DE102012214086B4 - Verfahren zum Einstellen der Steifigkeit eines Stabilisators im Fahrwerk eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Einstellen der Steifigkeit eines Stabilisators (S) im Fahrwerk eines Fahrzeugs durch angepasstes Positionieren einer Pendelstütze am Stabilisator-Arm (1a, 1b), dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Serienfertigung der Stabilisatoren oder der mit den Stabilisatoren ausgerüsteten Fahrzeuge die Torsionssteifigkeit jedes Stabilisators (S) einzeln vermessen wird und daraufhin anhand dieses Messergebnisses ein Anlenkpunkt für die Pendelstütze am Stabilisator-Arm (1a, 1b) solchermaßen ermittelt und festgelegt wird, dass für alle baugleichen Stabilisatoren, die in gleichen Fahrzeugen verbaut sind, unter gleichen Einfederbedingungen des Fahrwerks dieser Fahrzeuge die im Fahrwerk wirkenden Stabilisator-Kräfte von im wesentlichen gleichem Betrag sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Steifigkeit eines Stabilisators im Fahrwerk eines Fahrzeugs durch angepasstes Positionieren einer Pendelstütze oder dgl. am Stabilisator-Arm. Zum Stand der Technik wird beispielshalber auf die
DE 196 33 819 A1 undUS 6 397 657 B1 verwiesen. - Bekanntlich unterliegen Bauteile, die in Großserie gefertigt werden, gewissen Fertigungstoleranzen, d.h. es ist unter vertretbarem Fertigungsaufwand nicht möglich, sämtliche gleichen Bauteile in allen ihren Eigenschaften vollständig miteinander übereinstimmend zu fertigen; vielmehr liegt stets eine sog. SerienStreuung vor. Dies gilt selbstverständlich auch für Fahrwerk-Stabilisatoren in Fahrzeugen, die in ihrem vorrangigen Einsatzfall, nämlich als sog. Quer-Stabilisatoren in zweispurigen Kraftfahrzeugen, einen erheblichen Einfluss auf die Fahrwerks-Charakteristik und das Fahrverhalten des Fahrzeugs haben können, jedenfalls dann, wenn diese Stabilisatoren aufgrund unterschiedlicher Einfederwege des zugehörigen linken und rechten Rades des Fahrzeugs zur Geltung kommen.
- Beispielsweise aus der o.g.
DE 196 33 819 A1 ist ein Stabilisator bekannt, in dessen sog. Stabilisator-Armen nebeneinander angeordnet mehrere Bohrungen zur Aufnahme bzw. Anlenkung einer Pendelstütze oder dgl. (in jener Schrift „Pendelarm“ genannt) vorgesehen sind, über die (bzw. den) der Stabilisator am jeweiligen zugeordneten Fahrzeug-Rad abgestützt ist. Eine mit einem solchen Stabilisator ausgestattete Radaufhängung weist dann in Abhängigkeit von der Auswahl der Pendelstützen-Anlenkung (bzw. von deren Aufnahme) unterschiedliche Steifigkeiten auf. Somit kann für einen bestimmten Fahrzeugtyp stets der gleiche Stabilisator eingesetzt werden, wobei die Anpassung an die jeweiligen individuellen Einsatzbedingungen, die durch unterschiedliche Fahrzeug-Gewichte oder Fzg.-Einsatzzwecke definiert sein können, durch geeignete Auswahl eines der Anlenkpunkte erfolgt. - Mit einem solchen bekannten Stabilisator können beispielsweise unterschiedliche Karosserievarianten einer PKW-Baureihe eines Kraftfahrzeugherstellers mit ansonsten baugleichen Stabilisatoren ausgerüstet werden; zur Lösung der eingangs geschilderten Problematik der Serienstreuung ist ein solcher bekannter Stabilisator jedoch nicht geeignet.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Maßnahme aufzuzeigen, mit Hilfe derer die Steifigkeit eines Stabilisators im Fahrwerk eines Fahrzeugs durch angepasstes Positionieren einer Pendelstütze oder dgl. am Stabilisator-Arm in der Serienfertigung solchermaßen eingestellt werden kann, dass für alle baugleichen Stabilisatoren, die in gleichen Fahrzeugen verbaut sind, unter gleichen Einfederbedingungen des Fahrwerks dieser Fahrzeuge die im Fahrwerk wirkenden Stabilisator-Kräfte von im wesentlichen gleichem Betrag sind.
- Die Lösung dieser Aufgabe ist für ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Serienfertigung der Stabilisatoren oder der mit den Stabilisatoren ausgerüsteten Fahrzeuge die Torsionssteifigkeit jedes einzelnen Stabilisators vermessen wird und daraufhin anhand dieses Messergebnisses ein Anlenkpunkt für die Pendelstütze am Stabilisator-Arm solchermaßen ermittelt und festgelegt wird, dass für alle baugleichen Stabilisatoren, die in gleichen Fahrzeugen verbaut sind, unter gleichen Einfederbedingungen des Fahrwerks dieser Fahrzeuge die im Fahrwerk wirkenden Stabilisator-Kräfte von im wesentlichen gleichem Betrag sind.
- Erfindungsgemäß wird in der Serienfertigung die Torsionssteifigkeit jedes einzelnen Stabilisators vermessen. Erst danach werden die Anlenkpunkte für die Pendelstützen oder dergleichen in beiden Armen jedes Stabilisators individuell für den jeweiligen Stabilisator ermittelt und festgelegt, d.h. gesetzt. Das „Setzen“ der Anlenkpunkte kann beispielsweise durch Erzeugen einer Bohrung oder dgl. erfolgen, welche im übrigen auch durch Stoßen oder andere geläufige Techniken erzeugt werden kann. Das Ermitteln der Anlenkpunkte kann mittels eines einfachen Rechenprogramms erfolgen, wobei lediglich das genannte Kriterium zu berücksichtigen ist, nämlich dass - in anderen Worten ausgedrückt - die bei einem definierten Torsionswinkel des zwischen den Armen des Stabilisators liegenden Stabilisatorabschnitts, d.h. bei einem gewissen Winkel, den die Stabilisator-Arme miteinander einschließen, über die Pendelstütze oder dgl. über deren dem Stabilisator abgewandten Anlenkpunkt in die Radaufhängung bzw. das Fahrwerk ansonsten gleicher Fahrzeuge eingeleitete Kraft für alle ansonsten baugleichen Stabilisatoren von im wesentlichen gleichem Betrag ist. Dabei kann für ansonsten jedenfalls hinsichtlich der relevanten Merkmale gleiche Fahrzeuge eine bei einem bestimmten Torsionswinkel am dem Stabilisator abgewandten Ende der Pendelstütze oder dgl. wirkende Kraft vorgegeben sein.
- Das beigefügte Prozess-Schaubild verdeutlicht die erfindungsgemäßen Prozess-Schritte im Zuge der Herstellung eines Stabilisators S durch den enthaltenen Text praktisch selbsterklärend, wobei unter dem Begriff „Stabilisator-Ratenmessung“ die Vermessung der Torsionssteifigkeit jedes einzelnen Stabilisators zu verstehen ist. In diesem Schaubild sind im übrigen mit den Bezugsziffern 1a, 1b die beiden Stabilisator-Arme des stark vereinfacht und mit einem mehrfach abgewinkelten zwischen den Armen 1a, 1b des Stabilisators S liegenden Stabilisatorabschnitt 1c dargestellten Stabilisators S gekennzeichnet. Eine erfindungsgemäß gesetzte Bohrung als Anlenkpunkt für eine Pendelstützte in den Stabilisator-Armen 1a, 1b trägt die Bezugsziffer 2.
- Ausdrücklich darauf hingewiesen sei, dass dieses Verfahren beim Hersteller der Stabilisatoren oder beim Hersteller der Kraftfahrzeuge durchgeführt werden kann, wobei letzteres den zusätzlichen Vorteil einer vereinfachten Logistik bietet, indem ansonsten, nämlich mit Ausnahme der erst in der Fahrzeug-Fertigung gesetzten Pendelstützen-Anlenkung, baugleiche Stabilisatoren auch für unterschiedliche Fahrzeuge mit ansonsten im wesentlichen bzw. hinsichtlich der relevanten Merkmale baugleichem Fahrwerk verwendet werden können.
Claims (2)
- Verfahren zum Einstellen der Steifigkeit eines Stabilisators (S) im Fahrwerk eines Fahrzeugs durch angepasstes Positionieren einer Pendelstütze am Stabilisator-Arm (1a, 1b), dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Serienfertigung der Stabilisatoren oder der mit den Stabilisatoren ausgerüsteten Fahrzeuge die Torsionssteifigkeit jedes Stabilisators (S) einzeln vermessen wird und daraufhin anhand dieses Messergebnisses ein Anlenkpunkt für die Pendelstütze am Stabilisator-Arm (1a, 1b) solchermaßen ermittelt und festgelegt wird, dass für alle baugleichen Stabilisatoren, die in gleichen Fahrzeugen verbaut sind, unter gleichen Einfederbedingungen des Fahrwerks dieser Fahrzeuge die im Fahrwerk wirkenden Stabilisator-Kräfte von im wesentlichen gleichem Betrag sind.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Anlenkpunkt in Form einer Bohrung (2) durch Bohren oder Stoßen in den Stabilisator-Arm (1a, 1b) eingebracht wird.
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE102012214086A1 DE102012214086A1 (de) | 2014-05-22 |
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Family Applications (1)
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DE102012214086.7A Active DE102012214086B4 (de) | 2012-08-08 | 2012-08-08 | Verfahren zum Einstellen der Steifigkeit eines Stabilisators im Fahrwerk eines Fahrzeugs |
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Citations (3)
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DE19633819A1 (de) | 1996-08-22 | 1998-02-26 | Opel Adam Ag | Radaufhängung mit einem Stabilisator |
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2012
- 2012-08-08 DE DE102012214086.7A patent/DE102012214086B4/de active Active
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US6397657B1 (en) | 1997-12-04 | 2002-06-04 | Intercomp Company | Apparatus and method for testing torsion bars |
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