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Die Erfindung betrifft eine Druckentlastungsvorrichtung für einen Behälter, der eine in einer Wand des Behälters angeordnete Druckentlastungsöffnung aufweist sowie ein Verschlusselement, das die Druckentlastungsöffnung verschließt.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Kühlmittelkreislauf für ein Fahrzeug mit mindestens einer Druckentlastungsvorrichtung sowie einen Behälter zum Transport oder Lagern von chemischen Stoffen mit einer Druckentlastungsvorrichtung.
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Druckentlastungsvorrichtungen sind einerseits als komplex aufgebaute Sicherheitsventile bekannt, die entsprechend großen Bauraum benötigen und teuer sind. Andererseits sind Druckentlastungsvorrichtungen mit Berstscheiben bekannt, die beispielsweise bei einem bestimmten Überdruck im Behälter durch den Berstdruck zerstört werden und somit ein nicht wieder verschließbares Einmalventil bilden. Druckentlastungsvorrichtungen mit Berstscheiben können nur aufgrund des Drucks ausgelöst werden und sind somit einerseits je nach verwendeter Berstscheibe auf bestimmte Druckbereiche festgelegt und können andererseits nicht aufgrund von anderen Zustandsgrößen im Behälter ausgelöst werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach aufgebaute Druckentlastungsvorrichtung zu schaffen, welche kostengünstig herzustellen ist und ein Wiederverschließen des Behälters ermöglicht.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kühlmittelkreislauf für ein Fahrzeug mit einer kostengünstigen und einfach aufgebauten Druckentlastungsvorrichtung zu schaffen.
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Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, einen Behälter zum Transport oder Lagern von chemischen Stoffen mit einer kostengünstigen Druckentlastungsvorrichtung zu schaffen.
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Die Aufgabe wird für eine Druckentlastungsvorrichtung der oben genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein pyrotechnischen Element (26) vorgesehen ist, mittels dessen das Verschlusselement (18) zerstörbar und dadurch die Druckentlastungsöffnung (20) am Behälter (12) freigebbar ist, um einen Fluidausfluss aus dem Behälter zu gestatten.
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Vorzugsweise umfaßt die Druckentlastungsvorrichtung eine Dichtungsanordnung, welche ausgebildet ist, nach Freilegen der Druckentlastungsöffnung diese bzw. den Fluidaustrittskanal wieder zu verschließen.
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Durch das Aufbrechen des Verschlusselements durch das pyrotechnische Element ist eine aktive Betätigung der Druckentlastungsvorrichtung möglich. Im Gegensatz zu einem mechanischen Ventil wird für das Freilegen der Druckentlastungsöffnung kein bewegliches Teil der Druckentlastungsvorrichtung benötigt, wodurch eine hohe Zuverlässigkeit gewährleistet wird. Durch die einfache Bauweise ist eine kostengünstige Herstellung der Druckentlastungsvorrichtung möglich. Die Druckentlastungsvorrichtung ermöglicht ein Wiederverschließen der Druckentlastungsöffnung und somit ein Wiederverschließen des Behälters, sodass ein Restfluid, welches noch nicht durch den Fluidaustrittskanal geflossen ist, nicht mehr aus dem Behälter austreten kann.
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Es sei betont, dass ein Behälter im Sinne der Erfindung auch eine durchflossene Rohrleitung oder eine andere mit Innendruck beaufschlagbare Einrichtung sein kann.
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Der Fluidaustrittskanal kann einerseits einfach ausgebildet sein und im Wesentlichen aus der Druckentlastungsöffnung bestehen oder andererseits komplexer ausgebildet sein, bis hin zu Kanalsystemen, die insbesondere auch Kanalverzweigungen aufweisen.
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Das Verschlusselement kann ein Wandabschnitt des Behälters sein, wobei der Wandabschnitt insbesondere eine reduzierte Wandstärke hat. Auf diese Weise sind kein separates Verschlusselement und auch keine Dichtungsvorrichtungen zwischen dem Verschlusselement und der Wand des Behälters nötig, wodurch die Konstruktion der Druckentlastungsvorrichtung vereinfacht wird. Das Verschlusselement ist also einstückig in eine Wand des Behälters integriert.
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Alternativ ist denkbar, dass das Verschlusselement (18) ein gesondertes Bauteil, insbesondere eine Dichtungsscheibe ist, die nach ihrer Zerstörung durch das aktivierte Pyrotechnische Element, insbesondere gemeinsam mit diesem ausgetauscht werden kann, ohne dass der Behälter gewechselt werden müßte.
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Um eine einfache und zuverlässige Positionierung des pyrotechnischen Elements am Verschlusselement zu ermöglichen, kann das pyrotechnische Element an einem Trägerbauteil befestigt sein. Alternativ kann das pyrotechnische Element auch aan dem zuvor beschriebenen Bauteil angeordnet sein, so dass nach dem Einsatzfall nur ein Bauteil ausgetauscht werden muß.
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Vorzugsweise ist das Bauteil bzw. Trägerbauteil durch Umspritzen des pyrotechnischen Elements gebildet. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Bauweise des Bauteils bzw. Trägerbauteils, indem beispielsweise eine Umspritzung mit bekannten Kunststoffen, welche mit Glasfasern, zur mechanischen Stabilisierung, durchsetzt sein können, verwendet wird.
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Das Trägerbauteil kann an einer Halterung am Behälter angebracht sein. Die Halterung kann Bestandteil eines Wandabschnitts des Behälters sein, also einstückig mit dem Behälter ausgebildet sein. Auf diese Weise werden die Befestigung des Trägerbauteils und somit die Positionierung des pyrotechnischen Elements am Verschlusselement vereinfacht.
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Es ist möglich, dass der Fluidaustrittskanal zumindest teilweise zwischen dem Trägerbauteil und der Halterung ausgebildet ist. Dies ermöglicht beispielsweise ein Verschließen des Fluidaustrittskanals durch Änderung der relativen Position von Trägerbauteil und Halterung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen Trägerbauteil und Halterung ineinandergreifende Gewinde auf, wobei mindestens eines der Gewinde mindestens einen Schlitz aufweist, welcher sich zumindest teilweise in axialer Richtung durch das Gewinde erstreckt und einen Fluidaustrittskanalabschnitt bildet. Ein derart ausgeführtes Gewinde ermöglicht einerseits die Befestigung des Trägerbauteils an der Halterung und andererseits einen Fluidfluss durch den Fluidaustrittskanalabschnitt im Gewinde. Ferner kann die Druckentlastungsvorrichtung, nach dem Aufbrechen des Verschlusselementes, einfach weiter auf die Halterung aufgeschraubt werden, um nach dem Freilegen der Druckentlasungsöffnung diese wieder zu verschließen.
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Das Trägerbauteil kann beispielsweise ein auf einen Rand der Druckentlastungsöffnung aufschraubbarer Deckel sein, wobei dieser Rand insbesondere als die Halterung am Behälter ausgeführt sein kann.
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Es ist möglich, dass die Dichtungsanordnung durch Trägerbauteil und Halterung gebildet ist und eine erste Position des Trägerbauteils relativ zur Halterung vorgesehen ist, in der der Fluidaustrittskanal offen ist und eine zweite Position des Trägerbauteils relativ zur Halterung vorgesehen ist, in der der Fluidaustrittskanalabschnitt geschlossen ist. Somit kann der Fluidaustrittskanalabschnitt durch eine Relativbewegung von Trägerbauteil und Halterung geschlossen und geöffnet werden.
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Vorzugsweise kann die Dichtungsanordnung den Fluidaustrittskanal ausschließlich bei zerstörtem Verschlusselement verschließen. Auf diese Weise wird ein geöffneter Zustand der Dichtungsanordnung bei intaktem Verschlusselement gewährleistet, wodurch beim Zünden des pyrotechnischen Elements und der damit erfolgenden Zerstörung des Verschlusselements und der Freilegung der Druckentlastungsöffnung der Fluidfluss durch den gesamten Fluidaustrittskanal sichergestellt ist.
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Um eine Aktivierung der Druckentlastungsvorrichtung in Abhängigkeit von Parametern oder Sensordaten zu ermöglichen, kann eine Steuerung vorgesehen sein, welche ein Zünden des pyrotechnischen Elements initiiert.
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Die Aufgabe der Erfindung wird darüber hinaus durch einen Kühlmittelkreislauf für ein Fahrzeug mit mindestens einer Druckentlastungsvorrichtung mit einer Druckentlastungsöffnung, die in einer Wand des Kühlmittelkreislaufs angeordnet ist, gelöst, wobei die Druckentlastungsvorrichtung ein Verschlusselement, welches die Druckentlastungsöffnung verschließt, und ein pyrotechnisches Element aufweist, welches am Verschlusselement angeordnet ist, wobei das Verschlusselement durch Zünden des pyrotechnischen Elements zerstört und die Druckentlastungsöffnung freigelegt wird. Auf diese Weise kann ein Kühlmittelkreis über die Druckentlastungsvorrichtung auf einfache Weise drucklos gestellt werden, indem beispielsweise im Falle eines Unfalls, ein unter Druck stehendes heißes Kühlmittel entweichen kann, bevor im Bereich des Kühlmittelkreislaufs etwaige Hilfsarbeiten vorgenommen werden. Eine mögliche Verletzungsgefahr für einen Helfer kann dadurch verringert werden.
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Die Druckentlastungsvorrichtung ist vorzugsweise eine erfindungsgemäße Druckentlastungsvorrichtung.
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Die Druckentlastungsöffnung ist vorzugsweise in einer Kühlmittelleitung vorgesehen.
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Vorteilhafterweise ist eine Druckentlastungsvorrichtung an der höchsten und/oder tiefsten Stelle des Kühlmittelkreislaufs angeordnet. Über eine Druckentlastungsvorrichtung an der höchsten Stelle des Kühlmittelkreislaufs kann Druck aus dem Kühlmittelkreislauf verringert werden, während kein oder nur wenig Kühlmittel aus dem Kühlmittelkreislauf entweicht. Durch eine Druckentlastungsvorrichtung an der tiefsten Stelle des Kühlmittelkreislaufs kann dagegen auch das Kühlmittel, vorzugsweise gänzlich, definiert abgelassen werden.
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Um einen einfachen Austausch einer einmal benutzten Druckentlastungsvorrichtung mit zerstörtem Verschlusselement und gezündetem pyrotechnischen Element zu ermöglichen, kann die Druckentlastungsvorrichtung an einem austauschbaren Teilbereich des Kühlmittelkreislaufs angeordnet sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch einen Behälter zum Transport oder Lagern von chemischen Stoffen mit einer Druckentlastungsvorrichtung mit einer Druckentlastungsöffnung, die in einer Wand des Behälters angeordnet ist, gelöst, wobei die Druckentlastungsvorrichtung ein Verschlusselement, welches die Druckentlastungsöffnung verschließt, und ein pyrotechnisches Element aufweist, welches am Verschlusselement angeordnet ist, wobei das Verschlusselement durch Zünden des pyrotechnischen Elements zerstört und die Druckentlastungsöffnung freigelegt wird. Das pyrotechnische Element ist an eine Steuerung gekoppelt, welche ausgebildet ist, um bei bestimmten Temperatur- und/oder Druckwerten und/oder Gaszusammensetzungen im Inneren des Behälters das pyrotechnische Element zu aktivieren. Auf diese Weise wird ein aktives Auslösen der Druckentlastungsvorrichtung aufgrund verschiedener Zustandsgrößen im Inneren des Behälters ermöglicht.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung in einem erfindungsgemäßen Kühlmittelkreislauf;
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2 eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung;
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3 eine Schnittansicht der Druckentlastungsvorrichtung gemäß 2 in Ausgangsstellung;
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4 eine Schnittansicht der Druckentlastungsvorrichtung gemäß 2 mit freigelegter Druckentlastungsöffnung;
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5 eine Schnittansicht der Druckentlastungsvorrichtung gemäß 2 mit freigelegter Druckentlastungsöffnung und wiederverschlossenem Fluidaustrittskanal; und
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6 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Behälters zum Transport oder Lagern von chemischen Stoffen mit einer erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung.
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Eine erste Ausführungsform der Erfindung wird anhand einer Druckentlastungsvorrichtung 10 in einem Kühlmittelkreislaufs 100 eines Fahrzeugs erläutert. In 1 ist eine schematische Ansicht der Druckentlastungsvorrichtung 10 an einem Behälter 12 gezeigt, wobei der Behälter 12 ein Leitungsabschnitt des Kühlmittelkreislaufs 100 ist. Die Druckentlastungsvorrichtung 10 kann natürlich auch an anderen unter Druck stehenden Systemen vorgesehen sein, wie beispielsweise an einem hydraulikgesteuerten Brems- oder Lenkungssystem.
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Die Druckentlastungsvorrichtung 10 ist an einer Wand 14 des Behälters 12 angeordnet. Die Wand 14 weist einen Wandabschnitt 16 mit reduzierter Wandstärke auf, welcher als Verschlusselement 18 einer Druckentlastungsöffnung 20 in der Wand 14 dient. Nahe zum Rand des Wandabschnitts 16 mit reduzierter Wandstärke ist eine Halterung 22 ausgebildet, an der ein Trägerbauteil 24 befestigt ist, in welchem ein pyrotechnisches Element 26 vorgesehen ist. Zusätzlich zu oder anstatt der reduzierten Wandstärke ist auch eine dem Fachmann bekannte Sollbruchstelle möglich, die im Bereich des Verschlusselements 18, beispielsweise durch eine sternförmige Vertiefung, angebracht sein kann.
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Das pyrotechnische Element 26 ist so ausgebildet, dass durch Aktivierung, also Zünden, des pyrotechnischen Elements 26 der Wandabschnitt 16 mit reduzierter Wandstärke der Wand 14 des Behälters 12 zerstört wird, wodurch die Druckentlastungsöffnung 20 freigelegt wird. Das pyrotechnische Element 26 ist durch das Trägerbauteil 24 und die Halterung 22 so am Wandabschnitt 16 positioniert, dass der Wandabschnitt 16 beim Zünden des pyrotechnischen Elements durch den dabei entstehenden Druck, insbesonders gemischt mit heißen Partikeln, und/oder die entstehende Temperatur zerstört wird.
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Das Zünden des pyrotechnischen Elements 26 erfolgt über eine Steuerung 28. Die Steuerung 28 initiiert ein aktives Freilegen der Druckentlastungsöffnung 20 durch die Druckentlastungsvorrichtung 10, wobei die Steuerung sowohl aufgrund von Parametern im Inneren des Behälters 12, beispielsweise dem Druck, der Temperatur und/oder der chemischen Zusammensetzung, oder aufgrund von äußeren Parametern das Zünden des pyrotechnischen Elements 26 auslösen kann. Folglich sind an die Steuerung 28 entsprechende Sensoren angekoppelt.
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Der Leitungsabschnitt des Kühlmittelkreislauf 100, welcher den Behälter 12 bildet, an dem die Druckentlastungsvorrichtung 10 direkt angeordnet ist, ist als einfach austauschbarer Teilbereich 110 des Kühlmittelkreislaufs 100 ausgebildet. Nach Aktivierung der Druckentlastungsvorrichtung 10, bei welcher das Verschlusselement 18 der Druckentlastungsöffnung 20 zerstört wird, kann somit der gesamte Teilbereich 110 auf einfache Weise ausgetauscht werden. Ferner wird nach der später noch erläuterten Aktivierung die gesamte Druckentlastungsvorrichtung 10 ausgetauscht.
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Im Kühlmittelkreislauf 100 kann die Druckentlastungsvorrichtung 10 beispielsweise bei einem Unfall des Fahrzeugs ausgelöst werden, um den Kühlmittelkreislauf drucklos zu machen und somit eine Verletzungsgefahr durch einen unkontrollierten Austritt von heißem Kühlmittel unter hohem Druck zu verhindern. Dazu ist die Druckentlastungsvorrichtung 10 vorzugsweise an der höchsten Stelle des Kühlmittelkreislaufs 100 angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann eine Druckentlastungsvorrichtung 10 an der tiefsten Stelle des Kühlmittelkreislaufs 100 angeordnet sein, welche ein gezieltes Auslassen des Kühlmittels im Kühlmittelkreislauf 100 ermöglicht.
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Die Steuerung 28 kann dabei beispielsweise an einen Unfallsensor eines Fahrzeuginsassenrückhaltesystems gekoppelt sein.
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2 zeigt eine Detailansicht der Druckentlastungsvorrichtung 10 mit der am Behälter 12 vorgesehenen Halterung 22 und dem Trägerbauteil 24 mit dem darin eingebauten pyrotechnischen Element 26.
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Die Innenseiten des Behälters 12 und der Halterung 22 sind mit punktierten Linien dargestellt. In der Wand 14 des Behälters 12 ist die Druckentlastungsöffnung 20 angeordnet, die durch den Wandabschnitt 16 mit reduzierter Wandstärke als Verschlusselement 18 abgedichtet ist. Das Verschlusselement 18 ist somit als integraler Teil der Wand 14 ausgebildet.
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Alternativ ist es möglich, dass ein separates Verschlusselement 18 an der Druckentlastungsöffnung 20 angebracht wird, welches diese verschließt. Es ist auch denkbar, dass keine besondere Ausbildung der Wand 16, wie zum Beispiel eine reduzierte Wandstärke, vorgesehen ist und die Druckentlastungsöffnung 20 erst durch das Zünden des pyrotechnischen Elements 26 gebildet wird.
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Um die Druckentlastungsöffnung 20 herum erstreckt sich die Halterung 22 in Form eines Hohlzylinders mit einer Stirnseite 38. An der Außenseite der Halterung 22 ist ein Gewinde 30 vorgesehen. Im Gewinde 30 sind mehrere Schlitze 32, die sich leicht angewinkelt in axialer Richtung durch das gesamte Gewinde 30 erstrecken. Die Schlitze können auch, zumindest teilweise, parallel zur axialen Richtung durch das Gewinde 30 verlaufen.
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Das Trägerbauteil 24 ist in Form eines auf die Halterung 22 aufschraubbaren Deckels ausgebildet. Das Trägerbauteil 24 weist einen hohlzylindrischen Wandabschnitt auf, an dessen Innenseite ein Gewinde 30 mit mehreren Schlitzen 32 ausgebildet ist, welches mit dem Gewinde 30 der Halterung 22 ineinandergreifen kann und somit ein Aufschrauben und eine Befestigung des Trägerbauteils 24 an der Halterung 22 ermöglicht.
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In einem zentralen Abschnitt des Trägerbauteils 24 ist das pyrotechnische Element 26 befestigt, das in der gezeigten Ausführungsform durch Kunststoff-Umspritzen von dem Trägerbauteil 24 umgeben ist, wodurch eine einfache Herstellungsweise möglich ist.
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Eine Dichtungsanordnung 34 ist in einer umlaufenden Nut des Trägerbauteils 24 vorgesehen, die der Stirnseite 38 der Halterung 22 gegenüberliegt, und ist so angeordnet, dass sie an der Fläche der Stirnseite 38 der Halterung 22 anliegt, wenn das Trägerbauteil 24 vollständig auf die Halterung 22 aufgeschraubt ist. Der Fachmann kann natürlich für die Lage der Dichtungsanordnung 34 auch eine andere zur Abdichtung geeignete Stelle zwischen dem Trägerbauteil 24 und der Halterung 22 wählen.
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An der Oberseite des Trägerbauteils 24 ist eine Anschlussstelle 36 ausgebildet, in welche zwei Kontaktstifte des pyrotechnischen Elements 26 hineinragen und welche zum Anschluss an die Steuerung 28 ausgebildet ist.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise der Druckentlastungsvorrichtung 10 anhand der 3 bis 5 dargestellt. 3 zeigt die Druckentlastungsvorrichtung 10 in ihrer Ausgangsstellung, in der sie durch den Wandabschnitt 16 mit reduzierter Wandstärke als Verschlusselement 18 verschlossen ist.
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Das Trägerbauteil 24 befindet sich relativ zur Halterung 22 in einer ersten Position, in der das Trägerbauteil 24 so weit auf die Halterung 22 aufgeschraubt ist, dass das pyrotechnische Element 26 am Wandabschnitt 16 anliegt oder zumindest nahe des Wandabschnitts 16 angeordnet ist, während zwischen der Stirnseite 38 der Halterung 22 und der Dichtungsanordnung 34 des Trägerbauteils 24 ein Spalt gebildet ist.
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Die Druckentlastungsvorrichtung 10 weist einen Fluidaustrittskanal auf, welcher sich in der gezeigten Ausführungsform von der Druckentlastungsöffnung 20, welche in 3 noch verschlossen ist, über den Spalt zwischen der Stirnseite 38 der Halterung 22 und der Dichtungsanordnung 34 des Trägerbauteils 24 und durch die Schlitze 32 im Gewinde 30 der Halterung 22 und des Trägerbauteils 24 erstreckt. In der Ausgangsstellung der Druckentlastungsvorrichtung 10 ist der Fluidaustrittskanal aber durch das Verschlusselement 18, in Form des Wandabschnitts 16 verschlossen, also nicht aktiv.
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4 zeigt die Druckentlastungsvorrichtung 10 nach einer Aktivierung, also nach dem Zünden des pyrotechnischen Elements 26, wodurch das Verschlusselement 18 in Form des Wandabschnitts 16 mit reduzierter Wandstärke zerstört wurde. Durch die Zerstörung des Verschlusselements 18 ist die Druckentlastungsöffnung 20 freigelegt.
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Das sich im Inneren des Behälters 12 befindliche Fluid, das beispielsweise heiß ist, auch gasförmig ist und/oder unter erhöhtem Druck steht, kann durch den Fluidaustrittskanal aus dem Behälter 12 entweichen, wie in 4 durch die Pfeile angedeutet ist. Das Fluid strömt dabei durch die Druckentlastungsöffnung 20 und den Spalt zwischen der Stirnseite 38 der Halterung 22 und der Dichtungsanordnung 34 des Trägerbauteils 24 sowie durch zumindest einen der Schlitze 32 in den Gewinden 30 zwischen der Halterung 22 und dem Trägerbauteil 24 nach außen.
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5 zeigt die Druckentlastungsvorrichtung 10 mit zerstörtem Verschlusselement 18 in einer wieder verschlossenen Stellung. Das Trägerbauteil 24 befindet sich in einer zweiten Stellung relativ zur Halterung 22. In dieser Stellung ist das Trägerbauteil 24 vollständig auf die Halterung 22 aufgeschraubt, die Dichtungsanordnung 34 des Trägerbauteils 24 liegt an der Stirnseite 38 der Halterung 22 an und der Fluidaustrittskanal ist an dieser Stelle verschlossen und abgedichtet.
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Der Kühlmittelkreislauf 100 des Fahrzeugs kann auf diese Weise nach einem Druckentlastungsvorgang durch die Druckentlastungsvorrichtung 10 selbst wieder verschlossen werden, und der Kühlmittelkreislauf 100 kann zumindest vorübergehend wieder in Betrieb genommen werden, beispielsweise bis das Fahrzeug in eine Werkstatt gefahren werden kann, in der der austauschbare Teilbereich 110 des Kühlmittelkreislaufs 100 ausgetauscht und/oder die Druckentlastungsvorrichtung 10 erneuert werden kann.
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In der gezeigten Ausführungsform ist ein komplex ausgebildeter Fluidaustrittskanal gezeigt, der sich ausgehend von der Druckentlastungsöffnung 20 über den Spalt zwischen der Dichtungsanordnung 34 und den Stirnseiten 38 der Halterung 22 auf die mehreren Schlitze 32 der Gewinde 30 der Halterung 22 und des Trägerbauteils 24 aufteilt.
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Der Fluidaustrittskanal kann aber beispielsweise auch einfacher ausgebildet sein und im Wesentlichen nur die Druckentlastungsöffnung 20 umfassen oder beispielsweise durch Kanäle im Trägerbauteil 24 oder in der Halterung 22 ausgebildet sein.
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Zum Wiederverschließen der Druckentlastungsöffnung 20 könnte bei einer derartigen Bauweise beispielsweise der zentrale Abschnitt des Trägerbauteils 24, in dem das pyrotechnische Element 26 gehaltert wird, in der zweiten Position des Trägerbauteils 24 an den Rändern der Druckentlastungsöffnung 20 anliegen und diese somit wieder verschließen.
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Alternativ zu den in der Ausführungsform gezeigten Gewinden 30 können auch andere Befestigungsvorrichtungen des Trägerbauteils 24 an der Halterung 22 vorgesehen sein, beispielsweise könnte eine Bajonett- oder Rastvorrichtung vorgesehen sein, bei der das Trägerbauteil 24 linear in Richtung der Halterung 22 gedrückt wird und in der ersten und zweiten Stellung relativ zur Halterung 22 einrasten kann. Ferner ist es möglich, dass das Trägerbauteil 24 ein Außengewinde und die Halterung 22 ein Innengewinde aufweist und das Trägerbauteil 24 in die Halterung 22 eingeschraubt ist.
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Die Steuerung 28 ermöglicht ein aktives Auslösen der Druckentlastungsvorrichtung 10. Das Zünden des pyrotechnischen Elements 26 kann durch einen oder mehrere Parameter, welche beispielsweise über Sensoren erfasst werden können, ausgelöst werden. Diese Parameter können beispielsweise Zustandsgrößen wie Temperatur, Druck oder chemische Zusammensetzungen im Inneren des Behälters 12 oder beliebige äußere Parameter sein.
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Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in 6 gezeigt, mit einer Druckentlastungsvorrichtung 10, welche an einem Behälter 200 zum Transport oder Lagern von chemischen Stoffen angeordnet ist. Eine Druckentlastungsöffnung 20 ist analog zur vorher beschriebenen Ausführungsform in einer Wand 14 des Behälters 200 vorhanden und wird durch ein Verschlusselement 18 in Form eines Wandabschnitts 16 mit reduzierter Wandstärke verschlossen. Die Druckentlastungsvorrichtung 10 ist analog zur Druckentlastungsvorrichtung 10 der 2 bis 5 ausgebildet. Die Steuerung 28 ist dabei so vorgesehen, dass das pyrotechnische Element 26 bei vorbestimmten Temperatur- und/oder Druckwerten und/oder Gaszusammensetzungen im Inneren des Behälters 200 aktiviert wird.