DE102011087714A1

DE102011087714A1 - Lager für Linearbewegungen

Info

Publication number: DE102011087714A1
Application number: DE201110087714
Authority: DE
Inventors: Peter Meier
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2011-12-05
Filing date: 2011-12-05
Publication date: 2013-06-06

Abstract

Bei einem Wälzlager für Linearbewegungen, mit einem auf einer Führungsschiene (1) in deren Längsrichtung verschiebbar geführten Führungswagen (2), welcher mit zwei Seitenschenkeln (5, 6) im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig ausgebildet ist und dessen Tragkörper (4) im Bereich jedes Seitenschenkels (5, 6) über mindestens eine Reihe lastübertragender Wälzkörper (3) an der Führungsschiene (1) verfahrbar abgestützt ist, wobei die Wälzkörper (3) sich im Eingriff mit einer lastaufnehmenden Laufbahn des Tragkörpers (4) und einer lastaufnehmenden Laufbahn der Führungsschiene (1) befinden, ist erfindungsgemäß an dem Führungswagen (2) ein zangenförmiger Bremssattel (10) befestigt, welcher ein mit der Führungsschiene (1) indirekt oder direkt verbundenes Bremsband (11) umgibt.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Lager für Linearbewegungen, mit einem auf einer Führungsschiene in deren Längsrichtung verschiebbar geführten Führungswagen, welcher mit zwei Seitenschenkeln im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig ausgebildet ist und dessen Tragkörper im Bereich jedes Seitenschenkels an der Führungsschiene verfahrbar abgestützt ist. Dabei kann der Tragkörper im Bereich des jeweiligen Seitenschenkels über mindestens eine Reihe lastübertragender Wälzkörper an der Führungsschiene abgestützt sein, wobei die Wälzkörper sich dann im Eingriff mit einer lastaufnehmenden Laufbahn des Tragkörpers und einer lastaufnehmenden Laufbahn der Führungsschiene befinden.
Hintergrund der Erfindung
Ein solches Linearlager wird beispielsweise im medizinischen Bereich verwendet, wenn Patienten auf einer Liege hin- und herbewegt werden sollen. Das Linearlager dient dann zur Lagerung der Liege. In bestimmten Fällen ist es dabei notwendig, die verschiebbare Liege abzubremsen und festzusetzen. Aus der Druckschrift EP 1 825 156 B1 ist ein Wälzlager der eingangs genannten Art bekannt. Einen Hinweis auf die Möglichkeit, die Bewegung des Führungswagens längs der Führungsschiene zu beeinflussen, nämlich abzubremsen und festzusetzen, enthält diese Veröffentlichung nicht.
Die Druckschrift DE 195 33 077 A1 zeigt und beschreibt einen Klemmschlitten für die Führungsschiene einer Linearführung, welcher dazu bestimmt ist, an einem auf der Schiene gleitend geführten Hauptschlitten der Linearführung befestigt zu sein und bei der Bewegung des Hauptschlittens auf der Führungsschiene als Bremse oder Festhaltevorrichtung zu dienen.
Die Maßnahme, einen Hauptschlitten oder Führungswagen einer Linearführung dadurch zu bremsen oder festzusetzen, dass ein zusätzlicher Schlitten, welcher als Klemmschlitten wirkt, mit dem Hauptschlitten verbunden wird, hat aber den Nachteil einer konstruktiv aufwendigen Ausführung. Es ist dabei also mit dem Klemmschlitten ein separater Wagen erforderlich, welcher bei der erwähnten vorbekannten Ausführung außerdem in nachteiliger Weise einen komplizierten Aufbau hat.
Zusammenfassung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein an einer Führungsschiene abbremsbares und festsetzbares Lager für Linearbewegungen anzugeben, mit welchem gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik Einsparungen an dem erforderlichen Bauraum und den Kosten für den Aufbau erzielbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an dem Führungswagen ein zangenförmiger Bremssattel befestigt ist, welcher ein mit der Führungsschiene indirekt oder direkt verbundenes Bremsband umgibt.
Auf diese Weise lässt sich der Führungswagen in einfacher Weise an der Führungsschiene abbremsen, ohne dass ein zusätzlicher Wagen bzw. Klemmschlitten erforderlich ist.
Dabei kann der Tragkörper im Bereich des jeweiligen Seitenschenkels über mindestens eine Reihe lastübertragender Wälzkörper an der Führungsschiene abgestützt sein, wobei die Wälzkörper sich im Eingriff mit einer lastaufnehmenden Laufbahn des Tragkörpers und einer lastaufnehmenden Laufbahn der Führungsschiene befinden. Der Bremssattel kann elektromechanisch angesteuert sein.
Die Führungsschiene und das Bremsband können parallel zueinander angeordnet und gemeinsam an dem Gehäuse einer im medizinischen Bereich verwendeten Patienten-Liegevorrichtung befestigt sein, wobei dann der Führungswagen mit dem Bremssattel an der Liege der Liegevorrichtung befestigt ist.
Es ist aber auch möglich, dass der Führungswagen mit dem Bremssattel an dem Gehäuse der Patienten-Liegevorrichtung befestigt ist, während die Führungsschiene und das Bremsband an der Liege befestigt sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Figur der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt eine Führungsschiene und einen daran über Wälzkörper abgestützten Führungswagen, welcher erfindungsgemäß mit einer Bremsvorrichtung versehen ist, teilweise im Querschnitt und teilweise in stirnseitiger Ansicht.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
Ein in der Zeichnung dargestelltes Wälzlager für Linearbewegungen besteht aus einer Führungsschiene 1, an welcher ein Führungswagen 2 längsverschieblich abgestützt ist. Die Abstützung ist mit Umläufen von Wälzkörpern 3 durchgeführt, welche im Ausführungsbeispiel Kugeln sind. Der Führungswagen 2 enthält einen Tragkörper 4, welcher im Querschnitt bzw. in stirnseitiger Ansicht etwa C-förmig ausgebildet ist und die Führungsschiene 1 teilweise umgreift, wobei zwei Seitenschenkel 5 und 6 des Tragkörpers 4 den seitlichen Längsseiten der Führungsschiene 1 benachbart sind.
An jedem der Seitenschenkel 5 und 6 befinden sich zwei endlose Umläufe von Wälzkörpern 3. Sie sind übereinander angeordnet. Davon stützen sich die Wälzkörper 3 jeweils einer lastübertragenden Wälzkörperreihe an einer unteren lastaufnehmenden Laufbahn 7 bzw. an einer oberen lastaufnehmenden Laufbahn 8 der Führungsschiene 1 und an entsprechenden lastaufnehmenden Laufbahnen des Führungswagens 2 ab. Jede dieser lastaufnehmenden Laufbahnen ist über zwei nicht dargestellte Umlenk-Wälzkörperreihen mit einer rücklaufenden Wälzkörperreihe verbunden, die in dem Tragkörper 4 angeordnet ist, so dass sich endlose Wälzkörperumläufe ergeben. Zur Aufnahme der rücklaufenden Wälzkörperreihen sind in dem Tragkörper 4 Rücklaufkanäle 9 angeordnet.
Als Bremse oder Festhaltevorrichtung des Führungswagens 2 an der Führungsschiene 1 ist ein zangenförmiger Bremssattel 10 vorgesehen, welcher ein Bremsband 11 teilweise umgibt. Dieses ist an einem im Querschnitt winkelförmigen Bauteil ausgebildet. An einem Gehäuse 12 einer Liegevorrichtung sind die Führungsschiene 1 und parallel dazu das Bauteil mit dem Bremsband 11 gemeinsam befestigt. Bei der Linearbewegung des Führungswagens 2 längs der Führungsschiene 1 bewegt sich daher der Bremssattel 10 an dem Bremsband 11 entlang.
Auf diese Weise wird für das Linearwälzlager mit dem Führungswagen 2 eine linear wirkende Scheibenbremse vorgeschlagen, die entsprechend den bekannten rotativ wirkenden Scheibenbremsen der Antriebe von Personenkraftwagen und Motorrädern ausgebildet und wirksam sein kann. Man kann hier also von einer Umkonstruktion der rotativen Scheibenbremse in eine lineare Scheibenbremse sprechen.
Ein Einsatzgebiet für die erfindungsgemäße Linearführung ist die Medizintechnik. Patienten sollen auf einer Liege einer nicht dargestellten Liegevorrichtung hin- und herbewegt werden können. Bei einigen Anwendungen ist es erforderlich, die Liege abbremsen und festsetzen zu können. Der Bauraum der Liegevorrichtung ist häufig begrenzt.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist nicht auf einen wälzgelagerten Führungswagen beschränkt, sondern kann auch mit einem an einer Führungsschiene gleitgelagerten Führungswagen ausgeführt werden.
Bezugszeichenliste

1: Führungsschiene
2: Führungswagen
3: Wälzkörper
4: Tragkörper
5: Seitenschenkel
6: Seitenschenkel
7: lastaufnehmende Laufbahn
8: lastaufnehmende Laufbahn
9: Rücklaufkanal
10: Bremssattel
11: Bremsband
12: Gehäuse

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1825156 B1 [0002]
DE 19533077 A1 [0003]

Claims

Lager für Linearbewegungen, mit einem auf einer Führungsschiene (1) in deren Längsrichtung verschiebbar geführten Führungswagen (2), welcher mit zwei Seitenschenkeln (5, 6) im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig ausgebildet ist und dessen Tragkörper (4) im Bereich jedes Seitenschenkels (5, 6) an der Führungsschiene (1) verfahrbar abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Führungswagen (4) ein zangenförmiger Bremssattel (10) befestigt ist, welcher ein mit der Führungsschiene (1) indirekt oder direkt verbundenes Bremsband (11) umgibt.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragkörper (4) im Bereich des jeweiligen Seitenschenkels (5, 6) über mindestens eine Reihe lastübertragender Wälzkörper (3) an der Führungsschiene (1) abgestützt ist, wobei die Wälzkörper (3) sich im Eingriff mit einer lastaufnehmenden Laufbahn des Tragkörpers (4) und einer lastaufnehmenden Laufbahn (7, 8) der Führungsschiene (1) befinden.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (1) und das Bremsband (11) parallel zueinander angeordnet und gemeinsam an dem Gehäuse (12) einer im medizinischen Bereich verwendeten Patienten-Liegevorrichtung befestigt sind, während der Führungswagen (2) mit dem Bremssattel (10) an der Liege der Liegevorrichtung befestigt ist.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungswagen mit dem Bremssattel an dem Gehäuse einer im medizinischen Bereich verwendeten Patienten-Liegevorrichtung befestigt ist, während die Führungsschiene und das Bremsband an der Liege der Liegevorrichtung befestigt sind.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremssattel (10) elektromechanisch angesteuert ist.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Lineargleitlager ausgebildet ist.