DE102012005511A1

DE102012005511A1 - Guarana-Getränk

Info

Publication number: DE102012005511A1
Application number: DE201210005511
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2012-03-19
Filing date: 2012-03-19
Publication date: 2013-09-19

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige, Guaranaenthaltende Basisgetränkzusammensetzung, die weiterhin Hafermilch, Gerstenmilch oder ein Gemisch daraus enthält, ein Getränk, welches diese Zusammensetzung enthält, ein Konzentrat oder ein Eis, welches aus der Zusammensetzung oder dem Getränk erhältlich ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Basisgetränkzusammensetzung.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige, Guaranaenthaltende Basisgetränkzusammensetzung, ein Getränk, welches diese Zusammensetzung enthält, ein Konzentrat oder ein Eis, welches aus der Zusammensetzung oder dem Getränk erhältlich ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Basisgetränkzusammensetzung.
Hintergrund der Erfindung
Kaffee ist als Getränk seit langem bekannt und äußerst verbreitet. Der Konsum von Kaffee ist bei vielen Menschen jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden, beispielsweise einer Übersäuerung durch im Kaffee enthaltene Öle, Röststoffe und/oder Säuren, die stark irritierend auf die Magenschleimhäute wirken können und so die exzessive Produktion von Magensäure einleiten (Sodbrennen).
Hinsichtlich der Wirkung des im Kaffee enthaltenen Coffeins ist eine Eigenschaft von Kaffee, dass das Coffein relativ schnell und mit kurzer Wirkung in den Organismus gelangt. Dies ist zwar häufig erwünscht, kann aber auch als Nachteil angesehen werden, da zur Aufrechterhaltung der Coffeinwirkung recht bald weiterer Kaffee zugeführt werden muss.
Bei der Herstellung von Kaffee wird aus gemahlenen Bohnen mit Wasser unter anderem Coffein extrahiert. Dabei gehen in der Regel bis zu 60% des in der Kaffeebohne enthaltenen Coffeins verloren bzw. verbleiben im Kaffeesatz. Für die Ausnutzung der Coffeinwirkung ist somit ein Großteil des im Ausgangsprodukt enthaltenen Coffeins nicht verfügbar.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Getränk bereitzustellen, bei dem die oben genannten Nachteile von Kaffee. möglichst ausgeräumt sind. Es soll also ein coffeinhaltiges Getränk bereit gestellt werden, bei welchem das Coffein langsamer im Körper freigesetzt wird und somit eine länger andauernde Wirkung erzielt werden kann. Weiterhin soll das im Ausgangsprodukt enthaltene Coffein möglichst vollständig verwertet werden, also in das Getränk übergehen. Das Getränk soll weiterhin gut verträglich sein, also mit Kaffee verbundene Nebenwirkungen nicht aufweisen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein solches Getränk bereitzustellen, das einen angenehmen Geschmack aufweist.
Eine weitere Aufgabe ist es, ein solches Getränk bereitzustellen, das gesundheitlich vorteilhafte Wirkungen aufweisen kann.
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Basisgetränkzusammensetzung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, welche als wesentliche Bestandteile Guarana und als weitere Komponente Hafermilch, Gerstenmilch oder ein Gemisch daraus enthält, sowie ein Getränk, welches die Basisgetränkzusammensetzung enthält. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Basisgetränkzusammensetzung, ein Eis und ein Konzentrat.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
Die Basisgetränkzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält als Bestandteile Guarana und weiterhin mindestens eines von Hafermilch und Gerstenmilch. Bevorzugt besteht die Basisgetränkzusammensetzung aus diesen Komponenten.
Komponente a. – Guarana
Das als Komponente a. verwendete Guarana bezeichnet in der vorliegenden Erfindung die gemahlenen Kerne bzw. Samen der Früchte der Guaranapflanze (Paullinia sorbilis oder Paullinia cupana).
Guarana findet sich in Heilpflanzendatenbanken, wie z. B.: http://www.wellnessgesund.info/heilpflanzenlexikon/Guarana/Guarana.html
Guarana hat einen hohen Coffeingehalt von üblicherweise ca. 3–8%. Das in Guarana enthaltene Coffein wird gelegentlich auch als Guaranin bezeichnet. Eine weitere chemische Bezeichnung für das Alkaloid ist 1,3,7-Trimethylxanthin. Weitere Bestandteile von Guarana sind Tannine (Gerbstoffe), Harze, Stärke, ggf. Theophyllin und/oder Theobromin und sehr viele pflanzliche Rohfasern und Ballaststoffe (in der Regel ca. 49%). Weitere Informationen zu Guarana s. z. B. Römpp Chemielexikon, Thieme Verlag, 9. Auflage, S. 1665).
Dadurch, dass das Coffein in Guarana an Gerbstoffe gebunden ist, kommt es nicht wie bei Kaffee schon im Magen, sondern erst im Darm zu einer Aufnahme des Coffeins. Dies passiert vergleichsweise langsam, jedoch dafür über mehrere Stunden. Mit der vorliegenden Erfindung kann die Coffeinwirkung ausgenutzt werden, ohne dass es wie bei Kaffee zu einer Übersäuerung kommt.
Durch den hohen Anteil an pflanzlichen Rohfasern in Guarana, die in der vorliegenden Erfindung bevorzugt sämtlich im Getränk enthalten sind, wird die Darmtätigkeit angeregt.
In der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der Guaranakomponente a. bevorzugt um fein vermahlene Guaranasamen. Die Guaranasamen werden nach der Ernte üblicherweise bei 40–45°C getrocknet. Derartige getrocknete Guaranasamen werden erfindungsgemäß bevorzugt als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Komponente a. verwendet. Bevorzugt werden die gesamten zerkleinerten Guaranasamen eingesetzt, oder zumindest ein wesentlicher Anteil davon, z. B. 80 Gew.-% oder mehr der Guaransamen, bevorzugt 90 Gew.-% oder mehr, bevorzugter 95 Gew.-% oder mehr und noch bevorzugter 97 Gew.-% oder mehr. Es kann erfindungsgemäß auch ein Guaranaextrakt eingesetzt werden. Die Verwendung eines solchen Guaranaextrakts ist aber in einer Ausführungsform der Erfindung nicht bevorzugt, da hierbei nicht sämtliche Bestandteile der Guaranasamen in die Basisgetränkzusammensetzung und das Getränk übergehen. In den im Handel befindlichen Guaranagetränken ist üblicherweise ein Guaranaextrakt enthalten, ggf. mit erhöhtem Coffeingehalt, es sind aber nicht die gesamten zerkleinerten Guaranasamen enthalten. Hierin besteht ein Unterschied der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der die zerkleinerten Guaranasamen oder ein Teil davon enthalten sind/ist, zu bekannten Guaranagetränken.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Basisgetränkzusammensetzung und des erfindungsgemäßen Getränks ist es bevorzugt, die Guaranasamen so stark zu vermahlen, dass beim Trinken kein mehliges oder körniges Gefühl oder ein Fremdkörpergefühl im Mund empfunden wird. Bevorzugt wird bei der Herstellung der Komponente a. kein Material verworfen, d. h. das gesamte Ausgangsmaterial findet Eingang in die Basisgetränkzusammensetzung bzw. das Getränk. In einer Ausführungsform der Erfindung kann aber auch ein Teil der Guaranasamen, bspw. ein Teil der schwerer zu vermahlen ist, verworfen werden, um den Herstellungsprozess zu beschleunigen.
Die Vermahlung wird erfindungsgemäß bevorzugt dadurch erreicht, dass man die Guaranasamen in einer Mühle mahlt, die in der Lage ist, das Mahlprodukt sehr fein zu vermahlen. Erfindungsgemäß wird bevorzugt weiterhin ein Plansichter eingesetzt, der ausreichend feine Teilchenfraktionen versieben kann. Die Mahlung und Sichtung werden bevorzugt in einem Kreislauf dieser Vorrichtungen so lange zirkuliert, bis sämtliche Teilchen, insbesondere auch Ballaststoffteilchen/-fasern, so fein sind, dass sie homogen in der Komponente b. der Basisgetränkzusammensetzung, also der Hafermilch und/oder Gerstenmilch, verteilbar sind.
Ziel dieses Prozesses ist die möglichst 100%ige Einbringung der Guaranasamen, insbesondere der enthaltenen Ballaststoffe und Faserstoffe, in einer Form, die für das Trinkverhalten nicht hinderlich oder störend ist.
Bevorzugt erfolgt das Mahlen bei einer Temperatur von 45°C oder weniger, bevorzugter 42°C oder weniger. Bei der Verarbeitung bei 45°C oder darunter werden wärmeempfindliche Substanzen, die eine vorteilhafte Wirkung haben können, nicht oder nur geringfügig zerstört oder abgebaut.
Das Mahlen kann erfindungsgemäß mit üblichen Geräten erfolgen, die eine ausreichend kleine Teilchengröße liefern können und möglichst auch die Temperatur beim Mahlen niedrig halten. Ein Beispiel für eine erfindungsgemäß verwendbare Mühle ist ein Mühlomat 100, Hersteller: Lechnermühle, Deutschland.
Weiterhin ist in der Regel die Verwendung einer Siebvorrichtung erforderlich, bevorzugt eines Plansichters. Ein Beispiel eines erfindungsgemäß verwendbaren Plansichters ist ein Einkasten-Plansichter der Firma Rüter Maschinenbau, Deutschland.
Die verwendeten Siebe sollten bevorzugt die Herstellung eines Endprodukts mit einer solchen Teilchengröße erlauben, dass ein mehliges oder Fremdstoffgefühl beim Trinken vermieden werden kann. Dies kann beispielsweise mit Sieben erfolgen, deren Maschenweite 65 μm oder weniger beträgt für sehr kleine Teilchengrößen. Für viele Zwecke sollten aber Maschenweiten von 160 μm oder kleiner ausreichen. Ein bevorzugte Maschenweite ist 120 μm oder kleiner, bevorzugter 100 μm oder kleiner. Die Angaben zu den Maschenweiten beziehen sich dabei auf die Seitenlängen von quadratischen Maschen. Derartige Siebe sind im Handel erhältlich, bspw. von der Firma Haver & Boecker, Deutschland.
Wenn erwünscht, kann erfindungsgemäß aber auch ein Teil der Guaranakomponente in größerer Teilchengröße vorliegen.
Komponente b. Getreidemilch (Hafermilch, Gerstenmilch oder Gemisch daraus)
Asl Komponente b. wird erfindungsgemäß Getreidemilch eingesetzt. Getreidemilch bedeutet in der vorliegenden Erfindung ein wäßriger Extrakt des Getreidekorns. Bei der erfindungsgemäßen Komponente b. handelt es sich bevorzugt um einen wäßrigen Extrakt der Körner von Hafer oder Gerste oder ein Gemisch daraus. Derartige Produkte sind handelsüblich häufig unter der Bezeichnung „... milk bzw. ...drink”, also z. B. Hafermilk, Haferdrink, erhältlich.
Es handelt sich dabei nicht um milchhaltige Getränke, sondern um wäßrige Getreideextrakte, die lediglich milchähnlich aussehen. In dieser Erfindung werden hierfür aber die Begriffe Getreidemilch bzw. Hafermilch und Gerstenmilch verwendet. Erfindungsgemäß enthält die Komponente b., und damit auch die Basisgetränkzusammensetzung, bevorzugt keine Milch. Auch das die Basisgetränkzusammensetzung enthaltende Getränk enthält bevorzugt keine Milch.
Zur Herstellung von Hafer- und Gerstenmilch wird üblicherweise das gemahlene Korn im Verhältnis von etwa eins zu zehn mit Wasser gemischt und kurz aufgekocht. Dann werden Enzyme zugesetzt, die einen Teil der Stärke zu Zuckern abbauen. Dadurch wird eine natürliche Süße erhalten. Häufig ist auch ein geringer Anteil Sonnenblumenöl enthalten. Der Feststoffanteil (Getreide) beträgt in der Regel und in dieser Erfindung üblicherweise etwa 10 bis 15 Prozent. Derartige Produkte sind im Handel erhältlich, z. B. Hafer-Drink der Firma Berief, und in dieser handelsüblichen Form als Komponente b. der erfindungsgemäßen Basisgetränkzusammensetzung einsetzbar.
In Hafermilch und Gerstenmilch sind jeweils hohe β-Glucan-Konzentrationen enthalten. β-Glucanen aus Hafer und Gerste wird gemäß einem Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben (EFSA Journal 2011; 9(6): 2207, 21 pp.).
Die erfindungsgemäße Basisgetränkzusammensetzung enthält die oben beschriebenen Komponenten a. und b. bevorzugt in folgenden Anteilen, wobei sich bevorzugt die beiden Bestandteile zu 100 Gew.-% addieren:

a. 1–15 Gew.-% Guarana, und
b. 85–99 Gew.-% der Komponente b.

Bevorzugt ist dabei die Komponente a. mit 1 bis 10 Gew.-% enthalten und die Komponente b. mit 90–99 Gew.-%. Bevorzugter ist die Komponente a. mit 1 bis 5 Gew.-% enthalten und die Komponente b. mit 95–99 Gew.-%. Noch bevorzugter ist die Komponente a. mit 2 bis 4 Gew.-% enthalten und die Komponente b. mit 96–98 Gew.-%.
Die Basisgetränkzusammensetzung kann als solche als Getränk verwendet werden und weist bereits dabei einen von einer Probandenmehrheit als annehmbar bis angenehm empfundenen, neuartigen Geschmack auf. Der Geschmack kann als neuartig, also nicht als aus einem Gemisch der Einzelbestandteile resultierend, beschrieben werden. Der Süßegrad und Geschmacksnuancen lassen sich durch Variation der Anteile der genannten Komponenten beeinflussen. Zum Beispiel kann durch einen höheren Anteil an Hafermilch und/oder Gerstenmilch der Süßegrad erhöht werden, da diese Stärkehydrolyseprodukte (Zucker) enthalten. Umgekehrt kann durch einen höheren Guaranaanteil ein herberer Geschmack erzielt werden.
Aus der Basisgetränkzusammensetzung der vorliegenden Erfindung läßt sich durch Verdünnen, bspw. mit Wasser, und/oder durch Zugabe weiterer Bestandteile ein Getränk herstellen. Das Getränk enthält damit die Basisgetränkzusammensetzung.
Das Getränk kann übliche Zusatzstoffe in üblichen Mengen enthalten. Dies sind beispielsweise künstliche Farbstoffe, natürliche Farbstoffe, Vitamine, wie z. B. Ascorbinsäure, Spurenelemente, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidationsmittel, Stabilisatoren, Konservierungsstoffe, natürliche Aromen, künstliche Aromen und/oder Süßstoffe. Ein Vorteil der Erfindung ist aber, dass häufig kein Süßstoff oder Zucker zugegeben werden braucht. Bevorzugt enthält das Getränk auch keine Milch, insbesondere keine Kuhmilch. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Getränk natürliche Pflanzenrohstoffe, wie z. B. sekundäre Pflanzenstoffe. Ein Beispiel ist Hagebutte und deren Produkte und Inhaltsstoffe.
Weiterhin bevorzugt sind als Zusatzstoffe nur natürliche Zusatzstoffe enthalten.
Das Getränk kann erfindungsgemäß bevorzugt Bestandteile enthalten, die als gesundheitsfördernd angesehen werden, wie bspw. Salvestrole.
Ein bevorzugtes Beispiel für eine Substanz, die als gesundheitsfördernd angesehen wird, ist Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae). Erfindungsgemäß wird hierfür bevorzugt Trockenhefe eingesetzt. Die Bierhefe ist Lieferant des Vitamin B-Komplexes. Zu erwähnen ist auch ein hoher Inositol- und Cholingehalt und die allgemein als gesundheitsfördernd angesehen Wirkung von Bierhefe.
Das Getränk kann auch zugesetztes Hafermehl, Gerstenmehl oder ein Gemisch daraus enthalten, um den beta-Glucananteil zu erhöhen.
In einer weiteren Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Getränk Kaffeepulver, Kaffeekonzentrat und/oder Kaffeearoma enthalten, um dem Getränk einen kaffeeartigen oder kaffeeähnlichen Geschmack zu verleihen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich dabei um entcoffeinierten Kaffee.
Der Kaffee kann in verschiedenen Formen zu der Basisgetränkzusammensetzung gegeben werden, z. B. als Kaffeepulver, Brühkaffee, Brühkaffeekonzentrat, Espresso, gefriergetrockneter Kaffee (Instantkaffee), Flüssigkonzentratkaffee. Sinnvollerweise werden Flüssigkaffeekonzentrat und/oder Instantkaffee, jeweils bevorzugt entcoffeiniert, zugesetzt, die löslich sind bzw. keine Probleme hinsichtlich der Einführung weiterer, eventuell beim Trinken als störend empfundener Feststoffe machen. Die Kaffeemenge im Getränk entspricht dabei bevorzugt 5 bis 90 Gew.-%, bevorzugter 10–50 Gew.-% der Menge, die für die gleiche Menge schwarzen Kaffee verwendet wird.
Auf diese Weise kann ein kaffeeähnliches Getränk hergestellt werden, das viele Nachteile des Kaffees nicht oder nur in verminderter Form aufweist und aufgrund der anderen Inhaltsstoffe gesundheitsfördend sein kann, aber trotzdem nach Kaffee schmeckt und eine stimulierende Wirkung aufweist.
Sämtliche Bestandteile des Getränks liegen erfindungsgemäß bevorzugt in einer ausreichend kleinen Teilchengröße vor, derart, dass beim Trinken kein störendes, mehliges oder körniges Gefühl vorliegt. Die weiteren Bestandteile können daher bevorzugt, ebenso wie oben für die Komponente a. (Guarana) beschrieben, auf ausreichend kleine Teilchengrößen vermahlen werden.
Die erfindungsgemäße Basisgetränkzusammensetzung und das erfindungsgemäße Getränk können kalt, warm oder heiß getrunken werden oder als Eis gegessen werden. Im kalten Zustand bleiben wärmeempfindliche Substanzen erhalten oder weitgehend erhalten, was erfindungsgemäß bevorzugt ist.
Beim Erhitzen muss in der Regel ein zumindest teilweiser Abbau wärmeempfindlicher Substanzen in Kauf genommen werden.
Die erfindungsgemäße Basisgetränkzusammensetzung und das erfindungsgemäße Getränk können für den Verkauf durch bspw. Ultrahocherhitzen haltbar gemacht werden.
Die erfindungsgemäße Basisgetränkzusammensetzung und das erfindungsgemäße Getränk können aufgeschäumt werden, bspw. mit einem Hand-Milchschäumer. Bei der Aufschäumung entwickelt sich relativ leicht eine ca. 1 cm hohe flaumig lockere Cremaschicht, die dem Getränk eine Optik wie bei einem milchgeschäumten Capuccino verleiht.
Aus der erfindungsgemäßen Basisgetränkzusammensetzung oder aus dem Getränk kann auch durch Entfernen von Wasser ein Konzentrat hergestellt werden. Dieses kann durch die erhöhte Konzentration an antioxitativen Substanzen eine Eigenkonservierung aufweisen, sodass ein Zusatz von Konservierungsstoffen nicht erforderlich sein kann. Ein solches Konzentrat kann im Handel bevorzugt auch als Einzelverbrauchsportion, bspw. als Kapsel, angeboten werden, ähnlich wie bei Kaffee, und dann direkt vor Verzehr in eine trinkfertige Form überführt werden, bspw. durch Verdünnen mit Wasser.
Erfindungsgemäß kann die Basisgetränkzusammensetzung in Kombination mit einer Zusammensetzung von weiteren Bestandteilen angeboten werden, so dass vor Ort durch Mischen der Basiszusammensetzung mit den weiteren Bestandteilen ein trinkfertiges Getränk entsteht. Es ist dabei möglich, die weiteren Bestandteile in kleinen Verpackungsgrößen wie Kapseln und/oder in verschiedenen Geschmacksrichtungen anzubieten, so dass durch Vermischen der Basisgetränkzusammensetzung mit den jeweiligen weiteren Bestandteilen vor Ort ein Getränk in einer gewünschten Geschmacksrichtung zubereitet werden kann.
Beispiele
Beispiel 1 (Basisgetränkzusammensetzung süß)
Guaranasamen wurden mittels einer Mühle (Mühlomat 100, Lechnermühle, Deutschland) und eines Einkasten-Plansichters der Firma Rüter Maschinenbau, Deutschland, zirkulierend vermahlen und gesichtet. Als feinste Siebgröße wurde im Plansichter ein Sieb mit einer Maschenweite von 160 μm (Seitenlänge, quadratische Maschen) der Firma Haver & Boecker, Deutschland, verwendet. Die Zirkulation zwischen beiden Vorrichtungen erfolgte solange, bis sämtliches Material das Sieb mit 160 μm Maschenweite passiert, so dass feines Guaranapulver erhalten wurde.
53,25 g handelsübliche Gerstenmilch und 154,75 g handelsübliche Hafermilch (Hafer-Drink der Firma Berief, Deutschland) wurden vermischt.
5 g des oben erhaltenen Guaranapulvers wurden dazu gegeben und mittels eines einfachen Mixers homogen in dem Gemisch aus Gerstenmilch und Hafermilch verteilt.
Die Basisgetränkzusammensetzung enthielt somit 97,65 Gew.-% der Komponente b. und 2,35 Gew.-% der Komponente a.
Es konnte so ein Getränk mit anregender Wirkung erhalten werden, dem kein Zucker und keine Milch zugesetzt wurde. Das erhaltene Getränk wurde von Probanden überwiegend als angenehm süß sowie angenehm und neuartig im Geschmack empfunden.
Beispiel 2 (Basisgetränkzusammensetzung herb)
104 g handelsübliche Gerstenmilch und 104 g handelsüblicher Hafermilch (Hafer-Drink der Firma Berief, Deutschland) wurden vermischt.
8 g des oben in Beispiel 1 erhaltenen Guaranapulvers wurden dazu gegeben und mittels eines einfachen Mixers homogen in dem Gemisch aus Gerstenmilch und Hafermilch verteilt.
Die Basisgetränkzusammensetzung enthielt somit 96,3 Gew.-% der Komponente b. und 3,7 Gew.-% der Komponente a.
Das erhaltene Getränk wurde gekühlt und von mehreren Probanden probiert. Der Geschmack wurde überwiegend als herb, aber sehr angenehm und neuartig beurteilt. Durch den höheren Guaranaanteil ist eine höhere anregende Wirkung erzielbar.
Beispiel 3 (bierhefehaltiges Getränk)
208 g Hafermilch wurden auf 48°C erwärmt, und 5 g eines wie in Beispiel 1 erhaltenen Guaranapulvers und 4 g Bierhefepulver (handelsübliche Trockenhefe) wurden mittels eines einfachen Mixers homogen eingemischt. Der Guarananteil, bezogen auf die Basisgetränkzusammensetzung, betrug 2,3 Gew.-%.
Mittels eines Handmilchschäumers wurde durch kurzes Aufschäumen ein Crema vergleichbar zu einem milchgeschäumten Cappucino erzeugt.
Dieses Getränk wurde von der überwiegenden Mehrheit der Probanden als sehr angenehm im Geschmack und Optik empfunden. Aufgrund der zusätzlich enthaltenen Bierhefe weist diese Getränk einen gesundheitlichen Mehrwert auf.
Beispiel 4 (Getränk mit Vanillegeschmack)
Bei Raumtemperatur wurden 208 g Hafermilch, 6 g eines wie in Beispiel 1 erhaltenen Guaranapulvers, 1 g flüssiges Vanillearoma und 1 g Ascorbinsäure mittels eines einfachen Mixers homogen vermischt. Der Guarananteil, bezogen auf die Basisgetränkzusammensetzung, betrug 2,8 Gew.-%.
Es wurde ein wohlschmeckendes vanillemilchartiges Getränk mit Wachwirkung erhalten.
Beispiel 5 (Guaranagetränk mit Kaffeegeschmack)
Bei Raumtemperatur wurden 208 g handelsübliche Hafermilch mit 2 g entcoffeiniertem Instantkaffee sowie 6 g eines wie in Beispiel 1 erhaltenen Guaranapulvers mittels Handmixgerät vermischt. Der Guarananteil, bezogen auf die Basisgetränkzusammensetzung, betrug 2,8 Gew.-%.
Das trinkfertige Getränk hat eine starke geschmackliche Anlehnung an Kaffee, wobei jedoch die Wachwirkung überwiegend vom Guaranin des Guaranapulvers erzielt wird.
Beispiel 6 (Guaranagetränk mit Hafermehl/Gerstenmehl)
Es wurden 208 g handelsübliche Hafermilch mit 1 g Hafermehl und 1 g Gerstenmehl versetzt. Weiters wurden 6 g Guaranapulver zugegeben. Der Guarananteil, bezogen auf die Basisgetränkzusammensetzung, betrug 2,8 Gew.-%. Diese Rezeptur hat neben einem angenehmen, neuartigen Geschmack einen gesundheitlichen Effekt aufgrund des erhöhten β-Glucangehalt des Getränks. Aufgrund des erhöhten β-Glucangehalts kann beispielsweise von einer cholesterinsenkenden Wirkung ausgegangen werden.
Beispiel 7 (Guaranagetränk mit Kakao und Stevia)
208 g handelsübliche Hafermilch wurden mit 3 g Guaranapulver und 2,75 g Kakaopulver sowie 0,25 g Steviapulver (kalorienfreis Süßmittel) mittels haushaltsüblichem Handmixer verquirlt und zu einem trinkfertigem Getränk gemacht. Der Guarananteil, bezogen auf die Basisgetränkzusammensetzung, betrug 1,44 Gew.-%. Der Guarananteil, bezogen auf das Getränk, betrug 1,40 Gew.-%.
Durch den Süsseffekt des Steviapulvers und den Kakaogeschmack wurde das Getränk von Tespersonen als sehr angenehm empfunden. Durch den geringen Guaranaanteil sollte das Getränk auch für Kinder geeignet sein.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

http://www.wellnessgesund.info/heilpflanzenlexikon/Guarana/Guarana.html [0011]
Römpp Chemielexikon, Thieme Verlag, 9. Auflage, S. 1665 [0012]
EFSA Journal 2011; 9(6): 2207, 21 pp. [0027]

Claims

Basisgetränkzusammensetzung, enthaltend: a. Guarana, und b. Getreidemilch, bevorzugt Hafermilch, Gerstenmilch oder ein Gemisch daraus.
Basisgetränkzusammensetzung nach Anspruch 1, enthaltend: a. 1–15 Gew.-% Guarana, und b. 85–99 Gew.-% der Komponente b.
Basisgetränkzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, wobei als Komponente b. Hafermilch eingesetzt wird.
Getränk, welches die Basisgetränkzusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche enthält.
Getränk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es Farbstoffe, Vitamine, wie z. B. Ascorbinsäure, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidationsmittel, Stabilisatoren, Konservierungsstoffe, natürliche Aromen, künstliche Aromen und/oder Süßstoffe enthält.
Getränk nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass es Bierhefe enthält.
Getränk nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es Hafermehl, Gerstenmehl oder ein Gemisch daraus enthält.
Getränk nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es Instantkaffee und/oder flüssiges Kaffeekonzentrat enthält.
Verfahren zur Herstellung der Basisgetränkzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit den Schritten: – Vermahlen von Guaranasamen, um Guaranapulver zu erhalten, und – Verteilen des erhaltenen gemahlenen Guaranapulvers in der Getreidemilch, bevorzugt Hafermilch, Gerstenmilch oder einem Gemisch daraus.
Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Vermahlen der Guaranasamen bei einer Temperatur von 45°C oder weniger erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei das Vermahlen bis zu einer solch feinen Teilchengröße erfolgt, dass beim Trinken kein mehliges, körniges Gefühl empfunden wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei von den Guaranasamen nichts oder weitgehend nichts verworfen wird.
Eis, erhalten aus der Basisgetränkzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder dem Getränk nach einem der Ansprüche 4 bis 8.
Konzentrat, erhalten aus der Basisgetränkzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder dem Getränk nach einem der Ansprüche 4 bis 8.
Konzentrat nach Anspruch 14 in Form einer Kapsel.