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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Modernisieren einer Aufzuganlage, die einen in einem Aufzugschacht verfahrbaren Fahrkorb umfasst sowie eine Antriebseinrichtung und eine Bremseinrichtung zum Verfahren des Fahrkorbes und eine Steuereinrichtung zum Steuern der Aufzuganlage, wobei die bisherige Steuereinrichtung repariert oder durch eine neue Steuereinrichtung ersetzt wird.
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Außerdem betrifft die Erfindung eine Steuereinrichtung zum temporären Steuern einer Aufzuganlage, die einen in einem Aufzugschacht verfahrbaren Fahrkorb sowie eine Antriebs- und eine Bremseinrichtung zum Verfahren des Fahrkorbes aufweist, insbesondere zur Durchführung des voranstehend genannten Verfahrens.
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Bei Modernisierungsarbeiten von Aufzuganlagen wird häufig die vorhandene Steuereinrichtung der Aufzuganlage dazu benutzt, den Fahrkorb im Aufzugschacht nach oben und nach unten zu verfahren, um an die für Modernisierungs- und Montagearbeiten erforderlichen Arbeitspunkte zu gelangen. In vielen Fällen wird hierbei die vorhandene Steuereinrichtung schrittweise zurückgebaut. Dies ist mit erheblichem Zeitaufwand verbunden und mit einem erhöhten Gefahrenrisiko, da Teile der vorhandenen Steuereinrichtung unter elektrischer Spannung verbleiben und deshalb immer wieder kontrolliert werden muss, ob notwendige Sicherheiten gegeben sind.
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Sofern die vorhandene Steuereinrichtung im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen durch eine neue Steuereinrichtung ersetzt werden soll, wird bei einer alternativen Vorgehensweise die in vielen Fällen noch nicht vollständig installierte neue Steuereinrichtung provisorisch in Betrieb genommen, um den Fahrkorb im Schacht zu verfahren. Hierbei müssen häufig einzelne Bauteile oder Baugruppen der neuen Steuereinrichtung vorläufig überbrückt werden, um dann nach und nach mit dem Fortschreiten der Modernisierungsarbeiten zum Einsatz zu kommen. Dies ist mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko verbunden, denn es besteht die Gefahr, dass das Montagepersonal mit spannungsführenden Bauteilen in Kontakt kommt. Außerdem ist für das Überbrücken elektrischer Bauteile und Baugruppen eine beachtliche Fachkunde erforderlich. Nach Abschluss der Montagearbeiten im Aufzugschacht müssen sämtliche Überbrückungen beseitigt werden. Dies bedarf einer erneuten Prüfung und Einstellung. Außerdem besteht das Risiko, dass bei der endgültigen Inbetriebnahme der neuen Steuereinrichtung provisorisch vorgenommene Überbrückungen vergessen werden und dadurch die neue Steuereinrichtung nicht voll funktionsfähig ist.
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Es ist auch bekannt, zum Modernisieren einer Aufzuganlage im Aufzugschacht ein Gerüst zu montieren, über das das Montagepersonal die erforderlichen Arbeitspunkte erreichen kann. Dies ist allerdings mit erheblichen Kosten und einer langen Montagezeit verbunden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren sowie eine Steuereinrichtung der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, dass die Modernisierung der Aufzuganlage kostengünstig und risikoarm durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Bereitstellen einer temporären Steuereinrichtung mit einem eingangsseitig an eine Spannungsquelle und ausgangsseitig an die Antriebs- und die Bremseinrichtung anschließbaren Steuerteil und mit einem separaten Bedienteil, das Bedienelemente zur Eingabe von Fahrbefehlen aufweist;
- – Herstellen einer signalleitenden Verbindung zwischen dem Steuerteil und dem Bedienteil;
- – Abschalten der bisherigen Steuereinrichtung;
- – Anschließen der Spannungsquelle sowie der Antriebs- und der Bremseinrichtung an das Steuerteil;
- – Steuern der Fahrt des Fahrkorbes mittels des Bedienteils zur Durchführung von Modernisierungs- und Montagearbeiten im Aufzugschacht;
- – Reparieren der bisherigen Steuereinrichtung oder Installieren der neuen Steuereinrichtung;
- – Demontieren der temporären Steuereinrichtung.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Steuerung des Fahrkorbes während einer Modernisierung der Aufzuganlage weder mit Hilfe der bisherigen Steuereinrichtung noch mit Hilfe einer neuen Steuereinrichtung, die die bisherige Steuereinrichtung im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen ersetzen soll. Stattdessen kommt eine temporäre Steuereinrichtung zum Einsatz mit einem Steuerteil und einem separaten Bedienteil. Die temporäre Steuereinrichtung ermöglicht es, den Fahrkorb im Schacht mit Inspektionsgeschwindigkeit zu verfahren. Das Bedienteil wird signalleitend mit dem Steuerteil verbunden. Das Steuerteil kann beispielsweise in einem Maschinenraum der Aufzuganlage oder in einem Schachtkopf positioniert werden. Mit Hilfe von Bedienelementen kann eine Bedienperson Fahrbefehle in das Bedienteil eingeben, die über die signalleitende Verbindung an das Steuerteil übertragen werden. Das Steuerteil wird eingangsseitig an eine Spannungsquelle angeschlossen und ausgangsseitig wird es an die Antriebseinrichtung und an die Bremseinrichtung der Aufzuganlage angeschlossen. Über die Steuereinrichtung können dann die Antriebs- und die Bremseinrichtung zum Verfahren des Fahrkorbes im Aufzugschacht gesteuert werden. Dies ermöglicht es, während einer Modernisierung des Aufzugschachts den Fahrkorb im Schacht nach oben und nach unten zu verfahren, so dass einem auf dem Fahrkorb stehenden Monteur ein Zugang zu Arbeitspunkten im Aufzugschacht ermöglicht wird, an denen Modernisierungs- und Montagearbeiten vorgenommen werden sollen.
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Das Dach des Fahrkorbes dient dem Monteur als Arbeitsbühne.
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Die bisherige Steuereinrichtung kann beim erfindungsgemäßen Verfahren abgeschaltet werden. Dies ermöglicht es, die bisherige Steuereinrichtung zu reparieren oder durch eine neue Steuereinrichtung zu ersetzen, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Montagepersonal mit spannungsführenden Bauteilen in Berührung kommt oder einzelne Bauteile der neuen Steuereinrichtung provisorisch überbrückt werden müssen. Zum Schluss der Modernisierungsarbeiten kann die bisherige Steuereinrichtung nach einer Reparatur wieder in Betrieb gesetzt werden oder es kann die neue Steuereinrichtung, die die bisherige Steuereinrichtung ersetzt, in Betrieb gesetzt werden. Die temporäre Steuereinrichtung kann demontiert und an einem anderen Einsatzort wieder verwendet werden.
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Die temporäre Steuereinrichtung kann somit flexibel eingesetzt werden. Sie ist transportierbar und auf einfache Weise montierbar und demontierbar.
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Durch den Einsatz der temporären Steuereinrichtung können alle Arbeiten an der alten Steuereinrichtung und gegebenenfalls auch an der die alte Steuereinrichtung ersetzenden neuen Steuereinrichtung in spannungsfreiem Zustand erfolgen.
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Günstig ist es, wenn das Bedienteil auf dem Dach des Fahrkorbes positioniert wird, denn dann kann ein auf dem Dach des Fahrkorbes stehender Monteur die Fahrt des Fahrkorbes steuern. Eine separate Bedienperson ist dann nicht erforderlich.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird das Steuerteil der temporären Steuereinrichtung über ein Hängekabel mit dem Bedienteil verbunden. Über das Hängekabel können Fahrbefehle vom Bedienteil an das Steuerteil übertragen werden. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die signalleitende Verbindung zwischen Bedienteil und Steuerteil als berührungslose Verbindung auszugestalten, z. B. als Funkverbindung.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Steuerteil über eine Spannungsversorgungsleitung an eine Spannungsquelle in Form eines Baustromverteilers angeschlossen wird. Dies gibt die Möglichkeit, die temporäre Steuereinrichtung auch dann einzusetzen, wenn gebäudeseitig auf der Baustelle noch keine Netzspannung zur Verfügung steht, sondern lediglich über den Baustromverteiler eine Baustromversorgung von einem Generator bereitgestellt wird.
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Das Steuerteil wird bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens über eine erste Spannungszuleitung mit der Antriebseinrichtung verbunden. Hierbei kann eine flexible Spannungszuleitung zum Einsatz kommen, die mit dem Steuerteil und der Antriebseinrichtung lösbar verbindbar ist.
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Bevorzugt wird das Steuerteil über eine zweite Spannungszuleitung mit der Bremseinrichtung verbunden. Die zweite Spannungszuleitung kann ebenfalls flexibel ausgestaltet sein und mit dem Steuerteil und der Bremseinrichtung lösbar verbindbar sein.
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Bremseinrichtungen von Aufzuganlagen erfordern für ihren Betrieb häufig eine Dreiphasen-Wechselspannung. Es sind allerdings auch Bremseinrichtungen im Einsatz, für deren Betrieb eine Gleichspannung erforderlich ist. Es ist deshalb von Vorteil, wenn die zweite Spannungszuleitung wahlweise an einen ersten Bremsanschluss des Steuerteils angeschlossen wird, an den eine Dreiphasen-Wechselspannung anlegbar ist, oder an einen zweiten Bremsanschluss des Steuerteils, an den eine Gleichspannung anlegbar ist. Das Steuerteil weist somit zwei verschiedene Bremsanschlüsse auf, über die verschiedene Spannungen bereitgestellt werden. Die Bremsansteuerung kann wahlweise mittels einer Dreiphasen-Wechselspannung oder mittels einer Gleichspannung erfolgen. Dies erweitert die Einsatzmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei einer Steuereinrichtung der eingangs genannten Art wird die voranstehend genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Steuereinrichtung ein Steuerteil und ein separates Bedienteil umfasst, wobei das Steuerteil eingangsseitig an eine Spannungsquelle und ausgangsseitig an die Antriebs- und die Bremseinrichtung anschließbar ist und wobei das Bedienteil Bedienelemente zur Eingabe von Fahrbefehlen aufweist und mit dem Steuerteil signalleitend verbindbar ist.
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Wie eingangs erwähnt, kann eine derartige Steuereinrichtung während der Modernisierung einer Aufzuganlage eine bisherige Steuereinrichtung ebenso ersetzen wie eine im Rahmen der Modernisierungsarbeiten zu installierende neue Steuereinrichtung. Mittels der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung, die vorliegend auch als temporäre Steuereinrichtung bezeichnet wird, kann das Dach des Fahrkorbes als Arbeitsbühne verwendet werden, wobei mittels des Bedienteils Fahrbefehle eingegeben werden können, um den Fahrkorb an die für die Modernisierungs- und Montagearbeiten erforderlichen Arbeitspunkte zu verfahren. Bei Bedarf kann die bisherige Steuereinrichtung während der Modernisierungsarbeiten im spannungsfreien Zustand repariert werden oder es kann eine neue Steuereinrichtung im spannungsfreien Zustand installiert werden.
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Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung ist transportabel und kann innerhalb kurzer Zeit montiert und demontiert werden. Das Steuerteil kann beispielsweise in einem Maschinenraum der Aufzuganlage positioniert werden oder auch im Schachtkopf der Aufzuganlage.
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Das separate Bedienteil kann vorteilhaft auf dem Dach des Fahrkorbes positionierbar sein, so dass ein das Dach des Fahrkorbes als Arbeitsbühne nutzender Monteur die Fahrt des Fahrkorbes selbst steuern kann.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung ist das Bedienteil über ein Hängekabel mit dem Steuerteil verbindbar. Über das Hängekabel können elektrische Signale vom Bedienteil an das Steuerteil übertragen werden. Günstigerweise ist das Hängekabel mit dem Steuerteil und/oder mit dem Bedienteil lösbar verbindbar. Alternativ kann die signalleitende Verbindung zwischen Steuer- und Bedienteil auch berührungslos, z. B. als Funkverbindung, ausgebildet sein.
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Von Vorteil ist es, wenn das Steuerteil über eine Spannungsversorgungsleitung an einen Baustromverteiler anschließbar ist. Wie bereits erläutert, hat dies den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Steuereinrichtung auch dann zum Einsatz kommen kann, wenn gebäudeseitig auf der Baustelle noch keine Netzspannung zur Verfügung steht, sondern die Baustromversorgung mittels eines an den Baustromverteiler angeschlossenen Generators erfolgt.
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Vorzugsweise ist das Steuerteil über eine erste Spannungszuleitung an die Antriebseinrichtung anschließbar. Die erste Spannungszuleitung kann flexibel ausgestaltet sein. Von Vorteil ist es, wenn das Steuerteil mit der ersten Spannungszuleitung lösbar verbindbar ist. Hierzu kommt vorteilhafterweise eine Stecker-Buchsen-Verbindung zum Einsatz.
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Die elektrische Verbindung zwischen dem Steuerteil und der Bremseinrichtung erfolgt bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung dadurch, dass das Steuerteil über eine zweite Spannungszuleitung an die Bremseinrichtung anschließbar ist. Auch die zweite Spannungszuleitung kann flexibel ausgestaltet sein. Vorteilhafterweise ist das Steuerteil mit der zweiten Spannungszuleitung lösbar verbindbar. Hierzu kann beispielsweise eine Stecker-Buchsen-Verbindung zum Einsatz kommen.
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Wie bereits erwähnt, erfordern übliche Bremseinrichtungen von Aufzuganlagen für ihren Betrieb entweder eine Dreiphasen-Wechselspannung oder aber eine Gleichspannung. Um die Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung zu erweitern, ist es deshalb von Vorteil, wenn vom Steuerteil zur Spannungsversorgung der Bremseinrichtung eine Dreiphasen-Wechselspannung und eine Gleichspannung bereitstellbar ist. Das Steuerteil kann beispielsweise einen ersten Bremsanschluss aufweisen, der mit einer Dreiphasen-Wechselspannung beaufschlagbar ist, und einen zweiten Bremsanschluss, der mit einer Gleichspannung beaufschlagbar ist.
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Günstigerweise umfasst das Steuerteil ein Gleichrichterglied. Das Gleichrichterglied kann beispielsweise in Form einer Brückenschaltung ausgebildet sein. Dies ermöglicht es, eine eingangsseitig am Steuerteil anliegende Wechselspannung in eine Gleichspannung zu wandeln, die dann ausgangsseitig der Bremseinrichtung bereitgestellt werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Steuerteil eine erste Schalteinrichtung zur Steuerung einer der Antriebseinrichtung bereitstellbaren Antriebsspannung und eine mit der ersten Schalteinrichtung gekoppelte zweite Schalteinrichtung zur Steuerung einer der Bremseinrichtung bereitstellbaren Betriebsspannung auf, wobei die erste und die zweite Schalteinrichtung in Abhängigkeit von Fahrbefehlen des Bedienteils schaltbar sind. Die Schalteinrichtungen können beispielsweise als Schütz ausgestaltet sein. Über die Schalteinrichtung kann eine eingangsseitig am Steuerteil anliegende Versorgungsspannung geschaltet werden in Abhängigkeit von Fahrbefehlen, die z. B. ein auf dem Fahrkorb stehender Monteur über die Bedienelemente dem auf dem Dach des Fahrkorbes angeordneten Bedienteil eingibt.
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Die Antriebseinrichtung kann einen Drehstrommotor aufweisen, der eine Treibscheibe antreibt und der mindestens eine Wicklung besitzt, die ohne zusätzliche Regelungseinrichtung eine montagesichere Fahrgeschwindigkeit von bis zu 0,63 m/s erlaubt.
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Um bei einer Notsituation die temporäre Steuereinrichtung innerhalb kurzer Zeit ausschalten zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Steuer- und das Bedienteil elektrisch in Reihe zueinander geschaltete Notausschalter aufweist. Die Notausschalter können außenseitig an Gehäusen des Steuer- und des Bedienteils angeordnet sein, so dass sie jederzeit auf einfache Weise zugänglich sind. Die Reihenschaltung der beiden Notausschalter kann über ein Hängekabel erfolgen, über das das Bedienteil mit dem Steuerteil in elektrischer Verbindung steht.
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Die Notausschalter sind günstigerweise mit einer der ersten Schalteinrichtung und der zweiten Schalteinrichtung vorgelagerten dritten Schalteinrichtung gekoppelt. Mittels der dritten Schalteinrichtung kann die Bereitstellung einer eingangsseitig am Steuerteil anliegenden Versorgungsspannung für die beiden nachfolgenden Schalteinrichtungen unterbunden werden. Dadurch ist auf konstruktiv einfache Weise sichergestellt, dass bei Betätigung eines Notausschalters sowohl die Antriebseinrichtung als auch die Bremseinrichtung spannungsfrei sind. Im spannungsfreien Zustand wird mittels der Bremseinrichtung eine Fahrt des Fahrkorbes verhindert. Die Bremseinrichtung kann eine Fahrt nur dann freigeben, wenn sie mit einer Betriebsspannung beaufschlagt wird. Dies wird bei Betätigung eines Notausschalters verhindert.
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Die Bedienelemente des Bedienteils sind bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung als Taster ausgestaltet. Zum Verfahren des Fahrkorbes muss ein Taster permanent gedrückt werden. Sobald der Taster freigegeben wird, wird die Fahrt des Fahrkorbes gestoppt. Dies erhöht die Sicherheit beim Verfahren des Fahrkorbes.
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Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
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Die einzige Figur zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung, die bei der Modernisierung einer Aufzuganlage zum Einsatz kommt.
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In der Zeichnung ist schematisch eine Aufzuganlage 10 dargestellt mit einem Fahrkorb 12, der in einem nur teilweise dargestellten Aufzugschacht 14 vertikal nach oben und nach unten verfahrbar ist. Zum Verfahren des Fahrkorbes 12 kommt eine Antriebseinrichtung 16 mit einem Drehstrommotor 18 zum Einsatz, der eine Treibscheibe 20 in Drehung versetzt. Zwischen den Drehstrommotor 18 und die Treibscheibe 20 ist eine Bremseinrichtung 22 geschaltet. Der Fahrkorb 12 ist über ein Tragseil 24 mit einem Gegengewicht 26 gekoppelt. Das Tragseil 24 ist über die Treibscheibe 20 geführt, so dass der Fahrkorb 12 in üblicher Weise mit Hilfe des Tragseils 24 nach oben und nach unten bewegt werden kann.
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Um den Fahrkorb 12 während Modernisierungs- und Montagearbeiten der Aufzuganlage im Aufzugschacht 14 mit verhältnismäßig geringer Fahrgeschwindigkeit verfahren zu können, so dass die für die Modernisierungs- und Montagearbeiten erforderlichen Arbeitspunkte im Aufzugschacht 14 auf einfache Weise erreicht werden können, ohne dass eine bisherige Steuereinrichtung oder eine neu zu installierende Steuereinrichtung verwendet werden muss, kommt eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung 30 zum Einsatz mit einem Steuerteil 32, das beispielsweise in einem Maschinenraum 34 der Aufzuganlage 10 positioniert werden kann, und mit einem separaten Bedienteil 36, das beispielsweise auf dem Dach 38 des Fahrkorbes 12 positioniert werden kann. Das Bedienteil 36 wird signalleitend mit dem Steuerteil 32 verbunden. Hierzu kommt im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Hängekabel 40 zum Einsatz, das einerseits an einen Steueranschluss 42 des Steuerteils 32 und andererseits an einen Steueranschluss 44 des Bedienteils 36 angeschlossen werden kann. Es ist mit dem Steuerteil 32 und mit dem Bedienteil 36 lösbar verbindbar. Hierzu kommt vorzugsweise eine übliche Stecker-Buchsen-Verbindung zum Einsatz.
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Das Bedienteil 36 weist ein erstes Bedienelement in Form eines ersten Tasters 46 und ein zweites Bedienelement in Form eines zweiten Tasters 48 auf. Durch Betätigen des ersten Tasters 46 kann ein Fahrbefehl für eine Aufwärtsfahrt des Fahrkorbes 12 eingegeben werden und durch Betätigen des zweiten Tasters 48 kann ein Fahrbefehl für eine Abwärtsfahrt des Fahrkorbes 12 eingegeben werden. Die Bewegung des Fahrkorbes erfolgt jeweils nur so lange, wie der jeweilige Taster 46 bzw. 48 gedrückt ist. Das Bedienteil 36 weist außerdem einen Notausschalter 50 auf, mit dem unabhängig vom ersten Taster 46 und vom zweiten Taster 48 die Fahrt des Fahrkorbes 12 gestoppt werden kann.
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Das Steuerteil 32 ist über eine Spannungsversorgungsleitung 52 mit einem üblichen und deshalb in der Zeichnung nur schematisch dargestellten Baustromverteiler 54 verbunden, der von einem Generator 56 mit Spannung versorgt wird. Die Spannungsversorgungsleitung 52 ist flexibel ausgestaltet und sowohl mit dem Steuerteil 32 als auch mit dem Baustromverteiler 54 lösbar verbindbar. Hierzu können ebenfalls Stecker-Buchsen-Verbindungen zum Einsatz kommen, wie sie dem Fachmann bekannt sind.
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Über eine erste Spannungszuleitung 58 ist das Steuerteil 32 mit dem Drehstrommotor 18 der Antriebseinrichtung 16 verbunden. Die erste Spannungszuleitung 58 ist flexibel ausgestaltet und mit dem Steuerteil 32 lösbar verbindbar. Hierzu kann ebenfalls eine Stecker-Buchsen-Verbindung zum Einsatz kommen, wobei ein Motoranschluss 60 des Steuerteils 32 beispielsweise als Buchse ausgestaltet sein kann.
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Zur Bereitstellung einer Betriebsspannung für die Bremseinrichtung 22 weist das Steuerteil 32 einen ersten Bremsanschluss 62 und einen zweiten Bremsanschluss 64 auf. Vom ersten Bremsanschluss 62 kann der Bremseinrichtung 22 über eine zweite Spannungszuleitung 66 eine Dreiphasen-Wechselspannung bereitgestellt werden und vom zweiten Bremsanschluss 64 kann der Bremseinrichtung 22 eine Gleichspannung bereitgestellt werden.
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Zur Steuerung der Antriebseinrichtung 16 und der Bremseinrichtung 22 umfasst das Steuerteil 32 eine erste Schalteinrichtung 68 und eine zweite Schalteinrichtung 70. Die beiden Schalteinrichtungen 68 und 70 sind miteinander gekoppelt und können in Abhängigkeit von Fahrbefehlen, die mittels des ersten Tasters 46 oder des zweiten Tasters 48 dem Bedienteil 36 eingegeben werden, geschaltet werden. Über die beiden Schalteinrichtungen 68 und 70 können die Antriebseinrichtung 16 und die Bremseinrichtung 22 mit Spannung versorgt werden, so dass der Fahrkorb 12 im Aufzugschacht 14 bei Betätigung des ersten Tasters 46 nach oben und bei Betätigung des zweiten Tasters 48 nach unten verfahren wird. Um die vom Generator 56 über den Baustromverteiler 54 im Steuerteil 32 eingangsseitig bereitgestellte Wechselspannung in eine Gleichspannung zu wandeln, die am zweiten Bremsanschluss 64 anliegt, umfasst das Steuerteil 32 ein Gleichrichterglied 72. Dieses ist zwischen die Schalteinrichtungen 68, 70 und den zweiten Bremsanschluss 64 geschaltet.
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Durch die Möglichkeit, wahlweise der Bremseinrichtung 22 eine Dreiphasen-Wechselspannung oder eine Gleichspannung bereitstellen zu können, ist die erfindungsgemäße Steuereinrichtung sehr flexibel für die Modernisierung unterschiedlicher Aufzuganlagen einsetzbar. Gleiches gilt für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Das Steuerteil 32 weist auch einen Notausschalter 74 auf. Dieser ist über das Hängekabel 40 elektrisch in Reihe zum Notausschalter 50 des Bedienteils 36 geschaltet. Wird der Notausschalter 74 oder auch der Notausschalter 50 betätigt, so wird die elektrische Verbindung zwischen einem Versorgungsanschluss 76 des Steuerteils 32, an den die Spannungsversorgungsleitung 52 angeschlossen ist, und den beiden Schalteinrichtungen 68, 70 unterbrochen. Hierzu sind die Notausschalter 74 und 50 mit einer dritten Schalteinrichtung 78 gekoppelt, die der ersten Schalteinrichtung 68 und der zweiten Schalteinrichtung 70 vorgelagert ist.
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Das Steuerteil 32 ist ebenso wie das Bedienteil 36 transportabel ausgestaltet. Dies ermöglicht es, die Steuereinrichtung 30 bei einer Modernisierung der Aufzuganlage 10 zu verwenden. Die Steuereinrichtung 30 ermöglicht es, mit Ausnahme der Antriebseinrichtung 16 und der Bremseinrichtung 22 eine komplette Alt-Installation der Aufzuganlage 10 frei zu schalten, so dass eine Gefährdung durch Berührung von unter Spannung stehenden Teilen ausgeschlossen ist. Die Alt-Installation kann durch eine Neu-Installation ersetzt werden, insbesondere kann eine bisherige Steuereinrichtung durch eine neue Steuereinrichtung ersetzt werden, wobei alle erforderlichen Arbeiten an der alten und der neuen Steuereinrichtung in spannungsfreiem Zustand erfolgen können. Nach Abschluss von Modernisierungsarbeiten kann die Steuereinrichtung 30 auf einfache Weise demontiert werden. Hierzu wird das Hängekabel 40 vom Steuerteil 32 und vom Bedienteil 36 gelöst. Das Bedienteil 36 kann dann vom Fahrkorbdach 38 abgenommen werden. Durch Lösen der jeweiligen Stecker-Buchsen-Verbindungen können die erste Spannungszuleitung 58 und die zweite Spannungszuleitung 66 vom Steuerteil 32 gelöst werden und auch die Spannungsversorgungsleitung 52 kann vom Steuerteil 32 gelöst werden, so dass dieses dann zu einem neuen Einsatzort transportiert werden kann.