DE102011055442A1 - Flächiges, stauboffenes Schleifelement - Google Patents
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Abstract
Ein insbesondere an einer Schleifvorrichtung befestigbares flächiges und stauboffenes Schleifelement (1), mit einem Träger, dessen Vorderseite mit einem Schleifmittel (6) belegt ist, ist so ausgebildet, dass der Träger aus einem Abstandsgewirke (2) besteht.
Description
- Die Erfindung betrifft ein flächiges, stauboffenes Schleifelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Flächige Schleifelemente finden zur Bearbeitung unterschiedlichster Oberflächen Verwendung. Beispielsweise kommen sie für einen sozusagen Feinschliff zum Einsatz, wobei ein elastischer Träger eine besonders schonende Bearbeitung vor allem angrenzender Bereiche ermöglicht.
- Ein solches Schleifelement, bei dem der Träger aus einem Schaumstoff besteht, ist aus der
DE 94 07 622 U1 bekannt. Allerdings ist dieses Schleifelement nicht geeignet aufgrund der fehlenden Staubdurchlässigkeit des Trägers eine ausreichende Absaugung von Schleifstaub zu gewährleisten, wie sie mit geeigneten Schleifvorrichtungen möglich ist. - Um eine flächige Staubdurchlässigkeit des Schleifelementes zu erreichen, wird in der
EP 0 716 903 A1 vorgeschlagen, als Träger ein Faservlies einzusetzen, das allerdings dazu ausdrücklich sehr flach gehalten sein muss. Damit ist jedoch dieses Schleifelement für den eingangs beschriebenen Einsatzzweck ungeeignet, der einen weichen Träger voraussetzt, entsprechend dem Schaumstoff. Für eine erforderliche weiche Konsistenz muss der Träger eine entsprechende Dicke bei Beibehaltung einer geringen Härte aufweisen. Diesem Anspruch kann das Schleifelement nach derEP 0 716 903 A1 nicht genügen. - Um hier Abhilfe zu schaffen, sind Schleifelemente bekannt, die mit einer Vielzahl von Durchgangslöchern versehen sind, durch die mittels einer Absaugeinrichtung anfallender Schleifstaub abgesaugt wird. Jedoch ist hierbei nur eine partielle Absaugung möglich, d.h., die Absaugung erfolgt nicht über die gesamte Fläche des Schleifelementes bzw. des Schleifmittels und ist daher nur bedingt geeignet den hohen Ansprüchen, insbesondere an einen Feinschliff zu genügen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schleifelement der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass mit geringem fertigungstechnischen Aufwand und damit kostengünstig seine Einsatzfähigkeit und Verwendbarkeit verbessert wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein Schleifelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Durch die Erfindung ist nun ein Schleifelement geschaffen, das prinzipiell für alle denkbaren Einsatzgebiete geeignet ist. Hierzu zählt insbesondere die Verwendung als Feinschliffmittel, wobei das neue Schleifelement neben der dafür geringen Härte des Trägers auch die Beschaffenheit für eine vollflächige Schleifstaubabsaugung aufweist.
- Dabei zeichnet sich das Abstandsgewirke vor allem auch durch seine hohe Luft- bzw. Staubdurchlässigkeit aus, die austrittsseitig, also auf der dem Schleifmittel gegenüberliegenden Rückseite ungehindert ist, da, gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung, für eine Klettverbindung mit der Schleifvorrichtung notwendige Klettmittel aus Fäden des Abstandsgewirkes gebildet sind.
- Der Verzicht auf eine separate Klettschicht ist nicht nur durch den ungehinderten Staubdurchgang von Vorteil, sondern auch in fertigungstechnischer Hinsicht.
- Da die Klettmittel nun quasi in einem Arbeitsschritt bei der Herstellung des Abstandsgewirkes ausgebildet werden können und somit sowohl die zusätzliche, üblicherweise aus Velours bestehende Klettschicht nicht mehr erforderlich ist, ergeben sich erhebliche Kostenvorteile durch Einsparung des Materialeinsatzes sowie der Arbeitskosten zum Aufbringen auf den Träger. Insoweit ist das neue Schleifelement kostenoptimiert herstellbar. Dies ist vor allem auch unter dem Aspekt bedeutsam als solche Schleifelemente in großen Stückzahlen eingesetzt werden.
- Aber auch in Bezug auf die Verwendung stellt das neue Schleifelement eine wesentliche Verbesserung dar. Während bei einem Schleifelement nach dem Stand der Technik stets die Gefahr besteht, dass sich die Klettschicht vom Träger löst und damit das Schleifelement insgesamt unbrauchbar wird, in ungünstigen Fällen dieses Lösen sogar zu Beschädigungen des zu bearbeitenden Werkstücks führt, ist dies bei dem neuen Schleifelement ausgeschlossen.
- Ein weiterer Fertigungsvorteil ergibt sich dann, wenn, wie nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, das Schleifmittel unmittelbar auf das Abstandsgewirke aufgebracht wird. Dabei kann das Schleifmittel in an sich bekannter Weise aus einem Grundbinder, Schleifkörnern oder schleifaktiven Substanzen sowie einer Überschicht hergestellt sein und durch geeignete und bekannte Auftragsverfahren unmittelbar auf den Träger aufgebracht werden.
- Das Abstandsgewirke ist aufgrund seiner sehr offenporigen Struktur besonders auch zum Nassschliff geeignet, da dann in den Poren Wasser gespeichert wird und langsam durch die durchlässige Schleifmittelschicht auf die zu schleifende Oberfläche des Werkstücks gelangt. Dabei wird der anfallende Schleifstaub durch das austretende Wasser fortgeschwemmt.
- Eine hohe Anpassungsfähigkeit des Schleifelementes an die jeweiligen Anforderungen ist dadurch möglich, dass das Abstandsgewirke in seiner Struktur und Dimensionierung bei der Herstellung problemlos angepasst werden kann. Dies betrifft sowohl die Materialauswahl, z.B. wasserfestes Material für die Verwendung als Nassschleifmittel, wie auch die Wirkart, d.h., die Wirkdichte zur Beeinflussung der Stauchfestigkeit bzw. der Elastizität.
- Im Bedarfsfall können die beiden Außenflächen des Trägers gegenüber der als Polschicht bekannten Zwischenlage variiert, insbesondere verstärkt werden, mit Einfluss auf die Einreißfestigkeit, einem wesentlichen Kriterium zur Optimierung der Standzeit des Schleifelementes.
- Die durch Fäden des Abstandsgewirkes gebildeten Klettmittel können unmittelbar bei der Herstellung des Abstandsgewirkes ausgebildet werden. Denkbar ist aber auch, die Klettmittel nachträglich durch Aufrauen der entsprechenden Außenseite des Abstandsgewirkes zu schaffen.
- Prinzipiell kann die Rückseite des Schleifelementes anstelle einer bei Gebrauch einen Formschluss herstellenden Klettschicht auch mit einem adhäsiv wirkenden Mittel belegt oder als haftfreie Fläche ausgebildet sein.
- Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben.
- Die einzige Figur zeigt einen Teilausschnitt eines erfindungsgemäßen Schleifelements in einer geschnittenen Seitenansicht.
- Das in der Figur erkennbare Schleifelement, das insgesamt mit dem Bezugszeichen
1 versehen ist, ist insgesamt stauboffen und flächig als Blatt oder Band ausgebildet. - Den Kern des Schleifelementes bildet ein Träger, dessen eine Seite Klettmittel
5 zur Herstellung einer Klettverbindung mit einer nicht dargestellten Schleifvorrichtung aufweist, während die andere Seite mit Schleifmitteln6 belegt ist. - Erfindungsgemäß besteht der Träger aus einem Abstandsgewirke
2 , mit einer sogenannten Polschicht3 und einstückig damit hergestellten Außenschichten4 , an denen einerseits die Klettmittel5 und andererseits die Schleifmittel6 angeordnet sind. - Die Fäden, die im Allgemeinen aus Polyester oder auch Polypropylen bestehen, bilden ein Fadensystem aus Monofil-alternativ aus Mulitfilament-Fäden, wobei eine kreuzförmige Legung der Fäden eine gute Verschiebefestigkeit der Außenflächen
4 gegeneinander gewährleistet und so einem Kippen der Struktur der Polschicht3 unter Druckbelastung vorbeugt. - Eine dauerhaft eingestellte Biegeelastizität kann durch eine Veredelung, beispielsweise eine thermische Behandlung erreicht werden. Die Außenflächen
4 können unterschiedlich strukturiert sein, z.B. in Wabenform. - Die Elastizität der Polschicht
3 gewährleistet eine Rückstellung der Außenschichten4 in dem Fall, dass die Polschicht3 bei Druckbelastung zusammengedrückt wird. - Im Übrigen ist das Schleifmittel
6 , als Schicht aufgetragen, über die gesamte Fläche perforiert, d.h., porös, ebenso wie die Außenschichten4 und selbstredend die Klettmittel5 , so dass ein ungehinderter Fluss von abgesaugtem Schleifstaub gewährleistet ist. - Das Schleifmittel
6 kann durch übliche Beschichtungsverfahren auf das Abstandsgewirke2 aufgebracht werden, beispielsweise durch Sprühbeschichtung, Walzenbeschichtung, Schmelzbeschichtung, Pulverbeschichtung, Transferbeschichtung, Auftragen als Schmelze oder im Rakel-Streichverfahren. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 9407622 U1 [0003]
- EP 0716903 A1 [0004, 0004]
Claims (7)
- Ansprüche Insbesondere an einer Schleifvorrichtung befestigbares flächiges und stauboffenes Schleifelement (
1 ), mit einem Träger, dessen Vorderseite mit einem Schleifmittel (6 ) belegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus einem Abstandsgewirke (2 ) besteht. - Schleifelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger rückseitig aus Fäden des Abstandsgewirkes (
2 ) gebildete Klettmittel (5 ) aufweist - Schleifelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel (
6 ) unmittelbar auf das Abstandsgewirke (2 ) aufgebracht ist. - Schleifelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Auftrag des Schleifmittels (
6 ) insgesamt porös ist. - Schleifelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsgewirke (
2 ) aus einem wasserfesten Material besteht. - Schleifelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klettmittel (
5 ) durch Aufrauen der Rückseite des Abstandsgewirkes (2 ) gebildet sind. - Schleifelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klettmittel (
5 ) während der Herstellung des Abstandsgewirkes (2 ) ausgebildet sind.
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