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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für ein Endlostreibelement, insbesondere Steuerkette eines Verbrennungsmotors, mit einem Gehäuse, einem im Gehäuse verschiebbar geführten Spannkolben und einer zwischen dem Gehäuse und dem Spannkolben gebildeten Druckkammer für ein Hydraulikfluid, wobei der Kolben eine Entlüftungsöffnung aufweist und ein zwischen der Druckkammer und der Entlüftungsöffnung angeordneter Entlüftungskanal vorgesehen ist.
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Eine solche Spannvorrichtung ist z. B. aus der
DE 443116 A1 bekannt. Diese wird vorrangig zur Spannung von Steuerketten eines Steuerkettentriebs an einem Verbrennungsmotor eingesetzt. Der Spannkolben drückt auf eine schwenkbar angeordnete Spannschiene, die gegen die Steuerkette gedrückt wird. Die Spannvorrichtung ist an die Motorölhydraulik angeschlossen und wird über einen Einlass mit Rückschlagventil mit Hydrauliköl versorgt, das dann in die Druckkammer einströmt. Der Spannkolben ist bei dieser bekannten Vorrichtung als zylindrischer Hohlkolben ausgestaltet, der an seinem Stirnende eine Entlüftungsöffnung in Form einer koaxial angeordneten Entlüftungsbohrung aufweist. Der Entlüftungsöffnung vorgeschaltet ist eine Entlüftungsscheibe, die an ihrer Oberseite mit einem mäander- oder spiralförmigen Entlüftungskanal versehen ist. Die Entlüftungsscheibe weist einen Schlitz am Umfang auf, so dass Luft und Hydraulikfluid aus der Druckkammer in den Entlüftungskanal hinein gelangt. Das andere Ende des Entlüftungskanals fluchtet mit der Entlüftungsöffnung, so dass Luft und Hydraulikfluid entweichen können. Der Querschnitt des Entlüftungskanals ist in aller Regel kleiner als der Querschnitt der Entlüftungsöffnung, so dass sich eine Drosselwirkung ergibt, die auch Einfluss auf das Dämpfungsverhalten der Spannvorrichtung hat. Der Entlüftungskanal ist bei dieser bekannten Spannvorrichtung ausschließlich in der Entlüftungsscheibe ausgeformt. Die Bohrungsstufe im Spannkolben dient lediglich zum Abdichten des Kanals.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Entlüftungsscheibe Bestandteil eines Füllkörpers, dessen zylindrischer Fortsatz in das Innere einer im Druckraum angeordneten Druckfeder hineinragt und deshalb das Gesamtvolumen des Druckraums reduziert. Hierdurch wird eine schnellere Füllung des Druckraums mit Hydraulikfluid beim Startvorgang eines Verbrennungsmotors bewirkt.
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Nachteilig bei den bekannten Spannvorrichtungen ist, dass für die effektive Länge des Drosselkanals nur eine bestimmte Fläche zur Verfügung steht.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Spannvorrichtung der eingangs genannten Art, die Ausgestaltung des Entlüftungskanals zu verbessern.
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Bei einer gattungsgemäßen Spannvorrichtung ist hierzu vorgesehen, dass der Entlüftungskanal von mindestens zwei Entlüftungselementen derart gemeinsam ausgeformt ist, dass der Entlüftungskanal in mindestens einem Teilbereich hauptsächlich durch das eine Entlüftungselement und mindestens einem anderen Teilbereich hauptsächlich durch das andere Entlüftungselement ausgeformt ist. Hierdurch fließt das Hydraulikfluid nicht nur entlang des Grenzbereichs zwischen zwei Elementen, sonder die Strömung ist gezwungen von dem einen Element auch immer wieder in das andere Element hineinzufließen. Während beim bekannten Stand der Technik sich die Mittellinie des Entlüftungskanals im Wesentlichen in einer Ebene erstreckt, kommt es bei der vorliegenden Erfindung auch zu einem Strömungsrichtungswechsel quer dazu. Hierdurch wird die effektive Länge des Entlüftungskanals verlängert, weil eine Strömungsrichtung im Raum mehr vorhanden ist. Erzeugt wird dieser Wechsel dadurch, dass beide Entlüftungselemente an der Ausformung des Entlüftungskanals beteiligt sind und die Strömung hauptsächlich innerhalb der Elemente stattfindet. Beim Stand der Technik dient eines der Elemente lediglich als Deckel zum Verschließen des Entlüftungskanals, wodurch aber keine Strömung innerhalb des Elementes selbst stattfindet.
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Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass in dem einen Entlüftungselement voneinander getrennte Teilbereiche des Entlüftungskanals angeordnet sind, die von dem mindestens einen, in dem anderen Entlüftungselement angeordneten Teilbereich des Entlüftungskanals miteinander verbunden sind. Die beiden Entlüftungselemente ergänzen sich demnach. Gemäß dieser Variante entsteht der gesamte Entlüftungskanals erst durch Fügen der beiden Entlüftungselemente miteinander.
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Gemäß einer einfachen Ausgestaltung ist hierzu vorgesehen, dass in dem einen Entlüftungselement, die voneinander getrennten Teilbereiche des Entlüftungskanals von konzentrisch zueinander angeordneten Ringnuten und/oder Ringnutabschnitten gebildet sind, die von sich quer dazu erstreckenden Übergabenuten in dem anderen Entlüftungselement miteinander verbunden sind. Prinzipiell kann die gegenseitige Ergänzung auf vielfältige Weise erfolgen. Konzentrische Ringnuten und/oder Ringnutabschnitte ermöglichen jedoch, auf sehr einfache konstruktive Weise einen möglichst langen Entlüftungskanal zu erzeugen.
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Hierzu kann vorgesehen werden, dass ein Zulauf in eine Ringnut und/oder einen Ringnutabschnitt um mindestens 180° zu einem Ablauf aus derselben Ringnut und/oder demselben Ringnutabschnitt angeordnet ist. Die Gradzahl bezieht sich jeweils auf die Mittellinie im Mittelpunkt des Zulaufs und/oder Ablaufs. Hier besteht entweder die Möglichkeit, dass sich die Strömung aufteilt und um jeweils 180° vom Zulauf zum Ablauf fließt oder eben nur in eine Richtung strömt, wobei dann in aller Regel ein Winkelbereich von mehr als 180° überschritten wird, um auch hier einen möglichst langen Entlüftungskanal bereitzustellen.
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Gemäß einer Ausführungsform können z. B. der Zu- und Ablauf um 270° zueinander versetzt angeordnet sein.
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Auch die Verbindung zur Entlüftungsöffnung kann auf sehr einfache Weise dadurch erzielt werden, dass die Verbindung zwischen der Entlüfungsöffnung und der in Strömungsreihenfolge letzten Ringnut und/oder dem in Strömungsreihenfolge letzten Ringnutabschnitt von einer Übergabenut in dem anderen Entlüftungselement gebildet ist. Die Übergabe erfolgt also ähnlich wie bei den anderen Teilbereichen, nur dass diesmal die Verbindung zur Entlüftungsöffnung erzeugt wird.
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Zur Verringerung der Teilezahl kann vorgesehen werden, dass das eine Entlüftungselement von dem Spannkolben selbst gebildet ist. Üblicherweise sind Spannkolben als hohlzylindrische Kolben mit einer Grundlochbohrung ausgestaltet. Am Ende dieser Grundlochbohrung kann der Spannkolben geeignete Konturierungen zur Erzeugung der Teilbereiche des Entlüftungskanals aufweisen.
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Alternativ und aus Gründen der vereinfachten Herstellung kann das eine Entlüftungselement auch von einer Entlüftungsscheibe gebildet sein. Die Entlüftungsscheibe kann ähnlich der Entlüftungsscheibe im Stand der Technik ausgestaltet sein, wohingegen diese jedoch jeweils nur Teilbereiche des Entlüftungskanals auf einer Seite ausbildet.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass das andere Entlüftungselement von einem das Druckraumvolumen verkleinernde Füllkörper gebildet ist. Füllkörper sind im Stand der Technik bereits bestens etabliert und deren Verwendung innerhalb des Druckraums bekannt. In vielen Anwendungsfällen ist dieser Füllkörper aus Kunststoff hergestellt, weshalb auch eine entsprechende Konturierung zur Bereitstellung von Teilbereichen des Entlüftungskanals sehr einfach ist. Hierzu kann der Füllkörper einen scheibenförmigen Kopf aufweisen, in dessen Oberseite mindestens ein Teilbereich des Entlüftungskanals angeordnet ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Entlüftungsscheibe zwischen dem scheibenförmigen Kopf des Füllkörpers und dem Spannkolben angeordnet ist und zumindest in der Unterseite der Entlüftungsscheibe mindestens ein Teilbereich des Entlüftungskanals angeordnet ist, wobei die Entlüftungsscheibe eine Strömungsverbindung zur Entlüftungsöffnung bereitstellt. Durch einfache Geometrien kann hier ein geeigneter Entlüftungskanal bereitgestellt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, durch gezielte Auswahl der Entlüftungsscheibe und des Füllkörpers mit ein und demselben Bauteil unterschiedliche Dämpfungen zu erzeugen. Z. B. kann die Entlüftungsscheibe auf ihrer Ober- und Unterseite unterschiedlich ausgestaltete und/oder angeordnete Teilbereiche des Entlüftungskanals aufweisen, als auf der Oberseite. Die Scheibe lässt sich dann zur Erzeugung einer anderen Entlüftungs- und/oder Dämpfungscharakteristik auch in umgekehrter Richtung einbauen. Auch der komplette Austausch von einer in ihren Außenabmessungen ansonsten identischen Scheibe kann bei entsprechender Konturierung hinsichtlich der Teilbereiche des Entlüftungskanals zu unterschiedlichen Dämpfungs- und Entlüftungseigenschaften führen. Prinzipiell lässt sich durch eine solche Ausgestaltung auch eine Strömungsverbindung zwischen dem Druckraum und der Entlüftungsöffnung an alle möglichen Gegebenheiten anpassen. Der Zulauf muss nicht zwingend am oder in der Nähe zum Außenumfang und der Ablauf zur Entlüftungsöffnung nicht zwingend zentral angeordnet sein.
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Zur vereinfachten Montage kann die Entlüftungsscheibe mittels einer Verbindungseinrichtung mit dem Füllkörper verbunden sein.
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In diesem Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit, dass die Entlüftungsscheibe einteilig mit dem Füllkörper, bevorzugt mittels eines Filmscharniers, verbunden ist. Hier bietet sich z. B. die Herstellung aus Kunststoff mittels Spritzgießen an, um die Entlüftungsscheibe unverlierbar mit dem Füllkörper zu verbinden. Darüber hinaus ist dann auch gleichzeitig die Positionierung der beiden Elemente zueinander vorgegeben.
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Damit der Spannkolben kostengünstiger hergestellt werden kann, ist gemäß einer weiteren Variante vorgesehen, dass die Entlüftungsscheibe eine ballige Oberseite zur Anlage an eine kegelmantelförmige Innenfläche des Spannkolbens aufweist. Die in den Spannkolben eingebrachte Bohrung ist an ihrem Grund kegelmantelförmig ausgestaltet. Am Besten stützt sich an diese Kegelmantelfläche die ballige Oberseite einer Entlüftungsscheibe ab. Hierdurch wird auch eine ausreichende Abdichtung an dieser Stelle bewirkt. Der Übergang zwischen Entlüftungskanal und Entlüftungsöffnung kann dann bevorzugt innerhalb dieses abgedichteten Bereichs erfolgen.
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Bevorzugt kann im Kopf des Füllkörpers eine achsparallele Zulaufbohrung angeordnet sein, die eine Strömungsverbindung zwischen der Druckkammer und dem in Strömungsreihenfolge ersten Teilbereich des Entlüftungskanals in dem einen Entlüftungselement bereitstellt. Die Mantelfläche des Kopfes kann dann zu Abdichtzwecken herangezogen werden, weil der Zufluss nicht entlang der Mantelfläche erfolgt, sondern von der Unterseite zur Vorderseite durch eben diese achsparallele Zulaufbohrung ermöglicht wird.
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Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Zugmitteltrieb mit einem Endlostreibmittel wie Kette oder Ring, mindestens zwei Zugmittelrädern und einer Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Vorderansicht eines Steuerkettentriebs,
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2 den vorderen Teil der Spannvorrichtung aus 1 im Vollschnitt,
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3 den vorderen Teil des Spannkolbens in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
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4 den Füllkörper aus 2 in einer perspektivischen Draufsicht,
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5 eine schematische Darstellung des Fließwegs durch die Entlüftungsvorrichtung aus 2,
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6 eine zweite Ausführungsform eines vorderen Bereichs einer Spannvorrichtung im Vollschnitt,
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7 den Füllkörper aus 6 in einer perspektivischen Draufsicht,
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8 die Entlüftungsscheibe aus 6 in einer perspektivischen Unteransicht,
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9 eine zweite Ausführungsform des vorderen Bereichs einer Spannvorrichtung im Vollschnitt,
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10 den Füllkörper aus 9 in einer Draufsicht,
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11 den Kopf des Füllkörpers aus 10 entlang der Linie XI-XI geschnitten,
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12 den Kopf des Füllkörpers entlang der Linie XII-XII in 10 geschnitten,
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13 den Füllkörper aus 9 in einer perspektivischen Vorderansicht,
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14 den Füllkörper aus 13 in einem aufgeklappten Zustand,
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15 ein schematisches Fließschema durch den Füllkörper aus 13,
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16 eine Füllkörpervariante in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
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17 den Kopf des Füllkörpers aus 16 im Vollschnitt,
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18 eine Unteransicht einer Entlüftungsscheibe aus 16 und
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19 ein schematisches Fließschema durch den Füllkörper aus 16.
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In 1 ist schematisch ein Steuerkettentrieb 1 eines Verbrennungsmotors dargestellt. Der Steuerkettentrieb 1 umfasst im Wesentlichen ein Kurbelwellenkettenrad 2, zwei oben liegende Nockenwellenkettenräder 3 und 4, eine die Kettenräder umschlingende Steuerkette 5, eine Gleitschiene 6, eine schwenkbar angeordnete Spannschiene 7 und eine Spannvorrichtung 8 (bzw. Kettenspanner). Beispielhaft ist ein Einschraubkettenspanner 8 dargestellt, der in einen Bereich des Motorblockgehäuses 9 eingeschraubt ist. Die Spannvorrichtung 8 umfasst ein Gehäuse 10 und einen im Gehäuse 10 längs beweglich geführten Spannkolben 11. Die Spannvorrichtung 8 ist an die Motorölhydraulik angeschlossen, so dass über eine nicht dargestellte Zulaufbohrung Hydrauliköl ins Innere des Spannergehäuses 10 fließt und den Spannkolben 11 mit Druck beaufschlagt, so dass dieser gegen die schwenkbar angeordnete Spannschiene 7 drückt, so dass diese mit Vorspannung an der Steuerkette 5 anliegt. Der prinzipielle Aufbau derartiger Spannvorrichtungen ist bis auf die im Folgenden noch näher zu beschreibende erfinderische Ausgestaltung der Entlüftung hinlänglich bekannt und es wird diesbezüglich auf den Stand der Technik verwiesen. Für die Erfindung ist es auch unerheblich, ob es sich um einen Einschraubkettenspanner oder Flanschkettenspanner etc. handelt.
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Anhand der 2 bis 5 wird nunmehr eine erste Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.
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In 2 ist der vordere Bereich der Spannvorrichtung 8 (das Gehäuse ist nicht dargestellt) gezeigt. Der Spannkolben 11 ist als zylinderförmiger Hohlkolben ausgestaltet und weist eine zylindrische Aufnahmebohrung 12 mit einer im Wesentlichen flachen Grundfläche 13 auf. In der Mitte der Stirnseite 14 ist der Spannkolben 11 mit einer Entlüftungsöffnung 15 in Form einer zylindrischen Bohrung versehen. In die im Wesentlichen ebene Grundfläche 13 sind drei in gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnete Ringnuten 16.1, 16.2 und 16.3 als Vertiefungen eingeformt.
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In der Aufnahmebohrung 12 des Spannkolbens 11 ist ein Füllkörper 17 angeordnet, der einen scheibenförmigen in seiner Grundform zylindrischen Kopf 18 aufweist. Der Füllkörper 17 wird mittels einer in einer Druckkammer 19 angeordneten Druckfeder 20 mit seiner im Wesentlichen flachen Oberseite 21 gegen die Grundfläche 13 des Spannkolbens 11 gedrückt. Die Druckkammer 19 erstreckt sich zwischen dem Gehäuse 10 und dem Spannkolben 11. Der Füllkörper 17 dient auch der Reduktion des Druckraumvolumens, damit sich dieser beim Kaltstart des Verbrennungsmotors schneller mit Hydrauliköl füllt. In die Oberseite 21 des Kopfes 18 sind hintereinander entlang der Mittellinie des Kopfes 18 drei gerade Übergabenuten 22.1, 22.2 und 22.3 angeordnet. Ebenfalls auf der selben Linie wie diese drei Nuten 22.1, 22.2, 22.3 ist noch eine achsparallele Zulaufbohrung vorgesehen, die sich von der Unterseite 24 des Kopfes 18 zu dessen Oberseite 21 erstreckt und einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Die Anordnung und Länge der Übergabenuten 22.1, 22.2, 22.3 sowie der Zulaufbohrung 23 sind in spezieller Weise gewählt. Anhand er 5 ist nunmehr zu erkennen, wie diese wirken. Die Zulaufbohrung 23 stellt eine Verbindung zur Druckkammer 19 her. Deshalb steht die Ringnut 16.1 mittels der Zulaufbohrung 23 ebenfalls mit der Druckkammer 19 in Verbindung. Die Strömung teilt sich dann auf und fließt jeweils entlang der beiden bogenförmigen Äste der Ringnut 16.1 um ca. 180° auf die gegenüberliegende Seite des Kopfes 18. Dort trifft die Ringnut 16.1 auf die Übergabenut 22.1, die die Ringnut 16.1 mit der Ringnut 16.2 verbindet. Während die Entlüftungsströmung erst einmal nur innerhalb der Ringnut 16.1, also innerhalb einer Vertiefung im Spannkolben 11 erfolgt, fließt die Strömung nunmehr im Bereich der Übergabenut 22.1 auch in den Kopf 18 hinein, durch die Übergabenut 22.1 hindurch und von dort aus dem Kopf 18 wieder hinaus und in die Ringnut 16.2 hinein. Wieder spaltet sich die Strömung in zwei Äste auf, bis wieder um 180° versetzt die nunmehr wieder innerhalb des Spannkolbens 11 erfolgende Strömung auf die nächste Übergabenut 22.2 trifft, wieder in den Kopf 18 hineinfließt und durch die Übergabenut 22.2 hindurchfließt, die dann eine Verbindung zur Ringnut 16.3 herstellt. Dort fließt die Entlüftungsströmung wieder aus der Übergabenut 22.2 hinaus in den Spannkolben 11 hinein, spaltet sich hier wieder in zwei Strömungsäste auf, die je um 180° versetzt wieder zusammengeführt werden und hier die Strömung in die dritte Übergabenut 22.3 im Kopf 18 hineinfließt. Diese letzte Übergabenut 22.3 stellt dann die Strömungsverbindung zur zentral angeordneten Entlüftungsöffnung 15 her.
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Durch diese Ausgestaltung entsteht ein relativ langer und mit vielen Strömungsrichtungsänderungen versehener Entlüftungskanal, der die Druckkammer 19 mit der Entlüftungsöffnung 15 verbindet. Durch die Ausgestaltung des Entlüftungskanals mittels zwei miteinander in Verbindung tretender Entlüftungselemente (Spannkolben 11 und Füllkörper 17) lässt sich auch Einfluss nehmen auf das Dämpfungsverhalten der Spannvorrichtung 8. Die Verzweigung erfolgt demnach nicht nur in der durch die Ringnuten 16.1, 16.2 und 16.3 innerhalb des Spannkolbens 11 aufgespannte Ebene, sondern auch senkrecht hierzu, weil die Strömung immer wieder gezwungen ist, aus dem Spannkolben 11 heraus und in den Kopf 18 des Füllkörpers hineinzufließen. Sowohl der Spannkolben 11 als auch der Füllkörper 17 stellen also jeweils Teilbereiche eines Entlüftungskanals zur Verfügung, die erst im gemeinsamen Zusammenspiel einen durchgehenden Entlüftungskanal erzeugen. Durch diesen erheblich längeren Entlüftungskanal reduziert sich auch der Ölverlust.
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Am Außenumfang des Spannkolbens 11 ist noch eine Rastverzahnung 25 vorgesehen, die im Zusammenspiel mit dem Gehäuse 10 und einem im Folgenden noch näher zu beschreibenden Rastklammer eine Einfahrbegrenzung bzw. – sperre bereitstellt.
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Anhand der 6 bis 8 wird nunmehr eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es wird im Folgenden nur auf die wesentlichen Unterschiede zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel eingegangen, weshalb unter Verweis auf die obige Beschreibung und unter Verwendung gleicher Bezugsziffern ergänzend auf das obige Ausführungsbeispiel verwiesen wird.
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Die Grundfläche 13 des Spannkolbens 11 weist bei diesem Ausführungsbeispiel keine Ringnuten auf, sondern ist im Wesentlichen eben ohne Vertiefungen ausgestaltet. Lediglich die zentrale Entlüftungsöffnung 15 ist nach wie vor vorhanden. Der Füllkörper 17 ist identisch zum Füllkörper aus dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel ausgestaltet. Zusätzlich wird bei diesem Ausführungsbeispiel eine Entlüftungsscheibe 26 verwendet. Die beiden Entlüftungselemente werden also zum einen von dem Füllkörper 17 und zum anderen von dieser Entlüftungsscheibe 26 bereitgestellt. Die Entlüftungsscheibe 26 kann z. B. aus einem Kunststoff, bevorzugt PA, oder einem Sintermetall hergestellt sein. Die Entlüftungsscheibe 26 weist eine zentrale, durchgehende Bohrung 27 auf, die mit der Entlüftungsöffnung 15 fluchtet. Die Entlüftungsscheibe 26 ist zwischen dem Kopf 18 des Füllkörpers 17 und der Grundfläche 13 des Spannkolbens 11 angeordnet. Damit die Entlüftungsscheibe 26 in beiden Richtungen verbaut werden kann, weist sie sowohl auf der Oberseite 28 als auch auf der Unterseite 29 jeweils drei im Abstand zueinander und konzentrisch zur Mitte angeordnete Ringnuten 16.1, 16.2 und 16.3 auf. Diese Ringnuten 16.1, 16.2 und 16.3 sind genauso angeordnet wie die Ringnuten im vorangegangenen Ausführungsbeispiel und erzeugen zusammen mit den Übergabenuten 22.1, 22.2 und 22.3 im Kopf 18 des Füllkörpers 17 einen Entlüftungskanal. Die jeweils der Grundfläche 13 zugewandten Ringnuten sind an der Formung des Entlüftungskanals nicht beteiligt.
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Die Funktionsweise dieses Ausführungsbeispiels ist ansonsten identisch zur Funktionsweise des vorangegangenen Ausführungsbeispiels.
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Im Folgenden wird anhand der 9 bis 15 ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es wird im Wesentlichen nur auf die Unterschiede zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel eingegangen, weshalb unter Verwendung von gleichen Bezugsziffern ergänzend auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird.
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Anhand der 9 ist zu erkennen, dass am vorderen Ende des Gehäuses 10 eine Sicherungsöse 30 und ein Sicherungsstift 31 vorgesehen sind, um den Spannkolben 11 in der dargestellten eingefahrenen Sicherungsstellung zu halten. Nach dem Einbau der Spannvorrichtung 8 wird der Sicherungsstift 31 entfernt und der Spannkolben 11 somit entsichert. Eine mit dem vorderen Ende des Gehäuses 10 zusammenwirkende Rastklammer 32 greift in die Rastverzahnung 25 am Außenumfang des Spannkolbens 11 ein. Die Rastklammer 32 übergreift am Ende des Gehäuses 10 angeordnete Vorsprünge 33. Die Rastklammer 32 verhindert zum einen, dass der Spannkolben 11 zu weit in das Gehäuse 10 einfährt. Zum anderen bewirken die Vorsprünge 33 bei weiter ausgefahrenem Spannkolben 11, dass die Rastklammer 32 an diesen anschlägt und die Rastklammer 32 in die nächste Rastnut der Rastverzahnung überspringt. Hierdurch verlagert sich der Arbeitsbereich des Spannkolbens, so dass dieser stetig nachgeführt wird, insbesondere wenn sich die Kette durch Verschleiß längt und ein weiter ausgefahrener Spannkolben 11 erforderlich ist. Die Entlüftungsscheibe 26 und der Kopf 18 des Füllkörpers 17 sind als einheitliches Bauelement ausgeführt und auf der einen Seite mittels eines Filmscharniers 34 und auf der gegenüberliegenden Seite mittels eines Rasthakens 35, der in eine Aussparung 36 am Kopf 18 eingreift, miteinander verbunden. Hierdurch ist die Entlüftungsscheibe 26 unverlierbar mit dem Füllkörper 17 verbunden.
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Die Führung des Entlüftungskanals ausgehend von der seitlich benachbart zur Aussparung 36 angeordneten Zulaufbohrung 23 weist eine etwas andere Führung bzw. Ausgestaltung auf, als die vorangegangenen Ausführungsbeispiele. Die Unterseite 29 der Entlüftungsscheibe 26 ist mit drei im Abstand zueinander und konzentrisch angeordneten Ringnutabschnitten 16.1, 16.2, 16.3 versehen. Diese Ringnutabschnitte 16.1, 16.2, 16.3 beschreiben jeweils einen Dreiviertelkreisbogen. Das Zulaufende des äußeren Ringnutabschnittes 16.1 fluchtet mit der Zulaufbohrung 23 im Kopf 18. Das gegenüberliegende Ende des Ringnutabschnittes 16.1 steht mittels einer in der Oberseite 21 des Kopfes 18 eingeformten Übergabenut 22.1 mit dem Zulaufende des mittleren Ringnutabschnittes 16.2 in Verbindung. Das Ablaufende des Ringnutabschnittes 16.2 steht mittels einer senkrecht zur ersten angeordneten Übergabenut 22.2 mit dem Zulaufende des inneren Ringnutabschnittes 16.3 in Verbindung. Das Ablaufende des inneren Ringnutabschnittes 16.3 steht mittels einer wiederum um 90° gedreht angeordneten Übergabenut 22.3 mit der Zentralbohrung 27 in der Entlüftungsscheibe 26 und somit der Entlüftungsöffnung 15 in Strömungsverbindung. Bei dieser Ausgestaltung des Entlüftungskanals teilt sich die Strömung nicht auf, sondern fließt kontinuierlich von der Zulaufbohrung 23 durch den Entlüftungskanal und in die Entlüftungsöffnung 15 hinein.
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Anhand der 16 bis 19 wird nun eine vierte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert. Es wird nur auf die wesentlichen Unterschiede zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen eingegangen, weshalb unter Verwendung von gleichen Bezugsziffern auf gleiche und wirkungsgleiche Bauteile der vorangegangenen Ausführungsbeispiele Bezug genommen wird. Eine einfache Variante zur Erstellung eines Spannkolbens 11 liegt in der Bereitstellung einer Grundfläche 13, die kegelmantelförmig ausgestaltet ist (nicht dargestellt). Hierdurch können übliche Bohrwerkzeuge zur Erzeugung der Aufnahmebohrung 12 herangezogen werden. Um dennoch eine dichte Anlage an den Spannkolben zu erzeugen, ist in diesem Ausführungsbeispiel die Entlüftungsscheibe 26 an ihrer Oberseite 28 ballig, d. h. kugelabschnittsförmig ausgestaltet. Darüber hinaus ist die Entlüftungsscheibe 26 mit zwei Rasthaken 35 versehen, die in entsprechende Aussparungen 36 im Kopf 18 des Füllkörpers 17 eingreifen. Hierdurch ist die Entlüftungsscheibe 26 sicher mit dem Kopf 18 verbunden. Auch hier ist die Führung des Entlüftungskanals wieder etwas anders ausgestaltet. Bis auf die Aussparungen 36 ist der Füllkörper 17 im Wesentlichen zum Füllkörper 17 aus dem ersten Ausführungsbeispiel identisch. Ausgehend von der Zulaufbohrung 23, die den Entlüftungskanal mit der Druckkammer 19 verbindet, erfolgt die Strömung entlang des Entlüftungskanals bis zur mittigen Bohrung 27 und dann in die Entlüftungsöffnung 15 hinein. Hierzu sind auf der Unterseite 29 der Entlüftungsscheibe 26 drei Ringnutabschnitte 16.1, 16.2 und 16.3 angeordnet. Diese sind jeweils als halbkreisbogenförmige Ringnutenabschnitte ausgestaltet. Die Ringnutabschnitte 16.1, 16.2, 16.3 sind nicht zwingend koaxial zueinander gruppiert, damit ein ausreichender Abstand zu den Aussparungen 36 verbleibt. Die Zuströmung erfolgt über die Zulaufbohrung 23 in den ersten Ringnutabschnitt 16.1 am Ablaufende dieses Ringnutabschnitts 16.1 strömt die Strömung in die erste Übergabenut 22.1 im Kopf 18 hinein und anschließend in das Zulaufende des zweiten Ringnutabschnittes 16.2 hinein. Am gegenüberliegenden Ablaufende dieses Ringnutabschnittes 16.2 erfolgt eine Verbindung mittels der Übergabenut 22.2 zum Zulaufende des innersten Ringnutabschnitts 16.3. Das gegenüberliegende Ablaufende dieses Ringnutabschnittes 16.3 steht mittels der zentralen Übergabenut 22.3 mit der zentralen Bohrung 27 und dann der Entlüftungsöffnung 15 in Strömungsverbindung.
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Die Ausgestaltung des Füllkörpers 17 und der Entlüftungsscheibe 26 können im vorliegenden Beispiel vollständig aus Kunststoff, z. B. PA, erfolgen.
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Die vielfältigen Ausführungsbeispiele zeigen, dass im Zusammenspiel von zwei Bauelementen eine unterschiedliche Führung des Entlüftungskanals möglich ist. Insofern können die hier gezeigten Ausführungsformen auch beliebig miteinander kombiniert werden, hinsichtlich der jeweiligen Ausgestaltung des Füllkörpers 17, der Entlüftungsscheibe 26 sowie der Entlüftungskanalführung zwischen diesen Elementen. Die verschiedenen Ausführungsformen zeigen auch, dass die Entlüftungskanäle unterschiedlich lang sein können, wodurch sich unterschiedliche Dämpfungs- bzw. Entlüftungseigenschaften ergeben, die gezielt für derartige Spannvorrichtungen eingesetzt werden können. Darüber hinaus lässt sich auch durch derart ausgestaltete Lüftungskanäle der Ölverlust über diesen Entlüftungskanal begrenzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 443116 A1 [0002]
- DE 202007008335 U1 [0004]