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Die Erfindung betrifft einen Spannhaken mit einer Zwangsführung für eine Spann- und Schließeinrichtung zum Verriegeln von an Containerseitenwänden schwenkbar gelagerten Türflügeln an aufnehmbaren Containern.
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Es sind aufnehmbare Container bekannt, die mit an ihren Seitenwänden schwenkbar gelagerten Türflügeln ausgestattet sind, die durch Einschwenken in ihre Schließstellung mittels einer Spann- und Schließeinrichtung verschlossen werden können. Diese bekannten Spann- und Schließeinrichtungen werden mittels einer Spann- und Schießeinrichtung verbundenen und senkrecht an einer der Türflügel des Containers angeordneten Betätigungsstange beaufschlagt, wobei diese mit einer Verriegelungsstange verbundene Betätigungsstange in Schließstellung der Spann- und Schließeinrichtung arretiert werden kann.
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Nach der
US 3 917 328 ist eine Spann- und Schließeinrichtung für schwenkbare Containertüren bekannt, mit der ein über eine schwenkbare Betätigungsstange verbundener Schließhebel zum Verschließen der Türflügel in Schließstellung mit einer mit einem der beiden Türflügel verbundenen Spannklaue in Eingriff gebracht werden kann. Beim Öffnungsvorgang wird der Schließhebel aus der Spannklaue herausgeschoben und anschließend aus der Spannklaue heraus geschwenkt, sofern die Spannklaue den Schließhebel frei gibt, was bei unter Spannung stehenden Türflügeln nicht gesichert erscheint. Diesem Mangel unterliegt dieser Stand der Technik auch dann, wenn sperrende Türflügel einen Eingriff des Sperrhebels in die Kulisse der Spannklaue ausge-schlossen ist.
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Alle weiteren bekannten Lösungen nach dem Stand der Technik weisen den gleichen Nachteil auf.
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Die Türflügel von Containern schließen jedoch nur dann ausreichend dicht, wenn die Containerseitenwände, an denen diese schwenkbar gelagert sind, beim Beladen des Containers nicht deformiert, d. h. aus ihrer senkrechten Stellung herausgedrückt werden. Letzteres tritt vor allem beim Beladen der Container mit verdichtungsfähigem Ladegut verschiedener Art und anderen schüttfähigen Transportgütern auf, wobei es üblich ist, nach dem Beladen das Ladegut mittels des Baggerkorbes noch etwas zu verdichten. Dieses Verdichten erhöht den auf die Türflügel über das Ladegut ausgeübten Druck erheblich, vielfach sogar so stark, dass sie in ihrem oberen Bereich deformiert werden und ein erheblicher Druck auf der Türverriegelung lastet, der wiederum ein erschwertes Lösen dieser Türverriegelung aus der Eingriffsstellung, d. h. ein Ausschwenken des Riegelbolzens im Verriegelungshebel aus der Kulisse der Spannklaue mit dem Zweck des Öffnens der Türflügel zur Folge hat. Hierdurch erhöht sich die Unfallgefahr für die Personen, die die Türflügel des Containers vor dem Entladen zu öffnen haben.
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Die Türflügel des Containers unterliegen dadurch auch der Gefahr, dass sie beschädigt werden können, wenn im Container Stückgut transortiert wird. Dieses Stückgut bzw. diese Stückgüter können im Container gegen ein Verrutschen nicht gesichert werden. Es besteht zwar die Notwendigkeit, vor Aufnahme des Containers das Ladegut zu inspizieren und entsprechend des Inhaltes desselben mit der notwendigen Sorgfalt den Container aufzunehmen. In der täglichen Praxis wird jedoch regelmäßig nicht mit der angewiesenen Sorgfalt verfahren. Die Folgen sind das Verrutschen des Stückgutes während der Aufnahme desselben in Richtung der Türflügel des Containers. Es ist dann unausbleiblich, dass diese beschädigt werden oder durch die beim Verrutschen entstehende Aufschlagsenergie des Stückgutes auf die Türflügel diese sich öffnen und die Schließeinrichtung beschädigt wird. Hierdurch entsteht eine große Unfallquelle.
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Sofern die Türflügel nicht aufgeschlagen werden, besteht aber auch noch die Gefahr einer Beschädigung derselben durch die Aufschlagsenergie des Stückgutes beim Verrutschen auf die Türflügel. Sowohl beim Beladen als auch beim Aufnehmen können an den Türflügel der Container Deformierungen auftreten, was zur Folge hat, dass diese nach dem Öffnen nicht ohne Probleme wieder geschlossen werden können bzw. Zumindest nicht mehr dicht schließen. Hierdurch entsteht noch die zusätzliche Unfallgefahr während des Öffnens derselben, da die Türflügel hiernach unter Spannung stehen.
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Das Bedienpersonal, hier der Kraftfahrer des mit dem Container beladenen Lastfahrzeuges, muss eine Notreparatur zumindest der Flügeltüren bzw. ihrer Lagerung und/oder der aufgetretenen Deformierung der Verriegelungsstange vornehmen. Hierzu muss er den Container vom Fahrzeug herunter-lassen, um diese Reparatur mit dem mitgeführten, einfachen Werkzeug (Hammer und Brechstange) ausführen, beispielsweise die Verriegelungsstange und die zugehörigen Aufnahmeteile am Container richten zu können. Sobald jedoch die Türfügel stärker deformiert sind und so eine Notreparatur derselben nicht möglich ist, muss er den Container zur Reparatur in eine Werkstatt bringen. Hierdurch entstehen zusätzliche Kosten und Ausfallzeiten für die Nutzung der Container. Außerdem wird der Kraftfahrer durch diese ihm aufgezwungenen Arbeiten zusätzlich belastet.
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Die Erfindung zielt darauf ab, einerseits die Reparaturanfälligkeit der Türflügel und ihrer Verriegelungsvorrichtungen an Containern und andererseits die Unfallgefahr, die beim Öffnen und Schließen von beschädigten Türflügel an Containern ausgeht, zu verringern.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, einen durch eine Zwangssteuerung für einen durch eine Verriegelungsstange betätigbaren Verriegelungshebel für eine Spann- und Schließeinrichtung zum Verriegeln von an Containerseitenwänden schwenkbar gelagerten Türflügeln zu entwickeln, wodurch ein Öffnen und Verschließen von Türflügeln am Container ohne menschliches Eingreifen am Verriegelungshebel möglich ist.
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Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten technischen Mittel gelöst. Die abhängigen Ansprüche enthalten weitere Ausführungen der erfinderischen Lösung nach Anspruch 1.
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Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
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1 eine türseitige perspektivische Darstellung eines Abrollcontainer,
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2 eine Ansicht aus Richtung A nach 1,
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3 eine bildliche Darstellung nach 2,
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4 eine Darstellung der Spann- und Schließeinrichtung ohne Türflügel,
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5 Türflügel mit der Spann- und Schließeinrichtung im geschlossenen Zustand,
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6 Türflügel mit der Spann- und Schließeinrichtung im geöffneten Zustand,
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7 Spann- und Schließeinrichtung als Ansicht X nach 5,
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8 die erfindungsgemäß ausgebildete Spann- und Schließeinrichtung mit Darstellung der einzelnen Betätigungsphasen,
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9 Verriegelungsbolzen mit Führungsauflagefläche,
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10 Spannhaken der Spann- und Schließeinrichtung,
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11 Spannhaken in perspektivischer Darstellung,
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12 Formstück zur Zwangsführung mit Führungsauflage für den Spannhaken nach 10,
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13 Exzenterhebel zu Betätigung des Schließriegels,
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14 eine bildliche Darstellung mit der abgebildeten Spann- und Schließeinrichtung mit einer manuellen Notöffnung.
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Ein nicht dargestellter aufnehmbarer Container ist einseitig mit 2 schwenkbaren Türflügeln 1 und 2 versehen. Diese sind über Scharniere 3 mit je einer der Seitenwände 4 des Containers verbunden. An der den Scharnieren 3 abgewandten Seite des Türflügels 1, ist ein Verriegelungsbolzen 5 mit einer Führungsauflagefläche 6 in einer definierten Höhenposition angebracht. An dem Türflügel 2 ist im Bereich, der den Scharnieren 3 abgewandten Seite, eine senkrecht angeordnete und verriegelbare Betätigungsstange 7, die mindestens in zwei Führungsbuchsen 8 schwenkbar gelagert ist, vorgesehen. Die Führungsbuchsen 8 sind mit dem Türflügel 2 fest verbunden. Die Betätigungsstange 7 ist an einer fest definierten Position 9 mit einem im rechten Winkel angeordneten Handhebe 10 verbunden. Im verschlossenen Zustand der Türflügel 1, 2 ist der Handhebel 10 in einer U-förmigen Blechprofil 11 eingelegt und in dieser Lage durch einen Bolzen 12 gesichert. Die an einem Türflügel 2 schwenkbar gelagerte Betätigungsstange 7 weist in Höhe des mit einem Türflügel 1 verbundenen Verriegelungsbolzens 5 einen in diesen eingreiffähigen Schließriegel 13 auf. Sofern dieser Schließriegel 13 in eine Eingreifposition gebracht worden ist, übergreift dieser den Verriegelungsbolzen 5 und durch Vollendung der Schwenkbewegung der Betätigungsstange 7 und des Handhebels 10 wird eine hakenförmige Öffnung 15 des Schließriegels 13 in Eingriff mit dem Verriegelungsbolzen 5 gebracht, wodurch die Türflügel 1, 2 verriegelt werden können.
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Mit der schwenkbaren Betätigungsstange 7 ist ein Excenterhebel 14 fest und mit diesem der Schließriegel 13 schwenkbar verbunden, wobei der Schließriegel 13 über die Betätigungsstange 7 in einer horizontalen Ebene verschiebbar ist. Dabei wird dieser Schließriegel 13 auf einer horizontal angeordneten Führungsfläche 16, die eine Baueinheit mit einem, der Zwangssteuerung des Schließriegels 13 dienenden Steueranschlag 17 bildet, geführt. Diese aus Führungsfläche 16 und dem Steueranschlag 17 bestehende Baueinheit ist an dem Türflügel 2 befestigt. Zusätzlich ist der Schließriegel 13 im Zustand der verschlossenen Türflügel 1, 2 auf der mit dem Verriegelungsbolzen 5 verbundenen Führungsauflagefläche 6 abgestützt und damit zusätzlich horizontal während der Dauer des Schließvorganges geführt.
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Der Schließriegel 13 weist auf der den Türflügeln 1, 2 abgewandten, d. h. zu den äußeren Abschlussflächen 18 der Türflügel 1, 2 eine, zu diesen Abschlussflächen 18 der Türflügel 1, 2 parallel verlaufende Stirnfläche 19 auf, die bei der horizontalen Bewegung des Schließriegels 13 eine kurvengesteuerte Führung des Schließriegels 13 durch den Steueranschlag 17 erfährt. Hierzu weist die Stirnfläche 19 der Zwangsführung des Schließriegels 13 dienende Steuerabschnitten 20, 21 auf. Diese sind abstandsmäßig auf der Stirnfläche 19 in Abstimmung mit der Anordnung des Steueranschlages 17 am Türflügel 2 abgestimmt angeordnet.
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Die Stirnfläche 19 weist ausgehend von der hakenförmigen Öffnung 15 des Schließriegels 13 mit Verlauf in Richtung des Exzenterhebels 14 zuerst einen geradlinigen Abschnitt 20 auf, dem sich ein Steuerabschnitt 21 mit einer konvexen Kurvenform anschließt. Durch diese Form des Steuerabschnittes 21 wird der Schließriegel 13 während des Schließvorganges auf der Führungsfläche 6 hin und auf den Verriegelungsbolzen 5 zu bewegt und so in Eingriffsposition mit dem Verriegelungsbolzen 5 gebracht.
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Beim Öffnungsvorgang übt der Schließriegel 13 eine horizontale Bewegung aus und wird gleichzeitig durch die Schwenkbewegung des Exzenterhebels 14 von dem Verriegelungsbolzen 5 weg bewegt und während der Bewegung gleichzeitig über einen Kippunkt 22 des Schließriegels 13, der sich an dem Türflügel 2 abstützt, gekippt. Hierdurch wird der Schließriegel 13 mit seiner hakenförmigen Öffnung 15 geringfügig von den Türflügeln 1, 2 in senkrechter Richtung wegbewegt und außer Eingriff mit dem Verriegelungsbolzen 5 gebracht. Dadurch wird gewährleistet, dass die hakenförmige Öffnung 15 nach Ablauf des Öffnungsvorganges nicht auf den Verriegelungsbolzen 5 beim Öffnen der Türflügel 1, 2 aufläuft und diesen nach dem Öffnungsvorgang sicher frei gibt.
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Diese Kippbewegung wird durch einen sich an dem Steuerabschnitt 21 auf der Stirnfläche 19 anschließenden weiteren Steuerabschnitt 23 mit einer konkaven Kurvenform ermöglicht. Diesem Steuerabschnitt 23 auf der Stirnfläche 19 folgt ein Steuerabschnitt 24 mit einer Form eines kontinuierlichen Überganges von dem Steuerabschnitt 23 auf einen angenäherten, an dem der Halterung und Verbindung des Schließriegels 13 mit dem Exzenterhebel 14 dienenden Aufnahmekopfes 24 Kreisumfangsfläche 25. Beim Öffnungsvorgang wird der Schließrigel 13 durch den Exzenterhebel 14 einerseits geradlinig bewegt und andererseits in eine Drehbewegung über den Exzenterhebel 14 um die Betätigungsstange 7 versetzt. Hierdurch kippt der Schließriegel 13 über den Kipppunkt 22 und geführt über den Steueranschlag 17 aus der Schließposition.
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Die erfindungsgemäße Lösung bewirkt, dass bei Verformungen der Container Außenwände und/oder Türflügel 1 und 2 die verformten und verspannten Türflügel 1 und 2 in Schließstellung gebracht werden und anschließend verschlossen werden können, wobei die bei dem Schließvorgang von solchen verspannten Türflügeln 1 und 2 möglicherweise auftretende Unfallgefahr verringert wird oder gänzlich beseitigt worden ist.
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Sofern bei stark verformten Türflügeln ein manueller Eingriff zum Öffnen der Türflügel 1, 2 erforderlich sein sollte, ist es möglich, den Öffnungsvorgang manuell mit einer hebelartigen Stange 26 mit einer einseitigen Flachverformung 27 außerhalb des Bereiches der Türflügel 1, 2 vor zu nehmen, indem die Flachverformung 27 in eine vorgesehene schlitzartige Ausnehmung 28 im Schließhebel 13 eingeführt wird. Hierdurch kann der Schließhebel 13 außer Eingriff mit dem Verriegelungsbolzen 5 gebracht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türflügel
- 2
- Türflügel
- 3
- Scharnier
- 4
- Seitenwand
- 5
- Verriegelungsbolzen
- 6
- Führungsauflagefläche
- 7
- verriegelbare Betätigungsstange
- 8
- Führungsbuchse
- 9
- unteres Ende
- 10
- Handhebel
- 11
- Haltebox
- 12
- Bolzen
- 13
- Schließriegel
- 14
- Exzenterhebel
- 15
- hakenförmige Öffnung
- 16
- Führungsfläche
- 17
- Steueranschlag
- 18
- Abschlussfläche
- 19
- Stirnfläche
- 20
- Steuerabschnitt
- 21
- Steuerabschnitt
- 22
- Kipppunkt
- 23
- Steuerabschnitt
- 24
- Aufnahmekopf
- 25
- Kreisumfangsfläche
- 26
- Stange
- 27
- Flachverformung
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Schraube
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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