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Die Erfindung bezieht sich auf einen Wasserabweiser zur Anordnung vor einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges.
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Ein Wasserabweiser dient dazu, einen Bereich zwischen einer Motorhaube und der Windschutzscheibe vor Schmutz und Wasser zu schützen. Unmittelbar an dem Wasserabweiser werden häufig Scheibenwischer angeordnet. Die Scheibenwischer können in einer Ruheposition entweder an der Windschutzscheibe oder an einem Windschutzscheiben-Anschlussbereich liegen.
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Bei derzeit üblichen, in 1 dargestellten Wasserabweisern 101 sind unmittelbar angrenzend an den Scheibenwischer 102 in einem Zwischenbereich 103 zwischen dem Scheibenwischer 102 und einer Motorhaube 104 Erhebungen 105 angeordnet. Der Scheibenwischer 101 schiebt bei entsprechenden Witterungsbedingungen Schnee und Eis vor sich her. Dadurch können unter dem Scheibenwischer 101 Schnee und Eis aufgeschoben und gestaut werden. Dabei kann sich in einem Bereich 106 zwischen dem Scheibenwischer 101 und den Erhebungen 105 auf dem Wasserabweiser ein Schneekeil aufstauen, welcher dazu führen kann, dass der Scheibenwischer 102 eine Normalstellung bzw. eine Ruheposition N nicht mehr erreichen kann. Dadurch kann eine den Scheibenwischer 102 betätigende Mechanik ein stark beansprucht werden. Zudem entstehen durch das Aufschlagen des Scheibenwischers 102 auf den aufgestauten Schnee störende Geräusche, welche in den Innenraum des Fahrzeuges vordringen können.
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Aus der
DE 42 35 114 A1 ist zudem ein Windlauf für ein Kraftfahrzeug zur Aufnahme mindestens eines Scheibenwischers in einer Parkstellung bekannt. Der Windlauf weist eine Heizeinrichtung auf, welche Schnee und Eis durch Wärmeeinwirkung abtaut.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Wasserabweiser zu schaffen, bei dem sich Schnee gar nicht erst ansammeln kann oder bei dem die Ansammlung von Schnee zumindest vermindert wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Vorgesehen ist demgemäß ein Wasserabweiser, welcher zwischen einer Windschutzscheibe und einer Motorhaube eines Kraftfahrzeuges anordbar ist, wobei das Kraftfahrzeug einen Scheibenwischer aufweist, wobei der Wasserabweiser aufweist:
- – einen angrenzend an die Windschutzscheibe und eine flächige Fortsetzung der Windschutzscheibe bildenden Windschutzscheiben-Anschlussbereich,
- – einen Motorhauben-Anschlussbereich, sowie
- – einen sphärisch gekrümmten Ablaufbereich, welcher sich in einer Fahrzeugquerrichtung mindestens über einen an die Scheibenwischer angrenzenden Bereich und in einer Fahrzeuglängsachse von dem Windschutzscheiben-Anschlussbereich bis zu dem Motorhauben-Anschlussbereich erstreckt.
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Auf der geschlossenen Fläche können Schnee und Eis durch den Scheibenwischer leicht abgleiten und vom Scheibenwischer mühelos weg geschoben werden. Indem in dem Zwischenbereich zwischen dem Scheibenwischer und der Motorhaube keine derartigen Erhebungen vorgesehen sind, kann kein Schneekeil mehr aufgestaut werden.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein Winkel zwischen dem Windschutzscheiben-Anschlussbereich und dem Ablaufbereich größer als 120°, insbesondere größer als 130°, besonders bevorzugt größer als 140°. Der Winkel ist dadurch bedingt, dass die Windschutzscheibe bezüglich der Fahrzeuglängsachse nach hinten geneigt angeordnet ist und der Wasserabweiser als Übergangsteil zwischen der Windschutzscheibe und der Motorhaube die Neigung der Windschutzscheibe ausgleichen muss. Indem der Winkel zum Ausgleichen der Neigung der Windschutzscheibe ein verhältnismäßig stumpfer Winkel gewählt wird, kann der Schnee leichter vom Scheibenwischer über den Windschutzscheiben-Anschlussbereich auf den Ablaufbereich geschoben werden.
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Entsprechend einer Ausgestaltung geht der Windschutzscheiben-Anschlussbereich in einem Abrundungsbereich mit einem Radius von 5 mm bis 50 mm, insbesondere von 10 mm bis 40 mm in den Ablaufbereich über. Über einen entsprechenden Abrundungsbereich kann von den Scheibenwischern der Schnee leichter auf den Ablaufbereich geschoben werden. Dadurch kann vermieden werden, dass der Schnee in der Kante noch vor dem Ablaufbereich hängen bleibt und sich als Schneekeil aufstaut.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Ablaufbereich in Randbereichen mindestens einen Lufteinlass auf. Dadurch kann in an sich bekannter Weise Luft für eine Innenraumbelüftung angesaugt werden und der Wasserabweiser in Randbereichen Wasser ableiten.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der mindestens eine Lufteinlass in Fahrzeugquerrichtung außerhalb eines in Fahrzeuglängsrichtung an die Scheibenwischer angrenzenden Bereichs angeordnet. Der an die Scheibenwischer in Fahrzeuglängsrichtung angrenzende Bereich ist der Bereich, in welchem der Scheibenwischer bei seiner Abwärtsbewegung Schnee vor sich herschieben kann. Indem hier keine Lufterlässe angeordnet werden, kann vermieden werden, dass die Scheibenwischer im Betrieb Schnee über die Lufteinlässe schiebt und sich hier ein Schneekeil bildet.
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Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung ist der Motorhauben-Anschlussbereich um einen Abstand von höchstens 15 mm, insbesondere höchstens 10 mm, besonders bevorzugt höchstens 5 mm von einer Motorhaubenkante beabstandet angeordnet. Dadurch wird ein schmaler Übergang zwischen der Motorhaube und dem Wasserabweiser geschaffen. An einem schmalen Übergang kann sich kein Schnee ansammeln.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: schematisch in einer Schnittansicht einen Wasserabweiser mit einer Erhebung, an der sich ein Schneekeil bilden kann,
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2: schematisch in einer Schnittansicht einen Wasserabweiser mit einem Ablaufbereich, an welchem sich kein Schneekeil aufschieben kann, und
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3: in einer perspektivischen Darstellung schematisch einen Teil eines Fahrzeuges mit einer Windschutzscheibe, schwenkbaren Scheibenwischern und einer Motorhaube sowie einem zwischen der Windschutzscheibe und der Motorhaube angeordneten Wasserabweiser.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen an sich bekannten Wasserabweiser 101 der eingangs beschriebenen Art. Zwischen einem Scheibenwischer 102 und einer Erhebung 105 kann sich bei entsprechender Witterung ein nicht dargestellter Schneekeil aufgeschoben werden. Der Schnee kann sich bereits vor Antritt der Fahrt dort angesammelt haben und während der Fahrt durch den Scheibenwischer 102 kann noch mehr Schnee in den Zwischenbereich 103 geschoben werden. Dadurch kann ein in der Erhebung 105 angeordneter Lufteinlass 106 verstopft werden. Weiterhin kann eine nicht dargestellte Antriebsmechanik, welche den Scheibenwischer 102 betätigt, durch den Schneekeil erhöhten Belastungen ausgesetzt sein.
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Um dies zu verhindern, ist an dem Wasserabweiser 201, gemäß den 2 und 3 keine derartige Erhebung vorgesehen.
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2 zeigt den Wasserabweiser 201 in einer Schnittdarstellung. Der Wasserabweiser 201 ist zwischen einer Windschutzscheibe 207 und einer Motorhaube 204 angeordnet. Anliegend an der Windschutzscheibe 207 ist ein bewegbarer, insbesondere schwenkbarer Scheibenwischer 202 angeordnet. Angrenzend an die Windschutzscheibe 202 ist ein eine flächige Fortsetzung der Windschutzscheibe bildende Windschutzscheiben-Anschlussbereich 208 angeordnet. Angrenzend an die Motorhaube 204 weist der Wasserabweiser 201 einen Motorhauben-Anschlussbereich 209 auf. Der Motorhauben-Anschlussbereich 209 weist ein Verbindungselement 210 auf, welches auf einen Endbereich 211 des Motorhauben-Anschlussbereichs 210 angeordnet werden kann. Das Verbindungselement 210 verbindet den Wasserabweiser 201 auf diese Weise mit einem darunter angeordneten Wasserablauf 212. Weiterhin ist an dem Verbindungselement 210 eine Motorhaubendichtung 213 angeordnet, auf der die Motorhaube 204 im geschlossenen Zustand anliegt. Zwischen dem Windschutzscheiben-Anschlussbereich 208 und dem Motorhauben-Anschlussbereich 209 ist am sphärisch gekrümmter Ablaufbereich 214 angeordnet, welcher aus einer geschlossenen Fläche 215 gebildet ist. Auf dem sphärisch gekrümmten Ablaufbereich 214 können sich Schnee und Eis nicht anhaften. Zudem kann der Scheibenwischer 202 den Schnee mit einem verhältnismäßig geringen Krafteinsatz über den Ablaufbereich 214 schieben.
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Der Windschutzscheiben-Anschlussbereich geht in einem Abrundungsbereich 205 in den Ablaufbereich über. Der Abrundungsbereich 205 weist einen Radius R3 auf, welcher zumindest größer als 10 mm sein sollte, damit der Schnee leicht über den Abrundungsbereich 205 geschoben werden kann.
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3 zeigt den Wasserabweiser 201 an einem Kraftfahrzeug 217 in einer perspektivischen Darstellung. Das Kraftfahrzeug 217 weist eine Motorhaube 204 sowie eine nach hinten geneigte Windschutzscheibe 207 auf. Zwischen der Motorhaube 204 und der Windschutzscheibe 207 erstreckt sich der Wasserabweiser 201. An der Windschutzscheibe 204 liegen Scheibenwischer 202 an. Diese können auch an dem vormals beschriebenen Windschutzscheiben-Anschlussbereich 208 anliegen. Die Scheibenwischer 202 sind über einen Schwenkbereich 216 über die Windschutzscheibe 207 schwenkbar. Die Scheibenwischer 202 können sich im Betrieb nur unwesentlich viel weiter in den Bereich 218 nach unten in Richtung des Wasserabweisers 201 bewegen, als in der 3 dargestellt. Allerdings können die Scheibenwischer 202 auf dem Weg nach unten Schnee vor sich herschieben, der sich auf dem Wasserabweiser 201 ablagert. Dadurch, dass der Wasserabweiser 201 einen Ablaufbereich 214 aufweist, kann sich der Schnee hier jedoch nicht aufstauen. Der Wasserabweiser 201 erstreckt sich in einer Fahrzeugquerrichtung Y mindestens über einen an die Scheibenwischer 202 angrenzenden Bereich 218 und in einer Fahrzeuglängsachse Z von dem Windschutzscheiben-Anschlussbereich 208 bis zu dem Motorhauben-Anschlussbereich 209.
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Der Ablaufbereich 214 ist im Wesentlichen aufgespannt durch einen ersten Radius R1 und einen zweiten Radius R2, wobei ein Mittelpunkt M1 des ersten Radius' R1 unterhalb des Fahrzeugs in einer durch die Fahrzeuglängsachse X und eine Fahrzeughochachse Z aufgespannten Ebene E1 liegt. Der Mittelpunkt M2 des zweiten Radius' R2 liegt ebenfalls in der Ebene E1, jedoch nach hinten versetzt.
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Außerhalb des an die Scheibenwischer 202 angrenzenden Bereichs 218, insbesondere in Randbereichen 220, können Lufteinlässe 206 vorgesehen sein.
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Gleichwohl in der vorangegangenen Beschreibung einige mögliche Ausführungen der Erfindung offenbart wurden, versteht es sich, dass zahlreiche weitere Varianten von Ausführungen durch Kombinationsmöglichkeiten aller genannten und ferner aller dem Fachmann naheliegenden technischen Merkmale und Ausführungsformen existieren. Es versteht sich ferner, dass die Ausführungsbeispiele lediglich als Beispiele zu verstehen sind, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit und die Konfiguration in keiner Weise beschränken. Vielmehr möchte die vorangegangene Beschreibung dem Fachmann einen geeigneten Weg aufzeigen, um zumindest eine beispielhafte Ausführungsform zu realisieren. Es versteht sich, dass bei einer beispielhaften Ausführungsform zahlreiche Änderungen bezüglich Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, ohne den in den Ansprüchen offenbarten Schutzbereich und dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Wasserabweiser
- 102
- Scheibenwischer
- 103
- Zwischenbereich
- 104
- Motorhaube
- 105
- Erhebung
- 106
- Lufteinlass
- 201
- Wasserabweiser
- 202
- Scheibenwischer
- 204
- Motorhaube
- 205
- Abrundungsbereich
- 206
- Lufteinlass
- 207
- Windschutzscheibe
- 208
- Windschutzscheiben-Anschlussbereich
- 209
- Motorhauben-Anschlussbereich
- 210
- Verbindungselement
- 211
- Endbereich
- 212
- Wasserablauf
- 213
- Motorhaubendichtung
- 214
- Ablaufbereich
- 215
- geschlossene Fläche
- 216
- Schwenkbereich
- 217
- Kraftfahrzeug
- 218
- an den Scheibenwischer angrenzender Bereich
- 219
- Motorhaubenkante
- 220
- Randbereich
- b
- Abstand
- M1
- Mittelpunkt
- M2
- Mittelpunkt
- R1
- Radius
- R2
- Radius
- R3
- Radius
- X
- Fahrzeuglängsachse
- Y
- Fahrzeugquerachse
- Z
- Fahrzeughochachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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