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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung gegen kletternde Säugetiere, wie zum Beispiel Waschbären und Marder, zur Anbringung an einem Gebäude gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 3.
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Zur Abwehr von Waschbären, Mardern oder anderen kletternden Säugetieren ist es beispielsweise aus der
DE 296 13 681 U1 oder der
DE 10 2006 051 662 A1 bekannt, an der Außenwand eines Gebäudes oberhalb der Griffhöhe von Menschen zwei blanke elektrische Leitungen parallel zueinander zu verlegen, und zwar vorzugsweise in dem Bereich, in dem die Säugetiere an der Außenwand hochklettern. Diese Elektrodrähte können beispielsweise kurz unterhalb des Daches, an der Dachrinne und/oder am Fallrohr angebracht werden, da die kletternden Säugetiere in der Regel versuchen, unter das schützende Dach zu gelangen. Diese Elektrodrähte werden dann an eine Stromquelle angeschlossen und mit Gleich- oder Wechselstrom beaufschlagt.
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Die Anbringung dieser beiden Elektrodrähte, eine Plus- und eine Minusleitung, erfordert einen gewissen Aufwand und verursacht gewisse Kosten. Darüber hinaus ist eine solche Schutzvorrichtung auch nicht unbedingt schön anzusehen.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einer guten Abwehrwirkung kostengünstig hergestellt und einfach montiert werden kann und die optisch unauffällig am Gebäude platziert werden kann.
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Als erste technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Schutzvorrichtung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Schutzvorrichtung hat den Vorteil, dass durch die Nutzung der Dachrinne oder des Fallrohres als Massepol auf einen entsprechenden Massedraht verzichtet werden kann. Das heißt, dass der einzige verlegte Elektrodraht mit Gleichstrom beaufschlagt wird und dass die Dachrinne bzw. das Fallrohr oder dergleichen aufgrund ihrer Erdung als Minuspol fungieren, so dass das Säugetier beim Berühren des Elektrodrahtes und der Dachrinne oder des Fallrohres einen leichten elektrischen Schlag erfährt. Durch die Verwendung eines einzigen Elektrodrahtes werden nicht nur die Herstellungskosten gesenkt, sondern auch die Montage wird deutlich vereinfacht. Darüber hinaus ist ein einzelner Draht im Bereich der Dachrinne oder des Fallrohres nicht so auffällig und wird optisch nicht so deutlich wahrgenommen. Folglich kann die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung optisch unauffälliger am Gebäude platziert werden.
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Die Anbringung des Elektrodrahtes in einem Abstand zwischen 20 mm und 50 mm, vorzugsweise 30 mm, vom geerdeten Gebäudeteil an den Vorteil, dass das Säugetier beim Erklettern des Gebäudes zu einem bestimmten Zeitpunkt sowohl den Elektrodraht als auch das geerdete Gebäudeteil berühren muss. Ist dieser Abstand zu groß, so kann es passieren, dass das Säugetier nicht beides gleichzeitig berührt, und ist dieser Abstand zu klein, so kann es sein, dass das Säugetier über den Elektrodraht hinüber steigt.
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Als zweite technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruches 3 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Schutzvorrichtung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildeten Schutzvorrichtung hat den Vorteil, dass durch die gleichmäßige Anbringung des Elektrodrahtes und des Massedrahtes gewährleistet ist, dass das Säugetier beim Klettern des Gebäudes beide Drähte berühren wird. Die Anbringung des Massedrahtes unterhalb des stromführenden Elektrodrahtes hat den Vorteil, dass das Säugetier diese Schutzvorrichtung nicht passieren kann. Bei einem Erklettern des Gebäudes wird das Säugetier von unten auf das Gebäude klettern und zu gegebener Zeit auf die Schutzvorrichtung treffen. Dann wird es versuchen, diese Schutzvorrichtung zu umgehen und mit einem Vorderlauf die Schutzvorrichtung umgreifen wollen. Dabei wird es sowohl den unten liegenden Massedraht und auch den oben liegenden stromführenden Elektrodraht berühren und sofort wieder reflexartig zurückziehen. Da das Säugetier die Schutzvorrichtung nur mit diesem einen Lauf passiert hat und diesen wieder zurückzieht, wird das Säugetier unterhalb der Schutzvorrichtung verbleiben, so dass ein Erklettern des Gebäudes verhindert wird.
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Zur Abwehr von Mardern oder Waschbären hat es sich als vorteilhaft erwiesen, sowohl den Elektrodraht als auch den Massedraht zwischen 50 mm und 150 mm, vorzugsweise 100 mm vom Gebäude zu beabstanden. Es hat sich gezeigt, dass dieser Abstand geeignet ist, dass das Säugetier beide Drähte berühren wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind am Drahthalter zwei waagerechte und mindesten zwei, vorzugsweise vier senkrechte Aufnahmen ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Anbringung der einzelnen Drähte je nach Bausituation am Gebäude angebracht werden können. Dabei wird angestrebt, die Drähte so niedrig wie möglich anzuordnen, um die Schutzvorrichtung optisch so unauffällig wie möglich zu gestalten. An den Stellen, wo dies aber nicht möglich ist, können die Drähte dann entsprechend positioniert werden, weil der Drahthalter aufgrund der diversen Aufnahmen universell einsetzbar ist.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform besitzt der Elektrodraht zwischen vier und zwanzig, vorzugsweise zwölf leitende Adern und darüber hinaus eine Anzahl nicht leitender Fasern, insbesondere Kunststoffadern. Dies hat den Vorteil, dass durch die Ergänzung der Elektroadern mit nicht leitenden Kunststoffadern der gesamte Elektrodraht eine gewisse Dicke erreicht und somit gut verspannt werden kann. Gleichzeitig erhält der Elektrodraht hierdurch eine hohe mechanische Stabilität und kann nicht vom Säugetier abgerissen werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Kunststoffadern eine Längung des Elektrodrahtes bei Erwärmung vermieden wird, so dass ein Durchhängen des Elektrodrahtes insbesondere im Sommer verhindert wird. Noch ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Ergänzung der leitenden Adern mit nicht leitenden Fasern der elektrisch leitende Querschnitt gering gehalten wird, so dass ein geringer Stromfluss bereits eine ausreichende abschreckende Wirkung entfaltet.
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Die Ausbildung der leitenden Adern aus Edelstahl hat dabei den Vorteil, dass Edelstahl stabiler ist und bei Erwärmung eine geringere Ausdehnung aufweist.
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Das seilartige miteinander Verdrillen oder Verflechten der leitenden Adern und der nicht leitenden Fasern hat den Vorteil, dass hierdurch sichergestellt wird, dass die leitenden Adern an bestimmten Stellen auch an der Außenseite des Elektrodrahtes anliegen und dass dieser Elektrodraht gleichzeitig eine erhöhte Stabilität aufweist.
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Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtungen ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
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1 eine Schnittansicht eines Teiles eines Gebäudes mit einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung;
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2 eine Seitenansicht des Teiles des Gebäudes gemäß 1 mit einem Abschnitt der Schutzvorrichtung gemäß 1;
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3 einen anderen Teil eines Gebäudes mit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung gemäß 1;
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4 eine vergrößerte Darstellung der Schutzvorrichtung gemäß 1, entsprechend Linie IV in 1;
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5 eine Schnittansicht eines Teiles eines Gebäudes mit einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung;
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6 eine Schnittansicht eines Pfostens eines Gebäudes mit einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung;
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7 eine Ansicht eines Drahthaltes einer vierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
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In den 1 bis 4 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung gegen kletternde Säugetiere, wie zum Beispiel Waschbaren und Mardern, dargestellt, die einen Elektrodraht 100 und eine Anzahl von elektrisch nicht leitenden Drahthaltern 101 umfasst. Dieser Elektrodraht 100 ist mit einer hier nicht näher dargestellten Stromquelle verbunden und wird mit getaktetem Gleichstrom beaufschlagt. Die Drahthalter 101 und dementsprechend auch der Elektrodraht 100 sind derart an oder in der Nähe von einer Dachrinne 102 oder einem Fallrohr 103 angebracht, dass das kletternde Säugetier zu einem bestimmten Zeitpunkt sowohl die Dachrinne 102 bzw. das Fallrohr 103 als auch den Elektrodraht 100 berühren muss. Die Dachrinne 102 bzw. das Fallrohr 103 sind aus elektrisch leitendem Material hergestellt und geerdet und stellen somit einen Minuspol dar. Der mit Gleichstrom beaufschlagte Elektrodraht 100 stellt den Pluspol dar, so dass das kletternde Tier, das beides berührt, einen leichten Stromschlag erfährt und zusammenzuckt. Hierdurch wird verhindert, dass das Säugetier die Schutzvorrichtung überwindet.
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In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann der Elektrodraht auch an anderen Gebäudeteilen angebracht sein, solange diese elektrisch leitend und geerdet ausgeführt sind.
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Bei der Anbringung des Elektrodrahtes 100 an einer Dachrinne 102 oder an einem Fallrohr 103 sollte der Elektrodraht 20 mm bis 50 mm, vorzugsweise 30 mm, von dem geerdeten Gebäudeteil beabstandet sein. Hiermit wird einerseits gewährleistet, dass im Falle einer Längung des Elektrodrahtes aufgrund von Erwärmung im Sommer keine Berührung mit dem geerdeten Gebäudeteil erfolgt, welches einen Kurzschluss hervorrufen würde und dass das Säugetier sowohl den Elektrodraht 100 als auch das geerdete Gebäudeteil bei seinem Aufstieg berühren muss.
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Wie in der 4 zu entnehmen ist, setzt sich der Elektrodraht 100 aus einer Anzahl von elektrisch leitenden Adern 104 und einer Anzahl von elektrisch nicht leitenden Kunststofffasern 105 zusammen. Diese sind miteinander verdrillt oder in einer hier nicht dargestellten Ausführungsform auch miteinander verflochten. Die Kombination von leitenden Adern 104, insbesondere aus Edelstahl und nicht leitenden Fasern 105, insbesondere aus Kunststoff, bewirkt, dass der elektrisch leitenden Querschnitt vergleichsweise gering bleibt und dass eine Längung des Elektrodrahtes 100 aufgrund der Erwärmung im Sommer auf ein Minimum reduziert wird und dass der Elektrodraht dennoch eine ausreichende Stabilität aufweist, um nicht vom Säugetier abgerissen zu werden. Es versteht sich, dass der Elektrodraht 100 an seiner Außenseite keinerlei Isolierung aufweist, da sonst die Schutzwirkung gegenüber Säugetieren nicht eintreten würde.
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Die in den 5 und 6 gezeigten zweiten und dritten Ausführungsformen unterscheiden sich von der ersten Ausführungsform dadurch, dass am Drahthalter 201, 301, zusätzlich zum Elektrodraht 200, 300, ein Massedraht 206, 306 vorgesehen ist, der an dem Minuspol der Stromquelle angeschlossen ist bzw. geerdet ist. Dabei sind die Elektrodrähte 200, 300 und die Massedrähte 206, 306 stets so angeordnet, dass sie gleichweit vom Gebäude beabstandet angeordnet sind. Der Massedraht 206, 306 ist stets unten angeordnet und der Elektrodraht 200, 300 darüber, damit das Säugetier beim Klettern mit seinem Vorderlauf auf dem Elektrodraht 200, 300 trifft. Dabei sind der Elektrodraht 200, 300 und der Massedraht 206, 306 ca. 100 mm vom Gebäude beabstandet.
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Auch in diesen Ausführungsformen ist zumindest der Elektrodraht 200, 300 mit leitenden Adern und mit nicht leitenden Kunststofffasern versehen, wie dies bei der ersten Ausführungsform ebenfalls ausgeführt ist.
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In 7 ist ein Drahthalter dargestellt, wie er bei einer vierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung eingesetzt werden soll. Dieser Drahthalter 401 besitzt vier vertikal angeordnete Aufnahmen 407 und zwei horizontal angeordnete Aufnahmen 408, damit die Elektro- oder Massedrähte je nach Einsatzgebiet entsprechend angeordnet werden können.
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Der Drahthalter 401, genauso wie der Drahthalter 101 der ersten Ausführungsform und der Drahthalter 201, 301 der zweiten und dritten Ausführungsform, ist aus einem durchsichtigen Kunststoff hergestellt, damit die Schutzvorrichtung möglichst unscheinbar am Gebäude angebracht werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29613681 U1 [0002]
- DE 102006051662 A1 [0002]