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Einleitung
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Die Erfindung betrifft ein Laufrad mit einem Sitz und einem seitlich unterhalb des Sitzes befindlichen Freiraum für die Beine eines sich am Boden abstoßend fortbewegenden Fahrers.
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Stand der Technik
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Laufräder der vorgenannten Art sind allgemein bekannt und dienen insbesondere dem Erlernen des Gleichgewichtssinns kleinerer Kinder bereits zu einem Zeitpunkt, zu dem das Fahren mit einem "normalen" Fahrrad ein Kind noch überfordert, da die Koordination zwischen Gleichgewicht-Halten und dem Betätigen der Pedale zu schwierig ist. Ein Laufrad besitzt daher die Grundform eines herkömmlichen Fahrrads mit einem Rahmen, einem darin gelagerten Hinterrad und einer Lenkung, insbesondere einer Gabel, an deren unterem Ende sich ein lenkbares Vorderrad und an dessen oberen Ende sich ein Lenker befindet. Der Unterschied zu einem herkömmlichen Kinderfahrrad besteht somit in dem Fehlen eines Antriebs für das Hinterrad, d. h. insbesondere eines Kettenantriebs mit Pedalen. Für eine sichere Fortbewegung eines Kindes auf einem Laufrad ist es daher erforderlich, dass dieses auch beim Sitzen auf dem Sitz, der meist in Form eines Sattels ausgeführt ist, mit beiden Füßen den Boden erreichen kann, um sich quasi-laufend abstoßen und auf diese Weise fortbewegen zu können. Ein Nachteil bekannter Laufräder ist darin zu sehen, dass ein Transport von Gütern oder Gegenständen damit meist nicht möglich ist. Bisweilen wird auch die nicht gegebene Standsicherheit als nachteilig empfunden.
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Aus der
DE 94 17 586 U1 ist ein dreirädriges zerlegbares Kinderfahrzeug bekannt, bei dem der Rahmen in zwei Teile aufgeteilt ist. Im Bereich der Verbindungsstelle sind ein Rohrstück des Vorderteils und ein Rohrstück des Hinterteils teleskopartig ineinander schiebbar und zueinander fixierbar. Auf diese Weise lässt sich der Abstand zwischen dem mit dem Hinterteil verbundenen Sattel und dem mit einem Lenkrad versehenen Vorderteil einstellen. Das bekannte Fahrzeug stellt eine Kombination zwischen einem Hinterteil eines herkömmlichen Fahrrads mit Kettenantrieb und Pedalen und einem Vorderteil eines Go-Karts mit Vorderachskörper und an dessen beiden Enden befestigten, einzeln lenkbaren Vorderrädern dar. Eine Fortbewegung durch Abstoßen mit den Beinen ist aufgrund der Pedale bei diesem bekannten Fahrzeug nicht möglich. Auch die
DE 296 09 401 U1 offenbart ein vergleichbares Konstruktionsprinzip eines dreirädrigen Fahrrades.
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Die
DE 78 33 431 U1 beschreibt ein zerlegbares Dreirad mit abnehmbarem Einkaufskorb. Die Besonderheit dieses bekannten Fahrzeugs besteht darin, dass das Rohr der Lenkachse zu einer breiten Gabel gebogen ist, an deren Enden jeweils innerhalb zweier weiterer kleiner Gabeln zwei kleine Vorderräder befestigt sind. Zwischen den Vorderrädern befindet sich ein Einkaufskorb, der an der Lenkgabel eingehängt und wieder abgenommen werden kann. Alternativ ist auch ein abnehmbarer Kindersitz an dieser Stelle einhängbar. Dieses vorbekannte Fahrzeug weist gleichfalls ein Hinterteil eines üblichen Fahrrades mit Kettenantrieb auf. Nach Art eines Klapprades besteht lediglich über ein Unterrohr eine Verbindung zwischen dem Hinterteil und dem Vorderteil. Dieses weist das klassische Lenkprinzip eines Fahrrades mit Lenkstange und Gabel auf, nur dass letztere zwei Enden mit jeweils einem Vorderrad aufweist.
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Ferner sind noch "klassische" Kinderdreiräder bekannt (z. B.
DE 202 19 659 U1 ), bei denen der Rahmen zwei Hinterräder besitzt und ein darin über eine Lenkstange lenkbares Vorderrad aufweist, dessen Nabe auf beiden Seiten unmittelbar mit jeweils einer Pedale gekoppelt ist. Ein solches Dreirad ohne Pedale, dass somit als Laufrad benutzt wird, ist in der
DE 80 03 783 U1 offenbart. Ein Fahrrad mit einem lenkbaren Vorderrad und mit zwei mittels eines Kettenantriebs antreibbaren Hinterrädern zum Transport eines Verkaufsaufbaus ist schließlich in der
DE 296 16 462 U1 beschrieben.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Laufrad dahingehend weiter zu entwickeln, dass ein Transport von Gütern oder Gegenständen ermöglicht wird, wobei das Laufrad auch ohne stabilisierende Maßnahmen durch den Fahrer standsicher sein sollte.
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Lösung
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Ausgehend von einem Laufrad der eingangs beschriebenen Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch zwei lenkbare Vorderräder gelöst. Die beiden Vorderräder sollten dabei einen Abstand von mindestens 300 mm, vorzugsweise von mindestens 400 mm und weiter vorzugsweise von mindestens 500 mm aufweisen. Hierdurch wird eine hinreichende Standsicherheit geschaffen, wodurch das Fahrzeug auch dann nicht kippt, wenn der Fahrer selbst keine stabilisierenden Maßnahmen ausübt. Auch im nicht benutzten Zustand bleibt das erfindungsgemäße Laufrad selbstständig stehen, so dass zusätzliche Stützen in Form beispielsweise eines klappbaren Ständers nicht erforderlich sind. Die konstruktionsbedingt hohe Standsicherheit ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn größere oder schwerere Lasten mit dem Laufrad transportiert werden sollen. Ohne ein eigenständiges Stehen müssten von einem Fahrer eines zweirädrigen Laufrades in diesem Falle große Kräfte zur Erhaltung des Gleichgewichts aufgebracht werden.
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Das erfindungsgemäße Konzept der zwei beabstandeten lenkbaren Vorderräder schafft über die in diesem Bereich vorliegende Breite des Fahrzeugs den gewünschten Transport- beziehungsweise Gepäckraum. Insbesondere kann sich der Gepäckraum auch in einen Bereich zwischen die Vorderräder erstrecken, d. h. entsprechend tief abgesenkt sein, um eine günstige Schwerpunktlage zu erreichen. Ein Boden des Gepäckraums sollte möglichst weniger als 200 mm, vorzugsweise weniger als 150 mm, weiter vorzugsweise weniger als 120 mm von einer Aufstandsebene des Laufrads (Fußboden, Straße, Gehweg etc.) entfernt sein. Auch wenn grundsätzlich die Möglichkeit besteht, das erfindungsgemäße Laufrad mit einer Schwenkachslenkung (Drehschemellenkung) auszustatten, bei der beide Vorderräder nach Art einer Starrachse fest mit dem Drehschemel verbunden sind, ist erfindungsgemäß das Prinzip der so genannten Achsschenkellenkung bevorzugt. Die Fahrstabilität wird hierdurch positiv beeinflusst und der Raumbedarf für die Lenkung ist geringer als bei einer Schwenkachslenkung.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist durch ein Fahrgestell gekennzeichnet, an dem zwei Achsschenkel drehbar gelagert sind, die jeweils mit einem Vorderrad verbunden sind, wobei jeder Achsschenkel einen Lenkhebel besitzt, der gelenkig mit jeweils einem ersten Ende einer Spurstange verbunden ist, wobei vorzugsweise sich beide Spurstangen in einer Draufsicht auf das Laufrad kreuzen und mit jeweils einem zweiten Ende mit jeweils einem Ende eines Übertragungshebels verbunden sind, der drehfest mit einer Lenksäule verbunden ist, die wiederum drehbar an dem Fahrgestell gelagert ist.
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Das Merkmal der sich kreuzenden Spurstangen ermöglicht es, die Lenkhebel der Achsschenkel so auszurichten, dass diese – von dem jeweils zugeordneten Vorderrad weg betrachtet – in Fahrtrichtung des Laufrads weisen und trotz dieser Geometrie ein Lenken des Laufrads in die Richtung zu ermöglichen, in die der Lenker beziehungsweise das Lenkrad eingeschlagen wird.
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Um ein möglichst großes Volumen des Gepäck- beziehungsweise Stauraums zu erhalten, sollte dieser seitlich von den Vorderrädern und nach hinten von der Lenksäule begrenzt werden, die zu diesem Zweck vorzugsweise unter einem Winkel zur Vertikalen zwischen 0° und 30°, vorzugsweise zwischen 10° und 20°, verläuft. In Fahrtrichtung betrachtet, verläuft die Lenksäule dabei leicht schräg nach unten und vorne.
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Eine besonders vorteilhafte Lenkgeometrie ergibt sich, wenn jeweils ein Kopplungspunkt zwischen einem Lenkhebel und einer Spurstange – in Fahrtrichtung betrachtet – vor einer Geraden angeordnet ist, die die Lenkachsen der Vorderräder verbindet Um ein hinreichend stabiles Fahrverhalten zu erzielen wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, dass, in Richtung der Längsachse des Fahrgestells betrachtet, ein Abstand zwischen einem Hinterrad und den Vorderrädern mindestens 600 mm, vorzugsweise mindestens 700 mm, weiter vorzugsweise mindestens 800 mm, beträgt.
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Die Erfindung weiter ausgestaltet ist vorgesehen, dass ein Sattel an einem Ende einer Sattelstütze befestigt ist, die mit einem dem Sattel abgewandten Ende zugeordneten Abschnitt in einem Sattelrohr des Fahrgestells verschiebbar gelagert ist, wobei vorzugsweise ein Winkel zwischen dem Sattelrohr und einer Vertikalen zwischen 45° und 75°, vorzugsweise zwischen 50° und 70°, beträgt. Aufgrund der vorstehend beschriebenen im Vergleich mit herkömmlichen Laufrädern und auch Fahrrädern sehr flachen Ausrichtung der Sattelstütze, bewirkt ein Herausziehen der Sattelstütze aus dem Sattelrohr nicht nur eine Erhöhung der Position des Sattels oberhalb des Bodens, sondern auch eine Vergrößerung des Abstandes zwischen den Vorderrädern und dem Sattel. Auf diese Weise wird mehr Beinfreiheit für die abstoßende Bewegung bei der Fortbewegung mit dem erfindungsgemäßen Laufrad geschaffen. Eine Verstellung des Sattels berücksichtigt daher in ergonomisch vorteilhafter Weise beide Aspekte, die bei größeren Fahrern im Vergleich mit kleineren Fahrern von Bedeutung sind, nämlich der größere Abstand zum Boden, als auch hinreichend weit nach vorne ausschreiten zu können um große Schrittweiten zu ermöglichen. Darüber hinaus wird durch die flache Sattelausrichtung bei einer Verstellung auch der Abstand zur Lenksäule, d. h. zum Lenker beziehungsweise Lenkrad, mit angepasst.
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Ferner besteht eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Laufrades darin, dass das Fahrgestell unterhalb des Sitzes eine quer zu der Längsachse des Laufrades gemessene Breite von höchstens 150 mm, vorzugsweise höchstens 100 mm, weiter vorzugsweise höchstens 70 mm, aufweist, wodurch sich eine hinreichende Beinfreiheit ergibt.
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Schließlich wird nach der Erfindung noch vorgeschlagen, dass ein Laderaum des Laufrads von einer Wanne oder einem Bodenbrett, einer Rückwand und optional zwei Seitenwänden begrenzt wird, wobei die Lenksäule vorzugsweise parallel zu und in einem Abstand von höchstens 50 mm, vorzugsweise höchstens 30 mm, von der Rückwand des Laderaums verläuft.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels eines Laufrades, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert.
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Es zeigt:
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1: eine Seitenansicht eines Laufrades mit einer Verkleidung,
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2: wie 1, jedoch ohne die Verkleidung,
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3: eine Draufsicht auf das Laufrad gemäß 1 und
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4: eine Vorderansicht des Laufrades gemäß 1.
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Ein in 1 bis 4 dargestelltes Laufrad 1 besitzt ein Fahrgestell 2, das in einer Rohrrahmen-Ausführung hergestellt ist. Der Rohrrahmen besitzt ein rechtes Seitenteil 3 (siehe 1) und ein linkes Seitenteil 4, die beide in der Seitenansicht eine bügelförmige Gestalt besitzen und jeweils ein Oberrohr 5, 6 und ein Unterrohr 7, 8 aufweisen. Jeweils in einem hinteren Endabschnitt 9, 10 und in einem vorderen Endabschnitt 11, 12 verlaufen die Seitenteile 3, 4 bogenförmig, wobei der Krümmungsradius im Bereich des vorderen Endabschnitts 11 wesentlich größer ist als in dem hinteren Endabschnitt 9. Beide Seitenteile 3, 4 weisen vorne unten jeweils einen Schließpunkt 13, 14 auf, an dem die nach dem Biegen zunächst freien Ende der die Seitenteile 3, 4 bildenden Rohrlängen verschweißt sind. Der Draufsicht gemäß 3 lässt sich entnehmen, dass jedes Oberrohr 5, 6 eine Knickstelle 15, 16 aufweist, von der an sich das Fahrgestell nach vorne hin verbreitert. Eine solche Knickstelle 17, 18 existiert gleichfalls im Bereich des Unterrohrs 7, 8. Auch in diesem Falle verbreitert sich das Fahrgestell 2 von der jeweiligen Knickstelle 17, 18 aus nach vorne. Da die Knickstellen 15, 16 des Oberrohrs 5, 6 weiter vorne angeordnet sind als die Knickstellen 17, 18 des Unterrohrs 7, 8, verlaufen die jeweils den Seitenteilen 3, 4 zugeordneten Verkleidungsteile 19, 20, die aus einer Bespannung bestehen, schräg nach unten geneigt. Die Verkleidungsteile 19, 20 überdecken nicht die gesamten Seitenteile, sondern enden so, dass sie ein mit dem Fahrgestell 2 über Querstreben 21, 22 verbundenes Sattelrohr 23 in einer Seitenansicht (1) gerade so verdecken. In das Sattelrohr 23 ist eine Sattelstütze 24 eingeschoben, die nach Art einer Teleskopverbindung darin verschiebbar gelagert ist. An der Sattelstütze 24 ist in bekannter Weise ein Sattel 26 in seiner Neigung zur Horizontalen verstellbar befestigt. Zwischen den beiden hinteren Endabschnitten 9 und 10 des Fahrgestells, ist an einer Hinterachse 27 ein Hinterrad 28 drehbar gelagert.
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Im Bereich der vorderen Schließpunkte 13, 14 verläuft quer zu einer Längsachse 29 des Laufrads 1 ein Achskörper 30, an dessen beiden Enden jeweils ein Vorderrad 31, 32 angeordnet ist. Die Verbindung der Vorderräder 31, 32 mit dem Achskörper 30 erfolgt jeweils über einen Achsschenkel 33, 34, der um eine vertikale Achse (Lenkachse) drehbar an dem Achskörper 30 gelagert ist. Jeder Achsschenkel 33, 34 weist einen Achsstummel 35, 36 zur Aufnahme des jeweiligen Vorderrades 31, 32 sowie einen Lenkhebel 37, 38 auf, der sich in der in 3 gezeigten Neutralstellung der Lenkung (Geradeauslauf) unterhalb des Achskörpers 30 befindet.
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An jeweils einem Kopplungspunkt 39, 40 treffen der jeweilige Lenkhebel 37, 38 und eine zugeordnete Spurstange 41, 42 aufeinander und sind gelenkig (schwenkbar um eine vertikale Achse) miteinander verbunden. Aus der Draufsicht gemäß 3 ergibt sich, dass die Spurstangen 41, 42 sich in der Draufsicht kreuzen, wobei die rechte Spurstange 41 in einem Kreuzungsbereich unterhalb der linken Spurstange 42 verläuft. Zu diesem Zweck sind beide Spurstangen 41, 42 im Kreuzungsbereich mit einer Auswölbung versehen und zwar in entgegen gesetzter Richtung, d. h. nach oben beziehungsweise unten.
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Aus der Seitenansicht gemäß den 1 und 2 ist ersichtlich, dass eine Lenksäule 43 in nahezu vertikaler Ausrichtung zwischen den Unterrohren 7, 8 und den Oberrohren 5, 6 der beiden Seitenteile 3, 4 verläuft. Ein Winkel α zwischen einer Vertikalen 44 und der Lenksäule 43 beträgt rund 10°. Die Lenksäule besitzt an ihrem unteren Ende eine T-förmige Gestalt, wobei ein Übertragungshebel 45 zu beiden Seiten radial über die Drehachse der Lenksäule 43 vorkragt (siehe 3). An den beiden Enden des Übertragungshebels 45 ist dieser drehbeweglich an die Enden der beiden Spurstangen 41, 42 angekoppelt. An seinem oberen Ende ist die Lenksäule 43 mit einem horizontal verlaufenden Lenker 46 verbunden. In einem Bereich oberhalb der beiden Seitenteile 3, 4 befindet sich – in Längsrichtung betrachtet – zwischen der Lenksäule 43 und der Sattelstütze 24 beziehungsweise dem Sattelrohr 23 eine Polsterung 47, die vorzugsweise mit dem Stoff der Verkleidung der Seitenteile 3, 4 überzogen ist. Die Polsterung 47 verhindert Verletzungen, die beim Abrutschen des Fahrers von dem Sattel 26 und einem unsanften Aufschlagen auf die dortige Oberseite des Fahrgestells 2 – wäre dies nicht gepolstert – entstehen könnten. Alle Verkleidungsteile können mit Klettband oder Druckknöpfen oder Bändern mit dem Fahrgestell 2 verbunden sein.
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Das erfindungsgemäße Lenkprinzip eröffnet die Möglichkeit, einen sehr großen Laderaum 48 im vorderen Teil des Laufrades 1 unterzubringen. Entscheidend hierfür ist, dass die beiden Seitenteile 3, 4 in diesem Bereich einen entsprechenden Abstand voneinander besitzen, der die Breite des Laderaums 48 begrenzt. Darüber hinaus ist von Bedeutung, dass trotz der weit vorgezogenen Position der Vorderräder 31, 32, die bei Zusammenstößen des Laufrades 1 mit anderen Gegenständen als eine Art Puffer wirken, die Lenkung, d. h. insbesondere das Lenkgestänge (bestehend aus Achsschenkeln, Lenkhebeln, Spurstangen sowie Übertragungshebel und Lenksäule) den als Laderaum 48 zu Verfügung stehenden Platz nicht spürbar einschränken. So könnte in den Laderaum 48 eine mit gestrichelten Linien (2) eingetragene Wanne 49 eingesetzt werden. Diese ist von der Oberseite zwischen den Seitenteilen 3, 4 frei zugänglich und damit beladbar und entladbar. Alternativ kann aber eine Laderaumbegrenzung auch in Form einer unmittelbar vor der Lenksäule 43 angeordneten Rückwand, einer auf der Oberseite des Achskörpers 30 angeordneten Bodenplatte und optional auch parallel zu den Seitenteilen 3, 4 verlaufenden Seitenwänden umschlossen werden. Verbleibt der Laderaum 48 nach vorne hin offen, so kann das Herausfallen von Ladegut beispielsweise mit Hilfe eines an den Seitenteilen verspannten, sternförmig gestalteten Netzes 50 verhindert werden.
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Alternativ zu der im Ausführungsbeispiel gezeigten Rohrrahmenbauweise des Fahrgestells 2, kommt auch eine Bauweise unter Verwendung flächiger Holzwerkstoffplatten oder mit Hilfe von faserverstärkten (Glasfaser, Aramid oder Kohlefaser) Kunststoffmaterialen, z. B. Polyesterharz in Betracht. Möglich ist auch eine selbsttragende Bauweise aus miteinander verschweißten oder verklebten Blechen, insbesondere aus Aluminium oder anderem Leichtmetall.
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Insbesondere ist das anmeldungsgemäße Laufrad zur Verwendung durch Kinder vorgesehen, die beispielsweise im Falle einer Begleitung ihrer Eltern bei Einkäufen erworbene Gegenstände in dem Laderaum 48 deponieren und sodann transportieren können. Auch bei vergleichsweise schwerem Ladegut behält das Laufrad 1 seine volle Standsicherheit, so dass nicht die Gefahr besteht, dass das Laufrad 1 seinen Fahrer umreißt. Es ist aber durchaus im Rahmen der Erfindung, das erfindungsgemäße Laufrad 1 auch im Bereich der Fortbewegung von älteren oder behinderten Menschen zu verwenden. Gegenüber einem heutzutage zu diesem Zweck verwendeten Rollator hat das Laufrad 1 den Vorteil, dass mit dem Sattel 26 die Möglichkeit besteht, sich Kräfte schonend zu setzen. Darüber hinaus bietet das Laufrad 1 seinem Nutzer gegenüber einem Rollator einen Schutz gegen Zusammenbrechen, da der Sattel 26 ein zu-Boden-Fallen oder ein Zusammensacken einer darauf sitzenden Person, die sich zudem noch an der Lenkstange 46 festhält, zumindest bis zu einem gewissen Maße verhindern kann.
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Üblicherweise erfolgen der Antrieb und das Abbremsen des Laufrades 1 allein mit Hilfe der Füße des Nutzers. Es ist jedoch ohne weiteres machbar, dass beispielsweise das Hinterrad 28 mit einer Seilzug betätigten Felgenbremse, Scheiben- oder Trommelbremse auszurüsten. Selbstverständlich kommt auch eine hydraulische Betätigung der Bremse in Betracht.
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Schließlich kann das Laufrad 1 auch mit weiteren Sicherheitsausrüstungen wie einem vorderen Scheinwerfer, einem Rücklicht, seitlichen sowie einem Front- und Rückreflektor sowie einer Glocke oder Hupe versehen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Laufrad
- 2
- Fahrgestell
- 3
- rechtes Seitenteil
- 4
- linkes Seitenteil
- 5
- rechtes Oberrohr
- 6
- linkes Oberrohr
- 7
- rechtes Unterrohr
- 8
- linkes Unterrohr
- 9
- hinterer rechter Endabschnitt
- 10
- hinterer linker Endabschnitt
- 11
- vorderer rechter Endabschnitt
- 12
- vorderer linker Endabschnitt
- 13
- rechter Schließpunkt
- 14
- linker Schließpunkt
- 15
- Knickstelle (des rechten Oberrohrs)
- 16
- Knickstelle (des linken Oberrohrs)
- 17
- Knickstelle (des rechten Unterrohrs)
- 18
- Knickstelle (des linken Unterrohrs)
- 19
- rechtes Verkleidungsteil
- 20
- linkes Verkleidungsteil
- 21
- obere Querstrebe
- 22
- untere Querstrebe
- 23
- Sattelrohr
- 24
- Sattelstütze
- 25
- Doppelpfeil
- 26
- Sattel
- 27
- Hinterachse
- 28
- Hinterrad
- 29
- Längsachse
- 30
- Achskörper
- 31
- rechtes Vorderrad
- 32
- linkes Vorderrad
- 33
- rechter Achsschenkel
- 34
- linker Achsschenkel
- 35
- rechter Achsstummel
- 36
- linker Achsstummel
- 37
- rechter Lenkhebel
- 38
- linker Lenkhebel
- 39
- rechter Kopplungspunkt
- 40
- linker Kopplungspunkt
- 41
- rechte Spurstange
- 42
- linke Spurstange
- 43
- Lenksäule
- 44
- Vertikale
- 45
- Übertragungshebel
- 46
- Lenker
- 47
- Polsterung
- 48
- Laderaum
- 49
- Wanne
- 50
- Netz
- G
- Gerade
- L
- Lenkachse
- α
- Winkel (Lenksäule)
- β
- Winkel (Sattelrohr)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9417586 U1 [0003]
- DE 29609401 U1 [0003]
- DE 7833431 U1 [0004]
- DE 20219659 U1 [0005]
- DE 8003783 U1 [0005]
- DE 29616462 U1 [0005]