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Die Erfindung betrifft einen Halter für eine Nachstelleinrichtung einer Reibungskupplung sowie eine Reibungskupplung, wobei mit Hilfe des Halters eine Spindel gehalten werden kann, mit dessen Hilfe ein durch Verschleiß von Reibbelägen der Reibungskupplung verursachter erhöhter Hubweg einer Anpressplatte zu einer Gegenplatte nachgestellt werden kann.
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Reibungskupplungen können zum Ausgleich eines auftretenden Verschleißes von Reibbelägen mit einer kraftgesteuerten Nachstelleinrichtung versehen sein. Hier wird eine infolge eines Verschleißes ungünstige Entwicklung der Anpresskraft eines eine Gegenplatte der Reibungskupplung beaufschlagenden Betätigungssystem zur Bewegung der Anpressplatte, beispielsweise einer Tellerfeder, erfasst und abhängig von der Anpresskraft eine Nachstellung bewirkt. Alternativ kann ein bei einem Verschleiß der Reibbeläge der Kupplungsscheibe auftretender Fehlabstand zwischen dem Kupplungsgehäuse und dem Betätigungssystem ermittelt und abhängig von dem Fehlabstand korrigiert werden. Zur Korrektur werden dabei zwischen der Gegenplatte und dem Betätigungssystem angeordnete Ausgleichsmittel wie Rampensysteme oder Gewinde verdreht.
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Aus
DE 10 2009 035 225 A1 und
WO 20091056092 A1 ist jeweils eine Reibungskupplung mit einer weggesteuerten Nachstelleinrichtung bekannt, bei der eine sich in Abhängigkeit vom Abstand eines Betätigungssystem mit einer Tellerfeder und einer Anpressplatte axial verlagernde Klinke auf ein Ritzel einer an der Anpressplatte über einen Halter verdrehbar aufgenommenen Spindel wirkt, wobei eine auf der Spindel aufgenommene Spindelmutter bei Verdrehung der Spindel einen zwischen der Anpressplatte und der Tellerfeder angeordneten Rampenring eines Rampensystems relativ zu einer Gegenrampe verdreht, wodurch der ursprüngliche Abstand des Betätigungssystems zur Anpressplatte wieder hergestellt wird. Dabei gleitet während des Hubs einer Gegenplatte gegenüber der Anpressplatte die Klinke auf den Zähnen des Ritzels und rastet bei einem vorgegebenen Verschleiß in eine Zahnlücke zwischen zwei Zähnen ein. Die Klinke nimmt beim nächsten Öffnungsvorgang der Reibungskupplung das Ritzel formschlüssig mit und verdreht dabei das Ritzel und damit die Spindel, wodurch die Spindelmutter entlang der Spindel bewegt wird und den Rampenring um einen entsprechenden Winkelbetrag verdreht, um die Reibungskupplung dadurch nachzustellen. Die Spindel wird von einem ersten Haltearm und einem zweiten Haltearm eines Halters gelagert, wobei der erste Haltearm mit dem zweiten Haltearm über ein Befestigungsstück verbunden ist, über das der Halter mit der Gegenrampe des Rampensystems verbunden ist, während die von der Spindel bewegte Spindelmutter mit dem Rampenring des Rampensystems verbunden ist.
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Bei der Wartung eines Kraftfahrzeugs kann es vorkommen, dass auch eine nicht mehr ausreichend funktionierende Kupplung repariert werden muss. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Reibbeläge der Kupplung stark verschlissen sind. Es ist jedoch auch möglich, dass durch einen Defekt die Kupplungsscheibe verölt ist und aufgrund des reduzierten übertragbaren Reibmoments gewünschte Drehmomente nicht mehr übertragen werden können. Aus Sicherheitsgründen wird bei einer nicht mehr ordnungsgemäß funktionierenden Kupplung die gesamte Kupplung ausgetauscht, obwohl je nach vorliegendem Defekt ein Austausch von Reibbelägen oder ein Austausch der Gegenplatte nicht erforderlich gewesen wäre.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen anzugeben, mit deren Hilfe die Wartungsfreundlichkeit eine Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug verbessert werden kann. Insbesondere ist es die Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen anzugeben, mit deren Hilfe ein Defekt einer Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug leichter festgestellt werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Halter für eine Nachstelleinrichtung einer Reibungskupplung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Reibungskupplung mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Halter für eine Nachstelleinrichtung einer Reibungskupplung weist einen ersten Haltearm zur Lagerung einer mit einem Ritzel verbundenen Spindel zum axialen Bewegen einer auf die Spindel aufgeschraubten Spindelmutter und einem zum ersten Haltearm beabstandeten zweiten Haltearm zur Lagerung der Spindel auf. Ferner ist ein zwischen dem ersten Haltearm und dem zweiten Haltearm verlaufendes Befestigungsstück zur Befestigung des Halters mit einem Teil eines Rampensystems verbunden. Erfindungsgemäß weist das Befestigungsstück mindestens eine Markierung zur Zuordnung der Position der Spindelmutter zu einem Verschleißzustand der Reibungskupplung auf.
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Hierbei wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass über die axiale Position der Spindelmutter entlang der Spindel und somit relativ zum die Spindel lagernden Halter der Verschleißzustand der Reibungskupplung abgelesen werden kann. Das allgemeine erfinderische Konzept der vorliegenden Erfindung beruht darauf mit Hilfe einer geeigneten Markierung über die axiale Position der Spindelmutter den Verschleißzustand der Reibungskupplung ablesen zu können. Dies ermöglicht es bei einer Wartung und beabsichtigten Reparatur der Reibungskupplung den Verschleißzustand der Reibbeläge zu kontrollieren und zu entscheiden, ob ein Austausch der Reibbeläge der Kupplung sinnvoll ist. Insbesondere ist es möglich, durch minimalen Arbeitseinsatz den Verschleißzustand der Kupplung in definierten Serviceintervallen („Inspektionen”) zu überprüfen, um rechtzeitig vor einem Nachlassen der Funktionalität der Reibungskupplung die Reibbeläge der Kupplung auszutauschen. Besonders bevorzugt kann die Ausgangsposition der Spindelmutter, d. h. die Position der Spindelmutter im Neuzustand der Reibbeläge, markiert sein. Dadurch lässt sich insbesondere ablesen, ob bei der Wartung und/oder Reparatur der Kupplung bereits ein Nachstellen des Abstandes zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte erfolgt ist. Ein unnötiger Austausch der Gegenplatte und/oder der Anpressplatte bei einer noch nicht nachgestellten Kupplung kann dadurch vermieden werden. Durch die durch das Befestigungsstück ausgebildete Markierung werden die Fehleranalyse und das Auffinden eines Defekts der Kupplung erleichtert sowie die Wartungsfreundlichkeit der Reibungskupplung erhöht. Zusätzlich oder alternativ kann die Markierung auch in einem anderen Zur Spindelmutter benachbarten Bauteil, zu dem die Spindelmutter eine Relativbewegung ausführt, vorgesehen sein. Beispielsweise kann die Markierung durch eine Anpressplatte der Reibungskupplung bereit gestellt werden.
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Das Rampensystem kann insbesondere durch einen auf einer Gegenrampe abgleitenden Rampenring ausgebildet werden, wobei die Gegenrampe mit dem Befestigungsstück und der Rampenring mit der Spindelmutter oder umgekehrt verbunden sein kann, um den Rampenring in Umfangsrichtung relativ zur Gegenrampe zu verdrehen. Es ist auch möglich, dass das Rampensystem mehrere in Umfangsrichtung verteilte Rampen aufweist oder vergleichbar zu einem Gewinde mehrere Rampen/Gewindegänge in axialer Richtung hintereinander aufweist. Die übrige konstruktive Ausgestaltung der Nachstelleinrichtung kann wie in
DE 10 2009 035 225 A1 oder
WO 2009/056092 A1 beschrieben ausgebildet sein, auf deren Inhalt hiermit als Teil der Erfindung Bezug genommen wird.
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Insbesondere ist die mindestens eine Markierung durch einen Aufdruck und/oder eine Oberflächenbehandlung und/oder eine Formgebung des Befestigungsstücks ausgebildet. Die Markierung kann dadurch optisch leicht wahrgenommen und abgelesen werden. Insbesondere kann die Markierung im Vergleich zum übrigen Befestigungsstück eine unterschiedliche Beschaffenheit aufweisen, so dass die Markierung auch haptisch, beispielsweise mit Hilfe der Fingerspitzen eines Monteurs abgelesen werden kann. Dies ermöglicht auch an schwer zugänglichen Stellen, die optisch schwer einsehbar sind, ein Ablesen der Markierung. Insbesondere kann die Markierung auch in einem verschmutzten beispielsweise verölten Zustand blind abgelesen werden.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine Markierung durch eine Materialaussparung im Befestigungsstück, insbesondere durch Laserschneiden, ausgebildet. Die Materialaussparung für die mindestens eine Markierung kann insbesondere bei der Herstellung des Halters vorgesehen werden, ohne dass zur Ausbildung der Markierung ein zusätzlicher Bearbeitungs- oder Herstellungsschritt erforderlich ist. Beispielsweise kann der Halter aus einem geeigneten Blech ausgestanzt und/oder mit Hilfe eines Lasers ausgeschnitten werden, so dass die entsprechende Materialaussparung während des Herstellprozesses des Halters vorgesehen werden kann. Insbesondere ist es möglich, eine Vielzahl von Aussparungen vorzusehen, so dass sich eine Skala mit einer gewünschten Genauigkeit zur Detektion des Verschleißzustandes der Reibungskupplung einfach ausbilden lässt. Ferner ist es möglich, bei einer Vielzahl von Aussparungen nach der Montage der Reibungskupplung beispielsweise einen Kunststoffclip in eine der Aussparungen einzusetzen, um nach einem erstmaligen Einstellen des Abstands des Anpressplatte relativ zur Gegenplatte die Position der Spindelmutter bei unverschlissenen Reibbelägen zu markieren. Dies ermöglicht es, den gleichen Halter für unterschiedliche Nachstellsysteme und/oder unterschiedliche Kupplungstypen zu verwenden und die Ausgangsposition der Spindelmutter bei unverschlissenen Reibbelägen eindeutig zu markieren.
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Besonders bevorzugt zeigt die mindestens eine Markierung eine Verschleißreserve, insbesondere eine voraussichtliche Restlaufzeit, an. Dies ermöglicht es zu entscheiden, ob vor Ablauf des nächsten Serviceintervalls ein Austausch der Reibungskupplung und/oder ein Austausch von Reibbelägen vorgenommen werden sollte, um eine Beeinträchtigung der Funktionalität der Reibungskupplung im weiteren Betrieb bereits im Vorhinein zu vermeiden. Insbesondre ist es möglich, über das bisherige Ausmaß der axialen Bewegung der Spindelmutter grob abzuschätzen, wie lange es dauern dürfte, bis die Reibungskupplung zu stark verschlissen ist. Dies ermöglicht es, die individuelle Belastung der Reibungskupplung zu berücksichtigen. Beispielsweise würde ein starker Verschleiß bei einer kurzen Betriebszeit eher einen Austausch von Reibbelägen erforderlich machen, als ein geringer Verschleiß in einem größeren Zeitraum. Die Verschleißreserve kann insbesondere als Prozentzahl eines zugelassenen Gesamtverschleißes angegeben werden.
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Insbesondere sind der erste Haltearm, der zweite Haltearm und das Befestigungsstück einstückig ausgestaltet. Der Halter kann insbesondere aus einem geeigneten Blech ausgestanzt und/oder ausgeschnitten sein und nachträglich durch spanloses Umformen bearbeitet werden, damit der erste Haltearm und der zweite Haltearm von dem Befestigungsstück abstehen können. Dies führt zu einer leichten Herstellbarkeit des Halters. Ferner ist es möglich, die Markierung des Befestigungsstücks zur Zuordnung der Position der Spindelmutter zu einem Verschleißzustand der Reibungskupplung bereits bei der Herstellung des Halters und vor dem spanlosen Umformen vorzusehen. Es ist auch möglich, die mindestens eine Markierung beim spanlosen Umformen in das Befestigungsstück einzuprägen. Die Markierung kann dadurch mit einer hohen Präzision hergestellt werden, ohne dass hierfür zusätzliche Bearbeitungs- oder Herstellungsschritte erforderlich sind.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Verstelleinheit zur Betätigung eines Rampensystems einer Reibungskupplung zur Nachstellung eines verschleißbedingten Fehlabstands einer relativ zu einer Gegenplatte bewegbaren Anpressplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte, wobei die Verstelleinheit eine mit einem Ritzel verbundene Spindel aufweist. Die Spindel ist von einem mit einer Gegenrampe des Rampensystems befestigbaren Halter gelagert, wobei der Halter wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Auf die Spindel ist eine mit einem in Umfangsrichtung relativ auf der Gegenrampe abgleitenden Rampenring eines Rampensystems befestigbaren Spindelmutter aufgeschraubt, wobei die Spindelmutter ein mit der mindestens einen Markierung des Halters zusammenwirkendes Anzeigeelement aufweist. Mit Hilfe der Verstelleinheit kann ein Verschleißzustand der Reibungskupplung angezeigt werden, so dass die Fehleranalyse vereinfacht und die Wartungsfreundlichkeit der Reibungskupplung erhöht ist. Die Spindelmutter kann beispielsweise ein pfeilartiges Anzeigeelement aufweisen, das bei einer axialen Bewegung der Spindelmutter entlang der Spindel an einer als Skala ausgestalteten Markierung des Halters entlang bewegt werden kann. Beispielsweise kann die Spindelmutter einen an dem Befestigungsstück anschlagenden Anschlag aufweisen, um ein Mitdrehen der Spindelmutter mit der Spindel zu vermeiden. Der bei einer axialen Bewegung der Spindelmutter an dem Befestigungsstück entlang gleitende Anschlag kann besonders nah an der Markierung entlang geführt werden, um über die Position des Anschlags beziehungsweise der Spindelmutter den Verschleißzustand der Reibungskupplung ablesen zu können. Insbesondere kann der Anschlag über die Markierung entlang gleiten, wodurch für die Charakterisierung des Verschleißzustands relevante Informationen von dem Anschlag aufgedeckt oder abgedeckt werden können. Das Anzeigeelement der Spindelmutter kann dadurch gleichzeitig ein Mitdrehen der Spindelmutter verhindern, so dass ein separates Bauteil zur Ausbildung des Anzeigeelements nicht erforderlich ist.
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Insbesondere weist das Anzeigeelement zu dem Befestigungsstücks einen maximalen Abstand smax von 0,0 mm ≤ ssmax ≤ 5,0 mm, insbesondere 0,1 mm ≤ smax ≤ 2,0 mm, vorzugsweise 0,2 mm ≤ smax ≤ 1,0 mm und besonders bevorzugt 0,3 mm ≤ smax ≤ 0,5 mm auf. Das Anzeigeelement kann insbesondere auf der Oberseite eines an dem Befestigungsstück entlang gleitenden Anschlags zur Vermeidung eines Mitdrehens der Spindelmutter mit der Spindel angebracht und/oder eingeprägt sein, so dass das Anzeigeelement lediglich über die Materialdicke des Anschlags von der Markierung beabstandet ist. Das Anzeigeelement kann sich auch über die Stirnseite des Anschlags erstrecken, so dass das Anzeigeelement die Markierung auch direkt kontaktieren kann. Durch den vergleichsweise geringen Abstand des Anzeigeelements zu dem Befestigungsstück wird ein genaues Ablesen des Verschleißzustandes erleichtert.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung, die eine Verstelleinheit aufweist, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Die Nachstelleinrichtung weist ferner eine in das Ritzel eingreifende Klinke zum Verdrehen des Ritzels bei einem verschleißbedingten Fehlabstand einer relativ zu einer Gegenplatte bewegbaren Anpressplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte auf, wobei das Befestigungsstück des Halters mit einer Gegenrampe und die Spindelmutter mit einem in Umfangsrichtung relativ auf der Gegenrampe abgleitenden Rampenring eines Rampensystems zur Nachstellung des verschleißbedingten Fehlabstands verbunden ist. Die Nachstelleinrichtung ermöglicht ein einfaches Ablesen des Verschleißzustands der Reibungskupplung, so dass die Fehleranalyse bei der Reibungskupplung vereinfacht und die Wartungsfreundlichkeit der Reibungskupplung erhöht ist. Ein geeigneter konstruktiver Aufbau der Nachstelleinrichtung und des Rampensystems ist in
DE 10 2009 035 225 A1 und
WO 2009/056092A1 beschrieben, auf deren Inhalt hiermit als Teil der Erfindung Bezug genommen wird.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug mit einer Gegenplatte und einer relativ zu der Gegenplatte bewegbaren Anpressplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte sowie einer Nachstelleinrichtung zur Nachstellung eines verschleißbedingten Fehlabstands der Anpressplatte zur Gegenplatte, wobei die Nachstelleinrichtung wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Die Reibungskupplung ermöglicht ein einfaches Ablesen des Verschleißzustands, so dass die Fehleranalyse bei der Reibungskupplung verbessert und die Wartungsfreundlichkeit der Reibungskupplung erhöht ist. Insbesondere weist die Reibungskupplung ein Kupplungsgehäuse mit einer im Bereich des Befestigungsstücks des Halters angeordneten Serviceöffnung zum Ablesen der Markierung des Befestigungsstücks auf. Zur Ermittlung des Verschleißzustands der Reibungskupplung ist es nicht erforderlich, das Kupplungsgehäuse der Reibungskupplung zu demontieren.
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Vorzugsweise ist ein Servicedeckel zum zumindest teilweisen Schließen der Serviceöffnung vorgesehen, wobei der vorzugsweise schwenkbar mit dem Kupplungsgehäuse verbundene Servicedeckel, insbesondere mit dem Kupplungsgehäuse lösbar arretierbar ist. Der Servicedeckel kann in einer Schließstellung, beispielsweise mit dem Kupplungsgehäuse verklemmt oder verrastet werden. Ferner ist es möglich den Servicedeckel mit einem Schloss zu versehen, so dass der Servicedeckel mit dem Kupplungsgehäuse verriegelt werden kann. Durch den Servicedeckel werden die innerhalb des Kupplungsgehäuses der Reibungskupplung angeordneten Bauteile vor äußeren Einflüssen geschützt, so dass die Gefahr eines Verschmutzens funktionswesentlicher Bauteile der Reibungskupplung zumindest reduziert ist. Ferner kann der Servicedeckel leicht von dem Kupplungsgehäuse gelöst werden, um den Verschleißzustand der Reibungskupplung ablesen zu können.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug mit einer Gegenplatte und einer relativ zu der Gegenplatte bewegbaren Anpressplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte. Zusätzlich ist eine einer Verstelleinheit zur Nachstellung eines verschleißbedingten Fehlabstands der Anpressplatte zur Gegenplatte vorgesehen, die insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Die Verstelleinheit weist eine Spindel auf zum axialen Bewegen einer auf der Spindel aufgeschraubten Spindelmutter zwischen einer Ausgangsposition und einer Endposition. Erfindungsgemäß ist zwischen der Ausgangsposition und der Endposition mindestens eine Markierung zur Zuordnung der Position der Spindelmutter zu einem Verschleißzustand der Reibungskupplung vorgesehen. Die Verstelleinheit ist insbesondere Teil der vorstehend beschriebenen Nachstelleinrichtung. Eine zwischen der Ausgangsposition und der Endposition vorgesehene Markierung wird hierbei einschließlich einer der Ausgangsposition und/oder der Endposition selber zugeordneten Markierung verstanden, wobei vorzugsweise zusätzlich oder alternativ zu einer Markierung für die Ausgangsposition und/oder die Endposition mindestens eine zu der Ausgangsposition und der Endposition beabstandete Markierung für eine Zwischenstellung des Verschleißzustands vorgesehen ist. Dadurch ist es möglich den Verschleißzustand der Reibungskupplung anzuzeigen, so dass die Fehleranalyse der Reibungskupplung vereinfacht und die Wartungsfreundlichkeit der Reibungskupplung erhöht ist. Das allgemeine erfinderische Konzept der vorliegenden Erfindung beruht darauf mit Hilfe einer geeigneten Markierung über die axiale Position der Spindelmutter den Verschleißzustand der Reibungskupplung ablesen zu können.
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Die mindestens eine Markierung ist insbesondere durch ein Bauteil bereitgestellt, das sich in Nachbarschaft zur Spindelmutter befindet, so dass über die räumliche Nähe der Markierung zur Position der Spindelmutter entsprechend einfach der Verschleißzustand der Reibungskupplung abgelesen werden kann. Insbesondere wird hierzu ein Bauteil verwendet, mit dem die Verstelleinheit verbunden ist und zu dem die Spindelmutter eine Relativbewegung ausüben kann. Wie vorstehend beschrieben, kann die Markierung hierzu in dem die Spindel lagernden Halter vorgesehen sein, wobei auch andere Bauteile hierzu verwendet werden können. Insbesondere ist die Verstelleinheit mit der Anpressplatte der Reibungskupplung verbunden, so dass die Markierung zusätzlich oder alternativ zu einer Markierung im Halter durch die Anpressplatte bereit gestellt ist. Die konstruktive Ausgestaltung der Markierung in der Anpressplatte kann wie vorstehend anhand der Markierung des Halters beschrieben aus- und weitergebildet sein. Insbesondere wird die mindestens eine Markierung bereits bei einem Gießprozess der Anpressplatte vorgesehen, so dass die Markierung als eingegossene Materialaussparung ausgestaltet sein kann.
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Besonders bevorzugt ist der Halter mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgestaltet. Insbesondere weist der Halter einen ersten Haltearm und einen zweiten Haltearm auf, die nicht über ein Befestigungsstück des Halters miteinander verbunden, sondern voneinander getrennt separat voneinander einzeln mit der Anpressplatte verbunden sind. Der erste Haltearm und der zweite Haltearm sind lediglich über die Anpressplatte miteinander verbunden, so dass die Anpressplatte die Funktion des Befestigungsstücks wahrnimmt und das Befestigungsstück somit durch die Anpressplatte ausgebildet ist. Eine einstückige Ausgestaltung des Halters ist nicht erforderlich, so dass die Größe der zu verbauenden Einzelteile reduziert werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert. Es zeigen:
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1: eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Reibungskupplung,
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2: eine schematische Detailansicht der Reibungskupplung aus 1,
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3: eine schematische Seitenansicht einer Verstelleinheit der Reibungskupplung aus 1,
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4: eine schematische Draufsicht der Verstelleinheit aus 3,
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5: eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Halters für die in 3 dargstellte Verstelleinheit und
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6: eine schematische Schnittansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Reibungskupplung in einer alternativen Ausführungsform.
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Die in 1 und in 2 dargestellte Reibungskupplung 10 weist ein Kupplungsgehäuse 12 auf, das im Bereich einer Verstelleinheit 14 zur Nachstellung eines verschleißbedingten Fehlabstands einer relativ zu einer Gegenplatte bewegbaren Anpressplatte 40 zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte 40 eine Serviceöffnung 16 aufweist. Über die Serviceöffnung 16 ist ein Halter 18 einsehbar, der eine mit einem Ritzel 20 verbundene Spindel 22 lagert.
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Wie in den 3 und 4 zu sehen ist, ist auf der Spindel 22 eine Spindelmutter 24 aufgeschraubt, die von einer Ausgangsposition bei unverschlissenen Reibbelägen (linke Position) in axialer Richtung entlang der Spindel 22 in eine Endposition bei vollständig verschlissenen Reibbelägen (rechte Position) bewegt werden kann. Der Halter 18 weist einen ersten Haltearm 26 und einen zweiten Haltearm 28 auf, um die Spindel 22 zu lagern. Der erste Haltearm 26 und der zweite Haltearm 28 sind über ein Befestigungsstück 30 einstückig miteinander verbunden, wobei das Befestigungsstück 30 über Verbindungsmittel 32 mit einer Gegenrampe eines Rampensystems zur Nachstellung des verschleißbedingten Fehlabstands verbunden werden kann. Das Befestigungsstück 30 weist durch Aussparungen 34 ausgebildete Markierungen auf, mit deren Hilfe die Position der Spindelmutter 24 einem Verschleißzustand der Reibungskupplung 10 zugeordnet werden kann. Mit den Aussparungen 34 wirkt ein Anzeigeelement 36 der Spindelmutter 24 zusammen, wobei das Anzeigeelement 36 gleichzeitig an dem Befestigungsstück 30 anschlägt, um ein Mitdrehen der Spindelmutter 24 bei einer Drehung der Spindel 22 zu vermeiden. Mit der Spindelmutter 24 ist ferner ein Befestigungsmittel 38 verbunden, um die Spindelmutter 24 mit einem auf der Gegenrampe in Umfangsrichtung abgleitenden Rampenring zu koppeln.
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Wie in 5 dargestellt, kann der Halter 18 als einstückiges Bauteil ausgestaltet sein, das beispielsweise aus einem geeigneten Blech ausgestanzt oder ausgeschnitten und anschließend spanlos umgeformt werden kann. Zusätzlich oder alternativ zu den Aussparungen 34 können die Markierungen auch aufgedruckt und/oder durch eine Oberflächenbehandlung ausgebildet sein. Insbesondere ist es möglich, eine Skala auszubilden, um mehrere Zwischenwerte des Verschleißzustands der Reibungskupplung 10 anzeigen zu können.
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Bei der in 6 dargestellten Ausführungsform der Reibungskupplung 10 ist im Vergleich zu der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform der Reibungskupplung 10 die Markierung 34 nicht durch den Halter 18 sondern durch die Anpressplatte 40 ausgebildet. Der erste Haltearm 26 und der zweite Haltearm 28 des Halters 18 sind nicht einstückig sondern mehrteilig ausgeführt und lediglich über die Anpressplatte 40 miteinander verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeweils eine eingegossene Markierung 34 für die den Verschleißbeginn (Neuzustand) anzeigende Ausgangsposition der Spindelmutter 24 und für die das Verschleißende anzeigende Endposition der Spindelmutter 24 vorgesehen, wobei zusätzlich oder alternativ auch Zwischenpositionen markiert sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Reibungskupplung
- 12
- Kupplungsgehäuse
- 14
- Verstelleinheit
- 16
- Serviceöffnung
- 18
- Halter
- 20
- Ritzel
- 22
- Spindel
- 24
- Spindelmutter
- 26
- erster Haltearm
- 28
- zweiter Haltearm
- 30
- Befestigungsstück
- 32
- Verbindungsmittel
- 34
- Aussparung
- 36
- Anzeigeelement
- 38
- Befestigungsmittel
- 40
- Anpressplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009035225 A1 [0003, 0009, 0016]
- WO 20091056092 A1 [0003]
- WO 2009/056092 A1 [0009, 0016]