DE102010010358B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis von Gasen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nachweis eines Stoffes in einem Analysengas mittels UV-Fluoreszenzdetektion.
- Die Erfindung ist zum Nachweis von Schwefeldioxid in einem Gasgemisch geeignet.
- In vielen Fallen enthalten die zu analysierenden Gasgemische Störgase, die das Messergebnis verfälschen.
- Die Detektion von SO2 mit UV-Fluoreszenz ist querempfindlich gegenüber NO. Dies ist in der Elementaranalytik insofern problematisch, da gerade in petrochemischen Proben neben Schwefel oft auch große Mengen an Stickstoff enthalten sein können, die dann die Schwefelbestimmung empfindlich stören oder sogar unmöglich machen. Ein spezielles Problem ist z. B. die Bestimmung des Schwefelgehaltes in schwefelarmen Dieselkraftstoffen. Zur Verbesserung der Zündwilligkeit werden dem Diesel zunehmend Additive zur Erhöhung der Cetanzahl zugesetzt. Diese Cetanimprover sind Stickstoffverbindungen, wie 2-Ethylhexylnitrat.
- In
DE 28 06 208 A1 ist ein Verfahren zum Nachweis von Schwefeldioxid in einer Gasprobe beschrieben, bei dem die Gasprobe mit UV-Strahlung bestrahlt und die dadurch angeregte Fluoreszenzstrahlung der Gasprobe gemessen wird, wobei die Gasprobe zuvor durch einen Reaktor zur Oxydation von in der Probe vorliegenden Kohlenwasserstoffen geleitet werden. Das Verfahren ist nur zur Verringerung des Einflusses von Kohlenwasserstoffen beim Aufschluss geeignet, indem ein Anregungsgas vor der Behandlung oxidativ behandelt wird. Der Einfluss von Stickoxiden auf das zu analysierende Gasgemisch wird dabei nicht verhindert. - In
US 2003/0184733 A1 - Ferner sind aus
WO 2005/033658 A2 - Zur Beseitigung von Störgasen, die querempfindlich auf die Detektion von zu analysierenden Gasen wirken, ist es bekannt, parallel zum Gasstrom einen Ozongenerator zu betreiben und das dabei erzeugte Ozon dem Messgas zuzuführen, wobei die Störgase durch Oxidation zu Gasen umgewandelt werden, die das Messergebnis nicht stören.
- Dabei ist nachteilig, dass für die Analyse ein Hilfsgas und eine Mischvorrichtung erforderlich sind. Ferner unterliegt die Ozondosierung Schwankungen, die eine komplizierte Konzentrationsüberwachung erforderlich macht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem Querempfindlichkeiten durch Störsubstanzen verringert werden, ohne dass ein Hilfsgas benutzt werden muss.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren, welches die in die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist, und mit einer Vorrichtung, welche die im Anspruch 8 angegebenen Merkmale aufweist, gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die im Analysengas enthaltenen Störgase werden durch direkte Ionisierung des Analysengases in einem Durchflussreaktor in unschädliche Gase umgewandelt. Das Analysengas wird im Durchflussreaktor einem elektromagnetischen Feld hoher Feldstärke ausgesetzt, wobei die Ionisierungsenergie in Abhängigkeit vom Anwendungszweck eingestellt wird.
- Üblicherweise wird das Analysengas dem Detektor zugeführt, nachdem es den Durchflussreaktor durchströmt hat.
- Besonders geeignet ist das Verfahren zur Reduktion oder Oxidation von NO bei der SO2-Bestimmung.
- Eine bevorzugte Verwendung des Verfahrens dient zur SO2-Bestimmung in einem Analysengas, wobei im Analysengas enthaltene Störgase durch direkte Ionisierung des Analysengases in einem Durchflussreaktor in unschädliche Gase umgewandelt werden.
- Dabei kann die SO2-Bestimmung mit einem UV-Fluoreszenzdetektor oder mittels jodometrischer Titration durch Mikrocoulometrie erfolgen.
- Es können sowohl Querempfindlichkeiten unmittelbar vor dem Eintritt in den Detektor verringert werden, als auch Abgase eines Analysengerätes am Ausgang des Analysators zur Erhöhung der Reaktivität des Trägergases, welches gleichzeitig als Oxidationsmittel für den Aufschluss am Eingang eines Aufschlussreaktors fungiert, behandelt werden.
- Die Querempfindlichkeit herkömmlicher UV-Fluoreszenzdetektoren gegenüber NO liegt bei ca. 1:100, d. h. 500 ppm Stickstoff in der Probe werden als 5 ppm Schwefel angezeigt. Außerdem werden bei hohen Stickstoffgehalten in der Probe streuende Messsignale am UV-Fluoreszenzdetektor erhalten, die eine matrixabhängige Kalibrierung, besonders zur Schwefelbestimmung im Spurenbereich, nicht erlauben.
- Durch die Zerstörung des NO vor Eintritt in den UV-Fluoreszenzdetektor wird die Schwefelbestimmung auch neben großen Stickstoffgehalten möglich. Der Mikroplasmareaktor wurde dazu zwischen Verbrennung und Detektor installiert. Das Analysengas wurde vor Eintritt in den Mikroplasmareaktor über einen Membrantrockner getrocknet. Versuche haben gezeigt, dass auch Anteile von SO2 im Plasma oxidiert werden und sich somit der Analytik entziehen. Unter konstanten Bedingungen ist dieser Anteil über übliche Konzentrationsbereiche proportional zum SO2-Gehalt. Es werden auch bei Zwischenschaltung des Mikroplasmareaktors lineare Kalibrierkurven für Schwefel erhalten. Mit steigender Plasmaintensität werden höhere Anteile an SO2 umgewandelt. Damit sinkt die Empfindlichkeit des Verfahrens. Daher ist es sinnvoll, die Plasmaintensität der umzusetzenden Menge an NO anzupassen. Dies ist mit dem Mikroplasmareaktor gut realisierbar. Für Einstellung zur Beseitigung von ca. 500 ppm Stickstoff in der Probe sinkt die SO2-Ausbeute am Detektor um ca. 30%. Die Reproduzierbarkeit der Messwerte wird durch das Plasma nicht verändert. Die erreichbaren Nachweisgrenzen werden nur durch die Signalhöhe am Detektor limitiert.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer in Reihe angeordneten Anordnung von Analysator, Durchflussreaktor und Detektor, -
2 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit mehrfach verwendetem Durchflussreaktor, und -
3 die Draufsicht auf einen Durchflussreaktor. - Der in
1 dargestellte Verfahrensablauf ist besonders zur Beseitigung von Störgasen bei der SO2-Bestimmung geeignet. Hierbei sind Analysator1 , Durchflussreaktor2 und Detektor3 in Reihe angeordnet. Als Detektor3 wird ein UV-Fluoreszenzdetektor verwendet. Das aus dem Analysator1 austretende Analysengas A enthält neben dem zu bestimmenden SO2 auch die Störsubstanz NO. Das Analysengas A wird dem Durchflussreaktor2 zugeführt. Im Durchflussreaktor2 wird NO durch direkte Ionisierung in NO2 umgewandelt. Bei dem aus dem Durchflussreaktor2 austretenden Gasgemisch wurde die Störsubstanz NO, welche die Messung verfälschen würde, damit in ein Gas umgewandelt, welches vom nachfolgend angeordneten Detektor3 nicht erkannt wird. - In
2 ist eine Anordnung dargestellt, bei der mehrere Durchflussreaktoren2 verwendet werden Hierbei wird das Trägergas T einem Durchflussreaktor2 zugeführt und gelangt anschließend mit einer Probe P zum Analysator1 . Das aus dem Analysator1 kommende Analysengas A gelangt zu einem Verteiler4 , der den Gasstrom entweder auf zwei Trockner5 verteilt oder jeweils auf einen der beiden Trockner5 umschaltet. Vom Verteiler4 gelangt der in der Figur nach unten verlaufende Gasstrom zu einem Trockner5 und von dort zu einem Detektor3 , dem ein Durchflussreaktor2 nachgeschaltet ist und anschließend zum Ausgang6 . Ein zweiter Gasstrom, der in der Figur nach rechts verläuft, gelangt über einen Trockner5 zu einem Durchflussreaktor2 und wird danach auf drei Detektoren3 aufgeteilt. -
3 zeigt die Draufsicht auf einen Durchflussreaktor, der als sogenannter Punktgenerator ausgeführt ist. Diese Anordnung ermöglicht es, ein besonders schwaches Plasma mit hoher Stabilität zu erzeugen. Dies ist insbesondere für die Beseitigung von NO vorteilhaft, da hier nur wenig Plasma für die NO-Umwandlung benötigt wird und überschüssiges Plasma unerwünschte Nebenreaktionen, beispielsweise die SO2-Vernichtung, bewirken würde. Bei diesem Durchflussreaktor befinden sich Spitzen oder kleine Kugeln an den aus Stahl gefertigten Elektroden7 und8 , die auf einer Achse direkt an ein Dielektrikum9 geführt sind, sodass am Kontaktpunkt eine hohe Feldstärke entsteht, die gleichmäßig konzentrisch nach außen hin abnimmt. Je nach anliegender Spannung wird der Plasmakreis10 auf dem Dielektrikum9 mehr oder weniger groß. Man erhält durch diesen Aufbau ein gleichmäßiges Plasma mit niedriger Zündspannung und weich verlaufender Kennlinie. Wegen der punktuell hohen Feldstärke besteht das Dielektrikum9 aus Glas oder Keramik. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Analysator
- 2
- Durchflussreaktor
- 3
- Detektor
- 4
- Verteiler
- 5
- Trockner
- 6
- Ausgang
- 7
- Elektrode
- 8
- Gegenelektrode
- 9
- Dielektrikum
- 10
- Plasma
- A
- Analysengas
- T
- Trägergas
- P
- Probe
Claims (9)
- Verfahren zur SO2-Bestimmung in einem Analysengas, wobei das im Analysengas (A) enthaltene Stärgas NO durch direkte Ionisierung des Analysengases (A) in einem Durchflussreaktor (
2 ) in unschädliche Gase umgewandelt wird und die SO2-Bestimmung mit einem UV-Fluoreszenzdetektor erfolgt, wobei das Analysengas (A) dem Detektor (3 ) zugeführt wird, nachdem es den Durchflussreaktor (2 ) durchströmt hat. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Analysengas (A) im Durchflussreaktor (
2 ) einem elektromagnetischen Feld hoher Feldstärke ausgesetzt wird, wobei die Ionisierungsenergie in Abhängigkeit vom Anwendungszweck eingestellt wird. - Verfahren zur SO2-Bestimmung in einem Analysengas, dadurch gekennzeichnet, dass im Analysengas enthaltene Störgase durch direkte Ionisierung des Analysengases (A) in einem Durchflussreaktor (
2 ) in unschädliche Gase umgewandelt werden und die SO2-Bestimmung mittels jodometrischer Titration durch Mikrocoulometrie erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Effizienz des Aufschlusses das Analysengas (A) den Durchflussreaktor (
2 ) vor dem Eintritt in den Analysator (1 ) durchströmt, um das Trägergas zu aktivieren. - Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchflussreaktor (
2 ) aus zwei konzentrisch angeordneten Rohren besteht, die einer hohen Spannung ausgesetzt sind. - Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Durchflussreaktor (
2 ) ein hohes elektrisches Feld mit auf einer Keramik in sehr geringem Abstand angeordneten metallischen Elektroden erzeugt wird. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden flächig oder in Mäandern angeordnet sind.
- Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden zwei Spitzen oder kleine Kugeln aufweisen, die auf einer Achse direkt an ein Dielektrikum geführt sind.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationsschicht aus Keramik oder Glas besteht.
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: PATENTANWAELTE LIEDTKE & PARTNER, DE Effective date: 20121217 |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: KOSLOWSKI, CHRISTINE, DIPL.-CHEM. DR. RER. NAT, DE |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: ANALYTIK JENA GMBH+CO. KG, DE Free format text: FORMER OWNER: ANALYTIK JENA AG, 07745 JENA, DE Owner name: ANALYTIK JENA GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: ANALYTIK JENA AG, 07745 JENA, DE |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: KOSLOWSKI, CHRISTINE, DR., DE Representative=s name: KOSLOWSKI, CHRISTINE, DIPL.-CHEM. DR. RER. NAT, DE |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: ANALYTIK JENA GMBH+CO. KG, DE Free format text: FORMER OWNER: ANALYTIK JENA GMBH, 07745 JENA, DE |