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Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit strombegrenzenden Eigenschaften nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Die Erfindung betrifft insbesondere einen mindestens einpoligen Leistungsschalter, der in einem Schaltergehäuse aus Isolierstoff pro Schaltpol einen ersten und einen zweiten Leistungsanschluss aufweist, die über einen Schaltkontakt miteinander verbindbar oder trennbar sind. Der Schaltkontakt weist einen mit dem ersten Leistungsanschluss verbundenen unbeweglichen Festkontakt und einen mit dem zweiten Leitungsanschluss verbundenen beweglichen Bewegungskontakt auf. Zur Erzeugung einer ausreichenden Kontaktkraft drückt der Bewegungskontakt unter Beaufschlagung mindestens einer Kontaktkraftfeder auf den Festkontakt. Der mindesten eine Bewegungskontakt ist unmittelbar oder mittelbar über eine den Bewegungskontakt lagernde Schaltwelle mit einem Betätigungsmechanismus verbunden, über den der mindestens eine Schaltkontakt mittels eines durch das Schaltergehäuse zugänglichen Betätigungselementes geschlossen bzw. geöffnet werden kann. Der Betätigungsmechanismus weist einen Kniehebelmechanismus mit einem Federkraftspeicher auf. Der Betätigungsmechanismus wird durch einen Verklinkungsmechanismus in seinem gespannten Zustand gehalten. Beim Überschreiten vorgegebener Werte des mindestens einen Leistungsstroms geht durch Lösen des Verklinkungsmechanismus der Betätigungsmechanismus in seinen entspannten Zustand über. Infolge dieser Auslösung des Betätigungsmechanismus wird der mindestens eine Schaltkontakt zwangsweise geöffnet. Nach Beseitigung der Ursache für die Auslösung kann der mindestens eine Schaltkontakt durch Rücksetzen des Betätigungsmechanismus in seine gespannten Zustand wieder geschlossen werden.
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Bei einem kurzschlussähnlichen Leistungsstrom wirken auf den Schaltkontakt elektrodynamische Abstoßungskräfte, die den Bewegungskontakt von dem Festkontakt abstoßen. Der entstehende Lichtbogen hat eine strombegrenzende Wirkung, die dazu führen kann, dass durch die nachlassenden elektrodynamischen Abstoßungskräfte der Schaltkontakt wieder geschlossen wird. Diese Vorgänge können sich mehrfach wiederholen und zu einer Zerstörung des Schaltkontaktes führen.
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Aus der
DE 2 132 738 ist daher ein ein-oder mehrpoliger Überstromschalter bekannt, bei dem an einem betätigungsorganseitigen Hebel des Kniehebels ein Sperrhebel schwenkbar gelagert ist, der den Kniehebel unter Wirkung einer Feder sperrt und der durch einen von der Auslösung betätigbaren Heberl in eine unwirksame Stellung schwenkbar ist und an dem Kontaktträger eine Sperrklinke schwenkbar gelagert ist, die bei der Einschaltbewegung kurz vor Erreichen der Einschaltbewegung kurz vor Erreichen der Einschaltbewegung des Kontaktträgers entgegen der Kraft der Feder mit einer Haltenase in Eingriff mit einem gehäusefesten Anschlag und danach durch den gehäuseseitigen Arm des Betätigungsorgans außer Eingriff bringbar ist.
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Aus der
FR 2105797 ist darüberhinaus ein Leistungsschalter bekannt, der derart ausgebildet ist, dass verschiedene nebeneinander angeordnete Schalter automatisch miteinander verbunden sind, um ein Auslösen der Öffnung des Schalters zu übertragen.
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Ein magnetothermischer Leistungsschalter ist aus der
EP 0 399 282 A2 bekannt mit dem die Öffnungs- und Trenngeschwindigkeit des beweglichen Kontaktes relativ zu dem festen Kontakt während des automatischen Betriebes des Schalters erhöht wird, wodurch die Größe der Deionisationszellen reduziert werden kann.
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Eine weitere Leitsungsschaltervorrichtung ist aus der
WO 91/02370 bekannt.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2006 055 936 A1 ist ein selektiver Leitungsschutzschalter bekannt, bei dem bei Überschreiten eines ersten Strombegrenzungswertes zunächst lediglich der als Kontaktarm ausgebildete Bewegungskontakt des Schaltkontaktes durch einen elektromagnetischen Öffnungsmechanismus von dem Festkontakt des Schaltkontaktes entfernt wird, nicht aber das Schaltschloss betätigt wird. Es kommt hierbei zu einem Lichtbogen, der eine Strombegrenzung bewirkt. Erst bei Überschreiten eines zweiten Strombegrenzungswertes wird das Schaltschloss entklinkt. Der elektromagnetische Öffnungsmechanismus besteht aus einer Spule, die vom über den Schaltkontakt fließenden Leistungsstrom beaufschlagt wird, und einen von einer Schraubenfeder vorbelasteten stößelförmigen Schlaganker. Der den Bewegungskontakt weg drückende Schlaganker kann auch zur Entklinkung des Schaltschlosses verwendet werden. Die für den zweiten Strombegrenzungswert maßgebliche, durch den Schlaganker zu überwindende zusätzliche Federkraft kann durch eine im Schaltergehäuse befestigte Blattfeder realisiert werden. Wird nach Aktivwerden des elektromagnetischen Öffnungsmechanismus der zweite Strombegrenzungswert nicht überschritten, kann dies zu einem Wiederschließen und bei mehrmaliger Wiederholung dieser Vorgänge zu einer Zerstörung des Schaltkontaktes führen.
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Aus der Druckschrift
US 4 458 225 A ist ein gattungsgemäßer Leistungsschalter mit voneinander unabhängigen elektromagnetischen und thermomechanischen Mitteln zur Kontakttrennung bekannt. Bimetallelemente bewirken bei einer Überlast in dem durch den Leistungsschalter zu schützenden Stromkreis mit einer von der Höhe des Überstroms abhängigen Zeitverzögerung ein Auslösen des Betätigungsmechanismus. Ein vom Kontaktstrom beaufschlagtes elektromagnetischer Sensor bewirkt bei Auftreten kurzschlussähnlicher Leistungsströme ein Öffnen des betreffenden Schaltkontaktes, indem ein freigegebener keilförmiger Trennschieber aus Isolierstoff sich zwischen die bis dahin berührenden Kontaktflächen von Bewegungskontakt und Festkontakt schiebt. Der elektromagnetische Sensor besteht aus einem Magnetjoch, das mit einer mit dem Festkontakt verbundenen Stromschiene magnetisch verkettet ist, aus einem Klappanker, der durch eine Klappankerfeder in Abstand zum Magnetjoch beaufschlagt wird, und aus einer Blattfeder, die mit einem Ende im Schaltergehäuse festgelegt ist und mit dem freien Ende mit dem Klappanker unter Federspannung verklinkt sowie mit dem im Schaltergehäuse linear geführten Trennschieber wirkverbunden ist. Bei einem kurzschlussähnlichen Leistungsstrom durch die Stromschiene wird der Klappanker entgegen der Kraftwirkung der Klappankerfeder vom Magnetjoch angezogen und gibt die Blattfeder frei. Die freigegebene Blattfeder schiebt ihrerseits den Trennschieber trennend zwischen die Kontakte. Durch die nachfolgende Auslösung des Betätigungsmechanismus werden die Bewegungskontakte aller Schaltkontakte in die geöffnete Schaltstellung überführt.
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In Nähe der Blattfeder und des Trennschiebers ist eine Wippe gelagert, die mit einem Ende mit einer im Schaltergehäuse gelagerten Lasche gekoppelt ist. Beim Rücksetzen des ausgelösten Betätigungsmechanismus wird durch einen mit dem Betätigungselement verbundenen Fortsatz die Lasche in der Weise betätigt, dass die Wippe verschwenkt und mit einer Nase an ihrem freien Ende zum einen den Trennschieber in seine Ausgangsposition zurück bewegt und zum anderen die Blattfeder in die Verklinkungsposition mit dem durch die Rückbewegung des Trennschiebers freigegebenen Klappanker überführt. Diese Lösung lässt sich allerdings nicht für strombegrenzende Leistungsschalter anwenden, bei denen gerade die strombegrenzende Wirkung eines bei elektrodynamischer Kontaktöffnung entstehenden Lichtbogens ausgenutzt werden soll.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Leistungsschalter mit strombegrenzenden Eigenschaften ein sicheres Öffnen und Offenhalten eines von einem Kurzschlussstrom bzw. einem kurzschlussähnlichen Leistungsstrom betroffenen Schaltkontaktes zu gewährleisten.
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Ausgehend von einem Leistungsschalter der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches gelöst, während den abhängigen Ansprüchen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
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Eine mit dem Klappanker eines Klappankersystems unter Federspannung verklinkte Blattfeder erstreckt sich in unmittelbarer Nähe und in der Bewegungsebene des Bewegungskontaktes. Überschreitet der durch die mit dem Festkontakt verbundene Stromschiene führende Leistungsstrom einen kurzschlussähnlichen Grenzwert, gibt der mit dem Leistungsstrom elektromagnetisch verkettete Klappanker die Blattfeder frei, die dann durch ihre freigesetzte Federkraft den Bewegungskontakt außer Kontakt von dem Festkontakt wegdrückt. Dabei gleitet die Blattfeder mit möglichst geringer Reibung am Bewegungskontakt entlang. Die Blattfeder ist in für den Fachmann bekannter Weise so ausgestaltet, dass sie in der jeweiligen Berührungsposition mit dem Bewegungskontakt auf diesen eine Kraftkomponente ausübt, die größer als die durch die Kontaktkraftmittel bewirkte Schließkraft ist. Der Bewegungskontakt wird in seiner Trennposition gehalten, bis nach Auslösen und anschließendem Rücksetzen des Betätigungsmechanismus die Blattfeder erneut mit dem Klappanker verklinkt wird.
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Der erfindungsgemäße Leistungsschalter gewährleistet nach Auftreten kurzschlussähnlicher Leistungsströme ein sicheres Öffnen des Schaltkontaktes bzw. der Schaltkontakte und verhindert ein Wiederschließen des Schaltkontaktes bzw. der Schaltkontakte, was sonst in der Regel durch die infolge der Lichtbogenbildung eintretende Strombegrenzung eintreten würde. Nach willkürlicher Betätigung des Betätigungsmechanismus von der EIN-Stellung des Leistungsschalters in die AUS-Stellung und zurück befindet sich die Blattfeder weiterhin im verklinkten Zustand mit dem Klappanker. Die Blattfeder kann hinsichtlich ihrer wirksamen Federkraft in Beziehung zu dem genannten kurzschlussähnlichen Grenzwert des Leistungsstroms so ausgelegt werden, dass sie entweder allein oder mit Unterstützung elektrodynamischer Abstoßungskräfte den Bewegungskontakt in seine Trennposition überführt. Der erfindungsgemäße Leistungsschalter kann pro Schaltpol mit einem Bewegungskontakt ausgestattet sein, der nach elektrodynamischer Abstoßung ohne Beaufschlagung durch die Blattfeder unter Wirkung der Kontaktkraftmittel zurückfallen würde oder mittels eines Kippmechanismus in die Trennposition kippt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung hinsichtlich einer leichten Überführung der Blattfeder in die verklinkte Position und einem sicheren Halten in dieser Position besteht darin, dass der Klappanker an seinem freien Ende eine Ablaufschräge und eine in Richtung zur Klappachse des Klappankers sich anschließende Verklinkungsfläche aufweist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung für eine möglichst geringe Reibung zwischen Bewegungskontakt und Blattfeder besteht darin, dass die Blattfeder einen zum Bewegungskontakt weisenden konvexen Gleitabschnitt aufweist. Mit dieser Rundung kann die Kontaktfeder leicht an dem Bewegungskontakt entlang gleiten.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung hinsichtlich der Gewährleistung der Trennposition des Bewegungskontaktes durch die Blattfeder besteht darin, dass der Bewegungskontakt eine zu seiner Bewegungsebene senkrechte Kante oder Rundung aufweist, die in der Trennposition von einem vom Bewegungskontakt weisenden konkaven Blattfederabschnitt beaufschlagt ist. Durch diese Einbuchtung der Blattfeder wird die vom Bewegungskontakt aufzubringende Kraftkomponente, die ein Zurückfallen des Bewegungskontaktes bewirken könnte, wirksam erhöht. Diese Weiterbildung kann vorteilhaft mit dem vorstehend beschriebenen Gleitabschnitt kombiniert werden, indem sich der konkave Blattfederabschnitt an den Gleitabschnitt in Richtung zum freien Ende der Blattfeder anschließt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung hinsichtlich der Rücksetzmittel zum Zurückführen der freigegebenen Blattfeder in den verklinkten Zustand mit dem Klappanker besteht darin, dass in der Schaltwelle ein Rücksetzelement vorgesehen ist, durch das beim Rücksetzen des Betätigungsmechanismus nach dem Auslösevorgang die Blattfeder entgegen ihrer Federkraft in die verklinkte Position mit dem sich nunmehr infolge des abgeschalteten Leistungsstroms in seine Offenstellung zurückgekehrten Klappanker überführt wird.
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Eine alternative vorteilhafte Ausgestaltung hinsichtlich der Rücksetzmittel besteht in einem Rücksetzschieber, der im Schaltergehäuse verschieblich oder schwenkbar gelagert ist, mit einem Ende durch das Schaltergehäuse entgegen einem der Ruheposition des Rücksetzschiebers dienenden Federmittel betätigt werden kann und dabei mit seinem anderen Ende, das jeweils für einen Schaltpol ausgebildet ist, die Blattfeder in ihre Verklinkung mit dem Klappanker überführt.
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Für bestimmte Anwendungsfälle ist es von Vorteil, wenn die jeweils einem Schaltpol zugeordneten Klappanker über eine isolierende Klappachse miteinander drehstarr verbunden sind, wodurch bei Auftreten kurzschlussähnlicher Leistungsströme in einem oder in mehreren Schaltpolen alle Schaltkontakte gleichzeitig in die Offenstellung überführt werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen
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1: eine schematische Darstellung der wesentlichen Merkmale des erfindungsgemäßen Leistungsschalters;
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2: eine Detaildarstellung in Ein-Stellung des Leistungsschalters;
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3: die Detaildarstellung aus 2 in Ausgelöst-Stellung des Leistungsschalters;
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4: die Detaildarstellung aus 3 in Aus-Stellung des Leistungsschalters;
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5: die Einzelheit A aus 2;
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6: eine Detaildarstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Leistungsschalters in Aus-Stellung.
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Die Darstellung des erfindungsgemäßen Leistungsschalters nach
1 beschränkt sich auf die für die Erfindung wesentlichen Merkmale. Hier ist von dem sich im eingeschalteten Zustand gezeigten mehrpoligen Leistungsschalter nur ein einzelner Schaltpol dargestellt. Die für einen Leistungsschalter gattungsgemäßen Merkmale können ohne Weiteres aus der Druckschrift
US 4458228 A ersehen werden.
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Nach 1 geht eine Stromschiene 2 in einen unbeweglichen Festkontakt 4 über. Stromschiene 2 und Festkontakt 4 sind in einem mit Bezugszeichen 6 angedeuteten Schaltergehäuse festgelegt. Im Schaltergehäuse 6 ist eine durch alle Schaltpole des Leistungsschalters durchgehende Schaltwelle 8 gelagert. Auf der Schaltwelle 8 ist um eine Schwenkachse 10 ein Bewegungskontakt 12 in Form eines Kontaktarms gelagert. Der Festkontakt 4 und der Bewegungskontakt 12 bilden zusammen den Schaltkontakt 14 des Schaltpols, der in 1 im geschlossenen Zustand dargestellt ist. Ein als Zugfeder ausgebildetes Kontaktkraftmittel 16 sorgt für den erforderlichen Kontaktdruck zwischen den einander aufliegenden Kontaktflächen von Festkontakt 4 und Bewegungskontakt 12. Hierzu ist das Kontaktkraftmittel 16 zwischen Schaltwelle 8 und Bewegungskontakt 12 verspannt.
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Im Schaltergehäuse 6 ist weiterhin ein elektromagnetisches Klappankersystem 18 gelagert. Das Klappankersystem 18 besteht aus einem Magnetjoch 20 und einem ferromagnetischen Klappanker 22 in Nähe des Bewegungskontaktes 12. Der Klappanker 22 ist mit seiner Klappachse 24 im Schaltergehäuse 6 gelagert und wird durch eine als Zugfeder ausgebildete Klappankerfeder 26 in der gezeigten Offenstellung, d. h. in Abstand zum Magnetjoch 20, beaufschlagt. Die Stromschiene 2 ist in einem Abschnitt 28 mit einem elektrisch parallel geschalteten Nebenschluss 30 verbunden, der mit dem Magnetjoch 20 elektromagnetisch verkettet ist. Ein durch das Widerstandsverhältnis von Abschnitt 28 und Nebenschluss 30 bestimmter Teil des durch die Stromschiene 2 und damit über den Schaltkontakt 14 fließenden Leistungsstroms wird demnach zur magnetischen Erregung des Klappankersystems 18 verwendet. Übersteigt der Leistungsstrom eine gewisse Grenze, was im Falle eines äußeren Kurzschlusses oder in ähnlichen Fällen stattfindet, wird der Klappanker 22 entgegen der Kraftwirkung der Klappankerfeder 26 an das Magnetjoch 20 gezogen. Dies geschieht bei einem derartigem plötzlichen Anstieg des Leistungsstromes sehr schnell. Das Klappankersystem 18 reagiert demnach wie ein Schnellauslöser.
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Im Schaltergehäuse 6 ist mit einem Ende 38 eine Blattfeder 32 festgelegt, deren freies Ende 34 mit dem freien Ende 36 des in Offenstellung befindlichen Klappankers 22 verklinkbar ist. Die Blattfeder 32 steht in der gezeigten verklinkten Position unter erheblicher Federspannung, ist unmittelbar neben dem Bewegungskontakt 12 angeordnet und erstreckt sich in Bewegungsebene, d. h. nach 1 in der Zeichnungsebene.
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Steigt der Leistungsstrom über die Stromschiene 2 und den Schaltkontakt 14 zu einem Kurzschlussstrom oder einem kurzschlussähnlichen Wert an, wird unmittelbar durch den im Nebenschluss 30 fließenden Stromanteil das Klappankersystem 18 erregt, wodurch der Klappanker 22 zum Magnetjoch 20 geklappt wird. In der Folge schnellt die von ihrer Verklinkung mit dem Klappanker 22 freigegebene Blattfeder 32 gegen die Stirnseite 46 des Bewegungskontaktes 12 und reißt diesen entgegen der Kraftwirkung des Kontaktkraftmittels 16, d. h. durch Schwenken um seine Schwenkachse 10 im Gegenuhrzeigersinn nach 1, von dem Festkontakt 4 fort. Die Kraftwirkung der Blattfeder 32 hindert den Bewegungskontakt 12 im Weiteren am Zurückfallen in die geschlossene Stellung mit dem Festkontakt 4 und hält den Schaltkontakt 14 in einer Trennposition. Der in Folge des fehlerhaften Leistungsstroms anschließend ausgelöste Betätigungsmechanismus des Leistungsschalters überführt die Schaltwelle 8 mit dem Bewegungskontakt 12 in die Offenstellung, in der der Schaltkontakt 14 auch ohne die Wirkung der Blattfeder 32 geöffnet bleibt.
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Die Detaildarstellung nach 2 unterscheidet sich in einigen Einzelheiten von der Darstellung nach 1. Gleiche Elemente sind in 2 und in den folgenden Figuren mit gleichen Bezugszeichen wie in 1. benannt.
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In 2 steht der in einer segmentartig ausgebildeten Schaltwelle 9 gelagerter Bewegungskontakt 12 in Kontakt mit dem Festkontakt 4. Der Schaltkontakt 14 befindet sich also in seiner geschlossenen Stellung. Der Klappanker 22 des Klappankersystems 18 befindet sich in der Offenstellung und ist an seinem freien Ende 36 mit dem freien Ende 34 einer Blattfeder 33 verklinkt. Das andere, feststehende Ende 38 der Blattfeder 33 ist im Schaltergehäuse 6 befestigt. Die verklinkte Blattfeder 33 steht unter mechanischer Spannung. Das freie Ende 34 der Blattfeder 33 geht in Richtung zum feststehenden Ende 38 in einen konkaven Blattfederabschnitt 40 über, dessen Einbuchtung sich gegenüber dem Bewegungskontakt 12 befindet. An den Blattfederabschnitt 40 schließt sich in Richtung zum feststehenden Ende 38 ein konvexer Gleitabschnitt 42 an, dessen Ausbuchtung ebenfalls zum Bewegungskontakt 12 weist. Am Bewegungskontakt 12 ist eine Rundung 44 ausgebildet, die senkrecht zu seiner Bewegungsebene, d. h. parallel zu seiner Schwenkachse 10, verläuft und zur Blattfeder 33 weist.
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3 zeigt den Zustand, bei dem durch die Stromschiene 2 ein sehr hoher Leistungsstrom infolge eines äußeren Kurzschlusses geflossen ist. Der über den Nebenschluss 30 fließende Teil des Kurzschlussstroms hat das Klappankersystem 18 aktiviert, wodurch der Klappanker vom Magnetjoch 20 angezogen und die Blattfeder 33 freigegeben wurde. Die Blattfeder 33 hat mittels ihrer Federkraft den Bewegungskontakt 12 entgegen der Wirkung des Kontaktkraftmittels 16 in die gezeigte Trennposition überführt, wobei der Gleitabschnitt 42 mit wenig Reibung an der bezüglich der Darstellung in der Zeichnung unteren Stirnseite 46 des Bewegungskontaktes 12 entlang geglitten ist und den Bewegungskontakt 12 um seine Schwenkachse 10 schwenkend vom Festkontakt 4 wegbewegt wurde. In der gezeigten Trennposition des Bewegungskontaktes 12 liegt die vorerwähnte Rundung 44 in dem konkaven Blattfederabschnitt 40. Diese gegenseitige Position von Rundung 44 und Blattfederabschnitt 40 bewirkt, dass die verbleibende Federkraft der Blattfeder 33 ausreicht, um den Bewegungskontakt 12 wenigstens solange in der Trennposition zu halten, bis der infolge des Kurzschlusses ausgelöste Betätigungsmechanismus den Schaltkontakt 14 bleibend öffnet. An der Schaltwelle 9 ist ein zapfenförmiges Rücksetzelement 50 befestigt oder angeformt und befindet sich in der Position gemäß 3 zwischen Bewegungskontakt 12 und Blattfeder 33.
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Um nach Beseitigung des fehlerhaften Leistungsstroms den Leistungsschalter wieder einzuschalten, muss er zuvor in die in 4 gezeigte Aus-Stellung überführt werden, um den Betätigungsmechanismus wieder in seinen gespannten Zustand zurückzusetzen. Durch den Rücksetzvorgang wird die Schaltwelle 9 im Gegenuhrzeigersinn um ihre Schaltwellenachse 48 verschwenkt. Hierbei tritt das Rücksetzelement 50 auf die Blattfeder 33 und bringt deren freies Ende 34 unterhalb des freien Endes 36 des durch die Entregung des Klappankersystems 18 in seine Offenstellung zurückgekehrten Klappankers 22. Beim Wiedereinschalten des Leistungsschalters schwenkt die Schaltwelle 9 im Uhrzeigersinn um ihre Schaltwellenachse 48, wodurch die Blattfeder 33 außer Kontakt von dem Rücksetzelement 50 gelangt und die Blattfeder 33 erneut die in 3 gezeigte Verklinkungsposition einnimmt.
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5 stellt im vergrößerten Maßstab die Einzelheit A aus 3 dar. Zum Erleichtern der Verklinkung und zum sicheren Halten der Verklinkung zwischen Blattfeder 33 und Klappanker 22 ist letzterer an seinem freien Ende 36 mit einer Ablaufschräge 52 und einer von dieser zurückgesetzten Verklinkungsfläche 54 ausgebildet. Beim Rücksetzen des Leistungsschalters gemäß 4 gleitet das freie Ende 34 der Blattfeder 33 durch das Rücksetzelement 50 an der Ablaufschräge 52 entlang, wobei der Klappanker 22 entgegen der Wirkung der Klappankerfeder 26 etwas im Uhrzeigersinn um seine Klappachse 24 verschwenkt wird, bis das freie Ende 34 der Blattfeder 33 unterhalb der Verklinkungsfläche 54 gerät. Beim Wiedereinnahme der in 3 gezeigten Ein-Stellung kommt durch die weggefallene Beaufschlagung durch das Rücksetzelement 50 die Blattfeder 33 mit ihrem freien Ende 34 zur Anlage an die Verklinkungsfläche 54.
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Ein alternatives Mittel zum Rücksetzen der Blattfeder 33 in ihre Verklinkungsposition mit dem Klappanker 22 ist in 6 dargestellt. Hier erfolgt die Wiedereinnahme der Verklinkungsposition durch einen Rücksetzschieber 56, der im Schaltergehäuse 6 verschieblich gelagert ist und von außen gegen ein Federmittel 58 unabhängig von einer Betätigung des Betätigungsmechanismus verschoben werden kann. Der Rücksetzschieber 56 weist hierzu an seinem von außen zugänglichen Ende eine Betätigungsfläche 60 auf. An seinem anderen Ende ist der Rücksetzschieber entsprechend der Anzahl der Schaltpole des Leistungsschalters gabelförmig aufgeteilt und mit je einer Rücksetzfläche 62 versehen. Durch Drücken auf die Betätigungsfläche 60 beaufschlagt die Rücksetzfläche 62 die Blattfeder 33, sodass diese mit ihrem freien Ende 34 unterhalb der Verklinkungsfläche 54 des Klappankers 22 gelangt. Nach Loslassen der Betätigungsfläche 60 gerät die Blattfeder 33 unter Wirkung des Federmittels 58 wieder außer Kontakt von der Betätigungsfläche 60 und kann erneut ihre Verklinkungsposition einnehmen.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungsformen. Für bestimmte Anwendungen für Leistungsschalter mit mehreren Schaltpolen ist es beispielsweise von Vorteil, wenn die Klappanker 22 jedes Schaltpols über eine gemeinsame, über alle Schaltpole durchgehende isolierte Klappachse 24 verbunden sind, was eine gleichzeitige Trennung aller Schaltkontakte 14 bewirkt. Die vorliegende Erfindung ist auch für Leistungsschalter anwendbar, deren Schaltkontakte aus zwei Festkontakten und einem Bewegungskontakt in Form einer linear oder axial beweglichen Kontaktbrücke bestehen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Stromschiene
- 4
- Festkontakt
- 6
- Schaltergehäuse
- 8; 9
- Schaltwelle
- 10
- Schwenkachse
- 12
- Bewegungskontakt
- 14
- Schaltkontakt
- 16
- Kontaktkraftmittel
- 18
- Klappankersystem
- 20
- Magnetjoch
- 22
- Klappanker
- 24
- Klappachse
- 26
- Klappankerfeder
- 28
- Abschnitt
- 30
- Nebenschluss
- 32; 33
- Blattfeder
- 34; 36
- freies Ende
- 38
- feststehendes Ende
- 40
- Blattfederabschnitt
- 42
- Gleitabschnitt
- 44
- Rundung
- 46
- Stirnseite
- 48
- Schaltwellenachse
- 50
- Rücksetzelement
- 52
- Ablaufschräge
- 54
- Verklinkungsfläche
- 56
- Rücksetzschieber
- 58
- Federmittel
- 60
- Betätigungsfläche
- 62
- Rücksetzfläche