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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum fremdkraftbetätigten Verstellen eines Fahrzeugschließelements an einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Steuerung einer Verstellbewegung eines Fahrzeugschließelements an einem Fahrzeug mittels eines derartigen Systems nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
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Ein gattungsgemäßes System ist zur Überwachung einer Verstellbewegung eines fremdkraftbetätigten Fahrzeugschließelements an einem Fahrzeug, wie z. B. einer Heckklappe, einer Seitentür, einer Motorhaube oder einem Schiebedach, eingerichtet und vorgesehen. Hierfür weist das System mindestens eine kapazitive Sensoreinrichtung auf, über die ein Hindernis im Verstellweg des Fahrzeugschließelements anhand einer sich ändernden elektrischen Kapazität detektierbar ist.
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Das System steuert die Verstellung des Fahrzeugschließelements, um insbesondere ein Einklemmen eines detektierten Hindernisses zwischen dem Fahrzeugschließelement und einer Fahrzeugstruktur zu vermeiden, die eine von dem Fahrzeugschließelement bestimmungsgemäß zu verschließende Karosserieöffnung berandet. So besteht bei fremdkraftbetätigt verstellbaren Fahrzeugschließelementen die Gefahr, dass Körperteile einer Person eingeklemmt und hierdurch schwerwiegende Verletzungen verursacht werden, wenn das Fahrzeugschließelement in Richtung einer geschlossenen Position verstellt wird. Über eine kapazitive Sensoreinrichtung wird ein durch ein Hindernis beeinflussbares elektrisches Feld im Bereich um die zugehörige Karosserieöffnung und insbesondere eine Schließkante des Fahrzeugschließelements erzeugt, so dass sich durch ein Hindernis eine elektrische Kapazität messbar ändert. Anhand eines über die kapazitive Sensoreinrichtung erfassten Messsignals kann somit ein Hindernis festgestellt und die Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements zumindest gestoppt oder sogar reversiert werden, um ein Einklemmen des Hindernisse zu vermeiden.
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Bei bisher bekannten Systemen zur fremdkraftbetätigten Verstellung eines Fahrzeugschließelements mit einer kapazitiven Sensoreinrichtung verläuft die Verstellung weitestgehend automatisiert und für einen Benutzer vergleichsweise intransparent ab. Beispielsweise erhält ein Benutzer keine Rückmeldung bei einer etwaigen Störung des Systems oder bei einer Erkennung eines Hindernisses. Vielmehr bemerkt er regelmäßig allenfalls, dass z. B. die von ihm ausgelöste Verstellung gestoppt wurde, wenn das System ein vermeintliches Hindernis im Verstellweg des Fahrzeugschließelements erkannt hat.
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Aus der
WO 2006/032 357 A2 ist bekannt, während einer fremdkraftbetätigten Verstellung eines Fahrzeugschließelements, wie z. B. einer Heckklappe, eine Warnleuchte zu aktivieren, um einen Benutzer sowie umstehende Personen auf die durchgeführte Verstellung aufmerksam zu machen. Hierdurch wird das Risiko minimiert, dass sich eine Person während der Verstellung des Fahrzeugschließelements der zu verschließenden Karosserieöffnung nähert und durch das bewegte Fahrzeugschließelement verletzt wird. Über die Warnleuchte der
WO 2006/032 357 A2 erhält ein Benutzer aber insbesondere keine Rückmeldung darüber, ob während einer Verstellung eine Störung aufgetreten ist oder warum eventuell eine Verstellbewegung gestoppt wurde, wenn die hier mit einer Oberflächenwellensenderempfängeranordnung für die Erkennung eines Hindernisses arbeitende Sensoreinrichtung angeschlagen hat.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System sowie ein Verfahren für das fremdkraftbetätigte Verstellen eines Fahrzeugschließelements an einem Fahrzeug bereitzustellen, durch das die eingangs genannten Nachteile zumindest minimiert werden und das eine verbesserte Kommunikation mit einem Benutzer des Systems ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird sowohl mit dem System des Anspruchs 1 als auch mit dem Verfahren des Anspruchs 15 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein System zum fremdkraftbetätigten Verstellen eines Fahrzeugschließelements an einem Fahrzeug dazu ausgebildet und vorgesehen, mindestens eine visuell durch eine Person wahrnehmbare Meldung zu erzeugen, die über einen aktuellen, über die kapazitive Sensoreinrichtung erfassten Status einer Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements informiert.
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Ein erfindungsgemäßes System gibt somit einem Benutzer eine optische Rückmeldung über den Ablauf einer fremdkraftbetätigten Verstellung. Ein Benutzer wird folglich über etwaige Störungen oder Funktionsbeeinträchtigungen sowie insbesondere über die Detektion eines Hindernisses im Verstellweg des Fahrzeugschließelements visuell informiert. Hierdurch kann ein Benutzer beispielsweise auch eine Rückmeldung über die Ursache einer Störung erhalten. Dies ist insbesondere bei Systembeeinträchtigungen durch äußere Einflüsse, z. B. Beschädigungen von Komponenten des Systems, von Vorteil, da hierbei ansonsten eine erste Diagnose durch einen Benutzer äußerst schwierig ist und stets fachmännische Hilfe in einer Werkstatt erfordert. Über eine visuell durch eine Person wahrnehmbare Meldung über den aktuellen Status einer Verstellbewegung ist es für einen Benutzer zudem auch leichter auf etwaige Störungen durch Personen in der Nähe des zu schließenden Fahrzeugschließelements zu reagieren. Beispielsweise kann es bei einer Verstellung einer Heckklappe, die von einem Fahrersitz des Fahrzeugs aus ausgelöst wird, zu einem unerwünschten Stoppen der ausgelösten Verstellbewegung kommen, wenn Personen in einer dritten Sitzreihe des Fahrzeugs als Hindernisse detektiert werden. Durch eine auch von dem Fahrzeugsitz aus wahrnehmbare visuelle Meldung über den Status der Verstellbewegung kann eine derartige Störung schnell erkannt und vermieden oder behoben werden.
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Die visuell wahrnehmbare Meldung wird bevorzugt an ein Ausgabemittel übertragen, das an oder in dem Fahrzeug vorgesehen ist. Ein solches oder ein zusätzliches Ausgabemittel kann sich auch außerhalb des Fahrzeugs befinden. Selbstverständlich ist auch eine parallele Übertragung an mehrere unterschiedliche Ausgabemittel möglich, über die die visuelle wahrnehmbare Meldung für einen Benutzer ausgegeben werden kann.
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Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Anzeige an oder in dem Fahrzeug handeln, beispielsweise ein Kombiinstrument, ein Leuchtmittel und/oder ein Display. So können von einem erfindungsgemäßen System Signale an ein Kombiinstrument einschließlich eines Head-up-Displays übertragen werden, um hierin Informationen über den aktuellen Status der Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements wiederzugeben. Über ein Leuchtmittel kann wiederum an unterschiedlichen Stellen des Fahrzeugs in einfacher Weise eine Statusmeldung generiert werden. Beispielsweise kann ein Leuchtmittel in einem bestimmten Bereich des Fahrzeugschließelements und/oder der Fahrzeugstruktur zum Leuchten in einer bestimmten Lichtfarbe aktiviert oder deaktiviert werden, um eine Störung oder eine Detektion eines Hindernisses anzuzeigen. Über ein Display (zusätzlich zu einem bereits in dem Fahrzeug vorgesehenes Kombiinstrument oder ein Fahrzeugborddisplay) können im Gegensatz zu einem einzelnen Leuchtmittel Ziffern, Buchstaben, Zeichen und/oder Grafiken und Diagramme dargestellt werden, um über den aktuellen Status einer Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements zu informieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist wenigstens ein Ausgabemittel an dem Fahrzeugschließelement vorgesehen, so dass ein Benutzer direkt an dem Fahrzeugschließelement eine visuell wahrnehmbare Rückmeldung über den Status der Verstellbewegung erhält. Die Ansteuerung dieses Ausgabemittels kann hierbei, wie auch bei der Übertragung an ein Kombiinstrument bzw. ein Fahrzeugborddisplay, über ein Netzwerk, z. B. über einen CAN-Bus oder LIN-Bus des Fahrzeugs erfolgen.
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In einer Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass ein Ausgabemittel durch ein kapazitives Sensorelement der Sensoreinrichtung ausgebildet ist, das mindestens eine Elektrode für die kapazitive Detektion eines Hindernisses umfasst.
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Hierbei wird beispielsweise über eine erste (Sende-)Elektrode eines kapazitiven Sensorelements ein elektrisches Feld in einem bestimmten Bereich der Fahrzeugstruktur und/oder des Fahrzeugschließelements erzeugt. Über eine zweite (Empfangs-)Elektrode des Sensorelements ist dann bei Auftreten eines Hindernisses in dem erzeugten elektrischen Feld eine Veränderung einer elektrischen Kapazität anhand eines erfassten Messsignals feststellbar. Auf Basis des erfassten Messsignals kann somit die aktuelle Verstellbewegung gestoppt und/oder reversiert werden, wenn hierüber mittels eines Auswertelogik auf ein Hindernis geschlossen wird.
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In einer Ausführungsvariante ist nun vorgesehen, in ein Sensorelement mit wenigstens einer Elektrode eine zusätzliche Funktion zu integrieren, um hierüber einen Benutzer auch visuell wahrnehmbar über den Status der Verstellbewegung zu informieren. Hierbei ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass das Sensorelement einen Lichtwellenleiter umfasst, der selbst als Leuchtmittel genutzt wird und/oder der Licht an ein Leuchtmittel überträgt, wobei ein derartiges Leuchtmittel beispielsweise aufgrund seiner Anbringungsstelle und/oder der von ihm emittierten Lichtfarbe auf einen bestimmten Betriebszustand des Systems hinweist. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Leuchtmittel an einem bestimmten Bereich des Fahrzeugschließelements aktiviert wird, um anzuzeigen, dass genau in diesem Bereich ein Hindernis detektiert wurde. Alternativ oder ergänzend kann ein Leuchtmittel bei ordnungsgemäßer, störungsfreier Verstellung des Fahrzeugschließelements in einer ersten Lichtfarbe (z. B. grün) leuchten und bei Feststellung einer Störung oder eines Hindernisses im Verstellweg in einer anderen Lichtfarbe (z. B. rot).
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Das Sensorelement kann hierbei eine Sensorleitung nach Art eines Koaxialkabels aufweisen, bei dem ein Innenleiter durch eine Elektrode des kapazitiven Sensorelements gebildet und konzentrisch von einem (transparenten) Dielektrikum oder Isolator ummantelt ist. Das Dielektrikum bzw. der Isolator ist hierbei als Lichtwellenleiter ausgestaltet, in den dementsprechend Licht eingekoppelt und von diesem übertragen werden kann.
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In einer Ausführungsvariante ist das System dazu ausgebildet und vorgesehen, eine Meldung an ein Ausgabemittel außerhalb des Fahrzeugs zu übertragen, über das die Meldung visuell wahrnehmbar ausgegeben werden kann. Bei einem derartigen Ausgabemittel kann es sich beispielsweise um ein mobiles, tragbares Endgerät, wie z. B. ein Mobiltelefon und/oder einen Funkschlüssel (mit einem integrierten Display) handeln. Bei einer etwaigen Störung des Systems oder dem Erkennen eines Hindernisses, wodurch ein Einklemmschutz ausgelöst und die Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements gestoppt und/oder reversiert wird, wird einem Benutzer eine Nachricht an ein von ihm getragenes Endgerät versandt, z. B. in Form einer E-Mail oder SMS.
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Eine Meldung an ein Ausgabemittel außerhalb des Fahrzeugs wird insbesondere im Hinblick auf eine etwaige manipulative Beeinflussung der Verstellbewegung eines Fahrzeugschließelements als vorteilhaft erachtet. So kann es beispielsweise vorkommen, dass sich ein Benutzer nach dem Auslösen einer Verstellbewegung zum Schließen des Fahrzeugschließelements von einem abgestellten Fahrzeug entfernt. Eine Person, die sich missbräuchlich Zutritt zu dem abgestellten Fahrzeug verschaffen will, könnte nun durch Einführen eines Hindernisses in den Verstellweg des Fahrzeugschließelements die Verstellung manipulieren und bewusst ein Stoppen und/oder Reversieren der Verstellbewegung veranlassen, so dass diese Person über die dabei weiterhin zumindest teilweise freibleibende Karosserieöffnung Zugang zu dem Fahrzeug hat. Wird aber einem Benutzer auf einem außerhalb des Fahrzeugs liegenden und von ihm getragenen Endgerät die Unterbrechung der Verstellbewegung mitgeteilt, kann der Benutzer das missbräuchliche Auslösen eines Einklemmschutzes zeitnah bemerken und reagieren, auch wenn er/sie sich nicht mehr in der unmittelbaren Umgebung des Fahrzeugs befindet.
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In einer Ausführungsvariante ist das System dazu ausgebildet und vorgesehen, eine visuell durch eine Person wahrnehmbare Meldung zu erzeugen, über die der Verlauf einer Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements visualisiert wird. Anhand der ausgegebenen Meldung ist somit für einen Benutzer ein Fortschritt der Verstellbewegung erkennbar und zumindest qualitativ erfassbar, wieweit das Fahrzeugschließelement geöffnet oder geschlossen ist. Dieser Verlauf kann beispielsweise über ein einfaches Balkendisplay oder über eine animierte Grafik auf einem bildschirmähnlichen Display visualisiert werden. Hierdurch kann ein Benutzer insbesondere über die restliche Schließdauer bei einem fremdkraftbetätigten Schließen des Fahrzeugschließelements informiert werden. Dies ist für einen Benutzer regelmäßig von Interesse, wenn die Verstellung von einem Fahrersitz des Fahrzeugs oder über eine Fernbedienung ausgelöst wurde und sich der Benutzer regelmäßig nicht in der Nähe des zu verstellenden Fahrzeugschließelements befindet.
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In einer Ausführungsvariante wird durch das System eine visuell durch eine Person wahrnehmbare Meldung erzeugt, über die eine Störung der Sensoreinrichtung angezeigt, beispielsweise auf einem Display visualisiert wird. Eine solche Störung kann beispielsweise eine Verschmutzung oder eine Beschädigung von Sensorelementen der Sensoreinrichtung oder die Beeinflussung durch ein elektromagnetisches Feld sein. Die von dem System generierte Meldung informiert den Benutzer in dieser Ausführungsvariante über das Auftreten einer derartigen Störung und vorzugsweise auch über den Ort, an dem die Störung festgestellt wurde. Etwaige Störungen werden so dem Bediener angezeigt, so dass diese gegebenenfalls von dem Benutzer selbst behoben werden können und der Benutzer zumindest von einer etwaig eingeschränkten Funktionalität des Systems gewarnt ist.
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Für die Visualisierung eines Verlaufs einer Verstellbewegung und/oder die Anzeige einer Störung der Sensoreinrichtung kann es zudem von Vorteil sein, wenn Informationen dargestellt werden, die über die Sensoreinrichtung erfassten analogen Messwerten entsprechen. Auch kann es vorteilhaft sein, das Niveau eines Signalrauschen bzw. eines Signal-Stör-Abstandes der Sensorik während einer Verstellbewegung als visuell wahrnehmbare Meldung zu generieren, um eine etwaige Störung des Systems besser diagnostizieren zu können. Darüber hinaus kann eine erfindungsgemäß vorgesehene Erzeugung einer visuell wahrnehmbaren Meldung über den Status einer Verstellbewegung dazu genutzt werden, die Schließsicherheit und die Wahrscheinlichkeit für eine Auslösung eines Einklemmschutzes, d.h., insbesondere das Verhältnis der erfassten Messwerte zu einem für das Auslösen des Einklemmschutzes vorgesehen Schwellwerts, darzustellen.
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Hierbei kann das System auch einen Werkstattmodus aufweisen, in dem z. B. die letztgenannten Informationen abrufbar und visuell darstellbar sind. In einem normalen Betriebsmodus zusätzlich zu einem solchen Werkstattmodus kann ein Benutzer beispielsweise lediglich darüber informiert wird, ob und wo eine Störung oder ein Hindernis detektiert wurde und wie weit eine ausgelöste Verstellbewegung fortgeschritten ist.
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Bei der Erzeugung einer Meldung, über die ein Hindernis im Verstellweg des Fahrzeugschließelements angezeigt, z. B. auf einem Display visualisiert, wird, wird es bevorzugt, darüber zu informieren, wo ein Hindernis detektiert wurde. Dies schließt beispielsweise ein, dass eine Person darüber informiert wird, in welchem Bereich des Fahrzeugschließelements und/oder einer Fahrzeugstruktur ein Hindernis durch die Sensoreinrichtung während einer Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements detektiert wurde. Die Anzeige des jeweiligen Bereichs kann dabei, wie bereits obig erläutert, über an dem jeweiligen Bereich vorgesehene Leuchtmittel und/oder über ein Display mit einer ortsaufgelösten Darstellung des Fahrzeugschließelements und/oder der Fahrzeugstruktur erfolgen. Bei einer Anzeige über ein oder mehrere Leuchtmittel kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Fahrzeugschließelement, wie z. B. eine Heckklappe oder ein Kofferraumdeckel, zumindest teilweise entlang seiner Innenkontur oder seiner Schließkanten mit einem oder mehreren Leuchtmitteln ausgestattet ist, über das bzw. die ausschließlich derjenige Bereich – gegebenenfalls mit Licht eine andere Lichtfarbe – beleuchtet werden kann, in dem die Sensoreinrichtung ein Hindernis detektiert hat. Für diese Art der Beleuchtung kann insbesondere ein sich zumindest entlang eines Abschnitts der Kontur des Fahrzeugschließelements erstreckendes Leuchtmittel in Form eines offenen Lichtleitkabels oder ein Sensorelement mit einem integrierten Lichtwellenleiter vorgesehen sein.
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In einer möglichen Weiterbildung eines erfindungsgemäßen Systems wird zusätzlich zu der Erzeugung einer Meldung, über die ein Hindernis im Verstellweg des Fahrzeugschließelements angezeigt wird, eine Überprüfung vorgenommen, ob sich in der Umgebung des Fahrzeugs ein gültiges Identifikationsmittel befindet. Bei nicht erfolgreicher Feststellung eines gültigen Identifikationsmittels in der Umgebung des Fahrzeugs wird ein fremdkraftbetätigtes Schließen des Fahrzeugschließelements ausgelöst. In dieser Ausführungsvariante wird ein Benutzer folglich nicht nur über das Auftreten eines Hindernisses im Verstellweg des Fahrzeugschließelements informiert, sondern darüber hinaus werden auch Maßnahmen ergriffen, um (bei abgestelltem Fahrzeug) nach Auslösen eines Einklemmschutzes das Risiko eines missbräuchlichen Zugangs zu dem Fahrzeug zu minimieren. So ist davon auszugehen, dass sich ein Benutzer des Fahrzeugs, wenn kein gültiges Identifikationsmittel, wie z. B. ein Funkschlüssel, mehr in der Umgebung des Fahrzeugs feststellbar ist, bereits so weit von dem Fahrzeug entfernt hat, dass er/sie die Unterbrechung der Verstellbewegung trotz eines optischen Ausgabemittels an dem Fahrzeug nicht bemerkt,. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der Auslösung des Einklemmschutzes, um eine Manipulation handelt, um sich missbräuchlich Zutritt zu dem Fahrzeug zu verschaffen, ist somit vergleichsweise hoch. Das System ist hier nunmehr so eingerichtet, dass es das Fahrzeugschließelement zwar nach der Detektion eines Hindernisses stoppt und/oder kurzzeitig reversiert, dann aber das Fahrzeugschließelement – vorzugsweise nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer, beispielsweise von weniger als zwei Sekunden oder weniger als einer Sekunde – weiter verstellt, also erneut versucht, das Fahrzeugschließelement zu schließen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Steuerung einer Verstellbewegung eines Fahrzeugschließelements an einem Fahrzeug mittels eines Systems zum fremdkraftbetätigten Verstellen des Fahrzeugschließelements.
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In Analogie zu einem erfindungsgemäßen System ist auch bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass über eine kapazitive Sensoreinrichtung des Systems ein Hindernis im Verstellweg des Fahrzeugschließelements anhand einer sich ändernden elektrischen Kapazität detektiert wird und eine Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements derart gesteuert wird, dass nach einer Detektion eines Hindernisses insbesondere ein Einklemmen eines detektierten Hindernisses zwischen dem Fahrzeugschließelement und einer Fahrzeugstruktur vermieden wird. Weiterhin ist vorgesehen, dass auch bei einem erfindungsgemäßen Verfahren mindestens eine visuell durch eine Person wahrnehmbare Meldung erzeugt wird, die über einen aktuellen, über die kapazitive Sensoreinrichtung erfassten Status einer Verstellbewegung des Fahrzeugschließelements informiert, um insbesondere einem Benutzer eine optische Rückmeldung über den Ablauf der Verstellbewegung zu geben.
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Die im Zusammenhang mit möglichen Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemäßen Sensorsystems erläuterten Vorteile und Merkmale gelten damit auch für ein erfindungsgemäßes Verfahren und umgekehrt.
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Weiterhin sei darauf verwiesen, dass unter einem fremdkraftbetätigten Verstellen insbesondere jedwede motorisch angetriebene Verstellung verstanden werden soll, wie z. B. eine elektromotorische, pneumatische und/oder hydraulische Verstellung.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
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Es zeigen:
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1 ausschnittsweise und perspektivisch das Heck eines Kraftfahrzeugs mit einer Heckklappe als Fahrzeugschließelement, dessen Verstellung mittels eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Systems gesteuert wird;
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2A–2B schematisch eine Sensorleitung mit einer Elektrode gemäß dem Ausführungsbeispiel der 1 in verschiedenen Ansichten, wobei die Sensorleitung einen Lichtwellenleiter integriert, über den Licht an ein Leuchtmittel zur Anzeige eines Status der Verstellbewegung der Heckklappe übertragen wird;
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2C–2D schematisch und in verschiedenen Ansichten eine weitere Variante einer Sensorleitung mit einem Lichtwellenleiter, der selbst ein Leuchtmittel zur Anzeige eines Status ausbildet;
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3 ausschnittsweise und perspektivisch eine Längsseite eines Kraftfahrzeugs mit einer Seitentür als Fahrzeugschließelement, dessen Verstellung über eine alternative Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Sensorsystems gesteuert wird.
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Die 1 zeigt in perspektivischer Ansicht ausschnittsweise ein Heck eines Kraftfahrzeugs K, bei dem über eine Heckklappe 1A als Fahrzeugschließelement eine Karosserieöffnung O verschließbar ist, die von einer Fahrzeugstruktur F des Kraftfahrzeugs K berandet ist. An der Heckklappe 1A ist ein hier nur in Teilen dargestelltes Verstellsystem vorgesehen, um eine Verstellbewegung der Heckklappe 1A insbesondere in eine Verstellrichtung VS zum Schließen der in der 1 in abgeklappter Relativlage gezeigten Heckklappe 1A zu überwachen. Das Verstellsystem weist hierfür mehrere Sensorelemente auf, die jeweils durch eine Sensoranordnung gebildet sind, die mindestens eine Sendeelektrode S1 oder S2 und mindestens eine Empfangselektrode E1, E1A, E1B oder E2 aufweist. Dabei wirken vorliegend u. a. mehrere Empfangselektroden mit einer gemeinsamen Sendeelektrode S1, S2 zusammen, um einen ersten und einen zweiten Überwachungsbereich B1 und B2 in der Umgebung der Heckklappe 1A auf das Auftreten eines Hindernisses zu überwachen.
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Ein kapazitives Sensorelement, z. B. eine Sensoranordnung S1–E1 mit einer Sendeelektrode S1 und einer Empfangselektrode E1, ist jeweils dazu ausgebildet und vorgesehen, ein elektrisches Feld zu erzeugen, das durch ein Hindernis in der Umgebung der Heckklappe 1A so beeinflusst wird, dass sich eine über die Empfangselektrode, z. B. E1 der Sensoranordnung S1–E1, erfassbare elektrische Kapazität messbar ändert. Wird somit bei einer Verstellung der Heckklappe 1A ein Hindernis im Verstellweg der Heckklappe 1A festgestellt, wird um eine Kollision der Heckklappe 1A mit dem Hindernis oder sogar dessen Einklemmen zwischen der Heckklappe 1A und der Fahrzeugstruktur F zu verhindern, automatisch die Verstellung der Heckklappe 1A gestoppt und/oder reversiert, so dass die Heckklappe 1A in die entgegengesetzte Verstellrichtung VO verstellt wird.
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Das Verstellsystem mit seinen Sendeelektroden S1, S2 und Empfangselektroden E1, E1A, E1B und E2 ist hierbei so ausgebildet, dass sowohl längsseitige Schließkanten 11 und 13 der Heckklappe 1A als auch zumindest ein Teil einer quer verlaufenden und die beiden längsseitigen Schließkanten 11 und 13 miteinander verbindenden unteren Schließkante 12, an der ein Schloss S für die Verriegelung der Heckklappe 1A angeordnet ist, in den jeweils überwachten Überwachungsbereichen B1 und B2 liegen. Derart kann ein Hindernis im Bereich der jeweiligen Schließkante 11, 12, 13 zuverlässig berührungslos festgestellt werden.
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Das durch wenigstens eine Sendeelektrode S2 und eine Empfangselektrode E2 definierte Sensorelement setzt im vorliegenden erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel noch eine weitere Funktion um, die jedoch weder das Erkennen eines Hindernisses in der Umgebung der Heckklappe 1A noch das Feststellen einer sich bei einer Verstellbewegung der Heckklappe 1A ändernden elektrischen Kapazität betrifft. So wird hier durch ein Elektrodenpaar aus Sendeelektrode S2 und Empfangselektrode E2 ein kapazitiver Taster als Bedienteil 2 an der unteren, quer verlaufenden Schließkante 12 ausgebildet. Die beiden Elektroden einer Sensoranordnung bzw. eines Sensorelements S2–E2 sind hier folglich so ausgebildet und betreibbar, dass hierüber nicht nur kapazitiv ein Hindernis in der Umgebung der Heckklappe 1A (im Überwachungsbereich B2) feststellbar ist, wenn die Heckklappe 1A verstellt wird. Vielmehr ist über das durch sie ausgebildete Bedienteil 2 in Form eines kapazitiven Tasters auch ein Bedienbefehl eines Benutzers bei stillstehender Heckklappe 1A erfassbar. Hierbei kann das Bedienteil 2 beispielsweise dazu eingerichtet und vorgesehen sein, dass bei bestimmungsgemäßen Betätigen des Bedienteils 2 ein Schließen der Heckklappe 1A erfolgt. Indem das Bedienteil 2 über das Sensorelement S2–E2 des Verstellsystems ausgebildet wird, muss für diese zusätzliche Bedienfunktion kein separater Schalter an der Heckklappe 1A vorgesehen werden.
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Für die Auswertung, ob eine Betätigung des Bedienteils 2 bei ruhender Heckklappe 1A vorliegt, sind die Elektroden S2 und E2 mit einem hier nicht dargestellten elektronischen Steuergerät gekoppelt, das je nach Bewegungszustand der Heckklappe 1A in einen von zwei Betriebsmodi schaltet und die Elektroden S2 und E2 in einem ersten Betriebsmodus – wenn die Heckklappe 1A fremdkraftbetätigt, z. B. durch einen elektromotorischen Antrieb, verstellt wird – für die Feststellung eines Hindernisses im Verstellweg der Heckklappe 1A betreibt und in einem zweiten Betriebsmodus – wenn die Heckklappe 1A stillsteht – ihr Bedienteil 2 als kapazitiven Taster betreibt, um eine bewusste Betätigung durch einen Benutzer zu erfassen.
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Erfindungsgemäß ist das Verstellsystem der 1 dazu ausgebildet und vorgesehen, mindestens eine visuell durch eine Person wahrnehmbare Meldung zu erzeugen, die über einen aktuellen, über die kapazitive Sensoreinrichtung mit den Sende- und Empfangselektroden S1, S2, E1, E1A, E1B erfassten Status einer Verstellbewegung der Heckklappe 1A informiert, gegebenenfalls zusätzlich zu einer akustischen Statusmeldung. So ist hier an einem die Karosserieöffnung U berandenden oberen Abschnitt der Fahrzeugstruktur F ein Display D1 vorgesehen, über das der aktuelle Fortschritt der Verstellung und/oder das Detektieren eines Hindernisses im Verstellweg der Heckklappe 1A visualisiert wird.
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Über das Display D1 wird beispielsweise angezeigt, wie weit sich die Heckklappe 1A einer vollständig geschlossenen oder maximal geöffneten Relativlage angenähert hat. Darüber hinaus kann durch verschiedene Lichtfarben angezeigt werden, ob die Verstellung der Heckklappe 1A fehlerfrei abläuft oder eine Störung vorliegt. Das Display D1 kann ferner auch so ausgebildet sein, dass hierüber eine ortsaufgelöste Anzeige möglich ist, in welchem Bereich der Heckklappe 1A, insbesondere an welcher Empfangselektrode E1, E1A, E1B oder E2 ein Hindernis detektiert wurde.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist das Display D1 an der Heckklappe 1A ausgebildet; hier vorzugsweise im Bereich der unteren, quer verlaufenden Schließkante 12. Hierdurch ist das Display D1 für eine Person besonders dann gut sichtbar, wenn die Heckklappe 1A geöffnet ist.
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Alternativ oder ergänzend kann eine Kopplung des Verstellsystems mit einem Bordcomputer des Kraftfahrzeugs K vorgesehen sein, so dass ein aktueller Status der Verstellbewegung über ein (Fahrzeugbord-)Display im Bereich des Armaturenbretts oder der Mittelkonsole und/oder an einem Kombiinstrument, insbesondere einem Head-up-Display ausgegeben wird.
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In einer Ausführungsvariante ist gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen, dass das Verstellsystem dazu eingerichtet ist, bei Detektion eines Hindernisses und dem damit einhergehenden Auslösen eines Einklemmschutzes eine Nachricht an ein tragbares, mobiles Endgerät zu übermitteln, das eine Text- und/oder Grafikmeldung über ein hierin integriertes Display ausgibt. Bei der übertragenen Nachricht kann es sich beispielsweise um ein E-Mail oder eine SMS handeln. Das tragbare, mobile Endgerät kann beispielsweise ein Mobiltelefon eines Benutzers oder ein Funkschlüssel zum Entriegeln und Starten des Kraftfahrzeugs K sein. Hierfür weist das Verstellsystem eine Funkschnittstelle auf, über die eine entsprechende Nachricht oder Meldung übertragen wird.
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Ferner kann das Verstellsystem eine Schnittstelle zur Datenverbindung mit einem Diagnosegerät aufweisen, so dass in einem Werkstattmodus des Verstellsystems Statusinformationen während einer Verstellung der Heckklappe 1A an dem Diagnosegerät grafisch dargestellt werden. Die hierfür übertragenen Messsignale des Verstellsystems können dabei beispielsweise die durch die Sensoreinrichtung mit ihren Sende- und Empfangselektroden S1, S2, E1, E1A, E1B und E2 gewonnenen analogen Messwerte umfassen. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass an dem Diagnosegerät ein Rauschniveau bzw. ein Signal-Stör-Abstand der Sensoreinrichtung und/oder die jeweils erfassten Messwerte zusammen mit einem für die Auslösung vorgesehenen Schwellwert dargestellt werden.
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Auch kann vorgesehen sein, dass das Verstellsystem dazu eingerichtet und vorgesehen ist, die Heckklappe 1A in Verstellrichtung VS selbsttätig zu verstellen, nachdem über die Sensoreinrichtung ein Hindernis im Verstellweg detektiert und auf dem Display D1 angezeigt wurde, aber anschließend kein gültiges Identifikationsmittel in der Umgebung des Kraftfahrzeugs K festgestellt werden konnte. So ist beim Fehlen eines gültigen Identifikationsmittels, wie z. B. einem Funkschlüssel, in der Umgebung des Kraftfahrzeugs K mit größerer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass sich derzeit kein autorisierter Benutzer in der Umgebung des Kraftfahrzeugs K befindet und eine Auslösung des Einklemmschutzes somit dazu benutzt werden kann, sich missbräuchlich Zutritt zu dem Kraftfahrzeug K zu verschaffen. Beispielsweise kann ein Benutzer durch Betätigen des Bedienteils 2 das Schließen der geöffneten Heckklappe 1A veranlasst und sich dann in der Annahme, dass das Schließen ordnungsgemäß erfolgen wird, von dem Kraftfahrzeug K soweit entfernt habe, dass sich das Kraftfahrzeug K außer Sichtweite des Benutzers befindet. Wird nun durch einen Dritten ein Einklemmfall provoziert, wodurch die Verstellung der Heckklappe 1A gestoppt und gegebenenfalls sogar kurzzeitig reversiert wird, hat der Dritte unter Umständen für einen Benutzer unbemerkt unerlaubt Zugang zum Inneren des Kraftfahrzeugs K.
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Mit der angesprochenen Weiterbildung werden die Erfolgschancen, sich über ein derartiges manipulatives Einwirken auf das Verstellsystem unerlaubt Zutritt zum Inneren des Kraftfahrzeugs K zu verschaffen, deutlich reduziert, indem das Verstellsystem automatisch – vorzugsweise nach einer vorgegebenen Zeitdauer, z. B. von weniger als zwei Sekunden oder weniger als eine Sekunde – erneut versucht, die Heckklappe 1A zu schließen.
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Zwar kann der Einklemmfall selbstverständlich wiederholt ausgelöst werden. Da diese Auslösung hierbei jedoch jedes Mal optisch und gegebenenfalls ergänzend auch akustisch angezeigt wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Besitzer des Fahrzeugs K oder eine andere Person auf den Dritten aufmerksam wird, der versucht, sich unerlaubt Zutritt zu dem Kraftfahrzeug K zu verschaffen.
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Die Abfrage eines gültigen Identifikationsmittels in der Umgebung des Kraftfahrzeugs K erfolgt hierbei vorzugsweise unter Nutzung eines an sich bekannten Keyless-Entry-Systems, bei dem die Präsenz eines Funkschlüssels bzw. Transponders des Keyless-Entry-Systems als Identifikationsmittel abgefragt wird.
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Anstelle eines oder mehrerer Displays D1 an der Fahrzeugstruktur F und/oder an der Heckklappe 1A kann auch vorgesehen sein, dass über Leuchtmittel, wie z.B. LEDs oder Lichtwellenleiter, an der Fahrzeugstruktur F und/oder an der Heckklappe 1A ortsaufgelöst das Detektieren eines Hindernisses im Verstellweg der Heckklappe 1A angezeigt wird. So können derartige Leuchtmittel beispielsweise entlang der Karosserieöffnung O an der Fahrzeugstruktur F und/oder entlang einer Innenkontur der Heckklappe 1A angeordnet sein. Je nachdem in welchem Bereich um die Heckklappe 1A, insbesondere an welcher Schließkante 11, 12, 13 ein Hindernis mit Hilfe der jeweiligen Empfangselektrode E1, E1A, E1B, E2 detektiert wurde, kann dann ein dem jeweiligen Bereich zugeordnetes Leuchtmittel aktiviert oder zum Leuchten in einer anderen Lichtfarbe angesteuert werden.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Verstellsystem mehrere einzeln ansteuerbare Leuchtmittel entlang der Schließkanten 11, 12 und 13 der Heckklappe 1A umfasst und diese bei einer störungsfreien Verstellung der Heckklappe 1A so angesteuert werden, dass sie Licht einer ersten Lichtfarbe (z.B. grün) abstrahlen. Wird über die Sensoreinrichtung mit ihren Sende- und Empfangselektroden S1, S2, E1, E1A, E1B und E2 in einem bestimmten Bereich der Heckklappe 1A, z.B. im Bereich der einen Empfangselektrode E1, ein Hindernis detektiert, ist das Verstellsystem dazu eingerichtet, die Leuchtmittel zu einer Abstrahlung in einer zweiten Lichtfarbe (z.B. rot) anzusteuern, die dem von dieser Empfangselektrode (E1) überwachten Bereich zugeordnet sind. Auf diese Weise ist für einen Benutzer des Verstellsystems, der die Verstellung der Heckklappe 1A veranlasst hat, nicht nur sofort optisch erkennbar, dass ein Hindernis detektiert wurde, sondern auch wo dieses Hindernis detektiert wurde.
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Mit den 2A–2B und 2C–2D werden Möglichkeiten veranschaulicht, über ein kapazitives Sensorelement der Sensoreinrichtung des Verstellsystems ein Leuchtmittel D1’, z.B. in Form einer LED, zur Ausgabe von Statusinformationen über die Verstellbewegung der Heckklappe 1A mit Strom zu versorgen (2A–2B) und durch ein kapazitives Sensorelement selbst ein Leuchtmittel D1’’ auszubilden (2C–2D).
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In der 2A ist zunächst ein Querschnitt durch eine Sensorleitung L veranschaulicht, die nach Art eines Koaxialkabels eine Sendeelektrode S1 oder S2 gemäß der 1 als Innenleiter aufweist. Die elektrische leitfähige Sendeelektrode S1, S2 wird dabei von einem ersten, inneren Isolator 5A ummantelt. An den ersten Isolator 5A schließt sich nach außen konzentrisch ein elektrischer Leiter 4 als Teil einer Abschirmung an, der von einem zweiten, äußeren Isolator 5B als Schutzmantel konzentrisch umgeben ist.
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Die Sendeelektrode S1, S2 ist in einem ersten Betriebsmodus von dem elektrischen Leiter 4 der Sensorleitung L durch ein hier nicht dargestelltes induktives Element entkoppelt, so dass ein von der Sendeelektrode S1, S2 erzeugtes elektrisches Feld für die Überwachung der Verstellbewegung der Heckklappe 1A durch den elektrischen Leiter 4 nicht störend beeinflusst wird und der elektrische Leiter 4 nicht zur Erzeugung eines ein Hindernis anzeigenden Signals führt. Da in der Sensorleitung L aber sowohl die elektrisch leitfähige Sendeelektrode S1, S2 als auch der elektrische Leiter 4 vorgesehen sind, können diese über eine Ansteuerung im Zeitmultiplex in einem zweiten Betriebsmodus auch zur Versorgung eines Verbrauchers mit elektrischem Strom genutzt werden.
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Hierbei wäre es grundsätzlich auch möglich, für die Stromversorgung eines Verbrauchers, wie z.B. Leuchtmittel, über die Sensorleitung L ein Gleichstromsignal zu transportieren, während die Sendeelektrode S1 oder S2 für die kapazitive Überwachung der Verstellbewegung der Heckklappe 1A mit Wechselstrom angesteuert wird.
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In der 2B ist schematisch ein Beispiel gezeigt, bei dem über die Sensorleitung L ein Verbraucher in Form eines Leuchtmittels D1’, z.B. eine Leuchtdiode, mit Strom versorgt wird. So weist das Leuchtmittel D1’ zwei Kontakte 6a, 6b auf, von denen der eine Kontakt 6a mit dem elektrischen Leiter 4 der Sensorleitung L und der andere Kontakt 6b mit der Sendeelektrode S1 oder S2 der Sensorleitung L in Kontakt steht, um das Leuchtmittel D1’ über ein elektronisches Steuergerät SE mit Strom versorgen zu können. Das Steuergerät SE steuert vorliegend im Zeitmultiplex ebenfalls die kapazitive Überwachung der Verstellbewegung der Heckklappe 1A, indem das Steuergerät die Sendeelektrode S1, S2 der Sensorleitung L auch mit elektrischem Wechselstrom ansteuern kann, um ein elektrisches Feld zu erzeugen, das durch ein Hindernis in einem jeweiligen Überwachungsbereich B1, B2 messbar beeinflusst wird.
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In einem hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann auch vorgesehen sein, dass ein Kontakt 6a eines Leuchtmittels D1’ (oder eines anderen Verbrauchers) mit einem elektrischen Leiter 4 einer Schirmung einer ersten Sensorleitung L mit einer Sendeelektrode S1, S2 in Kontakt steht, während der andere, zweite Kontakt 6b des Leuchtmittels D1’ mit einem elektrischen Leiter in einer Schirmung einer anderen Sensorleitung in Kontakt steht. Diese andere Sensorleitung kann als Innenleiter die Empfangselektrode E1, E1A, E1B oder E2 aufweisen.
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Anstelle der Elektrode S1, S2 (oder E1, E1A, E1B oder E2) kann eine Sensorleitung L selbstverständlich auch eine elektrisch leitfähige Elektrodenzuleitung beinhalten, um die Stromversorgungsfunktion umzusetzen. Im Unterschied zu den in 2A und 2B (wie auch in den 2C–2D) dargestellten Ausführungsbeispielen wird hier dann über den innen liegenden elektrischen Leiter als Elektrodenzuleitung nicht unmittelbar das elektrische Feld für die kapazitive Überwachung bereitgestellt. Vielmehr wird über eine solche Elektrodenzuleitung die Sendeelektrode S1, S2, die sich an einer der Schließkanten 11, 12, 13 der Heckklappe 1A entlang erstreckt, mit Wechselstrom beaufschlagt bzw. ein Messsignal von einer Empfangselektrode E1, E1A, E1B, E2 an das Steuergerät SE übertragen.
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In den 2C–2D ist eine Sensorleitung L’ veranschaulicht, die ebenfalls nach Art eines Koaxialkabels ausgebildet ist und bei der ein Innenleiter ebenfalls durch eine (Sende-)Elektrode S1, S2 gebildet ist. Ein die Sendeelektrode S1, S2 konzentrisch ummantelndes Dielektrikum oder ein diese ummantelnden Isolator ist hierbei als Lichtleiter 4’ ausgebildet, über den Licht übertragbar ist, so dass die Sensorleitung L’ einen Lichtwellenleiter zur Umsetzung einer Lichtleiterfunktion integriert. Der Lichtleiter 4’ wird beispielsweise durch ein transparentes Dielektrikum gebildet. Zur Abschirmung des Lichtleiters 4’ ist dieser von einem vorzugsweise isolierenden Schutzmantel 5 konzentrisch ummantelt. Die Einkopplung von Licht in den Lichtleiter 4’ erfolgt hierbei über eine Lichtquelle 7. Diese Lichtquelle 7 kann hierbei ebenfalls von dem Steuergerät SE gesteuert sein. Beispielsweise ist die Lichtquelle 7 eine LED.
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Der Lichtleiter 4’ wird in der in der 2D gezeigten Variante zur Beleuchtung genutzt, um z.B. einen Bereich an der Heckklappe 1A, insbesondere die Heckklappenkontur zu beleuchten und das Auftreten eines Hindernisses im Verstellweg der Heckklappe 1A anzuzeigen. Hierfür kann der Schutzmantel 5 an bestimmten Stellen unterbrochen sein, so dass ein Lichtleiterabschnitt des Lichtleiters 4’ freiliegt und das von ihm emittierte Licht zu Beleuchtungszwecken genutzt werden kann. Der freiliegende Lichtleiterabschnitt bildet somit ein Leuchtmittel D1’’ aus, über das z.B. das Auftreten eines Hindernisses im Verstellweg der Heckklappe 1A optisch angezeigt werden.
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Mit der 3 wird noch exemplarisch veranschaulicht, dass ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verstellsystems auch zum Verstellen eines anderen Fahrzeugschließelements zum Beispiel einer Seitentür 1B verwendet werden kann.
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Bei diesem Verstellsystem wird eine visuelle durch eine Person wahrnehmbare Meldung an einem Display D2, z.B. in Form eines Balkendisplays, erzeugt, das an einem Türrahmenabschnitt der Fahrzeugstruktur F angeordnet ist. Über das Display D2 informiert das Verstellsystem wie auch über das Display D1 der 1 eine an dem Kraftfahrzeug K stehende Person oder eine in dem Kraftfahrzeug K sitzende Person beispielsweise über den Fortschritt einer Verstellung der Seitentür 1B, über das Auftreten einer Störung (wie z.B. einer Beschädigung, den Einfluss eines elektromagnetischen Feldes oder eine Verschmutzung von zu der Sensoreinrichtung gehörenden Sensorelementen und/oder optischen Sensoren) und/oder über das Detektieren eines Hindernisses. Die Ausgabe der Meldung(en) erfolgt auch hier bei jeder fremdkraftbetätigten Verstellung der Seitentür 1B, vorzugweise wenigstens beim Schließen der Seitentür 1B über einen hier nicht näher dargestellten motorischen Antrieb.
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Alternativ oder ergänzend zu einem Display D2 an der Fahrzeugstruktur F kann selbstverständlich auch hier
- – ein Display an der Seitentür 1B,
- – die Ausgabe einer visuell wahrnehmbaren Text- oder Grafikmeldung an einem Kombiinstrument oder Borddisplay des Kraftfahrzeugs K,
- – die Übertragung einer derartigen Meldung an ein tragbares Endgerät außerhalb des Kraftfahrzeugs K und/oder
- – die Ausgabe einer optischen Meldung über ein Leuchtmittel an der Seitentür 1B und/oder an der Fahrzeugstruktur F
vorgesehen sein.
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Des Weiteren kann auch bei der Steuerung einer Verstellbewegung einer Seitentür 1B vorgesehen sein, dass bei Detektieren eines Hindernisses im Verstellweg der Seitentür 1B eine Überprüfung vorgenommen wird, ob sich in der Umgebung des Kraftfahrzeugs K ein gültiges Identifikationsmittel befindet, um gegebenenfalls automatisch ein erneutes Schließen der Seitentür 1B vorzunehmen, wenn kein gültiges Identifikationsmittel in Reichweite ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1A
- Heckklappe
- 1B
- Seitentür
- 11, 12, 13
- Schließkante
- 2
- (erstes) Bedienteil
- 4
- elektrischer Leiter
- 4’
- Lichtleiter (Lichtleiterteil)
- 5, 5A, 5B
- Isolator
- 6a, 6b
- Versorgungsleitung
- 7
- Lichtquelle
- B1
- 1. Überwachungsbereich
- B2
- 2. Überwachungsbereich
- D1
- Display (Ausgabemittel)
- D1’, D1’’
- Leuchtmittel (Ausgabemittel)
- D2
- Display (Ausgabemittel)
- E1, E1A, E1B
- Empfangselektrode
- E2
- Empfangselektrode
- F
- Fahrzeugstruktur
- K
- Kraftfahrzeug
- L, L’
- Sensorleitung (Sensorelement)
- O
- Karosserieöffnung
- S
- Schloss
- S1, S2
- Sendeelektrode
- SE
- Steuereinheit
- VS, VO
- Verstellrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2006/032357 A2 [0005, 0005]