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Die Erfindung betrifft eine Getriebe- oder Hydraulikanlagenentlüftungs- und/oder -belüftungsvorrichtung, die einen Grundkörper mit einem Durchgang aufweist, wobei am Grundkörper eine Verschlusseinrichtung zum Verschließen des Durchgangs vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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Vorrichtungen zur Be- und Entlüftung sind aus dem Stand der Technik z. B. durch die Schriften
DE 196 13 480 A1 und
DE 40 30 524 A1 bekannt. Auch Vorrichtungen der einleitend genannten Art sind bereits bekannt geworden, z. B. durch die
JP 59-013171 A und die
WO 99/61826 A1 . Insbesondere wird durch das Verschließen des Durchgangs ein unerwünschtes Auslaufen von Öl vermieden. Dies ist beispielsweise dann von Bedeutung, wenn das betreffende Getriebe oder die Hydraulikanlage bei der Lagerung oder dem Transport nicht bestimmungsgemäß positioniert ist.
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Bei nicht dicht verschlossenen Entlüftungs- bzw. Belüftungsvorrichtungen kann es deshalb zu einem unkontrollierten Austritt von Öl in die Umgebung kommen, was mit einem erheblichen Gefährdungspotential verbunden sein kann. Gerade bei Getriebe- oder Hydraulikflüssigkeiten, die auf Kohlenwasserstoffbasis beruhen, können schon relativ geringe ausgetretene Mengen zu teils erheblichen Problemen führen, da eine Reihe von Kohlenwasserstoffen stark umwelt- bzw. wassergefährdend sind. Des Weiteren wirken sie reibungsvermindernd und können so beispielsweise eine erhebliche Rutschgefahr auslösen.
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Diese negativen Auswirkungen, erfordern geeignete Gegenmaßnahmen.
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Eine gängige Ausführungsform umfasst eine Verschlusslasche, die beispielsweise aus einer Gummimembran besteht, die den Durchgang durch den Grundkörper der Vorrichtung dicht verschließt.
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Soll z. B. nach Lagerung oder Transport die Entlüftungs- bzw. Belüftungsvorrichtung in Funktion gesetzt werden, lässt sich die Verschlusslasche vom Ventil abziehen.
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Als weitere Möglichkeit ist z. B. aus der
US 5,562,188 A Abekannt, beispielsweise abdichtende Einschraubnippel in dem Getriebe- bzw. Hydraulikgehäuse für Transport oder Lagerung an der Stelle vorzusehen, wo ansonsten die Vorrichtung zum Ent- bzw. Belüften platziert ist.
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Diese genannten Lösungsmöglichkeiten können aber nur zum Teil befriedigen. Eine abziehbare Verschlusslasche muss mit einem nicht unerheblichen Aufwand in das Ventil oder den Filter eingebracht werden und ist nach deren zerstörerischen Entfernung nicht mehr einsetzbar.
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Auch die Lösung mit einem einschraubbaren Absperrnippel, birgt einen relativ hohen Aufwand beim Austausch gegen die Ventil- oder Filtereinheit. Außerdem ist festzustellen, dass solche Einschraubnippel über längere Zeiträume kaum aufbewahrt werden und daher für den Fall, dass sie erneut benötigt werden, nicht zur Verfügung stehen.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, die ohne die oben genannten Nachteile in kompakter Ausgestaltung eine einfache Lager- und Transportsicherung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die in den Unteransprüchen genannten Merkmale sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung aufgezeigt.
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Die erfindungsgemäße Getriebe- oder Hydraulikanlagenentlüftungs- und/oder -belüftungsvorrichtung mit einem Grundkörper mit Durchgang weist eine Verschlusseinrichtung zum Verschließen des Durchgangs auf, wobei die Verschlusseinrichtung ein Verschlusselement aufweist, das am Grundkörper über Führungsorgane bewegbar angeordnet ist und mindestens zwei Stellungen am Grundkörper einnehmen kann. In der ersten Stellung wird sichergestellt, dass zumindest aus dem Inneren eines zu entlüftenden und/oder belüftenden Systems nach außen keine Flüssigkeit bzw. kein Gas austreten kann, da der Durchgang gesperrt ist. In der zweiten Stellung ist ein Durchlass durch den Durchgang zumindest zeitweise möglich, z. B. insbesondere, wenn Druckbedingungen im Inneren eines zu entlüftenden und/oder belüftenden Systems einen Druckausgleich notwendig machen.
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Die Funktionalität der Verschlusseinrichtung wird durch Abstandshalter am Verschlusselement realisiert, die auf entsprechende Konturen weiterer Elemente einwirken. Eine Ventileinheit ist so ausgelegt, dass Abstandhalter des Verschlusselements eine Bewegung des Stößelelements einer Ventileinheit lediglich in der ”Sperrstellung” blockieren, aber ansonsten die freie Funktionalität des Ventils zulassen. In einem anderen Fall bei einer Vorrichtung mit Filtereinheit können die Abstandhalter einen Stößel in der ”Sperrstellung” definiert in eine ”Blockadeposition” bringen, jedoch in anderen möglichen Stellungen des Verschlusselements das Bewegen des Stößels, z. B. durch ein Federelement, in eine ”Durchlassposition” erlauben.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Verschlusseinrichtung mehrfach und einfach verriegelbar bzw. entriegelbar ist. Damit wird über die gesamte Nutzungsdauer der Vorrichtung eine jederzeit einstellbare ”Sperrstellung” und ”Durchlassstellung” zur Verfügung gestellt.
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Eine jederzeit einstellbare Sperrstellung wird demgegenüber von den Lösungen gemäß
DE 196 13 480 A1 ,
DE 40 30 524 A1 und
JP 59-013171 A nicht angeboten. Gegenüber der Lösung, die in der
WO 99/61826 A1 beschrieben ist, bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, dass nur z. B. zwei Stelllungen und keine weiteren dazwischen liegenden Zwischenstellungen einstellbar sind. Dadurch bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung eine vergleichsweise höhere Sicherheit bei Gebrauch.
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Außerdem funktioniert die erfindungsgemäße Verschlusseinrichtung zerstörungsfrei und macht insbesondere bei mehrfacher Nutzung keinen zusätzlichen Arbeitsschritt zum Einsetzen von Absperrelementen, wie z. B. Verschlusslaschen notwendig.
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Abstandhalter lassen sich außerdem einfach und platzsparend an den entsprechenden Bauteilen ausformen. Sie ermöglichen exakte Abstände von einander zugeordneten benachbarten Elementen und können zusätzlich platzsparend auch andere Funktion übernehmen, wie z. B. Eingreifelemente zur Sicherung vorbestimmter Bewegungsbahnen oder Eingriffpositionen.
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Nicht zuletzt kann die vorgeschlagene Vorrichtung mit kompaktem Aufbau realisiert werden, da das Verschlusselement am Grundkörper angeordnet ist.
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Eine ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei der Bewegung des Verschlusselements von der ersten in die zweite Stellung und umgekehrt das Verschlusselement ständig im Eingriff mit dem Grundkörper bleibt. Dies gewährleistet ein definiertes Verstellen des Verschlusselements und damit ein verlässliches Erreichen der gewünschten Stellung.
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In einer außerdem bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Führungsorgane am Verschlusselement und am Grundkörper derart ausgebildet, dass sich das Verschlusselement in Bezug auf den Grundkörper von der ersten in die zweite Stellung und umgekehrt durch das Zusammenwirken der Führungsorgane auf einer eindeutig vorgegebenen Bahn bewegen. Durch diese Vorgehensweise werden unkontrollierte Positionen des Verschlusselements am Grundkörper vermieden und damit die Zuverlässigkeit der Vorrichtung erhöht. Auch wenn die Verschlusseinrichtung nicht bewegt wird, befindet sich die Verschlusseinrichtung in einer vorbestimmten Position und kann nicht durch unkontrollierte Bewegungen auf die Vorrichtung selbst oder auf benachbart dazu befindliche Bereiche nachteilig einwirken.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist im Durchgang des Grundkörpers eine Ventileinheit ausgebildet. Es sind dafür alle aus dem Stand der Technik bekannten geeigneten Ventilarten prinzipiell verwendbar. Insbesondere sind auch gebräuchliche selbsttätige Ent- bzw. Belüftungsventile vorstellbar. Auch sind am Grundkörper ausgebildete kombinierte Be- und Entlüftungsventile denkbar. Erfindungsgemäß ist die Ventileinheit in einer ersten Stellung des Verschlusselements blockiert, wogegen sie zumindest in der zweiten Stellung in vorgesehener Weise arbeiten kann. D. h. in der zweiten Stellung kann bei Erreichen von vorgegebenen Druckwerten in einem zu entlüftenden und/oder belüftenden System durch ein Öffnen der Ventileinheit eine Freigabe des Durchgangs im Grundkörper mit einem entsprechenden Druckausgleich erfolgen. Vorzugsweise wird in der Ventileinheit ein z. B. elastisch vorgespanntes Stößelelement eingesetzt.
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Für eine außerdem bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass bei einer Positionierung des Verschlusselements in einer ersten Stellung und bei seiner Bewegung von der ersten Stellung in die zweite Stellung und umgekehrt, insbesondere auf einer eindeutig vorgegebenen Bahn, der Durchgang zumindest von innen nach außen in Bezug auf ein zu entlüftendes und/oder belüftendes System gesperrt ist und nur genau in der zweiten Position ein Durchlass durch den Durchgang zumindest bei Erreichen von vorgegebenen Systemwerten, die ein Be- und/oder Entlüften erforderlich machen, möglich ist. Durch diese Ausführungsform kann besonders sicher ein ungewolltes Austreten von Flüssigkeit bzw. Gas aus Getrieben oder Hydraulikanlagen vermieden werden, da ein solches nur in einer Stellung möglich ist. Diese Lösung gewährleistet insbesondere auch, dass ein sich in gesperrter Stellung befindliches Verschlusselement, das versehentlich, z. B. beim Transport, geringfügig bewegt wird, nicht zwangsläufig zu einem Austreten von Öl oder dgl. führt.
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Vorteilhafterweise rastet oder schnappt das Verschlusselement in die ”Durchlassstellung” ein. Durch diese Maßnahme wird nicht nur sichergestellt, dass die Vorrichtung, wenn sie einmal aktiviert ist, in der ”Arbeitsposition” verbleibt, sondern auch ein Übergang von der ”Sperrstellung” in die ”Durchlassstellung” spürbar und damit für eine Bedienperson bewusst nachvollziehbar ist. Zusätzlich kann das Verschlusselement auch in der ”Durchlassstellung” mit den genannten Vorteilen einrasten.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn das Verschlusselement verdrehbar ist. Dies ermöglicht einerseits eine einfache Betätigung des Verschlusselements und andererseits ist eine versehentliche Betätigung durch Verdrehen relativ unwahrscheinlich, besonders wenn eine Verdrehung um einen entsprechend großen Winkel zwischen ”Sperrstellung” und ”Durchlassstellung” notwendig ist. Die verdrehbare Anordnung des Verschlusselements ermöglicht darüber hinaus eine kompakte Bauform der Vorrichtung, besonders wenn größtenteils rotationssymmetrische Bauteile verwendet werden.
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Ein ebenfalls besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht eine am Grundkörper im Durchgang ausgebildete Filtereinheit vor. Die Filtereinheit kann platzsparend in dem Grundkörper positioniert werden. Für Filteraufgaben kann eine übliche Filtereinheit vorgesehen sein, welche die ein- bzw. austretende Flüssigkeits- und Gasströme filtert.
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Im Zusammenhang mit Filtereinheiten kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgeführt werden, dass sie in der ”Sperrstellung” und ggf. auch auf dem Weg in eine ”Durchlassstellung” sowohl von innen nach außen als auch von außen nach innen in Bezug auf ein System gesperrt ist, aber in der ”Durchlassstellung” ständig eine Verbindung von innen nach außen und umgekehrt besteht. Denkbar ist allerdings auch eine Ausführungsform, bei welcher eine Filtereinheit mit einem Ventil kombiniert wird, so dass sich die oben beschriebenen Funktionalitäten ausführen lassen. Dementsprechend z. B. in der ”Durchlassstellung” lediglich eine Durchgängigkeit bei Erreichen bestimmter Systemparameter und in der ”Sperrstellung” zwar ein sicheres Blockieren des Durchgangs in Bezug auf ein System von innen nach außen gegeben, jedoch weiterhin eine Durchgängigkeit von außen nach innen möglich ist.
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Zur Befestigung an einem Getriebe oder an einer Hydraulikanlage ist an der Vorrichtung beispielsweise am Grundkörper vorteilhafterweise ein Befestigungsabschnitt vorgesehen, durch den der Grundkörper lösbar angebracht werden kann. Die Vorrichtung weist z. B. ein Außengewinde auf, wodurch sie in einen passenden Innengewindeabschnitt eingeschraubt werden kann.
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Schließlich sieht eine weitere Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung vor, dass diese eine bekannte Abscheideeinrichtung aufweist, welche die Gas- bzw. Flüssigkeitsmenge minimiert, die durch den Durchlass treten kann. Eine Abscheideeinrichtung ist gerade bei besonders sensiblen Flüssigkeiten wie Öl und dgl. geeignet, bei denen mit teils weitreichenden Folgen beim Austreten gerechnet werden muss. Solche bekannten Abscheideeinrichtungen können beispielsweise Spritzrohre, Prallbleche oder Tropfenfänger sein.
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Für die Bauteile der erfindungsgemäßen Getriebe- oder Hydraulikanlagenentlüftungs- und/oder -belüftungsvorrichtung sind eine Reihe von Materialien vorstellbar. Neben verschiedenen Stahlwerkstoffen sind insbesondere Kunststoffe geeignet.
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Figurenbeschreibung
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Die nachfolgenden Zeichnungen zeigen zwei konkrete Ausgestaltungsformen der Erfindung, welche unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher beschrieben werden und die Erfindung dadurch verdeutlichen. Es zeigen:
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1a ein teilweise im Schnitt dargestelltes erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem selbsttätigen Entlüftungsventil in einer Stellung, in der eine Entlüftung möglich ist,
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1b das teilweise im Schnitt dargestelltes Ausführungsbeispiel gemäß 1a in einer Stellung, in welcher der Durchgang gesperrt ist,
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2a eine Unteransicht einer Ventileinheit des Ausführungsbeispiels gemäß 1a, 1b,
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2b eine Seitenansicht der Ventileinheit gemäß 2a,
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2c eine Schnittansicht der Ventileinheit gemäß 2b,
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2d eine Oberansicht der Ventileinheit gemäß 2a,
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3a eine Oberansicht eines Verschlusselements des Ausführungsbeispiels gemäß 1a, 1b,
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3b eine Unteransicht des Verschlusselements gemäß 3a,
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3c eine Schnittdarstellung des Verschlusselements entlang der Linie A-B gemäß 3b,
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3d eine vergrößerte Teilansicht der Schnittdarstellung gemäß 3c,
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3e eine Teilansicht einer Schnittdarstellung entlang der Linie E-E gemäß 3b,
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3f die Schnittdarstellung des Verschlusselements entlang der Linie C-D gemäß 3c,
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4a eine Schnittdarstellung eines Grundkörpers und eines Ventilkörpers mit O-Ring im zusammengebauten Zustand für eine Ausführungsform gemäß 1a und 1b,
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4b eine Oberansicht des Grundkörpers und des Ventilkörpers von 4a,
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5a ein teilweise im Schnitt dargestelltes zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Be- und Entlüftungsfilter in einer Stellung, in der eine Be- und Entlüftung möglich ist, und
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5b das teilweise im Schnitt dargestellte Ausführungsbeispiel gemäß 5a in einer Stellung, in welcher der Durchgang von innen nach außen gesperrt ist.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Die 1a und 1b zeigen ein komplett zusammengebautes selbsttätiges Entlüftungsventil 1 für zum Beispiel ein mit Öl teilweise gefülltes Getriebegehäuse (nicht dargestellt) mit einem Verschlusselement 2, das nachfolgend als Drehkappe bezeichnet wird.
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Die Drehkappe 2 umgreift teilweise von oben einen Grundkörper 5, der im Folgenden als Hohlschraube bezeichnet wird. Die Hohlschraube besitzt einen Durchgang 58, in dem ein Ventilkörper 3 als Ventileinheit mit einer Spiralfeder 4 angeordnet ist. Die einzelnen Bauteile sind konzentrisch zueinander positioniert und in der Regel mit einer Längsachse A des Entlüftungsventils 1 senkrecht ausgerichtet in einem Getriebegehäuse eingebaut.
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Der Durchgang 58 der Hohlschraube 5 erweitert sich von unten nach oben durch Ringflächen 52, 53a und 53b. Im unteren Bereich der Hohlschraube 5, der mit einem Außengewinde 50 versehen ist, weist die Hohlschraube 5 eine untere Öffnung 51 auf. Die Hohlschraube 5 kann über das Außengewinde 50 in ein Getriebegehäuse (nicht dargestellt) eingeschraubt werden und dichtet über einen elastischen O-Ring 7 gegen dieses ab.
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In der Hohlschraube 5 ist der Ventilkörper 3 von oben eingebracht. Er ist außen so ausgeformt, dass er mit geringem ringspaltartigem Abstand zur Innseite der Hohlschraube 5 beabstandet ist. Der Ventilkörper 3 (2a bis 2d) weist einen unteren Bereich mit einem Rundzapfen 30 und im oberen Bereich ein Führungsteil 31 auf. Der obere Rand des Führungsteils 31 zeigt einen Ringsteg 32 mit vier nach außen vorstehenden Zungen 33, 34a, 34b, 34c.
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Am oberen Außenumfang des Rundzapfens 30 ist an einer Ringfläche 30a (s. 2b) ein O-Ring 6 festklemmend aufgeschoben. Der O-Ring 6 grenzt nach oben an eine Ringfläche 31a des Führungsteils 31 an. Der O-Ring 6 dichtet im Falle des sperrenden Ventils 1 (1a, 1b) zwischen der Ringfläche 31a und der dazu parallelen Ringfläche 52 der Hohlschraube 5 den Durchgang 58 von der Öffnung 51 zum Raum außerhalb des Ventils 1 ab. Außen am Rundzapfen 30 sind vier gleichmäßig am Umfang ausgesparte vertikal bis zur Ringflache 30a verlaufende Halbrundnuten 35 ausgebildet, die als ”Durchgangskanäle” dienen.
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Im Zustand der Entlüftung, können Gase nach oben bis zu einem Deckel 20 der Drehkappe 2 aufsteigen und dann umgelenkt durch eine Innenseite 20a des Deckels 20 nach unten über hier beispielhaft acht Strömungskanäle 21 (3b, 3d, 3f) an der Innenseite eines Ringmantels 22 nach außen in die Umgebung strömen.
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Ein Sperren des Durchgangs 58 durch das Entlüftungsventil 1 erfolgt durch das dichtende Anliegen des O-Rings 6 an den Ringflächen 31a und 52. Zwischen dem O-Ring 6 und der Innenseite der Hohlschraube 5 bleibt radial nach außen ein schmaler ringförmiger Durchlassspalt s (s. 1a) frei.
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Damit der O-Ring 6 zum Sperren des Durchgangs 58 durch das Entlüftungsventil 1 mit einer vorbestimmtem Kraft gegen die Ringfläche 52 gedrückt wird, ist in einer mittig im Führungsteil 31 nach oben offenen Bohrung 36 die Spiralfeder 4 eingefügt. Außerdem bringt sie eine Rückstellkraft nach dem Freigeben des Durchgangs 58 durch das Entlüftungsventil 1 auf den Ventilkörper 3 auf. Als Auflageflächen für die Spiralfeder 4, dient eine Bohrungsgrundfläche 36a der Bohrung 36 und die Deckelinnenseite 20a des Deckels 20.
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Die Drehkappe 2 weist, wie besonders aus den 3b, 3c, 3d und 3f hervorgeht, an der Innenseite ihres Ringmantels 22 hier beispielhaft acht vertikal nach unten gerichtete Stege 23 auf. Diese verlaufen hier parallel und gleichmäßig über den Innenumfang beabstandet zueinander. Die mit angeschrägten Flanken 23a (3d, 3f) ausgeformten Stege 23 weisen über die Stegbreite vertikal in etwa mittig erhöhte Einrastnasen 25 auf, die im zusammengesetzten Zustand in einer entsprechend geformten umlaufenden Ringnut 54 (s. insb. 4a) der Hohlschraube 5 laufen.
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Die Einrastnasen 25 und die Ringnut 54 greifen passend ineinander, so dass eine vertikale Fixierung der Drehkappe 2 zur Hohlschraube 5 bzw. gleichzeitig eine Führung bei einer Verdrehung der Drehkappe 2 möglich ist.
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Im zusammengebauten Zustand des Entlüftungsventils 1 kann im Falle eines Druckanstieges im Getriebeinneren nach dem bekannten Prinzip herkömmlicher Entlüftungsventile eine Entlüftung des Getriebeinnern stattfinden. Dabei führen Druck-Kräfte beim überschreiten eines Schwellenwertes, die auf stirnseitige zum Getriebeinneren gerichtete Wirkflächen 35a, 35b des Rundzapfens 30 wirken, gegen die Federkraft zu einem Verschieben des Ventilkörpers 3 nach oben und geben damit den Durchgang 58 für austretende Flüssigkeit und/oder austretendes Gas frei, bis der Druck im Getriebeinnern nachlässt.
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Das gezeigte Entlüftungsventil 1 weist einen erfindungsgemäßen Mechanismus auf, mit dem wahlweise eingestellt werden kann, ob das Entlüftungsventil 1 wie üblich nach dem bekannten Prinzip arbeitet, oder ob der Durchgang 58 anhaltend gesperrt werden soll.
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Dies wird dadurch erreicht, dass beliebig oft in einer Stellung von außen z. B. von Hand der Deckel 2 verdreht werden kann, um den Durchgang 58 zu sperren (s. 1b) oder in einer anderen Stellung bei bestimmten Systemwerten, z. B. einem Schwellenwert des Innendrucks, eine Durchgängigkeit zu ermöglichen (s. 1a). Bei gesperrtem Durchgang 58 wird die vertikale Bewegung des Ventilkörpers 3 nach oben aus dem Zustand des geschlossenen Entlüftungsventils 1 verhindert.
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Zur Verdrehung der Drehkappe 2, ist die Außenseite des Ringmantels 22 mit vertikal verlaufenden Drehhilfen 22a ausgestattet.
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Durch die Verdrehung der Drehkappe 2 kommen zwei diametral an der Deckelinnenseite 20a gegenüberliegend angeordnete rundkegelförmige Abstandzähne 26a, 26b in eine Rastposition mit jeweils einem Paar ebenfalls diametral gegenüberliegenden Aussparungen 37a, 37b bzw. 38a, 38b in einer oberen stirnseitig angeordneten Ringfläche 39 des Ventilkörpers 3.
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Die beiden Abstandzähne 26a, 26b bewegen sich beim Verdrehen entlang Teilstrecken einer Kreisbahn K (s. 4b) mit dem Radius r um die Längsachse A. Beginnend aus der ersten Stellung (s. 1b), befinden sich die Abstandzähne 26a, 26b nach Verdrehung um 90° in der zweiten Stellung (s. 1a). Dabei kommen die Abstandzähne 26a, 26b je nach gewählter Stellung in benachbarte Position zu den Paaren von gleichartigen Aussparungen 37a, 37b (1a) bzw. 38a, 38b (1b).
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Die hier beispielhaft rundtrichterförmigen Aussparungen 37a, 37b sind im Gegensatz zu den Aussparungen 38a, 38b tiefer, d. h. bis zur Trichterspitze, in der Ringfläche 39 ausgespart. Durch ihre Größe und ihre Form wird eine vertikale Bewegung des Ventilkörpers 3 aus der Position des gesperrten Durchgangs 58 durch das Entlüftungsventil 1 nach oben nicht blockiert.
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In der Stellung gemäß 1a ist das erfindungsgemäße Entlüftungsventil 1 selbsttätig in bekannter Weise funktionsfähig.
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Demgegenüber wird in der Stellung gemäß 1b verhindert, dass bei entsprechendem Druckanstieg im Getriebegehäuse der Ventilkörper 3 nach oben bewegt wird und dadurch einen Durchgang 58 durch das Entlüftungsventil 1 freigibt. Dies wird durch das Anstehen der Abstandzähne 26a, 26b in den dort eingerasteten Aussparungen 38a, 38b am Ventilkörpers 3 erzwungen.
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Der Ventilkörper 3 kann sich also maximal so weit nach oben bewegen, bis die Abstandzähne 26a, 26b in den jeweiligen Aussparungen 37a, 37b sowie 38a, 38b anstehen.
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In der Blockadeposition stehen außerdem zwei benachbarte der am Ringsteg 32 radial nach außen vorstehenden Zungen 33, 34a, 34b, 34c nach oben gegen zwei an der Deckelinnenseite 20a ausgebildete Abstandstege 27a, 27b (s. 3b) an. Die Begrenzung der vertikalen Bewegung des Ventilkörpers 3 nach oben verhindert somit sicher einen unerwünschten Öldurchtritt nach außen.
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Damit eine definierte Verdrehung der Drehkappe 2 gegenüber der Hohlschraube 5 bzw. dem Ventilkörper 3 um 90° möglich ist, ist ein viertelringförmiger Führungssteg 28 (s. 3c) an der Deckelinnenseite 20a, im Bereich des Übergangs zum Ringmantel 22 (s. 3d) ausgebildet. Der Führungssteg 28 hat eine vertikal konzentrisch zur Längsachse A verlaufende, gekrümmte Innenfläche 28a, die geringfügig weiter von der Längsachse A beabstandet ist, als die mit einheitlichem Abstand von der Längsachse A entfernten Außenumfangsflächen der Zungen 33, 34a, 34b, 34c, so dass sich die gekrümmte Innenfläche 28a an den Außenumfangsflächen der entsprechenden Zungen 33, 34a, 34b, 34c vorbeidrehen kann. Eine horizontale nach unten zeigende Auflagefläche 28b des Führungssteges 28 läuft beim Verdrehen der Drehkappe 2 auf einer gegenüberliegenden, stirnseitigen Ringfläche 55a des oberen Randbereichs 55 der Hohlschraube 5. Der Randbereich 55, der etwas mehr als die Hälfte der gesamten oberen Ringfläche der Hohlschraube 5 umfasst, liegt etwas nach unten versetzt in Bezug zu dem anschließenden oberen Randbereich 56, der eine obere Ringfläche 56a umfasst. Die Auflagefläche 28b des Führungssteges 28 kann nur um maximal 90° auf der oberen Ringfläche 55a verdrehen, bis jeweils eine von zwei Schmalseiten 28c, 28d des Führungssteges 28 an einem von zwei Absätzen 57a, 57b ansteht. Die Absätze 57a, 57b ergeben sich an der Trennlinie zwischen dem erhöhten Randbereich 56 und dem niedrigeren Randbereich 55 am oberen Rand der Hohlschraube 5.
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Das Verdrehen der Drehkappe 2 wird also im Wesentlichen durch das zusammenwirken des Führungssteges 28 mit der oberen Ringfläche 55a und den Absätzen 57a, 57b bestimmt.
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Aus 4b ist zu entnehmen, dass die Zunge 33 eine in Umfangrichtung etwas größere Abmessung auf als die anderen drei Zungen 34a, 34b, 34c aufweist. So wird gewährleistet, dass die Hohlschraube 5 und der Ventilkörper 3 nur ineinander passen, wenn die Aussparung 33 mittig im oberen Randbereich 56, 56a positioniert ist.
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Wie in 3a beispielhaft gezeigt, können auf der in der Regel für z. B. Bedienpersonal sichtbaren Außenseite des Deckels 20 allgemeine Informationen bzw. Hinweise auf die Drehrichtung für eine entsprechende Einstellung aufgebracht sein.
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Sowohl in der Stellung gemäß 1a und 1b, als auch beim Verdrehen der Drehkappe 2, bleibt eine Spannung zwischen Ventilkörper 3 und Drehkappe 2 erhalten. In der ersten Stellung (s. 1b) wird dies durch das Anliegen der Abstandzähne 26a, 26b in den Aussparungen 38a, 38b erzielt, wobei die Abstandzähne 26a, 26b den Ventilkörper 3 mit dem O-Ring 6 nach unten gegen die Ringfläche 52 drucken. In der zweiten Stellung (s. 1a) ergibt sich die Spannung aus der zwischen dem Ventilkörper 3 und der Drehkappe 2 eingesetzten Spiralfeder 4. Schließlich bleibt auch beim Verdrehen der Drehkappe 2 durch das Anliegen der Abstandzähne 26a, 26b auf der Ringfläche 38 des Ventilkörpers 3 eine Spannung erhalten, wodurch der Ventilkörper 3 mit dem O-Ring 6 sicher gegen die Ringfläche 52 gepresst wird.
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In 5a und 5b wird eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt, die im Unterschied zu dem in den 1a bis 4b gezeigten Entlüftungsventil 1 eine Filtereinheit 9 zeigt, wobei in der Hohlschraube 5 ein Schließkörper 8 an Stelle des Ventilkörpers 3 vorgesehen ist. Der Schließkörper 8 ist im Wesentlichen baugleich zum oben beschriebenen Ventilkörper 3.
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Die Drehkappe 2 und die Hohlschraube 5 sind identisch zu den gezeigten Bauteilen gemäß der 1a bis 4b.
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Ein Unterschied zu den oben gezeigten Bauteilen besteht aber im Bereich, in dem der Rundzapfen 30 ausgeformt ist. Dieser Bereich weist eine konzentrische Bohrung 80 auf, die bis in ein Führungsteil 81 reicht. Eine Spiralfeder 82 liegt an der Bohrungsgrundfläche 80a auf einer Oberseite 83a eines runden Filtereinsatzes 83 auf. Der Filtereinsatz 83 wird durch die Spiralfeder 82 gegen einen kreisringförmigen Absatz 59 am unteren Rand der Hohlschraube 5 gedrückt und liegt umfänglich berührend an der Innenseite der Hohlschraube 5 an.
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Die Filtereinsatz 83 kann wie ein herkömmlicher Filter aufgebaut sein, der auf bekannte Weise funktioniert.
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In 5a ist ein Zustand gezeigt, in dem die Drehkappe 2 relativ zur Hohlschraube 5 und dem Schließkörper 8 so positioniert ist, dass die Abstandzähne 26a, 26b vertikal benachbart zu den Aussparungen 37a, 37b sind. Der Schließkörper 8 ermöglicht so einen dauerhaften Durchlass von außen nach innen bzw. umgekehrt, indem die Spiralfeder 82 den Filterkörper 8 gegen die Abstandzähne 26a, 26b der Drehkappe 2 druckt. Dabei hebt der O-Ring 6 von der Ringfläche 52 ab, womit über ein Ringspaltsystem ein Durchlass durch den Filterkörper 8 freigegeben wird.
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Wie in 5b angedeutet, wird nach Verdrehen der Drehkappe 2 der Durchgang 58 durch den Filter 9 gesperrt. In dieser Position liegt der O-Ring 6 dichtend an der Ringfläche 52 der Hohlschraube 5 an. Die Abstandzähne 26a, 26b verhindern eine vertikale Bewegung des Schließkörpers 8.
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Der Mechanismus der Verschlusssicherung für den Filter 9 ergibt sich analog zu dem bereits für das Entlüftungsventil 1 beschriebenen Mechanismus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entlüftungsventil
- 2
- Drehkappe
- 3
- Ventilkörper
- 4
- Spiralfeder
- 5
- Hohlschraube
- 6
- O-Ring
- 7
- O-Ring
- 8
- Schließkörper
- 9
- Filter
- 20
- Deckel
- 20a
- Deckelinnenseite
- 21
- Strömungskanal
- 22
- Ringmantel
- 22a
- Drehhilfe
- 23
- Steg
- 23a
- Stegflanke
- 24
- Ringmantelrand
- 25
- Einrastnasen
- 26a
- Abstandzahn
- 26b
- Abstandzahn
- 27a
- Abstandsteg
- 27b
- Abstandsteg
- 28
- Führungssteg
- 28a
- Innenfläche
- 28b
- Stegfläche
- 28c
- Schmalseite
- 30
- Rundzapfen
- 30a
- Ringfläche
- 31
- Führungsteil
- 31a
- Ringfläche
- 32
- Ringsteg
- 33
- Zunge
- 34a
- Zunge
- 34b
- Zunge
- 34c
- Zunge
- 35
- Halbrundnut
- 35a
- Wirkfläche
- 35b
- Wirkfläche
- 36
- Bohrung
- 36a
- Bohrungsgrundfläche
- 37a
- Aussparung
- 37b
- Aussparung
- 38a
- Aussparung
- 38b
- Aussparung
- 39
- Ringfläche
- 50
- Außengewinde
- 51
- Öffnung
- 52
- Ringfläche
- 53a
- Ringfläche
- 53b
- Ringfläche
- 54
- Ringnut
- 55
- Randbereich
- 55a
- Ringfläche
- 56
- Randbereich
- 56a
- Ringfläche
- 57a
- Absatz
- 57b
- Absatz
- 58
- Durchgang
- 59
- Absatz
- 80
- Bohrung
- 80a
- Bohrungsgrundfläche
- 81
- Führungsteil
- 82
- Spiralfeder
- 83
- Filtereinsatz
- 83a
- Oberseite