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Die Erfindung betrifft eine zahnlose Gelenkkette mit abwechselnd mittels eines Kettengelenks miteinander verbundenen Innen- und Außenkettengliedern, wobei jedes Innenkettenglied mindestens zwei Innenlaschen und jedes Außenkettenglied mindestens zwei Außenlaschen und zwei diese miteinander verbindende Kettengelenkbolzen aufweist, jeder Kettengelenkbolzen ist in einer Bolzenöffnung des zugehörigen Außenkettengliedes drehfest angeordnet und erstreckt sich zum Bilden eines Kettengelenks durch eine Gelenköffnung des zugehörigen Innenkettengliedes, wobei die mit einer Spann- oder Führungsschiene zur Anlage bringbaren Laschenrücken der Innenlaschen oder der Außenlaschen zumindest bereichsweise einen Höhenversatz zu den Laschenrücken der Außen- bzw. Innenlaschen aufweisen.
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Eine solche Kette ist z. B. aus der
GB 2431216 A bekannt. Es handelt sich um eine Steuerkette, die zum Einsatz in einem Steuerkettentrieb eines Verbrennungsmotors dient. Die Kette umschließt zwei oben liegende Nockenwellenkettenräder und ein unten liegendes Kurbelwellenkettenrad. Auf der Zugseite gleitet die Außenseite der Kette an einer Gleitschiene und auf der Losseite an einer mittels einer Spannvorrichtung angedrückten Spannschiene entlang. Um die Reibung im Kettentrieb zu reduzieren, weisen die Außenlaschen eine geringere Gesamthöhe auf als die Höhe der Innenlaschen. Entsprechend liegen die Laschenrücken der Innenlaschen auf einem von der Mittellinie aus gesehenen höheren Niveau als die Laschenrücken der Außenlaschen. Bei dem Entlanggleiten an der Führungs- und der Spannschiene kommen demnach nur die Laschenrücken der Innenlaschen mit der Gleitbahn der jeweiligen Schiene in Berührung. Hierdurch wir die Gesamtreibung im Steuerkettentrieb herabgesetzt.
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Eine solche reibungsmindernde Technik ist auch für Zahnketten in der
DE 102008033900 A1 beschrieben, bei der die Laschenrücken bestimmter Zahnlaschen erhöht sind. Die folgende Erfindung soll sich aber gerade nicht auf solche Zahnlaschen beziehen. Vergleichbar soll die Erfindung auch nicht sein mit doppelt wirkenden Zahnketten, bei denen Kettenräder sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite der Kette eingreifen können. Solche doppelt wirkenden Zahnketten sind nicht in Verbindung mit Führungs- oder Spannschienen einsetzbar, weil diese sofort zerstört würden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine nach wie vor reibungsmindernde zahnlose Gelenkkette der eingangs genannten Art bereitzustellen, die Festigkeits- und Kostenvorteile bringt.
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Hierzu ist bei einer gattungsgemäßen zahnlosen Gelenkkette vorgesehen, dass die Innen- und Außenlaschen ein im wesentlichen identisches Höhenprofil aufweisen und sowohl eine Verbindungslinie durch die Mittelpunkte der Bolzenöffnungen jeder Außenlasche als auch eine Verbindungslinie durch die Mittelpunkte der Gelenköffnungen jeder Innenlasche die entsprechende Innen- oder Außenlasche in einen ersten, oberhalb der Verbindungslinie liegenden und einen zweiten, unterhalb der Verbindungslinie liegenden, zumindest im Höhenprofil asymmetrisch zum ersten Laschenbereich geformten Laschenbereich teilt und die Innenlaschen um 180° um die zugehörige Verbindungslinie gedreht zu den Außenlaschen verbaut sind.
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Es wird also versucht, die Außenkontur der Innen- und Außenlaschen zumindest hinsichtlich des Höhenprofils einander anzunähern. Durch diese Maßnahme kann auch der Vorteil beibehalten werden, dass ein Höhenversatz sowohl auf der einen als auf der anderen Seite der Kette vorhanden ist und ein reibungsvermindertes Entlanggleiten an einer Führungs- oder Spannschiene auf beiden Seiten der Kette erfolgen kann, während die Innen- und Außenlaschen im Wesentlichen das gleiche Höhenprofil aufweist. Im Idealfall können im unmontierten Zustand aufeinander gelegte Außen- und Innenlaschen über den wesentlichen Teil ihrer Länge in ihrem Höhenprofil identisch sein. Günstigerweise kann auch eine Deckungsgleichheit erzielt werden, so dass Außen- und Innenlaschen eine identische Außenkontur (Umfangskontur) haben. Festigkeitsunterschiede können dann noch über unterschiedliche Dicken der Außenlaschen und Innenlaschen ausgeglichen werden. Insbesondere bei identischer Außenkontur können sowohl bei den Innen- als auch bei den Außenlaschen identische Stanzwerkzeuge bei der Herstellung zum Einsatz kommen. Aufgrund des asymmetrischen Einstanzens der Bolzenöffnung bzw. der Gelenköffnung kommt es durch den entsprechend um 180° gedrehten Einbau zu dem genannten Höhenversatz der Laschenrücken zueinander. Die im Stand der Technik verwendeten viel niedrigeren Außenlaschen erfordern nicht nur andere Stanzwerkzeuge, sondern bedingen auch ein anderes Festigkeits- und Verformungsverhalten, was zugunsten der Reibungsverminderung in Kauf genommen wird.
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Unter Höhenprofil ist der Verlauf der Höhe ober- und unterhalb der Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten beider Öffnungen einer Lasche gemeint. Die Höhe wird bei dieser Betrachtung senkrecht zur Verbindungslinie gemessen.
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Günstigerweise kann eine entsprechende ober- oder Unterseite der Innen- und Außenlaschen als im Wesentlichen zur zugehörigen Verbindungslinie parallel verlaufende Gleitbahn zur Anlage an eine Spann- oder Führungsschiene ausgestaltet sein. Der Laschenrücken, der zur Anlage an eine Spann- oder Führungsschiene dient, erstreckt sich demnach parallel zur zugehörigen Verbindungslinie, wodurch es zu einer guten Anlage an die Lauffläche der Spann- oder Führungsschiene kommt. Gerade bei Steuerkettentrieben haben sich geraden Laschenrücken für eine solche gleitende Anlage bewährt.
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Bevorzugterweise kann die Asymmetrie dadurch erreicht werden, dass entweder die entsprechende Ober- oder Unterseite der Innen- bzw. der Außenlaschen zumindest im Mittel einen größeren Abstand zur zugehörigen Verbindungslinie aufweist als die jeweils andere Ober- oder Unterseite derselben Innen- bzw. Außenlasche.
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Diese Ausgestaltung ist insbesondere bei einer Variante von Vorteil, bei der sowohl die entsprechende Oberseite als auch die entsprechende Unterseite der Innen- bzw. der Außenlasche parallel zur zugehörigen Verbindungslinie verlaufen und der Abstand der Oberseite bzw. der Unterseite zur zugehörigen Verbindungslinie im Bereich des 1,01- bis 1,16-fachen, bevorzugt 1,06- bis 1,1-fachen des Abstandes der Verbindungslinie zur jeweiligen anderen Oberseite bzw. Unterseite derselben Lasche liegt. Der Versatz liegt demnach bei gängigen Steuerkettengrößen lediglich im Bereich von einigen Zehntel Millimetern und ist hauptsächlich dem Verschleißverhalten der Schienen und der Ketten angepasst.
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Eine weitere alternative Ausgestaltung sieht vor, dass eine der entsprechenden Oberseite oder Unterseite der Innenlaschen bzw. der Außenlaschen in einem Winkel α zur zugehörigen Verbindungslinie der jeweiligen Lasche verläuft. Hierdurch lässt sich auch ein unterschiedliches Höhenprofil erzielen, auch wenn die größte Gesamthöhe identisch ist. Insbesondere kann an einer Stelle oder zumindest über einen gewissen Bereich kein Versatz vorhanden sein, der aufgrund des Winkels sich dann allmählich einstellt.
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Bevorzugt kann der Winkel α im Bereich von 1 bis 10° oder weiter eingeschränkt, im Bereich von 3 bis 7° liegen. Dieser relativ geringe Winkelbereich reicht aus, um den gewünschten Höhenversatz, der sich allmählich einstellt, zu erzielen.
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Hierbei kann es weiter vorgesehen werden, dass die Spitze des Winkels α entgegen einer Laufrichtung der Gelenkkette weist. Hierdurch ist eine Keilwirkung gegeben, weshalb auf den Schienen und der Kette befindliches Öl in diesen enger werdenden Spalt hinein gepresst wird und die entsprechende Lasche aufschwimmt.
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Damit die Montage derartiger Laschen vereinfacht ist, kann gemäß einer weiteren Ausführungsform jede Lasche eine entsprechend oberhalb oder unterhalb der Verbindungslinie vor- oder zurückspringende Unregelmäßigkeit im Außenkonturverlauf zu Sortierzwecken aufweisen. Günstigerweise kann diese Unregelmäßigkeit auch bei sämtlichen Laschen identisch sein, so dass wieder die gleichen Stanzwerkzeuge Anwendung finden können. Andersartige Ausgestaltungen der Unregelmäßigkeit bei Außenlaschen im Verhältnis zu Innenlaschen sind aber dennoch möglich. Sofern hier unterschiedliche Unregelmäßigkeiten zwischen Außenlaschen und Innenlaschen verwendet werden, sollen diese in die Betrachtung des Höhenprofils nicht mit einfließen, weil ihre Hauptaufgabe dem Sortierzweck dient. Deshalb befindet sich diese Unregelmäßigkeit auch bevorzugt auf der Seite der Laschen, die nicht mit den Schienen in Berührung kommt oder auf der zurückversetzten Seite.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Innenkettenglied zumindest zwei Innenlaschen und zwei diese miteinander verbindende, die jeweiligen Gelenköffnungen formende Gelenkhülsen aufweisen, die in entsprechenden Hülsenöffnungen der zugehörigen Innenlaschen drehfest angeordnet sind und durch die sich der jeweils zugehörige Kettenbolzen des zugehörigen Außenkettenglieds erstreckt. Bevorzugt können ausschließlich die Außenlaschen mit der oder den Schiene(n) in Berührung kommen, wodurch aufgrund des Abstands der Laschenrücken ein im Vergleich zur
GB 2431216 A stabiler Lauf erzielt wird.
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Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auch auf einen Kettentrieb, insbesondere Steuerkettentrieb eines Verbrennungsmotors, mit einem Antriebskettenrad und mindestens einem Abtriebskettenrad mit einer um die Kettenräder herumgelegten zahnlosen Gelenkkette nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und mindestens einer, an der Gelenkkette anliegenden Spann- und/oder Führungsschiene.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Steuerkettentrieb gemäß der vorliegenden Erfindung,
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2 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen zahnlosen Gelenkkette,
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3 eine Seitenansicht auf die Gelenkkette aus 2,
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4 eine Seitenansicht auf ein Innenkettenglied der Gelenkkette aus 2,
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5 eine Seitenansicht auf ein Außenkettenglied der Gelenkkette aus 2,
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6 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen zahnlosen Gelenkkette,
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7 eine Seitenansicht der Gelenkkette aus 6,
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8 eine Seitenansicht eines Außenkettenglieds der Gelenkkette aus 6 und
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9 eine Seitenansicht eines Innenkettenglieds der Gelenkkette aus 6.
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In 1 ist ein Steuerkettentrieb für einen Verbrennungsmotor dargestellt. Der Steuerkettentrieb 1 umfasst zwei oben liegende Nockenwellenkettenräder 2.1 und 2.2, ein unten liegendes Kurbelwellenkettenrad 3, eine um diese geschlungene Steuerkette 4, eine Gleitschiene 5 und eine schwenkbar angeordnete mittels eines in das Motorgehäuse 7 eingeschraubten Kettenspanners 8 angedrückte Spannschiene 6. Der Kettenspanner 8 ist bevorzugt an die Motorölhydraulik angeschlossen, so dass sein Spannkolben 9 hydraulisch auf die schwenkbar angeordnete Spannschiene 6 aufdrückt. Sowohl die Gleitschiene 5 als auch die Spannschiene 6 liegen jeweils mit ihren Gleitbelägen an der Außenseite der an ihnen entlang laufenden Steuerkette 4 an. Hierdurch entstehen Reibverluste, die aufgrund der Bauweise der im nachfolgenden beschrieben Kettenausführungsformen vermindert sind.
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Die anhand der 2 bis 5 beschriebene erste Ausführungsform der Steuerkette 4 umfasst abwechselnd mittels eines Kettengelenks miteinander verbundene Außenkettengleider 10 und Innenkettenglieder 11. Jedes Außenkettenglied 10 besteht aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Außenlaschen 12 und zwei diese miteinander verbindenden zylindrisch ausgeformten Kettengelenkbolzen 13. Hierzu sind die Kettengelenkbolzen 13 in zugehörige Bolzenöffnungen 14 in den Außenlaschen 12 eingepresst, so dass sie leicht überstehen. Jedes Innenkettenglied 11 besteht aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Innenlaschen 15, die mittels zweier im Abstand zueinander angeordnete Gelenkhülsen 16 miteinander verbunden sind. Hierzu sind die Gelenkhülsen 16 in entsprechende Hülsenöffnungen 17 der Innenlaschen 15 eingepresst. Die Gelenkhülsen 16 sind aus einem Blechstreifen gerollt, so dass eine Stoßnaht 18 entsteht, in deren Mitte eine Schmieröffnung 19 vorhanden ist. Aus Festigkeitsgründen kann es vorteilhafter sein, diese Stoßnaht 18 um 90° versetzt zu der in der Zeichnung 2 gezeigten Lage anzuordnen.
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Ein Kettengelenkbolzen 13 des Innenkettengliedes 11 und eine zugehörige Gelenkhülse 16 eines Innenkettengliedes, durch die sich dieser Kettengelenkbolzen 13 erstreckt, formen gemeinsam ein Kettengelenk. Die Innenseite der Gelenkhülse 16 formt somit die Gelenköffnung 16.1.
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In der dargestellten Ausführungsform sind die Außenkontur der Innenlaschen 15 und die Außenkontur der Außenlaschen 12 identisch, so dass diese, wenn sie richtig herum orientiert aufeinander gelegt werden, am Umfang deckungsgleich sind. Lediglich die Dicke der Innenlaschen 15 ist etwas größer aus Festigkeitsgründen, weil für das Befestigen der Gelenkhülsen 16 eine gegenüber der Bolzenöffnung 14 größere Hülsenöffnung 17 erforderlich ist. Jede der Außenlaschen 12 und Innenlaschen 15 weist eine Unregelmäßigkeit im Außenkonturverlauf in Form einer abgerundeten Sortierkerbe 20 auf. Diese Sortierkerbe 20 hilft bei der Montage die entsprechenden Laschen 12, 15 richtig herum zu montieren. Im vorliegenden Fall ist die Sortierkerbe 20 genau zwischen den jeweils zugehörigen Öffnungen 14 bzw. 17 einseitig am Außenumfang der Laschen 12, 15 angeordnet. Eine Verbindungslinie Vi (bzw. Ebene), die sich durch die Mittelpunkte (bzw. Mittellinien) der Hülsenöffnungen 17 erstreckt, teilt die jeweilige Innenlasche 15 in einen oberhalb der Verbindungslinie Vi liegenden Laschenbereich und einen unterhalb der Verbindungslinie Vi liegenden Laschenbereich ein, die zueinander unsymmetrisch sind (zumindest hinsichtlich ihres Höhenprofils jeweils gemessen von der Verbindungslinie Vi). Diese Unsymmetrie ist unabhängig von der Sortierkerbe 20, die bei dieser Betrachtung weggedacht werden kann. Der Abstand a von der Unterseite 21 der Innenlasche 15 zur Verbindungslinie Vi größer als der Abstand b von der Oberseite 22 zur Verbindungslinie Vi. Im konkreten Ausführungsbeispiel beträgt der Abstand a 5,1 mm und der Abstand b 4,7 mm. Der Abstand a ist daher 1,08-mal größer als der Abstand b (entspricht dem Bereich von 1,01 bis 1,16-fach, bevorzugt 1,06–1,1-fach).
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Nachdem die Außenkontur der Außenlaschen 12 identisch ist und diese genau um 180° gedreht verbaut werden, verhält es sich mit diesen genau anders herum. Eine Verbindungslinie Va (bzw. Ebene) teilt die Außenlasche 12 in einen oberhalb der Verbindungslinie Va befindlichen Laschenbereich und einen unterhalb der Verbindungslinie Va befindlichen Laschenbereich. Diese beiden Laschenbereiche sind asymmetrisch zueinander ausgeformt (zumindest im Höhenprofil). Diese Betrachtungsweise ist auch unabhängig von der Sortierkerbe 20 gegeben. Die Verbindungslinie Va erstreckt sich durch die Mittelpunkte (bzw. Mittellinien) der beiden Bolzenöffnungen 14. Der Abstand c zur Unterseite 23 der Außenlaschen 12 ist kleiner als der Abstand d von der Verbindungslinie Va zur Oberseite 24 der Außenlasche 12. Im konkreten Fall beträgt der Abstand c 4,7 mm und Abstand d 5,1 mm. Hierdurch ist der Abstand d 1,08 mal so groß wie der Abstand c (das entspricht dem Bereich 1,01–1,16-fach, bevorzugt 1,06–1,1-fach). Werden die Lachen 12, 15 nunmehr so verbaut, dass sie ihre Verbindungslinien Vi und Va deckungsgleich sind, so stehen die Außenlaschen 12 in der gezeigten Darstellung mit ihrer Oberseite 24a über der Oberseite 22 der Innenlaschen 15 über. Auf der gegenüberliegenden Seite ist es genau umgekehrt. Dort stehen die Unterseiten 21 der Innenlaschen 15 über die Unterseiten 23 der Außenlaschen 12 über. Durch diesen Überstand, der rein rechnerisch bei dem konkreten Ausführungsbeispiel 0,4 mm beträgt, kommt die Kette beim Entlanglaufen an der Gleitschiene 5 oder der Spannschiene 6 nur mit den Außenlaschen 12 mit der entsprechenden Schiene 5, 6 in Berührung. Die Oberseite 24 der Außenlaschen 12 bildet somit den Laschenrücken, der zur Anlage mit der Spann- und der Führungsschiene 5, 6 kommt. Die Seiten, die eine Sortierkerbe 20 aufweisen, sollen nicht mit diesen Schienen 5, 6 in Berührung kommen, so dass die Sortierkerben 20 jeweils auf der zurückversetzten Seite angeordnet sind. Nachdem auf der in den Figuren dargestellten Unterseite der Ketten, die Unterseite 21 der Innenlaschen 15 vorstehen und diese auch wie die Oberseiten 24 der Außenlaschen 12 als lange Gerade (zwischen den Mittelpunkten der zugehörigen Öffnungen) ausgeführt sind, kann es zu einem flächigen Anliegen an eine Schiene kommen. Darüber hinaus führt diese Ausgestaltung dazu, dass die Schließrichtung der Kette vorgibt, ob die Innenkettenglieder 11 oder die Außenkettenglieder 12 mit den Schienen 5, 6 zur Anlage kommen.
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Die Wirkung dieser Ausgestaltung besteht in einer reduzierten Reibung, da nicht alle Laschen mit den Schienen 5, 6 in Berührung kommen. Darüber hinaus lässt sich eine solche Steuerkette 4 aufgrund der Verwendung desselben Stanzwerkzeugs für Innen- und Außenlaschen 12, 15 einfacher und kostengünstiger herstellen, wobei aufgrund der gleichen Gesamthöhe sämtlicher Laschen 12, 15 keine zusätzliche Kompensation (außer die durch die unterschiedlichen Öffnungsgroßen bedingte Kompensation) zur Erreichung bestimmter Festigkeiten in der Laschendicke erforderlich ist. Da nur die Außenlaschen 12 mit den Schienen 5, 6 in Berührung kommen, ist auch eine breite Abstützung der Kette auf den Schienen 5, 6 gegeben.
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Im Folgenden wird anhand der 6 bis 9 eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Nachdem im Folgenden nur auf die wesentlichen Unterschiede zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel eingegangen wird, wird mithilfe derselben Bezugsziffern auf wirkungsgleiche Bauelemente aus dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel Bezug genommen und deshalb auf die obige Beschreibung ergänzend verwiesen.
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Der wesentliche Unterschied besteht in der Außenkontur der Innenlaschen 15 und der Außenlaschen 12. Diese ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der 6 und 9 zuerst einmal wiederum bei Innen- und Außenlaschen 12, 15 identisch. Die Innenlaschen 15 weisen auch hier eine etwas größere Dicke auf. Auch ist die Sortierkerbe 20 wieder an der gleichen Stelle, d. h. der zurückversetzten Oberseite 22 der Innenlaschen 15 und der zurückversetzten Unterseite 21 der Außenlasche 12 angeordnet. Die Oberseite 24 der Außenlasche 12 weist wieder einen geraden Laschenrücken auf, der vollflächig mit der Gleitschiene 5 und Spannschiene 6 zur Anlage kommt. Die Unsymmetrie der Außenlaschen 12 und der Innenlaschen 15 wird diesmal durch eine Abschrägung einer der Seiten in einen Winkel α bewirkt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α 5° (und liegt somit im Bereich von 1 bis 10°, bevorzugt 3 bis 7°). Im vorliegenden Fall weist die Unterseite 23 der Außenlasche 12 die Neigung im Winkel α auf, wohingegen bei der Innenlasche 15 die Oberseite 22 um den Winkel α geneigt ist. In den Figuren ist der Winkel α ausgehend von einer Parallelen zur jeweiligen Verbindungslinie Vi und Va dargestellt. Die Verbauung der Außenlaschen 12 und Innenlaschen 15 erfolgt derart, dass die Spitze des Winkels α entgegen der Laufrichtung L ausgerichtet ist. Die Oberseite 24 der Außenlaschen 12 und die entsprechend zugehörige Oberseite 22 der Innenlasche 15 befinden sich in einem Punkt auf gleicher Höhe, und zwar genau oberhalb des Mittelpunkts der hinteren Hülsenöffnung 17 der Innenlasche 15 und der vorderen Bolzenöffnung 14 der Außenlache 12. Ausgehend von diesem höchsten Punkt verringert sich dann die Höhe bzw. der Abstand der Oberseite 22 zur Verbindungslinie Vi aufgrund der Neigung um den Winkel α.
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An der Unterseite der Kette erfolgt dies genau umgekehrt. Hier stellen die Innenlaschen 15 einen geraden zur jeweiligen Verbindungslinie Vi parallel verlaufende Unterseite 21 bereit, die bei einem entsprechenden Anbau oder einem entsprechenden Andrücken einer Führungs- oder Spannschiene vollflächig zur Anlage kommen könnte, wohingegen die zugehörige Außenlasche 12 aufgrund der im Winkel α geneigten Unterseite 23 fast vollständig zurückversetzt ist.
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Aufgrund der Winkelausrichtung, insbesondere der Oberseite 22 der Innenlasche 15, entsteht eine Keilwirkung, so dass Öl, welches zur Schmierung sowohl an der Kette 4 und/oder der Gleitschiene 5 oder der Spannschiene 6 haftet, in diesen Keil hineingedrückt wird und so zum besseren Aufschwimmen der Steuerkette 4 führt. Hierdurch verstärkt sich noch einmal der Effekt der Reibungsminderung.
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Der Überstand der Außenkettenglieder 10 gegenüber den Innenkettengliedern 11 auf der an den Schienen 5 und 6 anliegenden Seite wird aufgrund einer asymmetrischen Ausgestaltung der jeweiligen Laschen bezüglich der zugehörigen Verbindungslinien Vi und Va erzielt. Hierzu weisen zwar sämtliche Laschen bevorzugt die gleiche Außenkontur auf; jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich, solange diese Asymmetrie zu diesem Überstand führt. Bei zahnlosen Gelenkketten für Steuerkettentriebe wurden bislang immer symmetrische Innen- und Außenlaschen mit unterschiedlicher Gesamthöhe zur Erzielung des gleichen Zweckes hergenommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2431216 A [0002, 0015]
- DE 102008033900 A1 [0003]