer Fräse, mit welcher die Länge der Patronenhülse ausgehend von der Hülsenhalsabschnittsseite der Patronenhülse auf das dem Kaliber entsprechende Maß eingekürzt wird. Dieser Vorgang wird auch als Trimmen bezeichnet. Für das Trimmen des Halsabschnittes der Patronenhülse auf das erforderliche Maß ist es sehr wichtig, die Position der Fräse äußerst präzise einstellen zu können. Hierzu wird der Weg, den die Fräse in axialer Richtung für das Trimmen, zurücklegen kann, um die Patronenhülse vom Hülsenhalsabschnitt her soweit einzukürzen, dass die Patronenhülse die dem Kaliber entsprechende Länge aufweist, durch die Buchse, die als Endanschlag dient, begrenzt.
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Die
US 5,180,260 A beschreibt einen Senkbohrer zum Entgraten von Bohrungen für den Einsatz an einer Bohrmaschine. Der Senkbohrer ist zweiteilig ausgeführt. Ein inneres Senkelement ist gegenüber einem äußeren Senkelement relativ beweglich, um die Schneide des inneren und des äußeren Senkelementes an die Geometrie der zu entgratenden Bohrung anpassen zu können.
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Die
US 5,649,465 A beschreibt eine Vorrichtung zum Kalibrieren von Patronenhülsen, bevor diese erneut mit einem Projektil versehen werden. Hierzu ist eine Kalibriermatrize vorgesehen, die in eine Nachladepresse eingesetzt ist. Die Nachladepresse weist ein stationäres Gehäuse und einen beweglichen Stempel auf. Die Kalibriermatrize weist ein Gehäuse auf, mit welchem diese in dem stationären Gehäuse der Nachladepresse fixiert ist. Das Gehäuse der Kalibriermatrize umfasst zwei Teile, eine Mikrometerbuchse und einen Körper, die lösbar miteinander verbunden sind. Zur Kalibrierung des Patronenhülsenhalses ist eine Buchse in das Gehäuse der Kalibriermatrize einsetzbar, deren axiale Position im Gehäuse mittels der Mikrometerbuchse verstellbar ist.
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Die
US 7,681,481 B1 beschreibt eine Matrize für eine Nachladepresse zum Nachladen von Patronenhülsen. Die Matrize dient dazu, nach dem Kalibrieren und dem Füllen der Patronenhülse mit einem Treibmittel sowie dem anschließenden Einsetzen eines Geschosses den Patronenhülsenhals einzuschnüren. Der Grad der Einschnürung des Patronenhülsenhalses ist einstellbar.
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Bei der aus der
DE 10 2010 048 117 A1 bekannten Trimmer-Kalibriervorrichtung besteht die Möglichkeit der Positionierung der Fräse darin, die teilweise mit einem Gewindeabschnitt versehene Welle, die an ihrem freien Ende einen Querschlitz aufweist, in den ein Schraubendreher ein Eingriff bringbar ist, im oder gegen den Uhrzeigersinn zu drehen, so das sich die axiale Position der Fräse in Bezug auf die Welle anpassen lässt, um den Halsabschnitt der Patronenhülse von der Hülsenhalsabschnittsseite der Patronenhülse ausgehend entsprechend trimmen zu können.
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Ausgehend von dem zuvor beschriebenen Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Trimmer-Kalibriervorrichtung zur Aufbereitung leerer Patronenhülsen bereitzustellen, die sich durch eine einfache, werkzeuglose Handhabung bei zugleich exakter Einstellung der zu trimmenden Länge des Halsabschnittes auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der sich anschließenden Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Trimmer-Kalibriervorrichtung zur Herstellung und Aufbereitung leerer Patronenhülsen, umfassend einen Trimmerhalter, der in einem unteren Abschnitt einen Matrizenkörper und in einem oberen Abschnitt eine in einer Buchse geführte Welle aufnimmt, auf welcher koaxial zu dieser eine Fräse, ein Innenkalibrierkern sowie ein Ausstoßerstift angeordnet sind, ist dadurch gekennzeichnet, dass in den oberen Abschnitt des Trimmerhalters koaxial zu der Welle eine Verstellmutter integriert ist, deren Drehung relativ zu der Welle zu einer Verstellung der Position der Fräse in axialer Richtung führt.
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Der Trimmerhalter nimmt alle für das Trimmen und Kalibrieren einer Patronenhülse erforderlichen Komponenten auf. Mittels der in den Trimmerhalter integrierten Verstellmutter lässt sich durch das Drehen der Verstellmutter im oder gegen den Uhrzeigersinn werkzeuglos eine Feinjustierung der Position der Fräse vornehmen. Die über den Trimmerhalter in radialer Richtung abschnittsweise hinausragende Anordnung der Verstellmutter erlaubt eine einfache Zugänglichkeit zu deren Betätigung. Das Drehen der Verstellmutter führt zu einer Relativbewegung der Buchse gegenüber dem Trimmerhalter, so dass sich die Position der Welle mit der von dieser aufgenommenen Fräse in axialer Richtung verändern lässt, damit der Vorgang des Trimmens mit größtmöglicher Präzision durchführbar ist. Auf diese Weise ist eine einfache, bequeme und zugleich äußerst präzise Einstellung der Endposition der Fräse möglich.
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Dabei steht die Verstellmutter mit einem auf der Buchse befindlichen Außengewinde in Eingriff. Der Verstellweg der Buchse, den diese beim Drehen der Verstellmutter zurücklegt, ist dabei proportional zu der Gewindesteigung des Außengewindes der Buchse beziehungsweise des korrespondierenden Innengewindes der Verstellmutter. Die axiale Position der Buchse relativ zum oberen Abschnitt des Trimmerhalters, die als Endanschlag für die axiale Bewegung der Fräse beim Trimmen dient, wird gegenüber der Welle verändert. Somit lässt sich die Endposition der Fräse, die diese beim Trimmen des Halsabschnittes der Patronenhülse erreichen kann, einfach und präzise festlegen.
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Der Trimmerhalter ist mittels des im unteren Abschnitt aufgenommenen Matrizenkörpers mit einer Ladepresse verbunden. Der Matrizenkörpers ist abschnittsweise in den unteren Abschnitt des Trimmerhalters eingeschraubt. Der Matrizenkörper ist abschnittsweise in die Ladepresse eingeschraubt. Auf diese Weise werden Ladepresse und Trimmerhalter miteinander verbunden.
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Vorteilhafterweise kann die Verstellmutter in radialer Richtung abschnittsweise aus dem oberen Abschnitt des Trimmerhalters herausragen. Hierdurch lässt sich die Verstellmutter einfach und sicher manuell betätigen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Verstellmutter schrittweise oder stufenlos verstellbar ist. Eine schrittweise Einstellung der axialen Position der Fräse zur Feinjustierung anstelle einer stufenlosen vereinfacht das Trimmen mit reproduzierbaren Einstellungen und verhindert eine unbeabsichtigte Verstellungen der Position der Fräse, die nicht der einzukürzenden Länge der Patronenhülse gemäß dem Kaliber entspricht. Hingegen ermöglicht eine stufenlose Verstellbarkeit eine beliebige Einstellung der Position der Fräse.
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Insbesondere in dem oberen Abschnitt des Trimmerhalters ist ein Verrastungselement angeordnet, welches mit der Verstellmutter formschlüssig in Eingriff bringbar ist. Mittels des Verrastungselementes wird die Verstellmutter in ihrer jeweiligen Position gehalten, so dass die Betätigung der Trimmer-Kalibriervorrichtung nicht dazu führt, dass sich die vorgenommene Feinjustierung der Fräse währenddessen verändert. Zudem hat dies den Vorteil, dass die Bedienperson anhand des Verrastens spürt, dass ein weiterer einzelner Schritt zur Feinjustierung der Fräse unternommen wurde.
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Dabei kann das Verrastungselement durch ein Federelement mit Druck beaufschlagbar und gegen eine sich radial nach außen erstreckende, mit Aussparungen versehene Fläche der Verstellmutter pressbar sein. Es muss somit bei der Einstellung der Fräse durch das Drehen der Verstellmutter ein mechanischer Widerstand überwunden werden. Dies beugt einerseits der versehentlichen Verstellung vor und andererseits lassen sich die vorgenommenen einzelnen Einstellschritte besser nachhalten.
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Vorzugsweise können die Aussparungen durch dazwischenliegende, plane Flächen unterbrochen sein. Somit gleitet das Verrastungselement während des Drehens der Verstellmutter bei einem Übergang von einer Aussparung zur nächsten über die plane Fläche, wodurch ein einzelner Schritt fühl- und hörbar wird, wenn das Verrastungselement erneut in eine korrespondierende Aussparung gelangt.
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Das Verrastungselement weist bevorzugt eine zumindest abschnittsweise gewölbte Oberfläche auf, mit der das Verrastungselement in eine der Aussparungen einrückbar ist.
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Bevorzugt ist das Verrastungselement als Kugel ausgeführt. Um die Kugel mit einem konstantem Druck gegen die Unterseite der Verstellmutter zu drücken, ist der Kugel ein als Spiralfeder ausgeführtes Federelement zugeordnet, welche die Kugel mit einer Druckkraft beaufschlagt. Hierzu ist in den oberen Abschnitt des Trimmerhalters achsparallel zu der Welle eine Sacklochbohrung eingelassen, welche der Aufnahme des als Spiralfeder ausgeführten Federelementes sowie dem als Kugel ausgeführten Verrastungselement dient.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen keine Einschränkung auf die dargestellten Varianten dar, sondern dienen lediglich der Erläuterung eines Prinzips der Erfindung. Dabei sind gleiche oder gleichartige Bauteile mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen auf die Darstellung von für die Erfindung nicht wesentliche Bauteile verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
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Es zeigen:
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1 eine Schnittansicht einer Trimmer-Kalibriervorrichtung;
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2 eine Detailansicht II eines oberen Abschnittes eines Trimmerhalters der Trimmer-Kalibriervorrichtung gemäß 1;
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3 eine Vergrößerung der Detailansicht II gemäß 2;
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4 eine Detailansicht IV eines oberen Abschnittes eines Trimmerhalters einer zweiten Ausführungsform der Trimmer-Kalibriervorrichtung gemäß 1;
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5 eine Ansicht einer Verstellmutter der Trimmer-Kalibriervorrichtung von unten;
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6 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Verstellmutter mit Verrastungselementen gemäß 5.
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In der 1 eine Schnittansicht einer Trimmer-Kalibriervorrichtung dargestellt. Mit dem Bezugszeichen 4 ist eine Ladepresse bezeichnet, von der nur ein Haltearmabschnitt partiell dargestellt ist. Die Ladepresse 4 dient der Aufnahme der Trimmer-Kalibriervorrichtung die unter anderem einen Matrizenkörper 14 umfasst. Der Matrizenkörper 14 weist einen hohlen Innenraum auf, in den eine Patronenhülse 2 passgenau einführbar ist. Der Matrizenkörper 14 ist mit einem Außengewinde versehen, mit welchem der Matrizenkörper 14 in einen korrespondierenden Gewindeabschnitt des Haltearmabschnittes der Ladepresse 4 einschraubbar ist. Die Patronenhülse 2 wird mit ihrem Boden 16 von einem Hülsenhalter 1 fixiert, in den die Patronenhülse 2 lösbar einsetzbar ist. Der Hülsenhalter 1 ist mittels eines Pressenstempels 4.1, der Teil der Ladepresse 4 ist, in vertikaler Richtung bewegbar, wie durch den Pfeil P angedeutet ist.
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Der Matrizenkörper 14 ist abschnittsweise in einen unteren, sich horizontal erstreckenden Abschnitt 6.1 eines im Wesentlichen C-förmigen Trimmerhaltes 6 eingeschraubt. Der untere Abschnitt 6.1 des Trimmerhalters 6 weist hierfür eine Durchgangsbohrung mit einem Innengewindeabschnitt auf. Eine Klemmschraube 13 dient dazu, den unteren, geschlitzten Abschnitt 6.1 des Trimmerhaltes 6 zusammen zu pressen oder zu lösen, so dass der Matrizenkörper 14 mittels des Außengewindes in dem Trimmerhalter 6 verstellbar ist. Der Matrizenkörper 14 verbindet den Trimmerhalter 6 mit der Ladepresse 4.
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Parallel zu dem unteren Abschnitt 6.1 erstreckt sich ein oberer Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6, der eine Durchgangsbohrung aufweist. Der obere Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 dient der Aufnahme einer zumindest abschnittsweise mit einem Gewinde versehenen Gewindestange 5, die mittels einer an einem Ende der Gewindestange 5 angeordneten Kurbel 8 drehbar ist. Die Kurbel 8 ist mit einer Kontermutter 23 auf der Gewindestange 5 gesichert. In Richtung des Matrizenkörpers 14 gesehen schließt sich eine koaxial zu der Gewindestange 5 angeordnete Fräse 12 mit einer Kontermutter 7 an. Die Fräse 12 wird auf die Gewindestange 5 aufgeschraubt. Unterhalb der Fräse 12 befindet sich ein Innenkalibrierkern 3, an den sich ein Ausstoßerstift 15 anschließt. Der Innenkalibrierkern 3 und der Ausstoßerstift 15 können einteilig ausgeführt sein. Es ist jedoch von Vorteil, dass der Innenkalibrierkern 3 und der Ausstoßerstift 15 als separate Teile ausgeführt sind, damit insbesondere der Ausstoßerstift 15 bei Bedarf auf einfache Weise ausgewechselt werden kann. Für eine koaxiale Anordnung auf der Gewindestange 5 werden die Fräse 12, der Innenkalibrierkern 3 sowie der Ausstoßerstift 15 unabhängig voneinander auf einen nicht dargestellten Gewindeabschnitt der Gewindestange 5 aufgeschraubt. Aus dieser Anordnung ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass sich die fertigungsbedingten Einzeltoleranzen von Fräse 12, Innenkalibrierkern 3 sowie Ausstoßerstift 15 nicht, wie bei ineinander geschraubten Elementen, aufaddieren.
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Die Kurbel 8 ist oberhalb des oberen Abschnittes 6.2 des Trimmerhalters 6 auf der Gewindestange 5 angeordnet. Zur drehbaren Lagerung der Gewindestange 5 ist diese abschnittsweise von einer Tülle 10 umfasst. Ein unterer Teil der Tülle 10, der der Kurbel 8 abgewandt ist, ist in einer Anschlagbuchse 9 mit einem flanschförmigen Rand aufgenommen. Der flanschförmige Rand der Anschlagbuchse 9 stützt sich an der Unterseite des oberen Abschnitts 6.2 des Trimmerhalters 6 ab. Ein oberer Teil der Tülle 10, der der Kurbel 8 zugewandt ist, ist in einer mit einem Außengewindeabschnitt 31 versehenen Buchse 25 aufgenommen. An beiden Enden der Tülle 10 befindet sich jeweils eine Kontermutter 11 und 24.
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In 2 ist eine Detailansicht II eines oberen Abschnittes 6.2 des Trimmerhalters 6 der Trimmer-Kalibriervorrichtung gemäß 1 dargestellt. Die Darstellung in 3 zeigt eine Vergrößerung der Detailansicht II gemäß 2, wobei in 3 jedoch auf die Darstellung des oberen Abschnittes 6.2 des Trimmerhalters 6 zur Erreichung einer besseren Veranschaulichung verzichtet wurde.
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Wie den Darstellungen in den 2 und 3 zu entnehmen ist, weist die obere Buchse 25 einen, vorzugsweise als Feingewinde ausgeführten Außengewindeabschnitt 31 auf. Mittels des Außengewindeabschnittes 31 wird die Buchse 25 von einer koaxial zur Gewindestange 5 angeordneten Verstellmutter 26 mit korrespondierendem Innengewinde 30, wie in 6 dargestellt, aufgenommen, die in den oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 der Trimmer-Kalibriervorrichtung integriert ist. Für die Integration der im dargestellten Ausführungsbeispiel ringförmig ausgeführten Verstellmutter 26 in den Trimmerhalter 6 verfügt der obere Abschnitt 6.2 über eine entsprechende schlitzförmige Ausnehmung. Die Verstellmutter 26 ragt abschnittsweise in radialer Richtung über den oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 hinaus, so dass die Verstellmutter 26 von außen zugänglich und drehbar ist.
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Alternativ kann die Verstellmutter 26 beispielsweise eine polyedrische Außenkontur, vorzugsweise eine sechseckförmige Außenkontur, aufweisen, so dass diese beispielsweise mit einem Gabelschlüssel betätigt werden kann. Dabei kann die Verstellmutter 26 in ihren äußeren Abmessungen derart ausgeführt sein, das sie den oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 nicht nach außen überragt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Verstellmutter 26 kann diese auf ihrem äußeren Umfang gleichmäßig über diesen verteilt Sacklochbohrungen aufweisen, in die ein Stift eingeführt wird, um die Verstellmutter 26 zu drehen. Die Buchse 25 ist durch eine Gewindeschraube 20, die sich senkrecht zur Längsachse der Gewindestange 5 erstreckt, in dem oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 fixiert, um eine rotatorische Bewegung der Buchse 25 relativ zu der Gewindestange 5 zu verhindern. Die Buchse 25 weist hierzu eine sich achsparallel zur Gewindestange 5 erstreckende Nut 22 auf. In diese Nut 22 greift die Gewindeschraube 20 ein. Die Bewegungsmöglichkeit der Buchse 25 in Längsrichtung der Gewindestange 5 wird durch die Gewindeschraube 20 ebenfalls eingeschränkt.
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Eine die Gewindeschraube 20 aufnehmende Gewindebohrung befindet sich vorzugsweise auf der Seite des Trimmerhalters 6, die dem Abschnitt der Verstellmutter 26 gegenüberliegt, der über den oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 hinausragt. Weiterhin befindet sich in dem oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 eine Sacklochbohrung 21, die achsparallel zur Längsachse der Gewindestange 5 angeordnet ist. Im Inneren der Sacklochbohrung 21 befinden sich ein als Druckfeder, beispielsweise eine Spiralfeder, ausgeführtes Federelement 18 sowie eine als Verrastungselement ausgeführte Kugel 19. Anstelle einer Kugel kann das Verrastungselement auch eine zylindrische Form mit einer gewölbten Stirnfläche aufweisen. So ist auch der Einsatz eines im Wesentlichen pilzförmigen Verrastungselementes denkbar, ohne die Funktion zu beeinträchtigen. Das als Spiralfeder ausgeführte Federelement 18 stützt sich mit einem Ende am Boden der Sacklochbohrung 21 ab und drückt mit seinem anderen Ende das als Kugel 19 ausgeführte Verrastungselement gegen die Unterseite der Verstellmutter 26. Beim Ausstoßen eines Zündhütchens aus dem Boden 16 der Patronenhülse 2, was eine Öffnung 17 im Boden 16 der Patronenhülse 2 hinterlässt, wird durch das Ausstoßen des Zündhütchens durch den Ausstoßerstift 15 kurzzeitig eine Druckkraft erzeugt. Die Patronenhülse 2 wird in den Matrizenkörper 14 eingepresst, um die Patronenhülse 2 zu kalibrieren. Die durch das Ausstoßen des Zündhütchens erzeugte Druckkraft wird von der Gewindestange 5 und der Kontermutter 11 aufgenommen und auf den flanschförmigen Rand der Anschlagbuchse 9 übertragen. Die Anschlagbuchse 9 stützt sich wiederum mit ihrem flanschförmigen Rand am oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 ab. Auf diese Weise wird vermieden, dass Kräfte auf den Außengewindeabschnitt 31 der Buchse 25 beziehungsweise das Innengewinde 30 der Verstellmutter 26 übertragen werden.
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Die Darstellung in 4 zeigt eine Detailansicht IV des oberen Abschnittes 6.2 des Trimmerhalters 6 einer zweiten Ausführungsform der Trimmer-Kalibriervorrichtung gemäß 1. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der vorangehend anhand der 2 und 3 beschriebenen Ausführungsform dadurch, dass es der Anschlagbuchse 9 mit flanschförmigem Rand nicht bedarf. Stattdessen erstreckt sich eine koaxial zur Gewindestange 5 angeordnete Buchse 25.1 in axialer Richtung der Durchgangsbohrung zumindest über die gesamte axiale Ausdehnung des oberen Abschnitts 6.2 des Trimmerhalters 6. Von dieser Buchse 25.1 ist die Tülle 10 aufgenommen, welche die Gewindestange 5 umschließt. Die Buchse 25.1 weist gleichfalls die sich achsparallel zur Gewindestange 5 erstreckende Nut 22 auf, wie die Buchse 25 gemäß dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel. In diese Nut 22 greift die Gewindeschraube 20 ein, so dass die Buchse 25.1 gegen ein Verdrehen gesichert ist. Die Bewegungsmöglichkeit der Buchse 25.1 in Längsrichtung der Gewindestange 5 wird durch die Gewindeschraube 20 ebenfalls eingeschränkt.
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Wie weiter oben ausgeführt, weist auch die Buchse 25.1 ein Außengewinde 31 auf, welches mit dem Innengewinde 30 der Verstellmutter 26 in Eingriff steht, um eine Feinjustierung der axialen Position der Fräse 12 durch das Drehen der Verstellmutter 26 zu erreichen. Das Drehen der Verstellmutter 26 bewirkt eine Relativbewegung der Buchse 25.1 gegenüber dem oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6. Gemeinsam mit der Buchse 25.1 ändert sich auch die Position der in der Buchse 25.1 aufgenommenen Tülle 10 sowie der Gewindestange 5. Beim Ausstoßen des Zündhütchens aus der Patronenhülse 2, wird durch das Ausstoßen durch den Ausstoßerstift 15 kurzzeitig eine Druckkraft erzeugt. Diese Druckkraft wird beim Ausstoßen des Zündhütchens von der Gewindestange 5 und der Kontermutter 11 auf die Buchse 25.1 beziehungsweise auf deren Außengewinde 31 und das Innengewinde 30 der Verstellmutter 26 übertragen, die sich wiederum am oberen Abschnitt 6.2 des Trimmerhalters 6 abstützt.
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Die Darstellungen in den 5 und 6 zeigen die Verstellmutter 26 in einer Ansicht von unten sowie in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht. Wie der Darstellung in 5 entnehmbar ist, weist die Verstellmutter 26 auf ihrer Unterseite in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnete Aussparungen 27 auf, die sich in radialer Richtung über die Breite der Unterseite erstrecken. Die benachbarten Aussparungen 27 sind durch plane Flächen 28 an der Unterseite der Verstellmutter 26 voneinander getrennt. Die Darstellung in 6 zeigt, wie die durch die Spiralfeder 18 mit einer Federkraft beaufschlagte Kugel 19 in eine der Aussparungen 27 gedrückt wird, um die Verstellmutter 26 zu arretieren. Auf der äußeren Umfangsfläche der Verstellmutter 26 ist eine Rändelung 29 vorgesehen, die eine höhere Griffigkeit bei der Betätigung der Verstellschraube 26 bewirkt.
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Die grundsätzliche Funktionsweise dieser Trimmer-Kalibriervorrichtung des Kalibrierens und Trimmens ist aus der
DE 10 2010 048 117 A1 beziehungsweise dem korrespondierenden Patent
US 8,408,112 B2 bekannt, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. Jedoch unterscheidet sich die beschriebene erfindungsgemäße Trimmer-Kalibriervorrichtung von der in der
DE 10 2010 048 117 A1 beschriebenen durch die Vereinfachung der Einstellung der vertikalen Position der Fräse
12 bei gleichzeitig höchster Genauigkeit bei der Einstellung des erforderlichen Längenmaßes, auf welches die Patronenhülse
2 geschossseitig eingekürzt werden soll.
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Das Drehen der in die Trimmer-Kalibriervorrichtung integrierten Verstellmutter 26 in deren Umfangsrichtung nach links oder nach rechts führt dazu, dass die Kugel 19 von einer Aussparung 27 in eine benachbarte überführt wird und in dieser spür- und hörbar einrastet. Hierdurch werden Einstellschritte realisiert, die, in Verbindung mit der Steigung des Innengewindes der Verstellmutter 26 beziehungsweise des Außengewindeabschnittes 31 der Buchse 25 beziehungsweise der Buchse 25.1, eine präzise Einstellung der axialen Position der Fräse 12 ermöglichen. Es lassen sich auf diese Weise Einzelschritte mit Schrittweiten bis in den hundertstel Millimeterbereich (in tausendstel Zoll-Schritten) abbilden. Die Schrittweite ist abhängig von der Gewindesteigung auf der Buchse 25 beziehungsweise 25.1 sowie der Verstellmutter 26. Zudem wird die Schrittweite durch die Anzahl der Aussparungen 27 sowie der Anzahl der planen Flächen 28 zwischen den Aussparungen 27 beeinflusst, wie 5 gezeigt.
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Beim Trimmen wird durch das Drehen und gleichzeitige Niederdrücken der Kurbel 8 der Halsabschnitt der Patronenhülse 2 durch die Fräse 12 auf das für das Kaliber entsprechende Maß eingekürzt. Der Weg, den die Fräse 12 dabei maximal zurücklegen kann, wird durch die Buchse 25 beziehungsweise die Buchse 25.1 begrenzt, die als Endanschlag für die Kurbel 8 dient. Mittels der Verstellmutter 26 lässt sich die Endposition der Fräse 12 mit Bezug auf den Boden 16 der Patronenhülse 2 einstellen, den die Fräse 12 am Ende des Trimmvorganges erreicht, das heißt, mit der Verstellmutter 26 lässt sich der geringste axiale Abstand einstellen, den die Fräse 12 zu dem Boden 16 der Patronenhülse 2 beim Trimmen einnehmen kann. Hierdurch ist ein präzises, reproduzierbares Einkürzen der Patronenhülse 2 gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hülsenhalter
- 2
- Patronenhülse
- 3
- Innenkalibrierkern
- 4
- Ladepresse
- 4.1
- Pressenstempel
- 5
- Gewindestange
- 6
- Trimmerhalter
- 6.1
- Unterer Abschnitt des Trimmerhalters 6
- 6.2
- Oberer Abschnitt des Trimmerhalters 6
- 7
- Kontermutter der Fräse 12
- 8
- Kurbel
- 9
- Anschlagbuchse
- 10
- Tülle
- 11
- Kontermutter der Tülle 10
- 12
- Fräse
- 13
- Klemmschraube
- 14
- Matrizenkörper
- 15
- Ausstoßerstift
- 16
- Boden der Patronenhülse 2
- 17
- Öffnung im Boden 16
- 18
- Spiralfeder
- 19
- Kugel
- 20
- Gewindeschraube
- 21
- Sacklochbohrung
- 22
- Nut
- 23
- Kontermutter der Kurbel 8
- 24
- Kontermutter der Tülle 10
- 25
- Buchse
- 25.1
- Buchse
- 26
- Verstellmutter
- 27
- Aussparung
- 28
- Fläche Unterseite Verstellmutter 26
- 29
- Rändelung
- 30
- Innengewinde der Verstellmutter 26
- 31
- Außengewindeabschnitt