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Die Erfindung bezieht sich auf eine Ordnermechanik mit mindestens zwei Halbringpaaren, die im Abstand voneinander angeordnet sind und die aus jeweils zwei Halbringen bestehen, wobei die Halbringe einer ersten Gruppe und die Halbringe einer zweiten Gruppe im Bereich ihrer Wurzeln gruppenweise starr miteinander verbunden und dadurch im Abstand voneinander gehalten sind, sich paarweise zu den Halbringpaaren ergänzen und gemeinsam relativ zur jeweils anderen Gruppe zwischen einer einen Einlegespalt zwischen ihren freien Enden freilassenden Offenstellung und einer sich zu jeweils einem geschlossenen Ring ergänzenden Schließstellung verschwenkbar sind, wobei an den Enden der Halbringe mindestens eines der Halbringpaare zueinander komplementäre, in der Schließstellung gegen ein Verschwenken der Halbringe miteinander verriegelte Riegelelemente angeordnet sind, wobei mindestens einer der Halbringe der Halbringpaare zu Beginn eines Öffnungsvorgangs relativ zum anderen Halbring unter Auslösung einer Entriegelung zwischen einer verriegelten und einer freiliegenden Position der zugehörigen Riegelelemente bewegbar ist, wobei im Verlauf eines Verriegelungsvorgangs mindestens einer der Halbringe der Halbringpaare relativ zum anderen Halbring zwischen der freiliegenden und der verriegelten Position der zugehörigen Riegelelemente bewegbar ist, und wobei in der verriegelten Position die einander paarweise zugeordneten Halbringe eine gemeinsame Radialebene aufspannen und ihre Riegelelemente zumindest in der Bewegungsrichtung zur Offenstellung hin formschlüssig miteinander gekuppelt sind.
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Eine Ordnermechanik dieser Art ist beispielsweise aus der
DE-10 2009 005 341 A1 bekannt. Die Verriegelungselemente sorgen dort dafür, dass die Schließkraft der Halbringpaare dadurch verbessert wird, dass sie an ihren freien Enden im Schließzustand formschlüssig miteinander verriegelt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass die in dem Gehäuse der Ordnermechanik angeordneten Tragschienen nicht nur die übliche Kippbewegung um die Gelenkachse ausführen, sondern zusätzlich parallel zur Gelenkachse relativ zueinander verschiebbar sind. Um dies zu ermöglichen, ist dort ein Steuerglied vorgesehen, das eine gehäusefeste Führungskulisse sowie ein an einer der Tragschiene angeordnetes, in die Führungskulisse eingreifendes oder gegen diese anliegendes laschenartiges Gleitorgan aufweist. Mit diesen Maßnahmen wird dort erreicht, dass die Halbringe im Schließzustand im Bereich der Verriegelungselemente so verhakt sind, dass sie nicht ohne weiteres in Öffnungsrichtung auseinandergezogen werden können. Der Formschluss zwischen den Verriegelungselementen sorgt dafür, dass auch bei großen Papierlasten auf einer oder auf beiden Halbringen ein Aufklaffen des Rings vermieden wird. Für die Herstellung der Hakenverbindung war dort jedoch eine gegenseitige Verschiebung der Ringhälften in Längsrichtung der Mechanik erforderlich. Es hat sich gezeigt, dass bei großen Mechaniken und großer Papierfüllung erhebliche Widerstände einem sicheren Schließen der Riegelelemente und damit der Ringe entgegenstehen.
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Um ein Aufklaffen zu verhindern, bedarf es einer großen Federkraft, d.h. einer hohen Vorspannung der Gehäuseflanken und einer hohen Federkraft für die Längsverschiebung der Tragachse, die dafür sorgen, dass die Riegelelemente zuverlässig gegeneinander gezogen werden.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, dass eine Längsverschiebung der Ringhälften und der Tragschienen entbehrlich ist, und dass unabhängig von der Federkraft im Bereich der Gehäuseflanken eine zuverlässige Verriegelung der Riegelelemente in allen Richtungen gewährleistet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Der erfindungsgemäßen Lösung liegt vor allem der Gedanke zugrunde, dass in der freiliegenden Position die einander paarweise zugeordneten Halbringe eine gemeinsame Radialebene aufspannen und ihre Riegelelemente einen radialen Abstand voneinander aufweisen und dass die Riegelelemente in der verriegelten Position in allen Richtungen innerhalb der zur Radialebene senkrechten, die Riegelelemente schneidenden Tangentialebene der Ringe formschlüssig miteinander gekuppelt sind. Dies führt dazu, dass die Verriegelung zwischen den Riegelelementen der einander zugeordneten Halbringe in der Tangentialebene wirksam ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Riegelelemente in der verriegelten Position zusätzlich senkrecht zur Tangentialebene gegeneinander anschlagen und dass die Halbringpaare in der verriegelten Position ihrer Riegelelemente im Bereich ihrer Wurzel radial spielfrei gestellt sind.
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Um bei einem solchen Verriegelungsmechanismus einen reproduzierbaren Entkupplungsvorgang und Kupplungsvorgang zu ermöglichen, wird gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, dass die beiden Halbringgruppen sowohl beim Entkupplungsvorgang als auch beim Kupplungsvorgang zwischen verriegelter und freiliegender Position der Riegelelemente eine gemeinsame, gleichgerichtete Schwenkbewegung um zueinander parallele Schwenkachsen im Bereich der Halbringwurzeln ausführen.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Riegelelemente der zu einem Halbringpaar gehörenden Halbringe zueinander komplementäre, radial ineinandergreifende, in Umfangsrichtung und quer zur Umfangsrichtung einen Formschluss erzeugende Rastelemente aufweisen. Hierfür sind verschiedene Ausführungsvarianten denkbar:
- – Ein Teil der Rastelemente weist die Gestalt von zueinander komplementären Querrippen und Quernuten auf;
- – ein Teil der Rastelemente weist die Gestalt von zueinander komplementären Längsrippen und Längsnuten auf;
- – ein Teil der Rastelemente weist die Gestalt von zueinander komplementären Hakenelementen und Hakenaufnahmen auf;
- – ein Teil der Rastelemente weist die Gestalt von zueinander komplementären Nocken und Nockenaufnahmen auf;
- – ein Teil der Rastelemente weist die Gestalt von zueinander komplementären, radial fügbaren Prismen und Prismenaufnahmen auf.
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Vorteilhafterweise weisen die Querrippen, Längsrippen, Hakenelemente und/oder Nocken und die zugehörigen Quernuten, Längsnuten, Hakenaufnahmen und/oder Nockenaufnahmen radial fügbare Querschnitte aus der Gruppe Rechteck, Trapez und/oder Teilkreis auf.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Ordnermechanik ein langgestrecktes, im Querschnitt C- oder U-förmiges Gehäuse umfasst, das eine zentrale Gehäusewand und zwei seitlich gegenüber der zentralen Gehäusewand unter Bildung von Lagerrinnen abgebogene Gehäuseflanken aufweist. Weiter sind zwei in dem Gehäuse angeordnete langgestreckte Tragschienen vorgesehen, die im Bereich ihrer einander zugewandten Längskanten in Wirkverbindung mit zwischen den Längskanten angeordneten Steuermitteln einen Gelenkmechanismus bilden und mit ihren einander abgewandten Längskanten in die Lagerrinnen der Gehäuseflanken eingreifen,
- – wobei an jeder Tragschiene die Halbringe einer der Halbringgruppen starr angeordnet sind,
- – wobei jeweils zwei zwischen den Gruppen einander zugeordnete Halbringe auf der Außenseite des Gehäuses paarweise sich in der Schließstellung zu einem Ring ergänzende Halbringpaare bilden,
- – wobei die Tragschienen über den Gelenkmechanismus entlang einem Schwenkweg unter Mitnahme der Halbringe zwischen der Offenstellung und der Schließstellung begrenzt gegeneinander verschwenkbar sind,
- – wobei mindestens eine der Tragschienen relativ zur anderen Tragschiene unter Auslösung einer Entriegelung entlang einem Entriegelungsweg zwischen einer verriegelten und einer freiliegenden Position der zugehörigen Riegelelemente bewegbar ist,
- – und wobei die mindestens eine Tragschiene relativ zur anderen Tragschiene unter Auslösung einer Verriegelung entlang einem Verriegelungsweg zwischen der freiliegenden Position und der verriegelten Position der zugehörigen Riegelelemente bewegbar ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht dabei vor, dass die Tragschienen im Verlauf des Öffnungs- und des Schließvorgangs unter der Einwirkung der Steuermittel zwischen der verriegelten und der freiliegenden Position der zugehörigen Ringelemente gleichsinnig und zwischen der freiliegenden Position und der Offenstellung der zugehörigen Halbringe gegensinnig um ihre Längsachse verschwenkbar sind.
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Es ist dabei vorteilhaft, wenn die Steuermittel eine um eine zur Gehäuselängsachse parallele Längsachse begrenzt drehbare und quer verschiebbare Steuerschiene bilden, die zwei nach entgegengesetzten Seiten offene Längsnuten aufweist, in welche jeweils eine der Tragschienen mit ihrer nach innen weisenden Längskante unter Bildung einer Gelenkachse eingreift, wobei die Steuerschiene beim Öffnungs- und Schließvorgang unter der Einwirkung eines sich an mindestens einer gehäusefesten Führungsfläche abstützenden Steuernockens unter gegensinnigem Verschwenken der Halbringe entlang dem Schwenkweg zwischen der Offenstellung und der freiliegenden Position der Riegelelemente auf einem Verschiebeabschnitt quer zu ihrer Längsachse verschiebbar ist und unter gleichsinnigem Verschwenken der Halbringe entlang dem Verriegelungsweg zwischen der freiliegenden und der verriegelten Position der zugehörigen Riegelelemente auf einem Drehabschnitt begrenzt drehbar ist.
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Vorteilhafterweise weist hierbei die zentrale Gehäusewand mindestens eine Führungsöffnung für den Durchtritt des mindestens einen Steuernockens auf dem Verschiebeabschnitt der Steuerschiene auf, während die zentrale Gehäusewand außerdem eine sich an die Führungsöffnung auf der Gehäuseinnenseite anschließende, quer zur Gehäuselängserstreckung ausgerichtete Führungsfläche für den Steuernocken auf dem Drehabschnitt der Steuerschiene aufweist. Vorteilhafterweise trifft der Steuernocken am Ende des Verriegelungswegs auf einen gehäusefesten Anschlag auf, der mit einer Führungswand der Führungsöffnung fluchtet und der dafür sorgt, dass die Steuerschiene auf dem anschließenden Verschiebeabschnitt nicht mehr gedreht wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Betätigungsorgan vorgesehen, das mindestens einen auf eine der Tragschienen in Öffnungs- und Schließrichtung einwirkenden Öffnungs- und Schließausleger aufweist. Mit dem Betätigungsorgan wird die Steuerschiene beim Entriegelungsvorgang unter der Einwirkung des Öffnungsauslegers auf die betreffende Tragschiene um ihre Längsachse in die eine Richtung gedreht, während sie beim Verriegelungsvorgang unter der Einwirkung des Schließauslegers auf die betreffende Tragschiene und/oder einer Federkraft um ihre Längsachse in die andere Richtung gedreht wird. Eine selbsttätige Verriegelung entlang dem Verriegelungsweg kann erzielt werden, wenn die Steuerschiene unter der Einwirkung einer Federkraft in Wirkrichtung zur Verriegelungsstellung der Riegelelemente hin vorgespannt ist. Dies kann einmal dadurch erfolgen, dass die Steuerschiene unter der Einwirkung einer über die elastischen Gehäuseflanken und die Tragschienen auf die Steuerschiene übertragenen Federkraft in Wirkrichtung zur Verriegelungsstellung hin vorgespannt ist. Zu diesem Zweck können die Längsnuten der Steuerschiene auf den Querschnitt bezogen relativ zueinander so vertikal versetzt sein, dass sich unter der Einwirkung der Federkraft ein Drehmoment bildet, welches die Steuerschiene in Wirkrichtung zur Verriegelungsstellung hin vorspannt. Weiter kann eine an ihrem einen Ende gehäusefest und an ihrem anderen Ende steuerschienenfest fixierte Feder vorgesehen werden, über welche die Steuerschiene in Richtung Verriegelungsstellung vorgespannt ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
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1a und b ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ordnermechanik im verriegelten Schließzustand und in der Offenstellung in teilweise aufgebrochener schaubildlicher Darstellung;
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2 die Ordnermechanik nach 1 in der entriegelten Schließstellung in aufgebrochener schaubildlicher Darstellung;
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3a und b eine Stirnseitenansicht der Ordnermechanik nach 2 sowie einen vergrößerten Ausschnitt der Halbringe;
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4 die Ordnermechanik nach 1 und 2 in einer schaubildlichen Explosionsdarstellung;
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5a und b je eine aufgebrochene Seitenansicht der Ordnermechanik nach 1 und 2 in der verriegelten und der entriegelten Schließstellung;
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6a bis d einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A der 5a in verriegelter Schließstellung, in entriegelter Schließstellung, in teilweise geöffnetem Zustand und in der Offenstellung;
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7 eine vergrößerte Darstellung des Schnittbilds nach 6b;
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8a bis h die Verriegelungselemente zweier benachbarter Halbringe in zwei offenen schaubildlichen Darstellungen sowie in je drei Seitenansichten und Draufsichten in Offenstellung (8c und f) in entriegelter Schließstellung (8d und g) und in verriegelter Schließstellung 8e und h);
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9a bis f ein Ausführungsbeispiel eines Betätigungsorgans mit Schließ- und Öffnungsausleger sowie zwei Tragschienen in zwei schaubildlichen Darstellungen sowie zwei verschiedenen Seitenansichten in verriegelter Schließstellung und zwei Seitenansichten in Offenstellung;
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10a bis d den Betätigungshebel nach 9 in einer schaubildlichen Darstellung und drei verschiedenen Seitenansichten;
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11a bis c das Gehäuse der Ordnermechanik nach 1a in einer schaubildlichen Draufsicht und Untenansicht sowie in einer vergrößerten Schnittdarstellung;
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12a und b eine schaubildliche Darstellung sowie eine vergrößerte Stirnseitenansicht der Steuerschiene der Ordnermechanik;
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13a bis c eine teilweise aufgebrochene Draufsicht, eine Untenansicht und eine aufgebrochene schaubildliche Darstellung der Ordnermechanik mit Vorspannfeder;
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13d und e eine schaubildliche Detailansicht der Steuerschiene und der Vorspannfeder der Ordnermechanik nach 13a bis c;
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14a bis c einen Schnitt durch die Ordnermechanik mit Vorspannfeder in Darstellungen entsprechend 6a, 6b und 6d;
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15a bis c einen Schnitt durch ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Ordnermechanik in Darstellungen entsprechend 6a, 6b und 6d;
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16a bis d ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ordnermechanik mit Vorspannfeder in aufgebrochener schaubildlicher Darstellung (16a) und in Detaildarstellungen der Steuerschiene (16b und c) und der Vorspannfeder (16d);
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17a bis h eine zweite Ausführungsvariante der Verriegelungselemente zweier zugeordneter Halbringe in Darstellungen entsprechend 8a bis h;
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18a bis h eine dritte Ausführungsvariante der Verriegelungselemente zweier zugeordneter Halbringe in Darstellungen entsprechend 8a bis h;
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19a bis h eine vierte Ausführungsvariante der Verriegelungselemente zweier zugeordneter Halbringe in Darstellungen entsprechend 8a bis h und
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20a bis h eine fünfte Ausführungsvariante der Verriegelungselemente zweier zugeordneter Halbringe in Darstellungen entsprechend 8a bis h.
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Die in der Zeichnung dargestellten Ordnermechaniken sind vor allem zur Aufnahme von losen gelochten Blättern bestimmt, beispielsweise von Schriftgut oder von Druckereierzeugnissen. Jede Ordnermechanik umfasst ein im Querschnitt C-förmiges Gehäuse 10, das eine zentrale Gehäusewand 12 und zwei seitliche, gegenüber der zentralen Gehäusewand 12 unter Bildung von Lagerrinnen 14 abgebogene Gehäuseflanken 16 umfasst (7). Außerdem sind bei den gezeigten Ausführungsbeispielen drei in definiertem Längsabstand voneinander angeordnete, sich paarweise zu einem Ring 18 ergänzende Halbringe 20, 20' sowie ein Betätigungsorgan 22 zum Öffnen und Schließen der Ringe 18 vorgesehen. Die Halbringe 20, 20' sind mit ihrer Wurzel 24, 24' starr an zwei Tragschienen 26, 26' befestigt, die an ihren einander zugewandten inneren Längskanten 28, 28' unter Bildung eines Gelenkmechanismus mittelbar über eine Steuerschiene 30 gegeneinander anliegen und mit ihren einander abgewandten äußeren Längskanten 32, 32' in die einander zugewandten Lagerrinnen 14 des Gehäuses 10 eingreifen.
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Wie aus 6a bis d zu ersehen ist, ist die Steuerschiene 30 um eine zur Gehäuselängsachse parallele Längsachse 34 begrenzt drehbar und quer zur zentralen Gehäusewand 12 verschiebbar im Gehäuse 10 angeordnet. Sie weist zwei nach entgegengesetzten Seiten offene Längsnuten 36, 36' auf, in welche jeweils eine der Tragschienen 26, 26' mit ihrer inneren Längskante 28, 28' unter Bildung einer Gelenkachse eingreift. An der Steuerschiene 30 sind bei den gezeigten Ausführungsbeispielen drei Steuernocken 38 im Abstand voneinander angeordnet, die sich mit ihrer Stirnfläche im Inneren des Gehäuses 10 an gehäusefesten Führungsflächen 40 abstützen und in der Offenstellung durch je eine Führungsöffnung 42 in der zentralen Gehäusewand 12 nach dem Gehäuseäußeren hindurchgreifen. Auf die Funktion der Steuerschiene 30 mit ihren Steuernocken 38 und den Führungsflächen 40 wird weiter unten noch näher eingegangen.
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Wie insbesondere aus 1 bis 4 zu ersehen ist, sind die Halbringe 20 einer ersten Gruppe und die Halbringe 20' einer zweiten Gruppe im Bereich ihrer Wurzeln 24, 24' gruppenweise über die Tragschienen 26, 26' starr miteinander verbunden und dadurch im Abstand voneinander gehalten. Die Halbringe 20 der einen Gruppe sind jeweils zu den Halbringen 20' der anderen Gruppe von einer einen Einlegespalt 43 zwischen ihren freien Enden freilassenden Offenstellung (1b) zu einer sich zu jeweils einem geschlossenen Ring 18 ergänzenden Schließstellung (1a) verschwenkbar. An den Enden der einander zugeordneten Halbringe 20, 20' sind zueinander komplementäre, in der Schließstellung gegen ein Verschwenken der Halbringe 20, 20' miteinander verriegelte Riegelelemente 44, 44' angeordnet, die dafür sorgen, dass sich die Halbringpaare 20, 20' in der Verriegelungsstellung auch unter Belastung nicht öffnen können.
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Im Verlauf eines Entriegelungsvorgangs sind die Halbringe 20 der einen Gruppe relativ zu den Halbringen 20' der anderen Gruppe unter Auslösung einer Entriegelung zwischen einer verriegelten (6a) und einer freiliegenden (6b) Position der zugehörigen Riegelelemente 44, 44' bewegbar. Umgekehrt sind die Halbringe 20, 20' im Verlauf eines Verriegelungsvorgangs zwischen der freiliegenden und der verriegelten Position der zugehörigen Riegelelemente 44, 44' bewegbar. In der verriegelten Position spannen die paarweise einander zugeordneten Halbringe 20, 20' eine gemeinsame Radialebene 46 auf (5a), wobei ihre Riegelelemente formschlüssig miteinander gekuppelt sind (6a). Beim Übergang in die freiliegende Position der Riegelelemente 44, 44' gemäß 6b verbleiben die Halbringe 20, 20' jeweils in ihrer gemeinsamen Radialebene 46 (5b) nur mit dem Unterschied, dass ihre Riegelelemente einen radialen Abstand voneinander einnehmen (6b, 7). Dadurch ist es möglich, dass die Riegelelemente 44, 44' in der verriegelten Position in allen Richtungen innerhalb der zur Radialebene 46 senkrechten, die Riegelelemente 44, 44' schneidenden Tangentialebene 48 (5a, 6a) der Ringe 18 formschlüssig miteinander gekuppelt sind. Die Riegelelemente 44, 44' schlagen in der verriegelten Position senkrecht zur Tangentialebene 48 gegeneinander an. Außerdem sind die einander paarweise zugeordneten Halbringe 20, 20' in der verriegelten Position ihrer Riegelelemente 44, 44' im Bereich ihrer Wurzel 24, 24' über die gegen die Führungsfläche 40 an der zentralen Gehäusewand 12 liegenden Steuernocken 38 radial spielfrei gestellt (6a). Um den durch die 6a und b angedeuteten Ver- und Entriegelungszustand herbeiführen zu können, führen die beiden Halbringgruppen 20, 20' beim Entriegelungsvorgang zwischen der verriegelten und der freiliegenden Position und beim Verriegelungsvorgang zwischen der freiliegenden und der verriegelten Position eine gemeinsame gleichgerichtete Schwenkbewegung um zueinander parallele Schwenkachsen im Bereich ihrer Wurzeln 24, 24', genauer gesagt um die äußeren Längskanten 32, 32' aus. Dieser Bewegungsablauf wird, wie nachstehend noch erläutert, durch die Steuerschiene 30 mit ihren Steuernocken 38 gesteuert. Hierzu tragen auch die Tragschienen 26, 26' bei, die über den Gelenkmechanismus entlang einem Schwenkweg unter Mitnahme der Halbringe 20, 20' zwischen der Offenstellung und der entriegelten Schließstellung begrenzt gegeneinander verschwenkbar sind.
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Eine Besonderheit dieses Bewegungsablaufs besteht darin, dass mindestens eine der Tragschienen 26 relativ zur anderen Tragschiene 26' unter Auslösung einer Entriegelung entlang einem Entriegelungsweg zwischen einer verriegelten und einer freiliegenden Position der zugehörigen Riegelelemente 44, 44' bewegbar ist und dass die mindestens eine Tragschiene 26 relativ zur anderen Tragschiene 26' unter Auslösung einer Verriegelung entlang einem Verriegelungsweg zwischen der freiliegenden Position (6b) und der verriegelten Position (6a) der zugehörigen Riegelelemente 44, 44' bewegbar ist.
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Im Verlauf des Öffnungs- und Schließvorgangs sind die Tragschienen 26, 26' unter der Einwirkung der Steuerschiene 30 zwischen der verriegelten und der freiliegenden Position der zugehörigen Riegelelemente 44, 44' gleichsinnig (6a und b) und zwischen der freiliegenden Position und der Offenstellung der zugehörigen Halbringe 20, 20' gegensinnig (6c und d) verschwenkbar. Dieser Bewegungsablauf kommt dadurch zustande, dass die Steuerschiene 30 beim Öffnungs- und Schließvorgang unter der Einwirkung der Steuernocken 38 unter gegensinnigem Verschwenken der Halbringe 20, 20' entlang dem Schwenkweg zwischen der Offenstellung und der freiliegenden Position der Riegelelemente 44, 44' auf einem Verschiebeabschnitt quer zu ihrer Längsachse verschiebbbar ist (6c und d), während sie entlang dem Verriegelungsweg zwischen der freiliegenden und der verriegelten Position der zugehörigen Riegelelemente 44, 44' auf einem Drehabschnitt begrenzt verdrehbar ist (6a und b). Um dies zu ermöglichen, weist die zentrale Gehäusewand 12 je eine Führungsöffnung 42 für den Durchtritt der Steuernocken 38 auf dem Verschiebeabschnitt der Steuerschiene 30 auf, während die zentrale Gehäusewand 12 außerdem je eine sich an die Führungsöffnungen 42 auf der Gehäuseinnenseite anschließende, quer zur Gehäuselängserstreckung ausgerichtete Führungsfläche 40 für die Steuernocken auf dem Drehabschnitt der Steuerschiene 30 aufweist. Am Übergang zwischen den Führungsflächen 40 und den Führungsöffnungen 42 treffen die Steuernocken 38 am Ende des Verriegelungswegs auf je einen gehäusefesten Anschlag 50, der mit dem Außenrand der zugehörigen Führungsöffnung 42 fluchtet (6b) und damit den Drehabschnitt der Steuerschiene 30 zur Offenstellung hin begrenzt (7).
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Die seitliche Abkröpfung 51 an den Steuernocken 38 sorgt außerdem noch dafür, dass im Zuge des weiteren Öffnungsvorgangs unter Weiterdrehen der Steuerschiene 30 ein Höhenausgleich der inneren Längskanten 32, 32' der Tragschienen 26, 26' unter Aufhebung des Maßes a erfolgt (7). Dadurch wird sichergestellt, dass die Rastelemente 44, 44' in der freiliegenden Position einen ausreichenden radialen Abstand voneinander haben, damit sie zuverlässig in Richtung Offenstellung voneinander getrennt werden können.
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Beim Schließvorgang wird hier durch die Abkröpfung 51 an der Steuerschiene ein Hebelarm mit dem Maß "a" eingestellt, der dafür sorgt, dass unter der Einwirkung der Federkraft der Gehäuseflanken auf die Steuerschiene 30 ein Drehmoment in Verriegelungsrichtung erzeugt wird. In diesem Falle ist eine separate Vorspannfeder entbehrlich.
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Eine erste Ausführungsvariante der Riegelelemente 44, 44', die in der verriegelten Position in allen Richtungen innerhalb der gemeinsamen, zur Radialebene 46 senkrechten Tangentialebene 48 der geschlossenen Halbringe 20, 20' formschlüssig miteinander gekuppelt sein sollen, ist in den 8a bis h dargestellt. Weitere Ausführungsvarianten der zueinander komplementären Riegelelemente 44, 44' finden sich in den Figurengruppen 17a bis h, 18a bis h, 19a bis h, 20a bis h. Die Riegelelemente 44, 44' weisen in all diesen Ausführungsvarianten zueinander komplementäre, radial ineinandergreifende, in Umfangsrichtung und quer zur Umfangsrichtung einen Formschluss erzeugende Rastmittel auf. Ein Teil dieser Rastmittel kann dabei die Gestalt von zueinander komplementären Querrippen 58 und Quernuten 58' aufweisen (17, 19). Ein weiterer Teil der Rastmittel kann die Gestalt von zueinander komplementären Längsrippen 60 und Längsnuten 60' aufweisen (18). Weiter können Rastmittel mit der Gestalt von zueinander komplementären Hakenelementen 62 und Hakenaufnahmen 62' (20) oder Nocken 64 und Nockenaufnahmen 64' (8) vorgesehen sein. Eine weitere Gruppe Rastmitteln kann zueinander komplementäre, radial fügbare Prismen 66 oder Prismenaufnahmen 66' aufweisen (18). Die Querrippen 58, Längsrippen 60, Hakenelemente 62, Nocken 64 und/oder Prismen 66 und die zugehörigen Quernuten 58', Längsnuten 60', Hakenaufnahmen 62', Nockenaufnahmen 64' und/oder Prismenaufnahmen 66' weisen bei den gezeigten Ausführungsvarianten radial fügbare Querschnitte aus der Gruppe Rechteck, Trapez und/oder Teilkreis auf.
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Eine weitere Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass das Betätigungsorgan 22 je einen auf eine der Tragschienen 26' in Öffnungs- oder Schließrichtung einwirkenden Öffnungsausleger 52 und Schließausleger 54 aufweist. Die Öffnungs- und Schließausleger 52, 54 sind dabei so angeordnet, dass sich die Steuerschiene 30 beim Entriegelungsvorgang unter der Einwirkung des Öffnungsauslegers 52 auf die betreffende Tragschiene 26 um ihre Längsachse 34 dreht. Zu dieser Drehung tragen außerdem die Steuernocken 38 bei, die in geeigneter Weise an den Führungsflächen 40 abgestützt sind.
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Um einen sicheren Verriegelungsvorgang zu gewährleisten, ist die Steuerschiene 30 außerdem unter der Einwirkung einer Federkraft in Wirkrichtung zur Verriegelungsposition der Riegelelemente 44, 44' hin vorgespannt. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die in den 13a bis e, 14a bis c sowie in 15a bis c, 16a bis e zeichnerisch angedeutet sind. So ist im Falle der 13a bis e, 14a bis c eine an ihrem einen Ende gehäusefest und an ihrem anderen Ende an der Steuerschiene fixierte Vorspannfeder 56 vorgesehen, über welche die Steuerschiene 30 in Richtung Verriegelungsstellung vorgespannt ist. Die als Torsionsfeder ausgebildete Vorspannfeder 56 ist mit einem quer zum Torsionsabschnitt 77 ausgerichteten Lagersteg 70 an einer gehäusefesten Lagerstelle 72 fixiert und greift mit einem am anderen Ende der Torsionsfeder angeordneten, senkrecht zum Torsionsabschnitt 77 ausgerichteten Mitnehmer 74 in einen Mitnehmerschlitz 76 der Steuerschiene 30 ein. Der Lagersteg 70 und der Mitnehmer 74 sind so zueinander ausgerichtet, dass die Torsionsfeder 56 im montierten Zustand eine die Steuerschiene 30 in Richtung Verriegelungsstellung vorspannende Torsionsspannung erzeugt.
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Das Ausführungsbeispiel nach 15a bis c und 16a bis d unterscheidet sich von dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel darin, dass hier eine Schraubenfeder 56' als Torsionsfeder verwendet wird. Die Schraubenfeder 56' ist mit ihrer am einen Ende angeordneten Lagerschleife 78 in eine gehäusefeste Lagerstelle 72' eingehängt, während sie mit einer am anderen Ende überstehenden Mitnehmerschleife 80 in einen Mitnehmerschlitz 82 der Steuerschiene 30 eingreift. Der zwischen der Lagerschleife 78 und der Mitnehmerschleife 80 befindliche schraubenförmige Torsionsabschnitt 83 der Feder 56' befindet sich verdeckt in einem Federtunnel 84 der Steuerschiene 30. Bei der Montage wird der Torsionsabschnitt 83 der Schraubenfeder zwischen der Lagerschleife 78 und der Mitnehmerschleife 80 so verdrallt, dass die Steuerschiene 30 in Richtung Verriegelungsstellung vorgespannt wird.
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Eine weitere Möglichkeit besteht im Falle der 7 darin, auf die Steuerschiene 30 unter der Einwirkung einer über die federnd vorgespannten Gehäuseflanken 16 und die Tragschienen 26, 26' eingeleiteten Kraft im Zusammenwirken mit den um das Maß "a" versetzten Längsnuten 36, 36' ein Drehmoment in Wirkrichtung zur Verriegelungsstellung hin auszuüben und dadurch eine Vorspannung zu erzeugen.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung bezieht sich auf eine Ordnermechanik und weist mindestens zwei Halbringpaare auf, die im Abstand voneinander angeordnet sind, und die aus jeweils zwei Halbringen 20, 20' bestehen, wobei die Halbringe 20 einer ersten Gruppe und die Halbringe 20' einer zweiten Gruppe im Bereich ihrer Wurzeln gruppenweise starr miteinander verbunden und dadurch im Abstand voneinander gehalten sind. An den Enden der Halbringe 20, 20' mindestens eines der Halbringpaare sind zueinander komplementäre, in der Schließstellung gegen ein Verschwenken der Halbringe miteinander verriegelte Riegelelemente 44, 44' angeordnet. Eine Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass die einander paarweise zugeordneten Halbringe 20, 20' in einer freiliegenden Position eine gemeinsame Radialebene 46 aufspannen und ihre Riegelelemente 44, 44' einen radialen Abstand voneinander aufweisen, und dass die Riegelelemente 44, 44' in der verriegelten Position in allen Richtungen innerhalb der zur Radialebene 46 senkrechten, die Riegelelemente 44, 44' schneidenden Tangentialebene 48 der Ringe 18 formschlüssig miteinander gekuppelt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gehäuse
- 12
- Gehäusewand
- 14
- Lagerrinnen
- 16
- Gehäuseflanken
- 18
- Ring
- 20, 20'
- Halbringe
- 24, 24'
- Wurzel
- 26, 26'
- Tragschienen
- 28, 28'
- innere Längskanten
- 30
- Steuerschiene
- 32, 32'
- äußere Längskanten
- 34
- Längsachse
- 36, 36'
- Längsnuten
- 38
- Steuernocken
- 40
- Führungsfläche
- 42
- Führungsöffnung
- 43
- Einlegespalt
- 44, 44'
- Riegelelemente
- 46
- Radialebene
- 48
- Tangentialebene
- 50
- Anschlag
- 51
- Abkröpfung
- 52
- Öffnungsausleger
- 54
- Schließausleger
- 56, 56'
- Vorspannfeder
- 58
- Querrippe
- 58'
- Quernut
- 60
- Längsrippe
- 60'
- nLängsnut
- 62
- Haken
- 62'
- Hakenaufnahme
- 64
- Nocken
- 64'
- Nockenaufnahme
- 66
- Prisma
- 66'
- Prismenaufnahme70 Lagersteg
- 72
- gehäusefeste Lagerstelle
- 72'
- gehäusefeste Lagerstelle
- 74
- Mitnehmer
- 76
- Mitnehmerschlitz
- 77
- Torsionsabschnitt
- 78
- Lagerschleife
- 80
- Mitnehmerschleife
- 82
- Mitnehmerschlitz
- 83
- Torsionsabschnitt
- 84
- Federtunnel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10-2009005341 A1 [0002]