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Die Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung zur Spur- oder Sturzeinstellung bei einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Nach dem Stand der Technik ist es üblich die Räder eines Fahrzeugs über Lenker und eine Spurstange mit dem Fahrzeugaufbau zu verbinden. Dabei wird ein Lenker bzw. eine Spurstange radseitig meist über ein Lager angebunden. Die andere Seite wird über ein Lager karosserieseitig an einem Hilfsrahmen, einem Lenkgetriebe oder direkt am Chassis befestigt. Die Achse des Lagers liegt vorzugsweise mit seiner Achse orthogonal zur Spurstange.
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In bekannter Weise ist durch eine Verstellung der Lagerposition quer zur Fahzeuglängsachse des chassisseitigen Lagers gegenüber dem Chassis, eine Feineinstellung der Spur und des Sturzes zu erreichen.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Einstellvorrichtungen bekannt, um einen Abstand mittels einer Lagerverstellung feineinzustellen. Die
DE 36 30 180 und die
DE 72 10 692 offenbaren jeweils Einstellvorrichtungen, bei welchen die Lagerachse durch das Verstellen einer Schraube gegenüber einem Befestigungselement verschwenkbar ist. Diese Ausführungsform hat den Nachteil, dass eine lineare Verstellung nur bedingt möglich ist.
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In einer weiter bekannten Art einer Abstandsfeststellvorrichtung offenbaren die
DE 196 03 612 A1 und die
DE 1 205 845 A1 Vorrichtungen, bei welchen über eine parallel zur Verschieberichtung angeordnete Schraube in der Verstelleinrichtung das Lager in Verschieberichtung verstellbar ist.
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Ferner ist es bekannt, ein Lager über ein Exzenterelement zu verstellen, dessen Achse parallel zur Achse des Lagers liegt. Dies hat den Nachteil, dass der Bauraum in Lagerachsrichtung oft sehr gering ist, was eine Verstellung der Spur sehr aufwendig macht.
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Die Anordnung der Lenker in heutigen Kraftfahrzeugen bringt es jedoch mit sich, dass zur Spur- oder Sturzeinstellung weder die axiale noch die Lagerachsrichtung gut zugänglich sind, und daher eine Einstellung der Spur und/oder des Sturzes mit den bekannten Mitteln sehr aufwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Abstandseinstellvorrichtung anzugeben, welche die Feineinstellung der Spur und/oder des Sturzes aufwandsarm und schnell sowie insbesondere kostengünstig ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die Unteransprüche bilden eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung.
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In bekannter Weise umfasst eine Abstandsverstelleinrichtung zur Spur- oder Sturzeinstellung ein Lager zur Aufnahme einer Spurstange bzw. eines Lenkers, bei welcher der chassisseitige Teil eines Lenkers über dieses Lager an einem Lenkgetriebe, einem Hilfsrahmen oder direkt an dem Chassis befestigt ist und das radseitige Ende am Radträger befestigt ist.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das chassisseitige Lager über einen Lagerblock mit einem Verstellelement verbunden ist und das Verstellelement ein Exzenterelement umfasst. Die Betätigung des Verstellelements führt zu einer Verschiebung des Lagers in Richtung der Spurstangenachse.
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Durch die Verstellung des Lagers am Lagerblock durch das Verstellelement wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die weitgehend unabhängig von der Lage der Lagerachse zur Drehachse bzw. zur Verschieberichtung ist. Durch ein, ein Exzenterelement umfassendes Verstellelement ist eine bewährte Bauform gewählt, um eine rotatorische Bewegung in eine translatorische Bewegung orthogonal zur Drehachsrichtung des Verstellelements umzusetzen.
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Durch die weitgehend freie Anbindung eines Lagers an den Verstellblock ergibt sich der Vorteil, dass die Einstellvorrichtung so gestaltet werden kann, dass zur Spurstangeneinstellung eine sehr gute Zugänglichkeit vom Fahrzeugboden bzw. aus dem Motorraum erreicht wird. Dies beschleunigt eine Einstellung der Spur bedeutend.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform, kann das Lager derart am Lagerblock befestigt sein, dass die Lagerachse gegenüber der Verschieberichtung und der Drehachse, orthogonal liegt.
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Alternativ kann bei der erfindungsgemäßen Einstellvorrichtung das Lager derart mit dem Lagerblock verbunden sein, dass die Lagerachse gegenüber der Exzenterachse einen Winkel von 45° bis 135° einnimmt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, kann das Verstellelement als ein Querbolzen mit einer Exzenterscheibe ausgebildet sein. In dieser Ausführungsform weist die Abstandseinstellvorrichtung einen verschieblichen Verstellblock auf, der in einer Haltevorrichtung verschieblich geführt ist. Der Verstellblock umgreift das Lager und weist eine Bohrung orthogonal zur Lagerachse, die den Querbolzen axial verschiebbar und drehbar lagert, auf. Der Verstellblock ist an den Enden des Querbolzens derart gelagert, dass eine Verschiebung des Verstellblocks orthogonal zur Bolzenachse und insbesondere orthogonal zur Lagerachse ermöglicht wird, der Lagerblock aber in den anderen Richtung geführt ist.
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Eine Verstellung in Verschieberichtung erfolgt durch die Abstützung der Exzenterelemente an Abstützanformungen der Haltevorrichtungen. Eine Drehung der Exzenterelemente hat eine Verschiebung der Bolzenachse in Verschieberichtung zur Folge.
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Insbesondere wird eine Drehbewegung des Verstellblocks bei Drehung des Verstellelements durch Führungseinrichtungen unterbunden. Die Führungseinrichtungen können in Form von Anformungen an der Haltevorrichtung oder durch Bolzen bzw. Schrauben, die in Langlöchern des Verstellblocks geführt sind, gewährleistet werden. In der Umsetzung der Führungseinrichtung sind je nach Ausgestaltung der Abstandseinstellvorrichtung unterschiedlichste Formen denkbar.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Verstellelement als Exzenterkurbel ausgebildet. Die Exzenterkurbel ist mit einem verschiebbaren Lagerblock verbindbar, wobei sich das Exzenterelement gegen ein den Lagerblock umgreifende Haltevorrichtung abstützt und den Lagerblock gegenüber der Haltevorrichtung in eine Verschieberichtung verschiebt. Das Exzenterelement wird erfindungsgemäß entlang einer Achse die orthogonal zur Lagerachse als auch orthogonal zur Verschieberrichtung liegt eingeführt. Nach der Verstellung des Lagerblocks durch die Exzenterkurbel kann der Lagerblock gegenüber der Haltevorrichtung mittels Schrauben arretiert werden. Die Schrauben liegen vorzugsweise parallel zur Kurbelachse. Das Einstellungsmittel einer Exzenterkurbel hat den besonderen Vorteil, dass die Exzenterkurbel nach Einstellung der Spur oder des Sturzes wieder entfernt werden kann. Auf diese Weise kann die Herstellung eines teuren und schweren Exzenterelements auf ein Werkzeug beschränkt werden, und muss nicht in jeder Einstellvorrichtung integriert verbaut werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
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In der Beschreibung, in den Ansprüchen und in der Zeichnung werden die in der unten aufgeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet. In der Zeichnung bedeutet:
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1 eine perspektivische Ansicht einer einfachen Abstandseinstellvorrichtung;
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2 eine weitere Ansicht der Einstellvorrichtung aus 1;
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3 eine Einstellvorrichtung für eine gegabelte Spurstange;
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4 eine Einstellvorrichtung für eine klassische Gestaltung einer Spurstange, und
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5 eine Einstellvorrichtung in transparentperspektivischer Ansicht.
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1 zeigt eine Abstandseinstellvorrichtung 10. Diese Abstandseinstellvorrichtung 10 umfasst eine Haltevorrichtung 12, welche fest mit einem Fahrzeug verbunden ist, insbesondere mit einem Hilfsrahmen der Fahrzeughinterachse, was aus Gründen der Übersichtlichkeit jedoch nicht dargestellt ist. Die Haltevorrichtung 12 umgreift den Lagerblock 14 in welchen ein Fahrwerkslager bspw. ein Gummi-Metall-Lager 18 eingebracht ist, das mit einer Spurstange oder einem Lenker verbindbar ist. Der Lagerblock 14 weist zudem orthogonal zur Lagerachse L und orthogonal zur Verstellrichtung V eine Bohrung 16 auf, in die ein Bolzen 20 axial beweglich und drehbar eingeführt ist. Die Haltevorrichtung 12 weist Führungselemente 24, 26 auf. Die Führungselemente 24 positionieren die Exzenterscheibe 22 des Bolzens 20 derart, dass eine Drehung des Bolzens 20 zu einer Verschiebung des Lagerblocks 14 in Verstellrichtung V führt. Die Drehung des Lagerblocks 14 durch die Drehung des Bolzens 20 wird durch die Führungselemente 26 verhindert. Die Führungselemente 26 sorgen so für eine geradlinige Verschiebung und Halterung des Lagerblocks 14.
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2 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht der Abstandseinstellvorrichtung 10. Besonders gut in dieser Darstellung sieht man die an der Haltevorrichtung 12 angebrachten Führungselementen 24 sowie die exzentrische Anordnung des Bolzens 20 in der Exzenterscheibe 22. Ferner sieht man deutlich die Langlochführung 28, durch die die Bewegung des Lagerblocks 14 in Verstellrichtung V ermöglicht wird. In Ergänzung zu 1 sieht man, dass die Führungselemente 24, 26 beidseitig an der Haltevorrichtung 12 angebracht sind, um eine verkantungsfreie Führung zu ermöglichen.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Einstellvorrichtung 40 in perspektivischer Ansicht. In dieser Ausführungsform umfasst die Einstellvorrichtung 40 zur Spureinstellung die Spurstange 42. Wie auch in den vorangegangenen Figuren beschrieben umfasst die Einstellvorrichtung 40 eine Haltevorrichtung 46, die mit einem nicht dargestellten Lenkgetriebe, Hilfsrahmen oder Karosserie verbunden ist. Diese Haltevorrichtung 46 umgreift den Lagerblock 48 in dem ein Lager in der Ausnehmung 44 aufnehmbar ist. Das Lager in welchem dann die Spurstange 42 aufgenommen ist, ist vorzugsweise in die Ausnehmung 44 eingepresst. In 3 ist jedoch lediglich die Lagerachse markiert.
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Zur Verstellung der Spurstange in Verschieberichtung V kann eine Exzenterkurbel 50 in eine Ausnehmung der Einstellvorrichtung 40 eingeführt werden. Das Exzenterelement der Exzenterkurbel 50 stützt sich dabei an Führungselementen ähnlich der vorangehend beschriebenen Figuren ab. Eine Drehung der Exzenterkurbel 50 hat entsprechend eine Verschiebung des Lagerblocks 48 in Verschieberichtung zur Folge. Ferner sind Fixiervorrichtungen 52 vorgesehen mittels derer der verschobene Lagerblock 48 in der gewünschten Position fixiert werden kann. Fixierelement 52 und Aufnahme für die Exzenterkurbel 50 sind in dieser Ausführungsform besonders gut vom Fahrzeugboden oder vom Motorraum zugänglich und eine Spureinstellung kann somit einfach vorgenommen werden. In dieser Ausführungsform umgreift die Spurstange 42 gabelförmig das Lager.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Einstellvorrichtung 60 in perspektivischer Ansicht. Entgegen der in 3 beschriebenen Ausführungsform, kann hier die Spurstange in herkömmlicher Weise aufgenommen werden. Dies bedeutet, dass die Spurstange an ihrem Ende ein Lager aufweist, welches über einen Bolzen mit dem Lagerblock 64 verbunden werden kann. Ähnlich den in den vorangegangenen Figuren beschriebenen Ausführungsformen ist auch in dieser Ausführungsform eine Haltevorrichtung 62 vorgesehen, die mit einem Hilfsrahmen verbunden ist. In dieser Ausführungsform wird wie in 3 beschrieben der Lagerblock 64 über eine Exzenterkurbel 70 in Verschieberrichtung verschoben. Eine Fixierung des Lagerblocks 64 gegenüber der Haltevorrichtung 62 erfolgt durch nicht dargestellte Fixiermittel, die in den Ausnehmungen 68 eingeführt werden. Diese können beispielsweise Schrauben, Bolzen oder andere Mittel sein, die eine Fixierung des Lagerblocks 64 gegenüber der Haltevorrichtung 62 ermöglichen. In dieser Ausführungsform kann die Spurstange in klassischer Weise ausgestaltet sein. Entscheidend ist in dieser Ausführungsform, dass neben der Aufnahme für die Exzenterkurbel 50 auch die Fixiereinrichtungen leicht vom Fahrzeugboden oder vom Motorraum aus zugänglich sind.
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5 zeigt eine Einstellvorrichtung 60 in transparent-perspektivischer Ansicht, in welcher die Exzenterkurbel 70 dargestellt ist. Die Exzenterkurbel 70 weist in dieser Ausführungsform einen Hebel 72 auf, der konzentrisch in einem kreisscheibenförmigen Kurbellager 74 ausläuft. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kurbellagers 74 ist an diesem ein Stellelement 76 exzentrisch angeordnet. Durch Bewegung der Exzenterkurbel 70 um die Achse des Kurbellagers 74 wird das exzentrische Stellelement 76 in Verschieberichtung V des Lagerblocks 64 bewegt. Da das Stellelement in den Lagerblock 64 eingreift, wird entsprechend durch diese Bewegung der Lagerblock 64 relativ zur Haltevorrichtung 62 verschoben.
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Zur Aufnahme und Führung des Kurbellagers 74 ist eine korrespondierende kreisförmige Aussparung in der Haltevorrichtung 62 vorgesehen, in der das Kurbellager 74 drehbar gelagert ist. Die Exzenterkurbel 70 kann nach Verstellen des Lagerblocks 64 wieder entfernt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abstandsverstelleinrichtung
- 12
- Haltevorrichtung
- 14
- Lagerblock
- 16
- Bohrung
- 18
- Gummi-Metall-Lager
- 20
- Bolzen
- 22
- Exzenterscheibe
- 24
- Führungselement
- 26
- Führungselement
- 28
- Langlaufführung
- 40
- Einstellvorrichtung
- 42
- Spurstange
- 44
- Ausnehmung
- 46
- Haltevorrichtung
- 48
- Lagerblock
- 50
- Exzenterkurbel
- 60
- Einstellvorrichtung
- 62
- Haltervorrichtung
- 64
- Lagerblock
- 68
- Ausnehmungen
- 70
- Exenterkurbel
- 72
- Hebel
- 74
- Aufnahmeteil
- 76
- Stellelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3630180 [0004]
- DE 7210692 [0004]
- DE 19603612 A1 [0005]
- DE 1205845 A1 [0005]