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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen. Diese Vorrichtung umfasst eine Tragstruktur, an der Funktionseinheiten der Vorrichtung befestigbar sind. Die Tragstruktur weist wenigstens zwei Tragstrukturelemente auf, die über wenigstens einen Knickmechanismus miteinander verbunden sind. Mittels des Knickmechanismus kann wenigstens ein Tragstrukturelement in eine Knickstellung gebracht werden.
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Derartige Vorrichtungen zur Sanierung von Rohrleitungen werden im Bereich der Kanalisation, aber auch im Bereich von Gebäuden verwendet. Insbesondere sollen Hauptleitungen, Seitenleitungen, insbesondere Hausanschlussrohre, und deren Verbindungsbereiche saniert werden. Insbesondere an diesen Verbindungsbereichen treten häufig Undichtigkeiten und/oder Risse auf. Durch Einbringen eines Auskleidungselementes können undichte Abschnitte von Leitungen und insbesondere von Leitungsanschlussbereichen repariert werden. Beim Sanierungsverfahren wird ein Auskleidungselement zur dauerhaften Verbindung mit der Innenseite der Rohrwandung mit einem Klebemittel versehen, insbesondere mit einem aushärtbaren Harz. Das Auskleidungselement umfasst vorzugsweise eine Schicht aus harzabsorbierbarem Material, insbesondere ein Vlies- oder Fasermaterial. Um das Auskleidungselement an die gewünschte, zu sanierende Stelle zu bringen, wird die eingangs genannte Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen verwendet. Nach dem Positionieren und Anbringen des Auskleidungselements an die zu sanierende Stelle und nach Aushärtung des Harzes ist das Auskleidungselement formschlüssig und kraftschlüssig mit der Rohrinnenwand verbunden.
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Eine herkömmliche Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen, die häufig auch als Packer bezeichnet wird, ist aus
EP 1 519 100 B1 bekannt. Der dort offenbarte Packer umfasst eine Tragstruktur in Form einer länglichen Packerstange, an die die Funktionseinheiten der Sanierungsvorrichtung befestigt sind. Auf Grund der langen Gesamterstreckung des Packers ist es insbesondere bei beengten Platzverhältnissen in einem Schacht und in engen Rohrdurchmessern schwierig, die Sanierungsvorrichtung über den Schacht in die darin angeschlossene Rohrleitung einzubringen.
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Aus der
US 6,520,719 B1 ist eine Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen bekannt, die eine Tragstruktur mit einer zweigeteilten Basisplatte umfasst. An den beiden Plattenteilen sind jeweils Gleitschienen angebracht, damit die Sanierungsvorrichtung durch den zu sanierenden Kanal gezogen werden kann. Die beiden Plattenteile sind über ein Gelenk miteinander verbunden, so dass eines der Plattenteile in eine Knickstellung gebracht werden kann. Allerdings ergibt sich hierbei der Nachteil, dass die Tragstrukturelemente auch dann in eine Knickstellung gelangen, wenn dies gar nicht erwünscht ist, beispielsweise beim Ein- und Ausheben in bzw. aus einem Schacht. Hier besteht auch eine erhöhte Verletzungsgefahr.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen mit einem Knickmechanismus anzugeben, wobei gewährleistet ist, dass der Knickmechanismus nur unter bestimmten Bedingungen eingesetzt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen. Bevorzugte Weiterbildungen werden in den Ansprüchen 2 bis 10 genannt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen kann vorliegend auch als Sanierungsvorrichtung oder Packer bezeichnet werden. Die Tragstruktur bildet eine feste Basis und erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen entlang einer Längsrichtung, die im Wesentlichen der Längsachse der Rohrleitung entspricht. Unter der „Funktionseinheit” werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere diejenigen Einrichtungen, Einheiten oder Vorrichtungen verstanden, die zur Durchführung des Sanierungsverfahrens für die Sanierungsvorrichtung vorgesehen sind.
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Zur Lösung der oben genannten Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, dass der Knickmechanismus mittels der Betätigungsvorrichtung in eine Knickfreigabestellung und in eine Knicksperrstellung bringbar ist. Auf diese Weise kann mittels der Betätigungsvorrichtung gezielt und gesteuert bestimmt werden, wann und/oder unter welchen Bedingungen der Knickmechanismus eingesetzt wird. So kann dadurch sichergestellt werden, dass die Knickfreigabestellung beim Einbringen oder Ausbringen der Sanierungsvorrichtung in bzw. aus einem Schacht erst zu einem bestimmten, geeigneten Moment erfolgt. Dies erleichtert insgesamt die Handhabung der Sanierungsvorrichtung und reduziert die Verletzungsgefahr. Auch kann dadurch während des Verfahrens der Sanierungsvorrichtung in der Rohrleitung sichergestellt werden, dass der Knickmechanismus in der Knicksperrstellung ist und verbleibt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Betätigungsvorrichtung eine Antriebsvorrichtung auf. Bei der Antriebsvorrichtung handelt es sich vorzugsweise um einen Linearantrieb. Weiter vorzugsweise umfasst die Antriebsvorrichtung einen pneumatischen, hydraulischen, elektrischen und/oder magnetbetriebenen Antrieb. Es sind also auch Kombinationen dieser unterschiedlichen Antriebsvarianten möglich. Weiterhin bevorzugt umfasst die Antriebsvorrichtung einen verschiebbaren Zylinder. Hierfür wird vorzugsweise ein Pneumatikzylinder oder ein Hydraulikzylinder eingesetzt. Die vorgenannten Ausgestaltungen der Antriebsvorrichtung als Linearantrieb, vorzugsweise als Pneumatikzylinder, weisen eine im Wesentlichen längliche Form auf und sind somit gut in die längliche Struktur der Sanierungsvorrichtung integrierbar. Um eine Zufuhr und/oder Abfuhr eines fluiden Mediums erreichen zu können, kann die Antriebsvorrichtung wenigstens einen Anschluss und wenigstens eine Leitung aufweisen. Für den verschiebbaren Zylinder kann ein einfachwirkender oder ein doppeltwirkender Zylinder eingesetzt werden. Vorzugsweise handelt es sich um einen doppeltwirkenden Zylinder mit Magnetkolben. Weiterhin kann der Antriebsvorrichtung mit einer Feststelleinheit versehen sein.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Betätigungsvorrichtung ein Sperrelement auf, das zum Freigeben des Knickmechanismus in eine Freigabestellung und zum Sperren des Knickmechanismus in eine Sperrstellung bringbar ist. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Sperrelement um eine verschiebbare Hülse. Eine solche Hülse kann das Tragstrukturelement umgeben, wodurch eine Platz sparende Anordnung möglich ist. Dies ist insbesondere in Zusammenhang mit der Verwendung von Stangenelementen als Tragstrukturelementen von Vorteil, wobei die Hülse das Stangenelement umgeben kann.
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Vorzugsweise ist das Sperrelement operativ mit der Antriebsvorrichtung gekoppelt. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Kolbenstange eines Pneumatikzylinders mit dem Sperrelement fest verbunden ist. Auf diese Weise kann das Sperrelement mittels der Betätigungsvorrichtung von der Sperrstellung in die Freigabestellung und umgekehrt gebracht werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung umfasst die Betätigungsvorrichtung eine Federeinheit, die das Sperrelement in die Sperrstellung vorspannt. Auf diese Weise kann für die Betätigungsvorrichtung mittels der Vorspannung die Knicksperrstellung als Normalstellung eingerichtet werden.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Knickmechanismus weist ein erstes Ende eines ersten Tragstrukturelementes eine Nut und ein erstes Ende eines zweiten Tragstrukturelementes eine Feder auf, wobei Nut und Feder über einen Bolzen zur Ausbildung des Knickmechanismus drehbar miteinander verbunden sind. Bevorzugt ist lediglich eine Nut und lediglich eine Feder vorgesehen, so dass eine einfache Ausgestaltung des Knickmechanismus erreicht wird.
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Als Tragstrukturelemente sind vorzugsweise Stangenelemente vorgesehen. Derartige Stangenelemente weisen eine längliche Form auf, die im Hinblick auf die Platzverhältnisse in einer Rohrleitung gut geeignet ist. Alternativ oder zusätzlich können für die Tragstruktur und/oder die Tragstrukturelemente auch andere Elemente vorgesehen werden, beispielsweise Platten, Streben, Rahmen oder Ähnliches.
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Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen an Hand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen mit schematischer Andeutung eines Auskleidungselementes und eines Kalibrierschlauches;
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2 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen gemäß 1 ohne Darstellung des Auskleidungselementes und des Kalibrierschlauches und mit schematischer Darstellung der Betätigungsvorrichtung;
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3 einen Längsschnitt entlang der Längsachse und parallel zur Zeichnungsebene der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 2;
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4 eine Ansicht von oben auf die in 2 gezeigte Vorrichtung;
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5 eine vergrößerte Ansicht der in 2 gezeigten Betätigungsvorrichtung, und
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6 einen Längsschnitt entlang der Längsachse und parallel zur Zeichnungsebene durch die Darstellung gemäß 5.
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In den 1 bis 4 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Sanierung von Rohrleitungen schematisch dargestellt, wobei in 1 die Vorrichtung mit einem Kalibrierschlauch 160 und einem Auskleidungselement 170 versehen ist. Ferner sind in 1 als Rohrleitungen ein Hauptrohr 150 und ein Seitenrohr 152 in Form eines Hausanschlussrohres dargestellt. Im Unterschied zu 1 sind bei den 2 bis 4 der Kalibrierschlauch 160 und das Auskleidungselement 170 sowie die beiden Rohrleitungen 150, 152 weggelassen. Der Kalibrierschlauch 160 ist luftdicht mit Anschlusseinrichtungen 80, 90, die weiter unten noch näher erläutert werden, verbunden. Der Kalibrierschlauch 160 umfasst zwei Abschnitte, nämlich einen Hauptrohrkalibrierschlauch 162 und einen Seitenrohrkalibrierschlauch 164. Das auf der Außenseite des Kalibrierschlauches 160 angebrachte Auskleidungselement 170 umfasst ebenfalls zwei Abschnitte, nämlich einen Hauptrohrabschnitt 172 und einen Seitenrohrabschnitt 174. Bei der in 1 dargestellten Situation handelt es sich um die Endphase eines Sanierungverfahrens, bei dem die erfindungsgemäße Sanierungsvorrichtung eingesetzt wird. In dieser Situation befindet sich der Kalibrierschlauch 160 im aufgeblasenen Zustand, wie in 1 angedeutet, und drückt mit seinem Hauptrohrkalibrierschlauch 162 den Hauptrohrabschnitt 172 an die Innenwandung des Hauptrohres 150 und mit seinem Seitenrohrkalibrierschlauch 164 den Seitenrohrabschnitt 174 an die Innenwandung des Seitenrohres 152. Das Auskleidungselement 170 umfasst eine Schicht aus harzabsorbierbarem Material und ist in dem gezeigten Zustand gemäß 1 mit einem Harz getränkt, welches aushärtet. Nach ausreichender Aushärtung des Harzes wird die Luft aus dem Kalibrierschlauch 160 entfernt und die Sanierungsvorrichtung kann aus dem Hauptrohr 150 ausgefahren und über einen Schacht entfernt werden.
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Wie bereits eingangs erläutert, sind in den 2 bis 4 der Kalibrierschlauch 160 und das Auskleidungselement 170 weggelassen, so dass alle wesentliche Bestandteile der Sanierungsvorrichtung erkennbar sind. Im Folgenden wird auf diese 2 bis 4 und die Detaildarstellungen gemäß der 5 und 6 näher eingegangen.
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Die Sanierungsvorrichtung umfasst eine Tragstruktur 10, an der die wesentlichen Funktionseinheiten der Sanierungsvorrichtung befestigt sind. Als wesentliche Funktionseinheiten sind in den 2 bis 4 ein Knickmechanismus 20, eine Betätigungsvorrichtung 30, ein Hebemechanismus 70, eine erste Anschlusseinrichtung 80, eine zweite Anschlusseinrichtung 90, ein Drehantrieb 100 und eine Kamera 110 dargestellt.
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Die Tragstruktur 10 umfasst bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein erstes Tragstrukturelement 12 mit einem ersten Ende 13 und einem zweiten Ende 14 sowie ein zweites Tragstrukturelement 16 mit einem ersten Ende 17 und einem zweiten Ende 18. An dem zweiten Ende 18 des zweiten Tragstrukturelementes 16 ist der Drehantrieb 100 angeschlossen, um ein Verdrehen der Tragstruktur 10 um die Längsachse L zu ermöglichen. Die Tragstruktur 10 umfasst ferner ein drittes Tragstrukturelement 19, das mit dem zweiten Ende 14 des ersten Tragstrukturelementes 12 verbunden ist. Weiterhin ist an den Drehantrieb 100 ein weiteres Tragstrukturelement angebracht, an dem eine weiter unten noch erläuterte Fahreinheit 120 angeordnet ist.
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Insbesondere aus den 3 und 6 ist der Knickmechanismus 20 entnehmbar, der das erste Tragstrukturelement 12 und das zweite Tragstrukturelement 16 miteinander verbinden. Mittels dieses Knickmechanismus 20 kann wenigstens eines der Tragstrukturelemente 12, 16 in eine Knickstellung gebracht werden. In dieser Knickstellung erstrecken sich beispielsweise das erste Tragstrukturelement 12 und die daran befestigten sonstigen Elemente der Tragstruktur und Funktionseinheiten in einem Winkel gegenüber der Längsachse L. Die Ausbildung des Knickmechanismus 20 ist aus 6 ersichtlich. Danach weist das erste Ende 13 des ersten Tragstrukturelementes 12 eine Nut 22 und das erste Ende 17 des zweiten Tragstrukturelementes 16 eine Feder 24 auf, wobei die Nut 22 und die Feder 24 über einen Bolzen 26 drehbar miteinander verbunden. Der Bolzen erstreckt sich entlang einer Öffnung 28 in einer im Wesentlichen senkrechten Richtung zur Längsachse A.
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Weiterhin ist die Betätigungsvorrichtung 30 derart ausgebildet, dass der Knickmechanismus 20 mittels der Betätigungsvorrichtung 30 in eine Knickfreigabestellung und in eine Knicksperrstellung bringbar ist. Die Betätigungsvorrichtung 30 umfasst eine Antriebsvorrichtung 40, ein Sperrelement 50 und eine Federeinheit 60. Bei der Antriebsvorrichtung 40 handelt es sich vorzugsweise um einen Linearantrieb mit einem Pneumatikzylinder 42 als verschiebbaren Zylinder. Der Pneumatikzylinder 42 ist mittels zweier Befestigungselemente 46 und 47 an dem ersten Tragstrukturelement 12 befestigt. Hierzu ist ein Endbereich des Pneumatikzylinders 42 mit dem Befestigungselement 46, das eine das dritte Tragstrukturelement 19 umgreifende Schelle umfasst, fest mit dem dritten Tragstrukturelement 19 verbunden. Im vorderen Bereich ist der Pneumatikzylinder 42 mittels einer Schraube als Befestigungselement 47 an dem ersten Tragstrukturelement 12 befestigt. Bei dem Pneumatikzylinder 42 handelt es sich vorzugsweise um einen doppeltwirkenden Pneumatikzylinder, der einen Anschluss und zwei Leitungen zur Zufuhr und/oder Abfuhr eines fluiden Mediums zur Ansteuerung des Pneumatikzylinders aufweist (nicht dargestellt). Ferner umfasst die Betätigungsvorrichtung 30 das Sperrelement 50, welches zum Freigeben des Knickmechanismus 20 in eine Freigabestellung und zum Sperren des Knickmechanismus 20 in eine Sperrstellung bringbar ist. In der in den 2 bis 6 gezeigten Situation befindet sich das Sperrelement 50 in der Sperrstellung und der Knickmechanismus 20 in seiner Knicksperrstellung. Das Sperrelement 50 umfasst eine verschiebbare Hülse 52, die das erste Ende 13 des ersten Tragstrukturelementes 12 und in der Sperrstellung zumindest teilweise auch das erste Ende 17 des zweiten Tragstrukturelementes 16 umgibt. Die Hülse 52 ist operativ mit der Antriebsvorrichtung 40 gekoppelt. Zu diesem Zweck weist die Hülse 52 einen Anschluss in Form eines Vorsprunges 54 mit einer Öffnung 56 auf. In die Öffnung 56 greift ein Ende der Kolbenstange 43 des Pneumatikzylinders 42 ein und ist fest damit verbunden. Auf diese Weise kann durch eine Hubbewegung der Kolbenstange 43 die Hülse 52 entlang des Hubweges und somit parallel zur Längsachse L verschoben werden, um das Sperrelement 50 von der Freigabestellung in die Sperrstellung und umgekehrt und dadurch den Knickmechanismus 20 in die Knickfreigabestellung und die Knicksperrstellung und umgekehrt überführen zu können.
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Schließlich umfasst die Betätigungsvorrichtung 30 eine Federeinheit 60, die das Sperrelement 50 in der Sperrstellung vorspannt. Hierzu umfasst die Federeinheit 60 eine Feder 62, insbesondere eine Spiralfeder, und einen Anschlag 64. An diesem Anschlag 64 stützt sich die Feder 62 ab und drückt infolge ihrer Vorspannung die Hülse 52 in einer Richtung von dem Anschlag 64 weg. Im entspannten Zustand der Feder 62 befindet sich die Hülse 52 in der Sperrstellung. Um die Hülse 52 und somit das Sperrelement 50 von der Sperrstellung in die Freigabestellung zu überführen, wird der Pneumatikzylinder 42 betätigt, um die Hülse 52 mittels der Kolbenstange 43 entgegen der Vorspannung der Feder 62 zu verschieben. Die Betätigung des Pneumatikzylinders 42 kann über eine Steuerung erfolgen, die über eine Leitung und einen Anschluss Druckluft zuführt. Die Steuerung kann von einer Bedienperson ferngesteuert betätigt werden.
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Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform ist auch eine Ausgestaltung ohne Federeinheit 60 möglich, wobei dann die Antriebsvorrichtung 40 derart ausgebildet ist, dass das Sperrelement 50 in zwei Richtungen bewegbar ist.
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Aus den
2 bis
4 ist weiterhin der oben bereits erwähnte Hebemechanismus
70 mit einem Pneumatikzylinder
72, einem Kniehebel
73, einem Traggestell
74 und einem Ausrichtkörper
75 zu entnehmen. Diesbezüglich verweisen wir auf das
europäische Patent 1 519 100 B1 und machen hiermit die dort diesbezüglich erläuterte technische Lehre zum Inhalt der vorliegenden Offenbarung. Danach ist es insbesondere vorgesehen, dass der Hebemechanismus
70 einen Pneumatikzylinder
72 und zu beiden Seiten des Tragstrukturelementes
16 einen Kniehebel
73 aufweist. An dem freien Ende der Kniehebel
73 ist ein Traggestell
74 befestigt, welches einen vorzugsweise ringförmigen Ausrichtkörper
75 trägt. Dadurch ist der Ausrichtkörper
75 im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse L bewegbar. Wenn der Pneumatikzylinder
72 mit Druck beaufschlagt wird, wird der Ausrichtkörper
75 über den Hebemechanismus
70 nach oben bewegt, bis sich der Ausrichtkörper
75 im Mündungsbereich des Seitenrohres
152 befindet. Ferner ist ein Federmittel vorgesehen, das den Ausrichtkörper
75 elastisch federnd in Richtung der Mündung des Seitenrohres
152 drückt und ein Verschieben des Ausrichtkörpers
75 ermöglicht, bis dieser in der Mündung des Seitenrohres
152 verrastet. Falls sich der Ausrichtkörper
75 nicht exakt zur Mündung des Seitenrohres
152 befindet und an einer Kante des Hauptrohres
150 anliegt, kann nach einer Verschiebung und/oder Verdrehung der Sanierungsvorrichtung der Ausrichtkörper
75 aufgrund der federnden Andrückkraft in die Mündung des Seitenrohres
152 hinein rutschen oder hinein gedrückt werden.
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Wie insbesondere den 2 und 3 zu entnehmen, ist an das dritte Tragstrukturelement 19 eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 80 bezeichnete Anschlusseinrichtung angeschlossen. Diese Anschlusseinrichtung 80 umfasst ein Anschlusselement 81 in Form eines Hohlzylinders mit einer mittigen Öffnung 82, ein Führungselement 84, ein Tragelement 86 und einen endseitigen Anschluss 88. Das Tragelement 86 und der Anschluss 88 sind ebenfalls hohlzylinderförmig ausgebildet und weisen jeweils eine mittige Öffnung auf. Die mittigen Öffnungen von Anschlusselement 81, Tragelement 86 und Anschluss 88 sind annähernd gleich groß ausgebildet und bilden zusammen mit dem Führungselement 84 einen Durchlass. Dieser Durchlass dient insbesondere für den Fall, dass ein längerer Abschnitt eines Seitenrohres 152 mit einem entsprechend langen Seitenrohrabschnitt 174 des Auskleidungselements 170 zu versehen ist, dazu, dass der dann ebenfalls längere Seitenrohrkalibrierschlauch 164 zusammen mit dem Seitenrohrabschnitt 174 vor dem Einbringen der Sanierungsvorrichtung in das Rohrleitungssystem über diesen Durchlass in einen an dem Anschluss 88 angeschlossenen Trägerschlauch (nicht dargestellt) eingebracht werden kann. Wenn dann beim Sanierungsvorgang der Seitenrohrabschnitt 174 zusammen mit dem Seitenrohrkalibrierschlauch 164 in das Seitenrohr 152 eingebracht wird, kann die Einheit aus Seitenrohrkalibrierschlauch 164 und Seitenrohrabschnitt 174 aus dem Trägerschlauch über den Durchlass und das Führungselement 84 in Richtung der Mündung des Seitenrohrs 152 geführt werden. Ein weiterer Vorteil der Ausgestaltung der Anschlusseinrichtung 80 besteht darin, dass das Tragelement 86 zur Abstützung der Fahreinheit 87 genutzt werden kann. Somit wird eine kompakte Anschlusseinrichtung 80 ermöglicht.
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Auf der gegenüberliegenden Seite der Sanierungsvorrichtung ist eine Anschlusseinrichtung 90 an dem zweiten Tragstrukturelement 16 befestigt. Diese Anschlusseinrichtung 90 hat eine zylindrische Form. Neben der Anschlusseinrichtung 90 ist der Drehantrieb 100 vorgesehen, der insbesondere dazu dient, die Sanierungsvorrichtung um die Längsachse L drehen zu können, so dass der Ausrichtkörper 75 im Bereich des Seitenrohranschlusses mittels des Hebemechanismus 70 in den Mündungsbereich eingeführt werden kann. Um eine optische Überprüfung vornehmen zu können, ist die Kamera 110 angebracht.
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Wie sich aus 1 ergibt, dienen das Anschlusselement 81 und die Anschlusseinrichtung 90 zur luftdichten Befestigung des Kalibrierschlauches 160 an der Sanierungsvorrichtung. Hierzu werden die Enden des Kalibrierschlauches 160 auf die äußere Umfangsfläche von Anschlusselement 81 und Anschlusseinrichtung 90 aufgelegt und mittels Spannschellen, Klebeband oder Ähnlichem luftdicht befestigt.
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Schließlich zeigen die 1 bis 4 die eingangs schon erwähnte Fahreinheit 120, die an der Tragstruktur 10 befestigt ist. Sowohl die Fahreinheit 120 als auch die Fahreinheit 87 sind verstellbar, um an unterschiedliche Rohrdurchmesser angepasst werden zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Tragstruktur
- 12
- erstes Tragstrukturelement
- 13
- erstes Ende
- 14
- zweites Ende
- 16
- zweites Tragstrukturelement
- 17
- erstes Ende
- 18
- zweites Ende
- 19
- drittes Tragstrukturelement
- 20
- Knickmechanismus
- 22
- Nut
- 24
- Feder
- 26
- Bolzen
- 28
- Öffnung
- 30
- Betätigungsvorrichtung
- 40
- Antriebsvorrichtung
- 42
- Pneumatikzylinder
- 43
- Kolbenstange
- 46
- Befestigungselement
- 47
- Befestigungselement
- 50
- Sperrelement
- 52
- Hülse
- 54
- Vorsprung
- 56
- Öffnung
- 60
- Federeinheit
- 62
- Feder
- 64
- Anschlag
- 70
- Hebemechanismus
- 72
- Pneumatikzylinder
- 73
- Kniehebel
- 74
- Traggestell
- 75
- Ausrichtkörper
- 80
- Anschlusseinrichtung
- 81
- Anschlusselement
- 82
- Öffnung
- 84
- Führungselement
- 86
- Tragelement
- 87
- Fahreinheit
- 88
- Anschluss
- 90
- Anschlusseinrichtung
- 100
- Drehantrieb
- 110
- Kamera
- 120
- Fahreinheit
- 150
- Hauptrohr
- 152
- Seitenrohr
- 160
- Kalibrierschlauch
- 162
- Hauptrohrkalibrierschlauch
- 164
- Seitenrohrkalibrierschlauch
- 170
- Auskleidungselement
- 172
- Hauptrohrabschnitt
- 174
- Seitenrohrabschnitt
- L
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1519100 B1 [0003, 0030]
- US 6520719 B1 [0004]